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Noch ein Sarekbericht? Ja leider?
Prolog
Zugegebener maßen habe ich lange überlegt ob ich einen Bericht schreibe, nicht zuletzt weil gefühlt das halbe Forum dieses Jahr dort war und die Etappen teils wesentlich anspruchsvoller aussahen als meine.
Auf der anderen Seite war es nach 4 Jahren Vorbereitung eine der schönsten Dinge die ich bisher in meinem Leben machen durfte. Nicht das ich speziell für den Sarek trainiert habe, aber als ich den Plan Lappland und Wandern schmiedete stieß ich immer wieder auf diesen Fleck.
Das Bild, und das nehme ich jetzt mal vorweg, liegt im Auge des Betrachters. Jemand der am Kiosk jeden Mittag seine Bockwurst kauft wird eine andere Sicht haben als jemand der sie zum ersten mal isst. Aber dazu vielleicht im Fazit etwas mehr.
Das war und ist ein beschissenes Jahr. Viele Unsicherheiten und Frust begleiten mich seit März. Man merkt doch wie viele Menschen und ich selbst auch doch recht angespannt sind und ein Stückchen Freiheit hergeben mussten zum wohl aller. Um so wichtiger war für mich diese Tour im Sarek auf jeden Fall zu ermöglichen.
Bereits im August 19 nach meiner letzten Trekkingtour von Ritsem nach Kvikkjokk buchte und plante ich recht schnell was ging. Flug, Langzeitparkplatz Berlin, Nachtzug und die suche nach der perfekten Strecke begleiteten die ersten Monate nach meinem Urlaub in 2019.
Was kam dabei raus? Vorweg gesagt, viel zu viel. Andrea2 sagte glaube mal, das mit dem Finger auf der Karte alles so einfach aussieht. Sie hatte vielleicht recht.
So stand der Plan über die Standardroute Berlin-Stockholm-Gällivare-Kebnats so schnell wie möglich dort an zu reisen, meinem Chef noch 4 Wochen Urlaub ab zu wirken, um dann über den Sitojaure einmal querr durch den Park bis nach Kvikkjokk zurück zu laufen und später noch eine 85km Runde über den Prinskullen zur Boarekebene zu spazieren. Mit dem Finger in 10sek gemacht.
Leider hatte ich im Winter und Frühling große Probleme mit meinen Knien, sogar das gesunde bekam nach 10km schmerzen und ich konnte nie länger als 20km laufen. Dazu kam das anfänglich Muskelkater hartneckig teilweise 4 Tage vorhanden waren und ich bekam echt Zweifel ob da alles so eine Gute Idee gewesen war. Ich legte in den Jahren zuvor innerlich irgendwann mal fest das mir für solche Touren 30km ohne Rucksack leicht vorkommen müssen um es durch zu führen. Davon war ich am Anfang des Jahres meilenweit weg. Dann kam Corona und noch mehr Fragezeichen. Den meisten im Forum schwam innerlich der Urlaub davon und die Auswirkungen sind bis heute zu spüren.
Was nun? Kann ich fliegen? Was macht die Verfassung? Ich zwang mich zur Geduld, trainierte und traf im Juni die Entscheidung den langen Weg mit dem Auto da hoch zu fahren und eventuell keine Flugkosteten rückerstattet zu bekommen. Eigentlich wollte ich nie wieder mit dem Auto da hoch fahren, aber die Entscheidung war richtig. Denn im Juli wurde der Flug endgültig gecancelt und ich bekam dann auch mein Geld zurück.
Im Sommer konnte ich dann zumindest gut 20km schmerzfrei laufen und eingebaute Höhenmeter gingen leicht vom Fuß.
Und so fängt dann meine Geschichte an. Ich stand am nördlichen Ende des Sitojaure und schaute nach Norden zum Basstavagge. Die Sonne strahlte und es war Windstill. Meine (erste) richtige Trekkingtour (fast) weglos einmal durch den ganzen Park. Mit 30,5kg und einer ganzen Portion „Einfach nicht drüber nachdenken“ ging es los.
Technische Daten:
Nördl. Sitojaure-Basstavagge-Mikkastugan-Alggavagge-Sarvesvagge-Lullihavagge-Partestugan-Kvikkjokk
110-120km
Einige Höhenmeter
Essen für 12 Tage
Start: 18.08.2020
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