[SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

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  • Pfiffie
    Fuchs
    • 10.10.2017
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    #21
    AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

    Ja aber Skarja ist gemeint, weil man ja weit hinten die Bergspitze sieht die die beiden Täler Ruohtes und Guohper zusammen führt. Auf der neuen Papierkarte von Calazo steht das auch direkt da bei Skarja. Die andere liegt aber auch auf der Blickrichtung, auch nicht verkehrt, ich weiß nur nicht ob die gerade verdeckt ist.
    "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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    • Ljungdalen
      Alter Hase
      • 28.08.2017
      • 2737
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

      Zitat von toppturzelter Beitrag anzeigen
      Meinst du die Pielastugan, da wo Bierikvágge, Bastavágge und Rapadalen sich treffen? Die Mikkastugan ist mein ich vor ueber 10 Jahren in Rauch aufgegangen und lag bei Skárjá.
      Ja, so 2007/2008. Auf Utsidan gibt es einen Bericht vom September 2007, da stand sie noch und war unverschlossen (auf älteren Karten ist sie als "verschlossen" markiert), und dann ein Foto der verbrannten Überreste von Juli 2008.

      Bessere Bilder der alten Hütte als dies (das rechte Gebäude) auf die Schnelle nicht auffindbar.

      Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
      Ja aber Skarja ist gemeint, weil man ja weit hinten die Bergspitze sieht die die beiden Täler Ruohtes und Guohper zusammen führt. Auf der neuen Papierkarte von Calazo steht das auch direkt da bei Skarja. Die andere liegt aber auch auf der Blickrichtung, auch nicht verkehrt, ich weiß nur nicht ob die gerade verdeckt ist.
      Stimmt, da steht "Mikkastugan". Wundert mich aber eigentlich - heißt die "neue" mit dem Telefon nicht offiziell "Skárjá"?

      Die Pielastugan sieht man auf deinem Bild, wenn man es in Originalgröße anschaut. Rechts des Sees.
      Zuletzt geändert von Ljungdalen; 19.10.2020, 11:03.

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      • Pfiffie
        Fuchs
        • 10.10.2017
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

        Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
        Ja, so 2007/2008. Auf Utsidan gibt es einen Bericht vom September 2007, da stand sie noch und war unverschlossen (auf älteren Karten in sie als "verschlossen" markiert), und dann ein Foto der verbrannten Überreste von Juli 2008.

        Bessere Bilder der alten Hütte als dies (das rechte Gebäude) auf die Schnelle nicht auffindbar.



        Stimmt, da steht "Mikkastugan". Wundert mich aber eigentlich - heißt die "neue" mit dem Telefon nicht offiziell "Skárjá"?

        Die Pielastugan sieht man auf deinem Bild, wenn man es in Originalgröße anschaut. Rechts des Sees.

        Dankö, ja die Pielastugan hatte ich so gar nicht entdeckt, auch Live vor Ort nicht , einfach nicht drauf geachtet .

        Ja deswegen hab ich immer Mikkastugan dazu gesagt. Aber ok, dann ists ab heute Skarja
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        • toppturzelter
          Fuchs
          • 12.03.2018
          • 1870
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          • Meine Reisen

          #24
          AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

          Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
          Dankö, ja die Pielastugan hatte ich so gar nicht entdeckt, auch Live vor Ort nicht , einfach nicht drauf geachtet .

          Ja deswegen hab ich immer Mikkastugan dazu gesagt. Aber ok, dann ists ab heute Skarja
          Verstehe Wusste nicht, dass Calazo die Huette noch Mikkastugan nennt. Mir waren auch nur die Geschichten aus 2008 bekannt, wo die alte Huette niedergebrannt wurde. Ob die neue Huette Skarja heisst, oder nur der Platz und die alte Samikåta, das bekomm ich grad auch nicht raus.

          An der Pielastugan hab ich vor zwei Jahren vom Bierikjávrre kommend gezeltet und ääh.. luxeriös ausgetreten

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          • sudobringbeer
            Administrator

            Administrator
            Fuchs
            • 20.05.2016
            • 2488
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            #25
            AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

            Bei deinen Berichten frage ich mich immer wieso alle von schlechtem Wetter im Sarek erzählen. Eines ist klar, wenn es mich mal da rauf zieht werde ich meine Terminplanung mit dir abstimmen Sehr schöner Bericht, freue mich auf die weiteren Tage.

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            • Sylvie
              Erfahren
              • 20.08.2015
              • 361
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              #26
              AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

              Hallo Pfiffie,
              schreib schnell weiter. Ich bin mittendrin.

              Liebe Grüße

              Sylvie

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              • Moltebaer
                Freak

                Liebt das Forum
                • 21.06.2006
                • 12307
                • Privat

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                #27
                AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

                Zitat von toppturzelter Beitrag anzeigen
                Wusste nicht, dass Calazo die Huette noch Mikkastugan nennt. Mir waren auch nur die Geschichten aus 2008 bekannt, wo die alte Huette niedergebrannt wurde. Ob die neue Huette Skarja heisst, oder nur der Platz und die alte Samikåta, das bekomm ich grad auch nicht raus.
                So sagt das meine 2006er-Karte vom Lantmäteriet:
                Und die ursprüngliche Mikkastuga wurde 2008 abgefackelt und die Baracke, die ich kenne, ist seitdem der Ersatz, sagt Ihr?
                Wandern auf Ísland?
                ICE-SAR: Ekki týnast!

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                • Pfiffie
                  Fuchs
                  • 10.10.2017
                  • 2024
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

                  Jetzt schon mal vielen Dank, ich freue mich sehr auf die vielen Mitleser und das es Euch einigermaßen gefällt. Es ist ja auch erst der Anfang!

                  Die eingezeichneten Routen sind getrackt, also das was tatsächlich gelaufen wurde.


                  https://opentopomap.org/



                  noch einmal zum Basstavagge schauen


                  Tag 2 / 20. August / 14,8km / 278m rauf und 329m runter / Über die Bielaebene via Skarja zum Eingang des Alggavagge



                  Am Morgen regnet es leicht was mir völlig egal ist, denn ich liege trocken und schläfrig im Zelt. Durch meine Neuerung, mein GPS mit Nothilfefunktion mit Wetterdaten usw. und der morgendlichen abgerufenen Vorhersage, ist die Wahrscheinlichkeit groß das es bald aufhört zu regnen. Dazu schalte ich wenig später meine Sarekaura ein und der Regen hört schlagartig auf.





                  Ich bin etwas knitterig und niedergeschlagen und komme nur langsam in Gang. Dadurch das ich aber schon seit Nachmittag am Vortag im Zelt gammle komme ich trotzdem um 8Uhr rum los. Frühaufsteher eben.

                  Es ist Windstill und rund um mich herum scheint es immer mal wieder zu schauern. Ein Phänomen das ich so schnell nicht verlieren sollte. Es ist wesentlich kälter, was durch die fehlende Sonne kein wunder war.



                  Ich versuche anfangs noch dem Rentierpfad zu folgen (oder doch ein Menschenpfad?), aber wenig später merke ich das es vielleicht zu weit nach links geht, da ich zwischen dem einen großen See und dem kleineren im Süden durchschlüpfen wollte. So beschloss ich direkt auf eine Uferkannte zu zu laufen und dann weiter zu sehen. Das erste mal wo ich öfters GPS und Sicht miteinander vergleiche und zusätzlich mit der Karte auf meinem Handy, da sie mehr Details hat als die OSM Karte.



                  Es lief sich komischer weise auch gleich angenehmer. Die Seenplatte war für mich eine Unsicherheit da man auf den Karten und im Internet nicht so wirklich viel gefunden hat, aber am Ende war alles ganz ok und ich fand eine gute Furtstelle, welche ich ohne Schuhe ausziehen hinter mir ließ. Ich stieß wieder auf einen Pfad der definitiv eher von Menschen war und wenig später sah ich auf einem Hügel ein oder zwei Zelte mit ein paar Hanseln drumrum.
                  Ich war verdammt langsam und die Schrittlänge war jetzt schon kürzer obwohl es hier keine Hindernisse wie Weidenbüsche, größere Sümpfe, Blockfelder und sowas gab. Ab hier war spätestens klar das es mit dem Axel Hambergs Topp nichts werden wird. Das war definitiv nicht drinnen.



                  Kennt wohl jeder


                  Nun war ich irgendwann mal am Tjaggnarisjahka unterhalb des Wasserfalls. Das sah komisch aus, immer war irgendwo eine Stelle bei der ich als alter Fliegenfischer mit Watthose der Meinung war ein tiefes Loch zu sehen. So lief ich gefühlt noch 100-300m stromab und machte mir über den anderen Trekker oberhalb des Wasserfalls Gedanken, der auch zu suchen schien.



                  War ich falsch? Ne kann nicht sein, ich bin da wo die Trekkingpunkte auf der Karte sind und im Buch stand auch das man im Zweifel etwas absteigen soll. Nach langem hin und her bestimmte ich die Stelle und Zog alles unterhalb der Hüfte aus. Ich hatte Angst zu stolpern, mir den Fuß zu verletzen oder sonst was. Obwohl es nicht weit war ließ ich mir noch mehr Zeit beim Furten und machte erst den nächsten Schritt wenn der Fuß und die Stöcker fest standen. Brrr war das wieder kalt. Von weiten sah das einfach aus, aber wenn man davor stand waren doch recht große Steine drinnen und es sah unwegsam aus.

                  Als ich drüber war, wars wie im Bad. Ich stand auf meinem Microhandtuch mit eiskalten Füßen und plante die nächsten Schritte sorgfältig damit ich keine kleinen Steinchen in die Schuhe bekomme.





                  Abtrocknen, Füße untersuchen, Socken anziehen und Stiefel an. Kurz setzte ich ein Schritt zur Seite, mir wurde schwindlig.
                  Ich setzte die steile Stufe hoch und peilte wieder auf Skarja zu.



                  Heute sollte nichts mehr schwieriges kommen und so war ich dann recht schneckig bei Skarja.









                  Leider war die Hütte besetzt und ich hatte kein Bock auf Gesellschaft. Daher lief ich auf den Lagerplatz zu und versteckte mich weiter unten bei, was man von der Hütte aus nicht sehen konnte.
                  Pause. Schoki reinstopfen, Brausetablette, trinken, überlegen was auf zu heben und den Rest an Schoki rein stopfen. Alles alle...verdammt wenig Mittag.
                  Hier war ich im letzten Jahr schon mal rum gekommen und wusste was mich auf den letzten ca. 4km erwartet. Den GPS Track hatte ich hier sehr genau geplant und schaute jetzt auch auf den Höhenmesser. Eine Höhe von 800m wollte ich permanent halten und erst viel später absteigen. Nun ja das hat wesentlich besser funktioniert als letztes Jahr. Es gab zwar trotzdem ein paar schmale Terrassen und auf/ab zwischen paar Felsen, aber es war angenehmer als letztes Jahr. Allerdings machte ich noch ca. 6 Pausen auf den 4km.



                  Irgendwie alles ziemlich anstrengend und meine Beine schmerzten von unten bis oben. Ich bekam ein ungutes Gefühl, eigentlich war ich sauer. Bisher war es kein schweres Gelände und keine richtigen Pässe und so eine Quälerei.



                  Nachdem ich das Hangstück geschafft hatte und wieder über richtige Wiese schlürfte wollte ich den Platz vom letzten Jahr bezelten.



                  Nur wo war der denn, wenn mehr Schnee liegen würde (wenn überhaupt Schnee liegen würde) hätte ich ihn wohl gesehen, aber so lief ich wohl dran vorbei und musste woanders Platz nehmen. Übrigens ich glaube für die Zeltplatzsuche bin ich nicht geeignet. Ich hatte immer einen tollen graden Platz und dann war er doch schräg oder hatte unter der Matratze eine Delle bzw. daneben wo man schlecht sitzen konnte. Immer war dann irgendwas doof unerwartet. Naja ist ja auch kein Luxusurlaub.





                  Ich war glücklich als das Zelt stand und alle Vorbereitungen für das Abendessen erledigt waren. Ein humpelnder Fuchs streifte noch das Lager, ich hatte sofort Angst um mein Essen. So war abends irgendwie alles dreimal kontrolliert und der Rucksack mit allem bepackt und beschwert was ging. Ich lief nur noch in Kaffebohnen um das Lager herum und war am Ende fast noch zu faul von dem großen Stein auf zu stehen und ins Zelt zu gehen.
                  Du bist jetzt grade mal 2 Etappen gelaufen und machst dir schon Gedanken ob du über die Pässe kommst. Das war nicht gut. Die Gipfeltour war schon gecancelt, was aber auch mit daran lag das für den nächsten Tag gegen Nachmittag Regen angesagt war und den ganzen Tag darauf. Was solls ich war dann doch trotzdem umarmt von der Natur und schlummerte im Zelt recht schnell und zufrieden ein.


                  Ausrüstungsdetails (wer Interesse hat):
                  An Technik hatte ich einiges mit neben den 2 26k PB´s eine Sony RX100 III, ein Handy, ein GPS von Garmin das 66i und eine Kopflampe.
                  Schlafen tu ich immer auf einer Expeed Synmat 9LW und wie schon erwähnt eine Z-Lite die auch als Sitzunterlage diente. Grundsätzlich hatte ich sie aber dabei als Notfallmatte, falls die Luftmatratze unreparierbar kaputt gehen würde.
                  Meine Zeltkleidung bestand aus der Garnitur für den nächsten Tag und einer dünnen Outdoorhose, welche ich beim schlafen meist an ließ. Als Kissen hatte ich ein kleines aufblasbares Kissen und alles was an Pullover und Jacke trocken war oben drauf. Der Rucksack wurde immer so im Vorzelt positioniert das im Zelt das Kissenlager nicht von der Matte rutschen konnte. Dazwischen lag noch der Rucksackdeckel, da ich im Zelt diagonal liegen muss. Bei 198cm und 150kg, für die neuen Mitleser, unabdingbare Sachen für mich.
                  Zuletzt geändert von Pfiffie; 20.10.2020, 17:01.
                  "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                  • Freedom33333
                    Dauerbesucher
                    • 09.09.2017
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

                    Tolle Bilder bis hierhin (Vor allem von Tag 1 wegen dem Wetter) - es bestätigt sich mal wieder mein Eindruck - bei schönem Wetter siehts im Sarek immer extrem schön aus, egal wo man ist. Hast aber auch einige echt gute Perspektiven gewählt und tolle Wolken erwischt.

                    Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                    Übrigens ich glaube für die Zeltplatzsuche bin ich nicht geeignet. Ich hatte immer einen tollen graden Platz und dann war er doch schräg oder hatte unter der Matratze eine Delle bzw. daneben wo man schlecht sitzen konnte. Immer war dann irgendwas doof unerwartet. Naja ist ja auch kein Luxusurlaub.
                    Ich liege aus dem Grund inzwischen immer Probe. Ich lege mich dazu sogar ohne Isomatte einfach auf den Boden um mal zu testen. Wenn du ne Z-Lite dabei hast dürfte das ja sogar um einiges leichter fallen als wenn man mit einer aufblasbaren probeliegen will.

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                    • Tekumseh
                      Anfänger im Forum
                      • 05.10.2020
                      • 11
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                      #30
                      AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

                      Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                      [. Dann kamen mir bestimmt insgesamt glaube 3 Pärchen entgegen welche alle nach dem Boot in Rinim fragten.
                      Da fühle ich mich angesprochen, Pfiffie
                      Und deine aktuellen Wetterprognosen wurden bei unserer weiteren Tourenplanung berücksichtigt. Bin gespannt, wie sie bei dir selber eingetroffen sind. Tolle Bilder, lese deinen Bericht mit großem Interesse.

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                      • andrea2
                        Dauerbesucher
                        • 23.09.2010
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                        #31
                        AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

                        Was für wunderschöne Bilder und wie grün bei dir noch alles ist. Was zwei Wochen doch ausmachen.

                        Probeliegen vor der Zeltpaltzwahl kennen wir auch.

                        Zum Thema Frühaufsteher, ich hab mich an deinem ersten Tag schon gefragt, ob du so früh unterwegs bist, oder ob das Tal so schmal ist, dass noch so viel Schatten am Talboden ist.

                        Wenn du nach zwei Tagen mit jeweils fast 15 km völlig erschöpft bist, was ich jetzt nicht so verwunderlich finde, wäre ich auch, verlangst du vielleicht einfach zu viel von dir. Wie beim Marathonläufer, wenn man die Strecke zu schnell angeht, fehlt am Schluss die Kraft. Ich plane für uns mit durchschnittlich 12 km / Tag in weglosem Gelände. Oft sind es dann auch weniger. Wenn es dich vielleicht etwas tröstet, ich hatte dieses Jahr gleich am ersten Tag einen ziemlichen Einbruch, und dabei waren es nur etwa 13 km. Nachdem das Zelt stand, bin ich direkt eingeschlafen, wollte nicht mal mehr was essen.

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                        • Pfiffie
                          Fuchs
                          • 10.10.2017
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                          #32
                          AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

                          Ja das kommt dann wohl jetzt schon von verschiedenen Seiten mit dem Probeliegen. Von daher, Notiert , das sind so einfache Sachen und man kommt auf der Tour nicht drauf...


                          @Andrea: Da bin ich ja beruhigt das es nicht nur mir so geht, aber ich hatte zum Schluss auch ein paar Dinge aus der Vorbereitung dafür verantwortlich gemacht. Es wurde ja teils noch schlimmer (Vorsicht Cliffhänger ). Aber ich möchte es jetzt ungern vorweg greifen, außer, das weißt du ja schon, das ich wie geplant in Kvikkjokk ankam

                          Das schönste an allem überhaupt war nur noch 2 Tage entfernt und dauerte fast dreimal solang an. Letztes Jahr wars irgendwie anders, da ich gleich am Anfang das schönste der Tour hatte, schwierig das am Ende noch interessant zu schreiben.

                          @Tekumseh: ich hoffe doch das die einigermaßen gestimmt haben, auch wenn ich glaube das im Sarek schon in einem nächsten Tal die Sonne scheinen kann wenn es anderswo den ganzen Tag Regnet. Bitte verzeiht mir wenn ich mich nicht so recht an die Gesichter erinnern kann, es sind einfach so viele Eindrücke in den vielen Tagen .
                          "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                          • Pfiffie
                            Fuchs
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                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"


                            Quelle: https://opentopomap.org/

                            Tag 3 / 21. August / 9,1km / 168m rauf und 147m runter / Das Alggavagge

                            Früh am morgen Kummer und Sorgen.



                            So könnte das Wecklied heißen nach dem ich mich das erste mal nach dem Wach werden im Zelt bewegt habe. Es war schon schwer nach dem Handy zu greifen und auf die Uhr zu schauen. Brr, der Arm wird kalt. Ich mache etwas Musik an und Koche Kaffe, in der Hoffnung das dieser auch im Kopf ankommt. Aber irgendwo muss im Hals ein Leck gewesen sein. Ich sollte trotzdem in die Gänge kommen.

                            Ahkatjahkka



                            Sohlen trocknen



                            Was noch so am Morgen passierte weiß ich gar nicht mehr, ich war noch ziemlich erschöpft und hatte eigentlich keinen Hunger. Frühstück musste zwangsweise sein und nachdem die Füße verklebt waren ging es ans einpacken.
                            Ich lief los, jetzt schon sehr langsam und kam wenig später, nicht mal 30min, an die nächste Furt.



                            Scheiße...da hättest du auch gleich mit Crocks loslaufen können. So ärgerte ich mich anstrengend alles angezogen zu haben und nun wieder alles aus zu ziehen. Denn so sehr ich mich auch streckte, ich sah keine Stelle wo man so rüber kam wie im vorigen Jahr. Ich war so verärgert das ich grade mal ein Foto dort gemacht habe.

                            der Blick zurück





                            Ich schlurfte den kleinen Berg hoch welcher mit jeden Schritt länger wurde. Oft musste ich stehen bleiben und auf Kraft warten. Meine Fresse, was issn heute nur los. Mitten im Park geht mir die Luft aus und nun stellte ich die weitere Strecke über die Pässe ernsthaft in Frage. Wenn du schon nach dieser Strecke kaputt bist wie willst du das Lullihavagge schaffen? Den Pass ins Sarvesvagge könnte ich noch laufen und dann zum Padjelanta abbiegen. Nach weiteren 1000m schien mir auch dieser Plan nicht realisierbar. Nach Westen raus und nach dem See südlich nach Darreluopal abbiegen, Staluokta? Staluokta war doof, da lag ein riesen Sumpf dazwischen und ich würde in die falsche Richtung laufen. Ob der Heli da noch fliegt?
                            So kam ich dann weiter ins Alggavagge, sah den unbezwungenen Gipfel von Axel und fühlte mich ziemlich verloren.



                            Ja das war wohl echt ein Tiefpunkt auf der Tour. Warum hast du nicht auf deine Regeln gehört, keine große Tour ohne 30km Tagestouren zu Hause die dir leicht fallen. Alles war doof, die Brille rutschte ständig auf der nassen Nase, die Schultern schmerzten, der Rucksack rutschte über die Hüfte und die Beine schmerzten. Bücken nur wenn man sich festhalten konnte. Naja ich war Platt an dem Tag und das Gelände wurde auch zunehmend sumpfiger und natürlich hügelig. Verflucht nochmal hier solls doch bergab gehen und nicht bergauf. Nun schimpfte ich über alles, sogar über Wurzeln, Steine und Pfützen die sich nicht bewegen konnten.



                            Kanalberget?


                            Links Axel Hambergs Top, verschoben nicht aufgehoben




                            Ich sah in der Ferne ein Steinmännchen auf einer Anhöhe auf das ich anpeilte. Als ich dort war kam mir wieder ein Pärchen entgegen. Reden wollte ich nicht und grüßte mit einem gezwungenen grinsen.
                            Der Mann fotographierte das Steinmännchen und ich hörte im Rücken ein klirren. Er hat davor getreten und es zerstört. So ein Affe dachte ich mir....ist der bescheuert, kann doch bei sich zu hause randalieren. Aber egal ich wollte weiter und war in meinem Tunnel. Einige Zeit später im Internet sah ich das Fotographierte Steinmännchen von ihm und eine Erklärung dazu. Diese hieß kurz und bündig „Ursprünglichkeit“ und plötzlich verstand ich zumindest das was er da getan hatte. Auch ein Steinmännchen ist ein Eingriff der hier nicht erwünscht ist solange es kein Kulturerbe ist. Also Steinmännchen die quasi ganz alt waren durfte man nicht kaputt machen....komische Samenwelt.







                            Frodo hatte wenigstens nen komischer Führer durch den Sumpf


                            Nach 9km kam ich an eine Stelle die ganz gut aussah, zwar noch weiter weg als ich eigentlich geplant hatte, aber ich wusste auch nicht ob ich später noch so einen tollen Platz finden würde. Außerdem hatte ich so gar keine Lust mehr. Den Rucksack schmiss ich lieblos weg und blickte mich nach Helfern um. Tjia wenn man sie braucht sind sie nicht da. Es dauerte etwas bis ich das Zelt begann aufzubauen. Alles ging langsam und im Kopf verfestigte sich der Gedanke nach dem Regentag in den Padjelanta raus zu laufen und wollte am nächsten Tag dazu die Karten studieren. Hier war grade die Sarektour zuende und ich war in dieser herrlichen Landschaft super unglücklich. Der Park hat gewonnen. Ich war sehr traurig und schrieb meiner Mum am Abend Nachrichten über das GPS und einigen freunden von mir, was die Stimmung wieder etwas hebte. Ich kochte mehrere tassen Kaffe und Futterte alles was ich für den Tag hatte (unterwegs hatte ich nichts gegessen).
                            Ich meine draußen wurde es windiger und es zog auch etwas zu (genau weiß ich es aber nicht mehr).







                            22.08.2020 Ruhetag (wann es genau geregnet hat weiß ich nicht mehr, au jeden Fall zwischen Ankommen und Abbauen)

                            Ruhetag und der war echt nötig. Am morgen war es glaube immer noch windig, es sollte laut Wetterbericht auch regnen und im laufe des Tages immer mehr. Ich hatte mich etwas erholt und das ich heute nicht laufen musste hebte die Stimmung sehr. Ich plante den Ausstieg und dann war mir langweilig. Hmm da war doch was...mir fiel ein das ich vor Jahren die 2 Hörbücher Elchscheiße aufs Handy geladen hatte. Und so kam es dann, 2 mal Elchscheiße am Stück, gefesselt von diesen beiden herrlichen Büchern die mich für Stunden aus meinem Dilemma rissen. Medizin für meine Seele. Jo ne, ich mag REEEEIIIIINER, ne. Kleiner Insider, grins.
                            Am Abend checkte ich das Wetter nochmal, ok, kein Superwetter, aber auch nicht so schlecht. Der Mut kam wieder und innerlich motivierte ich mich für das fortsetzen der Tour. Du machst morgen weiter. Es ist genauso anstrengend auf den Padjelanta raus zu laufen und du hast kaum Infos von der Strecke, sagte ich mir. Außerdem hatte ich vom liegen langsam Druckstellen. So studierte ich nochmal die Karte und überlegte wann ich am besten auf die andere Talseite furten sollte.
                            Das Zelt war in dieser zeit zusätzlich mit Steinen gesichert, irgendwann, es war fast dunkel (welche Nacht weiß ich nicht) erfasste eine Windböe das Zelt und riss einen Herring raus. Naja das Zelt stand auch schräg zum Wind, aber Sturm war es glaube nicht.
                            Am nächsten Tag sollte es nachmittag irgendwann wieder regnen, daher sollte es früh losgehen, was grundsätzlich immer kein Problem war da ich meistens ja schon vor 20Uhr im Zelt lag.
                            "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                            • Ljungdalen
                              Alter Hase
                              • 28.08.2017
                              • 2737
                              • Privat

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                              #34
                              AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

                              Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                              Kanalberget?
                              Definitiv.

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                              • Lhor
                                Erfahren
                                • 01.10.2020
                                • 109
                                • Privat

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                                #35
                                AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

                                Hoi Pfiffie

                                Macht spass dein Bericht zu lesen. Sehr humorvoll und unterhaltsam.

                                Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                Und nicht zu vergessen, Vorsicht nächster Lanzenbruch, einen Schirm.
                                Wenn ich weiter südlich unterwegs bin (Schweiz/Italien) habe ich beim Wandern immer einen Schirm dabei. Wobei er dann eher als Sonnenschutz dient . Jedenfalls ist mein UL Schirm mittlerweile sowohl bei Regen wie bei Schönwetter unverzichtbar geworden.

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                                • Borgman
                                  Dauerbesucher
                                  • 22.05.2016
                                  • 724
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                                  #36
                                  AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

                                  Moin Maik,
                                  ich fühle ja wirklich mit Dir auf dieser Tour. Deine Zweifel und Mühen mit den geplanten Tagesetappen erinnern mich stark an Seiland 2017 (damals litt ich an Knieproblemen und akuter Mutlosigkeit). Aber Du deutest ja auch schon an, dass es nach dem Tiefpunkt noch eine Wendung zum Guten geben könnte – ich bin gespannt. Schöne Fotos hast Du jedenfalls mitgebracht, da bekommt man gleich ein bisschen Nordlandweh.

                                  Viele Grüße,
                                  Bernd

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                                  • Pfiffie
                                    Fuchs
                                    • 10.10.2017
                                    • 2024
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                                    #37
                                    AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

                                    Vielen Dank Euch beiden

                                    Mit dem Wissen von heute wäre es sehr ärgerlich gewesen ab zu brechen. Aber wenn ich so in einige Berichte schaue sind solche Phasen wohl auch nicht ganz ungewöhnlich.

                                    Nachher gehts weiter
                                    "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                    • Pfiffie
                                      Fuchs
                                      • 10.10.2017
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                                      #38
                                      AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"


                                      Quelle: https://opentopomap.org/

                                      Tag 5 / 23. August / 12,8 km / 473m rauf und 426m runter / Das Niejdariehpvagge



                                      Es war früh am morgen und die Sonne blinzelte nach dem Frühstück bereits über die Bergspitzen. Mir ging es wesentlich besser und das Wetter für die nächsten Tage war jetzt so schlecht auch nicht.
                                      Es sah nach Aprilwetter aus und es war nicht viel Wind. Es sprach also nix dagegen den Pass an zu gehen. Der Plan auf den Padjelantaleden raus zu laufen verschob ich auf hinter den Pass. Schnell war alles eingepackt und ich stampfte los. Hier und da ein kleiner Schauer, so war auch der Regenschutz bereits übergezogen.
                                      Das Alggavagge war schneefrei, nicht wie im letzten Jahr. Dadurch war es sehr sumpfig und unerwartet garstig. Aber ich war heute entschlossen und so konzentrierte ich mich auf die Stelle, bei der ich auf die Linke Talseite furten wollte. Immer wieder kamen Einläufe von rechts und links und irgendwann dachte ich mir das es langsam Zeit wird, denn auf Stiefel ausziehen hatte ich null Bock. So furtete ich recht zeitig und steuerte einen Hügel zum Passeingang an. Beim Aufstieg schauerte es immer wieder und ich sah das sich das Tal mit Regen zu ziehte. Aber die Wolken mit viel Wasser wurden entweder aufgehalten oder zogen an mir vorbei. Es blieb für die Aussicht doch recht trocken.

                                      Allerdings nicht die Furt


                                      Nun war ich schon ein ganzes Stück oben, die Beine hielten ganz gut und ich hatte eine wunderbare Aussicht über fast das ganze Tal und dem Alggajavrre. Ich sah auch das es gut war etwas früher zu Furten.

                                      Blick zurück






                                      Richtung Staluokta, weg vom letzten Jahr






                                      Ich blickte auf eine ziemlich steile Rampe an der aber schon Rentierpfade hoch führten.



                                      So wartete ich nicht lange und nahm die Rampe recht lässig aber oben mit schnellem Atem. Der Motor läuft wieder was mich richtig beruhigen sollte.
                                      Der Blick viel jetzt auf den Pass, die Landschaft war schon recht karg bis auf ein paar Fleckchen Wiese.







                                      Ich war etwas unsicher mich auf der linken Seite mehr links oder mehr rechts zu halten und wählte wohl meist die Mitte. Kleinen Rampen moderate Steigungen gab es jetzt und hinter mir wurde das Alggavagge immer kleiner und vor mir alles ein Stück mehr Alpiner, aber nicht schwer.

                                      Blick zurück ins Alggavagge


                                      Jetzt kam hier auch noch ein wenig die Sonne raus, wo es doch rund rum zu schauern schien. Und wieder bewegte ich mich nie unter der Wolke, sondern immer daneben. Bis auf einen kleinen Graupel warn das die letzten H2O bröckchen an dem Tag die auf mich nieder gingen.



                                      Das Tal (der Pass) war wunderschön und immer wieder musste ich mich umdrehen und war auch gespannt was man weiter vorne so alles zu Gesicht bekommt. Was dazu kam war, das ich seit vorgestern niemanden weiter gesehen habe und ich habe das erste mal das Gefühl richtig alleine zu sein. Es gab dazu eine Stille die ich so nicht kannte. Kein Muh kein Mäh kein Pieps oder sowas. Ja einer der guten Tage kündigte sich mit jeden weiteren Schritt an.




                                      Es wurde immer steiniger, aber eher so als wenn noch jemand mit einer Walze drüber gefahren wäre.



                                      Feste Steine, welche halb tief feststeckten.



                                      Es war recht einfach zu laufen bis zum höchsten Punkt auf knapp 1200m. Von weiten sah ich das was hoch zog.



                                      Eine fette Wolke die nicht wusste das der Pass zu eng für sie war. Sie blieb stecken, ein wunder das sie nicht rot vor Wut wurde. Bei mir machte sich etwas sorge breit. Wenn die nicht verschwindet siehst du den Abstieg nicht und sowas kannte ich auch noch nicht. Aber je näher ich der Wolke im Talspalt kam, um so mehr löste sie sich auf bis sie schließlich ganz weg war….puh Gott sei Dank.

                                      Blick zurück










                                      Hier oben gab es wieder etwas mehr Wind, aber nicht wirklich überraschend. Ein kleiner zugefrorener Teich markierte den Passgipfel und der Blick fiel auf den Hang zur Luohttolahko-Ebene und dem darunter liegenden Sarvesvagge.



                                      Cool, nur noch absteigen und dann haste das auch geschafft. Die Schwierigkeiten sollten aber erst kommen.





                                      Die samen, Indianer der Gegend haben anscheint in der Nacht lose große Blocksteine ausgelegt und die Schneekanonen eingeschalten.



                                      Es war schwierig, vor allem aber weil es für mich ungewohnt war. Dazu noch das riesen Schneefeld was erst gerade aber dann ziemlich bergab ging. Zum Glück war es schon etwas sulzig und ich konzentrierte mich immer schön die Hacken rein zu setzen. Wie ein Rentner mit Krücken stieg ich das Schneefeld ab, es machte recht viel Spaß und fand es am Ende ziemlich cool. Nur hier war keine einzige Spur drauf, wieviel Tage hier wohl schon niemand mehr lang ist?







                                      Es gab noch ein paar große lockere Steine zu überqueren, aber sie wurden schnell kleiner bis ich letztlich auch wieder Erde unter den Füßen hatte. Ich sah jetzt hinter mir den Hang, der jetzt noch steiler aussah als vorher und dass das Sarvesvagge incl. eindrücklicher Bergkulissen die abwechselnd hinter den Wolken hervor kamen. Wenn ich stehen geblieben wäre hätte ich alle 5min ein neues Foto machen können.
                                      Nun, ok, den Test hast du bestanden. Aufgeben war gestern und ich überlegt jetzt wie weit ich denn heute gehen wollte. Die Furt des Gletscherbaches vom Nuortap Luohttojeggna wollte ich in jedem Fall aber schon hinter mir lassen, um nicht wieder gleich zu beginn eine Furt zu haben.









                                      oberes Sarvesvagge





                                      Ich stieg weiter ab, hier waren ein paar Felsabbrüche. Sie waren Terrassenähnlich und es gab etwas links rechts gewurschtel bis ich dann irgendwann unten an der Furt des Sarvesjahka war. Ich suchte eine breite Stelle und dachte noch so, hmm garnich so tief und stolzierte los.



                                      Eine optische Täuschung im Moment von Übermotivation. Das halbe Schienbein war unter Wasser, ich machte den nächsten und nächsten Schritt, aber es wurde nicht flacher. Scheiße! Ich merkte wie die Füße im Stiefel kälter wurden als das Wasser langsam reinlief. Verdammt nochmal, wie bescheuert bis du eigentlich, fluchte ich und furtete den Rest ziemlich angesäuert. Naja vielleicht ist ja gar nicht so viel Wasser rein gekommen. Die Hoffnung stirbt zuletzt und die ganzen Ausblicke entschädigten mich.

                                      Der Pass bereits regnets dahinter


                                      Irgendwann kam ich zum Gletscherbach und wollte immer noch nicht die Stiefel ausziehnen, waren ja eh schon Nass. Es war nicht ganz einfach hier eine schöne Stelle zu finden. Alles so lose runde Steine und kaum befestigt. An einer Stelle konnte ich mehrere Arme diagonal nach oben queren, bis ich das ganze Bachsystem gefurtet hatte. Ich war schon ein bissel stolz das mit Nassen Füßen trocknen Fußes geschafft zu haben. Zumindest wären hier die Füße trocken geblieben, geht doch.





                                      Jetzt hielt ich Ausschau nach einem schönen Platz, das Tagwerk war geschafft und wieviel ich noch laufen würde war unbedeutend. Denn zum Lullihavagge wars nicht mehr weit und dort würde ich dann 2 Tage pausieren für den letzten und schwierigsten Pass.
                                      Hinter mir zog langsam alles zu, der Pass war auch schon unter den Wolken und dort schien es zu regnen. Wieder war ich neben den Wolken, aber nicht mehr lange. Schnell baute ich dann das Zelt auf, das wie öfters ohne Innenzelt aufgestellt wurde, weil das Außenzelt beim Abbau immer Nass war. Ich hüpfte mit Rucksack rein so wie ich war und es kam ein kräftiger Regenschauer von oben. Puh gerade noch rechtzeitig und ich lachte ungesehen von drinnen die Regenwolke aus. Die war heute definitiv zu langsam um ärger zu machen.




                                      Das war doch mal ein Tag so wie er sein sollte. Schon fast eine Erlösung, es geht doch.
                                      "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                      • Robtrek
                                        Dauerbesucher
                                        • 13.05.2014
                                        • 757
                                        • Privat

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                                        #39
                                        AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

                                        Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                        Nur hier war keine einzige Spur drauf, wieviel Tage hier wohl schon niemand mehr lang ist?
                                        Was am Tage vorher war weiß ich nicht, aber 2 Tage vorher gab's Wanderer in beiden Richtungen.

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                                          #40
                                          AW: [SE] Sarek 2020 "sista kapitlet"

                                          Völlig egal, ob da ein paar Tage vorher oder Nachher Leute durchgekommen sind. Das einzig wichtige ist doch am Ende:


                                          Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                          Was dazu kam war, das ich seit vorgestern niemanden weiter gesehen habe und ich habe das erste mal das Gefühl richtig alleine zu sein. Es gab dazu eine Stille die ich so nicht kannte. Kein Muh kein Mäh kein Pieps oder sowas. Ja einer der guten Tage kündigte sich mit jeden weiteren Schritt an.
                                          Denn das eigene Gefühl, das eigene Empfinden vor Ort, ist das, was einen prägt. Und nicht die objektive ex post Bewertung, wie einsam es denn gewesen sein kann.

                                          (Nicht falsch verstehen, war ja nur zur Information. Aber wir sollten jetzt nicht alle im Forum anfangen, uns mit Touren irgendwo in Sibirien zu vergleichen, ob unsere Tour denn jetzt wirklich einsam gewesen sein kann. ). Mich erklären meine "normalen" Freunde ja schon jedes mal für völlig verrückt, wenn ich in den Alpen mal eine Nacht alleine in gewisser Höhe verbracht haben sollte. Will sagen: So oder so leben wir hier im Forum in einer ziemlichen Blase.

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