[SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

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  • Highbeat
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    • 04.10.2020
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    #21
    AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

    Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
    Unverschämtes ( Wetter- ) Glück gehabt!
    Nein, Spaß beiseite - eine schöne Sarek - Tour habt ihr da gemacht.
    Ist schon beeindruckend, um wieviel toller es dort ausschaut, wenn das Wetter
    stimmt und wenn das besondere Licht ganz ausdrucksstarke Fotos ermöglicht.
    Freut mich auch, wenn meine Berichte zu eigenen Touren anregen.
    Ich bin gespannt, wie es weiter geht.
    Ja, deine Bilder haben uns sehr animiert, Evernorth!

    Für das schöne Wetter haben wir uns auch ein bisschen Zeit gelassen. Wir waren insgesamt fast 6 Wochen in Schweden und völlig flexibel, dann kann man auch selbst im Sarek zumindest bei guten Wetteraussichten starten.

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    • Highbeat
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      • 04.10.2020
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      #22
      AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

      Tag 4: Luohttoláhko -> Absatz unterhalb des Loametjåhkkå


      Tiefe Wolken am Morgen

      Am Morgen zogen gespenstische Wolken aus unserem Tal des Bálgatjåhkå. Das machte das Licht mystisch und uns Spaß loszulaufen. Ich war glücklich, einige „Eisberge“ auf einem See schwimmen zu sehen (leider nur abgebrochener Schnee vom Land), das gab mir ein wenig Grönland-Feeling.


      "Eisberge" auf dem Bálgatjávrásj

      Der Bálgatjåhkå beendete unseren Wanderflow: Im Grundsten steht „…den Bach furtet man recht einfach oberhalb der Schlucht.“ Eigentlich lief das Furten der Bäche bisher völlig problemlos, immer von Stein zu Stein laufend. Wir hatten ja keinen Vergleich, weil das unsere erste Sarek-Tour war. Aber bei diesem Bach fanden wir lange keine geeignete Stelle.
      Dreiviertel der Strecke über den Bálgatjåhkå ging gut und dann wurde es immer deutlich über knietief. Das war der erste Bach mit direktem Gletscherabfluss, auch lag auf dem Luohttoláhko noch recht viel Schnee. Und diesen Winter soll besonders viel Schnee gefallen sein, hörten wir von unseren Mitreisenden im Hubschrauber. Vielleicht lag es auch an den hohen Temperaturen, dass er bereits vormittags mehr Wasser „als üblich“ hatte. Nach unserem Schneefeld-Unfall waren wir vorsichtig und tigerten mehrmals den Bach hoch und runter. Dabei konnten wir wenigstens eine ziehende Rentierherde auf der gegenüberliegenden Seite beobachten.



      Rentierherde auf der gegenüberliegenden Seite des Bálgatjåhkå

      Nach geraumer Zeit fanden wir weiter bachaufwärts eine Stelle und kamen problemlos über die drei Zuflüsse. Bei einem spürten wir auch das deutlich kältere Gletscherwasser. Ich war froh an meinen Sealskinz-Socken, die ich bei dieser Gelegenheit erstmals anzog. Vielleicht waren wir etwas übervorsichtig.
      Kurz darauf rasteten wir am Wasserfall.



      Wasserfall des Bálgatjåhkå


      Hinter dem Wasserfall

      Das Tal verengte sich immer mehr zur Schlucht und wir suchten unseren Weg im steilen, saftigen Grashang gen Süden. Wie im Grundsten beschrieben, kämpften wir uns nach rund 2 km den Steilhang in Fallrichtung geradewegs nach oben. Die Felsstufe am Ende des Grashangs sah hier wenigstens machbar aus. Wir testeten die Stufe ohne Rucksack und mit etwas Kraxelei gelang alles gut.


      Schlucht des Bálgatjåhkå mit saftigen Wiesen oberhalb


      Grashang mit Felsstufe am oberen Ende

      Allzuweit liefen wir an diesem Tag nicht mehr. Wir fanden einen sehr hübschen Platz, der zum Zelten einlud. Irgendwie fiel uns beiden das Gehen an diesem Tag etwas schwer und die langwierige Furt hatte uns Energie geraubt. Wir entschieden also, diesen Tag zu entspannen und hörten früh mit wandern auf. Anfangs saßen wir noch schön in der Sonne, aber das hielt nicht sehr lange an. Nebelschwaden kamen auf und zogen vorüber. Das Licht wechselte ständig. Und plötzlich umringte unser Zelt eine große Rentierherde. Wir blieben ganz still sitzen und beobachteten die Tiere lange. Das war spannend und wie Kino


      Schöner Lagerplatz


      Rentierherde im Hintergrund







      Am Abend liefen wir noch mit einer Tasse Tee in der Hand vor an die Kante. Von hier aus hatte man einen schönen Blick hinunter ins Njoatsosvágge. Fasziniert schauten wir lange in dieses schöne Tal und dem Wolkenspiel am Gipfel des Vássjabákte zu. Auch unser Abgangs-Schneefeld war von hier aus zu sehen.


      Njoatsosvágge


      Vássjabákte thront über dem oberen Njoatsosvágge

      Das Zelt stand so schön getarnt am Bachlauf, dass wir beim Rückweg vom abendlichen Tee genau hinschauen mussten, um es zu entdecken.


      Gut getarntes Zelt

      Die Nacht wurde ungemütlich. Wir verfluchten schon unsere Entscheidung, das Zelt auf der relativ feuchten Wiese aufgestellt zu haben. Zeitweise schüttete es wie aus Kübeln. Der Regen ging in starken Wind über. Aufgrund der Sorge um das Zelt und des Krachs, den Wind und Regengeprassel verursachten, schlief ich miserabel. Das Zelt trotzte Wind und Regen wie eine Eins. Im letzten Moment hatten wir eine etwas zu kleine Zeltunterlage erstanden, für unser altes Mountain Equipment-Zelt gab es keine passende. Der Komfortgewinn, auch beim Packen, ist aber überzeugend und das Mehrgewicht wert. Wir sind richtig froh über diese Neuerung.
      Zuletzt geändert von Highbeat; 07.02.2021, 19:15. Grund: Formatierung überarbeitet

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      • andrea2
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        • 23.09.2010
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        #23
        AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

        Hallo Highbeat, da habt ihr euch eine tolle Strecke für eure erste Sarektour ausgesucht. Vielen Dank für den schönen Bericht.

        Was für ein Glück, dass bei der "Abfahrt" im Schneefeld nicht mehr passiert ist. Dass man nach so etwas übervorsichtig ist, kann ich gut nachvollziehen. Wir sind die Strecke über das "1260er Plateau" in die andere Richtung gelaufen und haben uns aufgrund verschiedener Berichte auf utsidan.se gegen die Route von Grundsten entschieden und sind nicht in die Schlucht des Bálgatjåhkå abgestiegen sondern sind auf einer Höhe etwa 1350 m am Loametjåhkkå entlang gelaufen. Das ging relativ gut und hat auch den Vorteil, dass man den Fluss relativ weit oben queren kann/muss. Nun bin ich gespannt wie sich der Ruopsokjåhkå furten ließ.

        Gruß Andrea
        Zuletzt geändert von andrea2; 10.10.2020, 17:32.

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        • Highbeat
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          • 04.10.2020
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          #24
          AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

          Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
          Hallo Highbeat, da habt ihr euch eine tolle Strecke für eure erste Sarektour ausgesucht. Vielen Dank für den schönen Bericht.

          Was für ein Glück, dass bei der "Abfahrt" im Schneefeld nicht mehr passiert ist. Dass man nach so etwas übervorsichtig ist, kann ich gut nachvollziehen. Wir sind die Strecke über das "1260er Plateau" in die andere Richtung gelaufen und haben uns aufgrund verschiedener Berichte auf utsidan.se gegen die Route von Grundsten entschieden und sind nicht in die Schlucht des Bálgatjåhkå abgestiegen sondern sind auf einer Höhe etwa 1350 m am Loametjåhkkå entlang gelaufen. Das ging relativ gut und hat auch den Vorteil, dass man den Fluss relativ weit oben queren kann/muss. Nun bin ich gespannt wie sich der Ruopsokjåhkå furten ließ.

          Gruß Andrea
          Hallo Andrea,
          wir hatten uns im Vorfeld nicht so umfassend informiert. Ursprünglich wollten wir ja woanders hin. Über den Grundsten als Quelle waren wir dann sehr dankbar. Auch die Outdoorseiten haben wir erst spät entdeckt. Nach und nach lesen wir jetzt immer mehr Berichte und nun eröffnen sich noch einmal ganz neue Möglichkeiten der Tourenplanung. Andererseits ist es auch spannend, wenn man noch nicht zu viel über die Strecke weiß und sich überraschen lassen kann.
          Freut mich sehr, dass dir der Bericht gefällt. Gleich geht es weiter...

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          • Highbeat
            Erfahren
            • 04.10.2020
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            #25
            AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

            Tag 5: Absatz unterhalb des Loametjåhkkå -> Pårek

            Am nächsten Morgen war es plötzlich eisig kalt, und im starken Wind fühlte sich alles noch viel frostiger an.
            Wir starteten mit Handschuhen, Mütze, Buff und warmen Jacken. Stürmischer Wind und Regen peitschte uns ins Gesicht. Der Regen hörte schnell auf und die Sonne kam zuweilen durch, der starke, kalte Wind blieb den ganzen Tag.



            Plateau oberhalb des Njoatsosvágge

            Das Plateau entlang wanderten wir bis in eine steile Schlucht, wo wir routiniert den Bach Ruopsokjåhkå furteten
            Der Weg zum Bach sah von der gegenüberliegenden Seite fast unpassierbar steil aus. Beim Laufen selbst war es aber kein Problem und hat Spaß gemacht. Den Bach testete ich erstmal ohne Rucksack an und als wir eine gute Furt gefunden hatten, kamen wir entspannt zur anderen Seite.



            Abstieg zum Ruopsokjåhkå


            Stöcke noch einmal festgedreht



            Tiefer wurde es nie!

            Ich hatte für mich eine Technik entwickelt, wo ich bei jedem Schritt meinen Fuß stromaufwärts hinter einen großen Stein stelle, um stabil zu stehen. Die Strömung drückt Fuß und Unterschenkel gegen den Stein, der mir Halt gibt. Später habe ich gelesen, dass man es genau andersrum machen soll und den Fuß stromabwärts hinter den Stein stellen soll, weil weniger Strömung ist. Ich kam mit meiner Version gut zurecht, die Strömung war aber auch nicht so stark. Das andere muss ich erst mal ausprobieren.


            Blick zurück auf den steilen Einschnitt des Ruopsokjåhkå

            Wir kämpften uns im Gegenwind weiter in Richtung Sähkok. Kurz vor dem Gipfel erreichten wir zum ersten mal seit dem Start einen Pfad, der dann auch noch markiert war. Eine Menge Spaß machte es, auf dem Sähkok sich gegen den Wind zu lehnen ohne umzufallen.


            Windspiel - Kvikkjokk hinter der linken Hand


            Blick vom Sähkok

            Kurz danach passierte es. Wir begegneten dem ersten Menschen seit 5 Tagen! Der hetzte, schwarz gekleidet und den Blick starr nach unten gesenkt mit einem Minimalgruß in der Gegenrichtung an uns vorbei.
            Den Säkokjåhkå wollten wir, wie im Grundsten beschrieben, über eine Schneebrücke queren. Aber wie erkennt man, ob eine Schneebrücke hält? Wir sahen nirgendwo Fußspuren und tigerten mal wieder das Ufer hoch und runter und berieten uns. Richtig zuverlässig sah es an keiner Stelle aus. Oftmals war der Schnee schon eingebrochen oder senkte sich über dem Bachbett bedrohlich ab. Aber es half nichts, wir mussten drüber und entschieden uns für eine relativ breite Stelle mit mächtig viel Schnee. Ich lief voran, weil ich leichter bin und machte schlürfende Schritte und stocherte mit meinen Stöcken, um den Schnee zu prüfen und möglichst sanft aufzutreten. Wir kamen gut am anderen Ufer an und wahrscheinlich hätte die Schneebrücke auch einen Elefanten ausgehalten – aber woher soll man das wissen.



            Hier sind wir nicht drüber!


            Unteres Ende unserer "stabilen" Schneebrücke


            Wohlbehalten auf der anderen Seite angekommen

            Als wir auf der anderen Seite wieder abstiegen, sahen wir mehrere Fußspuren auf einer sehr schmalen Schneebrücke flußabwärts. Das wäre wohl die gängige gewesen.
            Plötzlich gab es einige Wanderer und wir waren beständig auf dem Pfad unterwegs. Den ganzen Tag schon lauerte das schlechte Wetter hinter unserem Rücken. Aber wir waren schneller



            Laufen gen Pårek

            Der Plan war bald das Zelt aufzubauen und am besten mit Sicht in der Höhe: Sicht ist immer schön und oben gibt es keine Mücken.


            Schöner Zeltplatz, war uns aber doch zu windig

            Noch eine laute, unentspannte Windnacht war aber keine Option und so entschieden wir uns, bis nach Pårek runter zu laufen. Das zog sich wie ein Kaugummi. Im beginnenden Waldgebiet gab es einige geschützte Plätze und noch viel mehr Mücken. Wir bauten unser Zelt deshalb ein bisschen oberhalb des Wäldchens auf – mit etwas Sicht und immer noch genug Quälgeistern, den ersten seit dem Tarradalen. Die Mückennetze hatten ihren Auftritt . Ich sehe mit meinem Netzhut kaum etwas und es atmet sich schwer. Länger möchte ich den sicher nicht aufhaben. Da müssen wir uns auch hinsichtlich unseres Grönland-Plans noch etwas überlegen.
            Die Nacht war dafür wunderbar windstill und wir schliefen blendend






            Tag 6: Pårek -> Kvikkjokk


            Ausgeschlafen

            Am Morgen konnten wir fast ohne Mücken ausgiebig frühstücken, keine Ahnung, wo die jetzt waren. So machten wir uns relativ spät auf und kamen in eine völlig andere Landschaft.


            Den Vormittag genießen

            Ab jetzt wanderten wir auf einem Pfad durch üppiges sich fortwährend änderndes Grün: Anfangs Weiden und Birken, dann niedrige „Stangenfichten“, später ausladendere Fichten und große Tannen.


            Zum Glück gab es einen Pfad

            Immer wieder trafen wir Wanderer, und mit den meisten wechselten wir ein paar nette Worte. Viele gingen alleine auf ihre Tour, meist 10 bis 14 Tage. Nach jedem Gespräch blieb Tekumseh einen Augenblick stehen und schaute unseren Gesprächspartnern interessiert nach – anschließend analysierte er ausführlich die Ausrüstung: Von riesengroßen Rucksäcken und schweren Bergschuhen bis hin zum Ultraleicht-Trecker mit Trailschuhen gab es alles.
            Es freute uns, dass wir diesen landschaftlich völlig neuen Teil unserer Sarek-Wanderung bei Sonnenschein und Trockenheit machen konnten. Für den nächsten Tag war Regen angesagt und der Pfad wäre in matschigem Zustand und nasser Vegetation weniger Vergnügen. Überhaupt entpuppte sich das Rauslaufen als deutlich interessanter als erwartet, es blieb bis zum Schluss ein richtig schöner Tag.
            Die rote Boarek-Hütte, von Axel Hamberg 1912 erbaut, tauchte auf. Sie wird noch immer von Forschern genutzt, ist aber die meiste Zeit verschlossen. Im Laufe unseres Urlaubs sollten wir noch mehr Hamberg-Hütten zu sehen bekommen, auch von innen.



            Boarek-Hütte von Axel Hamberg

            Vor dem Furten des Boarekjávrre unterhielten wir uns mit einer Schwedin, die für 14 Tage alleine unterwegs im Sarek war. Ich fragte sie nach Notfallsendern aus. Sie, wie einige andere, hatten Crogs zum Furten dabei. Wir nahmen unsere Trailschuhe, um durchs Wasser zu laufen. Denn in der Vergangenheit löste sich bei mir schon mal eine Sohle vom Wanderschuh und Tekumseh konnte einmal wegen Achillessehnenschmerzen nur mit Trailschuhen weiterlaufen. Nach jedem Schuhwechsel hingen die patschnassen Dinger dann aber seitlich an den Rucksäcken, machten alles feucht, und meine waren auch geruchstechnisch mit der Zeit eine Zumutung. Das hatte zur Folge, dass wir immer lange nach einer Furt Ausschau hielten, um den Schuhwechsel zu sparen. Crogs sind leicht und trocknen schnell – eine Alternative, die wir für die nächste Wanderung ins Auge fassen wollten.
            Bei diesem See wurden die Schuhe wieder nass.



            Für das Foto lief ich mit den frisch angezogenen Wanderschuhen noch einmal zurück




            Meine Lieblingsblume


            Abschiedsblick auf das Pårte-Massiv


            Durch ganz andere Vegetation

            Mehr und mehr nervten uns die fiesen Mücken. Mit unserem giftigen Mückenmittel waren wir sparsam und so wurde ich dauernd gestochen. Meine Laune ging ein wenig in den Keller, obwohl die Landschaft schön war und wir mittlerweile auf dem breiten Kungsleden einfaches Geläuf hatten, vielleicht war ich auch nur müde und kaputt. Tekumseh machte das alles nichts aus. Die Blutsauger störten ihn nicht und er flog in kurzen Hosen quasi dahin. Immer wieder musste er auf mich warten.


            Kungsleden



            An der Kvikkjokk Fjällstation war auch ich wieder bester Laune. Als wir an der hübschen Holzkirche vorbei liefen, ließ es sich Tekumseh nicht nehmen, dem lieben Gott schriftlich für den glimpflichen Ausgang seiner Rutschpartie zu danken. Wir mussten noch ein Stück Straße in der Abendsonne entlang wandern, der Bus stand ja am Heliport.


            Kirche in Kvikkjokk


            Die letzten Meter



            Auf dem Parkplatz des Hubschrauber-Flugplatzes fanden wir den Bus unbeschadet vor und fühlten uns direkt wieder gut aufgehoben. Noch ein kurzes Erinnerungsbild mit dem Bus und dem Heli und dann fuhren wir einige Kilometer zu einem geeigneten Übernachtungsplatz am See. Den nächsten Tag begingen wir dann sehr gemütlich auf dem Zeltplatz in Jokkmokk mit Wäsche waschen, unendlich langem Duschen, schwimmen im mollig warmen Freibad und natürlich Kaffee und Stückchen aus der Bäckerei. Wir wollten uns gut erholen für Sarek Teil 2
            Was für eine wunderschöne Tour und großartiges Erlebnis.
            Zuletzt geändert von Highbeat; 07.02.2021, 19:21. Grund: Formatierung überarbeitet

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            • Highbeat
              Erfahren
              • 04.10.2020
              • 266
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

              Den 1. Reisetag habe ich gestern noch mit ein paar zusätzlichen Bildern ergänzt und den letzten Reisetag fertig gestellt. Viel Spaß beim Lesen

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              • toppturzelter
                Fuchs
                • 12.03.2018
                • 1868
                • Privat

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                #27
                AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

                Danke fuer den Bericht einer wunderbaren Tour. Und nochmal, gut dass Tekumseh's Angang ohne grössere Folgen blieb.
                Zitat von Highbeat
                ... Sarek Teil 2
                oder war das gar nicht das Ende und es geht gleich weiter ?

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                • Blahake

                  Fuchs
                  • 18.06.2014
                  • 1431
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

                  Ich muss gestehen, dass ich Deinen Bericht mit einer nicht unerheblichen Portion Neid gelesen habe, weil ich diesen Sommer auch an einigen dieser schönen Plätze hätte sein wollen. Dann haben mir aber das Wetter und meine eigene Ängstlichkeit einen Strich durch die Rechnung gemacht.
                  Trotzdem lieben Dank für den schönen Bericht und die tollen Bilder und Glückwunsch zu dieser gelungenenTour. Nachdem der erste Neidanfall vorüber war, hat es dann doch viel Spaß gemacht, virtuell mit Euch zu reisen!

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                  • Shades
                    Dauerbesucher
                    • 21.08.2015
                    • 641
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                    #29
                    AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

                    Vielen Dank für den schönen Bericht.

                    "wahrscheinlich hätte die Schneebrücke auch einen Elefanten ausgehalten – aber woher soll man das wissen. "

                    Nur colorandi causa: Wir waren dieses Jahr im Kebnekaisefjell unterwegs und uns wurde erzählt, dass im Sarek ein Paar unterwegs war (vor ein paar Jahren?). Er sei bei so einer Schneebrücke eingebrochen, vom Fluss unter das Eis gezogen und nie wieder gesehen worden. Sie hätte dann allein noch 2 Tage zurück in die Zivilisation laufen müssen. Klingt gruselig und ich weiss nicht, ob das wirklich stimmt. Aber ein wenig Vorsicht oder ein Umweg können bei instabilen Schneebrücken nicht schaden.

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                    • Lhor
                      Erfahren
                      • 01.10.2020
                      • 109
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                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

                      Aus diesem schönen Bericht geht hervor dass viel Abenteurergeist in euch vorhanden ist und ihr die richtige Portion Ehrfurcht der Natur entgegenbringt. Das finde ich toll

                      Somit wünsche ich euch weiterhin viel spass und spannende Erlebnisse in der Natur.

                      Gruss
                      Lhor

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                      • Highbeat
                        Erfahren
                        • 04.10.2020
                        • 266
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

                        Zitat von toppturzelter Beitrag anzeigen
                        Danke fuer den Bericht einer wunderbaren Tour. Und nochmal, gut dass Tekumseh's Angang ohne grössere Folgen blieb.

                        oder war das gar nicht das Ende und es geht gleich weiter ?
                        Es freut mich sehr, dass dir der Bericht gefallen hat, toppturzelter!
                        Jawohl, es wird einen 2. Teil geben. Wir haben uns 4 Tage erholt und sind dann erneut losgezogen - das Rapadalen wollte ich unbedingt sehen

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                        • Highbeat
                          Erfahren
                          • 04.10.2020
                          • 266
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                          #32
                          AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

                          Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                          Ich muss gestehen, dass ich Deinen Bericht mit einer nicht unerheblichen Portion Neid gelesen habe, weil ich diesen Sommer auch an einigen dieser schönen Plätze hätte sein wollen. Dann haben mir aber das Wetter und meine eigene Ängstlichkeit einen Strich durch die Rechnung gemacht.
                          Trotzdem lieben Dank für den schönen Bericht und die tollen Bilder und Glückwunsch zu dieser gelungenenTour. Nachdem der erste Neidanfall vorüber war, hat es dann doch viel Spaß gemacht, virtuell mit Euch zu reisen!
                          Gerne, Blahake Das Berichtschreiben hat Spaß gemacht. Man durchlebt die Tour quasi noch einmal und eigentlich möchte man den Rucksack gleich wieder packen.
                          Warum Ängstlichkeit, wegen Corona?

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                          • Highbeat
                            Erfahren
                            • 04.10.2020
                            • 266
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                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

                            Zitat von Shades Beitrag anzeigen
                            Vielen Dank für den schönen Bericht.

                            "wahrscheinlich hätte die Schneebrücke auch einen Elefanten ausgehalten – aber woher soll man das wissen. "

                            Nur colorandi causa: Wir waren dieses Jahr im Kebnekaisefjell unterwegs und uns wurde erzählt, dass im Sarek ein Paar unterwegs war (vor ein paar Jahren?). Er sei bei so einer Schneebrücke eingebrochen, vom Fluss unter das Eis gezogen und nie wieder gesehen worden. Sie hätte dann allein noch 2 Tage zurück in die Zivilisation laufen müssen. Klingt gruselig und ich weiss nicht, ob das wirklich stimmt. Aber ein wenig Vorsicht oder ein Umweg können bei instabilen Schneebrücken nicht schaden.
                            Gerne, Shades
                            So ähnliche Bilder hatte ich vor Augen - ein Horrorszenario. Insofern sucht man lieber ein bisschen länger nach einer guten Stelle. Wohl war mir trotzdem nicht.
                            Das Kebnekaisefjell steht auch noch auf unserer Liste!

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                            • Highbeat
                              Erfahren
                              • 04.10.2020
                              • 266
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

                              Zitat von Lhor Beitrag anzeigen
                              Aus diesem schönen Bericht geht hervor dass viel Abenteurergeist in euch vorhanden ist und ihr die richtige Portion Ehrfurcht der Natur entgegenbringt. Das finde ich toll

                              Somit wünsche ich euch weiterhin viel spass und spannende Erlebnisse in der Natur.

                              Gruss
                              Lhor
                              Vielen Dank Lhor - das wünsche ich dir auch

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                              • Blahake

                                Fuchs
                                • 18.06.2014
                                • 1431
                                • Privat

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                                #35
                                AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

                                Zitat von Highbeat Beitrag anzeigen
                                Gerne, Blahake Das Berichtschreiben hat Spaß gemacht. Man durchlebt die Tour quasi noch einmal und eigentlich möchte man den Rucksack gleich wieder packen.
                                Warum Ängstlichkeit, wegen Corona?
                                Die Antwort kommt sehr ausführlich, wenn ich meinen Bericht fertig habe!

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                                • andrea2
                                  Dauerbesucher
                                  • 23.09.2010
                                  • 940
                                  • Privat

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                                  #36
                                  AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

                                  Zitat von Highbeat Beitrag anzeigen
                                  Das Plateau entlang wanderten wir bis in eine steile Schlucht, wo wir routiniert den Bach Ruopsokjåhkå furteten
                                  Der Weg zum Bach sah von der gegenüberliegenden Seite fast unpassierbar steil aus. Beim Laufen selbst war es aber kein Problem und hat Spaß gemacht. Den Bach testete ich erstmal ohne Rucksack an und als wir eine gute Furt gefunden hatten, kamen wir entspannt zur anderen Seite.
                                  Uns ging es genauso von der anderen Seite kommend. Erst denkt man, da kommt man nie im Leben runter/rauf, aber dann ist es gar nicht schlimm. Bei nassem Wetter, sind die steilen Grashänge aber schon extrem unangenehm. Die eigentliche Watstelle fand ich sehr einfach. Wir sind genau an der gleichen Stelle durch. Im Vorfeld hatten wir uns schon etwas Gedanken gemacht, da Grundsten ja schreibt, die Furt kann schwierig sein und auch noch Ausweichmöglichkeiten beschreibt. Z.B. über denn Pass 1425 direkt zum Tjievrájávrátja, was ich für eine kaum gehbare Alternative halte.


                                  Zitat von Highbeat Beitrag anzeigen
                                  Den Säkokjåhkå wollten wir, wie im Grundsten beschrieben, über eine Schneebrücke queren. Aber wie erkennt man, ob eine Schneebrücke hält?...
                                  Wir haben es nicht mehr gemacht, sind lieber gefurtet. Allerdings sind wir auch erst Angang September dort gewesen. Vorher trafen wir einen Schweden, der ausdrücklich davor warnte die Schneebrücke zu nutzen und später einen Deutschen, der sie benutzt hat. Wir haben uns selber ein Bild gemacht, und nachdem wir sahen, wie hohl es darunter war, dagegen entschieden. Im Falle eines Falles wäre es sicher 10 Meter abwärts gegangen. Im Ohr hatten wir auch noch den Bericht von Feigenbaum, hier aus dem Forum, den wir letztes Jahr trafen, und der erzählte, wie im Gaskasvágge hinter ihm eine Schneebrücke teilweise einbrach. Den nächsten, in eurer Richtung, kleineren Bach, querten wir dann auch über die Schneebrücke.


                                  Zitat von Highbeat Beitrag anzeigen
                                  ...dann niedrige „Stangenfichten“, später ausladendere Fichten und große Tannen.
                                  OT: Klugscheißermodus: bist du sicher, dass du nicht Kiefern meinst statt Tannen?

                                  Ihr habt ja echt ein Glück, dass ihr beide heftigen Auguststürme in diesem Jahr mit genommen habt.

                                  Vielen Dank noch einmal für den tollen Bericht und auf in den nächsten.

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                                  • Tekumseh
                                    Neu im Forum
                                    • 05.10.2020
                                    • 9
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

                                    Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                    OT: ...bist du sicher, dass du nicht Kiefern meinst statt Tannen?
                                    Gut aufgepasst, Andrea!
                                    Ausnahmsweise melde ich mich mal zu Wort: Ich hatte die „Tannen“ noch irgendwoher im Kopf, ich meine aus dem Grundsten. Dort wohl Übersetzungsfehler, oder allgemein für Nadelbaum verwendet. Eine echte Tanne kommt soweit im Norden wohl nicht vor. Aber es war auffallend, wie die „Bäume“ immer mächtiger wurden, je näher wir Kvikkjokk kamen. Das machte den Waldabschnitt recht interessant.

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                                    • Highbeat
                                      Erfahren
                                      • 04.10.2020
                                      • 266
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

                                      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                      Wir haben es nicht mehr gemacht, sind lieber gefurtet. Allerdings sind wir auch erst Angang September dort gewesen. Vorher trafen wir einen Schweden, der ausdrücklich davor warnte die Schneebrücke zu nutzen und später einen Deutschen, der sie benutzt hat. Wir haben uns selber ein Bild gemacht, und nachdem wir sahen, wie hohl es darunter war, dagegen entschieden. Im Falle eines Falles wäre es sicher 10 Meter abwärts gegangen. Im Ohr hatten wir auch noch den Bericht von Feigenbaum, hier aus dem Forum, den wir letztes Jahr trafen, und der erzählte, wie im Gaskasvágge hinter ihm eine Schneebrücke teilweise einbrach. Den nächsten, in eurer Richtung, kleineren Bach, querten wir dann auch über die Schneebrücke.
                                      Die Schneebrücken-Situation war schon spektakulär: An manchen Stellen sah es aus, als wäre die Schneedecke unglaublich dick, aber überall auch Absenkungen und Abbrüche. Wie lief das Furten? Daran hatte ich gar nicht gedacht

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                                      • andrea2
                                        Dauerbesucher
                                        • 23.09.2010
                                        • 940
                                        • Privat

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                                        #39
                                        AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

                                        Die Furt war einfach, vergleichbar dem Ruopsokjåhkå, nur dass man nicht so weit runter und wieder rauf musste. Wir sind ein bisschen flussaufwärts oberhalb der Schneebrücke gefurtet.

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                                        • Mortias
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                                          • 10.06.2004
                                          • 1194
                                          • Privat

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                                          #40
                                          AW: [SE] Sarek statt Grönland – mehr als ein Ersatz

                                          Eine tolle Tour seid ihr da gelaufen. Bin ehrlich gesagt erst eben so richtig dazu gekommen mir mal den Bericht in Ruhe durchzulesen, aber hat sich echt gelohnt. Von den Fotos wirklich herrlich und vom Anspruch ja auch echt nicht ohne, schließlich habt ihr ja auch gleich noch ein paar nette Gipfel mitgenommen (mit herrlichen Gipfelpanoramabildern). Hut ab muss ich da sagen.

                                          Besonders interessant fand ich übrigens, dass ihr beim Abtieg vom Vássjábákte ins Njoatsosvágge dann diesen einen etwas steileren Abstieg gewählt habt. Aber beruhigend zu lesen, dass ihr es überlebt habt und mit dem Schrecken davon gekommen seid. Und da fällt mir ein, ich muss mir irgendwann mal die Zeit nehmen in meinen alten Berichten die Bilder wieder neu hochzuladen. Nicht dass sonst noch wieder jemand versehentlich diesen Abstieg wählt.

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