Schon mal verirrt?

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  • Torres
    Freak

    Liebt das Forum
    • 16.08.2008
    • 30593
    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    AW: Schon mal verirrt?

    Martin, täusch Dich nicht, auch Dorfkinder verlaufen sich, und es gibt Großstädter, die eine sehr gute Orientierung haben. So pauschal sind das Vorurteile. Die Frage ist, inwieweit Orientierung trainiert wurde oder sogar eine Begabung ist. Als Kind habe ich jeden Weg, den ich einmal gelaufen oder gefahren worden bin, wiedergefunden, und ich bin Großstädter in Reinkultur (zu viele Indianerbücher gelesen? ). Das habe ich später verloren, aber wenn ich mich konzentriere, klappt das auch noch heute. Nur beim Autofahren bin ich Navi-Idiot geworden.
    Oha.
    (Norddeutsche Panikattacke)

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    • atlinblau
      Alter Hase
      • 10.06.2007
      • 4059
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      AW: Schon mal verirrt?

      Nicht verirrt, auch nicht verfahren und auch nicht hilflos...und trotzdem in einer kritischen Situation gewesen

      Yukon-Tour zu zweit in vordigitalen Zeiten bis zur Beringsee, ohne genaue Karte und GPS.
      Warum auch, "follow the river" und man kommt zu zweit ans Ziel - wenn man denn zusammen bleibt.
      Wir sind nicht immer dicht an dicht zusammengeblieben, sondern oft versetzt gepaddelt, auch um zu
      verstehen, wo der Fluss unterschiedliche Geschwindigkeiten warum hat.
      "learn to read the river" lohnt sich, denn bleibt man in der Haupströmung, ist man mehr als doppelt so schnell...

      So ist es passiert, dass wir an einer Insel von der Strömung an unterschiedlichen Seiten vorbei geleitet wurden, er rechts,ich links.
      Dieses Szenario war so nicht vorgesehen und daher bestand auch keine Absprache,
      wie wir uns in dieser Situation verhalten. Wenn die Inseln nicht groß sind und der Fluß wie bisher relativ übersichtlich auch kein Problem, aber wenn das Flußsystem die "Yukon-Flats" sind schon.



      Hier mal ein "google-earth-screenshot" (30 km von 400 km)

      An einigen Stellen geht das Flußsystem mehr als 20 km in die Breite.

      Was also tun, wenn der Mitpaddler vom Fluß woanders weiter getragen wird, als man selbst?
      Nicht jeder war gleichberechtigt ausgestattet - er hatte das Zelt, ich den Proviant und den Kocher.

      Die Optionen:
      1 - ran ans Ufer - aussteigen und versuchen, sich irgendwie an Land treffen...
      2 - weiter paddeln und hoffen, sich auf dem Wasser zu treffen
      3. - weiter paddeln und sich ggf. 100 km weiter im nächsten Ort zu treffen ...
      Welche Option hat die höchste Wahrscheinlichkeit, das beide das gleiche machen?
      Nur dann besteht die Möglichkeit, sich "zeitnah" zu treffen.

      Mir ging es in dieser Situation nicht gut, wirklich nicht...
      Ich entschloss mich rechts haltend weiter zu paddeln, hoffend auf einen breiten Zufluss von rechts, dort zu warten oder ggf. auf einen Wartenden zu treffen.
      Die Sache ging gut aus - wir blieben beide weiterpaddelnd in der Hoffnung auf dem Wasser,
      sich beim Zusammenfluss wieder zu treffen.
      Nach einer halbe Stunde in bangem hoffen hat uns der Fluß wieder zusammengeführt.
      Ich war selten so erleichtert.

      Thomas
      Zuletzt geändert von atlinblau; 30.09.2020, 17:08.

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      • Moltebaer
        Freak

        Liebt das Forum
        • 21.06.2006
        • 12254
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        AW: "Orte der Unzugänglichkeit"

        OT:
        Zitat von Christoph P. Beitrag anzeigen
        KLICK, wie beschrieben und zu erwarten, beruhigend nur beim Verlaufen.
        Bei Grafenwöhr gibt's eine punktförmige Straße...
        Wandern auf Ísland?
        ICE-SAR: Ekki týnast!

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        • Martin1978
          Fuchs
          • 16.08.2012
          • 1668
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: "Orte der Unzugänglichkeit"

          Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigen
          OT: Bei Grafenwöhr gibt's eine punktförmige Straße...
          OT: Hätte vielleicht mal eine Ringstrasse werden sollen, dann ging das Geld aus und man hat sich auf einen sehr kleinen Radius geeinigt?

          Das mit dem Stadt vs. Land war natürlich nur klischeehaft überspitzt dargestellt. Die nicht klischeebehaftete Version lautet:

          Menschen die sich mit der Materie vertraut machen, vertraut sind vs. Menschen die dies nicht sind
          Du gamla, Du fria, Du fjällhöga nord
          Du tysta, Du glädjerika sköna!
          Jag hälsar Dig, vänaste land uppå jord,
          Din sol, Din himmel, Dina ängder gröna.

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          • Taunuswanderer

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            Alter Hase
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            • Meine Reisen

            #45
            AW: "Orte der Unzugänglichkeit"

            Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigen
            OT: Bei Grafenwöhr gibt's eine punktförmige Straße...
            OT: In der Gegend sollte man sich auch besser nicht verlaufen. Wahrscheinlich hat die Artillerie den Rest der Straße weg gebombt...
            Dies ist keine Signatur.

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            • sudobringbeer
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              • Meine Reisen

              #46
              AW: Schon mal verirrt?

              Ich kann ja verstehen wenn man sich amüsiert über Leute die sich in Europa noch verirren, aber da geht man immer von optimalen Bedingungen aus. Gute Sicht, richtig ausgerüstet, körperlich noch fit.

              Wenn man jedoch in der Mitte oder am Ende einer Tour in ein WhiteOut oder Dunkelheit kommt, keine Lampe dabei hat und schon ziemlich fertig ist hilft es einem auch nicht zu wissen, dass nach x km immer eine Strasse kommt. Klar der ODSler ist immer perfekt ausgerüstet, aber ich erinnere mich noch gut daran wie bei uns langsam Unwohlsein aufkam als wir bei einer Freerideabfahrt mit Snowboards im Montafon in einem Gebiet das wir nicht gut kannten falsch abgebogen sind und am späten Nachmittag in einem Tobel gelandet sind. War so ein typischer, ach es ist schlechte Sicht mit Schneefall(nahe an Whiteout) lasst uns nur "Treeruns" machen um eine bessere Orientierung zu haben.... Hat den ganzen Tag super geklappt bis einer falsch weg ist und die beiden anderen hinterher. Da hingen wir nun, ohne Empfang ohne runter geladene Karte in the middle of nowhere ohne Sicht, ohne Aufstiegshilfe (Felle, Schneeschuhe) bei Schneefall und einbrechender Dunkelheit.... Die nächste Strasse war nicht weit weg, aber wir haben 6 Stunden gebraucht um aus dem Gebiet raus zu kommen. Alles zurück entlang unserer Spuren war wegen 50cm frischem Pulver und ordentlich Schnee physisch nicht möglich. Bäche haben sich als Sackgassen erwiesen wegen steilen Wänden etc. Klar es war nicht zwingend lebensbedrohlich, da alle gute Klamotten an hatten, wir hatten schaufeln um ggf. eine Schneehöhle zu bauen. Aber ganz ehrlich... beim Freeriden? In einem Skigebiet? Keiner von uns hätte je gedacht, dass wir die Diskussion führen müssen "ok, wir versuchen es noch 2 Stunden, dann müssen wir beginnen zu graben sonst sind wir zu fertig für die Schneehöhle." Hätten unsere Handys getan würde ich auch davon ausgehen, dass wir eher die Bergwacht gerufen hätten als uns ne Höhle zu bauen. K.A. ob die gekommen wären, aber da hätte ich keine Scham gehabt.

              Das ganze kann einem durchaus beim Anspruchsvollen Bergwandern, bergsteigen etc. passieren. Die Strasse ist nah, hilft aber nix, weil man sich nicht wirklich orientieren kann im Nebel, whiteout, Schneetreiben oder dichten Regen. hatte wie gesagt auch schon Skitouren bei denen ich dann stupide meine Spur wieder zurück gelaufen bin, weil ein whiteout wirklich respekteinflössend ist. Je nach Gelände ist sogar ein GPS absolut nutzlos, da man Übergänge auf den Meter genau treffen muss und sowohl tracks als auch karten selten so genau sind.

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              • thomas79
                Fuchs
                • 12.06.2010
                • 1075
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: "Orte der Unzugänglichkeit"

                Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigen
                OT: Bei Grafenwöhr gibt's eine punktförmige Straße...
                OT: Die Straße ist wohl einfach nur ein kleiner asphaltierter Abschnitt mitten auf dem Truppenübungsplatz. Im Satellitenbild sieht man an der Stelle ja ein paar Gebäude und Straßen / Wege. Der Kreis ist dann nur der Abstand < 1km zu eben diesem kleinen Abschnitt in der Mitte.

                Stellt sich die Frage wer mitten im Sperrgebiet überhaupt was bei OSM taggen kann und welche Relevanz der Bereich für Outdoor-Aktivitäten hat. Gibt sicher ruhigere uns sicherere Orte zum Übernachten .
                Zuletzt geändert von thomas79; 30.09.2020, 22:23.
                TrekkingTrails.de: Touren - Ausrüstung - Packlisten

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                • blende8
                  Dauerbesucher
                  • 18.06.2011
                  • 882
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: &quot;Orte der Unzugänglichkeit&quot;

                  Zitat von thomas79 Beitrag anzeigen
                  OT: Stellt sich die Frage wer mitten im Sperrgebiet überhaupt was bei OSM taggen kann und welche Relevanz der Bereich für Outdoor-Aktivitäten hat. Gibt sicher ruhigere uns sicherere Orte zum Übernachten .
                  OT:
                  Bei uns üben die am Wochenende nicht, da gehe ich dann schon rein.
                  Bin bisher zweimal "erwischt" worden. Da stelle ich mich dann dumm. Durfte auch jedes mal weitergehen.
                  Sind ja oft naturmäßig mit die schönsten Gebiete.
                  Irgendwas ist immer ...

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                  • Intihuitana
                    Fuchs
                    • 19.06.2014
                    • 2042
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: Schon mal verirrt?

                    "Stadktinder" orientieren sich nicht zwangsläufig schlechter sondern einfach anders.
                    Die Bewohner unterschiedlicher Landschaften orientieren sich teilweise sehr unterschiedlich. Ein Wüstenbewohner braucht, eher die Sterne, Sonne, Windrichtung und den freien Horizont als Waldbewohner, Bergbewohner etc., diese widerum müssen auf andere Dinge achten.
                    Städte sind nunmal auch eine Landschaftform, die ihren ganz eigenen Regeln unterliegt und Menschen die in Großstädten ihr Leben verbracht haben, finden sich dort erstaunlich gut zurecht. Zumindest gilt das für die Generationen die noch ohne GPS den Weg finden mussten.
                    Das GPS macht bei den jüngeren alles kaputt, aber das auch auf dem Land.
                    Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                    • atlinblau
                      Alter Hase
                      • 10.06.2007
                      • 4059
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: Schon mal verirrt?

                      Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                      ...
                      Das GPS macht bei den jüngeren alles kaputt, aber das auch auf dem Land.
                      Könnte das mit deinem Alter passen???

                      "Ich hab mir ein paar Regeln ausgedacht, die beschreiben wie wir auf Technologie reagieren:

                      1. Alles was es schon gab, als Du geboren wurdest, ist normal und gewöhnlich. Diese Dinge werden als natürlich wahrgenommen und halten die Welt am Laufen.
                      2. Alles was zwischen Deinem 16ten und 36ten Lebensjahr erfunden wird ist neu, aufregend und revoltionär. Und vermutlich kannst Du in dem Bereich sogar Karriere machen.
                      3. Alles was nach dem 36ten Lebensjahr erfunden wird ist gegen die natürliche Ordnung der Dinge.”


                      “Douglas Adams (Autor, Per Anhalter durch die Galaxis)

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                      • Intihuitana
                        Fuchs
                        • 19.06.2014
                        • 2042
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        AW: Schon mal verirrt?

                        Daneben. Da scheint die großartige Theorie von diesem Douglas Adams nichts zu taugen.
                        Nervt sehr wenn man mal wieder nur ließt was man lesen will.
                        Nein ich bin nicht gegen GPS und nutze es mehr als genug selbst.

                        Aber es hat nun mal auch einige Probleme und die alten Kulturtechniken des Orientierens könnten auch langsam verschwinden.
                        Klar kann man das schulterzuckend hinnehmen und sagen, dass das nun mal der Lauf der Dinge ist. Dann kann man aber auch das Fremdsprachenlernen komplett sein lassen, denn es gibt ja Übersetzungsprogramme oder auch Pflanzen und Pilze kann man ja flugs mit dem Smartphone erkennen. Für was noch lernen ?
                        Oder man guckt halt, dass man gewisse Technologien nicht blind nutzt und schaut welche Probleme sie bereiten kann.
                        Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                        • atlinblau
                          Alter Hase
                          • 10.06.2007
                          • 4059
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          AW: Schon mal verirrt?

                          Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                          ..
                          Klar kann man das schulterzuckend hinnehmen und sagen, dass das nun mal der Lauf der Dinge ist...
                          Oder man guckt halt, dass man gewisse Technologien nicht blind nutzt und schaut welche Probleme sie bereiten kann.
                          Die Technik soll die Orientierung erleichtern und nicht ermöglichen.
                          Beispiel Mobilität...
                          Ob ich Auto fahre oder laufe/mit dem Fahrrad fahre, kann ich selbst entscheiden.
                          Zu oft siegt der Hang zur Bequemlichkeit...

                          Thomas

                          Kommentar


                          • blende8
                            Dauerbesucher
                            • 18.06.2011
                            • 882
                            • Privat

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                            #53
                            AW: Schon mal verirrt?

                            Halb OT:
                            Steven King
                            "Das Mädchen" (engl. "The Girl Who Loved Tom Gordon")
                            ca. 300 S.

                            Aus einer Rezension auf Amazon:
                            Es enthält nichts Fantastisches und auch keinen Horror. Die Situation in welche das Mädchen gerät, ist haarsträubend doch kommt sie ausschließlich auf natürlichem Wege zustande. Das Mädchen verirrt sich in einem ausgedehnten Waldgebiet. Die Entwicklung der Situation, die Entscheidungen des Mädchens, ihre Gedanken und Empfindungen sind mit einem für mich völlig unerwarteten Einfühlungsvermögen und außerordentlicher Beobachtungsgabe beschrieben. Ich selbst habe einen großen Teil meiner Kindheit und Jugendjahre in der freien Natur verbracht. Vielleicht ist dies der Grund warum ich das Gefühl hatte, die Geschichte selbst zu erleben. Es ist das einzige Stephen King Buch das ich meiner jüngsten Tochter zum lesen gab. Sie liest nicht gerne, doch dieses Buch hat sie nicht aus der Hand gelassen bis sie es zu Ende gelesen hatte.
                            Irgendwas ist immer ...

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                            • Hunnenhorst
                              Neu im Forum
                              • 16.09.2020
                              • 3
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #54
                              AW: Schon mal verirrt?

                              Hallo!

                              Bei mir war es ab und zu mal so, dass ich mich verirrt hatte und dann nach einer Weile die Orientierung zurückgewonnen habe und ab da es ein Verlaufen war.

                              Bei der Paddeltour letztes Jahr auf der Saimaa-Seenplatte habe ich mich öfters verirrt. War das doch meine erste Paddeltour und ich war im Glauben Gewässerkarten gut lesen zu können bin ich doch nun insgesamt schon so 800 sm auf Yachten unterwegs gewesen.
                              Auf der Karte war auch alles klar. Nur so tief im Kajak sitzend sah die Landschaft in alle Richtungen gleich aus, da war nicht erkennbar ob es eine Bucht, eine Lücke zwischen zwei Inseln oder eine Landnase war.
                              So kam es dass ich da desöfteren keine Ahnung hatte wo wir eigentlich waren. Die häufigen Nachfragen meiner Partnerin wo wir denn nun seien entspannte die Situation nicht. Ich hatte das eTrex 20 dabei, das holte ich in solchen Situationen hervor und das half mir dann aus der Patsche. Bis auf ein mal, da auf dem GPS Gerät Straßenkarten drauf waren waren unbewohnte Inseln dort teilweise nur als Dreiecke verzeichnet, da kriegte ich auch mit dem Gerät nicht raus wo genau wir waren. Aber da war am Ufer dann ein Häuschen mit einem hilfsbereiten Finnen.
                              Im weiteren Verlauf der Tour lernte ich dann besser zu navigieren.

                              Eine andere Situation wo ich zunächst keine Ahnung hatte wo ich war, war 2011 am Südpol wo ich einen Sommer und Winter lang als Wissenschaftler in der dortigen Forschungsstation arbeitete.
                              Ich wollte da an einem Samstagabend von der Station zu dem Atmospheric Research Observatory dort hatten die Atmosphärenforscher zum DVD Abend eingeladen.
                              Das Wetter war nicht so doll, etwas stürmisch mit Schneeverwehungen nicht all zu kalt,zwischen -40°C und -50°C. Ich verließ die Station durch einen tief gelegen Ausgang welcher dem Observatorium am nächsten lag, das waren vielleicht 500-600m dahin. Der Mond spendete etwas Licht.
                              An dem Ausgang ist eine 8-10m hohe Schneeverwehung, die musste ich rauf laufen. Da das etwas anstrengend war beschlug die Skibrille und vereiste, dadurch hatte ich oben angekommen schlechte Sicht.
                              Kein Problem dachte ich, der Weg ist ja mit Flaggen markiert und die konnte ich hören. Zudem sah ich durch die vereiste Brille einen Schatten in der Ferne, dass musste ja das Gebäude des Observatoriums sein.
                              Ich lief also los in Richtung des Schattens. Der wurde auch größer. Dich dann trat ich plötzlich ins Leere und rutschte einen Schneehang runter und stoppte an was hartem, Metalischem.
                              Da wusste ich erstmal absolut nicht wo ich war, auf jeden Fall war ich nicht da wo ich dachte.
                              Da ich in der Kuhle etwas windgeschützt war, habe ich da erstmal die Skibrille enteist.
                              Da sah ich dass das metallische Ding ein quadratischer Schacht war um den eine Schneeverwehung war. Ich konnte im Stehen dann über den oberen Rand gucken und konnte die Station sehen.
                              Ich musste wohl am Abluftschacht des Kraftwerks gelandet sein, etwa 40m vom richtigen Weg entfernt.
                              Dann versuchte ich da raus zu klettern, ich setzte mir ein Limit von 3 Versuchen bevor ich mittels des Funkgerätes was ich dabei hatte Hilfe rief. Beim 3. Versuch schaffte ich es und ging zur Station zurück, dort wärmte ich mich auf und warf noch mal einen Blick auf die Karte. Ich hatte mir falsch gemerkt an welcher Flagge ich abbiegen musste und war daher in die falsche Richtung gelaufen.
                              Ok, das passierte nicht fernab der Zivilisation aber hätte trotzdem übel enden können, wenn ich zB mit dem Kopf angehauen wäre.

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                              • entropie
                                Alter Hase
                                • 09.07.2010
                                • 2528
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                                #55
                                AW: Schon mal verirrt?

                                Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                Im Start-Artikel steht aber, dass es gar nicht so einfach ist, immer geradeaus zu laufen.

                                In irgend einem survival buch hab ich dazu mal ein trick gelesen. Klappt besonders gut in nicht so dichten wäldern, kann man aber sicher in vielen situationen übertragen. Man sucht sich (zb.) 2 bäume die vor einen in einer reihe stehen, möglichst weit voneinander entfernt, aber nicht so weit das es schwierig ist sie auszumachen/zu unterscheiden. Nennen wir beide punkt A und B. Nun geht man von A nach B und checkt regelmässig beide punkte, das man schön dazwischen (linientreu) bleibt. Wenn man kurz vor punkt B ist, sucht man sich punkt C (möglichst, auf der selben linie). Das macht man immer weiter.



                                Den artikel und die geschichten aus dem forum fand ich sehr gut zu lesen. Mein orientierungssinn ist total besch****en. Es hat sich zumindest für mich gezeigt das es gut ist sich das ehrlich eingestehen zu können, so unterlasse ich gewöhnlich abkürzungen und experimente.
                                Whenever people agree with me, I always feel I must be wrong.
                                -- Oscar Wilde

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                                • Gundhar
                                  Erfahren
                                  • 02.01.2007
                                  • 433
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                                  #56
                                  AW: Schon mal verirrt?

                                  Zitat von Hunnenhorst Beitrag anzeigen

                                  ...
                                  Bei der Paddeltour letztes Jahr auf der Saimaa-Seenplatte habe ich mich öfters verirrt. War das doch meine erste Paddeltour und ich war im Glauben Gewässerkarten gut lesen zu können bin ich doch nun insgesamt schon so 800 sm auf Yachten unterwegs gewesen.
                                  Auf der Karte war auch alles klar. Nur so tief im Kajak sitzend sah die Landschaft in alle Richtungen gleich aus, da war nicht erkennbar ob es eine Bucht, eine Lücke zwischen zwei Inseln oder eine Landnase war.
                                  So kam es dass ich da desöfteren keine Ahnung hatte wo wir eigentlich waren. Die häufigen Nachfragen meiner Partnerin wo wir denn nun seien entspannte die Situation nicht.

                                  ...

                                  .
                                  Bei Touren in vergleichbarer Umgebung wie z.B. Inarisee oder Schären in Schweden oder Aland mache ich es mir ganz einfach.
                                  Tagsüber paddel ich, mache mir nicht die geringsten Sorgen darüber wo ich bin. Am späten nachmittag suche ich eine schöne Insel und gehe mit Karte und Kompass auf den höchsten Punkt der Insel von wo ich eine gute Aussicht habe. Auf dem Inari giab es früher die 3 Sendemasten in Nellimö, Ivalo und Inari. Die konnte man anpeilen und wusste in etwa wo man ist. Rest dann durch Vergleich von Karte und umliegenden Inseln.

                                  Heute gibt es unabhängig von GPS noch die großen Schilder mit Buchstaben drauf die eine Orientierung ermöglichen.
                                  In den Schären sind auch immer irgendwelche Masten oder Leuchttürme in Sichtweite.

                                  Zur Frage ob ich mich schon mal verlaufen habe: Die Antwort ist ein entschiedenes Jein!. Vor Jahren im Trollheimen (Norge) gewandert und zwischendurch einen "Ruhetag" eingelegt. Das Zelt blieb stehen und wir sind mit leichtem Gepäck losmarschiert hoch in die umliegenden Berge. Am späten Nachmittag zurück zum Zelt. Kurz bevor wir dort ankamen zog plötzlich eine Nebelwand herauf. Wir waren schon auf dem Wanderweg in der Nähe des Zeltes. An der passenden Stelle abgebogen und den Bach entlag zum Zelt. Die Sichtweite war mittlerweile auf wenige Meter verkürzt und das Zelt (silberfarbenes Fjällräven) schlichtweg verschwunden. Wir haben alles abgesucht, kein Zelt. Also zurück zum Wanderweg! Ich habe gesagt das ist hier der richtige Abzweig! Also wieder am Bach herunter und das Zelt gesucht. Nichts!!!

                                  Irgendwann kam leichter Wind auf und der Nebel lichtete sich: Wir standen direkt am Zelt, hatten es aber in der Nebelsuppe einfach nicht gesehen.

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                                  • Wanderzwerg
                                    Fuchs
                                    • 09.07.2009
                                    • 2199
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                                    #57
                                    AW: Schon mal verirrt?

                                    Verirrt nie verlaufen schon oft kritische wars nie. Aber zweimal war ich überzeugt michverirrt zu haben.

                                    Im Oktober bei Wandern Abstieg von einem Wander-3000 zur Hütte. Wir (mein Vater und Ich) waren schon spät dran, dann fing es an zu schneien, nicht viel halt genau so viel, daß man in den felsigen blockigen Gelände die auf den Steinen aufgemalten Wegmarkierungen nicht mehr erkennen konnte. Sehr langsam kamen wir irgendwie doch auf die Hochebene, auf der irgendwo nach links in Kürze die Hütte in Sichtweite kommen müsste, kurz bevor der Nebel kam sahen wir noch eimal einem Wegweiser "BlaBla-Hütte 15min" 2 min später sahen wir nur noch weiß in alle Richtungen (genauer hellgrau, die Dämmerung ging gerade in die Dunkelheit über). Da der Weg genau geradeaus ging waren wir noch recht hoffnungsfroh, langsam tasteten wir uns ich die hoffentlich richtige Richtung vor nach 45 Minuten waren wir uns sicher die Hütte verpaßt zu haben. Genaueres Kartenstudium ließ das unwahrscheinlich sein, der Weg ging direkt an der Hütte vorbei, ganz unten in einer Senke es wir sind immer leicht bergab gegangen und kurz hinter der Hütte müsste es steil bergab ins Tal gehen.
                                    Ich höre mich immer noch sagen "Man kann doch nicht 2 m an einer Hütte vorbeigehen ohne sie zu sehen" Trotzdem wollte ich umdrehen, mein Vater hat mich dann überzeugt noch weite 5 Minuten geradeaus zu gehen. Wir starteten und zwei Schritte später standen wir vor der Eingangstüre der Hütte.

                                    Das andere Mal war ein Pilzsammelklassiker, irgendwie hatte ich es geschafft in 2 Stunden Pilzsammeln mich 3 h vom Auto zu entfernen. (Kann aber auch daran gelegen haben, daß ich die Straße, die ich irgendwann erreicht hatte nach links abgebogen bin, weil ich sicher war, dort ist der Parkplatz. Dann wurde es seltsam und nach 3 Stunden und 4 mal rechts abbiegen war ich am Auto.

                                    Gruß
                                    Zwerg

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                                    • kossiswelt
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                                      • 18.05.2018
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                                      #58
                                      AW: &quot;Orte der Unzugänglichkeit&quot;

                                      Zitat von thomas79 Beitrag anzeigen
                                      OT: Die Straße ist wohl einfach nur ein kleiner asphaltierter Abschnitt mitten auf dem Truppenübungsplatz. Im Satellitenbild sieht man an der Stelle ja ein paar Gebäude und Straßen / Wege. Der Kreis ist dann nur der Abstand < 1km zu eben diesem kleinen Abschnitt in der Mitte.

                                      Stellt sich die Frage wer mitten im Sperrgebiet überhaupt was bei OSM taggen kann und welche Relevanz der Bereich für Outdoor-Aktivitäten hat. Gibt sicher ruhigere uns sicherere Orte zum Übernachten .

                                      OT: Diese Frage hat mich jetzt doch ein wenig beschäftigt, da man mittlerweile sowohl bei GoogleMaps als auch im Bayernatlas hochauflösende Bilder des Bereichs sehen kann, ist das auch kein Geheimnis: Der Bereich ist keine punktförmige Straße oder asphaltierte Strecke, sondern scheinbar ein Sendemast. Rundherum sind jede Menge Schießbahnen und dazugehörige Gebäude, die bei der Berechnung von Entfernung zur Zivilisation offensichtlich nicht gezählt haben. Selbst ausgewiesene Unterkünfte sind bei der Berechnung nicht berücksichtigt worden.

                                      Ich würde allerdings unbedingt davon abraten, einen aktiven Truppenübungsplatz ohne ganz ausdrückliche Erlaubnis zu betreten. Man kann dort wirklich zu keiner Zeit sicher sein, dass kein Übungsbetrieb herrscht, weder am Wochenende, noch in der Nacht. Dabei sollten einen nicht mögliche Strafen abhalten, sondern vor allem der eigene Überlebenswille

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                                      • Martin1978
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                                        • 16.08.2012
                                        • 1668
                                        • Privat

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                                        #59
                                        AW: Schon mal verirrt?

                                        Zitat von Hunnenhorst Beitrag anzeigen
                                        .....war 2011 am Südpol wo ich einen Sommer und Winter lang als Wissenschaftler in der dortigen Forschungsstation arbeitete.......
                                        ......
                                        Ok, das passierte nicht fernab der Zivilisation aber hätte trotzdem übel enden können......
                                        Also wenn Südpol nicht fernab der Zivilisation ist... Einmal falsch abgebogen und man läuft etwas länger zur nächsten Bushaltestelle.
                                        Du gamla, Du fria, Du fjällhöga nord
                                        Du tysta, Du glädjerika sköna!
                                        Jag hälsar Dig, vänaste land uppå jord,
                                        Din sol, Din himmel, Dina ängder gröna.

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                                        • Martin1978
                                          Fuchs
                                          • 16.08.2012
                                          • 1668
                                          • Privat

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                                          #60
                                          AW: &quot;Orte der Unzugänglichkeit&quot;

                                          OT:
                                          Zitat von kossiswelt Beitrag anzeigen
                                          OT:

                                          Ich würde allerdings unbedingt davon abraten, einen aktiven Truppenübungsplatz ohne ganz ausdrückliche Erlaubnis zu betreten. Man kann dort wirklich zu keiner Zeit sicher sein, dass kein Übungsbetrieb herrscht, weder am Wochenende, noch in der Nacht. Dabei sollten einen nicht mögliche Strafen abhalten, sondern vor allem der eigene Überlebenswille
                                          Unabhängig vom aktiven Schiessbetrieb wäre mir da der Bleigehalt des Bodens auch zu hoch. Blindgänger oder verlorene Munition sollte da öfters im Gebüsch liegen.

                                          Du gamla, Du fria, Du fjällhöga nord
                                          Du tysta, Du glädjerika sköna!
                                          Jag hälsar Dig, vänaste land uppå jord,
                                          Din sol, Din himmel, Dina ängder gröna.

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