[SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

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  • Blahake

    Fuchs
    • 18.06.2014
    • 1438
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

    Ohh, so schöne Bilder!!! Das mit der Gesellschaft beim Waten hast Du ja wirklich gut hingekriegt. Immer gut, wenn man solowandernd an kniffligen Stellen dann doch jemanden in der Nähe hat! Und jetzt machst Du's ja echt spannend...

    Zitat von toppturzelter Beitrag anzeigen
    Verstehe - du willst die ungeteilte Aufmerksamkeit von allen...
    Na klar!


    Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
    Ich hoffe da zählste mich und Ljungdalen dazu...
    O.k., mindestens vier...

    Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
    "Sarek" im Titel zieht natürlich ungeheuer... und solange man wenigstens Aussicht auf den Sarek hatte, ist der Titel ja gerechtfertigt...
    Dazu wollte ich schon länger was sagen, hab's mir aber verkniffen, um hier keinen Spoiler zu setzen. Jetzt mach' ich es aber, weil sich ja nun schon andeutet, was kommt. Also, lieber Fjellfex, dieser Bericht könnte einen noch viel reißerischeren Titel haben, ohne sich des Clickbaitings verdächtig zu machen! Erst weiterlesen, dann urteilen!

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    • andrea2
      Dauerbesucher
      • 23.09.2010
      • 944
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

      Ach ja, immer schön die bekannten Gegenden wieder zu sehen. Vielen Dank fürs Mitnehmen.

      Ich müsste jetzt erst wieder rechnen, welchen Tag du gerade genau hast. Es gab ja im August den einen oder anderen schweren Sturm. Von daher könnte es spannend werden.

      Ich bin inzwischen doch recht froh, dass wir ein InReach Mini dabei haben und uns den Luxus gönnen jeden Tag den Wetterbericht abzurufen.

      Bitte bald weiter schreiben. Blahake hat mich nun zusätzlich neugierig gemacht.

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      • toppturzelter
        Fuchs
        • 12.03.2018
        • 1868
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

        Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
        Ohh, so schöne Bilder!!!
        Danke Wenn das Wetter passt, dann schafft auch meine Kamera es, mal gute Bilder zu machen. Da hatte ich allerdings auch gemerkt, dass die Kamera fuer den Selfie-Modus besser ist als die normale - nur das Ausrichten wird dann etwas schwierig...

        Das mit der Gesellschaft beim Waten hast Du ja wirklich gut hingekriegt. Immer gut, wenn man solowandernd an kniffligen Stellen dann doch jemanden in der Nähe hat! Und jetzt machst Du's ja echt spannend...
        Ja, in dem Fall war es ganz angenehm. Andererseits: wären keine Menschen dort gewesen, hätte ich meinem Gefuehl und dem Sarekfuehrer gefolgt und mich etwas weiter flussabwärts orientiert - dort teilt sich der Bach nochmal auf und soll leichter zu kreuzen sein.

        Na klar!


        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
        Ach ja, immer schön die bekannten Gegenden wieder zu sehen. Vielen Dank fürs Mitnehmen.

        Ich müsste jetzt erst wieder rechnen, welchen Tag du gerade genau hast. Es gab ja im August den einen oder anderen schweren Sturm. Von daher könnte es spannend werden.

        Ich bin inzwischen doch recht froh, dass wir ein InReach Mini dabei haben und uns den Luxus gönnen jeden Tag den Wetterbericht abzurufen.

        Bitte bald weiter schreiben. Blahake hat mich nun zusätzlich neugierig gemacht.
        Ich hab das Datum mal zu allen Tagen dazugeschrieben. Unterwegs zählen die fuer mich nicht so viel, aber klar, zum Abgleichen verschiedener Touren ist es sinnvoller

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        • toppturzelter
          Fuchs
          • 12.03.2018
          • 1868
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

          [15-16/8] Windige Nacht auf Luohttoláhko

          Nach dem Abendessen war an draussensein nicht mehr zu denken. Ich verzog mich ins Zelt, legte mich hin. Den Blick durch das mesh im Eingang gerichtet, auf das Vorzelt, das immer wieder von heftigen Windstössen attackiert wurde. Hält es? Eigentlich hatte ich keine Sorgen, ich traue meinem Zelt ziemlich viel zu, und von Wintertouren bin ich noch ganz anderen Wind gewohnt. Da wiegt das Zelt aber auch drei mal so viel, und ist knietief im gefrorenen Schnee verankert...

          Auch wenn ich mich selbst beruhigen konnte, das Tosen der Zeltplane raubte mir in den ersten Stunden der Nacht dennoch den Schlaf. Und als ich doch irgendwann schlief, wurde ich bald wieder wach. Etwas stimmte nicht - das Zelt hing arg schief ueber mir, die linke Zeltwand näher als die rechte. Die Seiten-Sturmleine flatterte lose auf der Zeltwand. Na super.

          Also raus aus dem Zelt, rein in den Wind. Besser: rein in ein Gewirr aus Schnee und Eisflocken, die von den naheliegenden Altschneefeldern herueberwehten. Und den Boden weiss einkleideten. Auf dem ich nacktfuessig und in Boxershorts bekleidet herumstapfte. Nur schnell die Sturmleine wieder festmachen und zurueck in den warmen Schlafsack.

          Aber irgendwas stimmte immernoch nicht. Der Wind hatte gedreht und stand seitlich auf mein Zelt. Tunnelzelt natuerlich. Darum hing es auch so schief. Warum denkt man Nachts eigentlich so langsam...? Bei normalem Wind macht das wenig, aber bei den Zuständen - also Zelt drehen.

          Leichter gesagt als getan. Das Zelt vollgepackt, und wegfliegen sollte es ja auch nicht. Immernoch barfuss (fragt mich nicht, warum - zumindest die Sandalen lagen gleich am Zelteingang...) das Zelt Stueck fuer Stueck gedreht, soweit es ging, immer nur zwei drei Befestigungspunkte los- und wieder festgemacht. Zwei kalte Fuesse später und ein paar Hautfetzen an den Händen weniger (uebereifriges hantieren mit den Heringen) lag ich wieder im Zelt. Es stand wieder halbwegs richtig im Wind. Und vor allem: es stand. Meine Fuesse wollten nicht mehr richtig warm werden, aber zum Morgen hin liess der Wind ein bisschen nach. Ich verbrachte den halben Vormittag im Schlafsack, etwas Schlaf nachholen.

          Bestandsaufnahme am Morgen: Zeltplane heile, zwei Stangen leicht, aber eigentlich unmerklich, gebogen.

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          • Blahake

            Fuchs
            • 18.06.2014
            • 1438
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

            Ich an Deiner Stelle hätte diesen Bericht wahrscheinlich mit Sturm im Sarek betitelt!

            Dass ich in dieser Situation tausend Tode gestorben wäre, muss ich ja nicht erwähnen. Ich bewundere, wie gelassen Du mit damit umgegangen bist!
            Zuletzt geändert von Blahake; 04.10.2020, 15:34. Grund: kleine Änderungen weil ich ja nicht von mir auf andere schließen kann

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            • andrea2
              Dauerbesucher
              • 23.09.2010
              • 944
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

              Was für ein Glück, dass du nicht ganz oben wast. Am 15/16.08 muss es eine Klasse1 Warnung gegeben haben. Aber auch eine Woche früher am 09. hat es wohl sehr gestürmt. Irgendwo hatte ich was von kaputten Zelten in Aktse gelesen, kann es aber jetzt nicht mehr finden. Und dann noch Schnee dazu. Was hast du für ein Zelt, vielleicht hab ich es auch überlesen?
              In solchen Moment bin ich immer sehr dankbar, dass ich nicht allein unterwegs bin.

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              • vobo

                Dauerbesucher
                • 01.04.2014
                • 719
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                • Meine Reisen

                #27
                AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

                Schöne Tour bisher. Aufgrund der Sturmwarnung habe ich meine Tour auch schon am 14.08. abends in Hellmobotn beendet und nicht erst am 17. wie geplant ... scheint immer noch die richtige Entscheidung gewesen zu sein. Drehende Winde sind echt blöd.

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                • toppturzelter
                  Fuchs
                  • 12.03.2018
                  • 1868
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

                  Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                  Ich an Deiner Stelle hätte diesen Bericht wahrscheinlich mit Sturm im Sarek betitelt!



                  Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                  Was für ein Glück, dass du nicht ganz oben wast. Am 15/16.08 muss es eine Klasse1 Warnung gegeben haben. Aber auch eine Woche früher am 09. hat es wohl sehr gestürmt. Irgendwo hatte ich was von kaputten Zelten in Aktse gelesen, kann es aber jetzt nicht mehr finden. Und dann noch Schnee dazu. Was hast du für ein Zelt, vielleicht hab ich es auch überlesen?
                  In solchen Moment bin ich immer sehr dankbar, dass ich nicht allein unterwegs bin.
                  Ich hatte von Björn später gehört, es sollen etwa 25 m/s gewesen sein in der Nacht, also durchaus Klasse 1 Wetterwarnung nach SMHI. Von kaputten Zelten hatte ich später auch gehört, weiter westlich auf dem Nordkalottleden an weitaus weniger exponierten Stellen. Ob es bei mir zusätzlich Geschneit hat, in der Nacht, war nicht auszumachen. Gefuehlt kam alles ruebergeflogen.

                  Ich hab ein Helsport Sarek Superlight (Sonderedition fuer die XXL-Outdoorkette, ansonsten dem Helsport Fjellheimen Superlight sehr ähnlich, nur zum Fussende etwas flacher ablaufend).

                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                  Schöne Tour bisher. Aufgrund der Sturmwarnung habe ich meine Tour auch schon am 14.08. abends in Hellmobotn beendet und nicht erst am 17. wie geplant ... scheint immer noch die richtige Entscheidung gewesen zu sein. Drehende Winde sind echt blöd.
                  Danke So kurz vor dem sowieso geplanten Ende ist das sicher leichter. Und sowieso kein Grund, sich zu schämen - vielleicht sogar vernuenftiger. Das mit den drehenden Winden, definitiv! Ich hatte dabei denk ich noch etwas Glueck, da ich aus der neuen Windrichtung etwas besser geschuetzt war, durch die kleine Senke, in der ich zeltete.
                  Zuletzt geändert von toppturzelter; 04.10.2020, 15:59.

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                  • andrea2
                    Dauerbesucher
                    • 23.09.2010
                    • 944
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

                    25 m/s ist heftig. Ich kann mich noch gut an eine Nacht 2017 zwischen Hukejaure und Sitasjaure erninnern in der es Böen mit 15 m/s hatte und wir hatten uns einen gut geschützen Platz fürs Zelt suchen können. Troztdem war die Nacht unangenehm.
                    Bin gespannt was du aus der Situation weiter gemacht hast.

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                    • toppturzelter
                      Fuchs
                      • 12.03.2018
                      • 1868
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                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

                      [16/8] Tag 5 - Luohttoláhko

                      Nach der morgendlichen (oder eher mittäglichen) Bestandsaufnahme und einem Fruehstueck begab ich mich ueber die letzte Kuppe hoch aufs Luohttoláhko und zum Bálgatjávrásj. Das Wetter war ... bescheiden. Der Wind hatte abgenommen, aber es hingen dichte Wolken tief ueber mir, die Sicht auf die Berge des Pårtemassivs stark eingeschränkt.


                      Bálgatjávrásj mit Nåite im Hintergrund


                      Balgatjiegna und co

                      In einem grossen Bogen lieft ich zunächst in nördliche, später in nordwestliche Richtung zum Luohttojavrre. Wuerde blåhake heute noch auftauchen, um die Aussicht.. vermutlich nicht. Auch tauchte niemand sonst auf, die ganze Ebene war leergefegt. Im Laufe des Tages nahm auch der Wind wieder zu, aus westlicher Richtung kommend, also genau dorther, wo ich hin laufen wollte. Mit ihm kamen Regen und Schneeschauer.

                      Mein urspruenglicher Plan war es, bei dem See zu uebernachten und noch ein zwei Tage oben zu bleiben. Aber da das Wetter sich nicht bessern wollte, entschloss ich mich, weiter zu laufen. Wohin, das wusste ich noch nicht so genau. Eigentlich wollte ich - wenige Tage später - durch Jiegnavagge, und den kurzen, steilen Abstieg runter zum Njoatsosvagge nehmen.


                      Also erstmal rein ins Jiegnavagge...

                      Die Sicht ging langsam gegen Null, der Wind nahm zu und blies mir entgegen. So stark, dass es mich hin und wieder fast umwehte. Und immer wieder mit peitschenden Schnee- und Regentropfen. Die Gletscher rechts und links waren kaum auszumachen. Ebensowenig die Stelle, wo man zum Bulkas abbiegen muss, um ins Njoatsosvagge herunter zu kommen. Aber so wirklich wollte ich dort auch nicht mehr entlang... Geradeaus durch ins Sarvesvagge war die Devise. Es wuerde lang werden, aber es sollte nicht steil sein. Nicht, dass ich mich besonders gut informiert hatte, aber auf der Karte sah es so aus.

                      Ich wanderte auf grossen und kleinen Steinen, kreuzte manchen schneebedeckten und manchen schneefreien Fluss in Stiefeln. Nicht, dass diese nicht so tief waren, sondern einfach, weil es kaum anders möglich war. Hier und da erleichterte ein Schneefeld das Laufen. Auf Passhöhe war der Gegenwind ausnahmsweise von Vorteil - da er berechenbar war, und er mich nicht zur Seite umschmeissen wuerde. Und er gibt einem keine plötzlichen Schubser nach vorne.

                      Hinterm Pass ging es runter ins Sarvesvagge. Theoretisch einfach, praktisch - wo geht es eigentlich runter? Rechts, links, vorne, hinten - nichts mehr zu sehen. Ich folgte langsam dem Gefälle, und dem Bach, der sich im Tal auf den Felsen verteilt.

                      Mit sinkender Höhe wurde die Sicht irgendwann besser - das Sarvesvagge lag vor mir.


                      Sarvesvagge, fast geschafft

                      Ein paar mal noch ueber Kieshänge runter rutschen und ein paar Stuecke durchs Wasser laufen. Zelt aufbauen, Klamotten ausziehen, in den Schlafsack kriechen und Tee machen, und erstmal aufwärmen.

                      Den Tag bin ich einiges mehr gelaufen als ich geplant hatte, und der Ausweg durchs Jiegnavagge war länger als gedacht (sicher auch durch das Wetter und die Sicht). Gesehen hatte ich nicht viel (wer etwas "sehen" will kann zB in Highbeats' Bericht vorbeischauen), erlebt hatte ich gefuehlt dafuer umso mehr.

                      Und ehrlich gesagt, wer erwartet schon einen Schönwetterspaziergang auf dem Luohttoláhko...?

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                      • Blahake

                        Fuchs
                        • 18.06.2014
                        • 1438
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                        #31
                        AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

                        Au Backe, das klingt echt ungemütlich! Dass Du da mindestens eine üble Nacht hattest, wusste ich ja schon, aber dass es auch tagsüber noch so schwierig wurde!!

                        Zitat von toppturzelter Beitrag anzeigen
                        Und ehrlich gesagt, wer erwartet schon einen Schönwetterspaziergang auf dem Luohttoláhko...?
                        Na, ja, erwarten würde ich das nicht, aber sehr wünschen würde ich mir das schon!

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                        • toppturzelter
                          Fuchs
                          • 12.03.2018
                          • 1868
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                          #32
                          AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

                          [17/8] Tag 6 - Sarvesvagge - Rissájávrre

                          Am nächsten Tag lag der Ausstieg durch das Jiegnavagge noch etwas schwer in den Beinen. Die Schuhe waren nass und kalt, es blies weiterhin ein ordentlicher Wind, aber hier und da konnte man Sonnenstrahlen sehen, die die Wolkendecke durchbrachen. Die Gipfel im Sarvesvagge waren bedeckt von frischem Schnee.


                          Sarvesvagge, rechts der Anfang des Jiegnavagge

                          Vom Sarvesvagge machte ich mich weglos auf den Weg nach Westen, Richtung Stáloluokta. Mit der Querung des Tjågnårisjåkkå (wie eigentlich alle Fluesse dieses Jahr kein Problem) hatte ich den Sarek nach nur zwei Nächten im Nationalpark schon wieder verlassen.


                          Tjågnårisjåkkå, Parkgrenze

                          Nach dem Tjågnårisjåkkå ging es leicht bergauf, zum Tal zwischen dem Oarjep Rissávárre im Norden und Tuottar im Sueden. Den Rentierzaun, der sich von Árasluokta bis zum Vássjábákte im Njoatsosvagge zieht, konnte man leicht ueberbruecken - schon von weitem war ein "Tor" mit orange-roten Stäben zu sehen, wo man hindurchkriechen konnte. Der weitere Weg war huegelig und mit vielen kleinen Seen versehen, was zu gemuetlichem Wandern mit zahlreichen Knäckebrotpausen einlud.


                          Seen suedlich vom Oarjep Rissávárre

                          Am Ende des eher kurzen Tages kam ich zum Rissájávrre (oder war es doch schon der Liemakjávrre?) und baute mein Zelt am Westufer auf. Wenn es tatsächlich der Rissájávrre war, dann lag ich nur wenige Meter vom schwedischen Unzugänglichkeitspol (otillgänglighetspolen) entfernt - der Punkt in Schweden, der mit etwa 48 km am weitesten von einer Strasse entfernt ist. In der Nacht war ich entsprechend ungestört
                          Zuletzt geändert von toppturzelter; 09.10.2020, 17:52.

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                          • toppturzelter
                            Fuchs
                            • 12.03.2018
                            • 1868
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

                            Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                            Au Backe, das klingt echt ungemütlich! Dass Du da mindestens eine üble Nacht hattest, wusste ich ja schon, aber dass es auch tagsüber noch so schwierig wurde!!

                            Na, ja, erwarten würde ich das nicht, aber sehr wünschen würde ich mir das schon!
                            Ja, schön wärs schon gewesen.. vielleicht nächstes Mal- schlimmer kanns ja kaum werden

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                            • toppturzelter
                              Fuchs
                              • 12.03.2018
                              • 1868
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                              #34
                              AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

                              [18/8] Tag 7 - Rissájávrre - Stáloluokta

                              Dicke Wolken hängen am Morgen ueber mir und die Klamotten und Schuhe sind immernoch nass. Ich hatte keine grosse Lust aufzustehen. Doch schon beim Fruehstueck klarte es auf und ueber den See war der Blick auf den Sarek frei.


                              Fruehstueckspanorama

                              Ich liess mir Zeit, genoss die Sonne, die mehr und mehr Fläche einnahm. Ich wusch mich im See, breitete meine Sachen aus, um sie ein bisschen zu trocknen, und ueberlegte gar, den Tag an Ort und Stelle zu verbringen - Schwimmen gehen, vielleicht einen kleinen Spaziergang machen, nichts tun. Aber der Gedanke wurde mir schnell zu langweilig. Aber dennoch, eine Weile blieb ich, bevor ich ganz zusammenpackte und mich auf den Weg machte.


                              Halb abgebaut und zum Trocknen ausgebreitet

                              Das Gelände war wie am Vortag leicht huegelig und gespickt mit kleinen und einem grossen See, und einfach zu gehen. Irgendwann hatte ich leicht die Orientierung verloren, bzw wusste ich nicht mehr, zwischen welchen Huegeln ich mich befand - aber da ich mehr oder weniger geradeaus nach Westen laufen musste, war das halb so schlimm. In der Ferne erblickte ich Árasluokta und wunderte mich, wie nah es aussah. Aber fuer mich ging es zwischen Unna Liemak und Stuor Liemak weiter.


                              Árasluokta in der Ferne

                              Hinter dem Liemakláhko (dem Pass/der Ebene zwischen den Liemaks) ging es runter zum Gieddávrre. Ich wollte rechts (nördlich) vorbei, suedlich verlief der Padjelantaleden. In der Sonne wurde es immer wärmer, und die Hitze machte mir bald zu schaffen, erst recht nach den stuermlischen Tagen zuvor (hab ich erwähnt, dass ich mehr der Typ bin, der bei -20 Grad zeltet und dafuer bei ueber 25 Grad im Haus bleibt?). Zumindest kam so der Sonnenhut mal wieder zum Einsatz.


                              Gieddávrre

                              Als ich mich dem Gieddávrre näherte, genauer gesagt an der Ebene nordöstlich des Sees, wurde es anstrengend: die Richtung war an sich sehr einfach, doch es war sumpfig und huegelig, und an geradeauslaufen war nicht zu denken.. und die Hitze machte mir immer mehr zu schaffen. Ich schlenderte weiter gen Westen, dachte an Cola (was ich sonst eigentlich nie trinke..), die ich mir bei Parfas Kiosk holen könnte.

                              Ich musste noch durch den Wald, wo es zwar einen Weg gab, der auf und ab ging, wo man aber nicht mehr sehen konnte wo man war oder ob man richtig läuft. Ausgekommen bin ich an einem Hof, mehrere Wege, keine Schilder. Trotzdem irgendwann den Weg zum Dorf gefunden, und auch den Weg. Erst zur Stuga - die war leer - dann zum Kiosk - Cola gekauft und ein bisschen geplaudert.

                              Hier wurden sehr wenige Wanderer gesehen dieses Jahr, und ich könnte einfach in die Fjällstuga gehen und mir ein Zimmer aussuchen - umsonst. Aber ich schlaf lieber im Zelt - so baute ich hinter der Bruecke, an dem Zeltplatz (wo kein einziges Zelt stand), mein Zelt auf, schwamm eine Runde im (eiskalten) Virihávrre, und schaute der Sonne zu, wie sie unterging.



                              Der erste Teil der Wanderung war damit vorbei. Die nächsten Tage wollte ich dem Nordkalottleden nach Pieskehaure folgen, um dann ueber die Berge wieder zurueck nach Kvikkjokk zu laufen. Ein paar Tage Nordkalottleden - das klang in meinen Ohren wie ein Erholungsspaziergang.

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                              • toppturzelter
                                Fuchs
                                • 12.03.2018
                                • 1868
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                                #35
                                AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

                                [19/8] Tag 8 - Stáloluokta - Stáddájåhkå

                                Tag 1 der dreitägigen Erholungstour auf dem Nordkalottleden von Stáloluokta nach Pieskehaure. Es ist merkwuerdig, wieder einem Weg zu folgen - man (ich) verliert gleich den Ueberblick ueber die gelaufene Strecke und wo man sich befindet. Ich dachte ich sei kurz vor dem Jållevárre, als ich Pause machte, doch schon kurz drauf tauchte der Gáhpesluoppal auf - da war ich wohl doch schon am Jiegŋáffo..


                                Schneller als erwartet erreichte ich den Gáhpesluoppal, der See an dessen Ufer sich die Stáddájåhkåstuga befindet

                                Ich machte einen kurzen Abstecher zur Huette, da ich draussen wen herumlaufen sah. Der Huettenwart war nicht dort, und die herumlaufende Person war eine Wanderin, die wohl ein paar Tage dort gewesen ist und ausgeholfen hat. Sie erzählte von dem nächsten Abschnitt, wo man wohl nicht zelten kann, und von ihrem Zelt, das vor ein paar Tagen dem Sturm nicht standgehalten hat, als sie am Hádditjåhkå zeltete. Der Huettenwart wollte am nächsten Tag schliessen, und ich warf einen kurzen Blick auf den Laden. Einen sehr kurzen Blick, denn der Laden bestand aus nicht mehr als einem kleinen Umzugskarton. Aber ich brauchte auch nichts.

                                Ich ging noch ein bisschen weiter, bis zur Bruecke zum Weg Richtung Sårjåsjávrre, wo ich das Zelt auf der anderen Seite aufbaute und ein paar Sachen trocknete, die ich am Vorabend gewaschen hatte und die tagsueber am Rucksack hängend nicht ganz getrocknet sind.


                                Zeltplatz am Westufer des Stáddájåhkå, die Wolken noch weit entfernt

                                Im Abendprogramm lief ein kleiner Wetterwettkampf: Team Westen versuchte, das Tal mit Schönwetterwolken und Sonne zu fluten, während Team Nordost mit dicken grauen Wolken versuchte, die Gipfel zu besetzen. Aus beiden Seiten zogen die Wolken in meine Richtung, und unweit von meinem Zelt, an der Kante des Jiegŋáffo, trafen die beiden Wetterfronten aufeinander. Sie drueckten und zogen sich gegenseitig runter, und der Bergkamm war lange Zeit schwer umkämpft. Der Kampf zog sich bis spät in den Abend hin, ohne dass es einen klaren Sieger gab - so legte ich mich irgendwann schlafen.


                                Schlechtes Wetter ist im Anmarsch


                                ... und kommt bedrohlich nah...


                                ... doch der Kampf um den Jiegŋáffo wurde an diesem Abend nicht entschieden.

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                                • Freedom33333
                                  Dauerbesucher
                                  • 09.09.2017
                                  • 899
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                                  #36
                                  AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

                                  An dieser Stelle nochmal danke für den tollen Bericht bis hierher auch von mir!

                                  Zitat von toppturzelter Beitrag anzeigen
                                  [13/8] Tag 2 - Das Vallevagge entlang


                                  Keine Ahnung, was die Wolkenstreifen mir hier sagen wollten, aber ich fands nett. Anders als von der Kamera dargestellt war es aber sehr freundlich.
                                  Sieht ein bisschen aus wie "Gutes WIFI".


                                  Zitat von toppturzelter Beitrag anzeigen
                                  [15/8] Tag 4 - Låptåvagge - Luohttoláhko
                                  Ebenfalls mit uns dort oben eine Gruppe Rentiere, angefuehrt von einem weissen Rentier. Die wollten wohl nur sichergehen, dass wir uns bald wieder von dort oben verziehen.
                                  Das habe ich mir auch oft gedacht, wenn mich die Rentiere mal wieder so durchdringend angeschaut haben.

                                  Zitat von toppturzelter Beitrag anzeigen
                                  [15/8] Tag 4 - Låptåvagge - Luohttoláhko


                                  Blick in den oberen Teil des Njoatsosvagge
                                  Schön das Tal auch mal von der anderen Seite zu sehen, ich bin ja letztes Jahr mit Tom von Nordwest da rein, d.h. vom See links im Bild haben wir nur aus erhöhter Position den nördlichen Zipfel gesehen.

                                  Deine Erlebnisse auf der Luohttoláhko mit den ganzen Leuten da finde ich irgendwie witzig, wir hatten die ja komplett für uns. Ich kann mir das gar nicht vorstellen, wie das ist, mitten im Sarek zu sein und dann mit so vielen Leuten, mir sind sowohl letztes als auch dieses Jahr nicht ganz so viele Leute begegnet aber das war mir auch recht. Haste mal gezählt wie vielen du insgesamt ca. über den Weg gelaufen bist? (Abseits der Hütten und direkter Wege davor)

                                  Der Plan auf der Luohttoláhko ein paar Tage zu bleiben...schade dass es nicht geklappt hat. Ich hab mir im Nachhinein auch überlegt, dass man da oben noch einige coole Dinge hätte machen können, etwa zum Lullihajavrre hoch laufen, den Gletscher anschauen, den Gipfel auf 1544m zumindest schnell hoch..leider hat uns das Wetter dann einen Strich durch jegliche Ambitionen gemacht.

                                  Ich kann mir aber gut vorstellen, wie sich das anfühlt, wenn man gerne etwas machen würde, geplant hat, bis zuletzt hofft und dann morgens in Anbetracht des Wetters den Plan begraben muss und die unbequeme Entscheidung treffen, so schnell wie möglich aus der Gegend zu verschwinden. Ich glaube es gehört beim Trekken einfach immer dazu.

                                  Ab Nachts das Zelt umbauen, du gute Güte, da hätte ich ja so gar keine Lust drauf.

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                                  • toppturzelter
                                    Fuchs
                                    • 12.03.2018
                                    • 1868
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                                    #37
                                    AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

                                    Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                    Deine Erlebnisse auf der Luohttoláhko mit den ganzen Leuten da finde ich irgendwie witzig, wir hatten die ja komplett für uns. Ich kann mir das gar nicht vorstellen, wie das ist, mitten im Sarek zu sein und dann mit so vielen Leuten, mir sind sowohl letztes als auch dieses Jahr nicht ganz so viele Leute begegnet aber das war mir auch recht. Haste mal gezählt wie vielen du insgesamt ca. über den Weg gelaufen bist? (Abseits der Hütten und direkter Wege davor)
                                    Als ich oben ankam hatte ich niemanden mehr gesehen. Unten wie gesagt zwei Gruppen (jeweils 4 Personen und alle an einer Stelle - da wurde es schon ungewohnt voll), und auf dem Weg hinauf eine Person. In den Tagen drauf bis Staloluokta niemanden mehr. Die Tage davor war es aber auch schon recht voll, mit den zweien am Ruonas, kurz vorher zwei im Valle, und tags drauf zwei im Tjuoldavagge.. also 15 Personen insgesamt vom Bootsanleger in Kvikkjokk und Staloluokta? So vielen begegne ich normalerweise auch nicht.

                                    Ab Pieskehaure war es dann gluecklicherweise ruhiger, aber dazu später mehr


                                    Der Plan auf der Luohttoláhko ein paar Tage zu bleiben...schade dass es nicht geklappt hat. Ich hab mir im Nachhinein auch überlegt, dass man da oben noch einige coole Dinge hätte machen können, etwa zum Lullihajavrre hoch laufen, den Gletscher anschauen, den Gipfel auf 1544m zumindest schnell hoch..leider hat uns das Wetter dann einen Strich durch jegliche Ambitionen gemacht.

                                    Ich kann mir aber gut vorstellen, wie sich das anfühlt, wenn man gerne etwas machen würde, geplant hat, bis zuletzt hofft und dann morgens in Anbetracht des Wetters den Plan begraben muss und die unbequeme Entscheidung treffen, so schnell wie möglich aus der Gegend zu verschwinden. Ich glaube es gehört beim Trekken einfach immer dazu.
                                    Hatte ich ganz ähnlich geplant. Am ersten Tag die Ostkante entlang und zum Lullihajavrre, am zweiten Tag Richtung Luohttotjåkkå (nicht hinauf), und dann am Bulkas vorbei ins Njoatsosvagge. Eine strenge Tagesplanung hatte ich eigentlich nicht, und ich wollte eher mal rumlaufen und sehen, wohin es mich verschlägt. Aber auch so fand ich die zwei Tage spannend und erlebnisreich, auch im positiven Sinne

                                    Ab Nachts das Zelt umbauen, du gute Güte, da hätte ich ja so gar keine Lust drauf.
                                    Glaub mir, hatte ich auch nicht

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                                      • 12.03.2018
                                      • 1868
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

                                      [20/8] Tag 9 - Stáddájåhkå - Hádditjåhkå

                                      Tag 2 der kleinen Erholungstour auf dem Nordkalottleden. Vom Zeltplatz an der Bruecke aus ging es erstmal am Wasserfalllauf des Stáddájåkkå den Hang hinauf, an dessen Ufer es noch einige wunderbare Zeltstellen gab.


                                      Stáddájåkkå

                                      Nach dem Anstieg ging es ins Gájlávágge, was sich wenig spektatkulär hinzog - wohl auch den recht tief hängenden Wolken zu verdanken, die die Sicht auf die Bergketten rechts und links vom Tal, aber auch nach vorn und hinten, stark einschränkten. Auch hier befanden sich, entgegen frueher Informationen, hier und da geeignete Stellen zum Zelten, und auch Zugang zum Wasser.


                                      Gájlávágge mit Wolkendecke

                                      Das Highlight war jedoch, als ich zu einer der tieferliegenden Querfluesse kam und unten zwei Mountainbiker ihre Räder schoben. Die beiden sind irgendwo mit einem Packraft gestartet und nach Pieskehaure gepaddelt, haben dann ihr Boot zusammengepackt und sind dann auf ihren Rädern weiter, dem Nordkalottleden entlang unterwegs nach Ritsem (soweit ich mich erinnere). Fahren war wohl nicht ganz so leicht, aber ich weckte ihre Vorfreude auf eine längere Abfahrt - und hoffe fuer sie, dass man diese auch fahren konnte.

                                      Bald kam ich zum Ende des Tales , wo es hinuntergeht in die grosse Senke. Die Sicht wurde besser (oder besser gesagt: es war mehr Landschaft unter der Wolkendecke, und dadurch mehr zu sehen ) und bald kam ich zum Hádditjåhkå.


                                      Vom Gájlávágge runter zum Hádditjåhkå

                                      Der Fluss war wieder mal unproblematisch (da hab ich auch schon anderes gehört), und zum Spass - und damit ich mir meine Klamotten nicht noch weiter versaute - brachte ich Rucksack und Schuhe in zwei Fuhren ueber das Wasser. Vermutlich hätte ich die Stiefel auch anlassen können, aber so hatte ich gleich die Fuesse gewaschen.

                                      Auf der anderen Seite des Flusses war eine perfekte Zeltwiese, die war aber leider schon belegt (eine Person hab ich jedoch nicht angetroffen, es schaute niemand heraus - und auch am nächsten Morgen war das Zelt schon verschwunden). Einen weiteren ganz akzeptablen Zeltplatz fand ich einige Meter flussaufwärts hinter dem nächsten Huegelchen.

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                                        • 12.03.2018
                                        • 1868
                                        • Privat

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                                        #39
                                        AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

                                        [21/8] Tag 10 - Hádditjåhkå - Pieskehaure

                                        Der dritte und letzte Tag der Erholungstour. Der Tag begann.... mueckig. Zu Hunderten sassen sie an der Innenseite des Aussenzeltes und warteten darauf, dass das Fruehstueck in Form eines Wanderers aus dem Innenzelt kam. Nach Fruehsport - bestehend aus huepfen, drehen und schlagen - baute ich muehsam das Zelt ab, indem ich weitgehend von aussen das Innenzelt losmachte und entfernte, die beiden Tunnelenden löste und erstmal ein wenig Wind durch den Tunnel wehen liess.


                                        Guten Morgen

                                        Die Tagesetappe bis Pieskehaure war einfach zu gehen und ich war nicht sehr lange unterwegs. Dafuer gab's Sonnenschein und später ein paar Blaubeeren auf dem Weg zur Stuga hinab. Einige Bruecken waren auf dem Weg, mehr als eingezeichnet, und ich fragte mich wieder mal, was hier eigentlich als Bruecke zählt und was nicht. Die meisten waren gut in Schuss, und bei der, die es nicht war (die nördlichste von den Eingezeichneten? weiss da wer genaueres? ), war schon eine Ersatzbruecke aufgebaut worden. Bald tauchte von Westen (auf meiner rechten Seite) der Lajrrojåhkå auf, und vor mir entfaltete sich die Bucht des Pieskehaure.


                                        Pieskehaure

                                        An der Pieskehaurestuga unterhielt ich mich mit der Stugvärdin, der wohl ein bisschen die Wanderer fehlten Das Wetter in den nächsten Tagen sollte ganz ok sein, ein bisschen Regen, aber ohne nennenswerten Wind. Meinem letzten Abschnitt, Jienavagge - die Seen 1050 und 970 - Sarddávágge - und dann irgendwie weiter nach Kvikkjokk sollte also nichts mehr im Wege stehen. Mal sehen.

                                        Zum Zelten ging ich runter in die Bucht, wo von oben gesehen ein schöner, grosser Sandstrand auf mich wartete. Der Sand stellte sich jedoch als Schlick heraus, den selbst Rentiere nicht gerne durchliefen, den Spuren nach zu urteilen. Mein Zelt konnte ich jedoch an einer kleinen Grasfläche zwischen Hang und Strand aufbauen.


                                        Strandurlaub und ein betrunkenes Zelt

                                        Nach einer Schlickwanderung zum Wasser und einer langen Wanderung im Wasser fand ich eine Stelle, die tief genug war, um ein paar Zuege zu schwimmen. Hier fand ich auch die Anfänge der Spuren der beiden Mountainbiker wieder, und viele Rentierspuren, die auf halbem Wege zum Wasser kehrt machten.

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                                          • 12.03.2018
                                          • 1868
                                          • Privat

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                                          #40
                                          AW: [SE] "Sarektour" fast ohne Sarek

                                          [22/8] Tag 11 - Pieskehaure - Vistekjávrre

                                          Der Plan sah vor, bis zur Muorannjunne ("-Nase") dem Nordkalottleden zu folgen, und von dort auf das Plateau rund 1089 weiterzuziehen. Auf dem ersten Abschnitt hinter der Pieskehaurestuga war ich noch arg unmotiviert, was sich aber nach der Furtstelle und ein paar Stuecken Schokolade (die ich bis dato noch nicht angebrochen hatte) schnell besserte. Das Wetter begann gut wie angekuendigt, mit nur ein paar leichten Regenschauern. Und eine Raststelle bot sich an, auf einem kleinen Vorsprung gleich am Weg platziert.


                                          Rastplatz am Hang mit Aussicht auf Pieskehaure - hatte leider kein Bier im Gepäck...

                                          Nicht viel später entwickelten sich die Regenschauer zu einem anhaltenen Regen, und mit zunehmender Höhe kamen noch Hagel und recht starker Wind hinzu. Als ich das zweite Mal den Winterweg kreuzte - dort, wo ich den Weg verlassen wollte - musste ich mich entscheiden. Aufgrund des Wetters, der unbekannten Situation dort oben und der Tatsache, dass ich erstmal nur nackte Felsen sehen konnte, entschied ich mich, vorerst auf dem Nordkalottleden zu bleiben.

                                          Ich folgte dem Weg bis zum Vistekjávrre (928), dem kleineren See knapp oberhalb des Vájmok. Der Weg dorthin hatte es - in dem Wetter - schon in sich, mit zahlreichen rutschigen Stein- und Felspartien. Zur Belohnung gab es dafuer am See einen einladenen Zeltplatz - auf einer leicht erhobenen Halbinsel in diesem bei Sonne sicher wunderschönem Badeort. Es war zwar noch frueh, doch das Wetter war so fuer den ..., da machte ich mal frueher Feierabend.

                                          Im Vorzelt sitzend verbrachte ich den Abend und studierte die Karte. In Erinnerung an Andrea's Bericht wollte ich versuchen, östlich um den Vájmok herum ins Sarddávágge zu gelangen - leider hatte ich mir den entscheidenen Teil ihres Berichtes nicht besonders gut gemerkt. Doch erstmal kamen noch zwei Regenmäntel vorbeigelaufen, die aufgrund von Zeitnot noch bis zur Vájmokstuga wollten.

                                          Die Nacht war ruhig - soweit man das sagen kann, wenn die ganze Zeit dicke Regentropfen auf das Zelt prasseln. Zumindest konnte ich gut schlafen

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