[FI] Packrafting auf Valtijoki, Poroeno und Lätäseno

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  • Lance
    Anfänger im Forum
    • 21.08.2015
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    [FI] Packrafting auf Valtijoki, Poroeno und Lätäseno

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    "Pandemic area starts over there", freundlich aber bestimmt weist die finnische Grenzpolizistin uns ab. Mit einem Holztisch und Sonnenschirm ist der lange ungenutzte Grenzposten nun wieder in Betrieb. "Of course you can go to Sweden, but only Finnish citizens can return." Nach 10 Tagen in der finnischen Wildnis haben wir unser Ziel Karesuvanto erreicht. Diese Ortschaft liegt direkt auf der Grenze, geteilt durch den Fluss Muniojoki. Und nur auf der schwedischen Seite gibt es einen Supermarkt. Aber am Ende unserer Reise, die uns kurz durch Nordnorwegen, am Halti, dem höchsten Berg Finnlands vorbei und über mehrere Wildflüsse im äußersten Norden Finnlands führte, ist es uns nicht vergönnt, auch noch schwedischen Boden zu betreten. Aber ich fange am Besten von vorn an diese außergewöhnliche Tour zu berichten.



    Pandemic area starts over there - die finnisch-schwedische Grenze in Karesuvanto

    Im vorigen Jahr hatten wir eine Packraft-Tour auf dem Lainioälven im Norden Schwedens unternommen (Bericht hier: https://www.outdoorseiten.net/forum/...orne%C3%A4lven), und die Landschaft schlug uns so in den Bann, dass wir wieder nach einem ähnlichen Fluss, nur mit noch anspruchsvollerem Wildwasser suchten. Holger empfahl mir hier im Forum die drei ineinander übergehenden Flüsse Valtijoki, Poroeno und Lätäseno. Er selbst hatte diese Reise 2012 unternommen und sich mit dem Wasserflugzeug zum Somasjärvi einfliegen lassen. Aus Klimaschutz- und Kostengründen kam das für uns nicht in Frage. Nach dem Abwägen unterschiedlicher Möglichkeiten entschieden wir uns für folgende Anreise: Flug von Berlin über Helsinki nach Rovaniemi, am nächsten Tag 7 Stunden Busfahrt von Rovaniemi nach Kilpisjärvi. Hier begann dann der sportliche Teil, 50 km Wanderung über den Nordkalottleden zum Somasjärvi und dann 80 km paddeln auf den drei Wildflüssen bis Karesuvanto. Von hier dann wieder mit dem Bus nach Rovaniemi und Rückflug nach Berlin.



    Route von Kilpisjärvi nach Karesuvanto

    Drei wesentliche Hindernisse waren bereits vor Reiseantritt absehbar, die Pandemie, die knappe Zeit, und die Mückenplage. Lange war nicht klar, ob wir die Reise überhaupt durchführen konnten, Finnland öffnete die Grenzen erst am 15.07., Finnair änderte mehrfach unsere Flugdaten. Am Ende ging der einzige mögliche Flug am 24.07. morgens von Frankfurt, denn unsere Zeit war knapp bemessen. Ich war bis zum 24.07. zu einer vierwöchigen Wehrübung einberufen, und Jannikas Ferien endeten am 05.08., blieben also mit An- und Abreise nur 13 Tage Zeit für diese anspruchsvolle Tour. Wir mussten also ordentlich Strecke machen und waren jeden Tag mindestens 10 Stunden unterwegs. Gerade zu Anfang zweifelte ich mehrfach, ob wir es überhaupt pünktlich zu unserem Rückflug schaffen würden. Dazu kamen die Mücken. Bereits vor der Abreise lasen wir Berichte von der heftigsten Mückenplage in Skandinavien seit Jahren, Schuld war der milde Winter. So hatte ich extra Mückennetze für den Kopf bestellt. Beim Packen stellte sich dann allerdings heraus, dass man mir stattdessen selbstaufblasende Sitzmatten geschickt hatte. Was für ein nutzloser Ausrüstungsgegenstand. Doch wie schlimm es um die Mücken wirklich bestellt sein sollte, wurde mir erst im Hotel in Rovaniemi bewusst, als ich mich in der Sauna mit einigen finnischen Anglern unterhielt. Diese hatten ihre Tour abgebrochen, weil sie es einfach nicht mehr aushielten. Verzweifelt suchten wir am nächsten Morgen vor der Abfahrt des Busses noch in mehreren Outdoorläden nach Mückenschleiern, doch alle waren ausverkauft. Tatsächlich sollten die Biester uns, vor allem Jannika, ziemlich zerstechen, nur beim Paddeln ließen sie uns glücklicherweise weitgehend in Ruhe. So konnten wir letztlich alle Hindernisse überwinden und wurden mit einer atemberaubenden Reise belohnt.


    Selbst ins Augenlied wurde Jannika gestochen - und am nächsten Tag auch noch auf der anderen Seite

    Tag 1:
    Nach siebenstündiger Busfahrt erreichen wir gegen 17:30 bei strömendem Regen Kilpisjärvi an der finnisch-norwegischen Grenze. Wir kaufen im Supermarkt noch ein paar Zehen Knoblauch - der leider auch nicht gegen die Mücken helfen sollte. Ansonsten haben wir alles dabei, mit unserer Ausrüstung, den beiden Booten und 11 kg Essen tragen wir jeweils knapp 25 kg Gepäck auf dem Rücken. Das Wetter klart schnell auf und der Nordkalottleden führt direkt durch die schönste finnische Tundralandschaft, mit mehreren kleinen Wasserfällen und zahlreichen Seen. Knapp 10 km legen wir zurück und überqueren auch unbemerkt die Grenze nach Norwegen. Am See Saarijärvi schlagen wir unser Zelt bei ziemlich starkem Wind auf, der immerhin die Mücken fernhält.



    Beim Aufsetzen des Hinkelsteins

    Tag 2:
    Wir stehen früh auf, denn heute wollen wir mindestens 20 km zurücklegen. Nach kurzem Frühstück aus Porridge und Kaffee brechen wir das Zelt ab und marschieren los. Allerdings merken wir auch gleich wie beschwerlich der Weg werden sollte: Zwar ist er ausgezeichnet mit kleinen orangenen Holzpflöcken markiert, doch führt er wortwörtlich über Stock und Stein, zahlreiche Steinfelder sind zu passieren, später folgen auch noch Flussquerungen und Altschneefelder. In den ersten Stunden kommen wir nur mit 2 km/h voran. Wir wandern nun über einen Gebirgspass, die schneebedeckten Gipfel bieten ein herrliches Panorama. Beim Abstieg ins Tal gehen wir durch die tiefhängenden Wolken, die plötzlich anfangen gussartig abzuregnen. Erschöpft sind wir und völlig durchnässt, als wir am Nachmittag die Schutzhütte Kuonjarjoki erreichen. Drinnen sitzen bereits mehrere finnische Wandergruppen, aber wir finden noch einen Platz am Holzofen und werden schnell wieder trocken.
    Nach einer Stunde Pause geht es weiter, tatsächlich ist auch der Weg jetzt viel besser, wir kommen zügig voran. Die Sonne zeigt sich und wir wandern bis wir um gegen 21:00 Uhr die nächste Schutzhütte Meekonjärvi am gleichnamigen malerischen See erreichen, in deren Nähe wir das Zelt aufbauen. Die Wanderstiefel stellen wir über Nacht an den Holzofen zum Trocknen.



    Aufstieg auf den Pass



    Abstieg ins Tal über Altschneefelder



    Zeltplatz am Meekonjärvi

    So, morgen schreibe ich weiter...
    Zuletzt geändert von Lance; 14.01.2021, 17:56.

  • fwgdocs
    Erfahren
    • 15.12.2012
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    #2
    AW: [FI] Packrafting auf Valtijoki, Poroeno und Lätäseno

    Bin gespannt wie es weiter geht mit eurer Wander-Packrafting Tour

    mit unserer Ausrüstung, den beiden Booten und 11 kg Essen tragen wir jeweils knapp 25 kg Gepäck auf dem Rücken.
    Welche Packrafts hattet Ihr im Einsatz ?

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    • Lance
      Anfänger im Forum
      • 21.08.2015
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      #3
      AW: [FI] Packrafting auf Valtijoki, Poroeno und Lätäseno


      Durchquerung des Bierfejohka

      Tag 3:
      Unsere heutige Route beginnt mit der Durchquerung des Bierfejohka, der hier doch recht wild in den Meekonjärvi mündet. Die starke Strömung und die schweren Rücksäcke fordern den Gleichgewichtssinn heraus. Wir sind relativ spät aufgestanden, die Sonne steht bei klarem Himmel schon recht hoch am Horizont, dadurch ist es heute ziemlich warm, so ist das kalte Wasser erfrischend. Wir gehen weiter am Vuomakasjoki entlang, ein schöner Wildfluss der mit mehreren beeindruckenden Wasserfällen das Tal durchfließt.



      Weg am Vuomakasjoki, im Vordergrund die typischen organgenen Markierungspfähle

      Nach 6 km erreichen wir eine Brücke, der Weg wird deutlich steiler und wir passieren die ersten Schneereste, die wir vorher nur aus der Ferne an den Berggipfeln sahen. Weiter am Fluss entlang gelangen wir zum Pihtsusköngäs, dem "Niagara Finnlands", mit 17 m der höchste Wasserfall des Landes.



      Pihtsusköngäs (17 m), der höchste Wasserfall Finnlands

      Wir kommen jetzt schnell voran, an einem kleinen Dorf aus wenigen Häusern vorbei, und fragen uns, wie die Bewohner wohl den Weg zum nächsten Ort zurücklegen. Am frühen Abend bereiten wir uns einen Kaffee an der Pithusjärvi Schutzhütte, aber wir wollen noch weiter. Bis hier hin waren relativ viele Wanderer auf dem Nordkalottleden unterwegs, von denen die meisten weiter nach Norden gehen und den Halti, den höchsten Berg Finnlands besteigen. Das hätten wir auch gerne noch gemacht und ist mit 24 km hin und zurück sicher eine schöne Tagestour - sollten wir die Route nochmal wiederholen, werden wir definitiv die Zeit einplanen, die uns jetzt hierfür fehlt. Denn mein ursprüngliches Ziel war es, schon heute zu unserer Einsetzstelle für die Packrafts zu gelangen. Wo genau diese sein wird, wissen wir noch nicht, ich habe zwar den Somasjärvi als Ziel im Sinn, hoffe aber nach der Kartenerkundung vielleicht schon höher im Gebirge einsetzen zu können.








      Ab jetzt treffen wir fast keine anderen Wanderer mehr, genießen dafür die Einsamkeit und wunderbar karge Landschaft im Gebirge. Die Sonne steht tief und erzeugt lange Schatten, wird aber auch heute nicht untergehen, sodass wir noch lange gehen können. Der Gebirgsfluss ist leider doch zu flach und steinig um schon hier mit dem Paddeln zu starten. Wir fangen an nach einem Zeltplatz zu suchen, den wir neben einer sprudelnden Quelle finden als der Weg beginnt, sich wieder ins Tal zu neigen. Morgen sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Somasjärvi, an dem wir definitiv einsetzen können - denken wir zumindest.




      Der dritte Tag war der schönste Wandertag der Route, als wir diesen gegen 21:00 Uhr beenden sind wir doch ziemlich erschöpft. Jannika zaubert trotzdem noch ein köstliches Curry, eins von den vielen Gerichten die sie vorher eingedörrt hatte. Hier das Rezept zum Nachkochen:

      1/2 Bund Lauchzwiebeln
      1 Dose Mais
      300 g Rinderminutensteaks (in kleine Stücke schneiden, salzen und pfeffern)
      1-2 Knoblauchzehen (in Streifen schneiden)
      1 Zwiebel (in Streifen schneiden)
      1/2 Dose Ananasstücke
      1 Päckchen Pulver für Kokosmilch
      2 Esslöffel Currypulver
      1 Esslöffel Curryblätter
      Reis
      (für 4 Gerichte)

      Das Fleisch und Gemüse dörren und die Gewürze dazugeben. Unterwegs den Reis (ca. 250g) in einem Liter Wasser kochen, nach etwa 5 Minuten die Tüte mit den Dörrzutaten hinzugeben. Einkochen und ggf. etwas Wasser nachgießen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Abschließend 10 Minuten bei geschlossenem Deckel ziehen lassen.


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      • Lance
        Anfänger im Forum
        • 21.08.2015
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        #4
        AW: [FI] Packrafting auf Valtijoki, Poroeno und Lätäseno

        Zitat von fwgdocs Beitrag anzeigen
        Bin gespannt wie es weiter geht mit eurer Wander-Packrafting Tour

        Welche Packrafts hattet Ihr im Einsatz ?
        Wir hatten ein MSR Alligator 2S Pro und ein Adventure X2, werde dazu im Bericht noch detaillierter eingehen. Ab morgen folgt dann endlich auch der erste Tag auf dem Wasser

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        • fwgdocs
          Erfahren
          • 15.12.2012
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          #5
          AW: [FI] Packrafting auf Valtijoki, Poroeno und Lätäseno

          Hi Lance,

          sehr schön und Danke für die Info der Packrafts - das MSR Alligator 2S Pro haben wir auch im Gebrauch

          Das finnische Käsivarsi Wilderness Area https://www.nationalparks.fi/kasivar...ectionsandmaps und das Malla Strict Nature Reserve https://www.nationalparks.fi/malla und der Haltitunturi als höchste Berg Finnland sind auf der zukünftigen Rentner To-Do Liste

          Wir werden euren Bericht mit Spannung verfolgen

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          • sompio

            Erfahren
            • 25.04.2013
            • 284
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            #6
            AW: [FI] Packrafting auf Valtijoki, Poroeno und Lätäseno

            Zitat von fwgdocs Beitrag anzeigen
            ...und der Haltitunturi als höchste Berg Finnland...
            OT: Der Gipfel des Haltitunturi liegt in Norwegen. Lediglich der höchste Punkt Finnlands befindet sich auf dem Haltitunturi. Der höchste Berggipfel Finnlands dürfte der Ritničohkka gleich nebenan sein.

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            • earlyworm

              Erfahren
              • 07.03.2007
              • 387
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              #7
              AW: [FI] Packrafting auf Valtijoki, Poroeno und Lätäseno

              Ach wie toll. Ihr habt euch also doch die schwierigste Tour rausgesucht welche ich damals vorgeschlagen habe. Respekt, vor allem da wir das ganze ja mit gemütlicher Anreise im Wasserflieger gemacht haben. Da bin ich jetzt echt mal gespannt wie es weiter geht.... wenn hier auch gerade wohl nicht aktiv weiter geschrieben wird.

              Erkenne aber schon ein paar Stellen vom Fluß. Hoffentlich gehts bald weiter

              Grüße Holger
              ------------------------------------------------
              http://www.canoeguide.net
              Only the early worm catches the fish
              ------------------------------------------------

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              • Mika Hautamaeki
                Alter Hase
                • 30.05.2007
                • 3979
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                #8
                AW: [FI] Packrafting auf Valtijoki, Poroeno und Lätäseno

                Zitat von earlyworm Beitrag anzeigen
                [...] Hoffentlich gehts bald weiter

                [...]

                Ja, bitte weiter schreiben...
                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                A. v. Humboldt.

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                • Lance
                  Anfänger im Forum
                  • 21.08.2015
                  • 39
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Entschuldigt, dass ich Euch so lange hab warten lassen, mein Medizinstudium hat mich dieses Semester dann doch mehr in Anspruch genommen, als gedacht. Jetzt habe ich aber erstmal Semesterferien, und mir fest vorgenommen den Bericht endlich zu Ende zu schreiben. Weiter geht's also:

                  Tag 4: Der erste Paddeltag

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20200728_164533_4.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,98 MB ID: 3012626

                  Eigentlich wollten wir heute früh aufstehen, um schnell zum Somasjärvi zu kommen und endlich die Boote einzusetzen, aber nach der langen Wanderung am Vortag schlafen wir doch ziemlich lange. Dafür verzichten wir aufs Frühstück. 6 km sind es nur noch bis zur Hütte am See im Tal, es geht nur bergab, sollte also schnell zu schaffen sein. Ein Weg ist nur manchmal sichtbar, aber die markierten Holzpflöcke führen an einem ziemlich wilden Gebirgsfluss entlang, der leider zu flach und steinig zum paddeln ist. Wir machen allerdings den Fehler, uns zu pedantisch an die Markierung zu halten, wodurch wir mehrfach den Fluss durchqueren müssen. Durch den ständigen Wechsel der Schuhe kostet das recht viel Zeit.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: image_13497.jpg
Ansichten: 577
Größe: 3,38 MB
ID: 3012624
                  Der Weg zum Somasjärvi


                  Gegen Mittag kommen wir an der Hütte am Somasjärvi an. Nach kurzer Mittagspause sind wir natürlich heiß darauf, endlich die Boote einzusetzen und die schweren Rucksäcke nicht mehr tragen zu müssen. Aber erst müssen wir eine passende Einsetzstelle finden. Der Nordkalottleden verläuft von der Hütte nach Norden weiter und umrundet den See, wir wollen aber Richtung Süden, laufen also querfeldein grob in die richtige Richtung, wobei uns mehrere kleinere Seen zu Umwegen zwingen. Dann stehen wir endlich auf einer Art Wall am Somasjärvi. Ans Einsetzen ist hier aber nicht zu denken, das Ufer fällt hier sehr steil ab, dazu pfeift ein ordentlicher Nordwestwind - das Vorankommen auf dem offenen Wasser wäre ein frustrierender Kampf gegen den Wind. Also laufen wir erstmal weiter, passieren den Ausfluss des Somasjärvi, ein recht ordentlicher Wasserfall, spätestens hier hätten wir eh wieder umtragen müssen.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20200728_141430_9.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,70 MB ID: 3012623
                  Abfluss des Somasjärvi

                  Auf den nächsten Metern treffen wir zahlreiche Angler, die hier mehrere kleine Camps aufgebaut haben, offenbar ein besonders guter Spot. Und dann finden wir endlich an der Mündung eines kleinen Baches unsere Einsetzstelle. Perfekt ist diese nicht, der Valtijoki ist hier ziemlich schnell und auch steinig. Aber es ist jetzt schon 16:00 Uhr, und wir sind natürlich heiß, uns in die Fluten zu stürzen. Also die Boote mit den Pumpsäcken aufgeblasen, das Gepäck verzurrt, und los geht es. Gleich auf den ersten Metern stoße ich an einige Steine und hänge mehrmals fest, ein Feststoffboot wäre jetzt schon hinüber, aber das Packraft ist zum Glück gutmütig und verzeiht alle Fahrfehler. Von denen ich jetzt allerdings ziemlich viele mache, der Fluss ist hier sehr flach, und man muss sehr genau darauf achten die richtige Linie zu finden. Jannika gelingt das besser als mir, ich bin ziemlich frustriert als ich in der ersten Stunde schon mehrmals aussteigen und treideln muss.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20200728_145859_0.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,92 MB ID: 3012619
                  Endlich paddeln!

                  Kurz darauf fängt es dann aber wirklich an Spaß zu machen: Vor uns schlängelt sich der Valtijoki durch eine ziemlich verwinkelte Schlucht, die wir zunächst besichtigen. Zwar können wir nicht alle Stellen einsehen, was wir sehen scheint aber machbar, und so ist es dann auch, Wildwasser vom Feinsten.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20200728_155531_2.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,10 MB ID: 3012620
                  Am Ausgang der Schlucht

                  Es folgen dann zwei Wasserfälle, die nicht befahrbar sind. Der erste ist recht gut zu sehen und die Umtragung leicht, der zweite ist tückischer (und deutlich steiler), hier wäre ist fast hinuntergestürzt. Jannika ist etwas vor mir, bemerkt die Stelle deutlich früher als ich, und fährt links ans Ufer. Ich reagiere ziemlich spät, und als ich versuche, sie am Ufer zu erreichen, merke ich, dass die Strömung schon so stark ist, dass ich ihr mit Paddelschlägen nicht mehr entkommen kann. Zum Glück ist das Wasser hier flach, also springe ich schnell aus dem Boot und ziehe es an Land. Welchen Absturz ich da in letzter Sekunde noch verhindert habe wird mir aber erst so richtig bewusst, als ich den Wasserfall anschließend betrachte, hier geht es schon einige Meter in die Tiefe. Wegen der steilen Felswände müssen wir dann auch ein ganzes Stück umtragen.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20200728_155721_5.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,52 MB ID: 3012621
                  Wasserfall 1

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20200728_163223_2.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,25 MB ID: 3012618
                  Wasserfall 2, von oben kaum einzusehen, hier wäre ich fast abgestürzt

                  Am Ende des Tages sind wir durch den langen Weg zur Einsetzstelle, mehrere Besichtigungen und Umtragungen nicht besonders weit vorangekommen, aber doch ziemlich erschöpft. Um die Mücken fernzuhalten, wählen wir als Standort für unser Zelt einen kleinen Hügel am Fluss auf, wo es recht windig ist. Aber das hilft kaum, die Biester stürzen sich schon beim Aufbau auf uns, an gemütlich draußen sitzen ist nicht zu denken, also verkriechen wir uns schnell im Zelt.
                  Zuletzt geändert von Lance; 14.01.2021, 15:10.

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                  • Lance
                    Anfänger im Forum
                    • 21.08.2015
                    • 39
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Tag 5:

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Packrafting.png Ansichten: 0 Größe: 13,22 MB ID: 3016738

                    Der Tag beginnt trüb, und ähnlich ist meine Stimmung. Schon gestern im Zelt war ich unzufrieden mit der geschafften Strecke, habe in der App mehrmals nachgemessen, die zurückgelegten Kilometer mit den vor uns liegenden verglichen: Für die Wanderung zur Einsetzstelle hatte ich eigentlich nur 3 Tage eingeplant, und gestern haben wir nur 7 km auf dem Fluss geschafft, die vielen Besichtigungen und Umtragungen kosten einfach zu viel Zeit. Wenn wir im selben Tempo weiter voran kommen, schaffen wir es niemals rechtzeitig nach Markkina, und verpassen damit am Ende auch unseren Rückflug. Auf der anderen Seite gibt es auch keine Alternative, mir war klar, dass mit dem Einsetzen der Boote der Point of no return überschritten war: Einfach so zurück wandern funktioniert nicht mehr, und einen kürzeren Weg in die Zivilisation gibt es auch nicht. Trotzdem sollten diese Gedanken mich den ganzen Tag beschäftigen.
                    Wir paddeln also los, an den schönen Wildwasserstellen die wir passieren verfliegt meine schlechte Laune schnell, und wir müssen auch nur noch einmal umtragen.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20200729_150713_6.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,92 MB ID: 3016739
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06299.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,15 MB ID: 3016735

                    Gegen Mittag erreichen wir wie geplant eine Schutzhütte am Porojärvi. Hier endet mit dem Valtijoki der erste Fluss, weiter folgt der Poroeno. Die Hütte ist natürlich leer, und wie gemacht für unsere Mittagspause. Während Jannika kocht, studiere ich die Karte, die ich in der Hütte gefunden habe und die einige Wege verzeichnet, die in meiner App nicht angezeigt werden. Aber auch hier wird mir klar: Eine Alternative zu der von mir geplanten Route gibt es nicht wirklich. Die einzige Option wäre die Wanderung in das Lappendorf Raittijärvi, das allerdings auch über keinen Straßenanschluss verfügt. Zumindest scheint es einen Flugplatz zu geben. Ob man von dort irgendwie weg kommt, oder wieder nach Kilpisjärvi wandern könnte - keine Ahnung. Wir vertagen also die Entscheidung, und paddeln gestärkt erstmal weiter. Hier ist der Poroeno noch seenartig verbreitert, und wir kommen bei starkem Wind wenig voran.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06305.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,34 MB ID: 3016737

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06304.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,06 MB ID: 3016736
                    Hütte und Blick auf den Porojärvi

                    Am frühen Abend erreichen wir den Punkt, an dem der Weg nach Raittijärvi abzweigen würde. Ich habe mir zwar den ganzen Tag Gedanken gemacht, aber noch immer keine Entscheidung getroffen. Hinter uns liegen allerdings erst 16 Flusskilometer. Vielleicht hilft es ja, eine Nacht darüber zu schlafen. Also bauen wir hier die Zelte auf, und ich steige auf einen Hügel, um den vor uns liegenden Fluss und den alternativen Weg zu begutachten. Der weitere Fluss scheint über Kilometer bei wenig Strömung vor sich hinzumäandern, aber der Weg sieht auch nicht attraktiver aus. Schwierige Entscheidung.


                    Tag 6:

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06334.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,37 MB ID: 3016730

                    Am nächsten Morgen ist plötzlich alles glasklar. Wir brechen doch hier nicht die Tour ab, um in das nächste Lappendorf zu wandern und dann mal weiter zu schauen. Alle bisherigen Touren haben wir gemeistert, und so werden wir auch diese zum Ende führen. Zur Not paddeln wir halt die Nacht durch, dunkel wird es eh nicht. Belohnt werden wir für unsere Entschlussfreude mit einem der schönsten, aber auch aufregendsten Tage dieser Tour. Für die erste Stunde ist meistens noch Seenpaddeln angesagt, aber dann legt der Fluss so richtig los: Kilometerlange Stromschnellen rauben uns den Atem und lassen uns kaum innehalten. Leider habe ich deshalb auch kaum Fotos von diesem Abschnitt gemacht, ihr müsst mir also glauben - oder selbst hinfahren - dass es hier einfach einzigartiges Wildwasser gibt.

                    Das uns dann auch ziemlich fordert, an langen Schnellen ist es selten möglich anzuhalten und sich erst einen Überblick zu verschaffen, nicht immer finden wir spontan die optimale Route, zum Glück verzeihen die Packrafts so manchen Fahrfehler. Manchmal aber auch nicht, ich komme in einige brenzlige Situationen, stecke an einem Stein fest, das Wasser schwallt mir von oben auf die Spritzdecke und droht mein Boot zur Seite zu kippen, durch schnelle Gewichtsverlagerung kann ich mich befreien. Kurz darauf kommt Jannika in eine ähnliche Situation und kentert. Was ich nicht sofort bemerke, ich sehe sie nach etwa 30 Sekunden im Wasser schwimmen, beim Versuch, das Boot einzufangen. Ich drehe um, kann das Boot schneller erreichen, und sammle noch den Rucksack ein, der sich vom Boot gelöst hatte. Die Strömung ist noch immer stark, nicht einfach, das alles an Land zu ziehen. Jannika schwimmt zum Ufer, außer das sie völlig durchnässt ist geht es ihr gut. Wir überprüfen die Ausrüstung, das meiste ist trocken in wasserdichten Packsäcken verpackt. Aber ausgerechnet einer der zwei Packsäcke mit unserem Essen ist undicht. Ich ärgere mich, das nicht im Internal Storage System meines Packrafts verpackt zu haben, wo es auf jeden Fall geschützt gewesen wäre. Nicht weit entfernt von unserem Standort, etwa 30 Minuten, ist Gott sei Dank eine Schutzhütte, die wir ohnehin zur Mittagspause erreichen wollen. Hier heizen wir den Ofen an und bekommen das meiste schnell trocken.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20200730_140237_5.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,91 MB ID: 3016812
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_14871.jpg Ansichten: 62 Größe: 2,38 MB ID: 3016728
                    Dank des guten Gefälles kommen wir schnell voran, am Nachmittag kommt dazu die Sonne raus. Wir erreichen einen kleinen Wasserfall, der umtragen werden muss. Was an dieser Stelle ziemlich schwierig ist, denn auf beiden Seiten muss ein hoher Felsen überquert werden. Auf der linken Seite verläuft ein kleiner Pfad, hoch kommt man gut, aber der Abstieg ist sehr steil, wir seilen die Boote ein Stück ab, und weiter geht es. Ab hier gibt es viele kleinere Wildwasserstellen, die sich sehr angenehm fahren. Der Tag ist so schön, dass wir gar nicht aufhören wollen zu paddeln.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20200730_162452_4.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,13 MB ID: 3016813
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20200730_164742_8.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,73 MB ID: 3016814
                    Rechts der Pfad, die Boote haben wir hier abgeseilt


                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06383.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,11 MB ID: 3016729
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06412.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,52 MB ID: 3016732
                    Er sollte gekrönt sein von dem wahrscheinlich schönsten Zeltplatz auf dieser Tour. Es ist schon recht spät, als wir langsam nach einem Zeltplatz Ausschau halten. Da kommt es uns recht, an eine sehr schwere Stromschnelle, den Munnikurkkio, zu gelangen, die ich erstmal besichtige. Der Poroeno hat sich vor kurzem mit dem Rommaeno zum Lätäseno vereinnigt und fließt hier im Tal, daneben rechts ein Plateau. Ich finde hier einen kleinen Bunker, und dann neben einer leuchtenden Blumenwiese ein kleines Denkmal, Jahreszahl 1976, Krone, Aufschrift 306 Aa. Keine Ahnung worauf es sich bezieht, ich vermute eine Militärübung? Auf jeden Fall ist hier der perfekte Zeltplatz. Langsam ändert sich auch die Vegetation, das heißt es sind überhaupt nennenswerte Bäume vorhanden. Also suchen wir alles was wir hier an einigermaßen brauchbarem Holz finden zusammen, das Feuer hilft ein wenig die Mücken zu vertreiben, Jannika besteht trotzdem auf umfassenden Schutz:

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06396.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,57 MB ID: 3016731
                    Wir backen Stockbrot und grillen Marshmellows, echte Lagerfeuerromantik. Und beim Prüfen der Karte stelle ich fest, dass wir die vor uns liegende Strecke deutlich verkürzen konnten, auch der Rest scheint jetzt keine große Herausforderung mehr, und meine Sorgen die Strecke nicht rechtzeitig zu schaffen verfliegen.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06406.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,04 MB ID: 3016733
                    Kleiner Bunker

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC06428.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,35 MB ID: 3016734
                    Schnelle Munnikurkkio am Zeltplatz
                    Zuletzt geändert von Lance; 29.01.2021, 22:02.

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                    • Fjellfex
                      Fuchs
                      • 02.09.2016
                      • 1252
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                      #11
                      Schon jetzt Dank für den schönen Bericht aus einer Gegend, die ich auch schon seit längerem mal besuchen will.
                      Das "Denkmal" sieht sehr nach einem Grenzstein aus. In dieser Gegend tangiert der Fluss tatsächlich mal die Grenze, allerdings bei Grenzstein 309. (306a liegt nördlicher.)
                      Ich als Wanderer hätte zwei Fragen zu Furten, die du aber vielleicht nicht beantworten kannst, da du die Gegend mit den Augen eines Paddlers betrachtest hast...
                      Meine finnische Karte vermerkt eine Furt ("Kahlaamo") beim Valtijoki (vor dem Zufluss des Lavrejohka, etwa 7km südlich des Somasjärvi) und eine Furt beim Poroeno (knapp 3km östlich der Hütte am Porojärvi) - kannst du (oder sonst jemand) etwas zur Schwierigkeit dieser Furten sagen?

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                      • Lance
                        Anfänger im Forum
                        • 21.08.2015
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                        #12
                        Ja, an die Grenze zu Norwegen dachte ich auch, die ist hier etwa zwei Kilometer östlich, aber hier wahrscheinlich der nächste Punkt, der sich zu markieren lohnt.
                        An die exakten Furten erinnere ich mich jetzt tatsächlich nicht. Der Valtijoki sollte an vielen Stellen gut zu furten sein, ich hab mich ja oben schon beklagt, wie flach der Fluss teilweise ist. Ab dem Porojärvi nimmt die Wassermenge dann deutlich zu, aber auch hier gab es einige Stellen, an denen man gut den Fluss hätte durchqueren können. Welche Route planst Du denn für Deine Tour?
                        Zuletzt geändert von Lance; 30.01.2021, 15:38.

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                        • Fjellfex
                          Fuchs
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                          #13
                          Also ich habe noch dutzende Touren im Norden geplant...
                          Eine wäre halt von Kautokeino aus in die finnische Käsivarsi wilderness area, und von dort hoch zur norwegischen Küste.
                          Habe mir das "Denkmal" nochmal in größerer Auflösung angeschaut: das ist zu 100% ein Grenzstein. Du hast ihn von der norwegischen Seite her fotographiert. Errichtet 1976, und da regierte Olav V., und deshalb das große O und die römische 5. Auf der Rückseite müßte 1976 und SUOMI stehen. Was allerdings höchst rätselhaft ist: die Dinger stehen eigentlich exakt auf der Grenze und nicht 2km entfernt.

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                          • Lance
                            Anfänger im Forum
                            • 21.08.2015
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                            #14
                            Ja, hier die Rückseite, danke für die Aufklärung! Der Grenzstein steht ziemlich nah am Fluss, vielleicht hat man früher den Flussverlauf hier als natürliche Grenze gesehen?

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_20200730_185756_0.jpg
Ansichten: 349
Größe: 5,97 MB
ID: 3017168
                            Von Kautakeino zur norwegischen Küste ist genau was ich mir auch gut als nächste Tour vorstellen kann, zu Fuß in Kautakeino starten, und dann die Reisa runterpaddeln. Ich mochte ja auch diesmal die karge Landschaft ganz im Norden am liebsten. Und das gäbe eine schöne Trilogie mit den letzten Touren in Schweden und Finnland. Hoffentlich ist das diesen Sommer möglich.

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                            • sompio

                              Erfahren
                              • 25.04.2013
                              • 284
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                              #15
                              Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                              Ich als Wanderer hätte zwei Fragen zu Furten, die du aber vielleicht nicht beantworten kannst, da du die Gegend mit den Augen eines Paddlers betrachtest hast...
                              Meine finnische Karte vermerkt eine Furt ("Kahlaamo") beim Valtijoki (vor dem Zufluss des Lavrejohka, etwa 7km südlich des Somasjärvi) und eine Furt beim Poroeno (knapp 3km östlich der Hütte am Porojärvi) - kannst du (oder sonst jemand) etwas zur Schwierigkeit dieser Furten sagen?
                              OT: Ist zwar schon ein paar Jahre her und die alte Karte habe ich auch nicht hier, aber vielleicht hilft es trotzdem:
                              Die Furt zwischen Somasjärvi und Somaslompolo habe ich mal auf halber Strecke abgebrochen, nachdem das Wasser mir bei sehr starker Strömung fast bis zum Schritt reichte. In der Nacht davor und noch bis zum Morgen hatte es allerdings auch stark geregnet. Am Abend zuvor waren zwei Jungs da entspannt rüberspaziert.
                              Von der Furt beim Poroeno hatte ich bei meiner ersten größeren Tour in Käsivarsi abgesehen, nachdem mir auf einer der Hütten erzählt wurde, dass dort jemand ertrunken sein soll. Von anderen habe ich aber gehört, dass sie nicht besonders schwierig sein soll, vergleichbar der Furt an der Mündung des Pihtsusjoki in den Vuomakasjärvi.
                              Nicht in Karten eingezeichnet, aber sehr einfach war die Überquerung der Verbindung von Porojärvi zu Jogasjärvi über die Inseln.
                              Insgesamt würde ich davon ausgehen, dass man jedenfalls im späteren Sommer mit etwas Erfahrung für alle dortigen Flüsse - und allemal für den Valtijoki - Furtstellen findet.

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                              • Fjellfex
                                Fuchs
                                • 02.09.2016
                                • 1252
                                • Privat

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                                #16
                                @Lance: Mit dem Grenzstein hast du eine ziemliche Kuriosität entdeckt, den dürfte es nämlich gar nicht geben. Habe ein Dokument von einer finnisch-norwegischen Grenzbegehung entdeckt. Es gibt Grenzstein 306, 306a, 306A... aber keinen 306Aa, vgl. Seite 112 des folgenden Dokumentes:
                                http://geosite.jankrogh.com/data/2000.pdf
                                Hat da jemand selber was gebastelt?
                                Ist aber letztlich egal. Hauptsache schön da! Und in erster Linie ist das ja nicht Finnland oder Norwegen, sondern Land der Sami. (Würden zumindest die "Ureinwohner" so sehen.)

                                @Sompio: Danke für deine Einschätzungen. Und selbstverständlich würde ich im Spätsommer/ Herbst dort hin, da ich nicht von den Mücken leergesaugt werden möchte.

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