[NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

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  • MartinHuelle
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    • 31.01.2010
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    #21
    AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

    Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
    Wieder erwiesen sich die Schneefelder als bestes Mittel, um voran zu kommen.
    Uns waren vor allem auf dem Abschnitt von der Veltdalshytta rüber zum Tordsvatnet die Schneefelder sehr recht - sonst wäre es da sehr viel Gerölllatscherei gewesen ... Von der geländerlosen Brücke hinter der Torsbu sind wir dann ja auch hinab gestiegen zur Tverråhytta. Da tobt der Fluss tatsächlich ordentlich. War auch spannend, unweit der Hütte an dem Fluss Wasser zu holen - das ging ja kaum, ohne selbst gut nass zu werden. Am Ende unserer Tour haben wir in unmittelbarer Nähe der Hütte gezeltet, während sich untem im Talgrund unzählige Kühe rumtrieben (zu Beginn unserer Wanderung hatten wir dort schon eine Nacht im Torddalen an der Brücke über die Torda zwischen vielen Mücken verbracht) ...
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    • Fjellfex
      Fuchs
      • 02.09.2016
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      #22
      AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

      Bei unserer Ankunft befand sich besagte Kuhherde direkt unterhalb der Hütte im Talgrund. Als wir am übernächsten Morgen den Ort verließen, hatten sich die Kühe gut 2km das Tal hinauf gefuttert. Teilweise "grasten" sie sogar im Fluss.



      Die scheinen sich den ganzen Sommer da völlig unbeaufsichtigt in einem sehr großen Gebiet rumzutreiben. Weidezäune gab es weit und breit keine zu sehen.

      Die Gegend um die Hütte scheint bei Campern sehr beliebt: bei der Verzweigung oberhalb der Hütte zelteten 2 Norwegerinnen auf einem hübschen kleinen Plateau, und in der Senke westlich der Hütte hatte sich ein älteres deutsches Paar eingerichtet.

      Mensch Martin, Du könntest doch auch mal einen Bericht schreiben. Hast bestimmt viel interessantes zu berichten, und ein exzellenter Fotograf bist Du ja auch...

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      • MartinHuelle
        Dauerbesucher
        • 31.01.2010
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        #23
        AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

        Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
        Mensch Martin, Du könntest doch auch mal einen Bericht schreiben. Hast bestimmt viel interessantes zu berichten, und ein exzellenter Fotograf bist Du ja auch...
        Ja, das muss und werde ich bei Zeiten wohl auch mal tun - nur dann mal sehen, worüber?! Und ach ja, die Fotos, ein paar brauchbare sind immer mal wieder mit dabei. Danke, danke ... Auf Tour fotografiere ich aber ja immer eher wenig und sehr gezielt, weil mir kleine Serien einer Reise/Wanderung meist reichen. Etwas so ausführlich auch in Bildern zu dokumentieren, wie es hier in den Berichten meist gemacht wird, könnte ich da fast gar nicht
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        • Fjellfex
          Fuchs
          • 02.09.2016
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          #24
          AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

          TAG 5: Veltdalseggi Südgipfel 1577m

          Ebenso wie die Skarvedalshytta hatten wir auch die Tverråhytta für 2 Nächte gebucht in der Hoffnung auf einen Gipfeltag, und dieses Mal waren die Wettergötter gnädiger.



          Das Ziel lag rund 3km Luftlinie im Norden: der Südgipfel der Veltdalseggi. Soviel schon vorweg: diese relativ kurze Tour bot eine Fülle verschiedenster Ausblicke. Man hat ja auch schon anderes erlebt: z.B. einen ganzen Tag auf einen Berg zuwandern, der einfach nicht näher kommen will, oder endlose Täler entlang...

          Von der Hütte folgten wir dem Weg Richtung Veltdalshytta bergan.



          Blick zurück, kurz vor der ersten Anhöhe.



          Auf der ersten Anhöhe stand ein Wegweiser, von dem aus wir ein wenig abkürzten zum Sattel nördlich des Bruni. Dieser Abkürzer war identisch mit dem Winterweg: an vielen Stellen lagen noch die Zweige herum, mit denen im Winter der Weg markiert wird.





          Ab dem See im Sattel nördlich des Bruni gab es wieder Blick nach Osten.



          Von hier ging es sehr angenehm über den Südostrücken zum Gipfel. Wir waren schon auf unangenehmes Geröll eingestellt, konnten aber über weite Strecken auf Wiese und Flechten lustwandeln - warum soll man nicht auch mal Glück haben?

          Blick von oben nach Osten:



          In der rechten Bildhälfte kann man große Teile der vorhergehenden Etappe überblicken, nämlich den Spongi bis hinauf zum Dørvatnet. Der Blick nach Westen ins Veltdalen war der Hammer. Das wurde bei der ausgedehnten Gipfelrast ausgiebigst genossen.



          Auf dem Anstiegsweg ging es wieder zurück. Blick auf den See 1296.



          Die abendlichen Impressionen mit den wechselnden Farben und Stimmungen rund um die herrlich gelegene Hütte habe ich stundenlang genossen - sowas ist definitiv besser als fernsehen...





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          • Fjellfex
            Fuchs
            • 02.09.2016
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            #25
            AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

            TAG 6: Tverråhytta - Billingen

            Heute sollte es vorübergehend wieder in die Zivilisation zurück gehen. Die Essensvorräte gingen zur Neige und bedurften der Aufstockung. Und was fast noch schwerer wog: die Powerbanks meiner Kumpels (ihres Zeichens ziemliche Smartphone-Junkies) waren fast leer! (Ich bin ja Technikmuffel. Solange zum Beispiel mein 13 Jahre altes Handy noch funktioniert, sehe ich absolut keine Veranlassung, mir ein neues zu kaufen.)

            Das Pflichtprogramm bestand in gut 10km den Fluss entlang bergab, und das auch noch pünktlich: am späten Vormittag galt es den Bus zu erwischen. Da unsere Reisegeschwindigkeit eher langsam war, bedeutete dies frühen Aufbruch. Mit dem Bus wollten wir dann rund 20km das Tal hinab nach Dønfoss fahren. Dort gab es einen Supermarkt sowie einen Campingplatz, auf dem wir eine Hütte reserviert hatten.

            Noch im morgendlichen Dämmerlicht überschritten wir die Hängebrücke über den Tora-Fluss.



            Die Gegend um die Hütte hatte es mir angetan. Immer wieder blieb ich stehen, um zurück zu schauen.





            Dabei waren auch die Blicke voraus nett.





            3km vor Billingen rumpelt und dröhnt der Fluss in einen kleinen Canyon,



            während der Pfad etwas oberhalb verläuft.



            Hier ging es durch richtige Blaubeerplantagen, allerdings noch ohne Früchte: da waren wir noch zu früh. Schön war auch, nach mehreren Tagen Mondlandschaft mal wieder Bäume zu sehen.

            Kurz vor Billingen blies der Fluss dann zum Grande Finale:





            Und das ganze wurde nochmal überboten durch den aus einem anderen Seitental daher kommenden Føysa.



            Was auf dem Foto aussieht wie Regen ist lediglich die Gischt des Wasserfalls. Wirklich ein Heidenspektakel. Wer hier mit dem Auto/ Camper vorbei kommt, sollte einen kleinen Spaziergang von der Straße das Tal hoch machen.

            Wir waren dann so zeitig in Billingen, daß wir in der dortigen Restauration den Abschluß des Reinheimen-Teils unserer Tour mit Kaffee, Waffeln und Vanilleeis begehen konnten.



            Pünktlich standen wir an der Straße (die hier allerdings kein eigenes Bushaltestellenschild hatte), aber es kam kein Bus. 5 Minuten vergingen, 10 Minuten.... ich werde da gerne etwas nervös. Hier schlug dann die große Stunde der Smartphone-Kumpels: ein kurzer Blick in die Vy-App ergab, daß der Bus mit 15 Minuten Verspätung unterwegs war. Alles gut.

            In Dønfoss gab es kurze Wege. Direkt neben der Bushaltestelle war der Supermarkt (der in der Saison sogar an 7 Tagen offen hatte), direkt daneben war die Brücke über den spektakulären Wasserfall,



            und auf der anderen Seite war gleich der Campingplatz. Unsere Hütte war etwas teurer, hatte dafür aber auch eine nette Küche und ein eigenes Bad.

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            • MartinHuelle
              Dauerbesucher
              • 31.01.2010
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              #26
              AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

              Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
              Wir waren dann so zeitig in Billingen, daß wir in der dortigen Restauration den Abschluß des Reinheimen-Teils unserer Tour mit Kaffee, Waffeln und Vanilleeis begehen konnten.
              Oh ja, Waffeln und Kaffee waren in Billingen auch nach unserer Tour herzlich willkommen! Vor allem, weil es an dem Tag sehr frisch war (nachts zuvor fast Neuschnee bis runter zur Tverråhytta) und der Weg nach Billingen im oberen Teil auch so nass war, dass wir teils mit völlig durchgenässten Schuhen und Socken in Billingen ankamen (ich hatte nur leichte Zustiegssschuhe an und bei meiner Tochter ist wohl die Membran an ihren Schuhen durch und mit ihren noch kleinen Füßen steckt sie ja eh oft noch tiefer im Wasser ...). Aber das Tal dort ist tatsächlich sehr schön und wir haben es ja gleich zweimal genossen - am ersten und am letzten Tag unserer "Runde" (das Auto hatten wir in Billingen abgestellt).
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              • Fjellfex
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                #27
                AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

                TAG 7: Grjothøi 1943m

                Auch die Hütte am Campingplatz war für 2 Tage unser. Wieder war eine Gipfeltour geplant, und das Wetter war diesmal perfekt: warm und sonnig bei guter Fernsicht. Leider mußte einer der Kumpels passen: seit dem Vortag wurde er von muskulären Problemen geplagt. Da wollte er lieber einen Ruhetag am Pool des Campingplatzes einlegen.

                Also ging es bloß zu zweit los. Es sollte auf die südlich gelegene Grjothøi gehen. Der markierte Wanderweg zu unserem ersten Zwischenziel, der Skjellom-Alm, begann zwischen Supermarkt und Kindergarten entlang der Langlaufloipe. Hübsche Abwechslung mal durch Wald zu wandern.



                (Im Hintergrund übrigens der Øyberget.) Und dann sahen wir doch tatsächlich 3 Elche! Leider war ich vor lauter Aufregung zu dumpfbackig und habe lediglich einen Schnappschuß erwischt:



                Die nächste Besonderheit folgte auf dem Fuße: in einer begünstigten Ecke wuchsen dann doch schon Blaubeeren.



                Himbeeren hatten wir auf unserer Tour öfters.



                Schließlich gingen wir auf dem Mautsträßchen, das zur Skjellom-Alm hinaufführt. Trinkpause bei der Serpentine auf 640m. Im Tal erkennt man den Campingplatz.



                Etwas oberhalb war am Straßenrand ein Auto geparkt. Ein Herr stand daneben, während eine Dame etwas abseits durch die Botanik streifte. Der Typ kommt mir gerade recht! Ich wollte mir nämlich von einem Eingeborenen erklären lassen, wie der Name unseres Gipfelziels richtig ausgesprochen wird. Das "j" läßt das ganze dann doch zu einem Zungenbrecher werden...
                Der Angesprochene erwies sich tatsächlich als Eingeborener, der einem Schwätzchen sehr zugeneigt war...
                Das "j" könne bei der Aussprache unterschlagen werden; es ist also die "Gruhthöj". Grjot soll Altnorwegisch sein für Stein. (Aufgrund unserer späteren Erfahrungen wäre das auch sehr passend.) Der Herr erzählte, daß er entlang des Weges dorthin vor vielen Jahren mal eine "varde" (einen großen Steinmann) gebaut hat - die sahen wir dann später tatsächlich, etwas abseits der Stelle, wo sich der Weg Richtung Gipfel langsam verläuft. Auch erzählte er, daß man vom Gipfel den Galdhøpiggen (den höchsten Berg Norwegens) sehen könne. Wir haben dann noch ein Weilchen nett geplauscht...

                Kurz vor Skjellom



                zweigte dann ein Pfad ab (nicht zu übersehen), der uns bis auf knapp 1300m Höhe dem Søre Kvitingje-Bach entlang in Richtung Gipfel führte.



                Erste Ausblicke nach Westen:



                Bald darauf kamen dann auch hinter einer Geländekante zum ersten Mal die Gipfelregionen in den Blick.



                Auf den Schneefeldern sahen wir einige Punkte. Steine, oder doch Rentiere? Einige entpuppten sich dann tatsächlich als Rentiere. Wir versuchten uns so unauffällig wie möglich zu nähern. Das ging sogar bis auf 100m Entfernung sehr gut, erst dann wurden sie mißtrauisch und machten sich vom Acker.





                Da sind wir ja recht nah rangekommen, obwohl wilde Rentiere (es handelte sich um solche) extrem scheu sind. (Bei zahmen Rentieren ist das ja manchmal wie im Streichelzoo.)

                Die Aussichten wurden immer umfassender.



                Hinter einer weiteren Geländestufe erschien der Gipfel schon viel näher.



                So hoch es ging versuchten wir die Schneefelder auszunutzen. Beim letzten Stück zum Gipfelplateau war dann stellenweise ziemliche Geröllrumeierei angesagt. Letztlich war es aber geschafft. Blick nach Westen mit Tverrådalskyrkja, Jostedalsbreen und Lodalskåpa.



                Blick nach Süden: im Vordergrund etwas Hestdalshøgdi, dahinter Hestbrepiggan.



                Und hier der Blick nach Südosten, und es darf geraten werden...



                Etwa 25km Luftlinie im SO der Grjothøi befindet sich der Galdhøpiggen. Nummer 1 ist der Ostrücken der Hestdalshøgdi und Nummer 2 die Hesthøi. Das sollte ziemlich sicher sein. Jetzt rate ich: Nummer 3 könnte Storgrovhøe sein und Nummer 4 Galdhøpiggen. (Vielleicht nimmt sich Chefknobler Borgman mal der Sache an? Er liebt ja solche Herausforderungen...) Wie dem auch sei; auf jedenfall schön droben auf der Steinhöhe.

                Auf dem Anstiegsweg ging es wieder zurück. Das waren dann insgesamt knapp 24km sowie 1500 Höhenmeter. Meine alten Knochen haben das ganz gut weggesteckt und wurden dann mit Bier und Chips belohnt...
                Während unseres Aufenthaltes haben wir die Brücke über den Dønfoss oft überquert, und jedes mal war es wieder beeindruckend.

                Zuletzt geändert von Fjellfex; 23.08.2020, 11:01. Grund: Rechtschreibekorrektur

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                • Ljungdalen
                  Alter Hase
                  • 28.08.2017
                  • 2716
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

                  Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                  TAG 7: Grjothøi 1943m
                  Super! Der eine oder andere Gipfel auf einer Tour muss sein! Und was für ein Wetter!

                  Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen


                  Etwa 25km Luftlinie im SO der Grjothøi befindet sich der Galdhøpiggen. Nummer 1 ist der Ostrücken der Hestdalshøgdi und Nummer 2 die Hesthøi. Das sollte ziemlich sicher sein. Jetzt rate ich: Nummer 3 könnte Storgrovhøe sein und Nummer 4 Galdhøpiggen. (Vielleicht nimmt sich Chefknobler Borgman mal der Sache an? Er liebt ja solche Herausforderungen...)
                  Bin zwar nicht Borgman, aber ich mag sowas auch und denke, das stimmt alles

                  Ich "tippe" mal weiter (auf dem Bild in Originalgröße natürlich):

                  Der höchste viel weiter links (östlich) am Horizont ist der Glittertind (2457 m, aus ungewöhnlicher Richtung, man guckt über den nordwestlichen Vorgipfel Vestre Glittertindsoksle, 2247). Etwa in der Mitte zwischen Galdhøpiggen und Glittertind, weiter entfernt (fast 40 km), dürften Leirhøe (2330) und Veotinden (2167) sein. Der etwas rechts davon gerade so über die Schulter des Galdhø-Massivs sichtbare könnte der Memurutinden (2367) sein.

                  Rechts unweit des Galdhøpiggen, diese Seite im Schatten, ist der steil abbrechende Skardstinden (2374), dann - viel weiter entfernt, sieht man schlecht, dass da noch das Tal des Nørdre Illåe dazwischen ist - mit diesen (vermeintlich) zwei Stufen - das Bukkehøe-Massiv (2314).

                  Noch weiter rechts am Horizont, mehr im Vordergrund mit dem Gletscher (=Hestbreen): der Steilabbruch ist Heksete (2103), und der (Nørdre) Hestbreapiggen (2172) dürfte knapp rechts außerhalb des Bildes sein (= ganz links auf dem Bild davor).
                  Zuletzt geändert von Ljungdalen; 23.08.2020, 12:30.

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                  • Fjellfex
                    Fuchs
                    • 02.09.2016
                    • 1228
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                    #29
                    AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

                    Wow! Da hast Du Dir eben mal einen Dr. h.c. in Geographie abgeholt!

                    Den einzigen anderen Gipfel, bei dem ich mir ziemlich sicher war, war der schattig-spitze Skardstinden.

                    Hoffentlich ist Borgman nicht sauer, daß Du ihm die Knobelaufgabe weggeschnappt hat. Aber er ist Sportsmann und wird es mit Fassung tragen können...

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                    • Ljungdalen
                      Alter Hase
                      • 28.08.2017
                      • 2716
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                      #30
                      AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

                      Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                      Wow! Da hast Du Dir eben mal einen Dr. h.c. in Geographie abgeholt!
                      Naja, auf Karten kann ich mir das durchaus relativ bildlich vorstellen, und habe mich unlängst auch (wieder mal) viel mit Jotunheimen beschäftigt - wäre eine Alternative für dieses Jahr gewesen, und ich schwanke für nächstes Jahr noch zwischen der zuvor genannten Tafjordfjella-Breheimen- (sicher einsamer) oder halt einer Jotunheimen-Tour (Hütten/Zelt kombiniert).

                      Möchte noch mal auf den Galdhøpiggen (da war ich 1995 bei Sicht = null ) und auf den Glittertind (erstmals 2006, damals laaange Tagestour mit 14jähriger Tochter, Wetter perfekt) und vielleicht den einen oder anderen interessanten und mehr oder minder leicht machbaren Gipfel (Knutsholstind? Surtningssue? Memurutind? Uranostind? schwindelfrei bin ich), und endlich Besseggen (ob nun Touri-Hotspot oder nicht)...

                      Aber ist noch lange hin, wer weiß, was kommt. Erstmal die diesjährige Sarektour...

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                      • Fjellfex
                        Fuchs
                        • 02.09.2016
                        • 1228
                        • Privat

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                        #31
                        AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

                        Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                        Naja, auf Karten kann ich mir das durchaus relativ bildlich vorstellen.
                        So habe auch ich die "Knobelaufgabe" gelöst: eine uralte Breheimenkarte an eine uralte Jotunheimenkarte gelegt, Grjothøi und Galdhøpiggen mit einem Bleistiftstrich verbunden, und dann geschaut...

                        Grrrrr... da machst Du hier dem Forum den Mund wässrig mit tollen Plänen... und dann wird wieder kein Bericht kommen... schändlich, sowas!

                        Witzig, bei mir was gerade umgekehrt: Galdhøpiggen im Traumwetter.... aber Kebnekaise in der Suppe. Und Besseggen könnte man mit Zelt vielleicht irgendwie antizyklisch erleben. Viele der Instagrammer tummeln sich neuerdings eh lieber am Romsdalseggen....

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                        • MartinHuelle
                          Dauerbesucher
                          • 31.01.2010
                          • 907
                          • Privat

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                          #32
                          AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

                          Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                          Möchte noch mal auf den Galdhøpiggen (da war ich 1995 bei Sicht = null ) und auf den Glittertind (erstmals 2006, damals laaange Tagestour mit 14jähriger Tochter, Wetter perfekt)
                          Auf beiden Gipfeln war ich 1995 auch - Galdhøppigen ebenfalls bei schlechtem Wetter und Glittertind wie bei Dir 2006 bei bestem Wetter. Eine Tochter hatte ich damals noch nicht im Sinn - die kam dann ungeplant erst 2010 ...
                          www.martin-huelle.de

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                          • MartinHuelle
                            Dauerbesucher
                            • 31.01.2010
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                            #33
                            AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

                            Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                            Viele der Instagrammer tummeln sich neuerdings eh lieber am Romsdalseggen....
                            Nichts gegen den Romsdalsegggen, dort sind wir vor unserer Reinheimen-Tour auch drübergelaufen. Die Aussicht ist schon toll, auch ganz ohne Instagram
                            www.martin-huelle.de

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                            • Ljungdalen
                              Alter Hase
                              • 28.08.2017
                              • 2716
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                              #34
                              AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

                              OT:
                              Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen
                              Auf beiden Gipfeln war ich 1995 auch - Galdhøppigen ebenfalls bei schlechtem Wetter und Glittertind wie bei Dir 2006 bei bestem Wetter. Eine Tochter hatte ich damals noch nicht im Sinn - die kam dann ungeplant erst 2010 ...
                              1995 war sie auch noch zu klein für den Galdhøpiggen (von der Juvvasshytta via Gletscher). War mit meiner Frau unten in der Hütte auf dem kleinen Lund Camping geblieben. Aber paar Tage zuvor auf dem Gaustatoppen waren wir zu dritt! 2010 war sogar unsere *dritte* schon über 10, und wir waren im Sommer in *Ljungdalen*

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                              • Fjellfex
                                Fuchs
                                • 02.09.2016
                                • 1228
                                • Privat

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                                #35
                                AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

                                Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen
                                Nichts gegen den Romsdalsegggen, dort sind wir vor unserer Reinheimen-Tour auch drübergelaufen. Die Aussicht ist schon toll, auch ganz ohne Instagram
                                Mit letzterem hast Du natürlich recht. Nebenbei scheinst Du ziemlich schwindelfrei zu sein: keine Tour für Anfänger.

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                                • MartinHuelle
                                  Dauerbesucher
                                  • 31.01.2010
                                  • 907
                                  • Privat

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                                  #36
                                  AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

                                  Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                  Mit letzterem hast Du natürlich recht. Nebenbei scheinst Du ziemlich schwindelfrei zu sein: keine Tour für Anfänger.
                                  Gut, nachdem ich einige Beschreibungen der Tour gelesen hatte, war ich auch sehr gespannt, wies es sein würde, aber nachher fanden wir das dann alle halb so wild. Die exponierten und teils versicherten Stellen sind doch eher kurz und der Rücken meistens doch breit. Die 800 Höhenmeter Aufstieg, plus gut 10 km Distanz und dann noch wieder fast auf Meereshöhe teils ziemlich steil runter haben mehr gezehrt. Und es heißt ja auch, das wäre nix für Kinder. Meine Tochter mit ihren 10 Jahren ist da aber auch problemlos rüber (wie es schien, war sie an dem Tag aber die Jüngste auf dem Berg ).
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                                  • Fjellfex
                                    Fuchs
                                    • 02.09.2016
                                    • 1228
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                                    #37
                                    AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

                                    Das gnädige Fräulein Tochter scheint vom Papi eine exzellente genetische Ausstattung erhalten zu haben. Wenn ich all meinen Mut zusammen nehme, gehe ich vielleicht auch mal den Romsdalseggen...

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                                    • MartinHuelle
                                      Dauerbesucher
                                      • 31.01.2010
                                      • 907
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                                      #38
                                      AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

                                      Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                      Das gnädige Fräulein Tochter scheint vom Papi eine exzellente genetische Ausstattung erhalten zu haben. Wenn ich all meinen Mut zusammen nehme, gehe ich vielleicht auch mal den Romsdalseggen...
                                      Hauptsache ist, dass sie noch lange Spaß an solchen Sachen hat. Und ich noch möglichst ebenso lange einigermaßen mithalten kann Bei gutem Wetter finde ich die Romsdalseggen-Tour auf jeden Fall lohnend, auch wenn da schon ordentlich was los ist. Die Aussicht ist wirklich toll - vor allem natürlich Richtung Trollwand, deren Dimensionen man trotzdem nur schwer greifen kann ...
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                                      • Fjellfex
                                        Fuchs
                                        • 02.09.2016
                                        • 1228
                                        • Privat

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                                        #39
                                        AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

                                        TAG 8: Pollfoss - Glitterbue via Framrusti

                                        Die letzte der von uns gebuchten Berghütten war die Glitterbue (manchmal auch als Glittervassbue bezeichnet), 17km im NW von Dønfoss. Diese Hütte hätte man mit einem zünftigen Fußmarsch erreichen können, zum Beispiel: Uppnosi 1294m überschreiten und ab Framrusti auf dem markierten Wanderweg zur Hütte.
                                        Leider ging es dem Oberschenkel des Kumpels zwar besser, aber noch lange nicht gut.
                                        Deswegen wurde nach softeren Alternativen Ausschau gehalten, und das Ergebnis war: man nimmt den Bus nach Pollfoss, und geht von dort zur Hütte und wieder zurück. Um eine Variation in die Sache zu bringen sollte der Aufstieg via Framrusti und der Abstieg via Bottsætri erfolgen.
                                        Es gab nur 2 Busse zur Auswahl, und da der eine zu spät ging, mußte der frühe gegen 5 Uhr genommen werden. Für mich als Frühaufsteher kein Problem, und auch die Kumpels schlugen sich wacker.

                                        Daheim in den Alpen bin ich ja auch gerne mit dem ersten Licht unterwegs, oder sogar noch früher im Licht der Stirnlampe. Für mich sind die Morgenstunden magisch.

                                        "In Dämmerschein liegt schon die Welt erschlossen,
                                        Der Wald ertönt von tausendstimmigen Leben,
                                        Tal aus, Tal ein ist Nebelstreif ergossen,
                                        Doch senkt sich Himmelsklarheit in die Tiefen,
                                        Und Zweig und Äste, frisch erquickt, entsprossen
                                        Dem duftgen Abgrund, wo versenkt sie schliefen;
                                        Auch Farb an Farbe klärt sich los vom Grunde,
                                        Wo Blum und Blatt von Zitterperle triefen -
                                        Ein Paradies wird um mich her die Runde.



                                        Hinaufgeschaut! Der Berge Gipfelriesen
                                        Verkünden schon die feierlichste Stunde;
                                        Sie dürfen früh des ewigen Lichts genießen



                                        Das später sich zu uns hernieder wendet.
                                        Jetzt zu der Alpe grüngesenkten Wiesen
                                        Wird neuer Glanz und Deutlichkeit gespendet,
                                        Und stufenweis herab ist es gelungen"



                                        Das war jetzt nicht von mir, sondern von einem gewissen Goethe.

                                        In herrlicher Morgenstimmung ging es also den Framrusti-Bach hinauf zur gleichnamigen Alm.



                                        Um die romantische Stimmung jetzt nicht überschießen zu lassen: es ging eine Fahrstraße entlang. Ein Waldpfad wäre schöner gewesen, aber die Fahrstraße war nicht schlecht für den lädierten Kumpel, und Verkehr war fast auch nicht. (Bloß 1 Auto.)



                                        Bei der Framrusti-Alm war´s dann vorbei mit der Fahrstraße.



                                        Der Weitertweg von dort war allerdings mühseliger als erwartet: sowohl meine Wanderkarte als auch mein GPS als auch die Wanderapp meines Kumpels als auch norgeskart sind nämlich falsch!
                                        Wir wollten den in den genannten Quellen verzeichneten Pfad Richtung Glitterbue nehmen, aber dieser Weg existiert nicht. Was es in diesem Gelände gibt sind zahllose Tierpfade (sei es von Kühen, Schafen, Elchen, oder sonstwas), die einen ein kurzes Stück weiter führen, um sich dann wieder zu verlaufen.
                                        Das folgende Bild zeigt den Kumpel, der laut seinem GPS genau auf dem Pfad stehen sollte, aber er stand de facto mitten im Kraut.



                                        Wir schlugen uns durch, so gut es ging. Ein steiler, wenngleich feuchter Wiesenhang gestattete es noch am besten, Richtung Baumgrenze aufzusteigen.



                                        Im nachhinein habe ich mir auch die Karte von ut.no angeschaut. Auch hier ist der Weg falsch verzeichnet: er beginnt dort etwas östlicher. Da hätte der Weg dann von "rechts unten" daher kommen müssen. Tatsächlich kam der Weg dann auf rund 900m aber von "links oben" daher.
                                        Bei Framrusti hätte man also nach der Brücke bei der ersten Verzweigung nicht rechts, sondern links gehen müssen, und dann hätte man irgendwann den Abzweig Richtung Glitterbue sehen müssen. Dieser Weg war nämlich frisch rot markiert und schön ausgeschnitten.



                                        Allerdings scheint der Weg sehr wenig begangen zu werden. Insbesondere oberhalb der Baumgrenze gab es zwischen den roten Markierungen über weite Strecken keinen getrampelten Pfad.

                                        Aber, wie gesagt, die roten Markierungen waren einwandfrei.



                                        Hatten wir auf dem Reinheimen-Teil schöne Panoramen Richtung Breheimen, so war jetzt der Spieß umgedreht. Auch hier gab es Kühe, die anscheinend den ganzen Sommer ohne jegliche Aufsicht in einem sehr großen Gebiet unterwegs sind.



                                        Die letzten Höhenmeter Richtung Glittervatnet:



                                        Glittervatnet mit Skridulaupen im Hintergrund. Mit dem Matterhorn kann der Berg zwar nicht konkurrieren, aber dennoch hatte er es mir angetan.



                                        Die Furt des Abflusses vom Glittervatnet überraschte uns mit ihrer Breite, sowie dem Umstand, daß sie an einigen Schritten doch tiefer war als der Rand der Bergstiefel.



                                        Verglichen mit den Luftbildern von norgeskart hatten wir einen recht hohen Pegel an dieser Stelle. Dahinter war es dann nicht mehr weit bis zur Hütte.



                                        Diese Hütte konnten wir für lächerliche 200 NOK mieten. Begründet wird der niedrige Preis damit, daß die Hütte schon sehr in die Jahre gekommen ist (man will baldigstmöglich eine neue bauen) und gelegentlich Besuch von Mäusen bekommen soll. (Wir sahen weder Mäuse, noch deren Hinterlassenschaften.)
                                        Ein objektiver Nachteil der Hütte ist, daß das Wasser vom 500m entfernten See geholt werden muß.

                                        Bei dem schönen Wetter hatte ich noch Lust auf einen Abendspaziergang auf die Botthovden 1391m. Der lädierte Kumpel winkte ab, und der andere hatte gerade Kopfweh, so daß ich allein loszog. Auch gut. SEHR gut sogar. Ich bin dann nämlich doch sehr introvertiert veranlagt, und solche Leute können die Batterien nur dann aufladen, wenn sie alleine sind. Selbst die Gegenwart vertrauter Personen wird auf die Dauer als stressig empfunden...

                                        Die südseitigen Hänge der Botthovden sind angenehmstes, grasdurchsetztes Gehgelände, mit schönen Dauerpanoramen auf Glittervatnet und Skridulaupen.



                                        Das Erreichen des Gipfels ist wahrlich keine Tat, für die man Kandidat für den piolet d´or wird.



                                        Was für ein herrlicher Spaziergang! Irgendwann hieß es dann aber doch zurück zur Hütte.



                                        Wer nach sowas nicht zufrieden ist, der ist ein hoffnungsloser Fall...



                                        Später gab es noch eine herrliche Abendstimmung bei der Glitzerhütte am Glitzersee:





                                        "Nacht ist schon hereingesunken,
                                        Schließt sich heilig Stern an Stern,
                                        Große Lichter, kleine Funken
                                        Glitzern nah und glänzen fern;
                                        Glitzern hier im See sich spiegelnd,
                                        Glänzen droben klarer Nacht,
                                        Tiefsten Ruhens Glück besiegelnd...."

                                        Wieder nicht von mir, sondern von dem Frankfurter Bub.

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                                        • Fjellfex
                                          Fuchs
                                          • 02.09.2016
                                          • 1228
                                          • Privat

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                                          #40
                                          AW: [NO] Schönes Skjåk. Unterwegs in Reinheimen und Breheimen

                                          TAG 9: Glitterbue - Pollfoss via Bottsætri

                                          Auch der Morgen begann kitschig-schön:







                                          Die ersten 3,5km ging es auf einem markierten Pfad hinab zu den Bottsætri-Almen. Hier ein paar Impressionen:













                                          Bei den Almen begegneten wir dann doch noch Einheimischen:





                                          Es folgten rund 7km Fahrweg bis nach Pollfoss.



                                          Der Oberschenkel des Kumpels hat ganz gut durchgehalten bis kurz vor der Straße. Das letzte Stück ist er dann tapfer gehumpelt.

                                          Kurz vor der Straße überschreitet man den Pollfoss. Ich habe noch nie auf einer Tour so viele Wasserfälle erlebt. Hier nimmt der Pollfoss Anlauf,



                                          und da läßt er es krachen:



                                          Wir fuhren mit dem Bus zunächst nach Bismo. Dort brachten wir den netten Leuten von der Skjåk Almenning die Hüttenschlüssel zurück. Eingekauft und Brotzeit gemacht wurde auch, so daß die 3 Stunden zur Abfahrt des nächsten Busses nach Otta recht schnell vergingen. In Otta haben wir wieder auf einem Campingplatz in einer gemieteten Hütte übernachtet.

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