SAS - Biofuel: Was steckt dahinter?

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    SAS - Biofuel: Was steckt dahinter?

    Hallo,
    auch in diesem Jahr werde ich eine Strecke aus dem hohen Norden nach Deutschland mit dem Flugzeug zurücklegen. Neben der CO2-Kompoensation bietet SAS jetzt auch die Option, "Bio-Fuel" hinzuzubuchen. Den Preis von 10 EUR pro 20 Minuten Flugzeit finde ich persönlich angemessen.

    Ich möchte nicht diskutieren, ob Fliegen generell so nicht sein sollte oder es zu billig/teuer ist oder oder oder ... (und weiß auch nicht ob dieses Forum für dieses Thema richtig ist?)

    Ich möchte gerne wissen, was von den mir vernünftig klingenden SAS-Versprechungen zu halten ist - ob darüber jemand mehr weiß? Was sagt die Wissenschaft hierzu? Andere Fluglinien werden ähnliches versprechen - gibt es da Erfahrungen?


    Zitat von SAS
    Der von Ihnen gezahlte Beitrag wird direkt in den Kauf von mehr Biokraftstoffen investiert.

    SAS zieht aus den Beiträgen der Reisenden keinen Gewinn. Zur Gewährleistung vollständiger Transparenz wird das Biokraftstoffprogramm von einer externen Partei überwacht.

    SAS arbeitet mit nationalen und internationalen Akteuren zusammen, um die Kommerzialisierung von Biokraftstoffen in Skandinavien zu beschleunigen. Zu unseren Partnern gehören AirBP, Preem, Swedavia, Avinor, RISE und ZERO.

    Die Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsziele von SAS sehen vor, bis 2030 17 % Biokraftstoffe einzusetzen – dies entspricht SAS gesamter Inlandsproduktion.

    SAS verwendet ausschließlich zertifizierte und nachhaltige Flugzeugtreibstoffe aus Quellen, die weder die allgemeine Verfügbarkeit von Kulturen für die Nahrungsmittelproduktion und Trinkwasserzugang beeinträchtigen, noch einen Schaden für Biodiversität oder Land bedeuten.

    SAS erhält Biokraftstoff an den Hauptflughäfen in Stockholm, Oslo und Kopenhagen oder an geeigneten Flughäfen, die so nahe wie möglich an der Produktionsstätte liegen. Das Gesetz erlaubt die Nutzung von 50 % Biokraftstoff pro Flug. Alle Flugzeuge der SAS Flotte sind für die Nutzung einer 50/50 Mischung von fossilem und Biokraftstoff zertifiziert.

    Quelle
    Zuletzt geändert von vobo; 24.07.2020, 10:14.

  • ChristianBerlin
    Erfahren
    • 01.02.2015
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: SAS - Biofuel: Was steckt dahinter?

    Tja, ich glaube, das war hier schon mal Thema (wahrscheinlich im Fridays-for Future-Faden). Es gibt da grob zwei Sichtweisen:
    • Die Verwendung von Biofuels senkt die CO2-Emissionen beim Fliegen - und zwar direkt, also ohne die Verrechnung über andere Einsparungsmöglichkeiten wie es z.B. Atmosfair macht. Es spiegelt also die tatsächlichen Kosten für CO2-vermindertes Fliegen wieder.
    • Die CO2-Emissionen machen beim Fliegen nur ca. 1/3 der Klimawirkung aus, der Rest kommt von Ozon- und Wolkenbildung. Biotreibstoffe können also maximal dieses Drittel kompensieren. CO2-neutrales Fliegen ist damit ohne Kompensation an anderer Stelle mit heutiger Technologie unmöglich. Der Einsatz von Biofuels ist darüber hinaus deutlich teurer als die Vermeidung von CO2 an anderer Stelle und daher ineffektiv.


    Ich persönlich neige eher zu letzterer Sichtweise. Das Geld wäre an anderer Stelle m.M. besser aufgehoben, als mit viel Aufwand Treibstoffe herzustellen, die die Klimawirkung maximal um 30% mindern und bei denen auch nicht klar ist, ob für einen flächendeckenden Einsatz überhaupt die natürlichen Resourcen vorhanden wären, ohne in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion zu treten.

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      #3
      AW: SAS - Biofuel: Was steckt dahinter?

      So etwas ähnliches gibt es auch von Lufthansa (compensaid.com/projects/saf).

      Schöner wäre es, wenn der Kraftstoff wirklich synthetisch und ohne Einsatz von Biomasse hergestellt würde, zum Beispiel über das Fischer-Tropsch-Verfahren (strombasierter Kraftstoff).

      Aber auch so machen die Kompensationskosten dem Fluggast klar, dass Fliegen nicht so "billig" ist, wie es auf dem Ticket steht. Das ist schon mal gut. Und wenn eine steigende Nachfrage nach fortschrittlichen (!) Biokraftstoffen dazu führt, dass die Produktionsverfahren verbessert und hochskaliert werden können, ist auf jeden Fall etwas gewonnen. In der Seeschifffahrt zB wird aus heutiger Sicht nichts an Bio- oder strombasierten Kraftstoffen vorbeiführen.
      Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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