[IS] Kopfnetz statt Mundschutz: Traumwandeln zwischen Fjallabak und Langsjór

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  • vobo

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    #41
    AW: [IS] Kopfnetz statt Mundschutz: Traumwandeln zwischen Fjallabak und Langsjór

    Lieber Bernd,
    jetzt habe ich den Bericht nachgeholt. Tolle Tage hast Du da gehabt und der grüne Fleck ist ja echt außergewöhnlich. Mir gefällt, wie sehr Du Deine Emotionen und Gedanjen in vielen Situationen ausdrücken kannst - darüber würde ich gerne nochmal mit Dir sprechen.
    Viele Grüße,
    Volker.

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    • Borgman
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      • 22.05.2016
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      #42
      AW: [IS] Kopfnetz statt Mundschutz: Traumwandeln zwischen Fjallabak und Langsjór

      Na klar, Volker, das können wir gerne machen. Nach dieser Tour war ich so angefüllt mit den unterschiedlichsten Gedanken und nachwirkenden Eindrücken, dass ich auch deshalb schreiben musste um sie in eine Form zu bekommen, mit der ich umgehen kann.

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      • Borgman
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        • Meine Reisen

        #43
        AW: [IS] Kopfnetz statt Mundschutz: Traumwandeln zwischen Fjallabak und Langsjór

        Donnerstag, 16. Juli: Im Tal der Dampflinge

        Still und nass ist der Campingplatz am frühen Morgen. Hat der Regen aufgehört? Nicht so ganz. Als ich mit meiner Schmutzwäsche zum Haus gehe, kommt ein kräftiger Schauer runter. Abgesehen von der verkehrsgünstigen Lage mitten im Ort, darüber kann man streiten, ist der größte Vorteil dieses Platzes die Waschmaschine und noch viel mehr der Trockner. Wenn ich mich in den nächsten zwei Tagen nicht zu sehr einsaue, kann ich am Samstag einigermaßen präsentabel die Rückreise antreten.

        Während die Wäsche trudelt und ich mit einer weiteren Runde gründlicher Körperpflege beschäftigt bin, kann das Telefon laden. Dann schlurfen auch schon die ersten beiden schläfrigen Campinggäste durch die Küche, denen aber kaum mehr als ein gemurmelter Morgengruß abzuringen ist. Auch gut, dann gehe ich mit dem zweiten Kaffee nach draußen und rauche eine. Der Trockner brauch noch eine halbe Stunde.

        Vor der Busabfahrt um 10:50 Uhr statte ich dem Nettó noch einen Besuch ab, um eine gute isländische Gurke und ein zweites Brot zu kaufen. Das war lecker, davon will ich mehr. Schon um 11:10 Uhr halten wir in Hveragerði. Der Ort hat eine gewisse nostalgische Bedeutung, weil meine Frau und ich hier bei unserer gemeinsamen Island-Reise 2001 die ersten denkwürdigen Erlebnisse hatten.

        Wir wollten eigentlich zum heißen Bach im Reykjadalur, liefen aber, wie sich später herausstellte, versehentlich ins falsche Tal, wie auch immer das passiert sein mag. Wahrscheinlich waren wir von der Ankunft in Keflavík mitten in der Nacht, den wenigen schlaflosen Stunden in der etwas heruntergekommenen und von zwielichtigen Gestalten bevölkerten Jugendherberge von Njarðvík und den Kopfschmerzen wegen der Klimaumstellung (es hatte nur 3°C am Mittag) nicht ganz auf der Höhe unseres Wahrnehmungsvermögens. Allerdings hatten wir auch keine Karte, sondern nur eine grobe Skizze von der Touristinformation. Damals war das Reykjadalur noch keine idiotensicher ausgeschilderte Attraktion. Dann ging auch noch unser neu erstandenes Exped Venus gleich beim ersten Aufstellen kaputt und wir verbrachten eine unbefriedigende Nacht in einem Tal, von dem wir nicht wussten, ob es überhaupt das richtige war. Erst als wir am nächsten Morgen, immer noch mit Kopfschmerzen, über den Pass kamen, ging uns ein Licht auf. Da war er, der heiße Bach, und wir hatten das Tal einen ganzen unvergesslichen Tag für uns allein.

        Heutzutage kann man schon froh sein, wenn sich da nur 50 statt 200 Touristen drängeln. Ein komfortabler Schotterweg wurde vom Parkplatz angelegt, der Bach an mehreren Stellen aufgestaut und mit Holzstegen und Windschutzkreuzen zum Umziehen verschönert. Nicht ganz das, was es früher war, aber ich will trotzdem gerne noch mal hin. Als ich aus dem Bus steige, ist erst mal alles falsch, nichts stimmt mit der Erinnerung überein. Damals hielt er vor dem Café Eden, das war der erste Anlaufpunkt und das touristische Herz von Hveragerði. Das ist leider 2011 abgebrannt. Seitdem laufen die Touristen entweder planlos durch den Ort oder fahren ohne Stopp direkt zum Parkplatz am Reykjadalur.

        Ich folge dem Bach, der oberhalb vom Campingplatz ein Stück durch Hveragerði fließt und schon bald von Dampfquellen gesäumt ist. Am Ortsausgang beginnt ein schmaler geschotterter Spazierweg durch auffallend saftige Wiesen, in denen sich eine Menge Rotschenkel und Regenbrachvögel tummeln. Schön hier! Nach einem letzten kräftigen Regenschauer scheint sich das Wetter zu stabilisieren.


        Kleiner Wasserfall in Hveragerði Downtown





        Außer mir ist auf dem Pfad niemand unterwegs, weil alle mit dem Auto fahren. Blech an Blech reiht sich auf dem Parkplatz, und eine Karawane von bunten Regenjacken zieht gen Reykjadalur. Mit so vielen Touristen hätte ich heute nicht gerechnet. Für 20 Minuten setze ich mich in den Windschatten der geschlossenen Imbissbude und denke nach. Eigentlich ist es doch ganz einfach: statt heute mit einer Million Menschen werde ich morgen ganz früh alleine im warmen Bach baden. Und jetzt gehe ich genau wie damals ins Grændalur. Von hier müsste es doch auch einen Einstieg geben.


        Blick zum Grændalur von der Imbissbude am Parkplatz

        Bis zur Brücke laufe ich noch im Strom der erwartungsvoll fröhlichen Touristen, die vermutlich milde überrascht sind, als ich danach rechst ausschere und über den Schafdraht steige. Vielleicht soll der Schafdraht auch nur die Badegäste davon abhalten, den Weg zu verlassen. Eine höchst effektive Maßnahme. In direkter Linie geht es jetzt, teils etwas steil, zum westlichen Hang des Grændalur, dem ich auf mittlerer Höhe folge. Wow, auch das Tal erkenne ich kaum wieder, das ist ja unglaublich spannend! Überall sind heiße Quellen, Schlammtöpfe, giftig fauchende Erdhöhlen, große Dampfschwaden. Und das direkt neben einer viel besuchten Touristenattraktion. Nicht auszudenken, wenn die hier alle herumlaufen würden! Zum Glück halten sie sich ausnahmslos alle an ihren vorbestimmten Weg und lassen mich hier ganz alleine mit hunderten von Schafen.






        Grændalur


        Die Schafe lieben ihre Fußbodenheizung (ich zähle 23 auf dem Foto)









        Ich bin restlos begeistert! So spannend hatte ich den Abstecher gar nicht erwartet. Natürlich lasse ich öfter den Rucksack stehen und steige hoch und runter am Hang, um mir alles genau anzuschauen. Mit dem Wind drehen auch die Dampfschwaden ständig ihre Richtung, so ergeben sich immer wieder neue Blicke und Fotomotive. Als es dann doch zu regnen beginnt, stelle ich kurzerhand das Zelt auf und erkläre die Wartezeit zur Mittagspause. Hier möchte ich noch mehr Zeit verbringen. Nur kaltes Wasser gibt es hier nicht, alle Bäche am Hang haben geschätzt mindestens 40-50°C.










        Heißes Bächlein



        Die Schafe haben offenbar keine Angst, im heißen Schlamm zu versinken. Da bin ich doch sehr viel vorsichtiger. Am Nachmittag kommt sogar gelegentlich die Sonne durch, aber es bleibt windig. Weiter oben öffnet sich das Grændalur, und der steinige Hang geht in Wiesen mit hohem Gras über. Was von Ferne lieblich aussah, ist in Wirklichkeit eher unangenehm zu durchqueren, denn das Gras verdeckt alle Hindernisse. Obwohl ich langsam gehe, stolpere ich öfter in ein Loch oder einen schmalen Graben.


        Oberes Grændalur











        Heute gehe ich auf keinen Fall über den Pass, soviel steht fest. Vor dem letzten Anstieg suche ich lange nach einem geeigneten Zeltplatz, muss mich dann aber doch mit einer leicht abschüssigen Stelle im hohen Gras zufriedengeben. Dafür ist sie windgeschützt und bietet neben der prachtvollen Aussicht auch ein warmes Bächlein zum Waschen. Am Abend regnet es wieder.

        Nicht weit entfernt macht eine heiße Quelle sehr merkwürdige Geräusche, sie faucht manchmal wie eine Katze, dann hechelt sie wie ein Hund oder klingt wie ein Lachsack. Ein Dampfling! Das ist doch bestimmt ein seltsames, wärmeliebendes Lebewesen, das sandige Höhlen bewohnt und sich von Schwefel ernährt. Was er mir wohl sagen will? Begrüßt er mich als neuen Nachbarn oder beschwert er sich über meine Anwesenheit? Mit den Schafen leben die Dampflinge jedenfalls einträchtig zusammen, also wird er sich schon noch an mich gewöhnen.


        Camp 12 im Grændalur


        Freitag, 17. Juli: Windige Sache

        Trotz eindeutiger Schräglage konnte ich ganz gut schlafen. Man muss einfach alle verfügbaren Sachen an den entsprechenden Stellen unter die Isomatte stopfen und … äh … irgendwie verhindern, dass sie wieder raus rutschen. Was eine ziemliche Wurschtelei sein kann, aber diesmal ging es. Seit gestern hat der Wind ordentlich zugelegt, er zerrt und rüttelt am Zelt, fegt über das hohe Gras und drückt es in wogenden Wellen nieder. Sieht fast aus wie ein giftgrüner Ozean, wenn man sich die Berge wegdenkt. Gut, dass mein kleines Boot sicher vor Anker liegt.


        Blick aus dem Zelt

        Immer wieder gibt es Regenschauer, dann reißen die Wolken kurz auf, bevor der nächste Schauer niedergeht. Das alles bei 4-5°C. Vielleicht doch nicht der Tag um superfrüh im heißen Bach zu baden, denn vorher müsste ich ja über den Pass. Also liege ich eine Weile herum, frühstücke spät und warte ab, ob das Wetter sich beruhigt. Das tut es nicht, aber mir wird langweilig. Mal sehen, die Runde um den Ölkelduhnúkur ist von hier ungefähr sechs Kilometer lang. Das wäre doch ein passender Vormittagsspaziergang.

        Am Pass Dalskarð bläst der Wind schon sehr unangenehm, aber als ich am Touristensteg vorbei bin und neben der Klambragil hoch gehe, knallt er mir auch noch Hagel vor den Latz, genau von vorne. Das ist fast unerträglich. Ich versuche, das Gesicht so gut wie möglich zu schützen, kämpfe mich mit tief heruntergezogener Kapuze oder seitlich voran. Aber irgendwie muss man ja auch sehen, wo man hintritt.


        Grændalur


        Reykjadalur, rechts Klambragil


        Touristenanlage – hier ist auch nicht viel los


        Zu heiß zum Baden




        Meet the Locals


        Reykjadalur


        Klambragil

        Nach dem Hagel kommt mir der Nordwind schon nicht mehr so schlimm vor. Alles eine Frage der Perspektive. Nördlich des Ölkelduhnúkur gibt es außer einigen heißen Quellen auch zwei milchige Tümpel, einer türkisgrün, einer bleigrau, die beide nicht wirklich zum Baden einladen, und dann laufe ich auch schon bald entlang der Stromleitung in die Schlucht zwischen Ölkeldu- und Dalskarðshnúkur. Hier ist zum ersten Mal auf dieser Runde etwas mehr Trittsicherheit gefragt, dafür allerdings windgeschützt. Eine nasse Felsstufe ist netterweise mit einer Kette gesichert.


        Türkisgrüner Tümpel


        Bleigrauer Tümpel


        Schlucht zwischen Ölkeldu- und Dalskarðshnúkur



        Auf dem Weg zurück über den Pass halte ich vergeblich Ausschau nach einem besseren Platz und kehre dann zufrieden zurück zu meinem plappernden Dampfling. Hatte ihn schon fast ein bisschen vermisst. Der Hang hinter dem Zelt hält doch einigermaßen den Wind ab. Der Nachmittag vergeht mit mehr Regenschauern, zwischendurch Sonne und einem kleinen Spaziergang im Tal, von dem ich allerdings so durchgefroren zurück komme, dass ich mich lieber nicht im Bach wasche, sondern mit warmem Wasser in der Apsis.


        Noch eine heiße Quelle beim Nachmittagsspaziergang






        Camp 13 neben meinem munteren Dampfling


        Abendstimmung


        Samstag, 18. Juli: Zum Abschluss ein heißes Bad

        Wer auf abflauenden Wind gewettet hat, ist heute ziemlich enttäuscht. Genauso wie gestern, denke ich, nur trockener. Heute muss aber das Bad im Bach sein, und zwar sofort. Noch vor dem Frühstück schnappe ich mir das Handtuch, Mütze, Handschuhe, ein paar Kekse und mache mich ein weiteres Mal an den Aufstieg zum Pass. Lieber als den Touristenweg möchte ich später durch das Grændalur zurück nach Hveragerði gehen. Als ich gegen sieben den heißen Bach erreiche, kommt gerade ein isländisches Paar von unten dazu. Die wollen bestimmt auch mal ohne Touristen hier baden, stören sich an mir aber genauso wenig wie umgekehrt. Aufgestaute Becken gibt es genügend.

        Keiner von uns will so schnell aus seiner perfekt temperierten Badewanne zurück in den eiskalten Wind, es ist ganz und gar herrlich.


        Touristensteg


        Müde Schafe am frühen Morgen

        Zurück am Zelt habe ich reichlich Zeit zum Frühstücken und die Sachen zu packen, bevor es dann äußerst gemächlich das Tal hinunter geht. Wie vorgestern sind auch jetzt die üppigen Wiesen der unangenehmste Teil. Diesmal halte ich mich mehr unten am Bach, wo es weniger windexponiert ist, aber auch da schubsen manche Böen ungeduldig von hinten. Eine Gruppe von vier jungen Wanderern mit Tagesrucksäcken kommt mir am Taleingang entgegen, die eine halbe Stunde später, als ich mich gerade fürs Mittagessen einrichte, schon den Rückzug antreten. Sehr weit können die gegen den Wind nicht gekommen sein.




        Grændalur

        Inzwischen hat auch der zweite Akku meiner Kamera aufgegeben. Schön, hat doch alles genau gepasst. Der Abstecher zu den heißen Quellen im Grændalur war ein anregender Abschluss für diesen Island-Urlaub, der sich so völlig anders entwickelt hat, als ich dachte. Die Insel ist doch immer wieder gut für Überraschungen.

        Nach Reykjavík muss ich jetzt nicht mehr unbedingt. Weil man sowieso in Mjódd umsteigen muss, nehme ich lieber den direkten Anschluss nach Hafnafjörður und verbringe da ein paar Stunden, bis der Bus zum Flughafen abfährt. Wenn ich daran denke wie aufgeregt ich war, als ich vor zwei Wochen hier ankam und auf den Test warten musste, dann kommt mir das völlig fremd vor. Heute bin ich erfüllt von einer schwebenden Gelassenheit, die mir hoffentlich noch eine Weile erhalten bleibt.


        Ende

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        • TilmannG
          Fuchs
          • 29.10.2013
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          • Meine Reisen

          #44
          AW: [IS] Kopfnetz statt Mundschutz: Traumwandeln zwischen Fjallabak und Langsjór

          Hei Bernd,
          bin auch erst jetzt dabei und konnte nur kurz durchfliegen - aber die vielen schönen Bilder haben sehr berührt und machen riesig Lust, mal wieder in Island unterwegs zu sein.
          Hab vielen Dank!
          Grüße von Tilmann
          http://www.foto-tilmann-graner.de/

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          • Blahake

            Fuchs
            • 18.06.2014
            • 1432
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            #45
            AW: [IS] Kopfnetz statt Mundschutz: Traumwandeln zwischen Fjallabak und Langsjór


            Ich hab' jetzt gar nicht so genau nachvollzogen, worin die Planänderung bestand. Aber besser als diese Tour hätte der ursprüngliche Plan doch wohl kaum werden können!?
            Danke für den tollen Bericht, das Teilhabenlassen an Deinen Gedanken und Gefühlen und diese Hammerbilder!

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            • Borgman
              Dauerbesucher
              • 22.05.2016
              • 724
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              #46
              AW: [IS] Kopfnetz statt Mundschutz: Traumwandeln zwischen Fjallabak und Langsjór

              @TilmannG: Gern geschehen! Ein Lob von Dir für die Bilder freut mich natürlich besonders

              @Blahake: Die Planänderung bestand darin, dass ich ihn am ersten Tag komplett fallen gelassen habe und danach mehr oder weniger nur noch nach Gefühl gegangen bin. Ob die Tour nach dem ursprünglichen Plan besser gewesen wäre, kann man nicht wissen. Die Route am Torfajökull von Hattver zur Strútslaug hätte mich jedenfalls sehr gereizt. Aber Du weißt ja aus eigener Erfahrung, dass man manchmal einfach (noch) nicht bereit ist, sich mit einer Route auseinanderzusetzen, bei der man die Schwierigkeiten nicht einschätzen kann. Dann soll man es besser lassen und was Anderes machen. Die Entscheidung war auf jeden Fall richtig.

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              • Bergahorn
                Erfahren
                • 13.04.2019
                • 368
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                Da habe ich so lange herumgetrödelt, bis sich das Forum in den Lockdown begab, deshalb erst jetzt mein Dankeschön für den tollen Bericht! Die Bilder sind echt umwerfend, ich ahne, wie sehr diese Landschaft das Gemüt beeindruckt. Als ich - lang ist es her - in Island war, habe ich erst ein paar Tage gebraucht, ehe ich mit diesen Dimensionen klar kam, von daher kann ich deine "Anlaufschwierigkeit" gut nachvollziehen. Irgendwo habe ich mal den treffenden Satz "Island ist maßlos." gelesen.
                Bei den Strommasten musste ich an den isländischen Film "Gegen den Strom" denken, netterweise hast du sie allerdings nicht angesägt (oder dem Forum irgendwelche Tätigkeiten im Untergrund verschwiegen).
                Interessant auch der kleine Einblick in die Trollologie - oder heißt das Trolllogie?
                Ach, was soll ich lange schreiben...: (Habe mich in der Anzahl der Fünfsternepäckchen mal an Blahake orientiert)

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                • Borgman
                  Dauerbesucher
                  • 22.05.2016
                  • 724
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48


                  Ooh, vielen Dank! Freut mich auf jeden Fall, dass du noch dran gedacht hast. Die Trollologie oder einfach Trollkunde hat sich als seriöse Wissenschaft leider immer noch nicht etabliert, was wohl daran liegt, dass lebende Exemplare heutzutage nur noch schwer aufzutreiben sind. Wobei man doch genügend eindeutige Zeugnisse aus der Vergangenheit findet. Ja ja, stattdessen überlässt man sie der schamlosen Verfälschung und Ausbeutung durch die chinesische Andenkenindustrie, eine Schande ist das!


                  Meine Untergrund-Aktivitäten sollen auch weiterhin geheim bleiben, dafür bitte ich um Verständnis. Wenn ich hier offen darüber schreiben könnte, müssten sie ja nicht im Untergrund stattfinden, oder? Aber der Film von Benedikt Erlingsson scheint ganz nach meinem Geschmack zu sein, danke für den Tipp. „Gegen den Strom“ ist irgendwie an mir vorbeigegangen (obwohl ich den früheren „Hross í oss“ toll fand). Ziemlich guter zweideutiger deutscher Titel übrigens, fast besser als der Originaltitel „Kona fer í stríð“ (Eine Frau zieht in den Krieg). Na ja, egal, den gucke ich mir auf jeden Fall an.


                  Island kann man wahrscheinlich auch gar nicht richtig begreifen, wenn man nur alle paar Jahre mal für drei Wochen im Sommer dort ist. Ich wüsste sehr gerne, wie es sich anfühlt, dort zu leben. Nein, falsch, wie es sich anfühlt, dort hinzugehören, in Island verwurzelt zu sein. Wie es ist, wenn man diese für uns auf den ersten Blick so fremdartige, manchmal abweisende Landschaft und die Natur unmittelbar fühlen kann. Was uns Wanderern ja sogar manchmal für einen Augenblick gelingt, ein inniger Moment, der lange nachwirkt. Vielleicht ist das alles, was wir erhoffen dürfen.


                  In diesem Sinne: Gleðileg jól!


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                  • Styg
                    Gerne im Forum
                    • 01.05.2014
                    • 86
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    Hallo Bernd, vielen Dank für den tollen, ausführlichen und die vielen Bilder!

                    Alles so vertraut, ein schönes Wiedersehen.
                    So ist es, eine wirklich tolle Gegend! Fjallabak und Langsjór, dort möchte ich wohl auch irgendwann einmal wieder auf ein paar einsame Tage in der Landschaft verschwinden ...

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