Wenn man in D in einem Zelt im Sommer schläft, um wie viel wärmer ist es im Zelt verglichen zur Außentemperatur?
Wärme eines Zeltes
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Lässt sich pauschal nicht beantworten...
Das hängt unter anderem davon ab, ob es ein Ein- oder Zweiwandzelt ist, wie viele Lüftungsmöglichkeiten das Zelt hat, wie sie angeordnet sind, wie gut sie konstruktionsbedingt funktionieren, ob sie offen sind, wie groß das Zelt im Verhältnis zu den Nutzern ist und ob Wind geht oder Windstille herrscht.jgr-photo.com
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GandalftheGrey hat`s richtig geschrieben, aber noch das Material als beeinflussenden Faktor vergessen.
Zunächst muß man fragen: Temperatur in der Sonne oder im Schatten ? Temparaturangaben sind ja zumeist die im Schatten gemessenen Temperaturen. Da ein Zelt kein Kühlschrank ist, wird man eine Temperatur unter der im Schatten gemessenen Temperatur wohl in keinem Zelt erreichen. Die Frage ist daher, wie es sich bei Hitze und Sonneneinstrahlung verhält. Da werden die meisten Zelte zum Glutofen, so daß es auf die genannten Unterschiede kaum noch ankommt.
Ein gutes Mittel, sich grade bei Windstille Kühlung zu verschaffen, ist der Kamineffekt. Heiße Luft steigt auf. Kann sie an der Spitze des Zeltes entweichen und kann tief unten Luft nachströmen, kann man so einen beständigen kühlenden Luftstrom erzeugen. Lavvus ( Tipis) sind da besonders geeignet, vom Kamineffekt zu profitieren.
Ich gehe davon aus, daß in der Anfrage Trekkingzelte gemeint sind, die aus Gewichtsgründen ja zumeist aus Plastik sind und sich bei Sonneneinstrahlung zusammengepackt im Rucksack befinden.
Bei dauerhaft aufgebauten Familienzelten spielt das Material eine entscheidende Rolle. Da ist Baumwolle am besten gegen Hitze geeignet. Ist sie so kräftig, daß die Sonne das Material nicht durchdringen kann, liefern sie ein schattiges Plätzchen. Zudem atmen sie über die gesamte Fläche. Kommt noch der Kamineffekt hinzu, läßt es sich dort aushalten. Ich erinnere mich, daß ich mich oft bei Mittagshitze und direkter Sonneneinstrahlung ins Baumwollzelt zurückgezogen habe, um dort angenehm temperiert einen Mittagsschlaf zu halten. Mit einem Plastikzelt wäre das schwierig.
Ditschi
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Zitat von StephanZ Beitrag anzeigenWenn man in D in einem Zelt im Sommer schläft, um wie viel wärmer ist es im Zelt verglichen zur Außentemperatur?
Gestern bin ich an einigen Unterständen vorbeigekommen. Das hat die Frage in mir entstehen lassen, wenn ich mich da ohne Zelt hinlege, weil ich keinen vernünftigen Zeltplatz finde, ob ich mich wesentlich wärmer anziehen muss.
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Zitat von StephanZ Beitrag anzeigenDas hat die Frage in mir entstehen lassen, wenn ich mich da ohne Zelt hinlege, weil ich keinen vernünftigen Zeltplatz finde, ob ich mich wesentlich wärmer anziehen muss.
Stell Dir halt vor, Du wärst im Oktober mit Deinem Zelt unterwegs: wie packst Du Dich nachts ein?
Nun läßt Du das Zelt weg und behältst den Rest an - voilà!
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Ich verstehe das Problem so:
Situation 1: Im Zelt liegt man (fast) windgeschützt in seinen Schlafsack.
Situation 2: Ohne Zelt liegt man im gleichen Schlafsack, doch der Windschutz fehlt.
Der Wärmeübergang vom Körper, der es gerne warm hat, nach draußen wird bestimmt durch die Isolation des Schlafsacks, und des Übergangs von der Luft in den Sack hinein. Haben wir noch ein Zelt, dann gibt es noch den Übergang von der Aussenluft ins Zelt hinein.
Der Wärmewiderstand ist also die Summe von Schlafsackisolation plus Wärmeübergang Luft/Sack plus ggf. Aussenluft/ Zeltinneres.
Der Wärmeübergang von der Luft draußen nach innen hat drei Komponenten: Den Übergang von aussen in die Zeltbahn; die Zeltwand, die aber aufgrund der geringen Dicke zu vernachlässigen ist; dann von der Zeltbahn in die Zeltluft hinein. Maßgeblich für die Übergänge in die Luft (aussen und innen) ist die Luftbewegung, die dafür sorgt, dass ständig Energie (nach aussen) abgeführt wird. Bei Windstille friert man deshalb weniger als bei Wind (Windchill).
Das Zelt sorgt in erster Linie dafür, dass es um den Schläfer windstill ist. Die Isolation ist wesentlich vom Wind abhängig; ein doppelwandiges Zelt isoliert deshalb besser als ein einwandiges.
Und die Folge daraus ist: Bei Windstille (Und Trockenheit!) ist der Nutzen des Zeltes gering im Gegensatz zu windigen Zeiten. Bei Wind ohne Zelt zieht man deshalb eine Lage mehr an.
Viele Grüße
pickhammer
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@pickhammer:
Diese Theorie ist gewissermaßen unvollständig, weil die Strahlungskomponenten beim Schlafen im Freien nicht einfach vernachlässigt werden können.
Bei windstillem trockenem Wetter hat man häufig auch unbewölkten Himmel und also eine starke Auskühlung der exponierten Flächen (durch Abgabe von Wärmestrahlung). Die exponierte Fläche ist entweder die Zelthaut (die sich dann unter die Umgebungstemperatur abkühlt) oder das Dach des Unterstandes oder eben die Oberfläche des Schlaf- oder Biwaksacks, wenn man ohne Abstrahlungsschutz im Freien liegt.
Und umgekehrt formuliert hat jede Strahlungsbarriere zwischen dem Schläfer und dem offenen Himmel (also Tarp, Zelt, Schutzhütte, Blätterdach im Wald, aber auch Bewölkung) die Wirkung, dass die Oberfläche des Schlafsacks weniger stark auskühlt. Etwas Wind ist unter Umständen ebenfalls von Vorteil, weil er die Entstehung einer bodennahen Inversion (mit kältester Temperatur am Boden) verhindert und für einen Temperaturausgleich zwischen der Umgebungsluft und der Abstrahlungsfläche sorgt.Lebe Deine Albträume und irre umher
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Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
Diese Theorie ist gewissermaßen unvollständig, weil die Strahlungskomponenten beim Schlafen im Freien nicht einfach vernachlässigt werden
Ein Grund, mindestens ein Tarp oder Poncho mitzunehmen.
Wir könnten den Fall thermodynamisch noch etwas detaillierter darstellen und auch die Konduktion berücksichtigen. Aber man könnte auch schreiben:
Zieh was Warmes an und vergiss die Kapp‘ nicht!
Viele Grüße vom pickhammer
edit: verbessert: Konduktion (Wärme)leitungZuletzt geändert von pickhammer; 21.06.2020, 21:26.
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Moin!
Die eigentliche Fragestellung des TO habe ich für mich, wenn wie von ihm beschrieben unterwegs, mit einem selbst gemachten, geräumigen Biwaksack, der auch die gegen Verrutschen gesicherte Isomatte aufnahm und zusätzlich Platz für den Kleiderbeutel bot, beantwortet. Unten und bis über die Seiten Zeltbodenstoff, oben imprägnierte Baumwolle, links der abgedeckte Reißverschluss. Für Campingplätze oder anderweitige Schlafplätze habe ich mittels Wanderstocks und Heringen aus meinem 3 x 3m-Tarp ein "Zelt" gemacht. Das Gesamtgewicht von Tarp, Heringen, Isomatte, Biwaksack und Schlafsack lag bei 3,75 kg.
Mit freundlichem Gruß,
janhimp
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Auch wenn der TO das nicht gemeint, hat Ditschi auch einen guten Punkt erwähnt. An einem sonnigen Tag am Berg fällt die Temperatur nach Sonnenuntergang abrupt ab.
Wenn man das Zelt so aufbaut, dass es einem gelingt noch die warme Luft einzufangen und idealerweise sogar noch letzte Sonnenstrahlen das Zelt erwärmen, dann ist sogar mein leichtes Bergzelt mit hohem Meshanteil beim in den Schlafsack kriechen
bis zu 15 C wärmer, als draußen. Der Heizeffekt, mit dem man das Zelt im Schlaf aufheizt, wirkt deutlich geringer und erst zu spät. Der Biwaksack bringt gegen den Windchill viel mehr, als noch mehr Kleidung.
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Zitat von janhimp Beitrag anzeigenMoin!
Die eigentliche Fragestellung des TO habe ich für mich, wenn wie von ihm beschrieben unterwegs, mit einem selbst gemachten, geräumigen Biwaksack, der auch die gegen Verrutschen gesicherte Isomatte aufnahm und zusätzlich Platz für den Kleiderbeutel bot, beantwortet. Unten und bis über die Seiten Zeltbodenstoff, oben imprägnierte Baumwolle, links der abgedeckte Reißverschluss. Für Campingplätze oder anderweitige Schlafplätze habe ich mittels Wanderstocks und Heringen aus meinem 3 x 3m-Tarp ein "Zelt" gemacht. Das Gesamtgewicht von Tarp, Heringen, Isomatte, Biwaksack und Schlafsack lag bei 3,75 kg.
Ich bin mit dem Rad unterwegs. Ich kenne diese Möglichkeiten, aber in 7 Tagen etwas vernünftiges zusammenzustellen? Was ich dann aber nie wieder brauchen werde Ich habe überlegt mir einen Biwaksack zu kaufen. So recht schlau bin ich nicht geworden, was ich denn das kaufen muss. .
Und daraufhin habe ich die Frage gestellt, um rauszufinden, ob es ohne zusätzliche Ausrüstung und nur mit Kleidung geht.
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Moin!
Für mich gab es damals keinen Biwaksack in passender Größe, deshalb musste ich mir selbst einen machen und konnte ihn dabei gleich groß genug für den Kleiderbeutel machen. Das aktuelle Angebot an Biwaksäcken kenne ich nicht. Meiner Erfahrung nach ist das Geld für einen den persönlichen Bedürfnissen/Wünschen entsprechenden Biwaksack gut angelegt, und ein Tarp gehört doch ohnehin in jeden Haushalt - oder?
Mit freundlichem Gruß,
janhimp
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Von Outdoor Research und VauDe gibt's 1P-Biwakzelte
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Der Temperaturfrage hatte mich in der Vergangenheit auch interessiert, allerdings eher für die kühleren Jahreszeiten.
Für kleines Geld gibt es ein Innen-Außenthermometer mit 3-Meter langem Außenfühler. Meine Messungen liegen schon etwas zurück, bei Außentemperaturen von knapp über dem Gefrierpunkt, meine ich mich an 3-4 °C Unterschied zwischen Innen (Forum 4.2) und Außen zu erinnern.Die Qualität unseres Lebens ist das Resultat unserer Gedanken.
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Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigenVon Outdoor Research und VauDe gibt's 1P-Biwakzelte
Info von der Fa. Bergfreunde mit pros und cons
https://www.bergfreunde.de/basislage...ung-biwakzelt/
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Den Hauptsächlichen Wärmegewinn in einem Zelt spüre ich meistens dadurch, dass es den Wind abhält.
Ich erinnere mich an eine sehr kalte Nacht in Bulgarien in einem Tarptent welches auf Grund des Geländes nicht optimal bis zum Boden abgespannt werden konnte. Da ich nur ein Mesh Innenzelt hatte pfiff der Wind mit ca. 5 bis 6 Windstärken ungehindert durchs Zelt. Das war eine SAU kalte Nacht weil der Wind einfach durch den Schlafsack durch ist. (Daune mit -6 °C Komfortbereich). Die normale Themperatur lag bei geschätzten 10°C aber durch den Wind wurde es richtig kalt.
Ich hab mir nachher die Regenklamotten und lange Unterwäsche im Schlafsack anziehen müssen um überhaupt schlafen zu können.
Der Windchill Faktor wurde weiter oben ja bereits erläutert.
Um zur Frage des TOs zurück zu kommen: Wenn der Unterstand dir Windschutz bietet dürfte er quasi genauso kuschelig sein wie dein Zelt. Ansonsten kann es kühl werden.
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Zitat von janphilip Beitrag anzeigenUm zur Frage des TOs zurück zu kommen: Wenn der Unterstand dir Windschutz bietet dürfte er quasi genauso kuschelig sein wie dein Zelt. Ansonsten kann es kühl werden.
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Zitat von StephanZ Beitrag anzeigenDanke. Bevor das in einen Beratungsthread ausartet, was ich mir kaufen müsste ...
Ich bin mit dem Rad unterwegs. Ich kenne diese Möglichkeiten, aber in 7 Tagen etwas vernünftiges zusammenzustellen? Was ich dann aber nie wieder brauchen werde Ich habe überlegt mir einen Biwaksack zu kaufen. So recht schlau bin ich nicht geworden, was ich denn das kaufen muss. .
Und daraufhin habe ich die Frage gestellt, um rauszufinden, ob es ohne zusätzliche Ausrüstung und nur mit Kleidung geht.
Aus meiner Sicht sollte das keim Thema sein, du bist im Sommer unterwegs und es wird in sieben Tagen nicht extrem viel kälter werden. Ich gehe mal davon aus das du eh einen extra Pulli / T Shirt dabei hast? Eventuell ein Hardshell was man ggf. Um den Schlafsack wickeln kann? Vll eine Notdecke dabei für alle Fälle? Im Zweifel einfach nach Zwiebelprinzip “draufscheppen“, dann geht das auf jeden Fall ohne neues Equipment. Zumindest sofern dein Schlafsack und die Klamotte nicht von Haus aus unterdimensioniert sind. Vll verrätst du uns wo du hin willst, wie lange, mit welchem Schlafsack und mit welcher Klamotte im Gepäck? Dann kann man das eher beurteilen.
Viel Spaß auf jeden Fall bei deiner Tour.
Beste Grüße,
RobertZuletzt geändert von Robatson; 20.08.2020, 07:51.
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