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Von Höhlen und Burgen
Von Höhlen und Burgen
Oberpfälzer Alb
Übersichtskarte
2.6.2020 -------------- Höhlen-------------31,9 km
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Nur kurz folge ich einer Nebenstraße und wandere dann einen Feldweg entlang, der mich durch die kleinteilige Landschaft führt. Schon bald erreiche ich den schattigen Wald, der Waldweg wird zum Pfad und ich steige an den ersten Felsen vorbei den ersten Hang empor.
Da ich mich die zwei Tage im Bereich der Kuppenalb bewege geht es ständig bergauf oder bergab.
Oberpfälzer Landschaft, kurz nach dem Start
erste Felsen beim ersten Anstieg
Bereits nach einer halben Stunde erreiche ich das Kühloch, eine Höhle in der vor Zeiten die Bauern bei Gefahr ihr Vieh versteckten, woher der Name stammt.
Von diesen frei zugänglichen, kleinen Höhlen gibt es viele in der Oberpfälzer Alb. Meist sind sie nur ein paar Meter lang und besitzen keine Tropfsteine. Sie sind aber immer eine nette Abwechslung während einer Wanderung.
Ich besuche die Höhle aus nostalgischen Gründen. Vor Jahrzehnten habe ich hier meine Töchter durch gejagt, da die Höhle nach oben einen zweiten schmalen Ausgang besitzt, den man hochklettern kann. Dieses Abenteuer haben die Beiden bis heute nicht vergessen.
Ausblick aus der Kühlochhöhle
Mein Weg geht weiter durch den Wald und nach einer kurzen Strecke erreiche ich den Steinberg. Ein Felsmassiv das durch eine enge Klamm gespalten ist. Hier wird auch gerne geklettert, nur so früh am Tag ist niemand da. Den Felsensteig folgend gehe ich an der Felswand entlang. Leider muss ich den Steig bald verlassen, da ich nach Breitenstein will.
Klamm durch den Steinberg
Im Dorf Breitenstein besichtige ich die romanische Doppelkapelle, die aus einem Ober- und Untergeschoss besteht und durch einen Schacht verbunden sind. Sie ist der letzte Rest der ehemaligen Burg.
Doppelkapelle von Breitenstein
Geschichte der Doppelkapelle
Mein nächstes Ziel ist der Ossinger, ein Berg mit Aussichtsturm.
Abwechslungsreich wandere ich weiter durch Wald und Flur.
Unterwegs hängen sich einige Raupen in meinen Weg an denen ich mich auf dem engen Pfad gerade noch vorbei drücken kann.
Raupen hängen über dem Pfad ab
Vor dem Ossinger gehe ich noch einen Schlenker auf einem botanischen Lehrpfad. Schließlich muss ich doch den steilen Anstieg zum Gipfel hoch und dort auch noch den Aussichtsturm empor steigen um freie Sicht über die Bäume zu bekommen.
Der Turm hat oben keine Plattform, sondern die Treppe endet einfach am obersten Absatz. Hier kann ich nur in drei Richtungen blicken, für die Vierte muss ich wieder ein paar Stufen ab steigen.
Ich vermute die Bezeichnung als Aussichtsturm dient nur als Tarnung, weil auf dem Dach viele Antennen montiert sind und das eigentlich ein Funkturm ist.
Blick vom Ossinger Richtung Nordosten. In der Mitte Königstein, dahinter das Gelände des Truppenübungsplatz Grafenwöhr, im Hintergrund am Horizont links das Fichtelgebirge, mittig der Steinwald und rechts der Oberpfälzer Wald.
Nun geht es steil abwärts, weiter im Wald und über blühende Wiesen. Die Sonne scheint, ohne dass es besonders heiß ist, es macht Spaß hier zu wandern. Ich komme durch ein Trockental. Auf der Alb fließen die Bäche unter der Erde, nur selten hält sich das Wasser an der Oberfläche.
Blumenwiese
Trockental
Kurz vor Buchhof geht es wieder steil bergauf. Ich will zum Windloch von Buchhof, einer Spaltdoline die im unteren Bereich einen kleinen Höhlenraum besitzt. Als ich sie das erste mal suchte hatte ich Schwierigkeiten sie zu finden, da sie sich in einer kleinen Baumgruppe versteckt, aber heute habe ich keine Probleme, da ich weiß wo ich hin muss.
Auch diesmal steige ich hinab, wobei seit meinem letzten Besuch viele Äste und Laub hinein gefallen sind. Deshalb ist es schwierig sich in der Doline zu bewegen. Unten ist es kühl, da die kalte Luft des Winters nicht ausgetauscht wird. Eiszapfen sollen sehr spät in dem Höhlenraum abtauen. Ich sehe mich nur kurz in der Höhle um und ziehe mich mit Hilfe eines Seils das an einem Baum befestigt ist den steilen, rutschigen Hang wieder hoch.
Oben angekommen mache ich eine längere Pause und döse im Gras.
Windloch von Buchhof
Gut erholt gehe ich weiter, komme durch Kirchenreinbach und im ständigen auf und ab zum Schlossberg von Neidstein. Hier suche ich zuerst zwei Höhlen, das Vogelloch und das Franzosenloch. Während das Vogelloch gut zu finden ist und nur eine Halbhöhle im Felsen ist, muss ich zum Franzosenloch einem engen fast zu gewachsenen Steigen am steilen Hang folgen. Das Franzosenloch ist wieder eine richtige Höhle die einige Meter in den Felsen hin ein verläuft und in drei kleine Räume gegliedert ist.
Vogelloch
Im Franzosenloch
Von der Höhle aus muss ich weiter fast zu gewachsenen Pfaden folgen um hoch zum Schloss Neidstein zu kommen. Das Schloss ist in Privatbesitz, so kann ich nur durch das Tor ein Foto schießen. Es ist auch dicht von Bäumen umgeben und nicht möglich eine Gesamtaufnahme zu machen. Erst auf meinem weiteren Weg kann ich von einiger Entfernung aus das Schloss fotografieren.
Schloss Neidstein, Schlosshof
Vor einigen Jahren wurde das Schloss bekannt weil der Schauspieler Nicolas Cage es gekauft hatte. Inzwischen musste er es wieder verkaufen.
Schloss Neidstein
Der weitere Weg führt wieder abwechslungsreich durch die kleinteilige Landschaft. Felder, Wiesen, Wald und kleine Dörfer wechseln sich bereits den ganzen Tag ab. Dazu das ständige auf und ab der Kuppen mit ihren Felsen die oft am Weg liegen. Eine herrliche Gegend zum Wandern.
Unterwegs
kaum erkennbarer Steig
Der nächste Ort ist Ermhof, ein kleines Dorf das eine alte Martinskirche besaß, von der nur noch die Grundmauern vorhanden sind. Das Gelände wurde hergerichtet und zeigt nun die frühere Bedeutung des Ortes.
Grundmauern von Sankt Martin
Geschichte der Kirche
Nachdem ich das Gelände besichtigt und eine kurze Pause gemacht habe wandere ich weiter zur "Höhle im Erdfall". Der Eingang liegt am Ende eines Ponor, ist allerdings eng und ich müsste auf dem Bauch kriechen um hinein zu kommen. Ich bin kein Höhlenforscher, sondern sehe mir Höhlen nur als Abwechslung beim vorüber Gehen an, so lasse ich diese Höhle sein.
Der weiter Weg verläuft jetzt länger abwärts durch Wald und leider auch in Hörweite entlang der B14. Schließlich überquere ich die Bundesstraße, worauf hin es auf der anderen Seite steil aufwärts geht. Kaum oben geht es ebenso steil wieder abwärts. Hier verlaufen die Täler quer zu meiner Wanderrichtung. In Unterhögen bitte ich eine Frau die ihren Garten wässert um Wasser und kann meine Wasserflasche für den Abend voll füllen.
Nach dem Ort weniger steil, dafür länger wieder aufwärts. Am Rand einer Wiese finde ich einen ebenen Platz für mein Zelt.
Wolkenbaum
Zeltplatz
3.6.2020 -------------- Burgen-------------32,2 km
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Bei einer Schreinerei wird gerade ein Fahrzeug beladen, dort frage ich gleich mal wieder nach Wasser. Gestern habe ich, bevor ich in den Schlafsack schlüpfte noch geduscht, deshalb brauche ich wieder Nachschub.
Frisch aufgetankt steige ich zur Ruine hoch, genieße erst mal die Aussicht und besichtige sie. So früh bin ich ganz allein auf der Ruine, lasse mich dann an einem Picknicktisch nieder um zu frühstücken.
Ruine Lichtenegg
Geschichte der Burg
Blick von der Ruine Lichtenegg zum Ossinger, der linke mit dem Turm, dort war ich gestern Vormittag
Nach dem gemütlichen Frühstück mache ich mich wieder auf den Weg. Nach dem Ort biegt der Weg in einen schmalen Waldpfad ein, dem ich lange folgen kann. Einmal muss ich eine Straße überqueren, gegenüber setzt sich der Waldweg fort. Schön hier.
Mit der Zeit kommen mir Zweifel ob ich noch richtig bin. Ein Blick auf mein Navi bestätigt meinen Verdacht. Ich hätte der Straße ein Stück folgen müssen. Direkt zurück will ich nicht und so suche ich mir meinen Weg mitten durch den Wald. Schließlich gelange ich wieder auf meine geplante Route. Zunächst geht es noch durch ein Dorf, dann wieder in den Wald. Am Weißen Felsen vorbei gehe ich den Wandermarkierungen nach. Wieder ein schöner Weg.
Waldpfad
Unterwegs komme ich an zwei Bunker vorbei. Sie sind offensichtlich nicht mehr in Betrieb und die Türen stehen offen. Ich gehe in einen hinein. Ein paar Stufen führen hinab, zweimal um die Ecke und dann stehe ich in einem kahlen Raum, ca 4m x4m groß. Der Boden ist mit einem Holzrost ausgelegt, sonst gibt es nichts. Ich finde keinen Hinweis für was die Bunker hier im Wald genutzt wurden oder wer sie betrieben hat.
Eingang zum Bunker im Wald
Zu spät merke ich, dass ich schon wieder eine Abzweigung verpasst habe. Diesmal gehe ich direkt zurück. "Verlaufen" meinen festen Programmpunkt bei jeder Wanderungen habe ich heute reichlich abgearbeitet.
Irgendwann finde ich aus dem Wald, wandere an einem Dorf vorbei, merke das ich müde werde. Ich bin früh aufgestanden heute. Eine gemähte Wiese an einem schattigen Wäldchen kommt gerade recht. Im Schatten lege ich mich ins Gras und döse einige Zeit vor mich hin.
Frisch erholt geht es weiter. Leider habe ich jetzt zwei Kilometer auf kleinen Teersträßchen vor mir.
Kurz vor Fürnried kann ich wieder auf einen Feldweg ausweichen. In dem größeren Dorf komme ich an zwei offenen Biergärten vorbei, kehre nicht ein sondern kaufe mir in einem Tante-Emma-Laden nur ein Eis und ein paar andere Kleinigkeiten. Nach dem Dorf geht es länger leicht bergauf, vorbei an Blumenwiesen und Feldern. Anschließend im Wald steil hoch, wieder abwärts und nach dem nächsten Weiler nochmal auf Asphalt.
Hollerbusch vor Fürnried
Blumenwiese nach Fürnried
Jetzt muss ich nur dem Birglandwanderweg folgen um auf den Poppberg zu kommen. Er ist mit 653m der höchste Berg der fränkischen Alb. Auf seinem Gipfel steht eine Burgruine die sehr ruinös ist. Zunächst besichtige ich die Ruine, anschließend mache ich eine ausgiebige, lange Brotzeit. Erst als ich absteige kommen mir einige Leute entgegen.
felsiger Hang des Poppberg
Pallas der Burg Poppberg
Ruine Poppberg
Unten am Bergfuß befindet sich das Dorf Poppberg, das genau auf der europäischen Hauptwasserscheide liegt. Die beiden Dachhälften der Kirche entwässern angeblich in verschiedene Richtungen, eine zum Rhein, die andere zur Donau.
Kirche in Poppberg und Schild an der Kirche
Bis zur Brücke über die A6 habe ich nochmal Asphalt unter den Stiefeln. Kurz nach der Brücke zweigt der Weg in den Wald ab, er verläuft nun einige Kilometer immer leicht abfallend. Da macht das Wandern richtig Spaß. Vor dem Dorf Ödhaag raste ich auf einer Bank. Während ich sitze zieht sich der Himmel zu und ich höre leise Donnern. Ein Höhengewitter bildet sich in einer dunklen Wolke.
Die Wolke ist nicht allzu groß, ich mache mich auf dem Weg und hoffe dem Gewitter davon laufen zu können. Natürlich gelingt das nicht, die Wolke verfolgt mich und es beginnt zu regnen. Erstmal ziehe ich den Regenschutz über den Rucksack, gehe weiter, aber irgendwann ist der Regen zu stark. Ich suche Schutz in einem Waldstück. Unter einer mächtigen Buche bleibt es relativ trocken und nach kurzer Zeit ist das Gewitter über mich hinweg gezogen.
Ich wandere wieder weiter, nun für längere Zeit über offenes Gelände das von Hecken durchsetzt ist. Die Strecke verläuft weiterhin abwärts, fällt sogar stärker ab, da ich jetzt den Talhang der Lauterach hinab gehe.
Der Himmel öffnet sich wieder nach dem Gewitter
kleinteiliges Gelände
Im Tal angekommen wandere ich flach auf einer schmalen Teerstraße weiter. Viele Radfahrer sind unterwegs weil dieser Teil eine beliebte Radroute ist. Die Elektroräder überwiegen bei weitem. In Pfaffenhofen überquere ich den Fluss in dem Forellen schwimmen. Die Lauterach ist ein bekanntes Forellengewässer.
Auf der anderen Seite steige ich den Talhang wieder empor. Hier besuche ich die Schweppermannsburg, die ich nur von außen besichtigen kann. Sie gehört übrigens der Sektion Amberg des DAV
Schweppermannsburg
Am Hang entlang nähere ich mich Kastl, dem Ziel meiner Wanderung. Dort will ich noch die Klosterburg besichtigen. Da ich sie bereits von früher kenne will ich diesmal nicht über den Hauptweg zu ihr hoch steigen, sondern eine lange Stiege die am steilen Hang nach oben führt. Dazu muss ich wieder über die Lauterach. Meine Enttäuschung ist groß als ich zur Brücke komme, sie ist wegen Bauarbeiten gesperrt und zwar so gut, dass nicht mal ein Fußgänger drüber kommt. Erst heute haben die Bauarbeiten angefangen, wie mir ein Mann erzählt.
Klosterburg Kastl
Geschichte der Klosterburg
Jetzt muss ich einige hundert Meter zurück um durch den Ort und doch den Hauptweg hoch zu wandern. Schließlich komme ich an der Burg an. Hier wird momentan viel gebaut, da die Nebengebäude modernisiert und umgebaut werden weil eine Polizeischule einziehen soll. Damit wird ein langer Lehrstand des Komplex beendet.
Ich gehe durch bis zur sehenswerten Kirche.
Wappenfries
Mumie der Prinzessin Anna
Ehrentumba des Seyfried Schweppermann
Auf ihn gilt der Spruch: "Jeden Mann ein Ei, dem tapfern Schweppermann zwei".
Deshalb auch die beiden Eier auf der Spitze der Tumba.
Nachdem ich die Kirche besichtigt habe gehe ich noch bis zum Ortsende von Kastl und beende dort meine Wanderung.
Kommentar