[DE] Weinwanderweg Rhein-Nahe

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  • Lofwyr
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    • 05.04.2020
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    • Meine Reisen

    [DE] Weinwanderweg Rhein-Nahe

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    Mitreisende
    Hallo liebes ODS-Forum,

    da ich ein großer Fan des Reiseberichte-Forums bin, möchte ich hier auch mal meinen Beitrag leisten.

    Aufgrund der Corona-Pandemie haben sich ziemlich viele meiner Tourenpläne zerschlagen. Also beschloss ich in der Krise eine Tour vor meiner Haustür zu unternehmen.
    Der Weinwanderweg Rhein-Nahe führt auf knapp 100 km vom Rhein-Nahe-Eck in Bingen zum Bahnhof in Kirn.
    Die Beschilderung ist durchweg gut, ich habe zusätzlich den outdooractive gpx-track benutzt, der aber manchmal nicht dem Verlauf der Beschilderung folgt.
    Ich ging den Weg in insgesamt 4 Etappen an ganz unterschiedlichen Tagen ohne zu übernachten.

    Etappe 1: Dorsheim - Bad Kreuznach (27 km)

    Gestartet bin ich dabei in Dorsheim weil es direkt an der Autobahn und nicht weit von meinem Zuhause liegt.

    In aller Frühe begebe ich mich nach Dorsheim und bin um 06:30 "on Trail".
    Nachdem das Auto abgestellt war, ging es in die Weinberge vor Ort wo ich den Sonnenaufgang genieße. Am Rande des "Berges" auf dem Dorsheim liegt kann man eine wunderbare Aussicht gen Bingen am Rhein genießen. Einzig die A61 stört das Idyll. Zu Coronazeiten gibt es aber keinen Verkehr und dementsprechend herrliche Ruhe.






    Nachdem ich dem Weg durch die Weinberge folge gelange ich schließlich nach Laubenheim, wo ich den Blick auf die Nahe genießen kann (die ziemliches Hochwasser hatte). Der Weg kreuzt hierbei eine Kreisstraße und führt mich durch den Ort, bis in das Neubaugebiet oberhalb des Dorfes. Während ich durch das menschenleere Neubaugebiet wandere, welches ich in Richtung der Weinberge verlasse, scheuche ich ein paar Rehe auf.







    Nun geht es immer weiter über weitestgehend asphaltierte oder geschotterte Wirtschaftswege in Richtung des Langenlonsheimer Waldes. Am Kelterplatz oberhalb des Örtchens Langenlonsheim angekommen, führt mich die Beschilderung am Waldrand entlang. Schließlich biege ich in den Wald ein. Entlang des Weges gibt es einige Rastmöglichkeiten mit schönen Ausblicken.





    Mein Weg führt mich am Forsthaus vorbei und weiter durch den Wirtschaftsforst bis ich, man ahnt es kaum, aus dem Wald heraus in die Weinberge trete. Tja, die Kulturlandschaft Weinberg ist ein stetiger Begleiter auf diesem Weg und wer den Rebenreihen nichts abgewinnen kann, sollte sich besser einen anderen Wanderweg suchen. Edit: Der Weg führt hier an der Sonnenberghütte vorbei, eine größere geschlossenen Grillhütte. Ab Frühling bis in den Herbst gilt hier das Motto: "Wenns Fähnsche hängt, werd ausgeschenkt". Will heißen örtliche Winzer bieten am Wochenende oder auch unter der Woche, Wein und kleine Snacks an während man dort die Aussicht genießen kann. Ich kann das nur sehr empfehlen.
    Ich hingegen steige durch die Weinberge hinab in den Ort Guldental, wo mich mein Weg an der Bäckerei Russ entlang führt wo ich zum Frühstück einen Apfelkrapfen und meinen mitgebrachten Kaffee genießen kann. Natürlich erst auf der Parkbank einige Meter weiter an der Brücke über den Guldenbach.
    Der Weg führt nun entlang des Bachs aus dem Ort heraus. Vorbei an Wiesen, Feldern und Kleingärten geht es in Richtung Bretzenheim. Entlang des Weges findet sich dann die Felseneremitage Bretzenheim, außerhalb des Ortes. Der Wanderweg selbst führt vorbei an den Felsen und mitten durch die "Eremitage" eine Hilfeeinrichtung für Wohnungslose, an der es einen Bücherflohmarkt gibt, als ich hindurchwandere.

    Oberhalb von Bretzenheim führt der Weg nun in Richtung Winzenheim wo ich das Ziel Bad Kreuznach nun zum ersten Mal sehen kann. Bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein geht es weiter durch die, richtig, Weinberge.



    Nachdem ich meine Kamera verstaut und Winzenheim hinter mir gelassen habe, führt mich der Weg bergauf in Richtung Hargesheim. Entlang des Weges gibt es immer wieder Schutzhütten. Wirklich geeignet für eine Übernachtung fände ich jedoch keine davon. Zu ungeschützt liegen die meißten Hütten entweder auf freiem Feld oder an Ausblicken. Entsprechend windig und gut einsehbar ist es dort.
    Die Aussichten, zum Beispiel von der Kronenberghütte oberhalb von Bad Kreuznach, sind jedoch wirklich schön.

    (https://www.google.de/maps/place/Aus...65!4d7.8309815)

    Von der Kronenberghütte aus führt der Weg bergab in Richtung Stadt. Ich überquere die B 41 ( nicht zum letzten Mal auf diesem Wanderweg) und folge dem Steinweg in die Stadt Bad Kreuznach. Am Wegesrand gibt es einige Weingüter wo ich, in Nicht-Corona-Zeiten, bestimmt eine Flasche Wein hätte kaufen können. Als nächstes fällt mein Blick auf die Matthäuskirche deren Glockenturm gleichzeitig als Kletterwand genutzt wird. Eine clevere Multi-Use-Idee wie ich finde. Es geht nun steil bergab bis ich in den Schlosspark von Bad Kreuznach komme und entlang des Ellerbachs in Richtung der Stadt marschiere. Mittlerweile ist es Mittag und ich bin langsam ziemlich hungrig. Nachdem ich den Schlosspark verlassen habe, verlasse ich den Weinwanderweg Rhein-Nahe und überquere die alte Nahebrücke mit den berühmten Brückenhäusern.

    https://www.google.de/maps/place/Alt...!14m1!1BCgIgAQ

    Hier endet meine erste Etappe des Weinwanderweges Rhein-Nahe, bei einem Döner und einem Kirner Export.
    Zuletzt geändert von Lofwyr; 30.05.2020, 22:54.

  • Lofwyr
    Erfahren
    • 05.04.2020
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: [DE] Weinwanderweg Rhein-Nahe

    Etappe 2: Bad Kreuznach - Waldböckelheim (29 km)

    Am frühen Morgen parke ich mein Auto im menschenleeren Bad Kreuznach und mache mich auf den Weg die 2. Etappe des Weinwanderweges Rhein-Nahe zu gehen.
    Vor der alten Nahebrücke die nach der letzten Etappe mein Schlusspunkt war, biege ich heute rechts ab um den verheißungsvoll klingeneden "Panoramaweg" zu gehen.
    Neben mir plätschert die Nahe und das noch schlafende Städtchen zeigt sich idyllisch im beginnenden Sonnenaufgang.



    Unterhalb des Teetempels (https://www.google.com/maps/place/Te...54!4d7.8506052)
    führt mich der Weg entlang der Nahe bis ich, am Gasthaus Quellenhof, die Nahe überquere und in den Park zur Roseninsel einbiege. Der Weg entlang der Nahe ist ruhig und idyllisch, was natürlich auch daran liegt, dass ich sehr früh unterwegs bin. Außer einigen Gänsen und den fleißigen Mitarbeitern der Stadtreinigung treffe ich hier niemanden. Ich überquere nun abermals die Nahe und komme in das Salinental. Die namensgebenden Salinen pumpen Salzwasser aus einem Becken nach oben, wo die Sole über Reißigäste herab fließt und dabei zerstäubt wird. Leider kann ich an diesem Morgen die gute Luft nicht genießen, da die Gradierwerke renoviert werden und das Freibad im Salinental ebenfalls umgebaut wird. So sind die Salinen außer Betrieb und ich muss einige Umwege nehmen bevor ich wieder zurück auf den Weg komme.


    Entlang der Nahe folge ich dem asphaltierten Rad- Und Wanderweg nach Bad Münster am Stein - Ebernburg. Dem nächsten Kurort an der Nahe. Bei einer kurzen Pause mit Kaffee und Müsliriegel kann ich den "Turner-Blick" bewundern.





    Weiter geht es am Freibad vorbei, die namensgebende Ebernburg im Blick in Richtung "Innenstadt".



    Die trostlose Innenstadt ist schnell durchquert. Aufgrund der Pandemielage haben alle Cafes, Restaurants etc. geschlossen und es gibt keinen Grund für mich länger zu verweilen. Nachdem ich die Bahngleise überquert habe geht es daran den Aufstieg zum Rotenfels zu absolvieren. Der Weg schlängelt sich entlang des "Bergs" immer weiter nach oben. Wirklich schweißtreibend ist der Aufstieg bei gerade einmal 327m nicht. Die Aussicht ist aber trotzdem grandios.









    Vorbei an einer Schutzhütte die sich durchaus für eine Übernachtung eignen würde, folge ich dem Weg entlang des Rotenfelses. Der E8 führt übrigens auch hier vorbei. Das kann ich durchaus nachvollziehen, das gesamte NSG Rotenfels ist wirklich sehr schön. Schlussendlich steige ich dann nach Traisen ab. Hier verfluche ich mich selbst, weil ich meine Stöcke im Auto habe liegen lassen. Über losen Schotter und ausgewaschene Treppenstufen bereitet mir der Abstieg doch mehr Probleme als der Aufstieg.



    Durch die Weinberge von Traisen und Norheim wandere ich auf Feldwegen entlang der Nahe bis ich den Stausee von Niederhausen entdecke. Im Sommer beliebtes Ausflugsziel für Wassersportler, ist der See im Moment bis auf wenige Paddler leer.



    Von hier aus dauert es aber noch eine Weile bis ich schließlich an der Rentieralm Niederhausen (Warum man hier Rentiere züchtet weiß ich auch nicht) angelangt bin, wo ich meine Frühstückspause beim Blick auf den Stausee genieße.



    Frisch gestärkt steige ich hinab in den Ort Niederhausen, Auf- und Abstiege hat es auf diesem Abschnitt des Weinwanderweges eine ganze Menge. Am Nachmittag werde ich insgesamt 1000 Hm auf- und abgelaufen sein. Ich folge der Beschilderung durch den Ort und wandere durch die Weinberge. (ja das tut man öfter auf dem Weinwanderweg)
    Die Etappe zwischen Niederhausen und Schloßböckelheim hat wirklich viele schöne Ausblicke und bietet sehr viele Rastmöglichkeiten mit tollen Schutzhütten. Für den Komfortwanderer hat es außerdem das Gut Herrmansberg entlang des Weges. Ich konnte zwar weder den Wein probieren noch das Restaurant besuchen, aber das Gut sieht einladend aus und es gibt wohl auch Gästezimmer. Die Coronazeit nutzten die Besitzer zum Umbau des Sonnendecks.
    Nach erneutem Auf und Ab in den Weinbergen geht es erneut etwas steiler bergauf vorbei an der Burg Böckelheim. Nach dem Aufstieg kann ich das Etappenziel bereits sehen. Der Heimsberg über Waldböckelheim soll heute das Ende meiner Wanderung sein. Vorher schickt mich der Weinwanderweg aber erst einmal steil bergab nach Schloßböckelheim.



    Unten angekommen durchquere ich schnell den kleinen Ort bevor es wieder steil bergauf geht. Langsam komme ich ins schwitzen, denn obwohl ich bei reifbedecktem Boden am Morgen gestartet bin, wird es nun zunehmend wärmer. Mein Verzicht auf Mütze und Trekkingstöcke lässt mich auf der letzten Etappe doch ziemlich leiden. Doch ein schönes Panorama über das Nahetal bietet mir der Abschnitt doch noch.



    Insofern kann ich meine Etappe zufrieden beenden und wandere vom Heimsberg nach Waldböckelheim, von wo ich mich auf den Weg zurück nach Bad Kreuznach mache.

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    • Wafer

      Lebt im Forum
      • 06.03.2011
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: [DE] Weinwanderweg Rhein-Nahe

      Hallo Lofwyr.

      Sehr schöner Bericht! Danke, dass du uns "mitnimmst"! Ich finde solche Wege, die direkt vor der Haustür beginnen immer sehr spannend. Unsere Heimat gibt so viel her und die Leute sehen es kaum noch.
      Und herzlich Willkommen hier in der schreibenden Zunft des Forums!
      Warum hat du die Bilder so klein hier eingefügt? Wenn du die großen verlinkst wird die Größe bei der Anzeige angepasst. Die Bilder haben teilweise auch ein "temp" im Pfad. Es könnte also sein, dass die irgendwann mal verschwinden und dann bleibt hier eine Berichtsleiche nur mit dem Text übrig. Du kannst die Bilder auch gerne hier im Forum (siehe "fotos" oben im Header) ablegen, wenn du eine kleinere Größe verwenden möchtest. Dort verschwinden die Bilder sicher nicht.

      Ich freue mich auf die Fortsetzung.

      Viel Spaß noch beim wandern und schreiben! Gruß

      Wafer
      Zuletzt geändert von Wafer; 30.05.2020, 11:19.

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      • Fexy
        Gerne im Forum
        • 12.02.2017
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: [DE] Weinwanderweg Rhein-Nahe

        Hallo Lofwyr,
        danke für den Bericht! In den aktuellen Zeiten ist es besonders gut, auch von 'machbaren', sprich inländischen, Touren zu lesen. Viele Touren nimmt man oft gar nicht so war oder hat sie nicht immer auf dem Schirm.
        Diese Tour im Herbst mit geöffneten Weingütern macht bestimmt besonders Spaß

        Zitat von Lofwyr Beitrag anzeigen
        Entlang des Weges gibt es immer wieder Schutzhütten. Wirklich geeignet für eine Übernachtung fände ich jedoch keine davon. Zu ungeschützt liegen die meißten Hütten entweder auf freiem Feld oder an Ausblicken. Entsprechend windig und gut einsehbar ist es dort.
        Das mit den 'Schutzhütten' auf solchen Wegen kenne ich - oft sind sie nach bestmöglichem Panorama, nicht nach Wetterseite/-schutz ausgerichtet...

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        • Lofwyr
          Erfahren
          • 05.04.2020
          • 140

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [DE] Weinwanderweg Rhein-Nahe

          Hi ihr zwei,

          vielen Dank. Ich hab die Fotos einfach per Uploader so genommen wie sie kamen. Ich habe schon gesehen, dass ich die Fotos auch hier ablegen kann, dafür hätte ich sie aber alle nochmal bearbeiten müssen weil sie zu groß sind. Das war mir jetzt ehrlicherweise zu viel Arbeit. ;)
          Beim nächsten Mal würde ich im Zuge der Bearbeitung gleich ein paar kleinere Versionen der Bilder erzeugen. Welches Format sollten die Bilder denn haben?
          Ich finde auch gerade diese unbekannten kleineren Wege spannend, die sich direkt vor der Haustür finden. Ich habe durch meine Arbeit und kleinem Kind zuhause einfach nicht die Zeit durch die Weltgeschichte zu reisen um zu wandern.
          Und gerade das Rheintal und die Naheregion bieten wirklich schöne Ziele. Wenn man mit den Weinbergen leben kann.
          Ja entlang des Weges gibt es einige tolle Weingüter und Gelegenheiten zu essen gehen.
          Im Herbst kann man dann auch die Weinlese beobachten.

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          • Lofwyr
            Erfahren
            • 05.04.2020
            • 140

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [DE] Weinwanderweg Rhein-Nahe

            Etappe 3: Waldböckelheim - Kirn (40 km)

            Und weiter geht es durch die Weinberge. Am frühen Morgen stelle ich mein Auto in Waldböckelheim ab und mache mich auf den Weg.


            Da ich vom Heimsberg aus wieder starte gibt es sofort ein paar schöne Ausblicke. Leider war das Wetter den ganzen Tag über nicht sonderlich berauschend. Immer wieder regnet es und kalt ist es auch. Deshalb gibt es leider auch nicht so viele schöne Bilder wie bei den letzten beiden Etappen. Eine anstrengende Etappe liegt vor mir. Ich hatte keine Lust das letzte Stück nach Kirn noch einmal auf zu teilen und entschloss mich deshalb die knapp 40 km in einem Rutsch zu gehen.



            Es geht also abwärts vom Heimsberg in Richtung Boos, wo ich nach kurzer Zeit ankomme. Hier quere ich die Bahngleise und folge einem kleinen Weg direkt am Naheufer. Vorbei an Kleingärten und Feldern geht es in Richtung Bad Sobernheim. Kurz vor Staudernheim überquere ich die Nahe über eine alte Eisenbahnbrücke und laufe gen Disibodenberg. Eigentlich führt der Weinwanderweg um den Disibodenberg herum, ich beschließe jedoch einen Abstecher hinauf zu machen um mir die alte Klosterruine anzuschauen. Etwas das ich schon lange einmal vorhatte aber dann doch nie umgesetzt habe. Normalerweise gibt es am Fuße des Bergs ein Kassenhäuschen, aufgrund der Pandemie ist aber alles unbesetzt. Ich zahle meinen Eintritt in die bereitgestellte Spendenbox und passiere das Drehkreuz.
            Oben angekommen schrecke ich ein paar Kaninchen und Rehe auf die wohl nicht mit meinem Besuch gerechnet haben.








            Nachdem ich mich umgesehen habe, geht es weiter. Ich steige hinab nach Staudernheim und durchquere den Ort. Auch hier ist ob der frühen Uhrzeit wenig los. Ich überquere wieder die Nahe und bin dann schon auf dem Bad Sobernheimer Barfusspfad angekommen. Eine schöne Abwechslung wenn man Zeit mitgebracht hat, und nicht wie ich unbedingt Strecke machen will.



            Ich lasse den Barfusspfad also links liegen und durchquere Bad Sobernheim. Der Weg führt mich an einer kleinen Craft-Brauerei mit Biergarten vorbei die in einer alten Kirche untergebracht ist. Schade, dass ob der Corona-Pandemie alles geschlossen hatte. Unterwegs kam ich an wirklich vielen schönen Gaststätten und Ausflugslokalen vorbei. Zu anderen Zeiten gibt es viele gute Möglichkeiten entlang des Weges einzukehren um ein paar regionale Spezialitäten zu probieren.
            Pech für mich so bleibt mir nichts weiter als dem Weg zu folgen. Schon bald lasse ich Bad Sobernheim hinter mir. Das Wetter ist weiter wankelmütig. Es nieselt immer wieder, nur manchmal kommt die Sonne raus. Für mich heißt das ständiger Wechsel zwischen T-Shirt und Regenjacke. Ich überquere die B41, die nach Kirn führt. und mache mich auf den Weg nach Nußbaum.


            Blick zurück nach Bad Sobernheim

            Vorbei am Nußbaumer Wäldchen, zwischen Feldern und Weinbergen genieße ich Weit- und Ausblicke. Nußbaum ist ein kleiners beschauliches Dörfchen und schnell passiert. Viel zu sehen gibt es hier nicht. Die Hühner am Ortsausgang verabschieden mich. Es geht weiter in Richtung Monzingen.





            Ab nun geht es ständig Auf und Ab. Der Großteil des Weges führt durch Weinberge, nur zur Durchquerung der Orte muss ich erst abwärts und dann wieder Aufsteigen. Am Ende werden es weniger Höhenmeter sein als bei der letzten Etappe. Ich merke es später trotzdem in den Knien. Es geht also weiter bis ich schließlich in Monzingen angekommen bin. Unterwegs kommt mir eine andere Gruppe Wanderer entgegen, die entweder den Weinwanderg gehen oder den in diesem Teil meißt paralell verlaufenden Pilgerweg der hlg. Hildegard von Bingen.
            Monzingen ist ein wirklich schönes Städtchen mit vielen alten Gebäuden, die wirklich sehenswert sind.



            Weiter geht es bergauf und bergab durch Weiler bei Monzingen und Simmertal.



            Nachdem ich Simmertal durchquert habe geht es vorbei an einem Sägewerk steil bergauf.



            Durch den Wald führt der Weg immer weiter nach oben durch das Örtchen Dhaun mit dem zugehörigen Schloß.





            Über den Berg bei Dhaun geht es weiter. Nachdem ich das letzte Steile Stück hinauf geschafft habe werde ich kurze Zeit später mit tollen Ausblicken über den ganzen Soonwald belohnt. Leider ist die Sicht an diesem Tag nicht so besonders, ich kann aber erahnen, dass bei gutem Wetter tolle Weitsicht möglich wäre.



            Weiter geht es entlang des Weges, der mich bald nur noch durch den Wald führt. Das letzte Stück der Etappe ist nicht besonders spektakulär. Es geht durch den typisch deutschen Wirtschaftsforst bis ich schließlich oberhalb Kirns aus dem Wald trete. Vorbei an einem alten Steinbruch geht es immer weiter begab bis ich schließlich in Kirn ankomme.





            Am Bhf von Kirn endet der Weinwanderweg Rhein-Nahe und meine heutige Etappe. Knapp 40 km sind es am Ende geworden, die ich in insgesamt 8 Std. hinter mich gebracht habe. Das merke ich nun aber auch. Das ständige Auf und Ab ging mir ganz schön auf die Knie und ich bin froh als ich mich zuhause erst einmal in die Badewanne legen kann.

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            • Lofwyr
              Erfahren
              • 05.04.2020
              • 140

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [DE] Weinwanderweg Rhein-Nahe

              Etappe 4: Dorsheim - Bingen (11 km)

              Die letzte Etappe des Weinwanderweges ist eher ein Spaziergang denn eine Wanderung, der Vollständigkeit halber, will ich ihn dennoch machen. Ich starte wieder am Ausgangspunkt meiner ersten Etappe in den Weinbergen von Dorsheim. Statt mich nach rechts gen Laubenheim zu halten folge ich nun dem Weg bergab in Richtung Münster-Sarmsheim.



              Ich unterquere dabei die A61 und komme schließlich nach Münster-Sarmsheim.



              Der Weg führt mich nur kurz durch den Ort. Gleich am Ortseingang führt mich die Beschilderung auf einen Weg oberhalb des Ortes, bis zum Feuerwehrhaus. Hinter dem Feuerwehrhaus schlage ich mich dann in die Büsche. Naja zumindest macht es den Eindruck. Ein kleiner Pfad führt mich durch zurückgeschnittenes dichtes Gestrüpp bergauf.





              Nachdem ich diesem Pfad eine Weile folge gelange ich auf den Berg oberhalb Münster-Sarmsheims. Wo mich der Weg weiter durch die Weinberge führt. Dieser Abschnitt ist wirklich sehr schön, mit vielen tollen Aussichten. Nach einiger Zeit führt mich der Weg durch ein kleines Wäldchen nach Weiler.


              Blick auf Mü-Sa


              Blick auf die Weinberge im Hintergrund ist Weiler zu sehen.





              In Weiler angekommen folge ich dem Weg durch das Örtchen bis ich zur alten Römerstraße komme. Diese alte Straße, inzwischen mehr ein Pfad, führt mich schließlich nach Bingen am Rhein, wo ich gegenüber der Drususbrücke von der Römerstraße ankomme.









              Über die Drususbrücke überquere ich die Nahe nun zum letzten Mal. Entlang der nahe folge ich dem Fuß- und Radweg nun bis an das Rhein-Nahe Eck komme wo die Nahe in den Rheiun mündet und meine Wanderung des Weinwanderwegs Rhein-Nahe endet.




              Der Binger Mäuseturm

              Abschließend kann ich sagen, das mir der Weg viel Spaß gemacht hat. Jede meiner Etappen hat mir andere Aussichten und Landschaften geboten. Die Wegführung war nicht immer originell und für eine Zertifizierung würde es wohl auch nicht reichen. Mich hat das jedoch nicht gestört. Ich würde den Weinwanderweg vielleicht zu einer anderen Zeit noch einmal gehen, um die eine oder andere Ortschaft ausgiebieger zu besuchen und manches am Wegesrand auszuprobieren. Ich würde empfehlen den Weg im Frühling oder Herbst zu gehen. Abgesehen von den angenehmeren Temperaturen, ist die Natur in den Weinbergen in dieser zeit sicher am schönsten.

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              • Dogmann
                Fuchs
                • 27.09.2015
                • 1022
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [DE] Weinwanderweg Rhein-Nahe

                Du machst es genau richtig, lässt dich nicht unter kriegen und marschierst los.
                Sieht gut aus!
                Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                • Lofwyr
                  Erfahren
                  • 05.04.2020
                  • 140

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [DE] Weinwanderweg Rhein-Nahe

                  Danke dir.
                  Ja einfach am Wochenende mal nen Wanderweg vor der eigenen Tür zu erkunden ist so herrlich simpel. Keine Planung, keine weite Anfahrt etc. Einfach losgehen und genießen. Das hat tatsächlich was für sich.

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