[SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

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  • MartinHuelle
    Dauerbesucher
    • 31.01.2010
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    #41
    AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

    Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
    Ach, ja, ich habe auch 2 Paar Zustiegsschuhe, die ich aber nur im Alltag benutze.
    Die sind ganz schön schwer ( s. o. ) und recht fest, also eher unflexibel. Ist halt ein Kompromiss aus Bergschuh und Trailrunner.
    Da musst du abwägen, wo deine Präferenzen liegen.
    Erstmal noch zum Nordlandvirus: Ja, der ist eh nicht totzukriegen

    Ansonsten ist die Gewichtsreduzierung beim Gepäck erstmal klar für die Nutzung leichter Schuhe. Soweit runter wie Du werde ich es aber wohl nicht schaffen. Im Hinblick auf eine mögliche Sarektour würde ich dort dann gerne 14 Tage unterwegs sein wollen, wo dann allein schon beim Essen einiges zusammenkommt. Sollte ich einen Rucksack zu Beginn der Tour auf 25 kg drücken können (bisher war ich da für solch einen Zeitraum sicherlich immer deutlich schwerer), fände ich das schon super. Ich muss bei Zeiten mal meinen Krämpel zusammenwiegen ...

    Aber zurück zu den Schuhen. Es gibt da schon Zustiegsschuhe, die nahezu so leicht sind wie Trailrunner und wohl auch sehr schnelltrockend. Wie z. B. der Mission LT von Black Diamond oder der TX Guide von La Sportiva. Die möchte ich mir mal näher ansehen und schauen, ob sie passen und infrage kommen könnten.
    www.martin-huelle.de

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    • evernorth
      Fuchs
      • 22.08.2010
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      #42
      AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

      Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen
      Aber zurück zu den Schuhen. Es gibt da schon Zustiegsschuhe, die nahezu so leicht sind wie Trailrunner und wohl auch sehr schnelltrockend. Wie z. B. der Mission LT von Black Diamond oder der TX Guide von La Sportiva. Die möchte ich mir mal näher ansehen und schauen, ob sie passen und infrage kommen könnten.
      Das klingt interessant. Wäre schön, wenn du dich noch mal melden könntest, wenn du dir die Schuhe angesehen hast.
      Wenn es nicht schon klar ist: Bitte keine Schuhe mit Goretex Membran ( o.ä. ) nehmen, ist teurer, bringt keine Vorteile und benötigt eine laaange Trocknungszeit.
      Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:29. Grund: Fehler behoben
      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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      • Blahake

        Fuchs
        • 18.06.2014
        • 1432
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        #43
        AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

        Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
        ...ein weiteres Beispiel Bau - meisterlicher Handwerkskunst, und mir schießt es sofort in den Kopf: Das kann nur von Anne ( Blahake ) erschaffen worden sein. Es ist schon erstaunlich: Immer, wenn ich denke, hier war bestimmt noch niemand vor mir - Anne war schon hier!


        Aber ich muss leider aus zweierlei Gründen widersprechen. Erstens ist die Mauer natürlich nicht annähernd von einer Qualität, die meinen Ansprüchen genügen würde, eine Mauer von mir wäre viiiieel höher, breiter, stabiler!!!
        Und zweitens war ich leider noch nie im Sarvesvágge, ein Umstand, den ich eigentlich dieses Jahr noch zu ändern gedachte, wenn Corona mich lässt...

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        • evernorth
          Fuchs
          • 22.08.2010
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          #44
          AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

          Mittwoch, 04.09.19


          Luohttoláhko - Noajdevágge - Noajdevallda: Wetterumschwung


          Es dauert heute alles ein wenig länger: Länger frühstücken, länger auf die Karte schauen, länger im Grundsten lesen und…..viiel länger gucken. Rausgucken, rumgucken und nach dem Nåite schauen.....
          Der Gipfel liegt gerade frei, aber wir wollen über eine Gipfelbesteigung erst entscheiden, wenn wir am Fuße des Berges angekommen sind. Jedenfalls ist es schon recht spät, als wir endlich aufbrechen.




          Freie Sicht auf dem Nåite?


          Unser Weg führt zunächst über Geröll und Blockgestein, was, insbesondere zu Beginn des Tages, nur wenig Vergnügen bereitet.
          Schon nach etwa 10 Minuten erreichen wir einen Platz, der gleich drei, oder vier Campstellen bereithält. Alles ist sorgfältig eingeebnet und bietet großzügig Platz für 6-8 Zelte. Vielleicht ist diese Stelle im Grundsten gemeint? Dagegen spricht allerdings die Entfernung zum nächsten Wasser.
          Schließlich erreichen wir die Stelle, an der wir uns entscheiden müssen: Aufstieg ( jaaa! ), oder Abstieg ( hmm… ), Gipfel oder talwärts? Neben dem philosophisch - assoziativem Aspekt dieser Frage halten wir uns lieber an die Fakten. Der Gipfel des Nåite liegt zwar frei, aber nahezu alle ( höheren ) Nachbar - Gipfel ( und davon gibt es zahlreiche! ) liegen in den Wolken.
          Selbst bei einer schnellen Gipfelbesteigung könnte es dann eng werden, noch rechtzeitig das Noajdevágge hinunterzukommen.
          Deshalb entscheiden wir uns, direkt ins Noajdevágge abzusteigen.




          Das Noajdevágge. Links ( verdeckt ) der Nåite



          Down, down, down.....


          In meiner Erinnerung ist das einer der schönsten Abschnitte der ganzen Tour.
          Während dem fast vierstündigen Abstieg ( ja, ja! ) denke ich nicht einmal mit Bedauern an den verpassten Gipfel, denn das Noajdevágge ist an diesem Nachmittag voller Überraschungen. Ich freue mich jedenfalls von Augenblick zu Augenblick über die gelungene Wahl der „richtigen“ Seite, denn wir haben uns für die im Grundsten empfohlene, östliche ( rechtsseitige ) entschieden. Es wäre sicherlich auch auf der westlichen Seite gegangen ( dort ist Volker gegangen ), aber meine Blicke hinüber sagen manchmal etwas Anderes. Dann sieht es doch recht steil und abschüssig aus.
          Wir überqueren den Noajdejågåsj bereits gleich zu Beginn an einer schmalen Stelle.
          Meine gute Laune verbessert sich von Stunde zu Stunde, insbesondere deshalb, weil das Wetter immer sonniger wird. Da ist der schöne Regenbogen, gleich im ersten Drittel des Abstiegs, nur der Anfang. Nun, es geht ja auch bergab, und das, auf eine nur leicht abfallende Art und Weise, das heißt, die wirklich steileren Passagen sind überaus rar, was ein zügiges Vorankommen schon mal garantiert.









          Zeitweise ist die gegenüber liegende, westliche Seite, vollkommen von Sonnenlicht beschienen. Herrlich!
          Im mittleren Abschnitt des Tales gibt es durchaus ebene Stellen, die für ein Camp in Frage kommen. Die Aussicht hinunter ins Sarvesvágge und zu den zahlreichen, umliegenden Sarek - Bergen ist jedenfalls grandios. Ein wunderbares Wolkenspiel gibt es noch „on top“.




          Blick zurück...









          Platz für ein hochgelegenes Camp







          Weiter down, down...





          Das Sarvesvágge kommt ins Blickfeld




          Albrecht hängt etwas zurück, denn er ist meist mit dem Fotografieren beschäftigt.
          Sehr weit bis zum Noajdevallda kann es nicht mehr sein, denke ich.
          Als der Noajdejågåsj mit einem Fluss aus dem Lullihavágge zusammentrifft, ist die Zeit gekommen, auf die andere Seite zu wechseln.




          Furt über Noajdejågåsj, links. Rechts der Bach, der aus dem Lullihavágge kommt


          Ich quere den Noajdejågåsj an einer schmalen und nicht besonders tiefen Stelle. Für die Fotos von Albrechts Passage nehme ich mir die Zeit, denn er muss noch kurz in die Watschuhe.




          Die Furtstelle








          Nach der Furt ist es nur noch ein überschaubares Stück hinunter. Auf dem Weg geht es dabei über die eine, oder andere Kuppe, deren Aneinanderreihung wohl einen alten Moränen - Rücken aus glazialen Zeiten darstellt.





          Hier gibt es sicher die eine, oder andere Camp - Stelle, doch mich zieht es weiter hinunter zu einer großen Wiese. Die liegt auch viel näher am Wasser und das ist für mich immer besonders wichtig: Kurze Wege zum Wasser.
          Albrecht gesellt sich schon kurze Zeit später dazu, doch ihm sagt der Platz nicht sonderlich zu. Er möchte lieber etwas erhöht auf einer der Moränen - Kuppen stehen. So liegen unsere Camp - Stellen also diesmal ein ordentliches Stück auseinander.
          Wir sprechen uns noch kurz ab, was wir morgen unternehmen wollen, wenn das Wetter wirklich so regnerisch werden sollte, wie vorhergesagt. In dem Fall wollen wir einen Ruhetag einlegen.




          Camp 5 - Noajdevallda


          Nachdem das Zelt steht, gehe ich zunächst zum Fluss, um Wasser zu holen und mich endlich mal etwas gründlicher zu waschen. Heute ist das auch keine große Herausforderung, da die Luft nicht so kalt ist. Da die Zeit jedoch schon ordentlich fortgeschritten ist, beginnt es am Ende bereits zu dämmern. Das kalte Wasser der Körperwäsche weckt jedes Mal verlässlich meine Lebensgeister, und danach durchströmt eine Mischung aus intensiver Wärme und purer Lebensenergie jede Faser meines Körpers. Allein für dieses herrliche Gefühl lohnt es sich zu leben. Einfach großartig!
          Als ich nach dem Abendessen noch einmal vor das Zelt trete, blicke ich hinauf zu Albrechts Zelt, wo ich immer wieder mal einen Lichtschein entdecken kann. Dann wende ich mich um und schaue in Richtung des Lådebakte, auch ein lohnendes Ziel für eine Gipfelbesteigung.




          Lådebakte, links


          Jetzt gerade ist es trocken, doch keine 10 Minuten vorher hat es bereits stark geregnet. Der Abendhimmel und die fast schon drohenden Wolken sprechen eine deutliche Sprache.
          Die angekündigte Wetterverschlechterung zieht heran, nein, sie ist bereits angekommen.
          Keine guten Aussichten für den morgigen Tag, denke ich noch, da frischt der Wind auf und ich flüchte eilig vor den fallenden Regentropfen ins Zeltinnere.
          Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:29. Grund: Fehler behoben
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          • NF
            Erfahren
            • 23.02.2019
            • 200
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            • Meine Reisen

            #45
            AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

            Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
            Mittwoch, 04.09.19





            Lådebakte, links


            Jetzt gerade ist es trocken, doch keine 10 Minuten vorher hat es bereits stark geregnet.
            ...Und auf dem Laddebakte hat es sogar geschneit! Je nachdem wie lange es am Naite gedauert hätte, hättet ihr da oben auch noch in den Schnee kommen können, oder?

            Toller Bericht!

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            • evernorth
              Fuchs
              • 22.08.2010
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              #46
              AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

              Zitat von NF Beitrag anzeigen
              ...Und auf dem Laddebakte hat es sogar geschneit! Je nachdem wie lange es am Naite gedauert hätte, hättet ihr da oben auch noch in den Schnee kommen können, oder?


              Toller Bericht!
              Vielen Dank. Es freut mich, wenn es dir gefällt.

              Es lag bereits vorher etwas Schnee auf den beiden Gipfeln. Gut und richtig beobachtet.
              Möglicherweise hätten wir von dem Neuschnee noch was abbekommen. Somit war es gut ( und richtig! ), nicht
              auf den Gipfel gegangen zu sein.
              Es sollte allerdings noch erheblich mehr Neuschnee fallen ( hinunter bis auf 7-800 m ).
              Dazu mehr im nächsten Teil......
              Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:30. Grund: Fehler behoben
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              • vobo

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                #47
                AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut!

                Aber so viel leichter kann es rechtsseitig des Noadejagasj auch nicht gegangen sein, wenn ihr auch fast 4 Stunden gebraucht habt - ok, tollere Fotos hast Du gemacht . ICh kann mich erinnern, dass es anfangs auch noch sehr leicht und schön ging und dann in der Mitte steiler am Hang war, egal.

                Und die Gegend um das Noajdevallda bietet wirklich tolle Zeltplätze, und ab jetzt beginnt ja Deine Solo-Strecke - bin noch mehr gespannt.

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                • evernorth
                  Fuchs
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                  #48
                  AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel - Am Ende alles gut?

                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                  Aber so viel leichter kann es rechtsseitig des Noadejagasj auch nicht gegangen sein, wenn ihr auch fast 4 Stunden gebraucht habt - ok, tollere Fotos hast Du gemacht . ICh kann mich erinnern, dass es anfangs auch noch sehr leicht und schön ging und dann in der Mitte steiler am Hang war, egal.

                  Und die Gegend um das Noajdevallda bietet wirklich tolle Zeltplätze, und ab jetzt beginnt ja Deine Solo-Strecke - bin noch mehr gespannt.
                  Hallo Volker,

                  ja, es ist egal. Wichtig ist doch eigentlich nur, dass auch du den Abstieg hinunter zum Noajdevallda genossen hast. Die Zeltplätze
                  sind da unten wirklich toll und zahlreich.
                  Ich empfand den Abstieg als sehr leicht, habe mich am Schluss aber auch gewundert, etwa die gleiche Zeit wie du benötigt zu haben. Egal.....
                  Zuletzt geändert von evernorth; 11.05.2020, 00:31. Grund: Fehler behoben
                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                  • evernorth
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                    #49
                    AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                    Donnerstag, 05.09.19


                    Noajdevallda im Regen


                    Die ganze Nacht hat es - mehr oder weniger - stark geregnet.
                    Den Tag über verbringe ich fast ausschließlich im Zelt. So ein „erzwungener“ Ruhetag kann manchmal gut tun, oder auch gehörig auf den Wecker gehen.
                    Bei mir ist es etwas in der Mitte:
                    Die verträumten, fast schon meditativen Momente wechseln sich bei mir ab mit der Sorge um den weiteren Tour - Verlauf. Eigentlich ist mir heute schon klar, dass ich es zwar noch schaffen kann, aber nur um den Preis einer sehr sportlichen Herangehensweise, das heißt: viele Kilometer machen, weitere Gipfelbesteigungen ( bis auf den Skierffe, der muss sein! ) auslassen und vor allem keine weiteren Ruhetage einlegen, oder weiteres, schlechtes Wetter „aussitzen“.
                    Das zusammen erscheint mir kaum miteinander vereinbar. „Na gut“, denke ich, „vielleicht geht es ja doch“?
                    In meinem Inneren scheine ich aber wohl schon mehr zu wissen und das verhagelt mir doch glatt meine gute Laune - jedenfalls ein wenig.
                    Den ganzen Tag verbringe ich also mit Schlafen, Dösen, Lesen, esse und trinke dabei nur wenig.
                    Erst gegen Abend mache ich mir eine Mahlzeit und dazu einen Tee.
                    Wer wenig macht, der muss auch nicht viel essen.

                    Am späten Abend kommt Albrecht herunter zu meinem Zelt. Der Wetterbericht verheißt nichts gutes und das wissen wir beide bereits. Albrecht möchte morgen unbedingt weitergehen, was ich vollkommen verstehe und in Ordnung finde. Er hat einen Tour - Tag mehr zur Verfügung und meint, dass ein Tag im Regen für ihn O.K. ist und es ja auch weniger regnen soll, als heute.
                    Ich sage, dass sich wohl hier dann unsere Wege trennen, da ich im Regen eigentlich nicht starte, schweren Herzens zwar, aber für mich wohl unvermeidlich.
                    Ich könne es mir ja noch überlegen, meint er noch, und dann wünschen wir uns eine gute Nacht.


                    Freitag, 06.09.19


                    Trennung am Noajdevallda


                    Die Nacht ist dann weniger gut. Meine Gedanken „fahren“ auch im Schlaf ordentlich Karussell. Soll ich mit Albrecht weitergehen, oder nicht? Eigentlich hat mein Unterbewusstsein, meine sogenannte „tiefere“ Instanz, längst entschieden, aber das schmerzt auch ganz ordentlich. Dazu ist es in der Nacht ungewöhnlich kalt, so dass mir manchmal regelrecht ein kurzer Kälteschauer den Rücken herunterläuft, da ich den Schlafsack nicht ordentlich geschlossen hatte und jetzt die Wärme daraus entweicht. So muss ich im Halbschlaf gehörig „herumnesteln“, um ihn wieder zu schließen. Unruhig wälze ich mich danach im Schlafsack hin und her. Dann falle ich für eine Zeitlang in einen tieferen Schlaf.
                    Albrechts Stimme weckt mich von ganz weit weg. Es ist 9.30 Uhr und er will sich verabschieden. Nur gedämpft, aus dem Halbschlaf höre ich noch seine Worte: „Es war mir eine Ehre…..“ u.s.w. und ich denke noch: „Du mich auch“, Nein, Spass beiseite, es war eine coole Zeit zusammen, und nun geht eben jeder seinen eigenen Weg.
                    Als er gegangen ist, bin ich relativ schnell wach und schaue mir erst einmal an, was das Wetter so macht. Nun, gerade ist es trocken, aber der nächste Regen kündigt sich schon an, denn die dunklen Wolken im oberen Sarvesvágge lassen genau das erwarten. Wie zu meiner Bestätigung, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, fängt es kurz darauf an, zu regnen. Ich flüchte zurück ins Zelt und koche mir erst einmal einen Kaffee. Ich kann es nicht verleugnen, dass es schon ein komisches Gefühl ist, wieder allein zu sein, doch im Laufe des Tages, wo immer wieder ein Regenschauer auf den nächsten folgt, bin ich ganz und gar damit beschäftigt, meine weitere, jetzt geänderte, Tour zu planen.
                    Eine interessante Variante, die viel Zeit und Strecke einsparen könnte, wäre die, auf Höhe des Nåite hinüber zu wechseln auf die Nordseite des Sarvesvágge und entlang des Rijddanjunjesjågåsj, vorbei am Kanalberget und Axel Hambergs topp, entlang oder über die Gletscher ins Áhkávágge zu gelangen, dass mich dann nach Álgganjalmme, und somit doch noch ins Állgavágge führen könnte. Ja, „könnte“, denn für die Ausführung, das stelle ich schnell fest, fehlen mir vor allem meine Microspikes, die mir auf verschiedenen Gletschern schon gute Dienste geleistet haben. Das wird also leider nichts. Vielleicht ein anderes Mal…..
                    Ich möchte unbedingt ins Snávvávágge, da ich im Sarek - Bericht von drtech gesehen und gelesen habe, wie gut dort die Aussicht auf das Rapaselet ist - eine Traum - Foto - Location!
                    Der neue Plan ist also folgender: Überquerung des Sarvesjåhkå möglichst gleich hier auf die Nordseite, Abstieg ins untere Sarvesvágge mit dem Ziel: Raubtierplatz. Dort Überquerung des mehrarmigen Ráhpaädno an der Tielma - Furt. Unterhalb des Låddebákte bis zur Skarkistugan und Aufstieg ins Snávvávágge, möglichst mit Besteigung des Låddebákte. Anschließend Abstieg ins Rapadalen und hier wieder ganz auf der klassischen Route, wie bei Vobo.
                    Was mir allerdings erhebliches Kopfzerbrechen bereitet, ist die Tatsache, dass es in den letzten 36 Stunden viel geregnet hat, und heute noch ein weiterer Tag mit ergiebigen Niederschlägen dazukommt.
                    Unter diesen Umständen wird im Grundsten vor der Tielma - Furt regelrecht gewarnt. Es besteht also Grund zu der Annahme, dass eine Furt zu gefährlich, oder sogar unmöglich sein könnte.
                    Da ist er wieder, der ( vielleicht? ) schon „vermisste“ Moment des Unwägbaren, der Verunsicherung, verbunden mit der Feststellung, dass hier eigentlich nichts definitiv „planbar“ ist.
                    Da verläuft unser Leben im Alltag doch meist sehr viel „vorhersehbarer“.
                    Sind es aber nicht genau diese „Unsicherheiten“, die mir das Leben im hier und jetzt um so vieles reizvoller, abwechslungsreicher und lebendiger erscheinen lassen?
                    Tja, was mache ich in dem Fall, wenn eine Furt nicht möglich ist?
                    Nun, dann bleibt nur eine lästige und recht zeitaufwendige Alternative: Auf der gleichen Seite des Ráhpaädno verbleiben und entlang des Flusses in Richtung Skarja gehen.
                    Mit etwas Glück lässt sich auf dieser Etappe der Ráhpaädno deutlich vor Skarja furten. Wenn nicht, ja, dann bleibt mir nichts anderes übrig, den weiten, beschwerlichen Weg bis nach Álgganjalmme zu gehen. Irgendwo dort, an der Renvaktarstuga, lässt sich der Guohperjåhkå relativ leicht furten, um auf die Nordseite hinüber zu wechseln.
                    Der Plan steht also. Gegen Abend vertrete ich mir noch etwas die Beine und gehe hinunter zum Sarvesjåhkå, um mir schon einmal eine gute Furtstelle für morgen auszusuchen. Den Nachmittag hatte es nur noch wenig geregnet und nun ist es schon seit Stunden trocken. Eine günstige Stelle ist bald gekommen, und so mache ich mich gleich danach wieder auf den Rückweg.
                    Am Abend zeigen sich kaum Wolken. Ich werfe die meteorologische Glaskugel an und tippe mal auf schönes Wetter für morgen.




                    Schönes Wetter für morgen?


                    Samstag, 07.09.19


                    Entscheidung an der Tielma Furt


                    Die Nacht war richtig kalt, aber diesmal war ich besser vorbereitet und ich habe warm und gut geschlafen.
                    Um 6 Uhr klingelt der Wecker.
                    Nach dem fröstelnden Aufstehen staune ich nicht schlecht, denn meine Wasserflasche aus dem Vorzelt ist zur Hälfte mit Eis gefüllt. Es ist eine ordentliche Menge Schnee gefallen und alle umliegenden Berge sind bis auf sieben, achthundert Meter hinunter mit diesem weißen Material behaftet. Auch „mein Hausberg“, der Nåite, zeigt mir seine kalte, weiße Schulter.




                    Schneebedeckte Sarek - Gipfel



                    Man erkennt rechts den Einschnitt ins Tal des Rijddanjunjesjågåsj, ein lohnendes Ziel zum Aufstieg zum See Dielmájávrásj, oder für eine Traverse zwischen den Gletschern hindurch ins Álggavágge



                    Blick zum Lådebakte und in Richtung Rapaselet, bei bestem Wetter



                    Kaum versteckte "Müll - Entsorgung"



                    Mein Ziel für heute: Lådebakte, Rapaselet und Tielma - Furt


                    Nach einem Kaffee und einem schnellen Porridge bin ich um 9 Uhr abmarschbereit. Ich habe in einer kleinen Feuerstelle noch etwas Müll gefunden, den ich mitnehme. Ich kann einfach nicht verstehen, warum manche Leute die paar Gramm nicht wieder mit hinaus nehmen können und den Müll, nicht mal sonderlich versteckt, einfach liegen lassen.
                    Der Himmel hat am Anfang noch ein paar Wolken, doch im Laufe des Tages wird es das versprochene, sonnige Wetter und der bisher schönste Tag der Tour.
                    Nach der langen, inaktiven Pause kann ich es kaum erwarten, loszugehen. Rasch habe ich die gestern ausgeguckte Stelle erreicht und furte problemlos den Sarvesjåhkå, hinüber auf die Nordseite.
                    Das Sarvesvágge gilt ja als „mild“ und „gemäßigt“ und bisher war es das ja auch. Wird das auch heute so bleiben? Ich bin skeptisch und bereite mich innerlich schon mal auf ein Stück „grüne Hölle“ vor.
                    Schon bald treffe ich auf einen Pfad, den ich manchmal verliere, aber meist nur ganz kurz. Das „Geläuf“ wechselt häufig, aber meist bleibt es „saftig - matschig“, mit sumpfigen, moorigen Flächen, durch die der Pfad meist mitten hindurch führt. Dadurch sind meine Schuhe natürlich sofort durchnässt, aber das kenne ich ja. Im Sarvesvágge werden sie heute allerdings nicht mehr trocken. Manchmal gibt es ein Bushwacking - Intermezzo durch mannshohe Weidenbüsche und mehr oder weniger dichtem Birkenwald, dann folgt wieder ein lichtes und leichtes Auf und Ab durch offenes Terrain. Insgesamt habe ich es mir aber schlimmer vorgestellt. Zwischendurch immer wieder grandiose Blicke zurück zum Nåite.








                    Der Nåite: Ein ausgesprochen schöner Berg



                    Blick auf den Sarvesjåhkå; der Lådebakte rückt näher






                    Ich bin aber gut beschäftigt und mache nur ganz wenige Fotos. Trotzdem brauche ich für das kurze Stück zum Raubtierplatz fast 6 Stunden. Am Raubtierplatz befindet sich eine markante Erhebung, also so eine Kuppe. Hier lasse ich meinen Rucksack liegen und gehe zum Erkunden erst einmal hinunter zum Ráhpaädno. Das dauert eine beachtlich lange Zeit, bis ich den ersten Wasserlauf erreicht habe. Ich will an der besten Stelle schon mal „zur Probe“ furten, ganz ohne Gepäck. Nachdem ich etwas gesucht habe, entscheide ich mich, den ersten, von etwa 4 Flussarmen zu furten. Ohla! Der hat gute Strömung! Das konnte ich vorher gar nicht erkennen, da er dort scheinbar ruhig dahinfloss. Trotzdem - das könnte insgesamt klappen.
                    Es folgt der zweite und dritte Flussarm, die insgesamt etwas leichter sind. Ich bin überrascht, denn das hatte ich mir vorher deutlich schwieriger vorgestellt.
                    Der letzte Flussarm hat es noch mal in sich, denn sein Wasser reicht mir schon hinauf bis zum halben Oberschenkel. Dafür ist die Strömung geringer und weniger stark. Nun noch den Weg durch die Furt wieder retour und zurück zum Rucksack. Auch das gelingt gut, da ich mir den Weg gut gemerkt habe. Zurück auf der Kuppe staune ich nicht schlecht: Die Test - Aktion hat gut 90 Minuten gedauert. Jetzt, mit Rucksack, sollte es natürlich schneller gehen, doch schon beim etwas kritischen, ersten Flussarm, bin ich mir über die vorher genommene Furtstelle nicht mehr ganz sicher. Die dann gewählte Stelle klappt aber auch ganz gut und die starke Strömung kommt mir gar nicht mehr so stark vor. Nach einer knappen Stunde stehe ich schließlich auf der anderen Seite.




                    Tielma - Furtstelle: Sieht harmlos aus, täuscht aber etwas


                    Erstmals seit einigen Tagen habe ich ein Paar gesehen, dass bereits vor mir gefurtet war.
                    Wie sich noch herausstellen wird ist es das italienische Paar, das ich in den nächsten Tagen noch einige Male treffen soll.
                    Ich fühle mich sichtlich euphorisiert über meinen glücklichen Furt - Verlauf, und eigentlich sollen einem dann ja Flügel wachsen. Nicht so hier, denn der weitere Weg zieht sich doch gehörig in die Länge.
                    Das kurze Stück bis zur Skarkistugan will kein Ende nehmen. Auch der Pfad ist alles andere als
                    „trivial“, denn neben etwas Bushwacking wollen die sumpfigen Abschnitte nicht aufhören.
                    Irgendwann folge ich - inzwischen schon etwas entnervt - einer Spur mitten hinein in dem Sumpf, nur, um festzustellen, dass ich wohl einer Elchspur gefolgt bin. Was dem einen ( Tier ) Genuss bereitet, ist für mich zu einer Sackgasse geworden, und während ich mich noch etwas mühsam aus dem nassen Sumpf herausarbeite stehe ich plötzlich, wie vom Donnerschlag gerührt, vor der Skarkistugan. Na, das nenne ich mal eine Punktlandung!
                    Schon vorher hatte ich mich gefragt, ob der Weg denn zwangsläufig zur Skarkistugan führt, oder ich vielleicht noch „vorbeilatsche“.
                    Na, das hatte sich dann ja erübrigt; sehr zu meiner Zufriedenheit.




                    Skarkistugan


                    Eigentlich will ich hier, bei der Skarkistugan, für heute Feierabend machen, aber ich finde partout keinen halbwegs vernünftigen und ebenen Platz für das Zelt.
                    Da es bereits kurz vor 20 Uhr ist, entscheide ich, bereits heute schon hoch ins Snávvávágge zu steigen. So hoffe ich, dort noch, vor Einbruch der Dämmerung, einen guten Platz für die Nacht zu finden.
                    Auf einem gut erkennbaren, ausgetretenen Pfad steige ich nun rasch aufwärts. Auf einer schon bald erreichten, kleinen Hochebene scheint das meiste des knackigen Aufstiegs bereits hinter mir zu liegen. Ich treffe hier auf zwei Schweden, die gerade an einer schönen Stelle ihr Zelt errichten.
                    Sie meinen, ich müsse noch ein Stück in eine schmale, steile Schlucht absteigen, einen Bach furten und auf der anderen Seite der Schlucht wieder aufsteigen, dann wird es flacher mit einigen guten Campstellen.
                    Es ist erstaunlich, wie am Ende eines laangen Tages eine solche Information die Laune doch beträchtlich in den Keller ziehen kann.
                    Gleichwohl ist es eben die Gabe ( wenn nicht sogar die Kunst ) des einzelnen, sich daraus zu befreien und „emporzuschwingen“.
                    Jedenfalls wachsen mir heute doch noch Flügel und ich mobilisiere letzte Kräfte.
                    Es dämmert bereits, als ich auf einer flachen Stelle, mit Blick hinunter auf das Rapaselet, das Zelt errichte.
                    Selbst jetzt, im Dämmerlicht, ist der Platz perfekt und ich freue mich bereits auf Morgen, bei dann - hoffentlich - besseren Lichtbedingungen.
                    Dann folgt noch ein leider etwas zu langer Weg zum nächsten Bach, wo ich mich geschwind wasche und die Wasserflaschen fülle. Bereits im Dunkeln bereite ich mir mein Abendessen, dass mir an Tagen wie diesen, unvergleichlich gut schmeckt.
                    Wow, was für ein herrlicher, lebendiger und einfach nur großartiger Tag!




                    Bereits Camp 8, Snávvávágge, oberhalb des Rapaselet, einfach direkt neben dem Pfad.
                    Zuletzt geändert von evernorth; 08.06.2020, 13:46.
                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                    • Borgman
                      Dauerbesucher
                      • 22.05.2016
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                      #50
                      AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                      Klase, es geht weiter, hab schon die ganze Woche darauf gewartet . Und gleich mit einer sehr schönen Beschreibung, einem treffenden Beispiel dafür, was es (auch für mich) heißt, sich ganz und gar lebendig zu fühlen. So ein toller, abwechslungsreicher Tag nach einer erzwungenen Regenpause - besser kann es wohl kaum sein.

                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                      Sind es aber nicht genau diese „Unsicherheiten“, die mir das Leben im hier und jetzt um so vieles reizvoller, abwechslungsreicher und lebendiger erscheinen lassen?
                      Genau! Wir müssen bewusst mehr davon zulassen. Nichts im Leben ist wirklich planbar.

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                      • Taffinaff
                        Fuchs
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                        #51
                        AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                        Bist Du mit dem Zelt zufrieden? Ich habe seit einer Weile ein Scarp und das hat 2018 im Sarek seine erste längere Tour gesehen, hat mich durchaus überzeugt.

                        Taffi

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                        • vobo

                          Dauerbesucher
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                          #52
                          AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                          Ach schön, dass meine Neugier befriedigt wird. War sehr gespannt auf die weitere Route... und es zeigt sich, dass nach der Schneeschmelze selbst lange Regengüsse so einen Sammelfluss wie den Rapa nicht übermütig werden lassen. Aber 6 Stunden für die wenigen (6?) Kilometer bis zum Raubtierplatz ist schon echt Wahnsinn. Wie lange hättest Du dann weiter nach Norden (gar bis Algganjalmme) gebraucht...

                          Aus dem Titel würde ich allerdings schließen, dass der schöne Aufstieg heute Dir am folgenden Tag nicht so viel gebracht hat?

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                          • oesine63
                            Erfahren
                            • 27.11.2013
                            • 421
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                            #53
                            AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                            Camp 8 - was für eine grandiose Aussicht! - Die "Flügel" haben sich gelohnt. Da gehört aber ordentlich mentale Stärke dazu, dass man sich nach einem langen Tag nochmals weiterquält ...

                            Sehr schöner Bericht!

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                            • Pfiffie
                              Fuchs
                              • 10.10.2017
                              • 2024
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                              • Meine Reisen

                              #54
                              AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                              Oh man, da bekommt man Heimweh
                              "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                              • evernorth
                                Fuchs
                                • 22.08.2010
                                • 1828
                                • Privat

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                                #55
                                AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                Bist Du mit dem Zelt zufrieden? Ich habe seit einer Weile ein Scarp und das hat 2018 im Sarek seine erste längere Tour gesehen, hat mich durchaus überzeugt.

                                Taffi
                                Hi Taffi,

                                ich habe das Scarp seit 2017 oder 18, jedenfalls seit Tarptent den Innenraum über die sliding buckles vergrößert hat.
                                Damit ergibt sich ein Raum, der fast soviel Platz bereitstellt, wie in meinem Chinook. Darin lässt es sich beim Abwettern
                                gut aushalten. Ansonsten hat es sich im Sarek bewährt.
                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                • evernorth
                                  Fuchs
                                  • 22.08.2010
                                  • 1828
                                  • Privat

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                                  #56
                                  AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                  Ach schön, dass meine Neugier befriedigt wird. War sehr gespannt auf die weitere Route... und es zeigt sich, dass nach der Schneeschmelze selbst lange Regengüsse so einen Sammelfluss wie den Rapa nicht übermütig werden lassen. Aber 6 Stunden für die wenigen (6?) Kilometer bis zum Raubtierplatz ist schon echt Wahnsinn. Wie lange hättest Du dann weiter nach Norden (gar bis Algganjalmme) gebraucht...

                                  Aus dem Titel würde ich allerdings schließen, dass der schöne Aufstieg heute Dir am folgenden Tag nicht so viel gebracht hat?
                                  Hallo Volker,

                                  ich mache mir keine Notizen und deshalb bin ich mir nicht sicher, wie lange ich bis zum Raubtierplatz gebraucht habe. Vielleicht waren es auch nur 4,5 oder 5 Stunden? Dort angekommen habe ich jedenfalls viel Zeit auf der südlichen Seite des Rapaädno verbracht. Mir ist eingefallen, dass ich auch noch einen Abstecher zur dortigen Sami - Hütte gemacht habe. Jedenfalls weiß ich, dass ich ziehmlich genau gegen 21 h am Camp 8 war und irgendwo müssen die Stunden ja geblieben sein.
                                  Keine Ahnung, wie lange ich bis Algganjalmme gebraucht hätte.
                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                  • evernorth
                                    Fuchs
                                    • 22.08.2010
                                    • 1828
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                                    #57
                                    AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                    Zitat von oesine63 Beitrag anzeigen
                                    Camp 8 - was für eine grandiose Aussicht! - Die "Flügel" haben sich gelohnt. Da gehört aber ordentlich mentale Stärke dazu, dass man sich nach einem langen Tag nochmals weiterquält ...

                                    Sehr schöner Bericht!
                                    Vielen Dank oesine. Der Platz war schon großartig und so ein später Aufstieg, wenn er sich dann noch in der Zeit bis zum Dunkel werden realisieren lässt, lohnt sich dann immer. Camp 9 war indes auch nicht schlecht, aber......ich greife bereits
                                    vor.
                                    Zuletzt geändert von evernorth; 01.06.2020, 07:20.
                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                    • evernorth
                                      Fuchs
                                      • 22.08.2010
                                      • 1828
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                                      #58
                                      AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                      Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                      Oh man, da bekommt man Heimweh
                                      Hallo Pfiffie,

                                      geht mir mit dem Sarek auch seitdem so.
                                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                      • evernorth
                                        Fuchs
                                        • 22.08.2010
                                        • 1828
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                                        #59
                                        AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                        Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                        Klase, es geht weiter, hab schon die ganze Woche darauf gewartet . Und gleich mit einer sehr schönen Beschreibung, einem treffenden Beispiel dafür, was es (auch für mich) heißt, sich ganz und gar lebendig zu fühlen. So ein toller, abwechslungsreicher Tag nach einer erzwungenen Regenpause - besser kann es wohl kaum sein.


                                        Genau! Wir müssen bewusst mehr davon zulassen. Nichts im Leben ist wirklich planbar.
                                        Hallo Bernd,

                                        ja, es ist doch später geworden, als ich vorhatte.

                                        Die Bequemlichkeiten in unserem durchgeplanten, oft fremdbestimmten und „zivilisierten“ Leben sind schön, aber auffallend lebendig fühle ich mich dann meist nicht.
                                        Erst wenn Wind und Weite, Kälte und Wärme, gute Luft und auch mal nasser Regen von einem offenen Himmel in das eigene Gesicht fällt, dann, ja dann weckt das meist meine Lebensgeister und eine unglaubliche Energie durchflutet meinen Körper, bis in die letzte Zelle.
                                        Danach braucht es keine Drogen ( mehr ). Das ist viiiel besser!
                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                        • Mika Hautamaeki
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                                          • 30.05.2007
                                          • 3979
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                                          #60
                                          AW: [SE] Im Sarek 2019: Keine Gipfel, viel Nebel – Am Ende alles gut?

                                          Ein Traum
                                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                          A. v. Humboldt.

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