[SE][NO] Hellemobotn, Padjelanta, Sulitjelma

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  • Pfiffie
    Fuchs
    • 10.10.2017
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [SE][NO] Hellemobotn, Padjelanta, Sulitjelma

    Hehe für mich sind und bleiben es Moorhühnchen. Man läuft und läuft bis eins nach oben startet oder in Gruppen

    Irgendwie hab ich den Thread noch garnich gesehen, dafür aber jetzt. Also schon mal vielen Dank fürs mitnehmen
    "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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    • andrea2
      Dauerbesucher
      • 23.09.2010
      • 940
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [SE][NO] Hellemobotn, Padjelanta, Sulitjelma

      Hallo Claudia, sehr schön, der Bericht. Padjelanta sollten wir vielleicht auch noch mal machen, so lange wir noch hundelos sind. Es ist einfach soooo schön, auch wenn euer Wetter ja nicht gerade der Traum eines Wanderers ist.

      An die lange Holzbrücke kann ich mich auch noch gut erinnern. Allerdings hat mir das früher noch nicht so viel ausgemacht.

      Um das Blasenaufstechen gibts ja fast schon einen Glaubenskrieg. Ich steche sie auch immer vorsichtig auf. Aber man musss sich auch immer im klaren sein, dass das eine große offene Wunde sein kann. Ich könnte mir nicht vorstellen mit einer großen gefüllten Blase und Blasenpflaster drauf, weiter zu wandern.

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      • Ljungdalen
        Alter Hase
        • 28.08.2017
        • 2716
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [SE][NO] Hellemobotn, Padjelanta, Sulitjelma

        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
        Um das Blasenaufstechen gibts ja fast schon einen Glaubenskrieg. Ich steche sie auch immer vorsichtig auf. Aber man musss sich auch immer im klaren sein, dass das eine große offene Wunde sein kann. Ich könnte mir nicht vorstellen mit einer großen gefüllten Blase und Blasenpflaster drauf, weiter zu wandern.
        Jeder hat irgendwie auch unterschiedliche Haut & Schmerzempfinden. Wenn ich so etwas merke ("tut irgendwie weh, jetzt muss ich mal nachgucken"), dann *sind* die normalerweise schon offen und sehen schlimm aus. Dann kann ich auch einfach weiterlaufen (normales Pflaster drauf, scheuert weniger auf/in der Wunde), kann ich eh' nichts mehr ändern...

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        • vobo

          Dauerbesucher
          • 01.04.2014
          • 718
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: [SE][NO] Hellemobotn, Padjelanta, Sulitjelma

          Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
          ...
          Pause, Blick Richtung Rautåive


          Pause, rechts der Tjårok
          Hallo Claudia, sehr schöner Bericht bisher, nur teilweilse ein bisschen schmuddeliges Wetter. Der Tjårok sieht ja auch gut erklimmbar aus auf dem Bild - da möchte ich gerne noch rauf und auf den Hellemofjord blicken. Die Bilder von Hans Nydahl dazu sehen echt traumhaft aus.

          Bin gespannt ob Euch der Wintereinbruch von Andrea noch trifft.

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          • oesine63
            Erfahren
            • 27.11.2013
            • 421
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [SE][NO] Hellemobotn, Padjelanta, Sulitjelma

            Ich hab Sehnsucht nach Fortsetzung!

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            • Mortias
              Fuchs
              • 10.06.2004
              • 1194
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [SE][NO] Hellemobotn, Padjelanta, Sulitjelma

              Zitat von oesine63 Beitrag anzeigen
              Ich hab Sehnsucht nach Fortsetzung!
              Stimmt, ist schon länger nichts mehr gekommen. Schließe mich somit meiner Vorrednerin an. Aber soll natürlich nicht so verstanden werden, dass hier jetzt irgendwie Druck aufgebaut wird...

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              • dingsbums
                Fuchs
                • 17.08.2008
                • 1503
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: [SE][NO] Hellemobotn, Padjelanta, Sulitjelma

                Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                Kleine Korrektur: Schneehuhn. Rebhühner gibt es so weit nördlich bzw. im Gebirge nicht.
                Danke, korrekt. Vielleicht sollte ich einfach weiter Ripor sagen, wie ich es meist tue.

                Motiviert durch die netten Kommentare und den Druck (leider habe ich unter Druck schon immer eher gearbeitet als ohne ) geht es jetzt weiter. Allerdings war ich in der Zwischenzeit nicht ganz untätig. Ich habe die Fotos aus meinem alten Sarek-Bericht wieder alle eingestellt.

                07.09. Holgers Extrakilometer (Låddejåhkå - Árasluokta)


                Låddejåhkå, Blick von der Hütte

                Morgens wieder Routine, bis auf eine kleine Ausnahme. Beim Zähneputzen in der Hütte passte ich nicht auf, ich bin da etwas empfindlich bzgl. Würgereiz und zuviel Schaum im Mund. Und so kam viel Flüssigkeit und etwas Müsli wieder hoch und landete notgetrungen im Abwassereimer. Holger war gerade draußen und ich erzählte es ihm nicht direkt. Aber er spülte dann, sieht den Eimer und fragt ganz empört "Hast du etwa in den Slask gekotzt?" Meine Antwort: "Wohin sonst? War ja nicht freiwillig." Und keine Sorge, der Eimer wurde danach gut gesäubert. So ein bisschen frischer Kaffee und Haferflocken waren auch harmloser als manche andere Reste, die ich in so einem Eimer schon gesehen habe.


                Låddejåhkå


                Låddejåhkå

                Die Blasen brauchten ein neues Pflaster, das alte war fast ab. Zu Beginn mochten die Füße auch meine Schuhe gar nicht. Der linke Zeh (der große am linken Fuß) war arg lädiert, der rechte auch, und auch die Blasenstelle schmerzte am Anfang. Allerdings war das lange Bergauf für die Zehen optimal und vor dem Bergab band ich die Schuhe nochmal nach. Die Zehen litten dann doch überraschend wenig, welch ein Glück. Die Blasenstelle war so lala, aber das Pflaster schien zu halten.

                Bis zur ersten Pause waren zwar nur 2 km Luftlinie geschafft, aber er ging ja erst noch zur Brücke und dann bergan. Wir machen die Pause kurz unterhalb der Rengärde, überall stand komisches Zeug. Wir saßen dann auch auf einer Blechkiste und schauten rüber zu den frisch verschneiten Bergen des Sarek. Das Wetter war super, viel Sonne.


                Der Fluss Låddejåhkå mit den ausgewaschenen Löchern


                Brücke über den Låddejåhkå


                Blick flussabwärts


                Etwas später, Blick zurück zu den Hütten


                Blick zum See


                Ich ziehe gemütlich weiter.


                Pausenblick


                Pausenblick


                Pausenblick


                Pausenblick

                Weiter ging der Weg bergauf, dann kamen wir zu diesem speziellen Stein. Holger machte ein Foto für mich, denn ich wollte den Stein mit dem Foto von 2003 vergleichen. Leider hatten wir ihn damals aus einem anderen Winkel aufgenommen. Netterweise hat oesine63 ihn aber genau so fotografiert wie wir 16 Jahre vorher. Welch Überraschung: Er sieht gleich aus.


                Der besagte Stein


                Aufnahme von 2003

                Hier die gleiche Tagesstrecke in dem Bericht von oesine63, mit dem Bild zum Vergleich.

                Ein paar hundert Meter später stellte Holger allerdings fest, dass seine Uhr nicht mehr da ist. Und er hat so eine schöne neue Uhr! Diese ist immer an der Kameratasche befestigt. Das wahrscheinlichste war, dass sie beim Fotografieren des Steins verloren ging. Er entschied, dass er ohne Rucksack zurück flitzt, während ich schon gemütlich weiterwandere.

                Das tat ich, kam zu einer harmlosen Furt, und dann begann so langsam der Weg bergab. Ich betete, dass Holger seine Uhr wiederfindet. Weniger wegen des materiellen Werts, sondern weil ich wusste, sonst wäre er traurig, dass er sie diesen Urlaub nicht mehr hätte. Irgendwann kam er dann von hinten angeflitzt, Daumen hoch. Sie lag knapp "vor" dem Stein, also musste sie kurz nach der Fotoaktion abgefallen sein.

                Etwas später, mit Sicht schon auf die Brücke, gab es wieder Pause. Hinter dem Tal sah man richtig viele verschneite Sarekberge. Die Sicht heute war toll! Als nächstes Ziel peilte ich die Brücke an. Auf dem Stück dorthin kam dann der junge Schwede, der gestern hinter uns blieb, weil er früh einen Zeltplatz suchte. Wir zogen dann in seiner Pause wieder an ihm vorbei und trafen uns nochmal an der Brücke. Der Weg bis dahin zog sich allerdings noch ganz schön, bergab war heute auch nicht so mein Fall.


                Unten im Tal schon die Brücke


                Blick Richtung Bucht Árasluokta


                Schneebedeckte Berge

                Aber irgendwann waren wir da, nächste Pause. Schön war es da! Die Brücke sah relativ neu aus, zuletzt waren wir hier 2010, da war es noch die alte Holzbrücke. Das Flussdelta zeigte sich aber klasse wie eh und je!


                Brücke über den Miellädno


                Blick flussabwärts

                Auf zum Endspurt nach Árasluokta, der zog sich aber ganz schön. Es ging erst mal wieder ein Stück bergan, das war aber okay. Wir kamen zum Zeltplatz des jungen Schweden, das Zelt stand da mit Blick auf die Bucht wirklich wunderschön. Uns zog es trotzdem eher in die Hütte. Der Blick nach hinten verhieß wettertechnisch nichts gutes und schon fielen die ersten Tropfen. Bei uns schien zwar immer noch auch die Sonne, der Regen war erfrischend, aber es hilft ja nichts: Der Rucksack wird trotzdem nass. Also packten wir nach 5 Minuten doch die Rucksackhüllen aus, Holger zog auch seine Regenjacke an. Ich nicht, mir war so schon zu warm. Es hörte dann auch wieder auf zu regnen.


                Das Delta des Miellädno


                Das Delta des Miellädno


                Der Blick zurück verheißt nichts gutes.

                Es nieselte zwar nochmal etwas, aber an der Hütte angekommen fühlte ich mich immer noch trocken. Tatsächlich ging es erst noch einmal 'richtig' bergan, dabei mussten wir doch runter! Und diesen Abstieg empfand ich dann als Hölle. Steine, Wald, manchmal kurz 'steil', es zog und zog sich. Ich war so frustriert, ich hätte fast heulen können. Einmal bin ich gestolpert, wäre ich gefallen, wären bestimmt Tränen geflossen. So ging es noch, aber ich hätte alles hingeschmissen, wenn es eine Option gewesen wäre. So kämpfte ich mich zur Hütte, es war ein harter Kampf.

                Während ich das aus meinem Tagebuch abschreibe, bin ich fast irritiert: Ich weiß noch, dass ich das Stück anstrengend fand, aber dass ich das abends so emotional beschrieben habe - komplett vergessen. Aber das kennt vermutlich jeder: Man erinnert sich immer nur daran, wie schön es war. Dass es manchmal auch hart ist, diese Erinnerung verblasst.

                Kurz vor 6 waren wir dann da, wir kamen zeitgleich mit einem Iren an. Ed kam aus der anderen Richtung und wollte am nächsten Tag in den Sarek. Vielleicht hat er mich ein bisschen vor dem "Total k.o." gerettet, so hielt ich Smalltalk und war nur unorganisiert. Aber ich packte das nötige aus dem Rucksack aus, dann ab zum Waschen! Holger und ich gingen zum Waschplatz. Da man nicht so gut in den Fluss (und vor allen Dingen wieder raus) kam, es aber eine Waschschüssel gab, füllte Holger mir diese. Das war genauso gut (und kalt), wie sich im Fluss selbst zu waschen. Prima wie immer!

                Dann gab es den restlichen Tee und von der lustigen norwegischen Schokolade mit Chips, die musste ich unbedingt probieren. Ed machte noch einen kleinen Spaziergang, die Abendsonne war toll. Eds Erzählungen waren sehr interessant, er war wenig auf bekannten Wegen bis hierhin gekommen. Wo er aber genau gestartet war, weiß ich nicht mehr. Mir sind keine Details südlich von Mavas in Erinnerung geblieben. Er erzählte von einer Unterkunft, wo der Besitzer ihm seinen Autoschlüssel in die Hand gedrückt hat, damit er zum nächsten Ort mit Supermarkt fahren kann und Proviant kaufen. Außerdem hatte er vor kurzem einen Jäger getroffen, der ihm frisches Elchsteak mitgegeben hatte. Das wollte er die nächsten Tage braten.

                Er war etwas in Sorge um sein Gas, da konnten wir helfen. Die kleine Kartusche mit Wintergas würden wir nicht mehr brauchen. Mit meinen Wehwehchen und dem durchwachsenen Wetter war uns klar, dass wir nach Sulitjelma wandern würden, statt die Tour zu verlängern, selbst wenn wir in Stáloluokta noch Proviant hätten kaufen können. Was dann aber auch nicht möglich war, aber dazu morgen mehr. Ed schien über das Gas wirklich erfreut, vermutlich konnte er es gut brauchen. Außerdem war er froh über die Info, dass unser letzter Stand zur Brücke über den Miellädno war, dass man sie immer noch gut passieren konnte. Und dass ansonsten normalerweise am Auslauf des Alggajavrre Boote liegen, so dass er sonst dort übersetzen könnte. Aber Ed wirkte so erfahren, ich hätte mir so oder so keine Sorgen um ihn gemacht.


                Abendstimmung in Árasluokta


                Abendstimmung in Árasluokta


                Abendstimmung in Árasluokta


                Abendstimmung in Árasluokta


                Abendstimmung in Árasluokta

                Ich schrieb nach dem Abendessen Tagebuch. Die anderen beiden schliefen dann schon, bevor ich meinen Eintrag beendet hatte. Ich zitiere hier einmal meine letzten Sätze: "Ein toller Tag heute, egal wie fertig ich kurz vor Schluss war. Tolles Wetter und grandiose Landschaft!"
                Zuletzt geändert von dingsbums; 25.08.2020, 12:35. Grund: Tippfehler

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                • Ljungdalen
                  Alter Hase
                  • 28.08.2017
                  • 2716
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [SE][NO] Hellemobotn, Padjelanta, Sulitjelma

                  Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                  Die Brücke sah relativ neu aus, zuletzt waren wir hier 2010, da war es noch die alte Holzbrücke.
                  ...

                  Brücke über den Miellädno
                  Paar Jahre sind es schon: Die neue wurde laut laponia.nu wenig später, 2011 gebaut. War aber spät im Jahr, denn am 13. September 2011 war es auch noch die Holzbrücke:


                  Hinten auf der Brücke unsere damals 14-jährige Tochter, bis heute trekkingbegeistert; und Frühaufsteher... wir waren deshalb schon mittags herum in Arasluokta - siehe Bild, das ist um 10:29 - und sind darum noch bis Staloluokta weiter.

                  Am Fundament für die neue Brücke wurde schon gebaut, siehe drüben links, da steht auch ein Betonmischer. (Höhö, dachte erst beim Heraussuchen des Fotos, das sei mein Rucksack mit orangem Regenschutz... so verblassen Erinnerungen. Ohne Rucksack bin ich dann aber nochmal über die Brücke, wie weitere Fotos beweisen.)
                  Zuletzt geändert von Ljungdalen; 25.05.2020, 07:55. Grund: ergänzt

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                  • dingsbums
                    Fuchs
                    • 17.08.2008
                    • 1503
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [SE][NO] Hellemobotn, Padjelanta, Sulitjelma

                    08.09. Ein harter Tag (Árasluokta- Stáloluokta)

                    Eigentlich war heute ein einfacher Tag: Nicht zu viele Höhenmeter, 12 km, recht einfacher Weg, tolles Wetter - aber ich konnte es nicht richtig genießen, es war der Wurm drin. Die Stelle der Blasen am rechten Fuß tat weh, irgendwann hatte ich mit dem linken Innenknie leichte Probleme (wobei wirklich ganz selten, ab und zu gab es einen "wackeligen" Schritt), und ich war so langsam und fand es so anstrengend. Die letzten Kilometer waren wieder "zum alles hinschmeißen", wie sagte ich so schön zu Holger: "Ich gehe nur noch mit reiner Willenskraft." Um so überraschter war ich, dass ich mich abends doch fit fühlte, was ja eigentlich ein gutes Zeichen war.

                    Aber fangen wir morgens an. Wir hatten gut geschlafen, morgens die Standardroutine. Ed ging (wenig überraschend) vor uns los. Noch bevor wir aufbrachen, kam eine Wanderin an. Eine Holländerin mit Packraft, die damit über den Akkajaure ist. Nach Kvikkjokk will sie weiter auf das südliche Stück des Kungsleden. Wir zogen dann zwar noch vor ihr los, aber schon bald hatte sie uns überholt.


                    Erster Blick zurück


                    Blick zum See

                    Ed hatte zum Weg gesagt "First a rocky part, then easy walking." Jo, der rocky part war ungefähr so wie am Vortag runter, aber ausgeruht und frisch hoch problemlos zu gehen. Als wir dann oben waren und noch ein Stückchen weiter, war es schon Zeit für die erste Pause. Das Wetter war super, zu Beginn lief ich sogar nur im T-Shirt.


                    Pausenblick


                    Pausenblick

                    Nach der zweiten Pause zog ich zwar meinen Pulli an, am Schluss wäre der nicht mehr nötig gewesen. Aber nochmal absetzen und ausziehen und dann den Rucksack wieder aufsetzen, erschien mir als keine Option. Weiterlaufen und ankommen! Das war meine Devise auf den letzten Metern.

                    Die zweite Pause machten wir dann nach nicht allzu langer Zeit, aber 'geschickt'. Erst kam uns ein tschechisches Pärchen entgegen. Sie vorweg, beide in Laufhosen und Trailrunnern, mit leichtem Gepäck. Sie wollten in den Rago. Tja, wohin auch sonst? Ich erinnerte mich daran, als ich damals unsere Tour durch den Rago plante, wie viele Treffer ich auf tschechischen Webseiten fand. Die beiden starteten in Sulitjelma, sie liefen also mehr oder weniger unsere Tour von damals, schön. Er packte während des Gesprächs Haribo aus und bot uns an. Bei Gummibärchen sage ich nicht nein, in meinen fünf waren dann sogar zwei grüne!

                    Sie kündigten auch noch einen Deutschen an, Patrick. Der kam auch, bevor unsere Pause vorbei war, wir setzten gerade auf. Ich begrüßte ihn mit "Hallo Patrick", da guckte er erst mal irritiert. Er war auf Langstrecke und lief um den Akkajaure rum. Er kündigte uns noch vier Deutsche an, die mit ihm in Sulitjelma oder Sorjos waren. Wir befürchteten dann schon, dass die mit uns in Stáloluokta sind und in der Hütte kein Platz für uns, dem war zum Glück nicht so. Wir sahen die vier nicht. Patrick hatte auch einen Baltoro, war auch zufrieden, nur in Rückenlänge L war er ihm zu lang. Er meinte, er bestellt ihn dann halt noch in M. Okay, das klingt, als sei er sonst überzeugt.


                    Test der Panoramafunktion der Kamera


                    Blick zurück nach Árasluokta

                    Bis zur dritten Pause lief es eigentlich was besser, nur hatten wir leider bis dahin weniger Distanz überwunden als es sich anfühlte. Das motiviert nicht so wirklich. Es waren noch gut 3 km bis Stalo, die würde ich auch noch schaffen. Und so setzte ich Schritt vor Schritt. Irgendwann sah man die Hütten, dann wurden sie auch größer. Der Strand war erreicht, noch ein bisschen, dann sind wir da.


                    Der Virihaure zur letzten Pause

                    Wir gingen gleich vorbei an der großen Hütte, die Winterhütte stand auf, es ist also jemand drin. Ich habe mich erst mal auf die Treppe gehockt und gedacht "Angekommen." Holger guckte dann rein, ja, es sind erst zwei Leute drin. Es waren die beiden Deutschen aus Saarbrücken/Hamburg, denen wir laut Hüttenbücher seit Låddejåhkå folgen. Sause und Peter sind aber beide gebürtige Saarländer und ihre Erlebnisse auf dem Padjelantaleden könnt ihr hier finden.

                    Wir haben natürlich gequatscht, ich habe mal wieder recht unkoordiniert ausgepackt, aber vermutlich hat mich auch heute der Smalltalk davor geschützt, dass mein Körper komplett runterfährt. Holger musste dann für eine Nacht ins Bett über mich, am nächsten Tag zog er nach unten. Als ich jung war, wollte ich immer oben schlafen, das hat sich im Alter definitiv geändert.

                    Beim Gang zum Waschen bei der Sauna fühlte ich mich erstaunlich fit. Das Waschen war natürlich super! Wir hatten auch noch ein bisschen Abendsonne. Dann gab es ein paar pikante Erdnüsse. Diese waren aus dem Leftover in Árasluokta. Wir hatten ja eigentlich genug zu essen, deswegen hatten wir die Nüsse in Árasluokta erst mal ignoriert. Als ich aber morgens vor dem Abmarsch noch mal schnell aufs Klo war, hatte ich plötzlich so Lust auf die Erdnüsse bekommen, dass ich nochmal in die Hütte bin und eine der beiden Packungen mitnahm. Und die erste Portion schmeckte jetzt sehr lecker.

                    Nach dem Abendessen wurde ich in der warmen Hütte (Sause und Peter hatten zwecks Wäsche trocknen gut geheizt) schnell müde, noch vor 10 waren wir im Bett. Tagebuch wurde erst am nächsten Tag geschrieben.

                    Ein Hüttenwart war nicht mehr da, wir waren ja jetzt am Sonntag, nicht schon am Samstag angekommen. Somit war klar, dass wir nichts mehr kaufen können. Dass Parfas Kiosk schon zu sein würde, war uns vorab klar gewesen. Aber normalerweise verkauft am Ende der Saison der Hüttenwart noch "Reste" aus dem Kiosk. Mir wurde vorher gesagt, Gefriergetrocknetes und Müsli wären sicher noch da, weil immer reichlich vorhanden. Die beiden Jungs verrieten uns aber, dass auch am Vortag ein Einkauf schon nicht mehr möglich war, da es einen Todesfall in der Familie gab (die 101-jährige Oma), so dass die Leute von Parfas Kiosk "überstürzt" abreisen mussten, ohne (Schlüssel-)Übergabe. Nun, wir hatten uns ja vorab schon für Plan B entschieden, mit meiner Humpelei an diesem Tag nochmal mehr. Von daher machte dies für uns keinen Unterschied mehr.

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                    • oesine63
                      Erfahren
                      • 27.11.2013
                      • 421
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [SE][NO] Hellemobotn, Padjelanta, Sulitjelma

                      Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                      Und diesen Abstieg empfand ich dann als Hölle. Steine, Wald, manchmal kurz 'steil', es zog und zog sich. Ich war so frustriert, ich hätte fast heulen können.
                      So fiese Abstiege am Ende eines langen Tages haben es echt in sich . Ich habe den nach Låddejåhkå als viel ärger empfunden, das hängt aber hauptsächlich von der Tagesverfassung ab.

                      Lieben Dank für's Weiterschreiben

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                      • Mortias
                        Fuchs
                        • 10.06.2004
                        • 1194
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [SE][NO] Hellemobotn, Padjelanta, Sulitjelma

                        Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                        Motiviert durch die netten Kommentare und den Druck (leider habe ich unter Druck schon immer eher gearbeitet als ohne ) geht es jetzt weiter.
                        Wie schön, kaum wird ein bisschen Druck ausgeübt, schon wird prompt geliefert. Sollte ich öfter mal ausprobieren. Ne nur Spaß, danke für die schnelle Fortsetzung. Und der Abschnitt zwischen Låddejåhkå und Staloluokta ist auch einfach nur ein Traum. Wie schön, dass Du die Etappe auch bei so gutem Wetter genießen konntest. Und bei der "Hallo Patrick"-Geschichte musste ich herzhaft lachen. Ich glaube ich wäre da auch etwas verdutzt gewesen, wenn mir sowas wiederfahren wäre.

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                        • Gesine
                          Anfänger im Forum
                          • 10.02.2013
                          • 49
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [SE][NO] Hellemobotn, Padjelanta, Sulitjelma

                          Hallo Claudia,

                          toller Bericht der bei mir direkt Fernweh weckt... Ich war leider schon viel zu lange nicht mehr in der Gegend.

                          Es freut mich, dass Du mit dem Baltoro so zufrieden bist. Der Tragekomfort ist klasse, leider sind bei meinem Baltoro Pro fast alle Polster nach einer Reise um fast 50% dünner geworden, obwohl er mit 32 kg nicht überladen wurde. Wie sind deine Erfahrungen diesbezüglich?

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                          • Sausemann
                            Erfahren
                            • 11.10.2018
                            • 124
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [SE][NO] Hellemobotn, Padjelanta, Sulitjelma

                            Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                            ]
                            ...Es waren die beiden Deutschen aus Saarbrücken/Hamburg, denen wir laut Hüttenbücher seit Låddejåhkå folgen. Sause und Peter sind aber beide gebürtige Saarländer.....
                            Sehr gut Claudia. Wir sind beide tatsächlich gebürtige Saarländer und somit auch laut dem Eigenverständnis des Saarländers an sich keine Deutschen (Der Großneffe der Sausefrau aus Berlin meinte "Mein Opa Werner spricht saarländisch, er kann aber auch ein bischen deutsch)

                            Damit hast Du Dir schon fast einen Orden der SUB verdient

                            Ansonsten toll geschrieben, das weckt nochmals die Erinnerungen. Bin gespannt wie es weiter geht.

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                            • oesine63
                              Erfahren
                              • 27.11.2013
                              • 421
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: [SE][NO] Hellemobotn, Padjelanta, Sulitjelma

                              Ich will mal ganz ungeniert anklopfen und fragen, ob da noch was kommt
                              Meine sind schon fast aufgegessen

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                              • vobo

                                Dauerbesucher
                                • 01.04.2014
                                • 718
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                                #35
                                AW: [SE][NO] Hellemobotn, Padjelanta, Sulitjelma

                                Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                                Ich habe zuhause versucht, die Bilder der Pause richtig zuzuordnen. Beim Tjårok bin ich mir nicht ganz sicher. Ihr dürft gerne korrigieren, falls ihr das anders seht.


                                Pause, rechts der Tjårok
                                Das ist vollkommen richtig mit dem Tjårok, allerdings eher der schwedische Teil des Bergkamms südlich von Rr248. War vor wenigen Tagen dort oben ...

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