Peaks of the Balkans 2019 - Fastpacking

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    Peaks of the Balkans 2019 - Fastpacking

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    Hey Leute, seit einiger Zeit mal wieder mein nächster Bericht meiner Tour in 2019. Bisschen anders als sonst, aber viel Spaß beim Lesen:

    Prolog:
    2019 war ein ereignisreiches Jahr für mich. Anfang des Jahres habe ich mich von meinem Outdoor- und Reisebuddy und Freundin Judith getrennt. Nach 6 Jahren Beziehung mussten wir beide unsere eigenen Wege gehen. Ich sah mich für meinen Jahresurlaub im September wohl alleine reisen. Was nicht unbedingt ein Problem für mich darstellte, eine Solo Tour war schon lange in meinem Kopf, sehr groß die Neugierde, was mit mir passiert, wenn ich tagelang allein unterwegs bin. Außerdem hört man ja von den intensiven Begegnungen mit anderen Menschen, wenn man alleine unterwegs ist, da man ja ganz anders auf andere Menschen zugeht, und auch anders von diesen Wahrgenommen wird. Nun gut.
    Die letzten Jahre waren wir immer wandernd unterwegs. Komplett mit Zelt und Großteils als Selbstversorger für bis zu 10 Tage. So haben wir gemeinsam super schöne, spannende und auch lehrreiche Touren erlebt. Geografisch ging es da immer nur nördliche Länder (2x Schottland, 2x Norwegen, Schweden, 1 mal Korfu). Wieso? Naja der Norden ist wunderschön, und auch die Wildcamp Situation ist für den Einstieg in den Ländern mit „Outdoor Access Code“ oder „Jedermannsrecht“ einfach einfacher :P

    Für mein „großes“ 2019 Abenteuer war für mich schnell klar, dass es nach Süden gehen sollte. Nicht nur, weil die letzten Reisen immer Richtung Norden gingen, sondern ich in Österreich lebend eben auch recht schnell die Länder im Mittelmeerraum erreiche. Gleichzeitig war ich mittlerweile im Besitz eines campingfähigen VW Caddy, sodass sich die Notwendigkeit zu fliegen für mich grundlegend erübrigte. Die Idee eines Roadtrips war also geboren, indem aber eine gewisse Zeit (ca. 7 Tage) definitiv gewandert werden sollte. Zu entspannend hat die Wanderei der letzten Jahre auf mich gewirkt, sodass ich darauf nicht verzichten wollte.

    Doch die große Frage war: WOHIN?

    In der neu gewonnenen „Freiheit“ so ziemlich alles tun und lassen zu können, auf niemanden mit seinen Entscheidungen Rücksicht nehmen zu „müssen“ und frei für sich planen zu können machte die ganze Angelegenheit nicht gerade einfacher. Das gemeinsame Brainstorming und die gemeinsame Planung habe ich immer als sehr wertvoll empfunden. Es gibt einfach zu viele Alternativen. Mein Bauchgefühl lenkte mich aber Richtung Osten, hört man ja von der „letzten Wildnis“ Europas und Wildnis spüren wollte ich schon noch. Ein schneller Blick auf Google Maps zeigte mir aber, dass die wirkliche Wildnis mit Bulgarien und Rumänien dann doch ein wenig zu weit weg für meinen Roadtrip waren, zu viele Kilometer wollte ich dann doch nicht abreißen. Nach ein paar Wochen im Internet stieß ich dann auf Montenegro, ja Instagram ist grad voll davon. Jeder mit Van fährt nach Montenegro. Doch ich wollte nicht das bisher touristisch erschlossene Montenegro kennenlernen, sondern genau in die Gegenden, wo es noch hoffentlich noch ursprünglich sei und sich er der Massentourismus, wenn dann erst entwickelt. Vor ein paar Jahren hatte ich mal von der Erschließung eines Fernwanderweges gelesen, der die Grenzregionen von Montenegro, Albanien und Kosovo miteinander verbinden soll und unter dem Namen „PEAKS OF THE BALKANS“ angelegt wurde.

    Damals nicht weiter beachtet viel genau dieser Weg in mein Blickfeld, weil er genau die Komponenten beinhaltete, die ich haben wollte: Als fast 200km langer Fernwanderweg in recht anspruchsvollem Terrain genau die richtige Länge, und als Rundkurse perfekt um an einer Stelle ein Auto stehen zu lassen. Zusätzlich noch mit abenteuerlichen und wilden Beschreibungen von Landschaft/Natur und Bevölkerung, und auch noch mit einem Hauch von Pioniergeist, da der Weg als überwiegend unmarkiert und im Verhältnis zu GR21 und Co. Noch recht unbekannt gilt. Verschiedenste Bücher und Karten schlagen verschiedenste Wege vor und auch im Internet verfügbare Tracks sind sich hinsichtlich der Kartenführung nicht ganz einig.

    Perfekt, das Ziel war klar.

    ... to be continued

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    #2
    AW: Peaks of the Balkans 2019 - Fastpacking

    Sehr schmackhafter Teaser, bin sehr gespannt auf deine Tour!
    Ich habe 2018 eine ähnliche Erfahrung (erste lange Solotour nach Trennung) gemacht und bei mir ist dann auch auf "Fastpacking" hinausgelaufen (Den GR10 in einem Monat). War eine sehr spannende Erfahrung, sehr befreiend, alleine mal richtig Gas geben zu können, aber das dauerhafte Alleinsein habe ich auch als anstrengend empfunden.
    Von daher bin ich sehr gespannt, was du so erlebt hast. Bitte schnell weiterschreiben

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    • Moltebaer
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      #3
      AW: Peaks of the Balkans 2019 - Fastpacking

      OT: Was ist denn Fastpacking?
      Einfach nur schnell alles in den Rucksack stopfen statt ordentlich zu packen?
      Wandern während der Fastenzeit und dabei auf etwas Ausrüstung verzichten?
      Nur beinahe alles packen und irgendwas daheim vergessen?
      Kostümiert wandern gehen und dabei schunkeln?
      Wandern auf Ísland?
      ICE-SAR: Ekki týnast!

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        #4
        AW: Peaks of the Balkans 2019 - Fastpacking

        Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigen
        OT: Was ist denn Fastpacking?
        Einfach nur schnell alles in den Rucksack stopfen statt ordentlich zu packen?
        Wandern während der Fastenzeit und dabei auf etwas Ausrüstung verzichten?
        Nur beinahe alles packen und irgendwas daheim vergessen?
        Kostümiert wandern gehen und dabei schunkeln?
        OT: Haha, sehr kreativ! So eine richtige Definition kenne ich auch nicht, aber es ist einer der vielen Begriffe für flott unterwegs sein (und daher meist mit leichtem Gepäck).

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        • sfhrvk
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          #5
          AW: Peaks of the Balkans 2019 - Fastpacking

          Hehe - ja genau.

          Trailrunning - Speedhiking - Fastpacking.. Also nicht nur rennen, oder schnell wandern, sondern Schnell sein mit Gepäck - über mehrere Tage.. so habe ich es zumindest ausgelegt.

          Das Wetter war die Woche zu gut. Zum nächsten Wochenende soll es wohl regnerischer werden. Da gehts dann weiter. Freu mich, dass ihr dabei seid!

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          • sfhrvk
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            #6
            AW: Peaks of the Balkans 2019 - Fastpacking

            Die Vorbereitung:

            Die Wochen/Monate vergingen und innerhalb meines 3-wöchigen Roadtrips erschienen mir dann 200km mit vollem Rucksack in wohl anspruchsvollem Terrain nicht wirklich an 7 Tagen als realistisch, sollte ja dann auch Urlaub sein.

            Da ich ja zusätzlich noch leidenschaftlicher Trail/Ultra Läufer bin wich die Wander Idee und wurde vom „Fastpacking“ ersetzt. Ich wollte also mit so wenig Gepäck wie möglich den Trail rennen - Also zumindest dort wo es geht.
            Euphorischer weise nahm ich mir mal 6 Tage dafür, im Schnitt sollten meine Tagesetappen also 33km und ca. 2.000hm umfassen. Bis auf die Markierung schien die Infrastruktur entlang des Weges super zu passen und sich hier schon auf Besucherzuwachs innerhalb der nächsten Jahre vorzubereiten. Nach Anfrage an ein paar Guesthouses via Facebook war auch schnell klar, dass ich nicht vorbuchen musste, da im September nur noch wenige Wanderer unterwegs sein ürden. Ich konnte also tatsächlich morgens starten, ohne zu wissen, wo ich schlafen – spannend =)

            Ob ich das schaffen würden?
            Mit meiner normalen Herbst Fitness sollte das zu schaffen sein, natürlich mit einer leichten Portion von Herausforderung. 33km mit leichtem Gepäck schafft man ja zur Not auch wandernd und 1-2 Tage länger wären ja sicher auch möglich. Meinem Caddy (Dirk) wars ja grundsätzlich Wurst, wann ich wieder bei ihm sein sollte. Doch länger als eine Woche wollte ich nicht einplanen, immerhin ist jeder Urlaubstag optimal zu nutzen, oder? :P

            Leicht und schnell war also die Devise, wobei sich das in der Praxis deutlich schwieriger herausstellt, als das es sich in der Theorie anhört. Also wie immer, dazu aber später mehr

            Die veränderte Art und Weise meiner Fortbewegung erleichterte die gesamte Materialschlacht in der Vorbereitung natürlich erheblich. Ich musste mir ja keine Gedanken um Zelt, Gas, Essen und dem Gesamtvolumen meines Rucksacks machen, sondern im Gegenteil: Mit wie wenig Gepäck kann ich eigentlich unterwegs sein, sodass man hier noch von Fastpacken reden kann, ich aber trotzdem für alle Eventualitäten gerüstet bin? Immerhin ist man ja doch recht südlich, wird also tagsüber noch sehr sehr warm. Zusätzlich oft alpin ausgesetzt. Wasserquellen könnten ein Thema sein und die Temperaturen nachts, bzw. wenns regnet sollten also definitiv auch nicht unerschätzt werden.

            Klarer Vorteil, dass nach mittlerweile ein paar Touren sich bereits sehr viel Material im Besitz befindet und durch meine alltägliche Rennerei Equipment genug zur Verfügung steht. Am Ende brauchte ich eigentlich nur einen Trail Rucksack mit möglichst viel Volumen. Wichtig bei diesen Rucksäcken ist der westenähnliche Schnitt, sodass alles schön nah am Körper liegt und bei der erhöhten Dynamik nicht umherwackelt. Das macht mich nämlich wahnsinnig.

            Das Gewicht liegt hier komplett auf den Schultern, kann aber gut an der Brust fixiert werden. Hüftgurte sind für die Art der Rucksäcke nicht vorgesehen. Der Vorteil: Der Rucksack startet bereits mit geringem Gewich <1kg.

            Aber auch wenn du schnell und leicht unterwegs sein willst. Um ein paar Gegenstände kommst du einfachnicht drum her. Am Ende packte ich nach folgender Liste:

            • Normales kurzes Laufoutfit, inkl. Windbreaker und Armlinge für die Zeit bevor die Sonne rauskommt
            • Wechselsachen (für Abends, und/oder wenns nass wird)
            • Daunenjacke für Abends
            • Schlafshirt (eniziger Luxusartikel)
            • Regenhose/Regenjacke (auc
            • Ausreichend Essen (Gels, Riegel) für Zwischendurch und Elektrolyte für den Abend.
            • Wasserfilter und Behältnisse (platz für 4Liter because you never know)
            • Erweitertes Erste-Hilfe Zeug inkl. Notfall Biwak nicht nur für Verletzungen, sondern dem normalen Verschleiß des Körpers bei langen Läufen an vielen Tagen hintereinander (Tape (um geg. umgeknickte Knöchel stabilisieren zu können), Anti-Shave lotion, Nippeltape)
            • Hygienekram
            • Dokumente/Geld
            • Leichte Alu Stöcke
            • Hüttenschlafsack

            Ich habe nie nachgemessen, aber war sicher mit 2L Wasser unter 8Kg unterwegs und damit tatsächlich rennbar 

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            Die Streckenplanung:

            Eine Karte wurde gekauft und die groben Tagesetappen festgelegt, nach eingezeichneten Quellen geschaut, und einfach mal zum Gesamtüberblick. Da die normale Wanderung auch gern über 10 Tage in Anspruch nimmt, hatte ich also grob 2 Etappen pro Tag zu erledigen, sodass ich mit Übernachtung in Guesthouses von regulär 3 Mahlzeiten/ Tag ausgehen konnte, da ich je bereits am Mittag das eigentliche Ende von Etappe 1 erreichen würde.



            Für die Navigaition unterwegs wollte ich nicht nur Karte vertrauen, sondern hier eben aufgrund der möglichen Schwierigkeit unmarkierter Wege auch auf Beschreibungen zurückgreifen. Das hat beim Korfu Trail schon sehr geholfen. Daher besorgte ich den Outdoor Reiseführer. GPX Track eines Wanderers hier aus dem Forum auf meiner Uhr gezogen und Maps.me Offlinekarten heruntergeladen. Da sollte ich wohl den Weg finden, schließlich wohne ich ja in den Alpen und Wanderkarten lesen ist quasi daily business für mich – so dachte ich.

            Ich war also gut gerüstet für ein Abenteuer der wohl besonderen Art.

            Das 1. mal wirklich allein unterwegs, auf einem Weg wo zwar mit anderen Wanderern zu rechnen war, ich aber aufgrund meiner langen Tagesetappen nicht nur täglich die "Kreise der Wanderer" wechseln würde, sondern auch vor den ersten Tageswanderern meines Starts aufbrechen würde, was viel viel Zeit alleine am Trail versprach. Zusätzlich war dies auch meine erste mehrtages Lauftour, wo ich auch nur mutmaßen konnte, wie mein Körper drauf reagiert. Und da man ja bei solchen Touren zusätzlich noch mit allerlei unvorhergesehenem konfrontiert wird, war ich also voller Vorfreude, es konnte losgehen...


            ...to be continued
            Zuletzt geändert von sfhrvk; 14.04.2020, 14:21.

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              #7
              AW: Peaks of the Balkans 2019 - Fastpacking

              Bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

              Wie bist Du denn nach Montenegro gekommen?

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                #8
                AW: Peaks of the Balkans 2019 - Fastpacking

                Da setz ich mich gleich dazu - die Gegend interessiert mich auch und wie es Dir mit 33 km /2000 HM so ergeht auch
                Trekkingblog: lustwandler.at

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                • sfhrvk
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                  #9
                  AW: Peaks of the Balkans 2019 - Fastpacking

                  Zitat von Lastenkraxe Beitrag anzeigen
                  Bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

                  Wie bist Du denn nach Montenegro gekommen?
                  Kommt im nächsten Teil ;)

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