[SE] Winterliches Vindelfjäll

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  • Fjellfex
    Fuchs
    • 02.09.2016
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    • Meine Reisen

    [SE] Winterliches Vindelfjäll

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Västerbotten, März 2020



    Diesen Monat ist sich bei mir eine hübsche Skitour ins Vindelfäll ausgegangen, kurz bevor das Corona-Virus solchen Vergnügungen bis auf weiteres einen Riegel vorgeschoben hat. Für den Sommer hätte ich eigentlich auch schöne Pläne gehabt, aber ob die sich realisieren lassen, ist zur Zeit ja sehr fraglich. Um so mehr muss man dann die Erinnerung an vergangene Touren pflegen ... zum Beispiel durch Verfassen eines Berichtes hier.

    Motiviert zum Schreiben werde ich auch durch eine gewisse "Dankesschuld" gegenüber dem Forum: einmal mehr fand ich hier nämlich wertvolle Unterstützung bei der Tourenplanung. Sehr nützlich für mich war Kuoikas Tourenbericht, insbesondere mit Blick auf das Scooteraufkommen im Tal des Vindelälven. Und Vintervik konnte mir mit heißen Tips weiterhelfen. So zum Beispiel bezüglich der Frage, wo ich nahe Stockholm C Gas kaufen kann. (Bei naturkompaniet auf der Kungsgata. Auf dem Weg dorthin kam ich an einem Intersport vorbei, aber die führen Gas tatsächlich nur in der Sommersaison.) Oder bezüglich der Frage, wie ich an eine resplus-Ticket komme. (Diese tollen Tickets, mit denen man "Anschlußgarantie" hat, wenn ein Bus oder Zug mal verspätet ist. Die Buchung über das resplus-Portal klappte bei mir nicht. Man muss dort eine Telefonnummer angeben, und meine wurde nicht akzeptiert. Später erhielt ich eine Rückmeldung von resplus: deren System kann nur Nummern von einer bestimmten Länge verarbeiten, und meine war wohl zu lang. Vintervik wußte, daß man resplus auch über die sj-homepage buchen kann - und dort funktionierte dann auch alles bestens.)

    Eigentlich wollte ich ja nicht mehr auf Skitour gehen. Um aus dem letzten Bericht der großen Fjäll-Poetin Blahake zu zitieren: "Ich bin zu alt für den Scheiß".
    Aufgrund der Erfahrung vieler Touren sowohl Sommer als auch Winter getraue ich mich zu behaupten, daß Wintertouren ein definitiv "schärferes" Unterfangen sind, die einen viel schneller an die persönlichen Grenzen bringen können, als sommerlich-herbstliche Unternehmungen. Bodenloser Tiefschnee oder stollender Schnee haben mir gelegentlich derart Kraft und Nerven beansprucht, wie es kein Moor oder Gestrüpp im Sommerhalbjahr je getan haben. Und wenn man mal unliebsame Wetterüberraschungen erlebt, dann ist das im Sommer echt scheiße, im Winter kann es direkt lebensgefährlich werden.

    Aber, wie das so ist mit "guten Vorsätzen"...

    Ich sah dann doch die Möglichkeit für eine vergleichsweise "softe" Wintertour: eine 9tägige Runde ins Vindelfjäll mit Start und Ziel in Ammarnäs. Die Etappen waren kurz, man war meist im schützenden Wald, es gab viele Möglichkeiten die Tour zu variieren, falls dies mal nötig oder erwünscht sein sollte.

    Und so ging es denn los...

    Zunächst werden wie bei mir üblich diejenigen bedient, die auf mein Gebabbel verzichten wollen und denen optische Eindrücke genügen:
    https://www.youtube.com/watch?v=aGgR...ature=youtu.be
    Zuletzt geändert von Fjellfex; 24.03.2020, 11:18.

  • vobo

    Dauerbesucher
    • 01.04.2014
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    #2
    AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

    Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
    Eigentlich wollte ich ja nicht mehr auf Skitour gehen. Um aus dem letzten Bericht der großen Fjäll-Poetin Blahake zu zitieren: "Ich bin zu alt für den Scheiß".
    Als ich das las, stellte ich mir Anne auf einem Felsen die Worte deklamierend vor - und brüllte vor Lachen .

    Aufgrund der Erfahrung vieler Touren sowohl Sommer als auch Winter getraue ich mich zu behaupten, daß Wintertouren ein definitiv "schärferes" Unterfangen sind, die einen viel schneller an die persönlichen Grenzen bringen können, als sommerlich-herbstliche Unternehmungen.
    Auch ohne solche Erfahrungen glaube ich das sofort. Als mir letztes Jahr Birgit von ihren Erfahrungen mit Wintertouren berichtete und solche Worte wie Notbiwak über ihre Lippen kamen, war ich mir weiterhin sicher, dass das nicht für mich ist. Umso schöner, dann einfach Deinem Video folgen zu können.

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    • Blahake

      Fuchs
      • 18.06.2014
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      #3
      AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

      Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
      Um aus dem letzten Bericht der großen Fjäll-Poetin Blahake zu zitieren...
      Endlich jemand, der mein großes Talent erkennt!

      Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
      ... Und wenn man mal unliebsame Wetterüberraschungen erlebt, dann ist das im Sommer echt scheiße, im Winter kann es direkt lebensgefährlich werden.
      Sprachst Du nicht in Deinem letzten Bericht was von "weicheigerecht"!? Das bezog sich dann wohl nur auf die Tour und nicht auf den Schreiber!! Nee, im Ernst, mir geht es da wie Volker, im Winter würde ich mich das nicht trauen.

      Obwohl ich zu anderen Anlässen schon im Winter in Lappland war und eigentlich auch in naher Zukunft wieder hin wollte. Da hat mir gerade richtiggehend das Herz geblutet, als ich Dein Video angeschaut habe. WUNDERSCHÖN!!!

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      • Fjellfex
        Fuchs
        • 02.09.2016
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        #4
        AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

        Hallo vobo

        Na ja, innerlich sind wir auf unseren Touren ja alle schon mal auf diesem Felsen gestanden...

        Und mit Blick auf "Notbiwak": ein solches will auch erst einmal erstellt sein. Das Graben einer brauchbaren Schneehöhle dauert rund 1 Stunde... wenn man das Glück hat eine passende Stelle zu finden. Ich war mal kurz davor. Da brach ein Sturm viel früher los, als vom Wetterbericht angekündigt, und die Hütte war rund 1 Stunde entfernt. Da haben wir uns lieber noch zur Hütte durchgekämpft.

        Aber man kann das skandinavische Wintergebirge ja auch auf gemütlichere Art erleben, zum Beispiel mit einem festen Stützpunkt und dann von dort auf Tagestouren gehen.


        Hallo Blahake,

        Danke für die netten Worte über das Filmchen.

        Mit Blick auf "weicheigerecht", und um mal einen Vergleich zu geben: Meine Tour durch Øvre Anárjohka war relativ gemütlich verglichen mit der Skitour zur geographischen Mitte Norwegens - bei letzterer war ich ein paar mal am Limit, bei ersterer nicht.
        Zuletzt geändert von Fjellfex; 24.03.2020, 16:57.

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        • Meer Berge
          Fuchs
          • 10.07.2008
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          #5
          AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

          Wow! Wunnnnderschööön!

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          • Fjellfex
            Fuchs
            • 02.09.2016
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

            Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
            Wunnnnderschööön!
            Daaaankeee

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            • Fjellfex
              Fuchs
              • 02.09.2016
              • 1228
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              #7
              AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

              TAG 1: AMMARNÄS - RÄVFALLSSTUGAN

              Bargeld scheint in Schweden eine vom Aussterben bedrohte Art zu sein. Meinen Morgenkaffee konnte ich in der Umeå Busstation nur per Karte zahlen. Schon tags zuvor hat man mich bei naturkompaniet groß angeschaut, als ich die Gaskartusche cash bezahlt habe.

              Es standen 5 Stunden Busfahrt an, während derer sich schon richtig Tourenstimmung aufbauen konnte: es ging durch endlose verschneite Wälder, Häuser oder gar Dörfchen gab es nur sporadisch. Nach 2 Stunden war man in Lycksele. Der Ort erschien noch recht stattlich. Hier hieß es Umsteigen nach Sorsele. War der erste Bus noch recht voll, gab es jetzt nur noch 2 andere Passagiere, und die Häuser und Dörfchen wurden noch spärlicher.
              Hier gibt es einige Orte mit der Endung -sele. Das hat doch bestimmt irgend eine Bedeutung, und tatsächlich wußte der Busfahrer Rat: es soll so viel bedeuten wie "lungt vatten", also Stellen, wo ein Fluss ruhig ist.
              Auch im Bus von Sorsele nach Ammarnäs gab es lediglich 2 Mitreisende. Sorsele hat rund 2000 Einwohner, Ammarnäs etwa 100, und entlang der knapp 100km dorthin gab es so gut wie nichts außer Natur ... Dimensionen, die einen als Mitteleuropäer umhauen.

              Um 12:30 war ich am Ziel und habe sofort den örtlichen Lebensmittelladen angesteuert, um mir dort den zuvor telefonisch reservierten Schlüssel für die Hütten entlang des Vindelvaggi-Weges abzuholen. Diese Hütten gehören der Regionalverwaltung ("länsstyrelsen"). Ein Notraum ist offen, für den Hauptraum braucht man aber für die meisten Hütten besagten Schlüssel. Die Bezahlung der Hütten habe ich vor Ort dann auch gleich erledigt.

              Vor dem Laden habe ich dann meinen Rucksack vom Reise- in den Tourenmodus umgepackt.



              Ich wollte an dem Tag noch weiter bis zur ersten Hütte. Aber in welche Richtung starten? Am praktischsten wäre ja die Aigertstugan gewesen: das waren bloß 8km (wenngleich ein paar Höhenmeter); locker an einem halben Tag zu bewältigen. Tags darauf wäre aber mit Aigert - Serve die "härteste Etappe" der Tour auf dem Programm gewesen: 20km in Wind und Wetter ausgesetztem Gelände ... und für diese Etappe waren mir die Wetteraussichten nicht gut genug. Ich hoffte auf bessere Aussichten, wenn ich dies zum Ende meiner Rundtour machte und ging zunächst den Vindelälven flussaufwärts zur Rävfallsstugan. Kleiner Nachteil: das waren 20km, und so könnte es durchaus sein, daß ich das nicht mehr bei Helligkeit schaffte. Wäre aber nicht so tragisch, da die gute schwedische Wintermarkierung mit ihren Reflektoren auch im Finsteren spielend zu finden ist. Stirnlampe, Ersatzlampe und Batterien waren griffbereit. Außerdem sollte zumindest bis zur Naturreservatsgrenze eine gute Spur durch Scooterverkehr gegeben sein. (Das war zumindest das Ergebnis meiner Recherchen.) Aber ab der Naturreservatsgrenze könnte es damit vorbei sein, da ab hier kein "Vergnügungsverkehr" mehr gestattet war und nur noch Einheimische mit ihren Scootern zugang hatten, und das auch nur den Fluss entlang. Schaun wir mal.

              Gut war schon mal, daß ich gleich am Laden die Ski anschnallen konnte, da die Straße eine ausreichende Schneedecke hatte.



              Blick Richtung Gausträsket:



              Man kam am weltberühmten Potatisbacken vorbei, an dem die Einheimischen früher ihre Kartoffeln anbauten:



              Nach 3km wurde in N Ammarnäs der Vindelälven überschritten. Weiter nach Norden wäre ein Auto nicht gekommen; ab hier war nicht mehr geräumt. Aber es gab tatsächlich die erwartete Scooterautobahn auf der man flott und problemlos vorankam.



              Beim Windschutz Hobäcken zweigten die meisten Scooterspuren nach rechts ab, aber ein paar führten weiter Richtung Rävfallsstugan.





              Schön hier...



              So langsam wurde es allerdings dunkel.



              Nach der letzten Brücke vor der Naturreservatsgrenze stand ich dann vor einer Entscheidung: Die Scooterspur folgte dem Sommerweg, hinab zum Fluss. Würde sie dort bei einer Hütte vielleicht enden? Entlang des Winterweges waren nur ein paar Schneeschuhspuren sichtbar. Ich entschied mich auch für den offiziellen Winterweg - im Nachhinein eine blöde Entscheidung. So eine Schneeschuhspur mit ihren Kratern ist nix für Ski, da es einem die Ski in den Kratern verhaut, was besonders blöd bei Abfahrten ist, und leider gab es entlang des Winterweges ein paar blöde giftige kleine Anstiege und Abfahrten. Hätte man den Weg nicht etwas eleganter ins Gelände einfügen können, zäfix?!?
              Recht bald hatte ich die Faxen dicke und habe meine eigene Spur gelegt, auf rund 480m Höhe, flach und mit eleganten Schlenkern dem Gelände angepasst. Das ging recht gut, da der Schnee schön trug, wie man hier im Dämmerlicht noch erkennen kann:



              Ab dort gabs dann keine Fotos mehr, da ich zusah, zur Hütte zu kommen. Nach ca 2km, kurz vor der Vereinigung von Sommer- und Winterweg traf ich auf eine alte Scooterspur, die mich bis an die Hütte führte. Ich hoffte, dort Leute anzutreffen, die die Hütte schon schön eingeheizt und für Wasser gesorgt hatten... um diese Haushaltspflichten wollte ich mich zu der vorgerückten Stunde gerne drücken.
              Als ich die Hütte schon sah, meinte ich tatsächlich den Geruch eines Holzfeuers zu wittern. Allerdings waren die mir zugewandten Fenster dunkel. Es waren dann tatsächlich Leute an der Hütte: eine sehr nette 5köpfige Truppe deutscher Schneeschuhgeher.
              Da konnte ich nach Ankunft an der Hütte gleich zum gemütlichen Teil übergehen...
              Zuletzt geändert von Fjellfex; 25.03.2020, 08:12.

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              • Pfiffie
                Fuchs
                • 10.10.2017
                • 2024
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                #8
                AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

                Winter ist ja für mich da oben so ein schwarzes Loch, ich bin gespannt, der Anfang sieht schon mal klasse aus.
                "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                • Fjellfex
                  Fuchs
                  • 02.09.2016
                  • 1228
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                  #9
                  AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

                  Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                  ich bin gespannt
                  Schön, daß Du auch dabei bist.

                  Soviel kann ich schon versprechen: die Tour bot alle Höhen und Tiefen einer Skitour...

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                  • Fjellfex
                    Fuchs
                    • 02.09.2016
                    • 1228
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                    #10
                    AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

                    TAG 2: RÄVFALLSSTUGAN - ÖSTRA VITNJUL

                    Mit ihren 16 Betten ist die Rävfallsstugan eine vergleichsweise große länsstyrelsen-Hütte. Im Gegensatz zu den anderen Hütten gibt es sogar Gas zum Kochen und eine Sauna, und deswegen ist die Übernachtung etwas "teurer", nämlich 150 SEK. In den anderen Hütten kann man schon für schlappe 100 SEK nächtigen.



                    Ich war froh, daß heute bloß 8km nach Östra Vitnjul auf dem Programm standen. Die vorletzte Nacht im Zug hatte ich lediglich Sitzplatz, was nicht so supererholsam war, und danach gab es ja die 5 Stunden Busfahrt plus 20km zur Hütte.
                    Ich war dann doch noch vor der Schneeschuhtruppe auf Tour, was mir durchaus recht war, denn so könnte ich sie dann mit einer schon warmen Hütte empfangen und mich für den Vortag "revanchieren".
                    Mit mir und den 5 Schneeschuhgehern wäre Östra Vitnjul mit ihren 6 Betten dann auch voll. Nur 500m entfernt gab es noch die Hütte Västra Vitnjul (offen, Nottelefon, 4 Betten), falls noch mehr Leute unterwegs sein sollten. Das sind jetzt nicht die Riesenkapazitäten, aber vielleicht ist in der Gegend generell eher wenig los und die Bettenzahl i.d.R. ausreichend.

                    Nach einem guten km wird eine Brücke überquert:



                    Schon erstaunlich, was so eine Brücke aushält: schwerer kompakter Schnee bis zum Geländer, und dann fahren noch die Scooter drüber.
                    Bei Wasserfällen, Stromschnellen oder Engstellen folgte auch die Scooterspur (es gab eine frische) dem Winterweg.



                    Zumindest halbwegs, manchmal verfolgte die Scooterspur auch eine andere Linie. Und diese Linie war immer schöner als der offizielle Winterweg, der mal wieder mit einigen unnötigen Buckeln aufwartete. Ich war inzwischen so schlau, im Zweifelsfall immer der Scooterspur zu folgen. Erst recht, als diese nach knapp der Hälfte der Strecke hinunter zum Vindelälven führte. Auf dem Fluss ging es schön flach dahin, und schönere Ausblicke als im Wald gab es obendrein.





                    Erst kurz vor der Hütte wechselte ich wieder auf den Winterweg.



                    Hier sieht man den Eingangsbereich der Hütte:



                    Man erkennt eine der beiden Pritschen im offenen Notraum sowie das Rohr des Ofens und die verriegelte Tür zum Hauptraum. Drinnen im Hauptraum gibt es 3 Doppelstockbetten (mit Matratze, Kopfkissen und einer dünnen Decke), Tisch und Stühle, einen weiteren Ofen und eine kleine Küche mit Geschirr, Besteck, Gläsern/Tassen und Töpfe/Pfannen. Aber kein Gas! Man kocht entweder auf den Ofen oder hat selber einen Kocher dabei (wie zum Beispiel ich: ich wollte in der Früh nicht extra den Ofen anwerfen, bloß für eine Tasse Kaffee...)



                    Wie auch auf STF-Hütten muß man Holz sägen und hacken.



                    Die Schneeschuhtruppe hatte noch ihren Spaß beim Schneemannbauen



                    und Stockbrotbacken.



                    Alles in allem ein sehr gemütlicher Abend.

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                    • Horst24
                      Erfahren
                      • 01.02.2012
                      • 211
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                      #11
                      AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

                      Cool, dass es bei dir mit der Wintertour geklappt hat.Wir wollten dieses Jahr später starten und mussten die Reise canceln.
                      Freue mich auf deinen Bericht.
                      Viele Grüße
                      Horst

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                      • Fjellfex
                        Fuchs
                        • 02.09.2016
                        • 1228
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                        #12
                        AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

                        Hallo Horst,

                        echt blöd mit den ganzen stornierten Reisen...für meine Sommerpläne sehe ich ja auch schwarz. Da ist man halt machtlos und muss sich ins unabänderliche fügen.

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                        • Fjellfex
                          Fuchs
                          • 02.09.2016
                          • 1228
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                          #13
                          AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

                          TAG 3: ÖSTRA VITNJUL - MANKEFORSSTUGAN

                          Morgendliche Stimmung auf dem Fluss:



                          Mit 8km war die gestrige Etappe ja kurz, und die heutige sollte auch nur 10km lang sein. Es sollte ja eine Genußtour werden und keine Rekordjagd.

                          Ich ignorierte die Wintermarkierung und ging hinab zum Fluss. Abschied von den Hütten:



                          Kurz darauf kam man an Västra Vitnjul vorbei.



                          Kurz vor der Brücke mußte dann doch auf den Winterweg gewechselt werde; der war dann doch besser zu gehen als der Einschnitt des Flusses.



                          Es war Schneehuhn-Jagdsaison, und entlang des Weges im Tal gab es immer wieder mal Fallen, teils auch mit Opfern.



                          Dieser Abschnitt des Winterweges war mal schöner zu gehen, ohne blöde Steilbuckel.



                          Als sich nach rund 2km die Möglichkeit bot, wieder auf den Fluss zu wechseln, tat ich dies.



                          Nicht lange darauf sah ich ein Hundeschlittengespann, das mir entgegen fuhr. Ui, wie schön!



                          Der Fahrer hielt neben mir, und was er mir berichtete ließ meine Stimmung schlagartig kippen:
                          Er hatte mit 2 anderen Schlittenhundekumpels (jeder mit eigenem Gespann) auf Mankefors übernachtet. Einer der Kumpels war in der Früh beim Zähneputzen umgekippt und tot. Herzinfarkt wohl. Reanimationsversuche waren erfolglos. (Aus später hier und da gehörten Informationshäppchen ergab sich, daß es sich um einen gewissen Dominik gehandelt hat, 72 Jahre alt, Stammgast in der Gegend und allgemein bekannt, Naturliebhaber und Hundenarr - seinen Schlitten hatte er zum Beispiel auch selber gezimmert.)
                          Der Führer des Hundegespanns war jetzt auf dem Weg nach Västra Vitnjul, um vom dortigen Nottelefon die Behörden zu informieren. Und dann fuhr er auch schon davon.
                          Krass! Ich befand mich auf dem Weg zu einer Hütte mit einem Toten und einem Lebendem, von dem ich nicht wußte in welchem mentalen Zustand dieser war. Wäre er vielleicht jetzt lieber alleine gewesen? Ich erwog einen Moment, Mankefors zu "überspringen" und direkt nach Dalavardo zu gehen. Letztlich steuerte ich aber doch Mankefors an; vielleicht könnte ich ja auf irgend eine Art hilfreich sein...

                          Es dauerte nicht lange, da wurde ich wieder vom Hundegespann überholt: Der Führer des Schlittens hatte auf dem Weg einen Scooterfahrer getroffen, der die Informierung der Behörden übernehmen wollte, so daß sich der Hundeschlittenfahrer direkt zurück auf den Weg nach Mankefors machen konnte.
                          Nicht lange später kam auch der Scooter an mir vorbei, gefahren von einem sehr sympathischen Schweden namens Simon (ich tippe ihn irgendwo in der 30er Jahren): das Nottelefon auf Västra Vitnjul war kaputt (!), und Simon fuhr nun flussaufwärts nach Dalavardo in der Hoffnung, daß das dortige Nottelefon funktioniert.

                          Auf dem Weg nach Mankefors wurde ich gegen Ende von stollendem Schnee eingebremst. Die Tage zuvor war ich schon knapp dran; man merkt, wenn der Ski nicht mehr so richtig gleiten will und ins Stocken kommt. Jetzt hatte es mich erwischt (scheiß Nullgrad-Temperaturen!), und ich mußte bis zur Hütte 2x die Ski abschnallen und den Schnee von der Unterseite runterkratzen.

                          Mankefors war baugleich mit Östra Vitnjul.



                          Als ich dort ankam, war auch Simon schon von Dalavardo zurück. Wie wäre wohl die Stimmung in der Hütte...?
                          Eigentlich überraschend entspannt, und ich versuchte, mich dem dann auch sofort anzupassen. Man hielt den üblichen Fjäll-smalltalk über Wintertouren, Hundeschlitten, Jagd usw., ein kleiner Scherz wurde auch mal gerissen,... und 1 Meter daneben lag ein (mit seinem Schlafsack bedeckter) Toter. Ist das herzlos? Oder Ausdruck einer Gefasstheit angesichts der Realitäten des Lebens? Jedenfalls ziemlich surreal für mich.
                          Es gab dann doch auch so Bemerkungen wie "So ist es halt" und "da läßt sich jetzt nichts mehr ändern", und innerlich war man wohl nicht ganz so cool, wie man sich nach außen gab.

                          Es dauerte dann doch mehrere Stunden, bis der Polizeihubschrauber eintraf. Es gab unerwarteterweise starken Wind und tief hängende Wolken. Außerdem befanden sich nicht nur 2 Polizisten und ein Bergwachtler an Bord, sondern man hatte unterwegs auch noch jemanden eingesammelt, der sich mit dem Führen eines Hundeschlittens auskannte und der das Gespann des Verstorbenen nach Ammarnäs bringen sollte.
                          Man stellte sich gegenseitig (wie wohl in Schweden üblich) lediglich mit dem Vornamen vor.

                          Die Polizisten stellten ein paar Fragen (wohl auch um auszuschließen, daß es sich hier wirklich nicht um einen Mord gehandelt hat) und nahmen alles zu Protokoll. Dann wurde der Tote in einen Leichensack gesteckt und zusammen mit seinen Habseligkeiten zum Hubschrauber gebracht, der sich auch gleich auf den Rückweg machte.



                          Die Hundeschlittenführer hielt auch nichts mehr an dem Ort und sie bereiteten ihre Gespanne, um sofort Richtung Ammarnäs aufzubrechen.



                          Zurück blieben Simon und ich. Wir haben uns noch eine ganze Weile nett unterhalten. Er erzählte, daß er ein paar Tage auf einer Renvaktarstuga eines Freundes verbringen wollte um ein wenig auf Jagd zu gehen. Zum Abschied schenkte er mir noch ein Stück getrocknetes Rentierfleisch aus einer Fabrik, die besagtem Freund auch gehörte. Eine richtige Delikatesse; erinnerte mich geschmacklich an Bündnerfleisch.



                          Dann machte sich auch Simon auf den Weg und ich war allein auf der Hütte. Später gab es noch eine schöne Abendstimmung.



                          Ziemlich unerwartet kam aber auch starker Wind auf. So stark, daß man ihn an den Ritzen zwischen den Balken und rund um den Fensterrahmen spüren konnte, sogar die Kerze auf dem Tisch flackerte!
                          Bei der Gelegenheit verbeuge ich mich mal in Ehrfurcht vor denjenigen, die auch im Winter auf Zelttour gehen! Ich war ja hier noch im schützenden Wald in einer Hütte... möchte nicht wissen, wie die Nacht droben im Fjäll in einem Zelt gewesen wäre.
                          Trotz eines sehr turbulenten Tages habe ich dann aber doch erstaunlich gut geschlafen.

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                          • Meer Berge
                            Fuchs
                            • 10.07.2008
                            • 2381
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

                            Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                            Wie wäre wohl die Stimmung in der Hütte...?
                            Eigentlich überraschend entspannt, und ich versuchte, mich dem dann auch sofort anzupassen. Man hielt den üblichen Fjäll-smalltalk über Wintertouren, Hundeschlitten, Jagd usw., ein kleiner Scherz wurde auch mal gerissen,... und 1 Meter daneben lag ein (mit seinem Schlafsack bedeckter) Toter. Ist das herzlos? Oder Ausdruck einer Gefasstheit angesichts der Realitäten des Lebens? Jedenfalls ziemlich surreal für mich.
                            Es gab dann doch auch so Bemerkungen wie "So ist es halt" und "da läßt sich jetzt nichts mehr ändern", und innerlich war man wohl nicht ganz so cool, wie man sich nach außen gab.


                            Krass!

                            Ich habe auf Touren ja auch schon echt viel erlebt - aber sowas noch nie!
                            Ich glaube, ich hätte da nicht schlafen können.
                            Andererseits - was soll man sonst machen?
                            Gut, dass alle so "gelassen" waren oder zumindest getan haben, durchdrehen bringt ja auch nichts.

                            Puh.

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                            • Fjellfex
                              Fuchs
                              • 02.09.2016
                              • 1228
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

                              Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                              Puh.
                              Du sagst es.

                              Einer von Dominiks Begleitern meinte "das war ja klar, daß der irgendwann mal im Gebirge sterben würde..."
                              Und das war dann auch der Tenor 6 Tage später, als ich beim Ammarnäs Livs den Schlüssel zurückbrachte. (Man war natürlich schon bestens über das Vorgefallene informiert, aber auch ich war dann gleich von ein paar Leuten umgeben, die meine Version des ganzen haben wollten.)
                              Vielleicht lieber so sterben, als ein paar Jahre später nach langer schwerer Krankheit? Würde ich ja auch so sehen... aber man weiß nicht, wie es wirklich ist, wenn einem Freund Hein auf die Schulter tippt...

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                              • Ellipirelli
                                Gerne im Forum
                                • 21.04.2014
                                • 64
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

                                Lieber Fjellfex Dein Video ist nicht zum aushalten, ich spüre den Wind, rieche den Schnee, den Ofen, das Birkenholz, höre das Knistern...
                                Leider mussten wir unsere Reise dieses Jahr canceln.
                                Danke für dieses wunderbare Video, die Musik hat meine Emotion echt noch verstärkt.
                                Tadle nicht den Fluss, wenn Du ins Wasser fällst.

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                                • Ellipirelli
                                  Gerne im Forum
                                  • 21.04.2014
                                  • 64
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

                                  Oh weh jetzt lese ich auch noch Dein Erlebnis krass
                                  Tadle nicht den Fluss, wenn Du ins Wasser fällst.

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                                  • Fjellfex
                                    Fuchs
                                    • 02.09.2016
                                    • 1228
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

                                    Hallo Ellipirelli,

                                    ganz lieb was Du da über mein Filmchen sagst. Tja, und die Musik dazu...
                                    Die 3. von Gorecki mochte ich von jeher, und als ich eine Vorauswahl der Szenen getroffen hatte waren die genau so lang, wie der 2. Satz - Zufall? Zumindest traf die Musik mit einer Mischung aus Schönheit und Melancholie die Stimmung der Tour bei mir.

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                                    • Fjellfex
                                      Fuchs
                                      • 02.09.2016
                                      • 1228
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

                                      TAG 4: MANKEFORSSTUGAN - DALAVARDO

                                      Bei einem Wind wie am Abend zuvor wäre ich nicht auf Tour gegangen. Zum Glück flaute dieser dann ab Mitternacht ab, um in der Früh wieder ein wenig aufzuleben.
                                      Über Nacht war das Barometer um 10hPa gestiegen... schon mal gut. Auch der Blick aufs Thermometer lies die Laune steigen:



                                      Da sollte mir heute stollender Schnee erspart bleiben, der tritt nämlich bei Temperaturen um 0° auf. Nebenbei bemerkt: ich habe meine Skitouren immer an den Beginn der Saison gelegt, in der Hoffnung auf Dauerfrost, der einem dann diese verfluchte Schneeart erspart. Diese Strategie ging heuer nicht ganz auf, da der Winter in Västerbotten 5° wärmer war, als das langjährige Mittel. (Letzteres hörte ich auf der Fahrt nach Ammarnäs im Radio, welches der Busfahrer eingeschaltet hatte.)

                                      Drinnen in der Hütte hatte es noch 6°. Nicht übermäßig kuschelig, aber immer noch 16° wärmer als draußen. Diese Abkühlung drinnen hielt sich absolut im normalen Rahmen ... so wie der Wind tags zuvor durch die Ritzen gepfiffen hat, hätte ich mit einer noch größeren Abkühlung gerechnet.

                                      Gegen 7 Uhr sah es richtig schön aus.



                                      Jetzt bloß nicht trödeln sondern nix wie los ... wenn schon mal schönes Wetter ist, dann muß man es nutzen; wer weiß, wie lange das so bleibt.
                                      Morgenkaffee, Rucksack packen, Hütte aufräumen und ordnungsgemäß wieder verschließen



                                      und raus auf den schönen Vindelälven.



                                      Tags zuvor habe ich mir von Simon beschreiben lassen, wie er nach Dalavardo gefahren ist. Ich wollte mich lieber an die "Linie" der Einheimischen halten, die i.d.R. eine schönere ist, als die Linie der offiziellen Wintermarkierung. Das bedeutete für die heutige Etappe:
                                      zunächst etwa 1km auf der Südseite des Flusses, dann rund 6km auf dem Fluss, und die letzten rund 4km auf dem Winterweg.
                                      Ich war überrascht, daß trotz des wirklich starken Windes die Scooterspur vielerorts noch zu erkennen war.



                                      Das war doch endlich mal Genußwandern! Sonne, wenig Wind und eine schöne Spur in einem Gelände, wo man schön in den "flow" kommen konnte.



                                      Gut, daß ich mich in der Früh nicht vertrödelt hatte, denn schon bei km 4 war der Himmel wieder bedeckt



                                      und als ich bei km 7 den Fluss wieder verließ fing es doch tatsächlich an zu schneien.



                                      So habe ich wenigstens den ersten Teil der Etappe in schönem Licht erlebt. Kurz bevor ich Dalavardo erreichte kam ein Scooterfahrer daher. Es stellte sich heraus, daß er der Eigentümer der Hütte war, in die sich Simon einquartiert hatte, und nebenbei auch der Eigentümer der Rentierräucherei. Da konnte ich ihm gegenüber sein Produkt dann in den höchsten Tönen loben.
                                      Natürlich war auch er schon über den Vorfall auf Mankefors informiert, aber er hörte sich dennoch mit erkennbarem Interesse auch meine Version an.
                                      Er wollte auf Dalavardo vorbeischauen in der Hoffnung, einen Bekannten dort zu treffen, da dies aber nicht der Fall war (ich war mal wieder einziger Gast, wie auf dem ganzen Rest meiner Tour dann auch), machte er sich zu einer privaten Hütte 4km im SW von Dalavardo auf.

                                      Der verschlossene Hauptraum auf Dalavardo wollte mich irgendwie nicht richtig anlachen. Vielleicht hauptsächlich wegen des Ofens: dieser hatte nur eine sehr kleine Tür durch die nur kleine Holzscheite passten; da würde man häufig nachlegen müssen. Und erst mal Holz hacken! In der Holzkiste neben dem Ofen waren die meisten Scheite nämlich zu groß, um da hinein zu gehen.

                                      Also krabbelte ich lieber die steile Stiege hinauf, und machte es mir im allgemein zugänglichen Raum unterm Dach gemütlich.



                                      Der Ofen dort sprach mich mehr an, unter 5 Lagern hatte ich die freie Wahl, Tisch und Hocker gab es auch.

                                      Bald war es schön warm in der Stube und ich vom Mittagessen wohlig gesättigt mit allen vieren von mir gestreckt auf der Matratze.
                                      Aber was ist das?!?
                                      Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster!!
                                      Nix wie rein in die Klamotten, rauf auf die Ski und raus an die Luft! Wer weiß, wie lange dieses Sonnenfenster offen bleibt... (Es waren dann rund 2 Stunden.)

                                      Ich machte einen Ausflug Richtung NO über die Baumgrenze hinaus. Schon unterhalb der Baumgrenze (wo man auch mal bodenlosen Tiefschnee antreffen kann) war es schön zu gehen (diesmal auch ohne den fetten Rucksack), und oberhalb der Baumgrenze ein Traum. Je weiter man kam, desto weiter wurden die Blicke.







                                      HURRAAA!

                                      Bisher im Bericht war ja schon die Rede von Tiefschnee und stollendem Schnee und Notbiwak und und....
                                      Warum geht man denn dann im Winter auf Tour?
                                      Wegen Momenten wie diesen!
                                      Und das beste stand noch bevor, nämlich die Abfahrt auf herrlichem Schnee. Einfach mal kurz anschieben, und dann einfach laufen lassen...

                                      Genau so hatte ich das geplant: kurze Etappen, die sich auch bei nicht so tollem Wetter und Schnee bewältigen lassen, und bei guten Verhältnissen dann noch kleine Ausflüge.
                                      Als sich abzeichnete, daß es mit der Sonne bald wieder vorbei war, war ich schon wieder an der Hütte.



                                      Hier ist übrigens das Nottelefon von Dalavardo:



                                      Im Bedarfsfall nimmt man den Hörer ab, drückt den roten anrop-Knopf und hofft dann, daß sich die Rettungszentrale in Stockholm bald meldet.

                                      In der Nacht klarte es wieder etwas auf und ich schaute mehrmals hinaus, es gab aber leider keine Polarlichter.

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                                      • Vintervik

                                        Fuchs
                                        • 05.11.2012
                                        • 1929
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [SE] Winterliches Vindelfjäll

                                        Schöner Bericht, die Strecke möchte ich auch noch laufen.
                                        Doch ein aussergewöhnliches Intermezzo zwischendurch, das ist schon speziell...

                                        Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                        Hier ist übrigens das Nottelefon von Dalavardo:



                                        Im Bedarfsfall nimmt man den Hörer ab, drückt den roten anrop-Knopf und hofft dann, daß sich die Rettungszentrale in Stockholm bald meldet.
                                        Die Polizei-Leitzentrale für Nordschweden sitzt in Umeå.
                                        Bei den Telefonen sollte man bedenken, dass sie wie Sprechfunk funktionieren, die zwei Gesprächsteilnehmer können also nicht gleichzeitig reden. Die ”Sprechtaste” ist normalerweise auf der Innenseite des Hörers, so dass man sie leicht mit den Fingern drücken kann. Man sollte also bei der Kommunikation entsprechend gemäss Sprechfunkmanier mitteilen, wenn man mit seinen Sätzen fertig ist.
                                        An der Hütte, wo das Telefon installiert ist, hängt aussen auch eine weisse Blinkleuchte. Wenn diese blinkt, bedeutet das, dass die Polizei dort angerufen hat.

                                        Man kann wenn man an so einem Telefon vorbeikommt, v.a. wenn es in einer Gegend ist, wo nicht so häufig jemand lang kommt, auch durchaus mal einen Probeanruf machen, die im RLC in Umeå freuen sich darüber (die Aussage stammt nicht von mir, sondern vom Chef der Bergrettung in Abisko). Man sagt dann, dass es nur ein Testanruf sei, wo man ist und dass alles in Ordnung sei.

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