Zugeschneite Apsis

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    Zugeschneite Apsis

    Hallo zusammen!
    Als ich gerade das Innenzelt meines Hilleberg Soulo öffnete, staunte ich nicht schlecht. Anstatt einer ausgehöhlten Apsis samt Rucksack, Brennstoffflasche und Schneeschaufel fand ich folgenden Anblick vor:



    Ein Schneewall war aufgrund der Schneekonsistenz so gut wie unmöglich. Vielleicht ist auch deshalb ein dickes Stückchen der Wand der Apsis weggebrochen (sonst hätte unmöglich so viel Schnee in den Eingangsbereich geweht). Eine genaue Windrichtung konnte ich vorher nicht ausmachen und hier (Varangerhalbinsel, Finnmark, Norwegen) fehlte mir in den Konditionen (Whiteout) auch die Möglichkeit, festes Material für eine kleinere Schneemauer von wo anders her anzuschaffen. Den Eingang des Zeltes hätte ich ja unmöglich zuschaufeln können. Was kann man also tun, um das zukünftig bei ähnlichen Bedingungen zu vermeiden? Und kann mir wer beim Ausbuddeln der Schneeschaufel helfen?

  • Zz
    Fuchs
    • 14.01.2010
    • 1521
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Zugeschneite Apsis

    Hallo,
    mit ausreichend Schnee, kann man im Allgemeinen immer eine Schneemauer um sein Zelt errichten, allerdings ist das je nach den Bedingungen eventuell mit viel Arbeit verbunden. Außerdem hilft es manchmal etwas Schnee außen am Zelt anzuhäufeln, also das Zelt ringsum abzudichten.
    Achtung, die Belüftung des Zeltes muß aber unter allen Umständen gewährleistet sein.
    Effektiv ist die Nutzung eines Zelte mit Schneelappen.
    Weiterhin, wichtige Dinge mit in das Zelt nehmen, darum für Wintertouren ein ausreichend großes Zelt nutzen (z.B. mindestsens ein Dreipersonenzelt zu Zweit). Die Schuhe mit PVC Tüten abdecken (z.B mit den VBL Tüten) und überhaupt alles abdecken oder verstauen was nicht zugeweht werden soll.
    Ansonsten gilt, Erfahrung sammeln und die Schneeschaufel gehört immer in das Vorzelt!
    "The Best Laks, Is Relax."
    Atli K. (Lakselv)

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    • wilbert
      Alter Hase
      • 23.06.2011
      • 2956
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      #3
      AW: Zugeschneite Apsis

      Moin!
      Zz hat eigentlich schon alles wesentliche erwähnt. (Snow-flaps sind schon hilfreich.)
      Bei wenig Schnee kann man sie wenigstens nach innen klappen und einiges vom Kram in der Apsis darauf legen.

      Wenn ich schon auf gefrorenem Grund stehen muss, dann nagel ich die mittleren Abspannpunkte des Zeltsaums an den Boden. Damit verringert sich der Schlitz und es wird nicht so viel Treibschnee in die Apsis gedrückt. Dazu braucht es allerdings einige Titan-Stifte und einen, nicht festgefrorenen Stein.

      Ansonsten, am Abend alles wichtige ins inner räumen, damit man Morgens stumpf die Apsis freischaufeln kann.

      Viel Spaß im Schnee!
      Hier hatten wir am Wochenende nur eine handbreit.

      VG. -Wilbert-
      Zuletzt geändert von wilbert; 03.03.2020, 07:57.
      www.wilbert-weigend.de

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      • Moltebaer
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        #4
        AW: Zugeschneite Apsis

        Das sieht aber mal so gar nach Flugschnee aus, der sich über die Nacht abgelagert hat, sondern eher wie ein paar Handvoll bereits gefallener und manuell verlagerter Schnee...
        Sicher, daß Dir da nicht die Trollkinder aus der Nachbarschaft einen Streich gespielt haben?
        • Die Schaufel am besten ebenerdig mit Griff nach oben in den Schnee stecken, dann müßten schon 40 cm Neuschnee in der Apsis fallen, damit man die Schaufel nicht mehr findet.
        • Bei Schuhen den Gamaschenschaft umklappen, die VBL-Socken drüberstülpen oder mit sonstwas abdecken, damit sie innen schneefrei bleiben.
        • Kocher und sonstiges mit Rucksack/Jacke/... abdecken, damit die ebenfalls nicht zugeschneit werden (Schnee/Eis zwischen Brennstoffleitungskupplungen nervt und alles abgelagerte H_2O am Brenner müßte erst geschmolzen werden --> Vorheizphase verlängert sich bzw. geschmolzener Schnee tropft in die Düse etc.).
        Den Hinweis mit der Belüftung definitiv beachten! Hatte selbst schon mal fast so eine Art zweiten Geburtstag deswegen.
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        • Harakiri
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          #5
          AW: Zugeschneite Apsis

          Danke für die Tipps!
          Ich werde die Hinweise beachten, soweit ich kann. Zu Snow Flaps steht Hilleberg ja nicht gerade positiv und mein Zelt kann ich so schnell nicht ersetzen. Werde ich nach der Reise aber definitiv tun, weil das Zelt gar nicht meinen Bedürfnissen entspricht (viel zu schwer für Frühling bis Herbst und zu großes Kondensproblem im Winter). Und das obwohl ich mich total wohl darin fühle.
          Das Abdichten mit Schnee lässt sich bestimmt auch bei solchen Umständen gründlich machen, mit dem Bau der Mauer habe ich aber teilweise so meine Zweifel. Gestern lag extrem viel lockerer Schnee herum und die harte Schicht ist hier an einigen Orten nur sehr dünn. Immerhin habe ich die Schuhe frühzeitig ins Innenzelt gepackt, weil sich schon eher kleinere Schneemengen bemerkbar gemacht haben, und dann ging es leider in die Horizontale... Kocher und so weiter waren im Rucksack bzw. im Innenzelt, also gab es keine wirklichen Probleme. Wenn ich das jetzt so betrachte, wäre eine Schneemauer zu errichten wahrscheinlich sogar zeitaufwendiger als die Reinigung der paar Sachen gewesen.

          Heute habe ich alles wie empfohlen gemacht und eine kleine Schneemauer vor dem Eingang aufgeschichtet. Bei ordentlichen Umständen mit festem Schnee kann das sogar Spaß machen. Dabei ist mir aufgefallen, woran das nächtliche Ärgernis wohl gelegen hat: Die Schnur unter dem Zelt, die verhindert, dass das Zelt zu weit aufgespannt wird, war gerissen und durch die Überspannung wurde eine Seite leicht nach oben angehoben. So konnte durch den Zwischenraum die ganze Nacht lang ungehindert Schnee eindringen, während es draußen äußerst windig war und immer mehr neuer Schnee nachviel. Ich habe das Zelt gebraucht gekauft und die Vorbesitzerin hatte die Schnur wohl ausgetauscht. Hilleberg wird wohl kaum dünne Baumwollschnüre für ein Teil verwenden, dass so starke Zugkräfte aufnehmen muss.

          @Moltebaer: Die Schneeschaufel stand schon aufrecht am Zelteingang, wie immer. Im Endeffekt habe ich sie direkt gefunden, nur eben erst am Morgen. Sie stand hinter dem Rucksack. Nachts hatte ich wenig Lust in dem Schneehaufen herumzuwühlen.

          Der Schnee ist so komprimiert gewesen, weil es A: größtenteils kein Flugschnee, sondern frischer Niederschlag war, der unter dem Eingang hereingeschneit ist und B: weil er auf dem Innenzelt gelastet hat und ich ihn vom Innenzelt weggedrückt habe, weil er den Innenraum enorm einschränkt hat. Anders hätte ich ja auch kaum das Innenzelt öffnen können.

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          • Moltebaer
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            #6
            AW: Zugeschneite Apsis

            Snowflaps kannst Du übrigens bei jedem x-beliebigen Zelt selbst nachrüsten. Einfach die Kantenlängen zwischen Gestänge-/Heringspunkten abmessen und ein paar lumpige, alte, leichte Stoffreste mit diesen Maßen und ~20 cm Breite zurechtschneidern (alle Kanten hübsch gesäumt, zweimal eingeschlagen und ne Naht drüber). Diese Lappen dann an die Zeltunterkante annähen (beide Säume aufeinander legen und eine Naht drüberziehen). Dort unten stören Undichtigkeiten nicht mehr, den Nahtdichter würde ich mir also schenken.

            Wenn die Zeltwände/Säume bis zum Boden hinunterreichen, kommt man eigentlich auch ohne komplett Snowflaps aus. Einfach ein wenig Schnee als Abdichtmaterial von außen gegen die Fuge anhäufen. Wenn der Spalt dann zu ist, pfeift nichts mehr hindurch und es lagert sich nur noch zusätzlicher Schnee außen an, der weiter abdichtet.
            Bei Sommerzelten mit 10 cm "Lüftungsschlitz" (Yellow Label Anjan bspw.) klappt das natürlich nicht, aber bei Red/Black Label ist das die mir genügende Variante.
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              #7
              AW: Zugeschneite Apsis

              Das ist wirklich ein guter Tipp, danke! Aktuell fällt das Zelt nämlich ziemlich ein, wenn man es mit Schnee abdichtet. Bei einem kleinen Einpersonenzelt fällt das durchaus ins Gewicht, man hat bestimmt 15% weniger Platz.

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