[ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

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  • Nicki
    Fuchs
    • 04.04.2004
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    #21
    AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

    Zum Bivacieren
    - da ist auch ein kl. Zelt mit gemeint- das ist im NP erlaubt - ab einer bestimmten Höhe

    Zitat : "Kostenloses Camping. Das "Biwak" ist nur aus folgenden Höhen erlaubt:
    - 2.100 im Ordesa-Sektor,
    - 2.500 m im Pineta-Sektor,
    - 1.800 m in den Sektoren Añisclo und Escuaín"
    Quelle
    www.mitrucksack.de
    Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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    • Ljungdalen
      Alter Hase
      • 28.08.2017
      • 2700
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      #22
      AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

      Zitat von Nicki Beitrag anzeigen
      Zum Bivacieren
      - da ist auch ein kl. Zelt mit gemeint- das ist im NP erlaubt - ab einer bestimmten Höhe

      Zitat : "Kostenloses Camping. Das "Biwak" ist nur aus folgenden Höhen erlaubt:
      - 2.100 im Ordesa-Sektor,
      - 2.500 m im Pineta-Sektor,
      - 1.800 m in den Sektoren Añisclo und Escuaín"
      Quelle
      Klar. Hat jemand sich nicht daran gehalten?

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      • Nicki
        Fuchs
        • 04.04.2004
        • 1303
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        #23
        AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

        OT:
        Klar. Hat jemand sich nicht daran gehalten?
        Ljungdalen- Boa- schlechte Laune - mit falschem Fuß aufgestanden??

        Einfach eine lieb gemeinte Info an Mitleser die sich in den Pyrenäen nicht auskennen - sehr oft ist das Übernachten in NP's verboten, wird kontrolliert und kann teuer werden.


        Jetzt wird der Bericht für mich noch interessanter - den GR 11 kenne ich da nicht durchgehend

        LG Folko
        www.mitrucksack.de
        Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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        • Meer Berge
          Fuchs
          • 10.07.2008
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          #24
          AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

          An der laaangen Strecke nach Parzan (bzw. bei uns nach Bielsa runter) haben wir erst viele Hände voll Walderdbeeren gefuttert und weiter unten unglaubliche Mengen kleiner superleckerer roter und schwarzer Kirschen, die am Wegrand an prallvollen Bäumen hingen. Bis wir dachten, wir platzen vor lauter Erdbeeren und Kirschen. Der Wahnsinn! So haben wir ein paar Stunden für die Strecke gebraucht Bielsa ist eigentlich ein ganz nettes Dorf mit 2 Supermärkten, einem Sportladen und Restaurants am Dorfplatz.

          Die Strecke von Pineta über den Pass bis zum Parkplatz habe ich auch als sehr schön in Erinnerung. Wir sind zwischendurch noch an den Lagos de la Munia gewesen. Lohnt sich!

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          • whale
            Erfahren
            • 13.09.2014
            • 205
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            • Meine Reisen

            #25
            AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

            Sonntag, 7.7.2019
            Parzán - Passo de Caballos - Refugio de Viadós - Cabane d’Añescruzes
            23 km, aufwärts 1650 hm, abwärts 850 hm

            Ich bin früh wach und breche schon um 6:40 Uhr auf. Die Spanier schlafen noch alle.
            Um 9:00 Uhr komme ich am Staudamm auf 2012 m an. Eine Pfadfindergruppe kommt mir schwatzend entgegen. Vermutlich haben sie die Nacht auf der Hütte am See verbracht. Die auf meiner Karte eingezeichnete Quelle habe ich verpasst, sodass ich mit meinem Wasser etwas haushalten oder Wasser aus dem Bach nehmen muss. Wegen der Stechviecher mache ich keine lange Pause hier und laufe weiter aufwärts bis ich um 10:45 Uhr am Passo de Caballos auf 2313 m ankomme.






            fast wie Notenlinien am Himmel


            Ich hatte zur Sicherheit Wasser aus dem Fluss mitgenommen, obwohl darüber Kühe standen. Nach dem Pass finde ich aber eine sehr kleine Quelle, bei der roten Farbe des Gesteins auf jeden Fall mineralhaltig, aus der ich mühsam Wasser zapfe, das bestimmt viel besser ist.
            Dabei holt mich Sandra ein, eine Deutsche, von der schon das holländische Paar gesprochen hatte. Sie ist nett, aber nicht ganz meine Wellenlänge und sie redet etwas lieber als ich. Ich treffe sie beim Abstieg in das nächste Tal immer wieder, aber wir laufen trotzdem jeder für sich.

            Die Gegend hinter dem Pass ist hübsch und sehr einsam. Ich genieße den Abstieg durch die Wiesen und den anschließenden Wald, bin aber trotzdem flott unterwegs. Selbst auf dem Pass hatte ich keinen Netzempfang. Ein paar Textnachrichten schaffen es aber irgendwo durch eine Berglücke zu mir gesendet zu werden.


            Rückblick








            Ich hatte auf einen netten Campingplatz für heute gehofft, bei dem ich auch ein warmes Essen bekomme. Dann könnte ich es etwas langsamer angehen lassen und vielleicht abwarten, ob man auch bald nach dem ersten Gewitter über den Pass kommt. Der Campingplatz El Forcallo, der direkt am GR11 liegt, sieht für mich nicht so einladend aus. Neben einem lauten Generator stört mich auch der hohe Zaun und die Nähe zu dem gut besuchten Jugendcamp. Netz und neue Wetterdaten gibt es auch hier nicht.

            Um 15 Uhr komme ich am Refugio de Viadós (1750 m) an. Hier treffe ich Sandra wieder und noch viele andere Wanderer, die vor dem Refugio in der Sonne sitzen, darunter den Amerikaner Dwight und einen Schotten, der mir ein paar Tipps für den mit meinem Freund geplanten Roadtrip dort gibt.
            Leider bin ich drei Minuten zu spät, um warmes Essen zu bestellen und könnte nur noch ein Sandwich kaufen. Die duftenden Hähnchenschenkel und später die riesengroße Torte, die in den Essraum gelangen, werden daraufhin mit traurigen Augen von mir verfolgt. Neue Wetterdaten gibt es auch nur sehr unglaubwürdige in einer App auf dem Handy des Hüttenwirts. Angeblich scheint morgen den ganzen Tag die Sonne. Ich glaube weiter an das lange vorhergesagte Gewitter...


            am Refugio de Viadós


            Ich mache zwei Stunden Pause vor dem Refugio und überdenke meine Möglichkeiten. Das Refugio steht in einem sehr schönen, einsamen Tal, aber irgendwie fühle ich mich hier als störenden Gast gesehen. Ich will noch näher an den nächsten Pass heran und als ich von meinem Plan bei der Cabane d’Añescruzes zu zelten erzähle, ziehen das Dwight und Sandra auch in Erwägung. Etwas versetzt laufen wir alle los.

            Der Pfad dorthin zieht sich einen steilen Hang entlang und man hat einen guten Blick von oben in das schnelle Gewässer, das sich aus den drei Flüssen am anvisierten Talende gebildet hat. Ich habe eine kleine Fotosession mit einer Eidechse und jetzt wo mein Entschluss steht auch genug Muße ab und zu etwas langsamer zu gehen.








            für die mehrfach ausgestreckte Zunge war ich zu langsam...




            An der rustikalen Cabane wartet schon Dwight. Er quatscht seeehr viel, aber ist mir sympathisch genug. Wir richten uns ein indem wir ein paar Schuttsäcke stapeln, um Platz auf dem Boden zu schaffen und ich bekomme einen Kaffee spendiert. Später erfahre ich, dass Dwight einer der Erfinder von Jetboil ist.
            Er ist zum Klettern hier und hat schon einige Gipfel in der Gegend bestiegen. Morgen will er auch irgendwo hier hoch. Ich bin froh, wenn ich trocken über den nächsten Pass komme und halte ihn für etwas leichtsinnig. Es wird ein langer, gesprächiger Abend und Dwight möchte seine Ausrüstung unbedingt in allen Einzelheiten mit meiner vergleichen. Typisch amerikanisch? Das Angebot einer gegenseitigen Rückenmassage lehne ich dann aber doch lieber ab.




            drinnen weniger hübsch als draußen


            In der Dämmerung sehe ich eine Maus unter dem Haus verschwinden. Wie gut, das Dwight Seile dabei hat und unsere Rucksäcke an den Balken aufhängt. Das gibt mir wenigstens etwas mehr Ruhe und meine Gedanken kreisen weniger darum morgen mit durchgebissenem Rucksack dazustehen.




            aufgehängte Rücksäcke und ein paar mit Kohle gezeichnete Tiere am Kamin


            Das Abendrot ist hübsch und ich freue mich, noch hier hoch gestiegen zu sein. Es gab zwar kein Geburtstagsessen, aber dafür die Freiheit fast alleine inmitten schöner Berge zu schlafen.

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            • Ljungdalen
              Alter Hase
              • 28.08.2017
              • 2700
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

              Zitat von whale Beitrag anzeigen

              am Refugio de Viadós
              So sieht der Blick in die umgekehrte Richtung aus: -> Bild (vom Gipfel des Posets a.k.a. Llardana, das ist der linke, scheinbar niedrigere; tatsächlich ist das der höchste des Massivs, und zweithöchster der Pyrenäen). Das helle Gebäude ist das Refugio. Posets von Viadós eine lange Tagestour (als Rundtour möglich; haben wir auf Wunsch unserer toughen Tochter gemacht, knapp +- 2000 Hm, weil man zwischendurch noch mal ein Stück runter muss). Von dieser Seite schön menschenleer, Normalweg von der anderen Seite, vom Refugio Angel Orús; haben auf dem Hinweg nur auf dem letzten gemeinsamen Stück Leute getroffen, und auf dem Rückweg über die Nord/Nordwestflanke (auf deinem Bild zum Teil zu sehen, u.a. über das Schneefeld da oben links) niemanden.

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              • whale
                Erfahren
                • 13.09.2014
                • 205
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                • Meine Reisen

                #27
                AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

                Montag, 8.7.2019
                Cabane d’Añescruzes - Puerto de Chistau - Refugio de Estós - Camping Aneto
                16 km, aufwärts 640 hm, abwärts 1470 hm

                Das war eine spannende Nacht. Um 4 Uhr wecken uns sehr starke Windböen, die die Fensterläden knallen lassen. Ich frage mich, ob die Front früher angekommen ist und ich lieber wieder absteigen sollte. Ich kann aber wieder einschlafen und beim nächsten Aufwachen ein paar Stunden später hat sich der Wind etwas beruhigt. Um 7:30 Uhr habe ich pünktlich zu den ersten Regentropfen gepackt und verabschiede mich von Dwight. Aus dem Tal kommen ein Italiener und ein Süddeutscher vorbei, die kurz vor der Hütte gezeltet haben und genauso besorgt wegen des Wetterberichts sind, weswegen sie mich, überflüssigerweise, zur Eile mahnen.

                Unten am Fluss hat Sandra gezeltet, ist aber noch längst nicht abmarschbereit. Ich warte deshalb nicht auf sie, sondern laufe den beiden Wanderern hinterher. Statt der zerbrochenen Brücke nehme ich lieber den Weg über Steine durchs Wasser und dann geht es relativ steil bergauf.




                voraus gibt es noch blauen Himmel



                der Rückblick ist schon etwas düsterer


                Kurz vor dem Pass, den wir um 9:05 Uhr erreichen, komme ich mit ihnen ins Gespräch. Ich erfahre, dass sich Nicola und Axel vor ein paar Tagen getroffen und sich angesprochen haben, weil sie das gleiche Zelt benutzen. Nicola läuft den ganzen GR11 auf inzwischen schon kaputten Turnschuhen. :-o



                Auf dem Puerto de Chistau (2577 m) ist es sehr windig und kalt, der erste Regen erwischt uns kurz dahinter. Wir müssen über ein Schneefeld, was nicht ganz einfach ist und danach über einen rutschigen Hang abwärts, der zum Glück noch nicht so nass ist. Nicola ist sehr nett und wir unterhalten uns während des gemeinsamen Abstiegs über viele verschiedene Themen.
                Gerade als der Weg leichter wird, erreicht uns das erste kräftige Gewitter, mit einem Abstand von unter drei Sekunden zwischen Blitzen und Donner. Es ist ein langer Weg abwärts, aber da das Schwierigste geschafft ist und ich Gesellschaft habe, fühle ich mich sicher genug. Wenn möglich tragen wir die Stöcke parallel und laufen mit etwas Abstand zueinander.




                das Stück auf dem Schotter fand ich sehr rutschig


                Ich wollte eventuell hinter dem Pass im nächsten Refuge bleiben und während eines halben Ruhetages auf besseres Wetter warten. Die beiden bringen mich auf die Idee bis ins Tal zum Campingplatz weiterzulaufen, wo man ja auch duschen kann.
                So legen wir an dem Refugio de Estós auf 1895 m um 11:30 Uhr nur eine kurze Pause mit Kaffee, Müsli und geteilten Vorräten ein. Es gibt gerade eine Regenpause und auf der Terrasse des Refuge finden sich erstaunlich viele Leute ein, die noch über den Pass wollen, von dem wir gerade heruntergekommen sind. Einige Leute erscheinen uns sehr arglos und schlecht informiert oder ausgerüstet. Auch eine Gruppe Kinder mit ihren Betreuern will noch aufsteigen und kurz vor dem Pass sogar zelten...



                Wir gehen weiter abwärts, erst durch ein blumiges Tal und dann auf einem kinderwagentauglichen Weg bis zum Camping Aneto, den wir um 15 Uhr erreichen. Ich habe mir eine blöde dicke Blase zwischen den Zehen wegen eines verrutschten Blasenpflasters eingefangen, die mich die nächsten Tage noch nerven wird.
                Da wir klitschnass sind und es weiter kräftig regnet, checken wir gemeinsam in ein hostelartiges 4er-Zimmer ein. Dort hat sich schon ein wortkarger Amerikaner ausgebreitet, der später in ein anderes Zimmer umzieht, weil es ihm zu eng wird. Dafür kommt spät in der Nacht ein ruhiger, netter Franzose zu uns.






                Wasser gibt es heute genug




                Ich darf als erste duschen und kann dann endlich mit meinem Freund telefonieren. Mit Axel und Nicola stöbere ich im Supermarkt des Campingplatzes, brauche aber eigentlich kaum etwas. Nicola will sich selbst etwas kochen, aber Axel und ich freuen uns auf das Restaurant. Leider gibt es die Gerichte auf der Karte erst um 20 Uhr. Also stopfen wir die Löcher im Bauch erstmal mit Tortilla, schreiben Nachrichten und laden unsere Elektronik auf. Dann gibt es aber irgendwann ein riesiges Steak für mich, salzig aber lecker. Und als Nachtisch passt auch noch eine Creme Catalana rein. Das war mein nachträgliches Geburtstagsessen. :-)
                Irgendwann taucht auch Sandra im Restaurant auf, die das erste Gewitter genau auf dem Pass erwischt hatte.
                Um 22:45 Uhr liege ich im Bett. Die meisten meiner Sachen sind schon halbwegs trocken. Für morgen haben wir sehr unterschiedliche Wettervorhersagen. Mal gucken, wie es morgen früh dann aussieht...

                Zuletzt geändert von whale; 01.03.2020, 10:58. Grund: Zwei Fotos in der Reihenfolge getauscht

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                • whale
                  Erfahren
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                  #28
                  AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

                  Dienstag, 9.7.2019
                  Camping Aneto - Benasque - Camping Aneto - Refugio de Corones
                  10,6 km, aufwärts 770 hm, abwärts 30 hm

                  Mein Wecker klingelt um 7:45 Uhr. Laut Wettervorhersagen kann es Löcher zwischen Regen und Gewitter am Vormittag oder Nachmittag geben. Über den nächsten Pass will ich heute nicht, aber eine weitere Nacht auf dem Campingplatz ist auch nicht sehr verlockend. Mit Nicola und Axel komme ich überein heute noch das kurze Stück bis zu einer Schutzhütte hochzusteigen, da der Weg dorthin auf einfacher Piste verläuft. Damit wir nicht den ganzen Tag auf der Hütte sitzen, wollen wir vorher einen Ausflug nach Benasque, einem touristischen Bergsportort machen.

                  Wir lassen die Rucksäcke am Campingplatz und laufen gegen 9:30 Uhr eine halbe Stunde am Fluss entlang bergab. Die Sonne scheint jetzt; das Wetter ist also schonmal deutlich besser als vorhergesagt. Ich finde Benasque mit seinen romanischen Steinhäusern hübsch. In einer Bäckerei gönnen wir uns ein leckeres Frühstück.











                  Dann schreibe ich Postkarten und wir tingeln etwas genervt mit Nicola durch mehrere Outdoorläden, obwohl dieser doch nicht so recht weiß was er kaufen will. Unser Mittagessen kaufen wir im Supermarkt und essen es direkt davor auf der Bordsteinkante, was bei einigen Passanten mitleidige Blicke hervorruft. Dann finden wir noch einen großen Obst- und Gemüseladen und die beiden planen ihr Abendessen mit Salat. Nach einem kurzen Kaffee zum Aufwärmen fahren und Axel und ich wegen eines akuten Mittagstiefs für 1,80 € lieber mit dem Bus zurück, während Nicola läuft.



                  An der Rezeption des Campingplatzes treffen wir auf viele Leute: Alex, der aus unserem Zimmer geflohen war, ist hier. Dann kommt Dwight, der traurig wirkt, weil ich letzte Nacht nicht wie erwähnt im Refuge Espos geblieben bin, wo er auf mich gewartet hatte. Er will diese Nacht auf dem Campingplatz bleiben und mich auch dazu überreden. Ich lehne etwas schroff ab. Er ist aber nett und gibt mir meine Karte zurück, die er eingesteckt und die ich noch nicht vermisst hatte. Sandra wird auch noch eine Nacht hier zelten.

                  So laufen wir wieder zu dritt um 15:30 Uhr los. Nicola versucht ein sehr konstantes Tempo zu gehen. Meist bin ich etwas schneller und warte dann kurz. Den ganzen Weg unterhalten wir uns, mal lustig, mal ernst. Von Nicola bekommen wir Trailnamen verpasst: Alex ist Captain Kirk und ich bin „trottola“. Wir freuen uns auf eine trockene Nacht in der Schutzhütte, die 12 Plätze haben soll. Uns überholt kurz vor Hütte ein Bus, der tatsächlich diese Schotterpiste bis zur Hütte hochkurvt. Wir sehen aber keine Fahrgäste und schließen Wetten ab, wieviele andere Hüttengäste wohl schon da sein werden.





                  Um 18:20 Uhr kommen wir dann an der Refugio de Corones auf ca. 1940 m an, wo wir von einem draußen sitzenden Mann mit den Worten: „Nr. 39, 40, 41“ begrüßt werden.



                  Eine Gruppe Jugendlicher wird hier schlafen, weil sie letzte Nacht nebendran unter ihren einfachen Zeltplanen komplett abgesoffen sind. Erneut wundern wir uns über so unverantwortliche Betreuer.



                  In die müffelnde und feuchte Hütte quetschen wir uns natürlich nicht mehr. Wir suchen uns einen Zeltplatz etwas oberhalb, nicht zu nah dem Fluss, falls es noch weiter regnen wird. Viel höher wollen wir nicht, weil das Wetter nicht stabil ist und Nicola für kältere Temperaturen nicht ausgerüstet ist. Notfalls könnten wir uns von hier noch in die Hütte flüchten. Unter vielen Wolken und immer wieder leichtem Nieselregen essen wir gemeinsam Abendbrot. Gegen 21 Uhr sagen wir dann aber gute Nacht, weil es uns zu feucht und kalt wird, um länger draußen zu sitzen. Die Wolken sinken immer tiefer und die Berge um uns herum verschwinden nach und nach. Wir verabreden einen Wecker um 7 Uhr; mal sehen wie diesig es dann sein wird. Es ist noch lange hell in meinem Zelt. Der Fluss rauscht laut und die Vögel zwitschern sehr schön. Später im Dunkeln höre ich noch leise Hufe oder Pfoten und ein Schnüffeln neben meinem Zelt, vermutlich waren es Gämsen. Würde ich alleine zelten, hätte ich bestimmt Angst, es wäre ein Bär.


                  die Frau hat das größte Zelt, es muss ja noch das Badezimmer mit dem Schminktisch hineinpassen



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                  • whale
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                    • 13.09.2014
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                    #29
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                    Mittwoch, 10.7.2019
                    Refugio de Corones - Coll de Vallibierna - Refuge Cap de Llauset - Lago Angliós
                    9,5 km, aufwärts 860 hm, abwärts 620 hm

                    Beim Aufwachen ist schönes Wetter in Sicht, das Tal ist wolkenfrei. Dafür ist alles nass und wir machen einen langsamen Morgen, um auf die Sonne zu warten, die unsere Zelte trocknen wird. Erst um 8:30 Uhr kommt sie über den Berg. Eine Stunde später ist dann alles eingepackt.



                    Jetzt geht es 800 hm aufwärts, erst auf gutem Weg, dann immer anstrengender und am Schluss mühsam über große Steinblöcke und sogar Schnee. Immer wieder staune ich über die Mengen an klarem Wasser hier in den Pyrenäen.









                    Ich springe unterwegs kurz in ein kleines Becken am Ausfluss des Ibon Bajo de Vallibierna und laufe danach erfrischt weiter. Axel und Nicola haben ein Stück dahinter auch Pause gemacht und gewartet. Sobald ich sie einhole, geht es aber weiter.














                    der Pass ist schon in Sicht


                    Gegen 14 Uhr stehen wir auf dem 2732 m hohen Coll de Vallibierna, zu beiden Seiten tolle Ausblicke. Ich esse mein Müsli und wir sammeln kurz Kräfte.


                    Pause auf dem Coll de Vallibierna



                    der Blick zurück



                    und die andere Seite


                    Der Abstieg wird genauso fies, steil und steinig und dauert deswegen auch ewig. Die angegeben Zeiten auf den Schildern sind für uns nicht zu erreichen, die im Rother stimmen schon eher. Wir müssen erst runter zum neuen, in meinen Augen ziemlich hässlichen Refuge Cap de Llauset und dann gleich 100 hm davon wieder hoch, was Nicola besonders fluchen lässt. Beim Refuge tanke ich Wasser und Axel kauft etwas zu essen, aber Nicola treibt uns schon wieder zum Weiterlaufen an.






                    die Refuge Cap de Llauset kommt in Sicht






                    Hinter dem Collet dels Estanyets (2524 m) wird der Weg immer schöner, weil es an einer ganzen Reihe von Seen entlang abwärts geht und bald zwischen den Steinen auch Wiese auftaucht. Der Ausblick ist einfach sagenhaft schön.




                    dort sind wir gerade heruntergekommen




                    Hier fällt meine Entscheidung. Um 18:00 Uhr klinke ich mich aus der Gruppe aus. Ich habe schon von oben den perfekten Platz für mein Zelt auf einer Insel im letzten See gesehen. Hier will ich bleiben! Nicola und Axel wollen noch drei Stunden ins Tal laufen und da irgendwo neben der Straße ihr Zelt aufbauen. Es war sehr nett mit den beiden, aber ich brauche wieder mehr Freiheit. Nicola läuft ein schön konstantes Tempo, macht dann aber kaum Pausen. Heute hatte er es besonders eilig und hat mir zu sehr bestimmt, wann es weiter geht und wo sich eine Pause für ein Foto eh nicht lohnt. Irgendwann war das viele Gemeckere über den Weg, der ja wirklich blöd war, dann auch nicht mehr lustig. Ich möchte nicht nur ankommen, sondern auch das Unterwegssein genießen. Und so ein schöner Zeltplatz wie dieser ist es mir wert etwas später irgendwo anzukommen.


                    links der Lago Angliós mit "meiner" Insel


                    Um 18:30 Uhr habe ich mein Zelt auf der Insel im Lago Angliós auf ca. 2220 m aufgebaut. Zwischen GR11 und See stehen einige Zelte und auch auf der Hütte scheint jemand schlafen zu wollen. Die Sonne ist schnell hinter dicken Wolken verschwunden und die Gegend erinnert mich plötzlich an eine schottische Landschaft. Die Mücken werden mich hier am See wohl plagen.
                    Auch auf dem nächsten Hügel empfange ich kein Netz aus dem Tal. Naja, ich will es ja auch mal wieder einsam haben. Bis 20 Uhr esse ich im Zelt und studiere Pläne und Wanderführer für morgen.


                    der hellgraue Fleck ist mein Zelt



                    schönes Licht



                    Blick von der Insel




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                    • Meer Berge
                      Fuchs
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                      #30
                      AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

                      Auf dem Camping Aneto hatte ich auf der HRP auch gezeltet.
                      Die Straße zur Ref. Corona fand ich ebenfalls sehr lang und zäh, dort bin ich nicht geblieben, sondern durch das wunderschöne Vallibierna-Tal bis zur Ref. Cap de Llauset gelaufen. Die fand ich auch von weitem schon so unpassend, dass ich dort gar nicht vorbeigeschaut habe, sondern gleich oberhalb am See gezeltet habe. Eine herrliche Stelle, auf der ich im letzten Sommer noch einmal mein Zelt aufgebaut habe, als ich jedoch von Norden über den endlosen, gerölligen Collado de Salenques kam.

                      Eine phantastische Gegend!

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                      • Nicki
                        Fuchs
                        • 04.04.2004
                        • 1303
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                        #31
                        AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

                        - ja über Salenques ist schöner - die Piste zur Corona zieht sich ein wenig. Ab der Refuge de Corona ist das eine wunderbare Landschaft- lohnt.....
                        Alternative,
                        Plan des Aigualluts .... ein gutes Stück vor dem Col de Salenques


                        Mitte der Col de Salenques


                        Schlussstück zum Salenques


                        LG Folko
                        www.mitrucksack.de
                        Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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                        • agricolina
                          Erfahren
                          • 05.05.2016
                          • 245
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                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

                          Danke schon mal für den schönen Bericht und die Bilder. Phantastische Landschaft. Wenn nur das viele Geröllgelatsche nicht wäre..
                          Ich freue mich auf die Fortsetzung!

                          ... ich hatte mich beim Lesen schon bei der Bemerkung, dass Nicola zur Eile drängt, gefragt, wie lange du da wohl noch mitmachst. Sich abends am Camp treffen, ist nett, aber wenn Fotopausen fremdbestimmt werden...
                          Zuletzt geändert von agricolina; 01.03.2020, 09:51.

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                          • whale
                            Erfahren
                            • 13.09.2014
                            • 205
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                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

                            Zitat von Nicki Beitrag anzeigen
                            - ja über Salenques ist schöner - die Piste zur Corona zieht sich ein wenig. Ab der Refuge de Corona ist das eine wunderbare Landschaft- lohnt.....
                            Alternative,
                            Plan des Aigualluts .... ein gutes Stück vor dem Col de Salenques
                            Die Strecke über den Coll de Salenques ist auf meiner Karte als Variante GR11.5 eingetragen. Um dort hin zu kommen, läuft man aber doch ab Camping Aneto nach Norden Richtung La Besurta auch lange auf einer Piste, oder?
                            Ist das wirklich schöner oder macht das nur Sinn, wenn man eh aus Richtung Frankreich kommt?

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                            • Nicki
                              Fuchs
                              • 04.04.2004
                              • 1303
                              • Privat

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                              #34
                              AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

                              Die Strecke über den Coll de Salenques ist auf meiner Karte als Variante GR11.5 eingetragen. Um dort hin zu kommen, läuft man aber doch ab Camping Aneto nach Norden Richtung La Besurta auch lange auf einer Piste, oder?
                              Ist das wirklich schöner oder macht das nur Sinn, wenn man eh aus Richtung Frankreich kommt?
                              Vom Camping ist das auch reichlich Piste. Es fährt im Sommer ein regelmäßiger Shuttle Bus bis nach la Buserta - damit kann die Pistenlauferei vermieden werden.
                              Beides ist schön-über Schönheit lässt sich ja doch kaum streiten ..... Salenques ist für mich spannender und auch etwas anspruchsvoller - steiler und länger blockig. Die Piste zur Coronas fand ich elendig - die Piste Richtung Besurta fand ich nicht so schlimm - vielleicht hatte ich an dem Tag aber nur bessere Laune.
                              Sinn - ist einfach ein Wahlmöglichkeit - je nach Geschmack. Das Forau de Aigualluts ist schon toll - Plan de Aigualluts auch .... im Sommer sicherlich auch haufenweise Besucher .... wenn ich wählen muss - gehe ich Salenques....
                              Nachtrag - bei schlechtem Wetter - besser Coronas !

                              LG
                              www.mitrucksack.de
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                              • whale
                                Erfahren
                                • 13.09.2014
                                • 205
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                                #35
                                AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

                                Vielen Dank für die Beschreibung der Wege!

                                Ich habe die Piste nach Coronas wohl auch deshalb nicht so schlimm in Erinnerung, weil ich das Stück in Begleitung gelaufen bin. Während der Regentage und auf der Schotterpiste hätte ich mir alleine bestimmt allerlei Gedanken über Sinn und Freude des Wanderns gemacht...

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                                • Nicki
                                  Fuchs
                                  • 04.04.2004
                                  • 1303
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                                  #36
                                  AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

                                  Während der Regentage und auf der Schotterpiste hätte ich mir alleine bestimmt allerlei Gedanken über Sinn und Freude des Wanderns gemacht...
                                  Ein schöner Satz .... :-)
                                  www.mitrucksack.de
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                                  • whale
                                    Erfahren
                                    • 13.09.2014
                                    • 205
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                                    #37
                                    AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

                                    Donnerstag, 11.7.2019
                                    Lago Angliós - Refugi Conangles - Port de Rius - Refugi dera Restanca
                                    18,4 km, aufwärts 920 hm, abwärts 1130 hm

                                    Ich höre den Wecker um 5:30 Uhr, bin aber noch sehr müde. Es dämmert gerade und da mein Zelt sehr nass ist, bleibe ich noch eine Weile liegen. Um 6:15 Uhr bin ich wieder wach. Obwohl es kaum heller ist, fange ich an zu packen.





                                    Da mich die Sonne dann schneller als gedacht erreicht, warte ich noch etwas, um mein Zelt trocknen zu lassen. Um 7:35 Uhr geht’s dann los.




                                    ein pflanzenfressender Stein?


                                    Der Weg abwärts ist gut zu gehen und führt in ein tolles, dicht bewaldetes Tal. Ich geniesse die Einsamkeit und habe gute Laune.
                                    Das Wasser des Abflusses der Seen sprudelt neben mir, die Gischt glitzert in der Sonne und der Wald riecht so gut. Unterwegs habe ich irgendwo Netzempfang und reserviere ein Bett inklusive Essen im Refugi Restanca. Im Nationalpark möchte ich nicht wildzelten und die anderen Hütten sind mir für heute zu weit.













                                    Der tolle Weg spuckt mich im Tal an einer viel befahrenen Straße aus, an dessen Seite ich ein kurzes Stück laufen muss, um zur Refugi Conangles zu kommen.



                                    Um 10:30 Uhr frühstücke ich im Refugi Conangles (1555 m) mit zwei Milchkaffees und meinem Müsli. 45 Minuten später gehe ich weiter, fühle mich sehr gut beim Aufstieg zum Port de Rius auf 2344 m, wo ich um 13:30 Uhr ankomme. Der Pass ist ein relativ unspektakulärer Übergang, noch gibt es keine Sicht voraus. Kurz dahinter eröffnet sich aber der Blick über eine wunderschöne Gegend rund um den Estanh de Rius. Hier mache ich eine Pause zum Picknick in knallender Sonne. Ich bin nun in der Randzone des Nationalparks Aigüestortes i Estany de Sant Maurici.


                                    ab hier geht es wieder bergauf



                                    Rückblick nach den ersten Höhenmetern







                                    sehr hübsch wird es hinter dem Port de Rius












                                    Der Abstieg zum Refugi dera Restanca ist zuerst etwas steinig, dann führt er immer schöner an den feuchten Wiesen neben dem Barranc de Rius entlang. Ich staune, dass hier ein Frosch auf 2200 m lebt und habe viel Muße ihn zu fotografieren, fühle mich heute eh sehr frei.











                                    Kurz vor dem Refuge geht es unerwartet heftig bergab, nur um sich gleich danach wieder steil durch Steinblöcke und Wald in engen Kehren aufwärts zu kämpfen. Ich laufe das letzte Stück über den Staudamm und bewundere das klare Wasser und die Sonne, die darin glitzert. Überhaupt kommen mir alle pyrenäischen Seen, die ich gesehen habe, unglaublich klar vor.




                                    Blick zurück






                                    Beim Refugi dera Restanca (2010 m) komme ich um 17 Uhr an und treffe auf Nicola, der vor dem Haus sitzt, während Axel drinnen etwas gegessen hat. Sie sind letzte Nacht bis kurz vor dem Refuge Conangles gelaufen, haben aber steinig gezeltet. Und Nicola hat Schrammen, weil er gestern Abend kurz unkonzentriert war und gestürzt ist. Ich verabschiede sie kurze Zeit später, checke ein, dusche, kümmere mich um meine Wäsche und hänge dann bis zum Abendessen im Wifi, während meine Geräte Strom tanken. Ich freue mich auch über ein Hochbett am Fenster, von dem aus man direkt auf den Stausee blickt.





                                    Um 19 Uhr gibt es Essen. Ich werde an einen Tisch mit netten Basken und Katalonen gesetzt. Es gibt Brotsuppe, dann Makkaroni, danach Braten mit Gemüse und zum Nachtisch Joghurt, was alles gut schmeckt. Aber was ist das für eine Lautstärke! Irgendwie schreien alle und scheinen sich daran selbst nicht zu stören...

                                    Ich merke einen Sonnenbrand im Nacken, der wohl von der Pause am See stammt und meine Nase läuft wie blöde. Aber irgendwann schlafe ich gut ein.



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                                      Fuchs
                                      • 10.07.2008
                                      • 2381
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                                      #38
                                      AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

                                      Nur wegen der Pistenfrage:
                                      Im letzten Sommer bin ich nicht mehr zum Camping Aneto abgestiegen, sondern bin, vom Llardaneta-Pass kommend, über die Eriste-Seen ins Valle de Estos abgestiegen, habe das am Ende der Fahrstraße gequert und bin Richtung Ibon Blanco de Literola (ziemlich querwaldein) aufgestiegen, vorher an der Pleta de Perdiguero aber rechts abgebogen, vorbei an der Cabana de Litterola (gegenüber gezeltet) ins Benasque-Tal abgestiegen. Von da lief es sich ganz schön nach Hospital de Benasque.

                                      Jetzt lauf aber DU mal weiter ...

                                      Edit: Oh, bist du ja gerade schon ...

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                                      • Nicki
                                        Fuchs
                                        • 04.04.2004
                                        • 1303
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                                        #39
                                        AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

                                        Nur wegen der Pistenfrage:
                                        Ab Estos Tal - als GM 14 in der TopoPireneos eingezeichnet- sehr wenig Piste ..... aber ordentlich Höhenmeter für den kleinen Schwung. find ich gut.
                                        www.mitrucksack.de
                                        Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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                                        • whale
                                          Erfahren
                                          • 13.09.2014
                                          • 205
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                                          #40
                                          AW: [ES][FR] das erste Mal in die Pyrenäen, überwiegend auf dem GR11 unterwegs

                                          Freitag, 12.7.2019
                                          Refugi dera Restanca - Montardo - Port de Caldes - Refugio de Colomèrs - Port de Ratera
                                          14,6 km, aufwärts 1410 hm, abwärts 850 hm

                                          Um 6:00 Uhr bin ich einfach so müde, dass ich noch eine Weile liegen bleibe. Eine halbe Stunde später fange ich an zu packen und könnte gegen 7 Uhr los. Ich warte noch eine Weile ob das Wifi für eine frische Wettervorhersage wieder eingeschaltet wird, ziehe dann aber gegen 7:30 Uhr ohne Wetterdaten und leider auch ohne Kaffee los.








                                          der Aufstieg zum Coret de Oelhacrestada

                                          Ich habe gestern hin und her überlegt, ob ich versuchen sollte zwischen den beiden Teilen der Kernzone des Nationalparks zu zelten. Dahin wäre es nicht weit. Beim Eintritt in die Randzone habe ich aber ein Schild gesehen, dass auch darin das Biwakieren komplett verboten ist, womit ich nicht gerechnet hatte. Auch verschiedene Kringel im NP habe ich in Erwägung gezogen, aber keine so wirklich schlüssige Route für mich gefunden. Auf jeden Fall gehe ich statt dem GR11 hier auf der gebirgigeren Variante GR11.18.

                                          Ich laufe erstmal los, noch im Schatten der Berge und mit einem beständigen Ohrwurm aus Brahms’ 1. Sinfonie und stehe um 9:00 Uhr auf dem Coret de Oelhacrestada auf 2475 m.



                                          Dort überlege ich nicht lange und entscheide mich für den im Rother vorgeschlagenen Abstecher auf den Gipfel des Montardo (2837 m). Um 10:15 Uhr stehe ich oben und werde mit einem Traumpanorama belohnt. Die zwei Katalanen von meinem Tisch im Refugio sind schon vor mir hier hochgestiegen. Richtung Westen blicke ich auf den hübschen Estanh de Mar mit einer Insel in der Mitte und auch auf den Stausee mit dem Refuge ziemlich tief unter mir. Im Norden sehe ich das waldige Tal, in dem der GR11 verläuft und nach Osten und Süden die vielen weiteren Seen des Parks.











                                          Ich brauche 45 Minuten zurück nach unten und diesmal habe ich aus mir unbekanntem Grund lange die Hebriden-Ouvertüre von Mendelssohn im Ohr. Durch einen kleinen steinigen Kessel mit weiteren Seen, bei denen ich einen großen Frosch entdecke, gelange ich zur Port de Caldes auf 2572 m. Es ist jetzt 13:30 Uhr und ich befinde mich wieder in der Randzone des NP.
                                          Der Weg zum Refugio de Colomèrs zieht sich für mein Gefühl erstaunlich in die Länge und ist teilweise auch rutschig, weil ein Bach mehrfach gequert wird. Hübsch ist es hier trotzdem und es sind relativ viele Leute unterwegs.











                                          Am Refugio de Colomèrs (2138 m) esse ich um 15 Uhr nur schnell ein nicht so leckeres Sandwich. Die Lage am See ist toll, aber hier zu übernachten schließe ich wegen der Menge und Lautstärke der ankommenden Leute gleich wieder aus. Ich laufe einfach weiter und hoffe auf der folgenden Strecke einen in einem Reisebericht erwähnten Zeltplatz zu finden.

                                          Der idyllische Weg entlang des grünen Estanh Long gefällt mir sehr gut. Hier picknickt eine spanische Großfamilie und die Kinder baden verbotenerweise im See. Zum Zelten ist es mir hier zu belebt und zu nah dem Refuge und auch die Cabana ein Stück weiter sieht mit eingefallenem Dach so wenig einladend aus, dass ich nichtmal hinlaufe. Ich versuche entweder weiter oben einen Zeltplatz zu finden oder werde doch noch hinter dem nächsten Pass zum Refugi d’Amitges abzusteigen, was gerade noch bei Tageslicht in Reichweite wäre.





                                          Auf dem Aufstieg zum Port de Ratera (2594 m) bin ich nun ganz alleine. Der Rückblick zum See ist sehr hübsch, aber der Aufstieg eher mühsam.



                                          Oben auf dem Pass lese ich, dass ein Bett im nächsten Refugi 31 € kostet. Dafür will ich es riskieren hier zu zelten. Ich laufe ein bisschen auf der Ebene herum und finde einen Platz, der etwas windgeschützt und vom GR11 nicht einsehbar ist. Später sehe ich noch zwei Menschen hier oben und spreche sie an. Die zwei sind aus Toulouse, sehr nett und zelten heute auch hier oben, aber werden noch etwas absteigen, weil sie nur leichte Ausrüstung haben und es hier oben bestimmt kalt wird.









                                          Nun bin ich etwas beruhigt und nach einem Telefonat mit meinem Freund noch etwas mutiger. Ich warte bis die Sonne verschwindet, beobachte einen schönen Sonnenuntergang und werde von den Mücken fast aufgefressen. Dann wird alles in ein wirklich tolles Abendrot getaucht. Unter ein paar Wolkenfetzen sehe ich noch ein paar Gämse am Hang des Ratera laufen.
                                          Um 21:45 Uhr liege ich im Zelt auf etwa 2550 m.



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