[NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

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  • pekra62
    Dauerbesucher
    • 02.03.2012
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    • Meine Reisen

    #41
    AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

    Eine kleine Überraschung erlebte ich allerdings, als ich einem Seitenbach das Skelett eines verendeten Rentiers sah. Lecker war das nicht anzusehen. Also grundsätzlich lässt sich das Wasser hier oben ja problemlos aus nahezu jedem Gewässer trinken (kleine sumpfige Tümpel mal ausgeschlossen) aber ich glaube wenn da der Kadaver noch frisch gewesen wäre, hätte es durchaus ungesund sein können direkt unterhalb davon das Wasser zu trinken. Zum Glück kommt so eine Situation nur extrem selten vor. Bei meinen ganzen Touren im Norden Skandinaviens war es zumindest das erste Mal, dass ich sowas gesehen habe.
    Mit dem ungesund dürfest du recht haben. Bei all meinen Touren in Skandinavien hat mich einmal "Montezumas Rache" erwischt. Das war ca 1-2 Stunden nach einem erfrischenden Trunk aus einem kleineren Bach am Hang. Ich vermute mal, dass da etwas oberhalb ein totes Tier im Wasser gelegen hatte

    Ansonsten... , toller Bericht

    Mit der (leichtfertigen) Planung zuhause und den folgenden Zweifeln in der Realität - kommt mir bekannt vor. "Schön", wenn es anderen auch so geht

    Deine ursprünglicher Planung an dieser Stelle
    gegenüber vom Nåite zum Dielmajavrasj aufzusteigen. Von dort wollte ich dann auf ca. 1200 Höhenmetern am Hang weiterlaufen und anschließend den Pass zwischen Kanalberget und Axel Hambergs Topp nehmen um durchs Ahkavagge ins Alggavagge zu gelangen.
    , verstehe ich die richtig: Wolltest du über den Gletscher östlich vom Kanalberget?
    Ich hätte laut Karte nicht gedacht, dass zwischen dem Niejdariehpvagge und dem Rahpajahka ein Übergang in's Alggavagge möglich ist.

    Peter

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    • evernorth
      Fuchs
      • 22.08.2010
      • 1828
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      • Meine Reisen

      #42
      AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

      Zitat von pekra62 Beitrag anzeigen
      Deine ursprünglicher Planung an dieser Stelle , verstehe ich die richtig: Wolltest du über den Gletscher östlich vom Kanalberget?
      Ich hätte laut Karte nicht gedacht, dass zwischen dem Niejdariehpvagge und dem Rahpajahka ein Übergang in's Alggavagge möglich ist.

      Peter
      Dabei handelt es sich um einen altbekannten Übergang vom Sarvesvagge in das Alggavagge, öfter mal von den Sami benutzt. Im Grundsten ist es meines Wissens nach nicht erwähnt. Ich bin mir da nicht mehr ganz sicher, ob ich davon gelesen habe, als ich mir das Kapitel über „Pass-Übergänge“ auf Sarek- Gletschern angesehen habe. Muss ich zuhause noch mal nachschauen.
      In der Regel wird dieser Pass-Übergang nur sehr selten begangen. Die meisten scheuen die Gletscher-Passage - häufig zu Unrecht, denn wenn der Gletscher aper ist ( im Spätsommer meist der Fall ), kommt man gut und zügig voran - Grödel oder Micro Spikes reichen vollkommen aus.
      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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      • Mortias
        Fuchs
        • 10.06.2004
        • 1194
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

        Zitat von pekra62 Beitrag anzeigen
        Mit dem ungesund dürfest du recht haben. Bei all meinen Touren in Skandinavien hat mich einmal "Montezumas Rache" erwischt. Das war ca 1-2 Stunden nach einem erfrischenden Trunk aus einem kleineren Bach am Hang. Ich vermute mal, dass da etwas oberhalb ein totes Tier im Wasser gelegen hatte
        Da bin ich ja froh, dass mir solche Erfahrungen bisher erspart geblieben sind. Beneiden tue ich Dich da jedenfalls nicht drum. Hoffe mal, dass es dann nicht allzu schlimm war.

        Zitat von pekra62 Beitrag anzeigen
        Mit der (leichtfertigen) Planung zuhause und den folgenden Zweifeln in der Realität - kommt mir bekannt vor. "Schön", wenn es anderen auch so geht
        Ja irgendwie ist es schon faszinierend, wie leicht doch alles zuhause am Rechner oder beim Blick auf die Karte aussieht. Wie oft habe ich mir dann im Geist vorgestellt mal eben noch auf diesen oder jenen Berg vorbeizuschauen und auch schwierige Passquerungen ohne jegliche Probleme zu meistern. Nur um in der freien Natur dann wieder auf Normalmaß zurechtgestutzt zu werden. Natürlich hilft mir die jahrelange Erfahrung schon um den gröbsten Unfung von vornherein auszuschließen. Aber ganz vermeiden lassen sich solche Patzer dann leider doch nicht.

        Zitat von pekra62 Beitrag anzeigen
        Deine ursprünglicher Planung an dieser Stelle , verstehe ich die richtig: Wolltest du über den Gletscher östlich vom Kanalberget?
        Ich hätte laut Karte nicht gedacht, dass zwischen dem Niejdariehpvagge und dem Rahpajahka ein Übergang in's Alggavagge möglich ist.
        Peter
        Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
        Dabei handelt es sich um einen altbekannten Übergang vom Sarvesvagge in das Alggavagge, öfter mal von den Sami benutzt. Im Grundsten ist es meines Wissens nach nicht erwähnt. Ich bin mir da nicht mehr ganz sicher, ob ich davon gelesen habe, als ich mir das Kapitel über „Pass-Übergänge“ auf Sarek- Gletschern angesehen habe. Muss ich zuhause noch mal nachschauen.
        In der Regel wird dieser Pass-Übergang nur sehr selten begangen. Die meisten scheuen die Gletscher-Passage - häufig zu Unrecht, denn wenn der Gletscher aper ist ( im Spätsommer meist der Fall ), kommt man gut und zügig voran - Grödel oder Micro Spikes reichen vollkommen aus.
        Jo, genau das war mein Plan. Hier mal ein Screenshot von der Route wie ich sie mir in etwa vorgestellt habe:



        Da ich weder passendes Equipment wie Grödel oder Spikes dabei hatte (und auch über fast keinerlei Gletschererfahrung verfüge), habe ich natürlich darauf geachtet Gletscherquerungen zu meiden. Auf der Fjällkarte sind die Gletscher zwar deutlich größer eingezeichnet, aber anhand der Satellitenbilder war ich mir ziemlich sicher diese Passquerung komplett ohne Gletscherberührung zu schaffen. Naja, leider konnte ich den Praxistest dafür ja nicht durchführen. Aber es darf sich jeder eingeladen fühlen es zu versuchen und nen Bericht darüber zu verfassen.

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        • Mortias
          Fuchs
          • 10.06.2004
          • 1194
          • Privat

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          #44
          AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

          Tag 12 (10.08.)
          Juhuu Sonne. Welch angenehme Begrüßung am Morgen. Einziger Wehmutstropfen war nur, dass in mir der Gedanke hochkam, dass dann ja perfektes Wetter für meine eigentlich geplante Hochtour heute gewesen wäre. Dies würde mir nun entgehen. Stattdessen erwartete mich jetzt eine entspannte Taletappe. Und das alles komplett ohne jeglichen Zeitdruck. So bin ich auch heute dann erst um kurz vor 11 aufgebrochen.


          Gutes Wetter beim Aufbruch


          Wieder so ne schöne Blumenwiese


          Alggavagge kurz vorm Scheitelpunkt

          Durchs Alggavagge führte ein gut zu erkennender Trampelpfad und ermöglichte ein sehr angenehmes Wandern. Vor mir fiel dabei ständig der Blick auf die mächtigen Gipfel des Sarek-Hauptmassivs, die leider nicht komplett aus den Wolken rauswollten. Schade eigentlich. Aber ansonsten war dies ein leichter und landschaftlich dennoch recht ansehnlicher Abschnitt. Mit der Zeit zogen aber immer mehr Wolken auf, so dass ich wohl bei meiner eigentlich geplanten Hochtour doch nicht so die fantastische Aussicht gehabt hätte. Trotzdem blickte ich, als ich die Passhöhe im Tal erreichte, etwas sehnsüchtig zum Ahkavagge hinauf. Aber sei's drum, ändern konnte ich es jetzt eh nicht mehr und insgesamt hat mir die Landschaft hier schon gut gefallen.


          Zeltplätze auf der Passhöhe. Gesehen hab ich aber niemanden.


          Blick zurück


          Ahkajåhkå


          Kleines Päuschen


          Überm Kanalberg stauen sich dunkle Wolken. An meiner guten Stimmung tat das aber keinen Abbruch.

          Der nun erfolgte Abstieg ging recht flott und leicht. Ich passierte einen Rentierzaun und eine Renvaktarstuga. Kurze Zeit später traf ich bereits auf das Guohpervagge. Der Blick nach Westen sah dabei recht vielversprechend aus. Sicherlich reizvoll das Tal mal in westlicher Richtung zu durchlaufen und dabei dann am Talausgang vom Hang des Låvdak auf den mäanderförmigen Verlauf des Låvdakjåhkå zu blicken. Wer weiß, vielleicht laufe ich diese Route eines Tage noch. Aber hier und jetzt stand sie natürlich nicht zur Debatte.


          Rentierzaun


          Blicks ins Guohpervagge


          Renvaktarstuga


          Guohperjåhkå. Hier mündete das Alggavagge ins Guohpervagge.

          Nachdem ich dann am Guohperjåhkå meine Mittagspause gemacht habe, begann der wohl schönste Abschnitt auf dieser Etappe. Wie bereits erwähnt bin ja vor 10 Jahren schonmal in entgegengesetzter Richtung hier lang gelaufen. Aber irgendwie muss ich damals nicht so gut aufgepasst haben, da mir der Abschnitt seltsamerweise nicht sonderlich in Erinnerung geblieben ist. Jetzt war mir das völlig unverständlich. Wohin ich auch blickte lagen mächtige Berggipfel, zu meinen Füßen sanfte Wiesen und vor mir dann das wunderschöne Quellgebiet des Rahpajåhkås mit dem maänderförmigen Flussverlauf und den vielen kleinen Tümpel in dieser idyllischen Sumpflandschaft. Einfach nur toll. Da störte es mich auch nicht, dass der Himmel mittlerweile von dunklen Wolken bedeckt war und ich mich fragte ob eventuell noch ein zünftiges Unwetter drohte. Jetzt wollte ich einfach nur dieses wunderschöne Kleinod nordschwedischer Natur genießen.


          Mittagspause am Guohperjåhkå


          Gemütlicher Trampelpfad


          Traumhafte Umgebung


          Blick zurück ins Alggavagge (links) und Guohpervagge (rechts)


          Blick aufs Quellgebiet des Rahpajåhkås


          An dieser Gegend konnte ich mich einfach nicht satt sehen.

          Zu gerne würde ich übrigens auch mal den Rahpajåhkå mit nem Packraft runterpaddeln. Das wäre ne geile Tour. Erst von Ritsem aus durchs Ruohtesvagge zur Mikkastuga wandern und dann mit dem Boot durchs Rapadalen bis Aktse oder sogar zur Staumauer am Tjaktjajaure paddeln. Leider ist solch eine Tour aber nicht mehr möglich, da auf dem Rahpajåhkå seit einigen Jahren ein Befahrungsverbot gilt. Schade eigentlich, aber man wird ja nochmal träumen dürfen.


          Rahpajåhkå


          Mikkastuga voraus

          Nachdem ich die Mikkastuga passiert hatte, befand ich mich nun quasi auf der sogenannten Sarek Hauptroute. Dies war dadurch erkennbar, dass der vorher nur moderat auszumachende Trampelpfad nun ein ausgetretener Wanderweg war. Natürlich verständlich bei der ständigen Frequentierung, nur irgendwie auch schade, weil es mir doch ein wenig das Wildnisgefühl nimmt einem so deutlichen Weg zu folgen. Dafür kam ich aber immerhin recht flott voran.


          Mikkastuga


          Ruohtesvagge


          Brücke voraus


          Die Wassermenge, die bei der Brücke runterrauscht, ist schon sehr beeindruckend. Da möchte ich nicht so gerne reingeraten.

          Ich lief noch ca. 4,5 km bis zum Tjågnårisjågåsj weiter und furtete diesen. Bei höheren Pegelständen kann dieser Gletscherbach durchaus eine kleine Herausforderung darstellen. Ich erinnere mich noch, wie ich vor 10 Jahren ca. eine halbe Stunde nach einer geeigneten Furt gesucht habe. Diesmal war es aber alles kein Problem, zumal das Wasser auch angenehm klar war. So ließ sich der Bach recht problemlos queren. Vorsichtshalber habe ich zwar meine Wanderschuhe (mit Regenhose) angehabt, aber es wäre auch gut in Crocs gegangen.


          Mehr ein Wanderweg als Trampelpfad


          Blick zurück


          Tjågnårisjågåsj

          Am anderen Ufer war dann Feierabend angesagt. An guten Zeltplätzen mangelte es hier definitiv nicht. Und immerhin zeigte sich auch noch zwischenzeitlich die Sonne, während das erwartete Unwetter glücklicherweise ausblieb. Als ich abends dann noch ein wenig durch die Gegend spazieren ging, kam mir auf einmal ein Rotfuchs entgegen. Recht entspannt lief dieser am Tjågnårisjågåsj entlang und schien sich an meiner Anwesenheit gar nicht weiter zu stören. Das war ja mal was, nen Fuchs hatte ich schließlich noch nie in freier Wildbahn gesehen. Ein Polarfuchs wäre mir zwar noch lieber gewesen als son gewöhnlicher Rotfuchs, aber hey, es war auch so ein cooles Erlebnis und hat den eh schon schönen Tag nochmal zünftig abgerundet.


          Das wechselhafte Wetter hat für tolle Lichtstimmungen gesorgt.


          Abendsonne


          Rotfuchs


          Leider ist es mir nicht gelungen eine scharfe Aufnahme von ihm zu machen. Aber er wollte auch einfach nicht still halten.

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          • Blahake

            Fuchs
            • 18.06.2014
            • 1432
            • Privat

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            #45
            AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

            Nee, oder? An fast genau derselben Stelle habe ich vor fünf Jahren einen Rotfuchs gesehen!

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            • Ljungdalen
              Alter Hase
              • 28.08.2017
              • 2715
              • Privat

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              #46
              AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

              Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
              Da ich weder passendes Equipment wie Grödel oder Spikes dabei hatte (und auch über fast keinerlei Gletschererfahrung verfüge), habe ich natürlich darauf geachtet Gletscherquerungen zu meiden. Auf der Fjällkarte sind die Gletscher zwar deutlich größer eingezeichnet, aber anhand der Satellitenbilder war ich mir ziemlich sicher diese Passquerung komplett ohne Gletscherberührung zu schaffen. Naja, leider konnte ich den Praxistest dafür ja nicht durchführen. Aber es darf sich jeder eingeladen fühlen es zu versuchen und nen Bericht darüber zu verfassen.
              Im September habe ich vor, die etwas westlichere Route über den Gletscher (Áhkájiegŋa) zu gehen. Ist bei Grundsten erwähnt. Auf der Nordseite soll man sich am Ostrand den Gletschers (unter der Flanke des Kanalberget) halten, nach dem Pass dann bald auf die gut sichtbare Mittelmoräne wechseln (unterhalb der Spaltenzone unmittelbar an der Flanke des Sadelberget). Habe Grödel dabei. Mal sehen ... (Wetter? Bei Nebel/Wolken lasse ich es.)

              Zitat von Mortias Beitrag anzeigen

              Tjågnårisjågåsj

              Am anderen Ufer war dann Feierabend angesagt. An guten Zeltplätzen mangelte es hier definitiv nicht.
              Ah, sehr gut. Hier komme ich dann vielleicht/hoffentlich von der ersten Gletscherquerung runter (aus dem Guhkesvágge via Oarjep Sarekjiegŋa - Tjågŋårisjiegŋa. Bleibe dann aber gleich an der rechten/nördlichen Seite des Baches. Hier wäre ein gutes Tagesziel.

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              • Mortias
                Fuchs
                • 10.06.2004
                • 1194
                • Privat

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                #47
                AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

                Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                Nee, oder? An fast genau derselben Stelle habe ich vor fünf Jahren einen Rotfuchs gesehen!
                Hmm, interessant. Ob es sich dabei um den gleichen Fuchs handelt der sich hier einfach wohlfühlt? Weiß ehrlich gesagt zu wenig über die Viecher und wie stark die da oben verbreitet sind. Die Sichtung war jedenfalls mal eine nette Abwechslung und ein Wildtier mehr was ich auf meiner Liste abhaken kann.

                Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                Im September habe ich vor, die etwas westlichere Route über den Gletscher (Áhkájiegŋa) zu gehen. Ist bei Grundsten erwähnt. Auf der Nordseite soll man sich am Ostrand den Gletschers (unter der Flanke des Kanalberget) halten, nach dem Pass dann bald auf die gut sichtbare Mittelmoräne wechseln (unterhalb der Spaltenzone unmittelbar an der Flanke des Sadelberget). Habe Grödel dabei. Mal sehen ... (Wetter? Bei Nebel/Wolken lasse ich es.)
                Cool, dann bin ich mal gespannt wie das ausgeht und was Du dann davon berichten kannst. Und hoffe natürlich, dass Du dabei schönes Wetter und gute Sicht hast. Und anschließend die Bilder in nem Bericht hier teilst.

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                • vobo

                  Dauerbesucher
                  • 01.04.2014
                  • 718
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                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

                  Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                  Jo, genau das war mein Plan. Hier mal ein Screenshot von der Route wie ich sie mir in etwa vorgestellt habe:



                  Aber es darf sich jeder eingeladen fühlen es zu versuchen und nen Bericht darüber zu verfassen.
                  Genau die Route hatte ich 2018 auch geplant für schönes Wetter, aber ähnlich wie bei Dir wurde wegen tiefer Wolken nichts daraus.

                  Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                  Trotzdem blickte ich, als ich die Passhöhe im Tal erreichte, etwas sehnsüchtig zum Ahkavagge hinauf. Aber sei's drum, ändern konnte ich es jetzt eh nicht mehr und insgesamt hat mir die Landschaft hier schon gut gefallen.
                  Auch das habe ich im Álggavágge genau so verspürt... Und ne schöne Tour hast Du trotzdem gemacht - tolle Bilder.

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                  • Mortias
                    Fuchs
                    • 10.06.2004
                    • 1194
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                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

                    Vielen Dank fürs Lob. Hab mir grad nochmal Deinen Bericht angeschaut. Ich würd sogar sagen, dass Du noch geringfügig schlechteres Wetter gehabt hattest als ich. Da kann ich gut verstehen, dass Du Du die Route auch nicht gegangen bist. Aber ich hätte es ja sogar tatsächlich versucht wenn ich mich denn richtig vorbereitet hätte (und gewusst hätte was mich erwartet). Aber im Nachhinein war's die richtige Entscheidung, weil die Tage drauf das Wetter deutlich schlechter wurde und ich sonst extremen Zeitdruck gehabt hätte. Werd auch gleich mal bisschen weiterschreiben. Dann lässt sich das besser nachvollziehen.

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                    • Mortias
                      Fuchs
                      • 10.06.2004
                      • 1194
                      • Privat

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                      #50
                      AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

                      Tag 13 (11.08.)
                      Heute war leider erstmal Schietwetter angesagt. Den ganzen Vormittag gab‘s nen leichten Sprühregen, der mich davon abhielt vorzeitig das Zelt zu verlassen. Wie praktisch, dass ich immerhin keinen Zeitdruck hatte. So konnte ich den Regen gemütlich aussitzen und bin dann erst gegen 13 Uhr aufgebrochen, als es wieder etwas trockener wurde.


                      Trübes Wetter beim Aufbruch

                      Ich verließ nun die Hauptroute und bog nach Norden-Osten, Richtung Bierikjavrre, ab. Und kaum war ich 40 Minuten unterwegs traf ich auf einen anderen schwedischen Wanderer, der grad seine Mittagspause machte. Irgendwie sind wir ins Gespräch gekommen und haben uns dann erstmal ne Dreiviertelstunde über alles Mögliche ausgetauscht. Was für eine produktive Etappe. Erst so spät aufbrechen und sich dann erstmal schön verquatschen. Interessant war aber seine Empfehlung hinsichtlich des Solarpanels das er dabei hatte. Bisher hatte ich das Thema Solarpanel nie ernsthaft aufm Schirm gehabt, aber eigentlich könnte das ne interessante Alternative zu den vielen mitgeschleppten Batterien bzw. Akkus sein. Das werde ich vor meiner nächsten Trekkingtour definitiv mal genauer prüfen.


                      Jenseits der Hauptroute waren die Trampelpfade deutlich weniger stark ausgetreten.


                      Es blieb zwar größtenteils trocken, aber insgesamt zog ich es doch vor in Regensachen zu laufen.


                      Immerhin gab es paar Rentiere zu sehen.

                      Endlich lief ich dann weiter. Ein paar Kilometer Strecke wollte ich heute ja schon noch schaffen. Und es dauerte auch nicht lange, da erblickte ich den Bierikjavrre, der mit seinem charakteristischen türkisen Gletscherwasser eine tolle Kulisse vor der schroffen Steilwand des Bierikbakte bot. Ein guter Ort für eine Mittagspause war das. Schade nur, dass die Wolken so tief hingen. Aber gefallen hat es mir hier trotzdem.


                      Blick zum Bierikbakte


                      Blick zum Skarki Massiv. Allzu gemütlich sah es da jetzt nicht aus.


                      Bierikjavrre mit Bierikbakte im Hintergrund


                      Am Südende vom Bierikjavrre

                      Nachdem ich dann den Bierikbakte hinter mir gelassen habe, kam ich wieder in so ein klassisches Nachmittagstief. Die Landschaft war recht langweilig, das Wetter trist und der Weg eintönig. Energie-und lustlos schleppte ich mich voran. Da kam es mir sehr recht, dass ich noch den Vuojnesskajdde Höhenrücken vor mir hatte. Es waren zwar nur ca. 100 Höhenmeter Aufstieg, aber immerhin war es ein Aufstieg, der somit ein zumindest eine kleine Herausforderung und damit auch eine willkommene Abwechslung darstellte.


                      Kleine Pause. Wirklicher Zeitdruck war nicht vorhanden.


                      Triste Landschaft. Vorne ist schon der Vuojnesskajdde zu erkennen.


                      Ähpar Massiv. Leider aber ein klein wenig von den Wolken verdeckt.

                      Oben angekommen war ich dann fast schon überwältigt, als mein Blick auf den Liehtjitjavrre und die umliegende Sumpf-und Seenlandschaft fiel. Das war einfach nur genial. Trotz des trüben Wetters. Oder vielleicht auch gerade deswegen, weil die tiefhängenden Wolken der ganzen Szenerie einen zusätzlichen Reiz verliehen haben. Rau und unnahbar wirkte die Landschaft. Und trotzdem wunderschön. Wie auch immer, dieser kleine Abschnitt hat jedenfalls nochmal alles rumgerissen heute und dieser eigentlich langweiligen und öden Etappe ein ordentliches Sahnehäubchen aufgesetzt. Wie schon vor vier Tagen am Nuortap Rissavarre, so hat mir auch jetzt ein kleiner zusätzlicher Aufstieg in der Summe große Freude beschert.


                      Oben angekommen.


                      Vuojnesskajdde. Blick nach Osten zum Liehtjitjavrre...


                      ...und nach Süd-Westen zum Vuojnesluobbala.


                      Da kam nochmal richtig Freude auf.

                      Knappe 50 Minuten verweilte ich hier oben und ließ nochmal die Landschaft auf mich wirken. Der anschließende Abstieg über den weichen Grasboden ging flott und leicht, so dass ich bereits kurze Zeit später an einem Seitenarm des Vuojnesjågåsj gegen 19.45 Uhr mein Zelt aufstellte. Ich muss ja sagen, dass die heutige Etappe, trotz des schlechten Wetters und des sehr späten Starts, in der Summe dann gar nicht mal so schlecht war.


                      Vuojnesjågåsj. Hier musste ich nochmal mit Crocs furten.


                      Feierabend um Viertel vor 8


                      Abends war sogar noch ein kleiner symbolischer Ansatz von Sonne auszumachen.


                      Das beliebte Suchspiel: "Finde das Zelt".

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                      • Mortias
                        Fuchs
                        • 10.06.2004
                        • 1194
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                        #51
                        AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

                        Tag 14 (12.08.)
                        Heute würde ich nun den Sarek verlassen. Und auch meine Tour sollte nicht mehr allzu lange dauern. Ganze 2 ½ Tage hatte ich nur noch vor mir. Da macht sich natürlich schon bisweilen etwas Abschiedsstimmung breit. Aber immerhin war ich mittlerweile eigentlich ganz froh darüber, dass ich meine ursprünglich geplante Hochtour im Sarek nicht gemacht habe. Denn auch heute lag wieder eine feuchtkalte Wolkensuppe über mir, die mir jegliche Lust an einem schnellen Aufbruch genommen hat. Der Punkt war nur, ich konnte es mir jetzt leisten zu trödeln. Im anderen Fall hätte ich diesen Luxus nicht gehabt, so dass die letzten Tage extrem unentspannt geworden wären.


                        Verregneter Morgen. Immerhin leisteten mir ein paar Rentiere Gesellschaft.


                        Auf diese Art von Gesellschaft hätte ich aber gerne verzichten können.

                        Um halb 12 brach ich dann auf und überquerte kurze Zeit später die Brücke über den Guhkesvakkjåhka. Diese Brücke ist eine von gerademal vier Brücken die es überhaupt im Sarek gibt. Und wie die Brücke bei der Mikkastuga so hatte diese hier durchaus ihre Berechtigung. Eine Furt wäre nämlich (zumindest bei aktuellem Wasserstand) definitiv nicht möglich gewesen. Da der Guhkesvakkjåhkå hier auch die Grenze des Sareks bildet, habe ich diesen also mit Überschreitung der Brücke offiziell wieder verlassen. Letztendlich waren es ja nur knappe vier Tage die ich dort verbracht habe. Und trotz des eher durchwachsenen Wetters war es eine sehr schöne Zeit, die ich wirklich genossen habe. So ein bisschen Wandern im Sarek ist halt einfach mal was Feines.


                        Leicht lädierter Rentierzaun


                        Guhkesvakkjåhkå


                        Ohne die Brücke wäre ich hier definitiv nicht rübergekommen.

                        Jetzt hingegen erwartete mich ein eher wenig feines bzw. schlichtweg unspektakuläres Wegstück. Die Berge wurden signifikant flacher (auch wenn das bei den vielen Wolken eh kaum auszumachen war) und der Boden deutlich steiniger. Zwar konnte ich dem Pfad noch recht gut folgen, aber es lagen doch zunehmend dicke Geröllklumpen herum.


                        Blick zurück zum Liehtjitjavrre


                        Blick zum Slugga

                        Irgendwann verließ ich dann den Pfad und bog ich nach Südosten ab um auf den Pass zwischen Gähppo und Vuovres zuzuhalten. Dabei gestaltete sich das Wandern als zunehmend beschwerlicher, da mittlerweile die Landschaft nur noch aus Geröll oder Gestrüpp zu bestehen schien. Ab und zu lag dann auch mal ein kleiner See als Hindernis im Weg. Und um dem ganzen dann noch die richtige Würze zu geben, fing es dann auch noch an zu regnen. Ja das war wirklich mal ein ziemlich beschissener Abschnitt. Vermutlich wohl der bisherige Tiefpunkt auf dieser Tour.


                        Blick zurück zum Ähpar Massiv


                        Guordesluoppal


                        Ein Regenschauer zieht auf.


                        Hinter dem Stein habe ich einigermaßen Deckung vorm Regen gefunden.

                        Immerhin ließ der Regen nach einiger Zeit dann wieder nach und es blieb anschließend trocken. Außerdem konnte ich das Dickicht hinter mir lassen, als es langsam Richtung Pass bergauf ging. Dafür zog sich der Anstieg aber extrem in die Länge und gestaltete sich als recht monoton und langweilig. Wirklich ein sehr zäher Abschnitt. Immerhin konnte ich hin und wieder einen halbwegs guten Blick aufs Ähpar Massiv werfen, da es sich zumindest partiell mal etwas aus den Wolken rausschälte.


                        Vor mir lag nun der Anstieg zum Pass zwischen dem Gähppo und dem Vuovres.



                        Kleine Pause. Der Anstieg zog sich wirklich ziemlich in die Länge.


                        Wollgras


                        Einer von mehreren namenslosen kleinen Seen

                        Gegen 18 Uhr war ich dann endlich oben auf der Passhöhe. An einem kleinen namenlosen Bach schlug ich dann mein Lager auf. Zumindest war es nun trocken und von der Temperatur halbwegs mild, so dass ich mein Abendbrot gemütlich außerhalb des Zeltes verputzen konnte und dabei mit den Blick auf den Sarek noch eine recht angenehme Kulisse hatte. Somit war das dann immerhin ein halbwegs versöhnlicher Abschluss der heutigen Etappe.


                        Passhöhe auf ca. 1000 Metern. Immerhin ließ sich die Sonne auch mal kurzzeitig blicken.


                        Blick zum Sarek. Sah bei diesen Lichtverhältnissen schon ziemlich cool aus.


                        Neben dem Zelt ist das Bachbett zu sehen. Der Bach führte zwar nicht viel Wasser, aber es reichte locker aus.


                        Vorfreude auf die wohlverdiente Abendmahlzeit

                        Im Laufe des Abends zogen dann aber noch dichte Wolken vorbei, die den Zeltplatz teilweise sogar komplett einhüllten. Von der Landschaft war nun gar nichts mehr zu sehen. Irgendwie passte das zum heutigen Tag, der in der Summe doch recht bescheiden war. Mittlerweile war ich daher ganz froh, dass meine Tour bald zu Ende gehen würde.


                        Tiefhängende Wolken ziehen vorbei.


                        Tja, das war‘s dann mit der guten Sicht.

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                        • Blahake

                          Fuchs
                          • 18.06.2014
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                          #52
                          AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

                          Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                          Hmm, interessant. Ob es sich dabei um den gleichen Fuchs handelt der sich hier einfach wohlfühlt? Weiß ehrlich gesagt zu wenig über die Viecher und wie stark die da oben verbreitet sind. Die Sichtung war jedenfalls mal eine nette Abwechslung und ein Wildtier mehr was ich auf meiner Liste abhaken kann.
                          Ich hab' mich auch schon gefragt, ob es derselbe ist, oder ein Nachfahr... Ahnung habe ich davon auch nicht. Allerdings hab' ich mal gehört, dass Rotfüchse da oben zunehmend den Polarfuchs verdrängen.

                          Heute habe ich mir mal die Bilder im Vergleich angeschaut, Deine von der Mikkastuga bis zur Brücke und meine in umgekehrter Richtung. Macht viel Spaß, in Deinem Bericht wiederzuentdecken, wo ich selbst vor ein paar Monaten war!

                          Und überhaupt wieder ein super- Bericht von Dir!

                          Jetzt verfolge Dich noch auf dem Stück, das ich verpasst habe! Dann sehe ich das wenigstens "indirekt"

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                          • Mortias
                            Fuchs
                            • 10.06.2004
                            • 1194
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                            #53
                            AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

                            Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                            Ich hab' mich auch schon gefragt, ob es derselbe ist, oder ein Nachfahr... Ahnung habe ich davon auch nicht. Allerdings hab' ich mal gehört, dass Rotfüchse da oben zunehmend den Polarfuchs verdrängen.
                            Das wäre ja sehr schade wenn das so ist. Würd nämlich schon auch mal gerne nen Polarfuchs sehen. Der gehört schließlich zu den wenigen Wildtieren im Norden die ich noch nie in freier Widbahn beobachten konnte.

                            Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                            Heute habe ich mir mal die Bilder im Vergleich angeschaut, Deine von der Mikkastuga bis zur Brücke und meine in umgekehrter Richtung. Macht viel Spaß, in Deinem Bericht wiederzuentdecken, wo ich selbst vor ein paar Monaten war!

                            Und überhaupt wieder ein super- Bericht von Dir!

                            Jetzt verfolge Dich noch auf dem Stück, das ich verpasst habe! Dann sehe ich das wenigstens "indirekt"
                            Vielen Dank. Dann werd ich mir gleich mal Deinen Bericht zu Gemüte führen. Hab's die letzten Tage irgendwie nicht geschafft hier mal vorbeizuschauen. Und muss dann ja auch noch endlich mal meinen Bericht hier fertig stellen.

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                            • Mortias
                              Fuchs
                              • 10.06.2004
                              • 1194
                              • Privat

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                              #54
                              AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

                              Tag 15 (13.08.)
                              Über Nacht legte sich eine Wolkendecke über die Berge, so dass nun nicht mehr viel von der Landschaft zu sehen war. Außerdem erlebte ich eine böse Überraschung. Mein Bach war nämlich versiegt. Sowas Blödes. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung wie das passieren konnte. Weder war es über Nacht so kalt, dass es hätte frieren können, noch so trocken, dass der Bach ausgetrocknet wäre. Er hatte zwar gestern Abend schon nicht mehr allzuviel Wasser gehabt, aber jedenfalls noch genug um einen stetigen Fluss zu gewährleisten. Und nun war er knochentrocken. Nichtmal einzelne Pfützen waren doch da. Ein bisschen rätselhaft fand ich das ja schon. Eventuell hat ja weiter oben ein Steinschlag das Wasser zum Versiegen gebracht. Ich werd’s wohl nie herausfinden.


                              Wolkenverhangener Morgen


                              Ausgetrocknetes Bachbett

                              Zum Glück hatte ich aber noch genug Wasser in meiner Flasche, so dass es noch fürs Frühstück und zum Zähneputzen gereicht hat. Trotzdem war es ein unangenehmes Gefühl ohne Wasserquelle im Zelt zu liegen. Aber auf Loslaufen hatte ich auch noch keine Lust. Zeit war ja ausreichend vorhanden (jaja die Routenentscheidung im Sarek hat sich im Nachhinein echt ausgezahlt). So wartete ich ab und hoffte, dass die Wolken doch noch etwas nach oben wandern und ich mir wenigstens ein bisschen Sicht gönnen würden. Das passierte aber leider nicht, so dass ich dann gegen 12:15 Uhr meine Faulheit überwand und endlich aufbrach.


                              Kurz nachdem ich aufbrach kam mir ein anderer Wanderer entgegen. Nach einem kleinen Plausch verschwand er dann wieder im Nebel.

                              Meine Route führte mich jetzt am Hang ca. 200 Höhenmeter oberhalb des Pietsaures entlang. Ich denke bei gutem Wetter wäre das nochmal eine schicke Panoramastrecke geworden. So befand ich mich jetzt gerade tief genug unter den Wolken um wenigstens den See noch sehen zu können. Spaß kam da nicht auf. Eher lustlos und gelangweilt legte ich die Kilometer zurück.


                              Pietsaure


                              Viel zu sehen gab's ja nicht gerade.


                              Blick zum Rasek


                              Gådojåhkå


                              Blick nach Nord-Westen

                              Dann, als ich gerade unterhalb des Rasek eine Pause machte, lichtete sich die Wolken etwas, so dass ich der Gipfel frei lag und sogar paar Flecken blauen Himmels zu sehen waren. Ich überlegte kurz, ob sich der Abstecher (den ich ja ursprünglich eh geplant hatte) nicht doch lohnen würde und entschied mich zu einem klaren Ja. Es waren ja eh nur 100 Höhenmeter und 1,5 km Strecke. Das würde schnell erledigt sein.


                              Kleine Pause. Tat gut mal die etwas feuchten Regensachen auszuziehen.


                              Rasek voraus

                              Und in der Tat stand ich nichtmal 30 Minuten später oben auf dem Gipfel. Der Ausblick war wirklich nochmal fantastisch. Das Quellgebiet des Avtsusjjåhkås am Ostende des Pietsaures wirkte ganz entfernt wie eine Art "Rapadalen für Arme" auf mich. Jedenfalls schick anzusehen. Und nach Osten hin hatte ich sogar ein kleines bisschen Fernsicht. Wow, hätte vorhin echt nicht gedacht, dass ich jetzt noch so viel Euphorie und Freude empfinden würde. Ich hatte mich heute wirklich auf eine extrem monotone und langweilige Etappe eingestellt, die nun aber überraschend aufgebessert wurde. Eine Viertelstunde später zogen dann aber wieder die Wolken vorbei und hüllten die Landschaft in Nebel. Zum Glück hatte ich bereits ausreichend Fotos gemacht und die Landschaft ausgiebig auf mich einwirken lassen. Von daher hat mich das jetzt nicht mehr allzu sehr gestört.


                              Geschafft, oben.


                              Wirklich ein Glücksfall, dass die Wolken sich nochmal gelichtet haben.


                              Blick zum Nordufer des Langas Sees. Von dort würde ich mich dann Morgen mit dem Bus wieder Richtung Heimat aufmachen...


                              ...aber aktuell habe ich mich jetzt erstmal noch an der Landschaft hier ergötzt.


                              Die aufziehenden Wolken konnten mir die Freude auch nicht trüben.

                              Der anschließende Abstieg ging schnell und leicht von statten und um 18 Uhr erreichte ich den Avtsusjjåhkå. Hier am Südufer war der Boden flach und kaum bewachsen. Sprich ideal zum Campen, während das Nordufer mit dichtem Gestrüpp zugewachsen war. Andererseits war der Fluss tief genug, als dass ich ihn mit meinen Crocs würde furten müssen. So etwas bringe ich natürlich gerne bei trockenen Witterungen hinter mich. Und wer weiß schon wie’s Wetter morgen wird. Aber egal, ich entschied mich trotzdem dazu auf der Südseite zu campen. Das mit dem Furten würde schon schiefgehen. Und außerdem waren es eh nur noch 5,5 km bis Saltoluokta. Und das Boot würde erst gegen 15 Uhr ablegen. Von daher hätte ich auch keinerlei Zeitdruck.


                              Unten im Tal angekommen


                              Hier kreuzte ich den Wintermarkierungen vom Kungsleden.


                              Blick zum Pietsaure


                              Avtsusjjåhkå

                              Ich genoss es jetzt nochmal draußen zu kochen und anschließend ein bisschen durch die Landschaft zu spazieren und nochmal alles auf mich einwirken zu lassen. Immerhin war dies jetzt meine letzte Nacht auf dieser Tour. Da kommt dann immer ein bisschen Abschiedsstimmung bei mir auf. Natürlich hätte ich mir für die letzten Tage etwas freundlichere Bedingungen gewünscht. Aber ich muss doch sagen, dass ich den Umständen entsprechend noch das Beste draus gemacht habe. Trotzdem war ich auch nicht ganz unglücklich, dass jetzt das Ende vor der Tür stand.


                              Letztes Abendbrot auf dieser Tour


                              Abenddämmerung gegen 21 Uhr


                              Hier lässt sich nochmal klar der Vegetationsunterschied zwischen Nord- und Südufer erkennen.

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                              • Mortias
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                                • 10.06.2004
                                • 1194
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                                #55
                                AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

                                Tag 16 (14.08.)
                                Heute zum Abschluss wurde ich nochmal von feinstem Regenwetter begrüßt. Graue tiefhängende Wolken zogen durchs Tal und ergossen ihre feuchte Fracht über mir. Da hatte ich wirklich keine Lust aufzubrechen. Tja, und schlauerweise musste ich ja noch den Avtsusjjåhkå furten, was bei solchen Bedingungen natürlich extrem lästig ist. Da hat sich meine Entscheidung gestern klar aus Fehler rausgestellt. Blöd gelaufen…


                                Bodennebel gegen halb 5


                                Das sah nicht nach gutem Wetter aus.


                                Verregneter Morgen

                                Während einer Regenpause packte ich dann meine Sachen zusammen und war um 11 Uhr abmarschbereit. Und gerade als ich mit den Crocs durch den Avtsusjjåhkå lief, fing es aus heiterem Himmel an zu gießen. Und zwar kein Sprühregen, sondern ein richtig schöner fetter Platzregen. Und ich lief gerade in T-Shirt, kurzer Hose und mit Crocs durch den Fluss. Ein schlechteres Timing hätte ich kaum wählen können. Am anderen Ufer blieb mir daher nichts anderes übrig als schnell die Regensachen anzuziehen und irgendwie zu versuchen meine Füße notdürftig zu trocknen, bevor ich wieder meine Wanderschuhe anzog. Bähhh, einfach nur bähhh.


                                Regenschauer bei der Furt des Avtsusjjåhkås

                                Zum Glück wurde mir beim Laufen dann wieder halbwegs warm. Außerdem ließ der Regen dann bald wieder etwas nach. Und sonderlich weit hatte ich es eh nicht mehr. Die paar Kilometer würde ich schon noch hinbekommen. Zur Not auch beim schlimmsten Unwetter. Ist halt schon was anderes zu wissen, dass einen bald ein warmer trockener Ort erwartet anstatt noch den ganzen Tag durch den Regen wandern zu müssen und anschließend ins feuchte Zelt zu kriechen.


                                Trampelpfad


                                Zeitwiese blieb es trocken, dann kam immer mal wieder ein kleiner Schauer runter.

                                Ich folgte nun einem Trampelpfad, genoss die Regenpausen und warf nochmal einen Blick auf den Lulep Gierkav. Ja bei gutem Wetter wäre ich da auch gerne nochmal raufgegangen. Aber jetzt fehlte leider die Zeit. Und das gute Wetter. Schade eigentlich. Immerhin bot der langgezogene Langas See nochmal einen schicken Anblick. Glatt wie ein Spiegel lag er im Tal unter mir. Ich machte ein letztes Mal Pause und ließ meinen Blick andächtig über die Landschaft kreisen. Ein letztes Mal hielt ich inne und sog ich die Eindrücke in mir auf. Ein angemessener Abschluss wie ich finde.


                                Lulep Gierkav


                                Panoramablick auf den Langas


                                Blick nach Nord-Westen


                                Anscheinend hat hier jemand seine Mütze verloren. War zum Glück nicht meine.

                                Ich kam nun in die Birkenwaldzone um kurze Zeit später auf den Kungsleden zu treffen. Die letzten Meter folgte ich nun also dem berühmten Wanderweg, bis ich dann um Viertel vor 12 in Saltoluokta ankam. Hier herrschte ein reger Betrieb. War ziemlich ungewohnt, nachdem ich in der letzten Woche nur sehr wenige Leute unterwegs getroffen habe. Aber die warme Stube tat echt gut. Wobei ich ja durchaus nichts dagegen gehabt hätte die Wartezeit aufs Boot draußen abzusitzen. Die regelmäßigen Regenschauer haben mir das aber leider vereitelt.


                                Auf dem Kungsleden


                                Die ersten Nadelbäume nach zwei Wochen


                                Das Ziel ist in Sicht.


                                An der Saltoluokta Fjällstation

                                Pünktlich um 15.15 Uhr legte dann das Boot ab und brachte mich zum Kebnats Anleger, von wo um 16 Uhr der Bus nach Gällivare abfuhr. Jetzt ging es also wieder zurück in die Zivilisation. Ich saß nun im warmen Bus, während draußen immer wieder Regenschauer niedergingen und die endlosen Wälder Lapplands an mir vorbeizogen. Tat gut, da jetzt nicht draußen sein zu müssen. Jedenfalls fiel mir dadurch der Abschied aus Lappland um einiges leichter, auch wenn die Tour insgesamt schon sehr schön gewesen war.


                                Der Bootsanleger von Saltoluokta


                                Langas


                                Und Abfahrt


                                Warten auf dem Bus. Ich war bei Weitem nicht der einzige Wanderer.


                                Gällivare

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                                • Mortias
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                                  • 10.06.2004
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                                  #56
                                  AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

                                  Fazit
                                  Wie immer will ich noch ein paar abschließende Worte zu meiner Tour verlieren. Insgesamt war es schon eine gelungene Tour. Natürlich kann es die Gegend hinsichtlich Exotik, Abgeschiedenheit oder Unberührtheit nicht mit Grönland oder Alaska aufnehmen. Aber zum einen ist dafür der finanzielle Aufwand deutlich geringer, und zum anderen heißt es nicht, dass es nicht auch hier in Nordeuropa wunderschöne Ecken geben kann. Die gibt es meines Erachtens nämlich zuhauf. Und gerade was die generellen Wanderbedingungen angeht, ist das Vorankommen in Lappland oftmals deutlich leichter und angenehmer als in den anderen beiden Regionen. Der Preis dafür ist dann halt, dass man unterwegs doch deutlich mehr Wanderer trifft und, je nach Routenwahl, auch mal die eine oder andere Schotterstraße überquert oder auf andere Anzeichen der Zivilisation tritt. Es fällt mir daher sehr schwer einen direkten Vergleich zu ziehen. Ein sehr angenehmer Nebeneffekt war jedenfalls auch die überaus kurze An-und Abreisezeit. Auf diese Weise gingen einfach weniger Urlaubstage für die reine Reise drauf, was ich immer sehr positiv finde.

                                  Vom Wetter her war es mal wieder sehr gemischt. Anfangs noch echt schön sommerlich, später dafür dann richtiges Rausschmeißerwetter. Für Lappland würde ich sagen normaler Durchschnitt. Ebenso mit den Mücken. Die lassen sich im August meist schwer vermeiden, sind aber glücklicherweise häufig nicht mehr ganz so penetrant. Landschaftlich (und das find ich immer am wichtigsten) fand ich die Tour jedenfalls echt sehenswert. Es war eine wunderbar abwechslungsreiche Mischung aus offener weiter Fjäll-Landschaft, vielen Seen sowie schicken Hochgebirgsregionen. Genauso wie ich es mir erhofft hatte und wie ich es so gerne mag.

                                  Ab und zu habe ich dann aber auch festgestellt, dass mir einige Ecken von früheren Touren doch bereits bekannt vorkamen. Gefallen hat mir das schon, nur konnte ich da der Reiz des Neuen nicht so genießen. Ich liebe es, wenn ich einen mir unbekannten Hügel, Berg oder Pass hochsteige und von oben dann auf eine Landschaft herabblicke, die ich mir vorher nur anhand der Karte vorgestellt habe. Da ist mir schon oft das Herz bei aufgegangen, weil ich einfach positiv überrascht war von dem was mir geboten wurde. Wenn ich aber bereits weiß, was mich schönes erwartet, dann leidet natürlich dieser Überraschungseffekt etwas darunter.

                                  Und mittlerweile habe ich halt schon etliche Gegenden in Lappland recht gründlich abgegrast, so dass es zunehmend schwerer wird neue unbekannte Regionen ausfindig zu machen. Sicherlich gehört beispielsweise noch das Saltfjell dazu, die Gegend nördlich von Abisko oder weiter südlich die Region zwischen Marsfjäll und Børgefjell (nur um mal paar Beispiele zu nennen). In all den Gegenden bin ich bisher noch nie gewesen. Auch die Brooks Range in Alaska übt weiterhin einen starken Reiz auf mich aus, so dass ich eine Rückkehr dorthin nicht ausschließen kann.

                                  Aber wohin es mich das nächste Mal verschlägt kann ich aktuell noch nicht sagen. Im Moment ist das alles leider eh nur Spekulation, da noch nicht absehbar ist, wann die Corona-Krise ausgestanden sein wird. Und solange das nicht der Fall ist, bleibt mir nur übrig das Beste zu hoffen und dankbar auf das Erlebte vom letzten Sommer zurückzublicken.

                                  Ende

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                                  • Blahake

                                    Fuchs
                                    • 18.06.2014
                                    • 1432
                                    • Privat

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                                    #57
                                    AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

                                    Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                    ...war es ein unangenehmes Gefühl ohne Wasserquelle im Zelt zu liegen.

                                    Da wäre mir auch sehr unwohl geworden. Ohne Wasser ist seeehr unangenehm und dass so ein Bach über Nacht verschwindet schon ein bisschen unheimlich!

                                    Danke Dir für diesen wundervollen Bericht! Ich finde es sehr schön, dass es Dich wieder nach Lappland verschlagen hat, macht doch viel Spaß, in Deinen Berichten die Ecken wiederzusehen, an denen ich selbst war. (Was aber nicht heißt, dass ich weitere Alaska-Berichte von Dir verschmähen würde).

                                    Dann müssen wir jetzt feste hoffen, dass dieses elende Virus uns irgendwann wieder loslässt. Bis dahin ist Berichte wie Deinen zu lesen ein schöner Trost!

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                                    • Meer Berge
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                                      • 10.07.2008
                                      • 2381
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                                      #58
                                      AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

                                      Vielen Dank für deinen tollen Bericht und die herrlichen Bilder!
                                      Lappland ist immer wieder klasse!
                                      ... Fernweh ! ...

                                      Zum trockenen Bach - wurde der evtl. von Schneefeldern gespeist? Dann ist das häufig so, dass abends nach der Schmelze bei wärmeren Tagestemperaturen Wasser fließt, morgens nach einer kühlen Nacht nicht mehr. Hatte ich schon häufiger. Kann man ggf. auch nutzen, wenn man einen Bach furten muss, der von Schnee oder Gletscherwasser gespeist wird: bis zum Morgen warten, dann ist er oft niedriger.

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                                      • vobo

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                                        #59
                                        AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

                                        Was für ein schöner Bericht, ganz herzlichen Dank Matthias. Und gut, dass Du am Ende noch so viel Zeit für das schlechte Wetter übrig hattest - aber dabei einen ausgetrocknenden Bach zu erleben, kenne ich auch noch nicht. Und wie immer bieten Deine Abstecher Ideen für neue Wegeabschnitte, die man irgendwann mal gehen kann.

                                        Und ich bin sicher, dass es immer noch viele Ecken gibt, die Du noch nicht abgegrast hast... zumindest finde ich immer noch ein paar

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                                        • Mortias
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                                          • 10.06.2004
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                                          #60
                                          AW: [NO][SE] Von Rognan nach Saltoluokta - Eine kleine feine Lapplandtour

                                          Zitat von Blahake Beitrag anzeigen

                                          Da wäre mir auch sehr unwohl geworden. Ohne Wasser ist seeehr unangenehm und dass so ein Bach über Nacht verschwindet schon ein bisschen unheimlich!
                                          In der Tat war das etwas befremdlich. Und eben blöd wenn auf einmal die Wasserquelle weg ist. Zum Glück ist ansonsten die Wasserversorgung in Lappland recht zuverlässig.

                                          Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                          Danke Dir für diesen wundervollen Bericht! Ich finde es sehr schön, dass es Dich wieder nach Lappland verschlagen hat, macht doch viel Spaß, in Deinen Berichten die Ecken wiederzusehen, an denen ich selbst war. (Was aber nicht heißt, dass ich weitere Alaska-Berichte von Dir verschmähen würde).

                                          Dann müssen wir jetzt feste hoffen, dass dieses elende Virus uns irgendwann wieder loslässt. Bis dahin ist Berichte wie Deinen zu lesen ein schöner Trost!
                                          Vielen Dank nochmal. Und zugegeben hätte ich auch nichts dagegen eines Tages nochmal einen Alaska-Bericht beizusteuern. Nur fürchte ich stehen dieses Jahr die Chancen dafür eher schlecht. Falls sich die Lage im Sommer wieder verbessert wäre ich ja schon tierisch happy überhaupt eine Tour machen zu können. Dann darf es auch gerne wieder Lappland sein. Hauptsache raus in die Natur.

                                          Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                          Zum trockenen Bach - wurde der evtl. von Schneefeldern gespeist? Dann ist das häufig so, dass abends nach der Schmelze bei wärmeren Tagestemperaturen Wasser fließt, morgens nach einer kühlen Nacht nicht mehr. Hatte ich schon häufiger. Kann man ggf. auch nutzen, wenn man einen Bach furten muss, der von Schnee oder Gletscherwasser gespeist wird: bis zum Morgen warten, dann ist er oft niedriger.
                                          Interessanter Gedanke der mir selbst noch gar nicht gekommen ist (ich schäme mich zutiefst ). Tatsächlich lassen die Satellitenbilder diesen Rückschluss durchaus zu. Vermutlich wird das die Erklärung sein. Ich denke mal der warme Sommer hat vielleicht auch sehr viel von dem Schneefeld schmelzen lassen. Weil anhand des Bachbetts war ja zu erahnen, dass er häufig deutlich mehr Wasser führt. Und dann können die Temperaturunterschiede in der Nacht den eh schon geringen Wasserzufluss nochmals unterbinden. Also wieder was dazu gelernt. Bin nur nicht sonderlich scharf darauf das in absehbarer Zeit erneut zu erleben.

                                          Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                          Was für ein schöner Bericht, ganz herzlichen Dank Matthias. Und gut, dass Du am Ende noch so viel Zeit für das schlechte Wetter übrig hattest - aber dabei einen ausgetrocknenden Bach zu erleben, kenne ich auch noch nicht. Und wie immer bieten Deine Abstecher Ideen für neue Wegeabschnitte, die man irgendwann mal gehen kann.

                                          Und ich bin sicher, dass es immer noch viele Ecken gibt, die Du noch nicht abgegrast hast... zumindest finde ich immer noch ein paar
                                          Gern geschehen Volker. Es würde mich freuen wenn ich Dir Anregungen für eigene Abstecher geben konnte die ich dann später in einem Reisebericht von Dir wiederfinde. Und wie bereits geschrieben gibt es schon noch einige Ecken die mir noch mehr unbekannt sind und auf ihre Entdeckung warten. Aber es werden halt eben leider auch nicht mehr mit der Zeit.

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