Übernachten in der Wüste (Marokko)

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  • Lino
    Anfänger im Forum
    • 22.09.2017
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    • Meine Reisen

    Übernachten in der Wüste (Marokko)

    Hallo Forumsgemeinde,
    ich bin im Februar einige Tage in Marokko und würde gerne 2-3 Nächte in der Wüste (El Chebbi) verbringen.
    Reicht hier der Schlafsack (eventuell eher Winterschlafsack, weil Temperaturen gegen 0 in der Nacht?) oder empfiehlt sich ein Zelt?
    Dabei mache ich mir jetzt weniger Sorgen um das Wetter, sonder eher um die Tiere die hier so am Boden unterwegs sind (Schlangen, Skorpione).
    Denkt ihr besteht hier ohne Zelt eine Gefahr unliebsame Bekanntschaft mit den oben Genannten zu machen oder sind meine Bedenken grundlos?
    Wenn ihr sonst noch Tipps bezüglich meines Vorhaben habt, freue ich mich natürlich über jedes Posting

    Vielen Dank für eure Ratschläge

  • Serienchiller
    Fuchs
    • 03.10.2010
    • 1320
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Übernachten in der Wüste (Marokko)

    Ich kenne die Marokkanische Wüste nicht, habe aber einige Nächte in anderen Wüsten verbracht.

    Ich würde ein Zelt empfehlen. Nicht nur wegen der Tiere, sondern auch wegen dem Sand. Gerade wenn etwas Wind aufkommt, fliegt der wirklich überall hin, selbst unters Vorzelt. Im Innenzelt bekommt man aber relativ wenig ab. Bei stärkerem Wind kann der Sand auch richtig unangenehm auf der Haut prickeln.

    Nur im Schlafsack, ohne irgendeinen Schutz wäre das mit Sicherheit unangenehm.

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    • Enja
      Alter Hase
      • 18.08.2006
      • 4750
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Übernachten in der Wüste (Marokko)

      Es ist wirklich wunderschön, in der Wüste im weichen Sand unter grandiosem Sternenhimmel zu übernachten. Wir haben das oft und begeistert gemacht. Bis ich eines Morgens einen Skorpion unter dem Kopfkissen hatte.

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      • danobaja
        Alter Hase
        • 27.02.2016
        • 3287
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Übernachten in der Wüste (Marokko)

        Zitat von Enja Beitrag anzeigen
        Es ist wirklich wunderschön, in der Wüste im weichen Sand unter grandiosem Sternenhimmel zu übernachten. Wir haben das oft und begeistert gemacht. Bis ich eines Morgens einen Skorpion unter dem Kopfkissen hatte.
        aber nicht bei 0°? oder doch? da kommt die klapperschlange und kriecht in den schlafsack um sich anzuschmiegen.

        ich war immer ohne zelt unterwegs, auch in der hitze. der wind war, mangels wind, nie ein problem für mich. aber das kann schon lästig bis echt unangenehm werden und ein innen/-zelt hilft definitiv. bei 0° würd ich wohl eines einpacken und auch benutzen. und natürlich einen vom temperaturbereich passenden schlafsack oder quilt wählen.

        und ja. skorpione scheixxxen sich nix. gar nix. die kommen von links, laufen direkt durchs licht und verschwinden rechts wieder. meistens... schuhkontrolle vorm anziehen ist ebenfalls angesagt. hab mir mal nen beinahe herzinfarkt geholt als ein heuschreck aus dem rucksack sprang...
        danobaja
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        • Enja
          Alter Hase
          • 18.08.2006
          • 4750
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Übernachten in der Wüste (Marokko)

          Wir waren in erster Linie in Algerien/Niger/Mali unterwegs. Wir waren auch mal im Erg Chebbi, aber irgendwie speziell fand ich das nicht. Die Wüste, wenn man denn mal nicht an ihrem Rand bleibt, ist extrem. Da kann man heftig schwitzen. Stark frieren. Ich bin da nicht so empfindlich. Im Sommer brauchten wir nachts überhaupt keine Decke. Im Winter reichte uns unser Sommerschlafsack. Das musste er auch. Weil wir nichts anderes dabei hatten. Morgens war schon mal das Wasser gefroren.

          Abseits von den Oasen gibt es schon mal wenig Fliegen und Mücken. Das kommt mir entgegen. Skorpionen sind wir eigentlich täglich begegnet. Aus in den Orten. Da sitzen sie gerne in der Dusche. Wenn man also etwas auf den Boden legt, muss man die Sachen vorsichtig wieder in Besitz nehmen. Schuhe sind auch sehr beliebt. Die Skorpione in diesen Gegenden sind nicht tödlich aber anscheinend ziemlich schmerzhaft bei intensiveren Begegnungen. Von uns wurde niemand gestochen. Obwohl wir, wie alle dort auch immer in FlipFlops unterwegs waren. Man muss halt aufpassen. Eigentlich lernt man schnell, wo die Biester zu finden sind.

          Weniger harmlos sind wohl die afrikanischen Hornvipern. Die sind angeblich tödlich, wenn man kein Gegenmittel bekommt. Und das hat man nicht in der Tasche. Wir haben sie oft gesehen. Sie haben sich uns aber nie aktiv genähert. Eindrucksvoll, wenn sie so sich seitwärts windend unterwegs sind. Spannendes Fotomotiv. Bei einer unserer Wüstenreisen war ein Schlangenliebhaber dabei. Wenn der Miene machte, die Tiere mal anzuheben, machten sie sich blitzartig aus dem Staub.

          Mit Sand überschüttet zu werden, habe ich eigentlich nicht als unangenehm in Erinnerung. Sand war dort wirklich immer und überall. Sandstürme erzeugen natürlich Atemnot. Aber ob da ein Zelt wirklich hilft, wenn es richtig zur Sache geht? Dann braucht man irgendeinen Windschutz, legt sich flach und zieht sich eine Decke über den Kopf. Wenn es kein Haus in der Nähe gibt. Die haben aber ihre Saison. Da muss man nicht unbedingt unterwegs sein.

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          • Lino
            Anfänger im Forum
            • 22.09.2017
            • 10
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Übernachten in der Wüste (Marokko)

            Vielen Dank für die schnellen Rückmeldungen

            Also sind meine Bedenken bezüglich des einen oder anderen unangenehmen Wüstenbewohners doch nicht ganz unberechtigt

            Was haltet ihr davon einfach als Kompromiss ein Mesh Tent mitzunehmen, allzuviel Gepäck möchte ich nämlich eigentlich nicht mitschleppen, zumal wir auch nicht viel Platz dafür haben werden

            Ich dachte an so etwas zum Beispiel: https://www.bergzeit.at/msr-thru-hik...SAAEgIQzfD_BwE

            Sollte doch eigentlich als Schutz vor Ungeziefer ausreichen und Wetterschutz denke ich wie gesagt nicht, dass von Nöten sein wird

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            • Enja
              Alter Hase
              • 18.08.2006
              • 4750
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Übernachten in der Wüste (Marokko)

              Ich würde eins nehmen, das frei steht. Ohne große Abspannerei. Die macht im weichen Sand keinen Spaß. Speziell, wenn man nur übernachten und kein Langzeit-Camp aufstellen will.

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              • danobaja
                Alter Hase
                • 27.02.2016
                • 3287
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Übernachten in der Wüste (Marokko)

                @enja: dann konkret. habt ihr wirklich bei 0° noch skorpione rumlaufen sehen? ich nie, aber das muss ja nix heissen.

                @lino: da würd ich mir dann eher einen ganz leichten winddichten stoff nehmen und einen einfachen rechteckigen sack nähen. das netzinnenzelt hält keinen wind ab, keinen sand. am kopf einen kordelzug, aber das ganze muss lang genug sein, dass du die öffnung übers gesicht legen/ziehen kannst. evtl. würd ich einen für 2 personen machen. 1,5x2,5m dann kann bei 1 person auch der rucksack mit rein und wird nicht zugesandet. 0° und wind kann echt eklig werden wenns auftritt.

                über die wilden bestien hab ich mir noch nie wirklich gedanken gemacht, hab auch schon zwischen klapperschlangen ohne probleme nur mit schaummatte geschlafen. skorpione gabs auch, aber keine unangenehmen begegnungen. aufpassen muss man halt. manche ameisen sind deutlich schlimmer.
                danobaja
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                • Enja
                  Alter Hase
                  • 18.08.2006
                  • 4750
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Übernachten in der Wüste (Marokko)

                  Sagen wir es mal so: Es wurde zwar nachts kalt. Aber über Tag war es warm genug für alles mögliche Getier anscheinend. Tatsächlich sehe ich nachts auch sowieso nicht viel. Die Skorpionbegegnungen waren immer dann, wenn einer aus dem Schuh sprang oder eben unter meinem Kopfkissen hervorkrabbelte, als ich es aufnehmen wollte. Oder in der Dusche. Die Schlangen haben wir versehentlich aufgestört.

                  Spinnen gab es auch noch. Riesendinger.

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                  • nunatak

                    Alter Hase
                    • 09.07.2014
                    • 3455
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Übernachten in der Wüste (Marokko)

                    Ich war vor 30 Jahren mal in Marokko auf Trekkingtour, allerdings im Mai/Juni. Ich hatte kein Zelt dabei, nur Schlafsack und Biwaksack. Überraschend viel Regen damals und als ich zwei Tage in der Wüste war, zudem auch ein Sandsturm. Im Sandsturm nicht gerade kuschelig im Biwaksack. Bin morgens tatsächlich mal von einem Skorpion in den Zeh gestochen worden. Extrem schmerzhaft, einen Tag lang ziemlich gelitten, danach ging´s besser, der Fußnagel hat sich danach aber abgelöst.

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                    • Intihuitana
                      Fuchs
                      • 19.06.2014
                      • 2043
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Übernachten in der Wüste (Marokko)

                      Man kann ganz gut ohne Zelt unterwegs sein. Ich benutze in der Sahara überhaupt kein Zelt mehr, weil es nur unnötiges Gewicht bedeutet. Ein UL- Tarp oder Biwaksack für den seltenen Fall des Regens reicht aus.

                      Im Februar sind die Hornvipern nicht aktiv, weil es zu kalt für sie ist.
                      Auch Skorpoine sind deutlich weniger aktiv. Kamelspinnen stellen keine Gefahr dar.
                      Am besten nimmt man ein großes Footprint und legt sich darauf.

                      Im Erg Chebbi kann man gut und einfach eine windgeschützte Stelle finden. In den kleineren Dünentälern hast du auch bei starkem Wind praktisch windgeschützte Stellen.

                      Neben den praktischen Gründen, ist es auch ein wunderbares Erlebniss unter dem Sternenhimmel zu schlafen. Ist etwas ganz anderes als im Zelt.
                      Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                      • motion
                        Fuchs
                        • 23.01.2006
                        • 1520
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Übernachten in der Wüste (Marokko)

                        also wir haben auf unseren Wüsentrip damals, es war für mich der Erste, von den Beduinen ein paar Sachen gesagt bekommen und wir hatten keine Probleme.

                        Das waren unter anderem: Packsack erst auspacken bzw aufmachen wenn man schlafen geht. Die Tierchen nutzen sonst gerne die Restwärme die sich darunter hält. Schuhe in den Packsack und zumachen. Nie mit der Hand unter Steine greifen und in Geröll mit der Hand nach etwas suchen. Wo sie allergisch darauf reagiert hätten: Nie einen Skorpion der am Feuer vorrüber läuft aus Reflex darin versenken Scheinbar kommen da dann ein paar Verwandte. Wir haben damals auf einer ausgebreiteten Decke im Schlafsack übernachtet. Das war toll. Ich würde aber einen Biwacksack mitnehmen, damit der kalte Wind in der Nacht nicht so durch zieht. Ansonsten war es den Tieren nachts eh zu kalt.

                        https://www.outdoorseiten.net/forum/...h-Ksar-Ghilane
                        Die Freiheit, aufzubrechen, wohin ich will.

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                        • Lino
                          Anfänger im Forum
                          • 22.09.2017
                          • 10
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Übernachten in der Wüste (Marokko)

                          Herzlichen Dank für die zahlreichen fundierten Antworten und Erfahrungsberichte

                          Ehrlich gesagt möchte ich das mittragen eines Zelts für 2 Übernachtungen vermeiden, es wird also vermutlich auf Biwaksack und Groundsheet hinauslaufen.

                          Denkt ihr ist eine Isomatte unbedingt notwendig oder hält der Sand die Wärme von Tagsüber halbwegs über Nacht?

                          Wie hoch schätzt ihr die Wahrscheinlichkeit für Rgen ein, bzw. im Falle eines solchen, wie lange dauert dieser im Normalfall an, sprich eher kurze Schauer oder kann es in der Wüste genauso mal einige Stunden oder vielleicht sogar Tage durchregnen?

                          Prinzipiell möchte ich so wenig wie möglich mitnehmen, zum einen da wir ja nur einen kurzen Ausflug in die Wüste machen und zum anderen, da wir das Gepäck sonst die restliche Reisezeit mitschleppen müssen (primär geht es nämlich zum Sportklettern nach Marokko).

                          Vielen Dank für eure Hilfe!

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                          • Intihuitana
                            Fuchs
                            • 19.06.2014
                            • 2043
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                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Übernachten in der Wüste (Marokko)

                            Eine Isomatte würde ich dir auf jeden Fal empfehlen. So schnell sich der Sand aufwärmt, so schnell kühlt er nachts ab.

                            Eine Wüste wäre keine Wüste, wenn die Regenwahrscheinlichkeit dort besonders hoch wäre.

                            Im Februar ist in Südmarokko nicht mit Regen zu rechnen.
                            Wenn es regnet, dann meistens eher stuzbachhartig und eher kurz.
                            Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                            • danobaja
                              Alter Hase
                              • 27.02.2016
                              • 3287
                              • Privat

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                              #15
                              AW: Übernachten in der Wüste (Marokko)

                              ja, unbedingt ne matte. ich weiss nicht wo genau du bist (und kenns dann eh nicht) aber würste ist nicht nur feiner sand. und von den temperaturen her unbedingt ne matte. 0° sind 0°.

                              wenns wirklich mal schifft wickel dich in das groundsheet wenn du´s eh dabei hast. auch zum laufen. aber wie inti schon schrieb. wüste....

                              ich hab noch nie mehr (in usa, mexico und argentinien) als nur wolken und einen gelegentlichen kurzen und leichten schauer, der dann auch nach 5 minuten abgetrocknet war, erlebt. und herrliche electrical storms mit blitz und donner und null regen. und einmal 1 cm schnee der war auch nach 5 minuten sonne weg.

                              aber im bachbett bin ich schon trocken gestanden als eine halbmeterhohe wasserwand um die kurve kam. konnte nichtmal fertig pinkeln, sonst wär ich nass bis über die knie geworden. hab nie eine wolke oder einen tropfen gesehen damals.
                              danobaja
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                                • 12.03.2012
                                • 1322
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                                #16
                                AW: Übernachten in der Wüste (Marokko)

                                ich würd auch nur ne matte und einen Biwaksack nehmen. und natürlich den schlafsack :-)
                                ich hatte sowohl in Marokko als auch in tunesien jeweils kein zelt benutzt. mit Viechern hab ich nie unschöne Begegnungen gehabt.
                                mehr angst hatte ich vor nächtlichen Jeep-fahrern. ob die eine Person am boden wahrnehmen, bevor es zu spät ist, war ich mir nicht so sicher. darum immer in genügendem abstand zu eventuell vorhandenen pisten nächtigen und, wenn möglich, etwas auffälliges hinstellen.
                                experience is simply the name we give to our mistakes

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                                  • 22.09.2017
                                  • 10
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                                  #17
                                  AW: Übernachten in der Wüste (Marokko)

                                  Vielen Dank für eure Hilfe

                                  Dann nehmen wir Groundsheet, Schlafsack und Isomatte mit, allein schon aus Platz- und Gewichtsgründen wäre das eh meine favorisierte Lösung gewesen.

                                  Ich werde dann berichten wie es uns ergangen ist

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