[NO] Rendalen, drei Tage “Sølen Rundt“

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  • Schwarzwalter
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    [NO] Rendalen, drei Tage “Sølen Rundt“

    Tourentyp
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    Wer schon einmal im Grenzgebiet Norwegen/Schweden auf Höhe Härjedalen/Dalarna unterwegs war, dem sind sie bestimmt auch schon aufgefallen, die drei Gipfel des Sølen-Gebirges in der norwegischen Kommune Rendalen. Mit 1755m Höhe des Midtre,- 1699m des Nordre- und 1688m des Søre-Sølen sind diese drei meist bis Juli teils schneebedeckten Gipfel von weitem zu sehen. So auch schon 2014 bei unseren Wanderungen im Nipfjället und auf dem Städjan.



    Nach recherchieren im Netz stellten wir daraufhin fest dass es sogar einen markierten Rundweg, den “Sølen Rundt“ um die beiden nördlichen Gipfel gibt, und einen Aufstieg zum Gipfel des Midtre Sølen. Bereits 2017 waren wir Anfang Juni in der Gegend unterwegs und wollten daraufhin dort eine dreitägige Wanderung vom Campingplatz Sølenstua aus starten. Durch den heftigen Wind mit teilweisem Schneegestöber beließen wir es dann aber am nächsten Tag bei einer Tagestour die wir von einem näher gelegenen Punkt aus starteten und noch vor erreichen des Gipfels wegen einem vereisten Schneefeld abgebrochen hatten.
    Ein Jahr später dann ein erneuter Anlauf. Alle drei Gipfel waren im Juli wegen des heißen Sommers total schneefrei. Die Wetteraussichten waren gut und so starteten wir am 13.7.18 um 9:00 unsere dreitägige Tour direkt vom CP aus, zuerst durch Kiefernwald, dann Fjellbirken und auch schon bald mit unserem Ziel im Blick.



    Nach und nach lässt der Baumbestand nach und es geht vorbei an Heidekraut, Rentiermoos und jeder Menge Steine.



    Hier unten gibt es noch genügend Wasser, was sich im Lauf des Tages und auch morgen ändern sollte.



    Immer am Bach entlang, dem Auslauf des Bergsees, geht es bergauf. Kurz vor Erreichen des Rundwegs müssen wir noch kurz die Regenkombi einsetzen, was bei der Bewölkung fast zu erwarten war. So schnell wie der Regen kam ist er auch schon wieder vorbei, wie so oft in dieser Gegend. Auf 1030m stoßen wir dann auf den Rundweg und zweigen rechts Richtung Norden ab, und auf fast gleicher Höhe geht es am Berghang entlang.



    Bäche die in der Karte eingezeichnet sind führen kein Wasser mehr, und erst nach knapp vier Kilometern stoßen wir auf einen großen Bach und entschließen uns hier unser Nachtlager nach 16 Tageskilometern aufzuschlagen. Ein wunderschönes Plätzchen mit herrlicher Aussicht auf Solensjön, Isteren, Femund und noch viele andere Seen.



    Nach einer warmen Nacht mit zwei kurzen Schauern und fast senkrechtem Regenbogen.....



    .....geht es nach dem Frühstück bei sommerlichen Temperaturen und blauem Himmel weiter.



    Wir bunkern am Bach noch reichlich Trinkwasser was auch gut ist, denn die nächsten 13km queren wir keinen Bach mehr, und runter zum See wäre kein Vergnügen gewesen.



    Der Weg fällt leicht ab, ist sehr steinig, wie eigentlich fast die ganze Zeit, ab und zu mal ein paar Fjellbirken und immer mit weitem Blick auf die Berg und Seenlandschaft im Westen.



    Zur Mittagszeit kommen wir am Nordende der Rundtour an und wir befinden uns nun auf 800m Höhe. Nach der Mittagspause geht es nun um den Nordre Sølen herum Richtung Süden weiter, und der Weg steigt wieder bis auf 1000m an. Die Sonne brennt und wir müssen mit dem Trinkwasser haushalten. Zu allem Übel löst sich bei meiner Frau auch noch im vorderen Teil eines Stiefels die Sohle komplett ab. Glücklicherweise hat mein “leichtes“ Taschenmesser einen (unnötigen?) Korkenzieher dran mit dem ich am vorderen Ende der Sohle ein paar Löcher durchsteche und sie mit einem Stück Zeltleine am Schnürsenkel fixiere; nicht vorstellbar wenn das nicht geklappt hätte. (Hielt übrigens bis zum Schluss).



    Gegen 15 Uhr erreichen wir die Ostseite des Midtre Sølen. Hier sind dann tatsächlich in manchen Felsspalten auch noch kleine Schneefelder zu sehen und dementsprechend auch wieder Bäche mit Trinkwasser die vom Berghang talwärts fließen.



    Bevor wir unser heutiges Etappenziel, den Bergsee Skardstjøna erreichen, gib es noch einen 300 Meter nicht endend wollender Aufstieg.....



    ....und anschließendem Abstieg über Felsblöcke.



    Ein Weg ist hier nicht mehr zu erkennen und es ist größte Vorsicht geboten, glücklicherweise ist es trocken und die Steine sind griffig.



    Direkt neben dem kristallklaren See auf 1200m Höhe finden wir einen schönen Platz für unser Zelt inmitten der beiden südlichen Gipfel.



    Nach schweißtreibenden 19Km im steinigen Gelände entschließen wir uns den Aufstieg zum Midtre Sølen erst am nächsten Morgen anzugehen und machen es uns gemütlich, mit Abendessen, Kaffee und später noch vor dem Schlafengehen mit einem Schlummertrunk. Am Abend frischt doch noch der Wind auf, legt sich aber nach einer Zeit glücklicherweise wieder. Im Jahr zuvor, als wir hier in der Nähe vorbeigekommen sind, war der Wind so stark, dass man ein Zelt nie und nimmer hätte aufbauen können. Nach einer ruhigen Nacht werden wir durch morgendliches Vogelgezwitscher geweckt. Es wird schnell warm und nach dem Frühstück und dem Zeltabbau....






    .....machen wir uns gleich Richtung Gipfel auf, erst noch ein Stück am Bergsee entlang geht es dann recht steil bergauf.







    Den größten Teil unseres Gepäcks lassen wir unten zurück. Der über 500Meter hohe Auf,- und später auch der Abstieg auf dem Geröll erfordert volle Konzentration und wir sind froh als wir auf dem Gipfel ankommen zumal es immer wärmer wird.



    Hatten wir die beiden Tage zuvor schon eine herrliche Aussicht, wird sie hier oben nochmals getoppt. Richtung Nordosten aus nochmals anderer Perspektive im Vordergrund der Nordre Sølen und dahinter wieder die weite Seenlandschaft.



    Im Westen kann man in einiger Entfernung sogar die Berge im Jotunheimen, Rondane und Dovre erkennen.



    An dem steil abfallenden Berghang Richtung Nordwesten sammelt sich unten noch das Schmelzwasser des letzten Schnees in den Seen um dann als kleinere Bäche talwärts zu fließen.



    Hier oben könnte man es noch eine ganze Zeit aushalten, aber wir haben noch ein ordentliches Stück vor uns. So machen wir uns an den Abstieg, sammeln unten wieder unser Gepäck auf und dann geht es wieder auf dem bekannten Weg weiter abwärts. Unten in der Ebene wird es immer heißer und Schatten ist jetzt zumindest für die nächsten Stunden nicht in Sicht.



    Diese Temperaturen ist man hier oben eher nicht gewohnt, und so freuen wir uns als wir gegen 18 Uhr total durchgeschwitzt am Campingplatz ankommen und gönnen uns als erstes gleich mal ein kühles Bierchen :-).



    Am nächsten Abend sind wir schon mit dem Kanu auf dem Isteren unterwegs und betrachten den Sølen nochmals aus der Ferne...



    ....schön wars.


    Viel Spaß beim Lesen und Bilder schauen.

    Gruß Walter
    Zuletzt geändert von Schwarzwalter; 13.12.2019, 20:02.

  • Ljungdalen
    Alter Hase
    • 28.08.2017
    • 2716
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    #2
    AW: [NO] Rendalen, drei Tage “Sølen Rundt“

    Sehr schön, vielen Dank.

    Habt ihr viele Leute getroffen?

    Das Massiv konnten wir auch gut von der Elgåhogna aus über den Femund sehen (2016, bei ähnlichem Wetter). Schien mir ein lohnenswertes Ziel zu sein, und tatsächlich, wie dein Bericht zeigt! Vielleicht wird es ja mal was...

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    • Schwarzwalter
      Gerne im Forum
      • 12.05.2017
      • 53
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      #3
      AW: [NO] Rendalen, drei Tage “Sølen Rundt“

      Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
      Sehr schön, vielen Dank.

      Habt ihr viele Leute getroffen?

      Das Massiv konnten wir auch gut von der Elgåhogna aus über den Femund sehen (2016, bei ähnlichem Wetter). Schien mir ein lohnenswertes Ziel zu sein, und tatsächlich, wie dein Bericht zeigt! Vielleicht wird es ja mal was...
      Wir sind an einem Freitag los und die beiden ersten Tage sind uns nur wenig Leute begegnet, erst am Sonntagnachmittag waren dann doch mehrere "Gipfelstürmer" unterwegs. Ich denke unter der Woche kann es gut möglich sein dass dir niemand begegnet. Übrigens waren wir am 7.8.2016 auch auf dem Elgåhogna, da hingen die Wolken alledings so tief dass man die umliegenden Gipfel kaum ausmachen konnte. Hier übrigens noch eine Übersicht der Tour:

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      • Fjellfex
        Fuchs
        • 02.09.2016
        • 1228
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        #4
        AW: [NO] Rendalen, drei Tage “Sølen Rundt“

        Auch von mir danke. Es ist immer interessant, von Ecken abseits der ausgetretensten Routen zu lesen. Und die Photos sind klasse.

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        • Annette555
          Gerne im Forum
          • 11.05.2011
          • 70
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          #5
          AW: [NO] Rendalen, drei Tage “Sølen Rundt“

          Wie schön, danke.

          Ich habe mit meiner Tochter in diesem Sommer 2 Wochen in einer Hütte
          bei Åkrestrømmen verbracht. War sehr schön dort.
          Am Sandtjønna waren wir auch mal, aber näher an den Sølen sind wir leider
          nicht herangekommen. Hätte sich aber gelohnt, wie man an deinen Fotos sehen kann.

          Nochmal danke dafür, Annette

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          • Ljungdalen
            Alter Hase
            • 28.08.2017
            • 2716
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            #6
            AW: [NO] Rendalen, drei Tage “Sølen Rundt“

            Zitat von Schwarzwalter Beitrag anzeigen
            Übrigens waren wir am 7.8.2016 auch auf dem Elgåhogna, da hingen die Wolken alledings so tief dass man die umliegenden Gipfel kaum ausmachen konnte.
            Wir am 15.8.2016! So sah das aus, Richtung Südwest mit Sølen in der Mitte (direkt gegen die Sonne):


            Da hatten wir Glück: Man konnte den gesamten Femund von einem Ende bis zum anderen und weit darüber hinaus überblicken, und auch bis Rondane (120 km Luftlinie). Dovrefjell (140+ km) wohl nicht mehr, da kann man auf den Fotos nur schemenhaft etwas erahnen, in der Richtung sind zudem relativ hohe Gipfel dazwischen (Elgspiggen, Tron).

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            • Borgman
              Dauerbesucher
              • 22.05.2016
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              #7
              AW: [NO] Rendalen, drei Tage “Sølen Rundt“

              Herzlichen Dank auch von mir für Deine/Eure Eindrücke vom Sølen! Eine wirklich tolle Gegend, besonders wenn man Wandern und Paddeln verbinden möchte . Zur Ergänzung hätte ich noch ein Foto, auf dem man die Aufstiegsroute zum Midtre Sølen ganz gut erkennen kann (vom 23.06.2015, östlich Skardstjønna Blick nach Norden):



              Der See war da übrigens noch ganz zugefroren, und zum Pass kam man über große Schneefelder hoch.

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