[NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

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  • TilmannG
    Fuchs
    • 29.10.2013
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    • Meine Reisen

    #61
    AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

    III. Tagestouren auf Steigen und Engeløya
    16.-20. Aug

    Eigentlich wollten wir ja nur ein paar Tage relaxen. Wir hatten am westlichen Svartisen noch ein alpinistisch ambitioniertes Projekt in Planung, für das es einige Tage wirklich stabiles Wetter gebraucht hätte. Das hat sich nicht eingestellt und so sind wir dann ein bisschen länger an der Küste geblieben. Wir waren begeistert vom Mix aus steilen Bergen, herrlichen Stränden und kultiviertem Land. Zu den Lofoten gegenüber hatten wir immer Blickkontakt, aber die Wohnmobile dort haben wir nicht vermisst. Bei uns gab es nur wenig Touristen und wir gönnten uns hin und wieder den Luxus eines Zeltgeländes mit Kochhütte und Dusche.
    Das Wetter blieb wechselhaft, die gut vorher gesagten Lücken konnten wir bestens nutzen. Erstmal einige Fotos, für weitere Eindrücke möchte ich da noch mal auf die blog-Galerie meiner website verweisen.


    Røssøya mit Hanekamtinden und Prestkona (Engeløya)


    Laukbakken, Skotsfjorden und Skotstindan


    Oskjeften und Lauvøyvær mit Lofoten




    Leiranger


    Engeløybrua und Skjettenfjorden


    Engeløybrua


    Skotsfjorden und Skotstindan von Engeløybrua


    Brennviksanden und Brennvika mit Kråktindan


    Bøsanden mit Lofoten (Engeløya)



    Aber wir waren auch jeden Tag zu Fuß unterwegs. Schon am zweiten „Ruhe“-Tag wurde mit dem Kråktindan (1045m) aus den lockeren Spaziergängen eine richtige Bergtour. Sonst beschränkten sich die Gipfelhöhen eher auf 600-700m, aber bei so kurzen Touren kann man ja auch morgens eine und abends eine zweite machen…
    Allen gemeinsam waren unglaubliche Tiefblicke auf Polarmeer, Sandstrände und Wiesen. Luftbildfotografie by fair means, garantiert Drohnen frei. Einige der Touren folgen gut markierten Wanderwegen und sind offensichtlich viel begangen. Getroffen haben wir trotzdem nie jemanden. Detailliert erzählen werde ich nicht, aber die Gipfeltouren in den folgenden Beiträgen nur mit Routenbeschreibungen kurz vorstellen.
    Zuletzt geändert von TilmannG; 13.03.2020, 18:07.
    http://www.foto-tilmann-graner.de/

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    • TilmannG
      Fuchs
      • 29.10.2013
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      • Meine Reisen

      #62
      AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

      Sørskottinden (608m)
      Hinter Sørskot an der Kirche parken. Auf der Straße kurz zurück zum letzten Haus, dort beginnt ein Steig durch den anfangs steilen Bergwald. Auf einer Felsplatte geformt wie ein Dachfirst erste Ausblicke, dann noch mal aufwärts durch den Wald. Dann quert man nach E und steigt auf angenehmen Pfad zum Gipfel. Es lohnt sich, weiter nach E auszuholen und den Tiefblick nach Lund mitzunehmen. Leichte Tour.


      Leinesfjorden und Skotstindan












      Nordskotvika, Naustneset, Helligholmen vom Sørskottinden


      Palmen oder Kiefern?
      Korallen oder Granit?
      Karibik oder Polarmeer?



      Blick auf Lund. Über dem Fjord der Kråktindan

      http://www.foto-tilmann-graner.de/

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      • Meer Berge
        Fuchs
        • 10.07.2008
        • 2381
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        • Meine Reisen

        #63
        AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

        Wow! Traumhafte Bilder!

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        • TilmannG
          Fuchs
          • 29.10.2013
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          • Meine Reisen

          #64
          AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

          Kråktindan (1045m)

          Das gewaltige Massiv des Kråktindan dominiert die südliche Halbinsel der Kommune Steigen. Auf meinen Kartenausdrucken und den Anschlagtafeln an den Parkplätzen konnte ich nur einen Weg bis in den Sattel am Grøntinden ausmachen. Nach der Tour auf den Sørskottinden habe ich immer wieder durchs Teleobjektiv hochgeschaut und meinte, eine Möglichkeit entdeckt zu haben. Als wir dann am Sattel waren fanden wir Markierungen, die Route verlief genau so, wie ich mir das ausgedacht hatte.


          Botnfjorden mit Kråktindan



          Aber vorher mussten wir natürlich noch am Brennviksanden vorbei. Das einzige Mal, dass ich im Polarmeer gebadet habe, im Frühherbst eine frische Angelegenheit. Aber es gibt dort eine Duschhütte.







          Über die Ausblicke vom Gipfel und unterwegs muss man nicht viel Worte verlieren...
          Die Route:
          Von der 7512 zweigt eine Schotterstraße zur Brennvika ab. Am Höhepunkt dieser Straße führt ein Wirtschaftsweg nach wenigen Metern zu einem kleinen Wanderparkplatz. Ein markierter Pfad leitet erst durch Wald und dann über steiles Wiesengelände hinauf zum Sattel NE des Hestøyran. Ein kurzer Abstecher lohnt sich, aber auch vorher schon immer wieder herrliche Tiefblicke auf die Brennvika. Vom Sattel kurzer Abstieg zu Skarbotn-Hytte, eine idyllische Mini-Hütte, betrieben von einem lokalen Wanderverein. Kurz den Hang hinauf, dann Querung zum Sattel E des Grøntinden. Der Wanderpfad würde nun weiter nach NE hinab nach Gråstein an der Straße führen. Doch wir folgen einer nun weglosen, aber gut markierten Route auf den Kråktind. Erst immer am Kamm Richtung Snøtinden. Eine leichte Kletterstelle (UIAA II). Dann führen Steinmänner gute 100m hinab in die Ostflanke des Berges, die man in der Folge auf Schotter und Scheefeldern quert. Eine Schotterrinne führt wieder hinauf zur Einsattlung zwischen P 1017 und 1045. Von dort wieder leicht nach S zum Gipfel mit großer Warte. Bergtour, vielleicht mit PD- zu bewerten.




          Tiefblick vom Hestøyran


          Skarbotn-Hytta


          Skarbotn mit Hütte, darüber der Hestøyran


          Rückblick zum Grøntinden, rechts hinten die Skottindene


          Botn-und Leinesfjorden




          Panorama-Blick vom Gipfel Richtung Bodø


          ...und hinunter zum Brennviksanden




          Sjunkhatten NP...

          ... mit Skeistinden



          und nochmal der Skarbotn vom Sattel E des Grøntinden

          Die Region ist mit dem Schnellboot Bodø-Svolvær übrigens gut zu erreichen, es gibt mehrere Anleger-Orte, Route 23-755.




          Helnes (Steigen)
          Zuletzt geändert von TilmannG; 15.03.2020, 20:55.
          http://www.foto-tilmann-graner.de/

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          • TilmannG
            Fuchs
            • 29.10.2013
            • 1332
            • Privat

            • Meine Reisen

            #65
            AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

            Südl. des Flagsundet gibt es eine schöne Kammwanderung von 9km Länge: Die Dronningruta über Fløya. Wenn man nur in eine Richtung wandern will, ein gewisser logistischer Aufwand. Wir waren noch fauler und sind ab dem Anleger bei Øyhammaren nur bis auf die erste Anhöhe spaziert. Die Aussicht war trotzdem genial.


            Øyhammaren mit Lofoten





            Engeløya
            Wenn man es kurz machen will - wohl das highlight der Kommune Steigen. Fotos vom Bøsanden und der Brücke hatte ich Eingangs diese Kapitels ja gezeigt.
            Wildes Zeltgelände ist nicht einfach zu finden - wie überhaupt in der Region - , beim Steigen Sjøhus auf dem Weg zur Røssøya gibt es einen Zeltplatz mit sehr komfortablem Koch- und Duschhaus.
            Schon zur Eisenzeit war die Insel ein Machtzentrum. Viel zu sehen bekommt man von den Ausgrabungen leider nicht, der historische Wanderweg Steigen Fortidspark war ein bisschen enttäuschend.
            Es gibt einige schöne Gipfel, die sich untereinander auch verbinden lassen. Westlich des Prestkona bietet sich für Freunde des Abenteuerbergsteigens eine Kammüberschreitung mit Klettereinlagen an.
            Wir haben es gemütlicher gestaltet:

            Prestkonetinden (646m) (auch Prestkona)
            Am gut sortierten Laden von Solheim führt ein Wanderweg in den Wald. Bald kommt eine Wiese mit Grillplatz, dann geht es steil hinauf in den Sattel zischen Hankammen und Prestkona. Nun nach E über steiles Wiesengelände, erst auf einen Vorgipfel und dann entlang des Grates auf den Prestkonetinden. Leichte Tour.


            Blick vom Sjøhus, r Prestkonetinden mit Route


            am Wiesenhang, r Hankammen


            Blick vom Vorgipfel nach W. Über den dunken Kamm l verläuft die Dronningruta






            Gipfelpanorama NE, l Bøsanden


            Myklebostadfjellet - die steilen Buschhänge erwecken bei mir Assoziationen an Hawaii




            Bøsanden

            Skagstadtinden (454m), Tretindan (492m)
            Wanderparkplatz an der 7020 ungefähr auf Höhe Skagstadosen. Der Weg folgt erst einem rauen Wirtschaftsweg und macht einen großen südlichen Bogen durch Moorgelände. Dann hinauf durch Büsche zum Hamran. Hangquerung auf schwach ausgeprägtem Pfad zum Skagstadtinden. Dem Kamm folgend zum Tretinden, direkter Abstieg zum Hamran auf deutlichem Pfad. Leichte Tour.


            Skagstadosen und Sætertinden


            Skagstadtinden, Blick nach NE




            Tretindan


            Blick auf den Bøsanden




            Stormyran
            Zuletzt geändert von TilmannG; 17.03.2020, 19:25.
            http://www.foto-tilmann-graner.de/

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            • Meer Berge
              Fuchs
              • 10.07.2008
              • 2381
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              • Meine Reisen

              #66
              AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

              Wow, supertolle Gegend!
              Klasse Bilder!

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              • TilmannG
                Fuchs
                • 29.10.2013
                • 1332
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                • Meine Reisen

                #67
                AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                Danke...extra für deinen User-Namen!!!
                Grüße von Tilmann
                http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                • TilmannG
                  Fuchs
                  • 29.10.2013
                  • 1332
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                  • Meine Reisen

                  #68
                  AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                  Nach Osten hin, entlang des Holmåk- und Skettenfjorden, steilen sich die Berge auf und erreichen Höhen bis über 1000m. Eine beeindruckende Szenerie, aber ohne leichte oder direkt ins Auge springenden Zugänge. Diesen Teil der Reise hatte ich ja nicht vorbereitet, das Wetter war immer noch sehr wechselhaft. Zum Stortinden (Wie viele Berge in Norwegen heißen so?) versprachen die touristischen Info-Tafeln jedoch eine moderate Tour. Die war zwar „rückgebaut“, der Wanderparkplatz nicht mehr ausgewiesen, dadurch aber spannend und durchaus lohnend.


                  Blick von Skagstadosen auf der Engeløya


                  Holmåktinden


                  Blick vom Prestkona, Bildmitte Hatten, ganz l der Stortinden

                  Stortinden (772m)
                  Von der Hauptstraße 835 zweigt an der Bucht Dypingspollen ein breiter Wirtschaftsweg ab. Parkplatz. Man folgt der Forststraße zum Langvatnet, dort eine hübsche Grillhütte. Noch vielleicht 200m weiter, dann nach rechts einem deutlich weniger ausgeprägtem Weg folgen. Die Markierungen verlassen auch diesen Weg, ein schwacher Pfad folgt dem Rücken zum Gipfel Richtung W. Bald verlieren sich Pfad und Markierungen und das Gelände wird unübersichtlich. Durch lichten Steil-Wald mit Sträuchern und Büschen in Grundrichtung W bis auf ca 500m oberhalb der Buschgrenze. Hier kurz flacheres Gelände, dann quert man nur wenig ansteigend den steilen Hang in den Sattel zwischen Stor- und Motinden. Kaum noch Markierungen. Vom Sattel links (W) des Grates auf Pfadspuren durch felsdurchsetztes Gelände zum Gipfel.
                  Leichte Bergtour, nicht mehr durchgehend markiert, z.T. weglos.


                  Blick vom Stortinden auf Engeløybrua und Prestkonetinden


                  Blick auf den Holmåkfjorden, Bildmitte Lilandstinden

                  http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                  • Meer Berge
                    Fuchs
                    • 10.07.2008
                    • 2381
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                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                    Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                    Danke...extra für deinen User-Namen!!!


                    Ja, Wasser/ Meer und Berge sind schon eine richtig geniale Kombination!

                    Träum ...

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                    • TilmannG
                      Fuchs
                      • 29.10.2013
                      • 1332
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                      • Meine Reisen

                      #70
                      AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                      IV. Lurfjell

                      So schön diese Entspannungstage nun waren, wir wollten doch noch mal mit dem Zelt los. Die Zeit dafür wurde allmählich knapp. Die langen Täler des Saltfjell boten sich für eine 3-Tagestour an, in Bodø wollten wir aber noch vorbeischauen.
                      Als wir am Saltfjord lang fuhren der xte Blick auf die Wettervorhersage - nun sollte ein Nieselregen von SE genau am Saltfjell hängenbleiben, hier draußen könnte es feundlicher bleiben. Gegenüber standen die Børvasstindane, grau aber verlockend, eine Ecke, die ich bislang nicht auf dem Radar hatte. Ein kurzer Blick auf die Karte, schon war die Abschluss-Tour geplant, das Ǻselidal rauf, im Falkflågdalen runter, dazwischen auf den Lurfjelltinden. Zu dem fand sich auf der ut-app noch eine Beschreibung.


                      Børvasstinden mit Ǻselidalen

                      Aber heute sollte es noch viel Niederschlag geben, also erstmal Bodø. Wir genossen die lockere Atmosphäre, weder die Schauer, noch der Lärm der ständigen Landungen der Jagdflieger am stadtnahen Flughafen schienen irgendjemanden zu stören. Die durch die Stadt ziehenden Kerosinschwaden rochen nur wir. Wir besichtigen die Bibliothek und das neue Konzerthaus, und entdecken, dass es auch hier ein Orchester gibt, in dem ein Kumpel von früher spielt. Was für ein Arbeitsplatz und -Ort!


                      Bodø, Stormen Kulturhus




                      Domkirke

                      Dann geht es an den Saltstraumen - das meditative Erlebnis dieser Reise!
                      Fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser quetscht der Gezeitenstrom pro Tide durch die Meerenge. Viele Stunden hocken wir auf den Felsen, immer mal im Schutz der Brücke, und starren auf den Strom, beobachten wie sich immer neue Strudel bilden. Dann endlich ist 10 Minuten Ruhe, das Wasser ist still, auch sonst bewegt sich kaum noch etwas. Und dann geht das komplette Programm zurück, bald wieder mit 20 Knoten und neuen Strudeln. Spät abends, Susanne liegt längst im Zelt in der Nähe des Ausgangspunkts, komme ich noch einmal zurück und fotografiere von der Brücke.




                      Es gibt viele Beobachter, nicht nur Touristen













                      http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                        #71
                        AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                        1. Tag (22. Aug) Über und in den Wolken
                        ...zu dieser Runde gibt es wieder eine nachträglich handgemalte Karte, also kein gps-track

                        Ein gut markierter und anfangs breiter Pfad führt uns ins Ǻselidal. Alles ist noch feucht, Platten und moorige Passagen wechseln sich ab. Entlang des øvre Ǻselivatnet wird das Gelände mühsamer, dann geht es neben dem Wasserfall steil hinauf. Ein Pfad bleibt immer erkennbar und im flachen oberen Talabschnitt sind wir flott unterwegs.




                        øvre Ǻselivatnet, der weitere Aufstieg links von See und Wasserfall



                        Gegen Mittag stehen wir an der Wegkreuzung im Skjellingsdalen. Kein ganz einfaches Zeltgelände, doch es findet sich ein flacher und trockener Platz. Zum Wasser sind es ein paar Minuten, es gab schon weicheres Gewächs…




                        Die Gipfel stecken immer noch in den Wolken, aber morgen soll es noch unsicherer sein. Nach einem kurzen Essen brechen wir daher doch noch auf, vorerst nur mäßig motiviert.
                        Eine kleine Senke, feucht und mit Gestrüpp, ist erstmal mühsam. Dann findet sich ein kleiner Pfad, der von der Lurfjellhytta zum N-Rücken des Lurfjelltinden führt. Auf diesem breiten Rücken verlieren sich alle Spuren, wir stecken nun im Nebel, ganz einfach ist die Orientierung nicht.
                        Doch dann beginnt es aufzureißen, wir erspähen einzelne Gipfel, die die Nebel schnell wieder verschlucken. Das Gelände bleibt einfach, eine Engstelle am Grat sah aus der Entfernung problematisch aus, doch man kann einfach drüber laufen, braucht kaum die Hände. Nur der Tiefblick auf den Gletscher in der NE-Flanke sorgt für kurzes alpines Feeling.












                        Falkflågtindane (Spisstind), der Sattel darunter ist der Übergang ins Falkflågdalen

                        Gegen 17 Uhr erreichen wir den Gipfel des Lurfjelltinden (1284m), ein ganze Stunde genießen wir nun unglaubliche Stimmungen und Weitblicke bis nach Schweden.


                        Tindvatnet




                        Saltdal mit Solvågtinden


                        Børvatnet





                        Im Abstieg verschlucken uns wieder die Wolken, prompt steige ich zu früh nach E in steiles Gelände ein. Doch das GPS und ein Schneefeld führen uns zum richtigen Abstieg. Die Talsenke passieren wir nun etwas höher am Hang. Die Wolken lösen sich auf und geben eine wunderschöne Abendstimmung frei. Um 20.30 Uhr sind wir am Zelt, es wird dunkel und kalt. Der Herbst naht.


                        Ǻselitindan, über den Pass waren wir vormittags gekommen








                        der Børnupen hat noch Sonne

                        Zuletzt geändert von TilmannG; 22.03.2020, 20:02.
                        http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                          #72
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                          2. Tag (23. Aug) Der letzte Abend

                          Eine warme Sonne weckt uns, der Himmel ist erstmal strahlend blau. Wir lassen uns Zeit, das Zelt wird ausgiebig fotografiert und trocknet dabei.



                          Quer durchs Tal finden wir bald den Pfad zum Store Sandvatnet. Und werden gleich aufgehalten: Vier junge Ren-Bullen stehen im Weg. Wir haben sie schon gestern getroffen, das weiße Tier ist unverwechselbar, aber da hatten es beide Parteien eilig. Jetzt beginnt wieder ein Spielchen, Neugier kämpft gegen Nervosität. Schnaubend ziehen sie große Kreise um uns, wechseln dabei die Richtung. Dann galoppieren sie doch davon.







                          Der große Sandstrand am Store Sandvatnet ist gesäumt mit Renspuren, wieder einmal ein fast surrealer Ort. Es folgt ein steiler Anstieg, in großem Bogen führt ein schütterer Pfad zu einem Plattengürtel, auf dem wir die Flanke des Sandvasstindan nach N queren können. Zwischendurch geben eigenartige Furchen im Gestein Rätsel auf, Norwegens Geologie ist durchaus komplex, etwas mehr Kenntnisse wären schön.








                          links Spisstind, unten Sandvatnet




                          Rückblick auf Lurfjelltinden...


                          ...mit Route, unten verdeckt

                          Eigentlich hätte ich noch gern den Sandvasstindan bestiegen, das wäre eine Plattenkrabbelei mit ungewissem Erfolg geworden. Doch der lange Tag gestern hängt uns noch etwas in den Knochen und von SE drohen schon dunkle Wolken, der angekündigte Regen. Nicht das was man sich hier auf den Platten wünscht. Über die steigen wir unschwierig hinunter zum Pass und weiter ab ins Falkflågdalen. Am Dalsvatnan finden wir einen traumhaft gelegenen Zeltplatz. Und können den letzten Abend auf Tour in vollen Zügen genießen. Das Panorama ist unglaublich, die Lichtstimmungen werden immer dramatischer. Bis spät in die Nacht fotografiere ich die Wolken, die um den Spisstind gedrückt werden.


                          Dalsvatnan mit Zelt, l Spisstand, r Sandvasstindan, m Pass





















                          http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                          • Meer Berge
                            Fuchs
                            • 10.07.2008
                            • 2381
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                            #73
                            AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                            Boah, suuuuper tolle Bilder!

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                            • Mortias
                              Fuchs
                              • 10.06.2004
                              • 1194
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                              #74
                              AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                              Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                              Boah, suuuuper tolle Bilder!
                              Kann ich mich dem Urteil nur anschließen. Wirklich ganz tolle und stimmungsvolle Bilder. Und auch eine schöne Tour die ihr da noch im Lurfjell gelaufen seid. Letztendlich waren das je genau die Berge die ich von meinem Landeanflug auf Bodø gesehen habe. Schön dann mal zu sehen, wie die so von unten aussehen.

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                              • TilmannG
                                Fuchs
                                • 29.10.2013
                                • 1332
                                • Privat

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                                #75
                                AW: [NO] Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…

                                Danke ihr Beiden!
                                Ja, das waren fotografisch zwei besondere Tage. Aber in jedem Fall eine wunderschöne Kurz-Tour, die man leicht an einen längeren Trip anhängen kann. Vor dem Heimflug-/weg - oder auch als Start.
                                Der Rest ist dann schnell erzählt:

                                3. Tag (24. Aug) Auslaufen

                                Der Tag beginnt grau und verhangen, nach den Fotoorgien der letzten Tage tut das sogar gut und passt zum Abschied. Das Gelände ist feucht, ein bisschen suchen wir herum, doch bald wird der Pfad deutlich und führt uns zum Gehöft Falkflåget. Das ist wunderbar restauriert, die Wiesen gemäht.





                                Auch der folgende Karrenweg wurde liebevoll behandelt und nur vorsichtig befahren, meist ein schöner Grasweg. Wir treffen eine kleine Gruppe Tagesausflügler, es ist Wochenende. Gestern kam uns ein Solo-Trekker entgegen, sonst hatten wir wieder eine absolute einsame Tour.
                                Der Karrenweg endet schließlich an der Falkflågvika am Valnesvatnet. Einige Boote liegen hier, ein paar Quads stehen eingepackt im Gebüsch. Für Fußgänger ist der Weiterweg wieder fast alpin, ein kleiner Pfad steigt noch mal steil an. Zur Sandvika geht es wieder hinunter, das letzte Stück führt entlang des See, dann stehen wir an der Straße. Es ist reger Verkehr und bald bekomme ich einen Lift für die paar km zum Auto.

                                Nun ist also Schluss mit Laufen, ganz können wir es noch nicht glauben. Die vielbefahrene Straße holt uns in die Realität zurück. Wir müssen nach Hause. Noch am gleichen Tag fahren wir bis an die Provinzgrenze von Nordland.
                                Südlich von Trondheim können wir es dann etwas lockerer angehen, wir fahren eine etwas östlichere Route, nehmen Røros und Fermund mit. Die Bergbaustadt fasziniert, unglaublich, wie hier bis in die 70er Jahre gearbeitet wurde. Und die Verbindung mit dem Harz ist für uns natürlich auch berührend.









                                In Oslo müssen wir dann noch bei der Nationaloper vorbeischauen. Wohl der schönste Theaterbau den ich kenne, gern würde ich hier mal arbeiten.
                                Diese Fotos fallen mir jetzt sehr schwer. Obwohl mir der Virus dreiwöchige Skitourenferien unmöglich macht, auf die ich mich nach der langen Verletzungszeit so gefreut hatte - nach zwei Wochen der sozialen Isolation ist das Bedürfnis nach Konzert und Menschen fast größer als nach einsamen Touren im Schnee.













                                http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                                • TilmannG
                                  Fuchs
                                  • 29.10.2013
                                  • 1332
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                                  #76
                                  Diese Reise haben wir 2020 fortgesetzt. Der Tourenbericht "Hohe Routen im hohen Norden" startet heute.
                                  Zu Testzwecken habe ich hier am Layout verbessert und möchte zwei Fotos einfügen:

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 021_norge_08-2019_0222.jpg
Ansichten: 457
Größe: 183,6 KB
ID: 3032886
                                  Der Øvre Pikhaugvatnet, zuerst im Sommer 2019, mit Badetemperatur.
                                  Und ein Jahr später, August 2020....


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 486_norge_08-2020_2559.jpg Ansichten: 0 Größe: 146,4 KB ID: 3013532

                                  Grüße von Tilmann
                                  Zuletzt geändert von TilmannG; 30.03.2021, 08:12. Grund: Foto upload repariert
                                  http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                                  • vobo

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                                    #77
                                    Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen

                                    Eine andere Frage: Meinst Du, dass man den Ausfluss des Gussajávrre im südwestlichen Rand furten kann? Hatte ich mir damals überlegt und sieht ja auf Deinem Bild oben auch gut aus.

                                    Das hatte ich mir im Vorfeld auch überlegt und dann immer wieder hingeguckt:

                                    klicken für größere Ansicht
                                    Ganz sicher bin ich mir nicht, ob es da nicht eine Überraschung gibt, und zu den Felsen muss man auch erstmal hin. Ich dachte mir, wenn die markierte Route außen herum führt, wird das seinen Grund haben. Wobei ich dies nach meinen Überlegungen zu historischen Routen relativieren möchte: Für die Bauern von den Fjordhöfen würde ich ein Ziel eher in den Rentierweiden in Schweden als am Fjordende in Hellmobotn vermuten. Aber das ist alles wirklich sehr spekulativ. Wenn jemand etwas über die historische Bewirtschaftung dort weiß, würden mich Infos freuen.
                                    Ich habe zwar keine Infos über die Bewirtschaftung gefunden, aber die Frage zum Gussajávrre konnte ich jetzt dank eines Videos klären: Ich würde sicher sagen, dass man dort hochkommt.

                                    ab 0:17 steigt die Drohne über die Felskante und man sieht den Gussajávrre.

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                                    • TilmannG
                                      Fuchs
                                      • 29.10.2013
                                      • 1332
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                                      #78
                                      Moin lieber Volker - ja, das sollte gehen! Du bist also wieder am planen, ich erwarte daher ab spätestens Aug 2023 einen neuen Tourenbericht aus deinem Stammrevier...
                                      Ein hüsches Video - nur warum posiert niemand auf den Kanonen, bei diesem Wetter?
                                      Viele Grüße von Tilmann
                                      http://www.foto-tilmann-graner.de/

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