[NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

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  • vobo

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    • 01.04.2014
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    AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

    Dienstag, 13.08.: Blåmannsisen und Messingmalmvatnan

    Morgens war es bewölkt, doch kaum brach ich auf, schaffte es die Sonne immer wieder durch die Wolken. Die meisten Eisstücke von gestern waren über Nacht entweder geschmolzen oder zerbrochen, das ist also ein stetiger Fluss, der auch nicht den Wasserspiegel des Abflusses über Nacht gesenkt hat.


    Aufbruch mit Grenzüberschreitung, ab jetzt bleibe ich nur noch in Norwegen.









    In der Karte sind zwei Flüsse eingezeichnet, an denen ich dann zum Sattel 1114 am Leirvassfjellet aufsteigen wollte. Immer schönere Blicke ergaben sich vom Gletscher und über den Leirvatnet.


    Blick üebr den Leirvatnet


    Am Seeausfluss erkennt man noch schwach meine Versuchsfurtstelle.


    Blick von weiter oben








    Blick auf den Gletscher etwa vom Pt. 986


    Die Schneegrenze am Blåmannsisen lag auf gut 1000 m Höhe


    Erster Blick vom Sattel zum Messingmalmvatnan

    Ich war froh, so leicht hier hochgekommen zu sein. Nach einem kurzen Päuschen begann ich den See nordöstlich auf den Bergkämmen zu umrunden. Von den beiden Hügeln 1131 und 1136 hat man tolle Blicke einerseits über den Messingmalmvatnan mit Gletscher und andererseits über den Gásakjávrre im Osten, an dem ich gestern entlang gelaufen bin.


    Messingmalmvatnan mit dem Berg 1462 und dem Blåmannsisen


    Es wurde immer schöner mit dem Wetter.


    Vom Hügel 1131 der Blick zum Hügel 1136 (rechts), dahinter der Messingtoppen. Links der Berg 1462.


    Blick zum Gásakjávrre, links der Virihaure


    Blick über den Messingmalmvatnan. Wer über den Blåmannsisen geht, kommt links an den Hügeln raus und sollte über den Kamm hierher laufen, das Ufer sieht nicht wirklich gehbar aus.


    Blick zwischen Berg 1462 und Messingtoppen hindurch, dahinter liegt der obere Messingmalmvatnan


    Blick runter vom Hügel 1136, rechts der See 980 am Ausfluss des unteren Messingmalmvatnan


    Blick auf den See 980, bei dem kleinen See darüber steht später mein Zelt.


    Oberhalb des Sees 980 kann man gut den Ausfluss queren.

    Eigentlich wollte ich noch weiter in Richtung Kvitvatnet, am Ufer des See 1076 hatte ich von oben aus der Ferne grüne Grashänge gesichtet. Unmittelbar nach Verlassen des Sees 980 fand ich jedoch gleich einen wunderbaren Zeltplatz im Sonnenschein mit Blick auf den Gásakjávrre.









    Eigentlich wollte ich nach dem Zeltaufstellen und der Suppe noch den Messingtoppen besteigen, die 200 Höhenmeter waren ein schöner Spaziergang. Aber nachdem schon einige Tage die Wettervorhersage eine gewisse Regenwahrscheinlichkeit für den jeweils nächsten Tag angesagt hatte, wurde ich leichtsinnig. Das geht doch morgen auch mit Rucksack auf dem weiteren Weg in Richtung Kvitvatnet. Das war ein großer Fehler, am nächsten Tag rächte sich das Wetter ... Das bedaure ich im Nachhinein schon, dass ich an dem Abend den Messingtoppen ausgelassen habe. Stattdessen habe ich eine längere Fotosession rund um das Zelt unternommen.





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    • vobo

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      • 01.04.2014
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      AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

      Mittwoch, 14.08.: In und unter Wolken

      Morgens war es überraschenderweise am Regnen. Ich habe im Zelt zusammengepackt - und als es losgehen konnte, hörte der Regen auch brav auf. Trotzdem war es auf den Gipfeln noch bewölkt, so dass ich statt über den Messingtoppen an ihm vorbei gehen wollte - der Blick auf den oberen Messingmalmvatnan und den Blåmannsisen wäre trotzdem möglich.


      Mein Lagerplatz am See mit dem Wollgras, dahinter der See 980

      Wie gestern geplant, ging es entlang des Sees 1076, am gegenüberliegenden Ufer hätte es auch Lagerplätze gegeben, aber mein gestriger war schöner .


      See 1076, dahinter schon Wolken über dem Kvitvatnet


      Kvitvatnet, eigentlich sah es doch ganz gut aus...


      Kvitvatnet an der südwestlichen Ecke auf etwa 1050 m Höhe.

      Die Strecke war gut zu gehen, auf den steinigen Blöcken musste man halt wegen der Nässe vom vorangegangenen Regen etwas vorsichtig sein. Auf Bernds Bildern (Ausstieg vom Gletscher am Ende des Tages) habe ich noch einiges wiedererkannt. An dieser Stelle oberhalb des Kvitvatnet hätte ich jetzt eigentlich nur wenige Höhenmeter gehen müssen zum oberen Messingmalmvatnan, man ahnt aber schon was kommt ...


      Letzter Blick auf den Kvitvatnet ...


      ... da wäre es noch hochgegangen ...

      ... die Wolken zogen vom Gletscher voll über, um und unter mich. Der Kvitvatnet verschwand vollkommen aus dem Blick, der Messingtoppen hinter bzw. über mir auch und ich versank in einem feuchten Nebel mit 20 m Sichtweite. Vom Gletscher oder See wäre nichts zu sehen gewesen, im Gegenteil. Ich musste auf dem Bergkamm westlich des Kvitvatnet bleiben, und hielt in der folgenden guten Stunde bestimmt alle 2-3 Minuten an und blickte auf das GPS des Smartphones, ob ich noch gut auf dem Bergkamm unterwegs war. Bei diesen Sichtweiten war das Gehen durchaus abenteuerlich, da die sinnvollen Auf- und Abstiege nicht erkennbar, sondern situativ angegangen wurden.

      Schließlich erreichte ich auf rund 1100 m Höhe den Fuß des Berges 1153 (Gieddoaivi). Ab hier wurde es einfacher, da ich nicht mehr auf einem Bergkamm unterwegs war, sondern westlich um den Gipfel herumgehen konnte. Dafür ging der feuchte Nebel in feuchteren Nieselregen über. Kurz vor dem markierten Pt. 1134 bog ich nach Westen ab, die Sicht war unverändert schlecht und es ging nur mit GPS, ich wollte dringend aus dieser Höhe in tieferes Gelände absteigen - wer weiß wie lange hier Wolken hängen.

      Glücklicherweise ging der durchaus steile Abstieg entlang von grasigen Stufen oder Hängen. So gelang es mir, etwa 200 Höhenmeter in Richtung des Neidre Veiskivatnet abzusteigen. An einer grasigen Fläche hörte ich ein Plätschern und checkte kurz den mobilen Empfang, 3G mit 2 Signalen, das wird reichen. Ich legte das Handy ab und baute das Zelt auf - gleichzeitig begann es stärker zu regnen.

      5 Minuten später stand das Zelt, Wasser war geholt, die Wettervorhersage und die Chats und Mails der letzten Woche waren geladen. Juchuu, jetzt kann die Pause losgehen. Nach dem ich mich heute morgen gegen einen Rückweg in Richtung Rago NP entschieden hatte, war ich eigentlich ganz froh, dass das Wetter jetzt nach drei Wochen Sonnenschein mir das Weitergehen verwehrte, so viel Wegstrecke war nicht mehr zurückzulegen. Und zu lesen hatte ich auch noch genug. Und Bernd hatte mir Fragen über genau diese Gegend gestellt, weil er da lang laufen wollte - ach es gab so viel zu tun.


      Dauerregen bis morgen nachmittag - aber Freitag erstmal wieder schön.

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      • Borgman
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        • 22.05.2016
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        AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

        Wirklich schade, dass Du Messingtoppen ausgelassen hast, der Blick von oben wäre bei dem schönen Wetter am Vortag sehr spannend gewesen. Dafür geben Deine Bilder vom Kamm einen tollen Überblick auf die alternative Abstiegsroute vom Gletscher. Über das Eis zum unteren Messingmalmvatn und an dessen Ostufer entlang sieht eigentlich auch zur Not machbar aus, aber so wie Du es beschreibst, ist es wohl besser über die Hügelrücken zu gehen. Hast Du eigentlich auch ein Bild, wo der Berg zwischen Messingmalmvatn und Leirvatn ganz drauf ist? Über den würde ja dann die Route verlaufen.

        Der Blick auf den Kvitvatn kommt mir bekannt vor, nur musst Du da ein bisschen höher gewesen sein als ich. Bis zu dem natürlichen Übergang nördlich vom Punkt 1115m müssen wir dann ein kurzes Stück den selben Weg gegangen sein. Deine Route am Gieddoajvve zum Nedre Veiskivatn hab ich ja schon auf meine Karte übertragen, hätte nicht gedacht, dass man da in dem stufigen Gelände so gut absteigen kann. War aber im Nebel und Nieselregen bestimmt trotzdem kein Spaß. Und auch der Übergang zum Gieddoajvve, westlich vom Kvitvatn, sieht auf den Luftbildern nicht so aus, als würde man da gerne im Nebel gehen. Ist jedenfalls eine äußerst interessante Variante, wenn man von Westen in das Gebiet kommt oder aussteigen will.

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        • vobo

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          • 01.04.2014
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          AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

          Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
          Über das Eis zum unteren Messingmalmvatn und an dessen Ostufer entlang sieht eigentlich auch zur Not machbar aus, aber so wie Du es beschreibst, ist es wohl besser über die Hügelrücken zu gehen. Hast Du eigentlich auch ein Bild, wo der Berg zwischen Messingmalmvatn und Leirvatn ganz drauf ist? Über den würde ja dann die Route verlaufen.
          Das bleibt das beste Bild über den Messingmalmvatnan das ich habe, über den Kamm links würde man den Gletscher verlassen

          Zitat von vobo Beitrag anzeigen

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          • vobo

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            • 01.04.2014
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            AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

            Donnerstag, 15.08.: Die letzte Hürde

            Trotz der langen Ruhezeiten habe ich gut geschlafen. Wenn ich mal rausmusste, verband ich das immer mit einem 20-Meter-Spaziergang über triefend nasse Gräser oder Steine, um irgendwo Mobilnetz-Empfang zu bekommen. Bis sich alles synchronisiert hatte, war mir dann schon wieder kalt geworden und ich verkroch mich wieder in meinen warmen Schlafsack. Die Temperaturen lagen nachts bei 3 Grad im Außenzelt.


            Langes Liegen im Zelt, die einzige Fertigmahlzeit (Spaghetti Carbonnara) wurde mit der mitgeschleppten Salami verfeinert, sehr lecker nach 10 Tagen ohne Fleisch.

            Gegen 14 Uhr hörte es etwas länger auf zu regnen, und ich erkannte unter mir den See 884, an dem ich auch ursprünglich hätte zelten wollen. Da hat mir das GPS doch sehr gut beim orientieren geholfen.


            See 884, die letzten 30 Stunden war er nicht zu sehen, so dicht waren die Wolken.

            Ich hatte ja noch eine kritische Stelle vor mir, den Nedre Veiskivatnet oder weiter unten seinen Abfluss zu überqueren. Am anderen Ufer lag der Pfad zur Veiskibu, also eine sichere Ausstiegssmöglichkeit zur E6. Mein Ziel für den heutigen noch irgendwie regnerischen Tag war die Klärung dieser letzten Unsicherheit. Ich packte also zusammen und brach auf.


            Nedre Veiskivatnet

            Ich folgte dem größtenteils schneebedeckten Abflusss des See 884 über eine große Schneefläche runter zum Ufer des Nedre Veiskivatnet. Am Ufer erblickte ich dann auf der anderen Seite die Veiskibu, eine Jäger- und Fischerhütte.


            Veiskibu, unten vermutlich ein Bootsschuppen, rechts oben die Hütte. Trotz Ferien kein Mensch weit und breit, die Jagdsaison fängt allerdings ja auch erst später an.


            Veiskibu

            An meinem Ufer gab es auch noch einen (offenen) Bootsschuppen, der leider leer war. So ging ich weiter zur schmalen Stelle zwischen dem Nedre Veiskivatnet (793 m) und dem davor liegenden (je nach Karte mit 788 oder 791 m Höhe angegeben). Auf Fotos vor 5-6 Jahren stand dort eine Brücke, mittlerweile war diese auf Google Earth verschwunden, Reste waren noch am gegenüberliegenden Ufer zu sehen. Ich untersuchte die Engstelle und entdeckte außer am Anfang keine mögliche Furtstelle. Dort schien es allerdings zu gehen: mittlerweile war ich jedoch klüger und versuchte die Furt zunächst ohne Rucksack. Es ging trotz des Dauerregens der letzten 30 Stunden gut mit etwa kniehohem Wasser.


            Blick auf den unteren See (788 bzw. 791), meine Furtstelle liegt noch weiter links.

            Drüben fing ich an zu jubeln und zu tanzen. Vielleicht auch durch die lange Zeit im Zelt plus den Regen hatte sich eine gewisse Furcht vor dieser Querung aufgebaut - aber jetzt war klar, dass es in zwei weiteren lockeren Tagen in die Zivilisation gehen wird. Ich baute gleich an Ort und Stelle das Zelt auf und genoss den leider noch regenreichen Abend.

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            • vobo

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              • 01.04.2014
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              AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

              Freitag, 16.08.: Sonnenschein und Wasserkraft

              Die Nacht war wieder durchaus kalt, gegen 4 Uhr morgens war ich schon wach. Wurde ja gestern aber auch nicht gefordert . Nach dem Frühstück ging ich noch kurz zu Veiskibu und brach dann gegen halb 9 Uhr auf bei herrlichem Sonnenschein.


              Übergang Veiskivatnet von 793 nach 791/788 (noch ...)


              Veiskivatnet 791 bzw. 788, am Ende beginnt der Veiskifossen


              Leider fanden sich auch in diesem Gelände Quadspuren, aber es ist nicht geschützt und irgendwie muss ja auch die Veiskibu versorgt werden.


              Ausfluss am Veiskifossen, hier wird demnächst eine Staumauer mit Häuschen stehen ...

              Jetzt greife ich etwas vorweg, der Veiskivatnet wird für ein Kraftwerk genutzt werden. Die gut 120 m Fallhöhe zum Rundvatnet sollen zur Stromproduktion von 20 GWh/Jahr genutzt werden. Durch den Stau des Sees 791/788 wird der Wasserspiegel erhöht und mehr oder weniger auf 793 m angeglichen (so der Plan im Antrag). Viel schlimmer ist noch eine weitere Option, auch noch den Abfluss des Kvitvatnet (in den Veiskivatnet) zur Stromgewinnung zu nutzen... dann wird doch sehr regulierend in diese nahezu unberührte Landschaft eingegriffen. Ob die Konzession hierfür auch schon erteilt ist, habe ich den Unterlagen noch nicht entnommen. Vielleicht sind diese Bilder die letzten eines unberührten Ausflusses des Nedre Veiskivatnet - ich wusste zu diesem Zeitpunkt von alledem nichts .


              Das Schild habe ich kurz vor Straumen aufgenommen, da wusste ich mehr ...


              Beginn des Veiskifossen, hier wird gestaut werden


              Veiskifossen




              Hinten schon der Sisovatnet (in den der Rundvatnet übegeht



              Am Veiskifossen führt der Pfad recht schräg am Hang entlang, das Quad muss anders hier hochgekommen sein. Markierungen gibt es immer mal wieder, der Pfad wird kaum genutzt und verschwindet auch gerne. Zwischen 2000 und 2010 hat der Fauske og Sorfold JFF (Jagd- und Fischerverband) 210 Übernachtungen in der Hütte gemeldet (im Antrag für das Kraftwerk). Nach der leichten Furt eines Zuflusses verliess ich den Pfad, weil ich mir noch die vermeintliche "Straßenfurt" unten am Rundvatnet ansehen wollte.


              Veiskidalen


              Veiskifossen von unten


              Sisovatnet


              Eine weitere Furtmöglichkeit an der Insel etwa 400 m oberhalb der "Straßenfurt"


              Die "Straßenfurt"

              Ja, hier wurde ich zum damaligen Zeitpunkt zum ersten Mal misstrauisch. Auf norgeibilder.no war die Straße 2015 überschwemmt, wieso ist die Furt jetzt hier so ausgebaut wurden - also quasi eine richtige Brücke? Auch dafür ist natürlich das Kraftwerk verantwortlich ... Also wer immer vom Kvitvatnet aussteigen will, kann über den Gieddoaivi nach Westen gehen und spätestens hier unten die Straße erreichen - egal was das Kraftwerk mit dem Veiskivatnet machen wird ...


              Blick über den Rundvatnet zum Blåmannsisen und dem Berg 1462 am Messingmalmvatnan


              Blick über den See 701, rechts ist die Straße erkennbar



              Angekommen - ab jetzt konnten mich nur noch Autos umfahren. Nein, es war Freitag morgen und zwei Autos haben mich in den ersten 5 Minuten vom Rundvatnet kommend passiert. Mitzufahren habe ich nicht probiert, das Wetter war viel zu schön und ich hatte ja Zeit. Bis nachmittags um 14 Uhr ist mir auf der Straße kein Auto mehr entgegen kommen, dann war noch einmal Verkehr.


              Nochmal der Berg 1462 inmitteln des Blåmannsisen


              Am Sisovatnet - was auch immer der Sinn dieser Häuser ist, es wurde dringendst vor dem Betreten des Ufers gewarnt.


              Jetzt ging es für 2-3 Stunden am Sisovatnet entlang




              Rechts oben auf dem Bild ...


              ... tippe ich mal auf den Berg 1380 wie er über dem Gletscher thront - ein toller Anblick!


              Bis ich kapierte, dass dies nicht Km 46 bedeutet, sondern vielleicht ein 4G-Empfang gemeint sein könnte - tatsächlich gab es im Umkreis von etwa 2 m um diesen Stein schwachen LTE-Empfang, danach erst wieder auf dem Staudamm des Sisovatnet, verrücktes Norwegen.


              Nochmal der Blick über den Sisovatnet und den Nunatak




              Die Staumauer kommt näher


              Erster Blick von der Staumauer ins Sisodalen

              Jetzt ging es in einigen Serpentinen ins Sisodalen hinab. Plötzlich war das viele Wasser verschwunden und nur ein Bach übrig, so wird es bald im Veiskidalen auch aussehen ...


              Im Tal wurde ein Lastenaufzug gebaut, eine Nürnberger Firma liefert das Getriebe


              Sisodalen, Blick nach Westen

              Am Ende des Sisodalens wollte ich mein Zelt aufstellen und dann morgen die letzten 10-11 km nach Straumen gehen. Etwa 100 m von der Straße weg erkletterte ich einen Hügel - und das war genau der Zeitpunkt wo nach heute Morgen erstmals wieder Verkehr auf der Straße war. Unmittelbar nach dem Zeltaufbau zog es - wie ja auch auf yr.no vor zwei Tagen angekündigt - wieder zu und begann durchaus heftig zu regnen und auch zu stürmen, zum Glück beruhigte sich der Wind aber im Laufe des Nachmittags wieder.


              Ich wurde etwas wehmütig ob des letzten Zeltplatzes auf der Tour. Beeren jeglicher Couleur und die Aussicht auf Chips und Bier morgen im Supermarkt hoben aber meine Laune in der Sprachaufzeichnung auch hörbar an

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              • TilmannG
                Fuchs
                • 29.10.2013
                • 1332
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                AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                Jetzt greife ich etwas vorweg, der Veiskivatnet wird für ein Kraftwerk genutzt werden. Die gut 120 m Fallhöhe zum Rundvatnet sollen zur Stromproduktion von 20 GWh/Jahr genutzt werden. Durch den Stau des Sees 791/788 wird der Wasserspiegel erhöht und mehr oder weniger auf 793 m angeglichen (so der Plan im Antrag). Viel schlimmer ist noch eine weitere Option, auch noch den Abfluss des Kvitvatnet (in den Veiskivatnet) zur Stromgewinnung zu nutzen... dann wird doch sehr regulierend in diese nahezu unberührte Landschaft eingegriffen. Ob die Konzession hierfür auch schon erteilt ist, habe ich den Unterlagen noch nicht entnommen. Vielleicht sind diese Bilder die letzten eines unberührten Ausflusses des Nedre Veiskivatnet - ich wusste zu diesem Zeitpunkt von alledem nichts .
                Habe gerade die Themenkarte studiert, die sich bei deinem Link öffnen lässt. Es gibt viele grüne eingefasste Seen (Rest - Samlet plan), ich hoffe mal, dass das prinzipielle Möglichkeiten ohne Konzessionsantrag sind. Im Fall des Austerdalsvatn wusste ja Ljungdalen in meiner Geschichte (Beitrag 25), dass die Wasserkraftpläne dort 2001 beerdigt wurden.
                http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                • vobo

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                  Samstag, 16.08.: Zurück in die Zivilisation

                  Morgen früh schien noch die Sonne, so dass ich ein trockenes Zelt einpacken konnte. Gegen 8 Uhr ging es zurück auf die Straße und langsam wieder etwa 100 Höhenmeter hinauf (der Tägrakammen muss passiert werden).


                  der kleine Fluss im Sisodalen kurz vor dem Fagerbakkforsen


                  Blick zwischen Sisotinden und Middagsfjellet hindurch


                  Blick zurück ins Sisodalen


                  Leichte Wolken noch über den Fjordgewässern, hier der Øvervatnet

                  Hier oben auf etwa 600 m Höhe ergaben sich nochmal schöne Blicke über die Schlucht Fagerbakkelva und nach Norden in Richtung des Rago NP. Auch der heutige Zielort Straumen an der E6 war erstmals zu sehen.


                  Fagerbakkforsen


                  Hier die in der Karte markierte Abkürzung der Straßenserpentinen. Für mich wirkte der steinige Weg angelegt für den Aufzugsbau, aber vielleicht ist es auch der alte Weg als es noch keine Straße gab. In Hintergrund ist auch der Straumvatnet zu erkennen.


                  Blick zwischen Sisotinen und Middagsfjellet auf den Andkjelvatnet und dahinter rechts der Rago


                  Fagerbakkforsen

                  Gelegentlich begann es zu tröpfeln, aber nicht schlimm. Verkehr war keiner am heutigen Samstag, nur kurz vor dem Ende der Straße stieß ich auf Baumfäller am Hang.


                  Straumvatnet, hinten rechts Straumen


                  Fagerbakkelva


                  Straumvatnet, mit der Straße die ich am Seeufer die letzten 5 km laufen würde.


                  Die Tour geht zuende, der Sommer auch bald ...


                  Die Schranke an der obersten Stromstation auf etwa 140 m Höhe.

                  Auf der Seite des Jäger- und Fischerverbandes wird der Weg von der Schranke bis zur Veiskibu mit etwa 5-6 Stunden angegeben. Wenn ich direkt (ohne den Abstecher zum Rundvatnet) und ohne Pausen gegangen wäre, hätte ich bergab mit Restgepäck ca. 6 Stunden gebraucht. Hinzu kommen noch knapp 1,5 Stunden von der Schranke bis nach Straumen. Wenn man nicht mitgenommen wird (am Wochenende oberhalb der Schranke aussichtslos), kann man es also an einem langen Tag von Straumen bis zum Veiskivatnet schaffen. Trotz der Straße und der offensichtlichen Eingriffe in die Natur durch die Wasserkraftwerke finde ich den Weg einen guten und sehenswerten Einstieg in die Bergwelt nahe dem Blåmannsisen.


                  Die Ursache aller Baumaßnahmen - unser Strombedarf...


                  Abzweig des Weges zum Sisovatnet am Straumvatnet - hier steht das Schild über das Veiski Kraftverk

                  Hier nahm ich jetzt meine Familie bei einem Videotelefonat mit auf den Weg. Der Empfang war super, so entstand ein völlig neues Gefühl, das mir nach einer halben Stunde bei einem leichten Anstieg am Forrneset den Atem raubte Reden und bergauf gehen ist dann doch irgendwann anstrengend , aber schön war es.


                  Blick über den Straumvatnet zum Durmålstinden


                  Bauarbeiten zur Absicherung der Straße - vermutlich auch ausgelöst durch den stärkeren Kraftwerksverkehr?!


                  Nix Bauarbeiten, auch am Samstag kam ich einfach so durch


                  Das Ziel: Der Campingplatz am Fluss in Straumen !!!

                  Gegen halb 1 Uhr kam ich an, juchuuuuu! Das Wetter war gnädig mit mir, es hatte immer nur leicht getröpfelt. Kurze Zeit später kam auch der Besitzer des Campingplatzes vorbei und hatte eine ledige Hytta für mich. Dusche, Waschmaschine, und ein Einkauf im gegenüberliegenden Supermarkt waren die nächsten Schritte. Dann widmete ich mich mit Bier und Chips den zahlreichen norwegischen (und einigen russischen) Anglern und ihren stolz präsentierten Lachsen, bis zu 80 cm lang - Wahnsinn. Die Stille in der Hütte war schon merkwürdig nach 14 Nächten im Zelt.

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                  • vobo

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                    So/Mo/Di 18.-20.08.: Erholung

                    Sonntag um halb 12 Uhr fährt der einzige Bus von Straumen-Zentrum nach Fauske und Bodø. Als ich gegen kurz vor 11 Uhr meine Hytta verließ, betrat gerade ein anderer Wanderer seine Hütte. Wie sich schnell herausstellte, war es Sven aka Fjellica, ein NPL-Wanderer der auch noch Fiske på Langs macht . Er hatte an diesen Campingplatz ein Versorgungspaket geschickt und erhalten. Viel Spaß hat es mir gemacht, ihn in den nächsten Wochen bis zum Nordkapp zu verfolgen - seine Bilder mit der Drohne vom Rago oder dem Hellemo-Canyon sind ein Traum.

                    In Bodø verließ ich an der City Nord den Bus und ging ins Spektrum für einen Wellnessnachmittag. Herrlich die Saunawelt, aber dort eben auch nur mit Badeklamotten. Und an einem regnerischen Sonntagnachmittag im August seeehr leer. Abends lief ich dann im Trockenen zum Scandic Havet Hotel und erhielt ein tolles Aussichtszimmer. Ein All-You-Can-Eat-Pizza-Buffet im Restaurant des Thon Hotels befriedigte den Hunger und Bierdurst, ein Glas Rotwein auf der Aussichtsterrasse den Geschmackssinn.

                    Montag war zunächst Shopping-Tag. Ich brauchte für den bevorstehenden Italienurlaub neue Shorts. Nun hatte natürlich im hohen Norden Norwegens längst der Sommerschlussverkauf begonnen und es wurde echt schwierig mit Shorts. Im Glasshuset wurde ich dann doch noch fündig und der findige Verkäufer schaffte es auch noch, mir mit den Worten "your wife will love it" mir ein passendes Hemd anzudrehen. Bei 50% Reduktion war es immer noch teurer als jedes Hemd das ich bisher gekauft hatte - die spinnen die Norweger.

                    Nachdem ich befriedigt war, wollten noch Mitbringsel eingekauft werden bevor ich dann gegen 13 Uhr den Bus in Richtung Saltstraumen bestieg. Das Wetter war gut und ich freute mich auf eine klassische Touristenattraktion, gegen 14:30 Uhr sollte die Tidenströmung den Höchststand erreichen.


                    Etwa eine Viertelstunde vor Höchststand




                    Ich war nicht allein ...





                    Gegen 14:30 Uhr tauchten zur Hauptstromzeit plötzlich aus allen Richtungen einige Boote auf. Ok, das ist sicherlich spektakulär. Hier ein kurzes Video.



                    Viel spannender fand ich jedoch die Vorstellung, dass diese starke Strömung in gut 6 Stunden genauso in die umgekehrte Richtung fliesst - was für eine Kraft viermal am Tag ...



                    Nach der Rückfahrt nach Bodø war ich auf der Suche nach einem Burger-Restaurant und wurde von den diversen Bewertungsportalen ins Burgasm gelotst. Die Bedienung war eine Kiwi mit einem Norweger liiert - ein schönes Gespräch zur lauen Nachmittagszeit.


                    Burger 4-Some: Mein Favorit waren die Blue Summer Vibes


                    Mit diesem Erdbeershake war dann selbst ich pappsatt.

                    Danach übte ich das Packen des Rucksacks mit den zahlreichen neuen Mitbringseln für den Flieger, selbst die Wanderschuhe passten jetzt rein. Es war ja meine erste Reise in den hohen Norden, bei der die Anreise anders verlief als die Abreise, d.h. mir fehlte ein Koffer für den Rucksack.


                    Von der Dachterasse des Scandic Havet musste ich zum Abschied noch einmal den Blick auf die morgige Flugstrecke genießen.

                    Nach dem wiederholt wunderbaren Frühstück am nächsten Morgen ging es gemütlich mit dem Rucksack zum Flughafen. Dort lernte ich noch, dass der militärische Teil des Flughafen geschlossen wird und der zivile Teil dort neu gebaut werden soll um Platz für die Stadterweiterung von Bodø zu schaffen (Hafen und Wohnungen?). Einhergehend mit der Kulturhauptstadt 2024 wird sich einiges in Bodø tun.

                    Der Flug über Oslo und Kopenhagen nach Hannover verlief problemlos und pünktlich. Mein Rucksack kam heile an und meine Frau hat mich im neuen Outfit auch sofort erkannt - sie liebt auch das neue Hemd

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                    • evernorth
                      Fuchs
                      • 22.08.2010
                      • 1828
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                      AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                      Vielen Dank für deinen wunderbaren Bericht, den ich - einmal mehr - sehr genossen habe. Ich freue mich auf deinen Nächsten.....
                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                      • Pfiffie
                        Fuchs
                        • 10.10.2017
                        • 2024
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                        AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                        Da schließ ich mich direkt an, vielen Dank fürs mitnehmen, immer wieder spannend wo du da rumläufst . Und diesmal diese entspannte Kombi aus 2 Touren ohne Zeitnot. Finde ich Klasse, gerade heutzutage nimmt man sich für die schönen Sachen zu wenig Zeit (ala ich habe 4 Tage und will da und dort hin, die fragen liest man hier ja öfters). Ich hoffe und freue mich auf deine nächsten Abendteuer, es animiert ja auch mal teilweise oder ganz etwas in seiner Tour ein zu bauen.


                        PS: Die Boote? Sind die da nur rumgefahren oder waren die Angeltechnisch unterwegs? Vielleicht konntest du das erkennen.


                        Viele Grüße Maik
                        "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                        • TilmannG
                          Fuchs
                          • 29.10.2013
                          • 1332
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                          AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                          Auch von mir vielen Dank!
                          Das nächste Mal treffen wir uns aber dann wirklich und real!
                          Grüße von Tilmann

                          Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                          [B][SIZE=4]...zum Flughafen. Dort lernte ich noch, dass der militärische Teil des Flughafen geschlossen wird und der zivile Teil dort neu gebaut werden soll um Platz für die Stadterweiterung von Bodø zu schaffen (Hafen und Wohnungen?). Einhergehend mit der Kulturhauptstadt 2024 wird sich einiges in Bodø tun...
                          Super, das freut mich für Bodø und ist wirklich notwendig

                          Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                          ...PS: Die Boote? Sind die da nur rumgefahren oder waren die Angeltechnisch unterwegs? ....
                          Die großen Boote sind reine Turi-Schlitten, die da durch die Strömung düsen. Es gibt auch (wenige) Anglerboote, die halten sich aber am Rand, müssten sonst immer die Maschine volle Kraft laufen lassen. Wir sind dort viele Stunden gehockt und haben aufs Wasser geguckt...
                          http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                          • Blahake

                            Fuchs
                            • 18.06.2014
                            • 1432
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                            AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                            Mensch Volker, mal wieder eine unglaublich schöne Reise!

                            Wo nimmst Du immer die Ideen und Infos für Deine Strecken her? Du musst damit rechnen, dass ich mir da wieder was abgucke.
                            Und was für ein unverschämtes Wetterglück. Am Ende das bisschen Regen zählt ja nicht. Vielen Dank für den ausführlichen Bericht, hat wieder viel Spaß gemacht, mitzureisen!

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                            • vobo

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                              • 01.04.2014
                              • 718
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                              AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                              Vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Ein Fazit kommt dieses Wochenende noch, dann habe ich es geschafft

                              Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                              PS: Die Boote? Sind die da nur rumgefahren oder waren die Angeltechnisch unterwegs? Vielleicht konntest du das erkennen.
                              Das waren teure Touriboote, können auch von Bodø aus gemietet werden. Einzig zum Zweck der Strudelbeschauung. Geangelt wurde vom Ufer durchaus intensiv.

                              Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                              Wo nimmst Du immer die Ideen und Infos für Deine Strecken her? Du musst damit rechnen, dass ich mir da wieder was abgucke.
                              Und was für ein unverschämtes Wetterglück. Am Ende das bisschen Regen zählt ja nicht.
                              Infos oder Anregungen kommen von anderen Berichten, Fotos oder Karten - so wie offenbar meine Berichte auch Anregungen bieten. Freut mich! Und wäre ich über den Leirvatn gekommen, hätte mich der Regen vermutlich schon noch sehr geärgert - so zählte es tatsächlich nicht wirklich.

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                              • Borgman
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                                • 22.05.2016
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                                AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                Ein Fazit kommt dieses Wochenende noch, dann habe ich es geschafft
                                ... ich dachte eigentlich, Du hättest Dein Fazit schon ganz am Anfang vorweggenommen:

                                ... oder auch endlich mal was geschafft

                                ... aber etwas ausführlicher wäre natürlich auch interessant . Vielen Dank auch von mir für den wieder mal wunderbaren Bericht, die präzisen Routenbeschreibungen und alle nützlichen Infos (auch zum Thema Essen auf Tour ). Lustig fand ich ja wirklich Dein Treffen mit Hans Nydahl am unwahrscheinlichsten aller Orte. Als ich einen Monat später an der Stelle am Berg 1161m vorbeigekommen bin, dachte ich an Euch. Und weil es gerade so gut passt...
                                Infos oder Anregungen kommen von anderen Berichten, Fotos oder Karten - so wie offenbar meine Berichte auch Anregungen bieten.
                                ...noch ein Link, wo man die Berichte von Hans Nydahl findet, die sollte man wirklich kennen, wenn man sich in der Gegend um den westlichen Padjelanta herumtreibt:
                                https://www.utsidan.se/member/view.htm?ID=90445

                                z.B. diesen:
                                https://www.utsidan.se/cldoc/okanda-...rtte-hurre.htm

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                                • vobo

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                                  • 01.04.2014
                                  • 718
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                                  AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                  Fazit

                                  Die Zeit: Ja, es war wirklich viel Zeit. Beide Touren waren so kalkuliert, dass ich mir kurze oder freie Tage nehmen konnte. Am Beginn der zweiten Tour hatte ich ein seltsames Gefühl - frei nach dem Motto: "Jetzt bis Du noch zwei Wochen hier unterwegs, willst Du das wirklich?" Aber nachdem dann einige Tage der zweiten Tour rum waren, stieg meine Spannung wieder und erreichte ein Hoch als ich den Raddujávrre furten konnte. In der Nacht träumte ich sogar noch vom Pieskehaure, den ich dann vielleicht noch erreicht hätte.

                                  Die Jahreszeit: Ich war noch nie so früh im Jahr unterwegs. Ja, es waren viele Viecher und es war warm. Aber ist das schlimm? Nein, nur nicht schön. Bei gutem Wetter möchte ich gerne draußen sitzen und essen können, und das ging die ersten Tage 5-6 Tage nicht. Aber vor 2 Jahren hatte ich diese Probleme auch im August - insofern bleibt es wohl wetterabhängig.

                                  Tour 1 war einfach genial. Panoramen und neue unbekannte Strecken bei Traumwetter - besser geht es nicht. Trotzdem sind 3-4 Orte auf der Strecke geblieben (Álitoajvve, den Pass am Skuogetjåhkkå, Bjørntoppen und die Nacht oben am Pt. 942. Ich war hin und her gerissen, einerseits meinem Urlaubs- und Faul-Sein-Bedürfnis und andererseits mich bei solchen Wetterbedingungen auch mehr herauszufordern. "Eigentlich war alles gut, aber ich hätte doch noch ..." ist das Gefühl jetzt 4 Monate später

                                  Nach dieser tollen Tour wurde mir schon in Kjøpsvik bewusst, das Tour 2 eine Bonustour wird. So toll konnte es nicht weitergehen. Und trotzdem hielt das Wetter lange Zeit. Traumhafte Blicke in Hellemobotn, auf dem Sávtsjas, Hurre, Jávrregásska und schließlich der Blåmannsisen - alles Orte auf die ich schon irgendwie stolz bin, daher auch der Untertitel des Berichts. Westpadjelanta und die Grenzberge sind einfach eine tolle, einsame Region mit so vielen Möglichkeiten. Und die Überraschung dann doch jemanden zu treffen und darüber zu sprechen und die Begeisterung teilen zu können ist für mich ein besonderes Gefühl - wohl eine Mischung aus Stolz, Freude und Dankbarkeit.

                                  Daher wohl der Untertitel "endlich mal was geschafft".

                                  Den Resupply sehe ich sehr positiv: Sowohl das erneute Einkaufen und die Flexibilität sich auf das Vorhandene einzustellen war herausfordernd. Die benötigte Zeit hat mich auch umgehauen, hätte nie gedacht dass ich über ein paar Stunden hinaus damit beschäftigt gewesen wäre. Aber umso schöner war es dann, voll bepackt wieder los zu ziehen und dabei das Gefühl zu haben, fit für den sauschweren Rucksack zu sein. Aber wenn man jetzt mal alle Anreisen und Nebenvoraussetzungen beiseite lässt: Lieber zweimal im Jahr zwei Wochen wandern oder einmal vier Wochen - ich würde mich für letzteres entscheiden.

                                  Über das Wetter verliere ich kein Wort. Auch dieses Mal habe ich den Regenponcho nicht gebraucht, aber ohne ihn möchte ich auch nicht unterwegs sein...

                                  Ist es gut, über diese traumhafte Gegend zu schreiben? Vermutlich wird es noch mehr dort Wandernde in den nächsten Jahren geben. Aber ehe die Stromgesellschaften oder andere sich die Gegend kapern, dann doch besser wir Wanderer ... wenigstens mit unseren Berichten. Alle Bilder und Kontakte mit dieser Gegend werden helfen können, dass sie ihre Schönheit behält und Menschen dort leben.

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                                  • DerNeueHeiko
                                    Alter Hase
                                    • 07.03.2014
                                    • 3128
                                    • Privat

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                                    Vielen Dank für deinen Bericht! Ich lese ja oft, aber schreibe selten...

                                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                    Den Resupply sehe ich sehr positiv: Sowohl das erneute Einkaufen und die Flexibilität sich auf das Vorhandene einzustellen war herausfordernd. Die benötigte Zeit hat mich auch umgehauen, hätte nie gedacht dass ich über ein paar Stunden hinaus damit beschäftigt gewesen wäre. Aber umso schöner war es dann, voll bepackt wieder los zu ziehen und dabei das Gefühl zu haben, fit für den sauschweren Rucksack zu sein. Aber wenn man jetzt mal alle Anreisen und Nebenvoraussetzungen beiseite lässt: Lieber zweimal im Jahr zwei Wochen wandern oder einmal vier Wochen - ich würde mich für letzteres entscheiden.
                                    Das geht mir ganz genauso. Dieses Gefühl, frisch geduscht, eingekauft, Wäsche gewaschen, so einen halben Fuß in die Zivilisation gesetzt, ausgeruht, mit ein paar Menschen gesprochen, wieder los zu ziehen - ich finde das sehr genial. Macht auch den "schon-vorbei-Frust" nach der ersten Tour sehr viel weniger

                                    MfG, Heiko

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                                    • Mortias
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                                      • 10.06.2004
                                      • 1194
                                      • Privat

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                                      Moin Volker, auch von Dir nochmal meinen allerherzlichsten Dank für diesen tollen Bericht und die vielen schönen Fotos. Es war wirklich eine Freude ihn zu verfolgen. Und vor allem Glückwunsch zu Deinem Fazit. Es freut mich, dass Du so glücklich und zufrieden zurückblicken kannst und das Gefühl hast etwas geschafft zu haben. Würde mir nach solch einer gelungenen Doppeltour wohl ähnlich gehen.

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                                      • theslayer
                                        Dauerbesucher
                                        • 13.11.2013
                                        • 586
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                                        Lieber Volker,

                                        jetzt haste dich so beeilt um den Bericht vor Weihnachten fertig zu kriegen und ich habs erst jetzt geschafft ihn fertig zu lesen. Vielen Dank fürs Mitnehmen auf diese tolle Tour, Wetterglück, Routenglück, Trekkerglück, was will man mehr?

                                        Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                        Wo nimmst Du immer die Ideen und Infos für Deine Strecken her? Du musst damit rechnen, dass ich mir da wieder was abgucke.
                                        Dem schließe ich mich an, da kommt demnächst sicher ne Anfrage zur Ideenfindung, ich hab schon wieder schreckliches Nordfieber, da würde jegliche Quarantäne scheitern.

                                        Liebe Grüße
                                        Daniel
                                        Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
                                        Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

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                                          AW: [NO][SE] Grensefjellet im sonnigen Sommer 2019

                                          Zitat von theslayer Beitrag anzeigen
                                          Lieber Volker,
                                          jetzt haste dich so beeilt um den Bericht vor Weihnachten fertig zu kriegen und ich habs erst jetzt geschafft ihn fertig zu lesen. Vielen Dank fürs Mitnehmen auf diese tolle Tour, Wetterglück, Routenglück, Trekkerglück, was will man mehr?
                                          Same with me: Vielen Dank, Volker!

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