[SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

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  • Blahake

    Fuchs
    • 18.06.2014
    • 1432
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    • Meine Reisen

    #61
    AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

    Also, wenn man so gemütlich auf dem Sofa sitzend virtuell mit Euch miteisen kann, da sind die schneebedeckten Landschaften ganz wundervoll. Obwohl ich die Decke doch gleich ein bisschen fester um mich ziehen musste, bei den Bildern von Eurem Zelt im Schnee. Wirklich kein Wetter, um noch weiter in den Sarek zu gehen! Aber ich bin sicher, Ihr schafft es irgendwann noch auf die Luohttolahko!

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    • Ljungdalen
      Alter Hase
      • 28.08.2017
      • 2716
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      • Meine Reisen

      #62
      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen

      Blick Richtung Pårte, welche Spitzen das genau sind ??
      Die hohe Spitze links ist der Lullihatjåhkkå, rechts davon der etwas niedrigere Twillingryggen (nomen est omen: "Zwillingsrücken"). Die beiden 2000er des Massivs, Bálgattjåhkkå und Bårddetjåhkkå ("Partetjakka") sind die rundlicheren mit den Wolken. Würde ich meinen.

      Genial, die weiße Landschaft. Auf dem Bårddetjåhkkå war ich genau 10 Jahre und 3 Tage zuvor (13.9.2009), während des Aufstiegs hat es auch geschneit, später aufgehört; unten im Tal, wo ich übernachtet hatte (auf etwa 1200 m) aber nicht.

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      • andrea2
        Dauerbesucher
        • 23.09.2010
        • 940
        • Privat

        • Meine Reisen

        #63
        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

        Vielen Dank euch für netten Kommentare.

        Anfangs waren wir frustriert, weil wie abbrechen mussten, aber dann kam wieder die Freude über die fantstischen Farben und die Landaschaft, die so anders aussah als im Sommer und dazu noch die Einsamkeit. 2,5 Tage haben wir auf dem Padjelanta keine Menschenseele getroffen bis... Und dann ist der Urlaub ja auch noch nicht zuende, lasst euch überraschen.

        Insgesamt war der Urlaub dann trotz oder gerade wegen all der Extreme so gelungen, dass ich vielleicht sogar wieder um diese Zeit starten würde. Aber das gehört ja schon fast ins Fazit.

        OT: Es dauert jetzt etwas bis es weiter geht. Wir sind die nächste Woche noch mal auf Tour. Ganz anders als sonst, direkt von der Haustür weg in die Eifel und diesmal auch nicht mit Zelt.

        Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
        Die hohe Spitze links ist der Lullihatjåhkkå, rechts davon der etwas niedrigere Twillingryggen (nomen est omen: "Zwillingsrücken"). Die beiden 2000er des Massivs, Bálgattjåhkkå und Bårddetjåhkkå ("Partetjakka") sind die rundlicheren mit den Wolken. Würde ich meinen.

        Genial, die weiße Landschaft. Auf dem Bårddetjåhkkå war ich genau 10 Jahre und 3 Tage zuvor (13.9.2009), während des Aufstiegs hat es auch geschneit, später aufgehört; unten im Tal, wo ich übernachtet hatte (auf etwa 1200 m) aber nicht.
        Danke, so in etwa hatte ich mir das auch gedacht. Unsere Pårtebesteigung ist ein bisschen länger her und es war auch nicht so spät im Jahr. Im Juli blieben uns weite Strecken der Blockfelder erspart, da wir über Schneefelder aufsteigen und diese dann auch abfahren konnten. Damals war das Observatorium auch noch unverschlossen.

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        • Pfiffie
          Fuchs
          • 10.10.2017
          • 2024
          • Privat

          • Meine Reisen

          #64
          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

          Hey, aber bis nächste Woche sind noch 4 Tage manno
          "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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          • Ljungdalen
            Alter Hase
            • 28.08.2017
            • 2716
            • Privat

            • Meine Reisen

            #65
            AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

            Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
            Unsere Pårtebesteigung ist ein bisschen länger her und es war auch nicht so spät im Jahr. Im Juli blieben uns weite Strecken der Blockfelder erspart, da wir über Schneefelder aufsteigen und diese dann auch abfahren konnten. Damals war das Observatorium auch noch unverschlossen.
            2009 war schon alles zu. Oben konnte man im September auch gut über (Neu-)Schnee gehen. Blockfelder beim Aufstieg habe ich nicht in sonderlich schlechter Erinnerung, alles im Rahmen des Normalen. Ich kam vom Pass 1425 im Südwesten - da hatte ich den Rucksack gelassen - bin dann vom Gipfel zum Observatorium und von da quer über den Hang wieder zum Pass.

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            • Pielinen
              Fuchs
              • 29.08.2009
              • 1348
              • Privat

              • Meine Reisen

              #66
              AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

              Historisches am Wegesrand:


              In Kvikkjokk hängt in der STF Fjällstation ein Foto, welches an einen Flugzeugabsturz 1942 im Sarek an den Hängen des Tsatsa erinnert. Im Grundsten findet sich auch ein Hinweis.
              Hier ist die Geschichte dazu:
              http://www.forcedlandingcollection.s...024-AE436.html
              Wer nichts weiß muss alles glauben...

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              • drtech
                Erfahren
                • 14.03.2010
                • 179
                • Privat

                • Meine Reisen

                #67
                AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                Wirklich spannend Euer Bericht! Ihr habt wirklich schwierige Bedingungen angetroffen. Ich freue mich auf die Fortsetzung .

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                • Feigenbaum
                  Anfänger im Forum
                  • 08.06.2008
                  • 16
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #68
                  AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                  Hi ihr beiden!
                  Wir hatten uns im September getroffen, ich auf dem Rückweg vom Luohttoláhko über Parek, ihr auf dem Weg Richtung Berge. Der Teil kommt ja noch, wenn ich das beim überfliegen richtig verstanden hab ;) Aber will nicht spoilern...

                  Jedenfalls war der Weg über Luohttolahko bei dem Wetter für mich die anspruchsvollste Bergaufgabe, der ich mich je gestellt gesehen hab. Und die einsamste. Aber dazu werd ich hoffentlich auch noch einen Bericht abfassen. Will aber noch warten, bis der dazugehörige 8mm-Film fertig ist, ich hatt ja sonst keine Kamera dabei und ein Bericht ohne Bilder ist irgendwie nur halbgeil.

                  Danke für die Bilder, den tollen Bericht und die Gedanken an diese Landschaft zu dieser Jahreszeit!

                  Kommentar


                  • Feigenbaum
                    Anfänger im Forum
                    • 08.06.2008
                    • 16
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                    Ich hab mal nachgeschaut, am 16.09. war ich auf Luohttoláhko, witzig, bei dir Fotos von der Ferne zu sehen... War ein schöner Tag! Den Tag davor gab es sehr heftigen Schneefall den ganzen Tag bis zum Talboden am Rapaselet. Und der Tag danach, die Überquerung von Luohttoláhko im dicksten Nebel und Schnee war echt uncool!

                    Kommentar


                    • zilka

                      Erfahren
                      • 29.06.2017
                      • 336
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #70
                      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                      Vielen Dank für den wundervollen Bericht!!!
                      Freue mich auf das Weiterlesen!
                      Zilka

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                      • andrea2
                        Dauerbesucher
                        • 23.09.2010
                        • 940
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #71
                        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                        Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                        Hey, aber bis nächste Woche sind noch 4 Tage manno
                        Nun sind leider aus der einen Woche mehrere Monate geworden. Ich hoffe aber, dass es hier in Kürze weiter gehen kann.

                        Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                        2009 war schon alles zu. Oben konnte man im September auch gut über (Neu-)Schnee gehen. Blockfelder beim Aufstieg habe ich nicht in sonderlich schlechter Erinnerung, alles im Rahmen des Normalen. Ich kam vom Pass 1425 im Südwesten - da hatte ich den Rucksack gelassen - bin dann vom Gipfel zum Observatorium und von da quer über den Hang wieder zum Pass.
                        Pårte Observatorium - Die beiden Bilder sind vom Sommer 1989, leider nur mit dem Handy abfotografiert.



                        Zitat von Pielinen Beitrag anzeigen
                        Historisches am Wegesrand:

                        In Kvikkjokk hängt in der STF Fjällstation ein Foto, welches an einen Flugzeugabsturz 1942 im Sarek an den Hängen des Tsatsa erinnert. Im Grundsten findet sich auch ein Hinweis.
                        Hier ist die Geschichte dazu:
                        http://www.forcedlandingcollection.s...024-AE436.html
                        Danke für den zustätzlichen Link

                        Zitat von Feigenbaum Beitrag anzeigen
                        Hi ihr beiden!
                        Wir hatten uns im September getroffen, ich auf dem Rückweg vom Luohttoláhko über Parek, ihr auf dem Weg Richtung Berge. Der Teil kommt ja noch, wenn ich das beim überfliegen richtig verstanden hab ;) Aber will nicht spoilern...

                        Jedenfalls war der Weg über Luohttolahko bei dem Wetter für mich die anspruchsvollste Bergaufgabe, der ich mich je gestellt gesehen hab. Und die einsamste. Aber dazu werd ich hoffentlich auch noch einen Bericht abfassen. Will aber noch warten, bis der dazugehörige 8mm-Film fertig ist, ich hatt ja sonst keine Kamera dabei und ein Bericht ohne Bilder ist irgendwie nur halbgeil.

                        Danke für die Bilder, den tollen Bericht und die Gedanken an diese Landschaft zu dieser Jahreszeit!
                        Zitat von Feigenbaum Beitrag anzeigen
                        Ich hab mal nachgeschaut, am 16.09. war ich auf Luohttoláhko, witzig, bei dir Fotos von der Ferne zu sehen... War ein schöner Tag! Den Tag davor gab es sehr heftigen Schneefall den ganzen Tag bis zum Talboden am Rapaselet. Und der Tag danach, die Überquerung von Luohttoláhko im dicksten Nebel und Schnee war echt uncool!
                        Wie schön, dass du dich meldest. Dein Bericht interessiert mich natürlich brennend. Nach allem was du uns erzählt hast, war es für uns definitiv die richtige Entscheidung nach dem Schneeeinbruch auf den Padjelantaleden auszuweichen. Ich glaube da hatten wir doch deutlich besseres Wetter. Der 17.09. war gar nicht so schlecht, trocken nach dem morgendlichen Schneefall, ein bisschen Sonne und erst abend ein bisschen Regen.


                        Zitat von drtech Beitrag anzeigen
                        Wirklich spannend Euer Bericht! Ihr habt wirklich schwierige Bedingungen angetroffen. Ich freue mich auf die Fortsetzung .
                        Zitat von zilka Beitrag anzeigen
                        Vielen Dank für den wundervollen Bericht!!!
                        Freue mich auf das Weiterlesen!
                        Zilka
                        Danke und wie gesagt, ich hoffe ich komme bald dazu hier weiter zu schreiben.

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                        • Ljungdalen
                          Alter Hase
                          • 28.08.2017
                          • 2716
                          • Privat

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                          #72
                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                          Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                          Pårte Observatorium - Die beiden Bilder sind vom Sommer 1989, leider nur mit dem Handy abfotografiert.
                          Wow, wie cool. Wer hat jetzt eigentlich den Schlüssel davon? Ich meine, da ist noch ein Schild dran, dass es der Uni Uppsala(?) gehört, aber...

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                          • Vintervik

                            Fuchs
                            • 05.11.2012
                            • 1929
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #73
                            AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                            OT: An den Hamberghütten hängt ein Schild mit dem Text:

                            Förbifarade uppmanas att icke på något sätt skada denna hydda, som med Kungl. Vetenskapsakademiens tillstånd uppförts att främja naturvetenskapliga arbeten inom Sareks Nationalpark. Skulle någon åverkan iakttagas, torde detta anmälas till Professor Hilding Köhler, Uppsala.

                            Auf Deutsch:

                            Vorbeikommende werden aufgefordert, diese Hütte, die mit Genehmigung der Königlichen Akademie der Wissenschaften errichtet wurde, um naturwissenschaftliche Arbeiten im Sarek Nationalpark zu fördern, nicht auf irgendeine Weise zu beschädigen. Sollte irgendeine Beschädigung bemerkt werden, sollte dieses an Professor Hilding Köhler, Uppsala, gemeldet werden.

                            Axel Hamberg war Professor an der Uni in Uppsala. Hilding Köhler, ebenfalls später Professor in Uppsala, hat auf dem Pårteobservatorium als Meteorologe gearbeitet.

                            Die Hütten sind seit fünf Jahren Baudenkmäler.
                            Wer heute die Schlüssel hat, weiss ich nicht genau, aber ich nehme an, dass sie bei der Laponiaverwaltung sind.
                            Die Pårekhütte war in den vergangenen Jahren im August jeweils ein paar Tage im Rahmen einer Veranstaltung der Laponiaverwaltung zusammen mit dem Svenska Fjällklubben für Besucher geöffnet (ich meine mich zu erinnern, dass das dieses Jahr wieder stattfinden soll).

                            Zuletzt geändert von Vintervik; 19.02.2020, 21:09.

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                            • andrea2
                              Dauerbesucher
                              • 23.09.2010
                              • 940
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #74
                              AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                              Mittwoch 18.09.2019, Slihtavágge – See 520


                              Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

                              Nachts gab es ab und zu Schauer, aber morgens will es gar nicht mehr aufhören zu regnen. Laut Wetterbericht soll es gegen Mittag besser werden. Also haben wir keine Eile und stehen erst gegen 7.30 Uhr auf.

                              Nachdem wir gemütlich gefrühstückt haben, hört der Regen zumindest schon mal kurzzeitig auf. Wir trödeln noch eine ganze Weile, aber irgendwann müssen wir doch packen. Sobald der Schlafsack verstaut ist wird es kalt und es muss zügig weiter gehen. Heute hängen wir das Innenzelt aus, so können wir es recht trocken einpacken und das Außenzelt ausschütteln.


                              Verregneter Blick talaufwärts und...


                              ... talabwärts

                              Es ist frisch draußen und nachdem das Zelt eingepackt ist, sind wir froh, dass wir loslaufen können um wieder warm zu werden. Obwohl es momentan trocken ist, haben wir gleich Regenhose und Regenjacke angezogen und den Poncho über dem Rucksack gehängen. Um 11.30 Uhr geht es los.

                              Das Laufen ist anstrengend. Der Weg führt viel über Bohlen und die sind nach dem Regen sehr rutschig. Mehrmals rutsche ich aus, kann mich aber immer gerade noch fangen. Mein Mann schafft das einmal nicht mehr und liegt im Matsch. Zum Glück ist nichts passiert. Entsprechend verkrampft laufen wir über die Bohlen und sind jedes Mal froh, wenn sie wieder zu Ende sind. Ganz im Gegensatz zu gestern, als wir auf den Bohlen richtig schön zügig laufen konnten.

                              Nach kurzer Zeit kommen wir über den Fluss aus dem Slihtavágge. Da ganz oben, da waren wir noch vor ein paar Tagen. Hier ist die Grenze des Padjelanta Nationalparks. Wir befinden und jetzt "nur" noch im Pärlälvens Fjällurskogs Naturreservat.


                              Slihtavágge

                              Weiter geht es mit geringen Höhenunterschieden durch Moore und Wald. Die Berge sind weiß, es hat wieder weit herunter geschneit. Wenn man Sicht hat, sieht das Tal wunderschön aus mit den gelben Birken vor den weißen Bergen.







                              Nach 1.5 Stunden erreichen wir Holmboms Badkar, einen kleinen See mitten im Sumpf etwa 100 Meter neben dem Weg. Bei Sommerwetter bestimmt wunderbar zum Baden. Diese Quelle, die eigentlich gar keine Quelle ist, hat eine unterirdische Verbindung zum Fluss und bei Hochwasser kann es passieren, dass Saiblinge in den kleinen See aufsteigen. Das steht zumindest in meinem uralten Padjelantaführer.



                              Nicht weit von der Quelle kommen wir an einer verfallen Kåta vorbei, bevor wir nach insgesamt zwei Stunden die Såmmarlappastugan erreichen, die wunderschön direkt am Fluss liegen. Die Hütten sind abgesperrt, nur ein Notraum ist offen. Wir setzen uns in den Windschatten der Hütte um eine kleine Pause zu machen. Gerade fängt es wieder an zu nieseln. Es ist nicht besonders gemütlich und wird schnell kalt. So essen wir unsere Schokolade, beobachten ein kleines Mauswiesel, das anscheinend unter der Hütte wohnt und machen uns nach eine halben Stunde wieder auf den Weg.


                              Tarraätno bei Såmmarlappa

                              Bevor es weiter geht, begutachten wir aber noch die Seilfähre mit der man den Tarraätno überqueren kann. Das Boot ist komplett voll Wasser. Ob man das noch mit dem Seil bewegen kann, wenn man am andern Ufer ist? Nachdem es nun immer stärker regnet, hab ich völlig versäumt davon Fotos zu machen. Wir ziehen den Poncho über und weiter geht es.

                              Mehr und mehr mischt sich Schnee in den Regen. Der Weg führt unter den steilen Wänden des Såmmartjhåkkå entlang. Stellenweise geht es mühsam durch Blockfelder, dann wieder über die nassen, rutschigen Bohlen.



                              Nach dem Schneeregenschauer ist es kurzzeitig sogar sonnig. Wunderschön ist es direkt am Fluss mit dem breiten Tal. Hier gibt es einige sehr schöne Zeltstellen, leider ist es für uns noch zu früh, ein bisschen weiter wollen wir doch noch kommen, auch wenn wir überhaupt keine Eile mehr haben.





                              Dann wird es talaufwärts immer grauer und innerhalb kürzester Zeit schneit es was das Zeug hält.


                              Hier scheint noch die Sonne aber von talaufwärts kommen die grauen Wolken.

                              Das Laufen macht gerade gar keinen Spaß, man kann kaum etwas sehen und die Bohlen werden, wenn das überhaupt geht, noch rutschiger. Aber auch dieser Schauer ist irgendwann vorüber. Die Landschaft wird etwas offener, man hat wieder Sicht und der Schnee ist auf dem Talboden auch nicht liegen geblieben.


                              Blick zurück







                              Es geht auf 17 Uhr zu und so halten wir langsam Ausschau nach einem Zeltplatz. Aber hier sieht es gar nicht gut aus, entweder ist der Boden felsig oder es ist alles nass. Dafür sind die Ausblicke umso schöner.





                              Erst als der Weg bei Punkt 520 an einem kleinen See vorbei führt, finden wir nach einigem Suchen an der gegenüberliegenden Seeseite einen geschützten Platz.

                              Warum muss es nur gerade jetzt wieder anfangen zu schneien? Wir bauen das Außenzelt schnell auf und schieben die Rucksäcke rein. Das Einhängen des Innenzeltes ist etwas schwierig mit den kalten Fingen und den Rucksäcken, die immer im Weg liegen, aber zumindest müssen wir heute nicht auswischen.

                              Besonders stark wird der Schneefall zum Glück nicht, wir können noch Wasser holen und die Heringe mit Steinen beschweren. Dann sind wir fertig, könne die trockenen Sachen anziehen und etwas essen. Es gibt Kaffee und Schokolade bevor wir mit dem Kochen des Abendessens beginnen. Heute essen wir Rindfleisch mit Nudeln von Trek´n eat. Es schmeckt ganz ok, ist aber nichts Überragendes. Nach dem Essen ein warmer Tee, dann sind wir glücklich. Mein Mann füllt noch einmal die Wasservorräte auf und ich schreibe den Tagebucheintrag.



                              Es ist 20 Uhr, draußen stürmt es und es schneit immer mal wieder, langsam wird es dunkel und es ist kalt. Was für ein Wetter. Hoffentlich ist es morgen Vormittag besser, wie es der Wetterbericht verspricht.
                              Zuletzt geändert von andrea2; 01.03.2020, 15:51.

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                              • Blahake

                                Fuchs
                                • 18.06.2014
                                • 1432
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                                #75
                                AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                Juhu, es geht weiter!!!

                                So gruselig, wie das lausig nasskalte Schneeregenwetter für Euch gewesen sein muss, die Bilder sind einfach fantastisch!!!

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                                • Vintervik

                                  Fuchs
                                  • 05.11.2012
                                  • 1929
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                                  #76
                                  AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                  Sch...twetter, ja, aber die gelben Birken zusammen mit den schneebedeckten Hängen sind ja schon seeehr schick. :-)
                                  Tarradalen im Herbst wäre mal einen Besuch wert.

                                  Waren die Holzplanken auf dem Padjelantaleden eigentlich in gutem Zustand?
                                  Auf diesem Stück war ich im Tarradalen noch nicht unterwegs, ich erinnere mich nur, dass die Planken südlich der Brücke über den Tarraädno in keinem guten Zustand waren.

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                                  • andrea2
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                                    • 23.09.2010
                                    • 940
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                                    #77
                                    AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                    Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                    Juhu, es geht weiter!!!
                                    Ja, man glaubt es kaum. Einen Tag werde ich heute wohl noch schaffen, dann muss ich erst mal wieder die Bilder sortieren.

                                    Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen
                                    Sch...twetter, ja, aber die gelben Birken zusammen mit den schneebedeckten Hängen sind ja schon seeehr schick. :-)
                                    Tarradalen im Herbst wäre mal einen Besuch wert.

                                    Waren die Holzplanken auf dem Padjelantaleden eigentlich in gutem Zustand?
                                    Auf diesem Stück war ich im Tarradalen noch nicht unterwegs, ich erinnere mich nur, dass die Planken südlich der Brücke über den Tarraädno in keinem guten Zustand waren.
                                    Ja es war zwar anstrengend aber auch ganz speziell durch das Wetter und die Einsamkeit.

                                    Wie die Bohlen waren, kann ich dir ehrlich gesagt gar nicht genau sagen. Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, dass sie sehr schlecht aussahen, auch nicht weiter südlich. Das liegt vielleicht auch daran, dass wir ganz oft neben den Bohlen gehen mussten, weil die einfach viel zu glatt waren.

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                                    • vobo

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                                      • 01.04.2014
                                      • 718
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                                      #78
                                      AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                      Tolle Herbstbilder, man fühlt die Nässe und Kälte richtig. Und schön, dass das Boot bei Sämmarlappa immer noch vorhanden ist. Ich hätte gedacht, dass es für den Winter abgebaut wird ...

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                                      • andrea2
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                                        • 23.09.2010
                                        • 940
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                                        #79
                                        AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                        Donnerstag 19.09.2019, See 520 – Luoppal


                                        Quelle: BaseCamp / Fjällkartan von http://bengt.nolang.se/kartor/fjallkartan/

                                        Nachts wurde es stürmisch und kälter, immer wieder schneite es etwas. Aber ab und zu konnte man auch die Sterne sehen und gegen Morgen schien sogar der Mond aufs Zelt. Um kurz nach 6 Uhr schaue ich raus, es ist wieder alles weiß. Laut Vorhersage soll das Wetter heute nicht so schlecht werden, also drehen wir uns noch mal um, wir brauchen uns ja nicht zu hetzen.

                                        Um 7.30 Uhr wagen wir uns dann doch mal vor die Tür. Was ist es kalt und ungemütlich. Es ist zwar trocken aber stürmisch. Besonders motiviert sind wir nicht und so ziehen sich Frühstück und Packen in die Länge.


                                        Blick über den kleinen See talaufwärts


                                        Windgeschützter Zeltpaltz


                                        Tarrekaise



                                        Nachdem dann das Zelt abgebaut ist, sind Finger und Zehen ziemlich taub. Wir haben wieder das Innenzelt ausgehängt, da es außen ziemlich nass ist und so können wir es besser ausschütteln. Genauso wie das Außenzelt, auf dem von außen der Schnee klebt und von innen das gefrorene Kondenswasser.

                                        Um 10.30 Uhr geht es los. Wir haben wieder die Regenhosen angezogen. Weniger weil wir dem Wetter nicht trauen, als vielmehr als Schutz gegen den eiskalten Wind. Bis auf ein oder zwei leichte Graupelschauer bleibt es heute tatsächlich trocken. Der Weg ist eigentlich einfach, nur die überschneiten Steine und Bohlen sind weniger schön. Immer muss man damit rechnen wegzurutschen. Als der Schnee auf den Bohlen langsam schmilzt, wird es für eine Weile noch unangenehmer, bevor die Bohlen dann langsam abtrocknen.


                                        Blick zurück


                                        Tarrekaise

                                        Dafür entschädigen uns die wunderschönen Ausblicke talauf- und talabwärts.





                                        Kurz vor dem Abzweiger des Weges nach Vaimok queren wir einen großen Schwemmkegel mit vielen großen runden Steinen. Kurz darauf ein kleines Blockfeld.


                                        Blick zurück



                                        Die Sonne kommt immer öfter durch und so sieht das Tal gleich viel freundlicher aus.


                                        Blick das Tarradalen aufwärts mit dem Måskásjgájsse....


                                        ...und Richtung Vaimok mit dem Staika in Wolken

                                        Nach 5.5 km und gut zwei Stunden erreichen wir die Tarrekaisestugan, die wunderschön am Ufer des Tarraure liegt, direkt unter den schneebedeckten Wänden des Tarrekaise.


                                        Tarrekaisestugan


                                        Aussicht aus dem Winterraum

                                        Wir gehen in den Winterraum um es für die Pause etwas windgeschützt zu haben, essen unsere Schokolade und werfen einen Blick ins Hüttenbuch. Anscheinend ist dieses nur für diesen Raum, denn der letzte Eintrag ist vom Juni.

                                        Während wir da so gemütlich sitzen, uns in der völligen Einsamkeit wähnen, immerhin haben wir nun schon seit Tagen keinen Menschen mehr getroffen, hören wir auf einmal einen Helikopter näher kommen. Wir treten vor die Tür und sehen, dass er anscheinend genau vor der Hütte landen wird. Dabei werden erst unsere Stöcke vom Tisch gefegt, und dann auch noch der Rucksack meines Mannes von der Bank, auf der er abgestellt war.

                                        Es steigen aus, ein Pilot sowie ein älter Herr und zwei junge Männer die alle drei jagdlich gekleidet sind. Während nun der ältere Herr etwas konfus zwischen den Hütten herumläuft und am Ende die beiden Räume in der großen Hütte aufschließt, beginnen die anderen den Heli zu entladen. Jede Menge Kram, Kühltaschen und Gewehre werden vor der Hütte abgelegt.



                                        Der Helikopter startet bald wieder und die drei richten sich in der Hütte ein. Sie verstehen entweder kaum Englisch oder haben kein großes Interesse an einem Gespräch, wir erfahren immerhin, dass sie auf Elch jagen wollen.

                                        Wir haben keine Lust mehr lange hier zu bleiben, dazu ist der "Kulturschock" zu groß, packen unsere Sachen zusammen, verabschieden uns und machen uns wieder auf den Weg.

                                        Es geht weiter am See entlang. Inzwischen scheint die Sonne häufiger, auch wenn es durch den Wind immer noch kalt ist.


                                        Blick über den Tarraure Richtung Vaimok, Staika hüllt sich noch in Wolken

                                        Erwartet hätten wir eigentlich einen schwierigen Weg, da es nun eine Weile unter den steilen Felswänden entlang geht. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Wir laufen sehr entspannt etwas oberhalb des Sees durch den Wald. Nach einer Weile fliegt der Heli erneut nach Tarrekaise und einige Zeit später zurück.

                                        Ohne dass wir es bemerkt haben, sind die beiden jungen Jäger auf einmal hinter uns. Sie haben die Gewehre geschultert, aber keinerlei Gepäck dabei. Auch jetzt ist es nicht möglich ein Gespräch zu beginnen. Sie sind zwar freundlich, grüßen aber nur, überholen und sind bald vor uns im Wald verschwunden. Wir hätten ja nun schon gerne gewusst wo sie jagen wollen. Die Vorstellung hier durch den Wald zu laufen und irgendwo sitzen die Jäger ist etwas seltsam.


                                        Blick über den Tarraure talabwärts (der verschneite Gipfel könnte der Fieres sein?)

                                        Gemütlich geht es weiter. Wir kommen durch eine große Wiese und an ganz vielen leckeren Himbeeren vorbei. Da können wir natürlich nicht einfach dran vorbei laufen und sammeln einige. Erstaunlicherweise schmecken sie trotz der Frostnächte noch sehr gut und sind wunderbar süß.

                                        Inzwischen haben wir etwa 9 km zurückgelegt und das Seeende erreicht. Viel weiter wollen wir heute nicht mehr gehen, da hinter dem Luoppal der Anstieg beginnt und wir nicht wissen, ob wir dort noch schöne Zeltplätze finden.


                                        Blick nach Osten

                                        Der erste Platz den wir finden, liegt wirklich wunderschön, direkt am See mit fantastischer Aussicht, aber dadurch auch voll im eiskalten Wind. Nein, das müssen wir nicht habe. Der nächste ist nicht viel besser. Bei schönem Wetter bestimmt ein Traum, aber heute eher nicht. Kurz vor dem Ende des Luoppal finden wir dann einen einen schönen Platz der weiter im Wald liegt und damit gleich viel lieblicher ist. Trotzdem haben wir noch eine schöne Aussicht.

                                        Hier bleiben wir, auch wenn es gerade erst 15 Uhr durch ist. Aber Zeit haben wir ja noch ohne Ende. Wir erkunden eben noch die Wassermöglichkeiten. Ein paar Meter durch den Wald ist man am See, allerdings kommt man dort durch die vielen Felsen nur sehr schlecht ans Wasser. Später finden wir ein paar Meter den Weg weiter einen kleinen Bach. Das ist viel einfacher.


                                        Blick über den See talaufwärts

                                        Außenzelt aufstellen, Innenzelt einknüpfen und dann erst mal auswischen. Weniger wegen der Feuchtigkeit, als vielmehr um den ganzen Dreck, der sich angesammelt hat, einmal raus zu bekommen. Dann können wir einräumen, Wasser holen und uns umziehen. Alles was feucht ist kommt in die Bäume. Die Sonne scheint zwar schön aufs Zelt, wärmt aber nicht mehr wirklich.



                                        Bevor ich endgültig ins Zelt gehe, laufe ich noch mal ans Wasser um ein paar Fotos zu machen.


                                        Talaufwärts: links der verschneite Staika, dann das Gurávágge nach Vaimok, über dem See der Gurátjåhkkå und rechts das Tarradalen


                                        Staika


                                        Blick talabwärts

                                        Wir kochen Wasser, jeder bekommt einen Seelenwärmer, Kaffee und dazu die restlichen Erdnüsse von unterwegs. Dann liegen wir im Zelt, genießen die Sonne und die Aussicht und lassen es uns gut gehen. Um 18 Uhr kochen wir Abendessen, heute gibt es Hühnchen mit Couscous von Trek´n eat. Geschmacklich nicht überragend, aber sehr sättigend. Nach dem obligatorischen Tee zum Topf spülen, können wir uns kaum noch rühren. Gerade kommen Leute vorbei, sie sprechen schwedisch, sehen können wir sie nicht, nehmen aber an, dass es die beiden Jäger sind.

                                        Mein Mann füllt nun noch einmal die Wasservorräte auf, während ich Tagebuch schreibe. Langsam wird es dunkel, draußen ist es fast wolkenlos. Es wird kalt und feuchter. Schnell holen wir alles was noch draußen hängt rein und machen das Zelt zu.

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                                        • Freedom33333
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                                          • 09.09.2017
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                                          #80
                                          AW: [SE] Der Winter naht - Südlicher Sarek im Spätherbst 2019

                                          Ich stelle gerade fest dass ich hier noch gar nicht kommentiert habe, Asche über mein Haupt.

                                          Wenn ich mir den ganzen Schnee so anschaue dann bin ich ja doch ganz froh dass ich ein bisschen eher unterwegs war und das verpasst habe. Wobei die Schneebedeckten Gipfel, wenn man im Tal ist, dem ganzen ja doch immer noch eine ganz besondere Atmosphäre verleihen.

                                          Das mit dem Kulturschock kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber wer rechnet denn bitte auch damit, dass mal eben ein Helikopter neben einem landet.

                                          Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen

                                          Blick über den See talaufwärts


                                          Staika
                                          Herrliche Farben!

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