[PT] Madeira Trekking von Ost nach West

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  • Magna1990
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    • 04.05.2019
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    [PT] Madeira Trekking von Ost nach West

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Hallo,

    hier möchte ich von meiner Wandertrekkingreise Ende September / Anfang Oktober durch Madeira berichten. Dies war meine erste richtige Trekkingreise, die ich alleine gemacht habe. Daher war ich vor Beginn und am Anfang auch sehr nervös. Vor dem Abflug habe ich mit Hilfe des Forums mein Gepäck etwas entrümpeln können, da es mir wichtig war, mit möglichst wenig Gewicht auf dem Rücken zu laufen. Bei der Gepäckaufgabe hatte mein Rucksack inkl. Essen und Trekkingstöcke auf der Flughafenwaage 9,1kg Gewicht. Mit Wasser und Gaskartusche kam ich so auf etwa 10-11,5 kg (je nach Wassermenge). Trage ich mehr Gewicht, bekomme ich leider sehr schnell Schmerzen in den Schultern.

    1. Tag


    Nach der Ankunft am frühen Vormittag in Funchal schaute ich zuerst nach, ob ich nicht doch auch am Sonntag eine Gaskartusche finden könnte. War leider wie zu erwarten nicht der Fall. Also nahm ich den Bus um 15 Uhr nach Baia d'Abra. Von dort aus startet die Wanderung zum Ponta de São Lourenço. Leider habe ich beim Umsteigen in Machico vor lauter Aufregung meine Trekkingstöcke im Bus liegen lassen... Zum Glück war es dem Busfahrer möglich seinen Kollegen anzurufen und so konnte ich zurückfahren und die Stöcke wiederbekommen. Dadurch verlor ich etwa 90 Minuten Zeit und kam erst recht spät an. Die Landschaft gefiel mir sehr, so richtig konnte ich sie am ersten Tag aber noch nicht genießen. Da ich am nächsten Tag den ersten Bus um 9:20 Uhr nehmen wollte, ging ich zeitig schlafen und stand am nächsten Tag früh auf. Auf dem kleinen Campingplatz campierte auch noch ein tschechisches Paar. Da ich müde und erschöpft war fand nur wenig Konversation statt.



    Fortsetzung folgt

  • Magna1990
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    • 04.05.2019
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Madeira Trekking von Ost nach West

    2. Tag Einkauf Gaskartusche + Wanderung Pico de Facho - 4,5 km von Portela entfernt

    Nachdem die erste Nacht angenehm warm war nahm ich den ersten Bus nach Funchal. Die Gaskartusche bekam ich in der Größe 220g Füllung im Geschäft für Outdoorbedarf "O Bordão". Nachdem ich noch einen Apfel und 10 kl. Brötchen mit Schoko á 35g eingekauft hab ging es gegen Mittag mit dem Bus bis zur Haltestelle Pico de Facho (gleiche Linie wie am Vortag). Direkt bei der Haltstelle startete die Levada do Caniçal. Diese startete neben bewohnten Häusern. Später verließ ich sie um bergauf Richtung Boco do Risco aufzusteigen. Dort erwartete mich ein schöner Ausblick, bevor es links an der Steilküste entlang weiterging.



    Hierbei führte er durch einen schönen Wald und zeigte oft ein schönes Küstenpanorama.



    Entgegen der Beschreibung im Rother Wanderführer (Nr. 14) stieg ich nicht nach Porto da Cruz ab, sondern stieg in der Nähe des ersten Hauses an der linken Seite steil bergan durch einen dichten Wald. Mit dem schweren Gepäck gestaltete sich dies sehr anstrengend. Deshalb legte ich viele kleine Pausen ein. Ca. 250hm ging es bergauf, bis ich die Kuppel erreichte. Dahinter ging es ein kleines Stück bergab zu einem Picknickplatz. Dort kochte ich mit meinem Gaskocher eine 5 Minuten-Terrine. Bevor es dunkel wurde baute ich mein Zelt am Rande einer breiten Naturstraße auf. Abgesehen von zwei Trailrunnern begegnete ich an dem Abend keinen anderen Menschen mehr. Leider habe ich es versäumt ein Foto von dem Camp zu machen.

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    • Mancunian
      Erfahren
      • 12.06.2014
      • 259
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      #3
      AW: Madeira Trekking von Ost nach West

      Das ist doch schon mal ein schöner Beginn. Ich bin gespannt wie es weiter geht und freu mich auf die Fortsetzung...
      ---
      I'd rather be out on the hills...
      http://chorltoniac.blogspot.com

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      • Gast20200707
        GELÖSCHT
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        • 25.05.2013
        • 764
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        #4
        AW: [PT] Madeira Trekking von Ost nach West

        lese auch gespannt mit. vielleicht erkenne ich paar ecken wieser
        sind 2017 auch von ost nach west gewandert. echt schöne insel für so eine tour.

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        • Heather
          Erfahren
          • 03.06.2013
          • 250
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          #5
          AW: [PT] Madeira Trekking von Ost nach West

          Vielen lieben Dank dafuer, dass ich teilhaben darf!

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          • Babsbara
            Erfahren
            • 26.06.2013
            • 169
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            #6
            AW: [PT] Madeira Trekking von Ost nach West

            Auf Madeira war ich nun schon drei Mal, aber immer im Westen in einem Hotel. Da die Insel nicht so groß ist, konnten wir schon viele schöne Levada- und andere Wanderungen machen. Ich freu mich, über alles mitzulesen. Sieht ja schon mal so aus, als wäre das Wetter top gewesen!

            LG,
            Babs

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            • Magna1990
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              • 04.05.2019
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              #7
              AW: [PT] Madeira Trekking von Ost nach West

              Danke für eure Kommentare! Ich freue mich natürlich über Mitleser.

              @ Elbspitze: Ah, du bist das! Durch deinen Blog bin ich überhaupt erst auf die Idee gekommen, dass man auf Madeira Trekking machen kann! Danke dafür!

              Nun die Fortsetzung:

              3. Tag 4,5 Km von Portela - Ribeiro Frio


              Leider gab es in der Nähe meines Übernachtungsplatzes kein Wasser. Zum Glück hatte ich auf dem Küstenweg noch genügend Wasser aus einem steinernden Brunnen gefiltert, sodass dies für kochen, trinken und Zähne putzen ausreichte. Die Nacht verlief angenehm ruhig. Nach einem gemütlichen Frühstück startete ich den Wandertag in Richtung Portela über einen ausgewiesenen Wanderpfad. Dieser führte zunächst einsam durch einen schönen Wald und mündete bei der Levada Portele.



              Dort begegnete ich auch ein paar anderen Wanderern. Die Levada führte jedoch kein Wasser. Schon bald erreichte ich Portela, wo es einen öffentlichen Wasserhahn gab. Die Abzweigung zur Levada Furado war nur wenige Meter entfernt. Diese gestaltete sich sehr schön. Zuerst war ich alleine auf dem Weg, aber dann kamen mir immer mehr Wanderer entgegen. Sogar eine französische Gruppe, die 35 Personen zählte, traf ich... Da der Weg wirklich wunderschön angelegt ist, kann ich die hohe Besucherzahl nachvollziehen.



              Am Nachmittag traf ich in Ribeiro Frio an, gönnte mir ein Nudelgericht und unternahm noch eine sehr kurze & einfache Wanderung zum "Balkon von Ribeiro Frio". Da das Wetter sehr schön war, lohnte sich dies Aussicht.



              Am frühen Abend suchte ich das Camp auf, wusch meine Kleidung, kochte und las in meinem E-Reader. Ich blieb alleine im Camp.

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              • Magna1990
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                #8
                AW: [PT] Madeira Trekking von Ost nach West

                Tag 4: Ribeiro Frio - Pico Ruivo:

                Nachdem die ich in den ersten drei Tagen herrlichstes Wetter genießen durfte, fing es in der Nacht an zu regnen. Auch in der Früh regnete es weiter, sodass ich mein Zelt nass einpacken musste. Auf dem Zeltplatz hatten sich bereits einige Pfützen gebildet, zum Glück nicht an der Stelle, wo sich mein Zelt befand. In der Hoffnung, dass der Regen bestimmt bald stoppt, lief ich mit meinem Poncho los. Zuerst folgte ich den ersten Metern des Weges zum Balkon von Ribeiro Frio, um bereits kurz danach auf einen unmarkierten Pfad an der linken Seite aufzusteigen. Dieser führte in Serpentinen steil bergauf. Trotz der fehlenden Markierung wirkte er gut erhalten.



                Die Vegetation veränderte sich. Bäume wurden durch Büsche ersetzt. Bei besserem Wetter hätte man bestimmt eine gute Sicht gehabt. Leider war es weiterhin nebelig und schon bald befand ich mich inmitten der Wolken. Die Sicht war sehr bescheiden. Ein Bild davon habe ich nicht gemacht, man hätte ohnehin kaum etwas gesehen. Der Pfad zeigte sich schon sehr verwachsen, war aber noch gut zu erkennen. Blöderweise streifte das Buschwerk beständig meine Beine und so wurden Schuhe und Socken nass. Auch meine Kleidung unter dem Poncho fühlte sich inzwischen alles andere als trocken an. Selbst meine Haare waren nass geworden, obwohl ich ununterbrochen die Kaputze trug. Dabei hatte ich eigentlich gedacht, dass der Poncho von Tatonka komplett regendicht ist. Kurz darauf fröstelte es mich bereits.

                Bald stieß ich auf eine Asphaltstraße und folgte dieser. Es hätte zwar auch einen Pfad gegeben, jedoch wusste ich nicht, ob auch dieser verwachsen ist, denn darauf wollte ich verzichten. So ließ ich ein langes Stück auf einer Asphaltstraße und wechselte zwischendurch mal auf eine Schotterstraße. Gegen halb eins kam ich am Gipfelrestaurant an. Dort aß ich, kaufte Snacks ein und trocknete meine Socken. Meine Laune war durch Regen und der nassen Bekleidung schon ziemlich tief gesunken und ich überlegte, was ich machen sollte, wenn es weiterhin regnen sollte. Weiterlaufen oder absteigen und eine Unterkunft suchen? Ich hasse es nass zu werden, da mir dann sofort so kalt wird.

                Zum Glück klarte es langsam auf und die Sonne kam immer mehr zum Vorschein. Die Wolken waren nun ein Stück unterhalb des Gipfels. Nach 90 min verließ ich das Restaurant und wagte mich auf den nassgeregneten Weg zum Pico Ruivo. Dieser startete bei Sonnenschein und es waren auch noch viele andere Touristen anzutreffen. Aber schon bald traf ich kaum noch Leute und hatte den Weg für mich alleine.



                Die kräftigen Rottöne faszinierten mich sehr. So etwas kenne ich aus Deutschland gar nicht. Hin und wieder mal hatte ich eine schöne Aussicht auf den Verlauf des Weges, andere Male lief ich im Nebel. Sobald ich in der Sonne war, wurde es angenehm warm. Bei Schönwetter müssen die Ausblicke grandios sein.



                Gegen Ende des Weges waren viele kahle Bäume zu sehen, die im Nebel geisterhaft wirkten. Kurz darauf war die Hütte zu sehen. Diese ist inzwischen wieder bewirtschaftet. Man kann dort ein paar Snacks einkaufen. Ich setzte mich zuerst draußen hin und als es immer mehr aufklarte, startete ich den Gipfelanstieg. Dieser war der Sonne ausgesetzt und darunter befand sich eine dichte Wolkendecke. Man konnte so gerade eben noch bis runter zur Hütte sehen. In der Sonne trocknete ich ausgiebig mein Zelt, aß Schokolade und genoss die Sonne beim lesen.

                Als ich wieder nach unten ging sah, traf ich vor der Hütte ein deutsches Paar, die ebenfalls hier übernachten wollten. Wir kamen schnell ins Gespräch und verbrachten den Abend gemeinsam. Über diese Abwechslung von der Einsamkeit beim alleine reisen, freute ich mich sehr. Nach der letzten Mahlzeit des Tages schauten wir uns den Sonnenuntergang oberhalb der Wolken an. Die meisten Teile drumrum waren in eine dichte Wolkendecke gehüllt. Da ein Teil der Wolken wie ein Wasserfall nach unten ins Tal von Curral das Freiras floss, wirkte es absolut märchenhaft (auf dem Foto leider nicht so schön wie in echt).



                Dies war die kälteste Nacht, die ich auf Madeira verbracht habe. Trotzdem hatte ich es in meinem Schlafsack angenehm warm, ohne mir meinen Pullover beim Schlafen anziehen zu müssen. Nur meine Matte verlor leider schon seit Beginn der Reise immer wieder Luft, sodass ich sie nachts mehrfach nachfüllen musste.

                Tag 5: Pico Ruivo - Pico das Pedras - Caldeirão Verde und Caldeirão do Inferno

                Das Wetter war unverändert wie am Abend zuvor. Wir stiegen vor Sonnenaufgang gemeinsam auf den Gipfel um uns diesen anzuschauen.



                Dort oben trafen wir auf ein weiteres deutsches Paar. Diese nahmen mich freundlicherweise in ihrem Auto mit bis zum Parkplatz Pico das Pedras. Dort befand sich auch der nächste Zeltplatz, welchen ich erkundete. Nachdem ich dort mein Frühstück eingenommen hatte, startete ich meine heutige Wanderung.

                Dafür lief ich zunächst auf einem breiten Fußweg bis Queimadas. Von dort aus startete die gut ausgeschilderte Wanderung Caldeirão Verde. Dieser Weg wurde von vielen Tageswanderern begangen, ist also relativ überlaufen. Da die Wege öfters sehr schmal sind, muss man immer wieder stehen bleiben, um Wanderer der Gegenseite vorbeizulassen. Dies störte mich nicht, denn ich wollte die schöne Natur genießen. Der Wald zeigte sich sehr grün, ursprünglich und feucht. Die Bäume sind mit Moos bewachsen. Das Wetter war feucht, aber trotz der dichten Wolkendecke nicht regnerisch.



                Der Ende des Levadaweges war bei einem Wasserfall, der eine kleine Gumpe füllte.



                Der Weg zur Caldeirão do Inferno startete hier und führte einige Stufen steil bergauf. Anschließend folgten viele längere Tunnel, bis der Weg bei einer weiteren sehr hübschen Gumpe endete. Auf diesem Weg waren schon weniger Leute unterwegs.



                Der Rückweg war der selbe wie der Hinweg und zusammen hatten die Wege eine Länge von ca. 20 km. Nachdem ich mir im Bistro in Queimadas einen sehr leckeren Muffin gegönnt hatte, ging ich zurück zum Camp und genoss den Abend in Einsamkeit. Ich war alleine auf dem großen Platz. Dieses Camp gefiel mir sehr gut, es gab u.a. eine saubere Toilette.

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                • Vegareve
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                  • 19.08.2009
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                  #9
                  AW: [PT] Madeira Trekking von Ost nach West

                  Pico Ruivo bei gutem Wetter zu treffen ist tatsächlich Glückssache. Wir waren damals zum Glück über den Wolken, die ganze Bergszenerie ist absolut beeindruckend. Die kahlen Bäume gegen Schluss sind die Opfer eines Brandes (davon hat es auf Madeira in den letzten 10 Jahren mehrere gegeben, leider).
                  "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                  • Magna1990
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                    • 04.05.2019
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                    #10
                    AW: [PT] Madeira Trekking von Ost nach West

                    @ Vegarave: Das vermute ich auch. Es hätte schlimmer sein können. Diese Vermutung hatten auch andere Wanderer. Natürlich schade. Wobei die verbrannten Bäume immerhin optisch was hergemacht haben.

                    Tag 6: Pico das Pedras bis Encumeada

                    Nachdem die Nacht ruhig verlaufen war, startete ich erneut mit einer dicken Wolkendecke in den Tag. Per Anhalter bin ich bis zum Parkplatz Achada do Teixeira gekommen. Dort startete ich meine heutige Wanderung. Da die Sicht bei feinem Sprühregen bescheiden war, stieg ich nicht erneut bis zum Gipfel auf, sondern bog gleich ab in Richtung Encumeada. Auch wenn der Weg sehr nebelig war, wirkte der Weg aufgrund der schönen Vegetation sehr ansprechend.



                    Nach einer Pause, in der sogar ganz kurz die Sonne durchkam, lernte ich ein Paar kennen, die eine von Wikinger vororganisierte Reise machten. Den Rest des Weges liefen wir gemeinsam und plauderten dabei. Leider verschwand die Sonne wieder. Später jedoch ergaben sich manchmal gute Aussichten bis hin zum Meer, wenn die Wolken mal etwas Platz machten. Diese Momente waren nur von kurzer Dauer.



                    Die letzten zwei Stunden regnete es leider stärker. Das Paar berichtete von einem Hotel ganz in der Nähe vom Ende der Wanderung und fragten, ob ich bei diesem Sauwetter nicht auch dort nach einem freien Zimmer fragen möchte. Diese Idee klang zugegebenermaßen verlockend. Bevor wir zum Ende der Wanderung kamen, ging es viele Stufen bergab. Auch wenn die Sicht nun besonders bescheiden war, war der Weg hübsch angelegt und führte an interessanten Gesteinsformationen vorbei.



                    Bei der Straße angekommen, gönnte ich mir eine Pizza im Restaurant und wartete auf besseres Wetter. Leider wollte der Regen nicht aufhören. Laut dem Kellner wären die Wettervorhersagen sehr unzuverlässig. Die ganze Woche wäre mit Sonnenschein pur vorhergesagt gewesen...
                    Das Hotel sollte sich einen km die Straße runter befinden. Ich suchte es auf und buchte ein Einzelzimmer für 30€. Dort duschte ich seit Tagen das erste Mal und wusch auch meine Kleidung. Auf dem Balkon bereitete ich mir noch Tee und Seelenwärmer Pudding zu.

                    Tag 7: Encumeada bis Rabaçal

                    Heute war das Wetter endlich besser. Ich hatte mir für diesen Tag vorgenommen nach Rabaçal zu laufen und dort die 25-Quellen Wanderung zu gehen. Jedoch war ich mir nicht so sicher, welchen Weg ich wählen sollte. Es gab laut meiner Karte mehrere Optionen, jedoch wollte ich auf längere Tunnel verzichten. In solchen hatte ich mir zwei Tage zuvor bereits mehrfach den Kopf angeschlagen.



                    Um den Weg etwas abzukürzen wollte ich ein Stück an der Hauptstraße entlanggehen um danach einen Teil des Wanderwegs PR 17 Caminho do Pináculo e Folhadal zu gehen. Blöderweise entpuppte sich die Asphaltstraße als ein sehr steiler Weg, der beständig bergauf führte. Dabei hatte ich gehofft, heute nicht ganz so viele hm machen zu müssen. In der Sonne wurde mir ziemlich schnell zu heiß, sodass ich mehrere kurze Pausen einlegte. Bei dem Weg PR 17 angekommen musste ich leider feststellen, dass dieser wegen Bauarbeiten gesperrt war. Trotzdem versuchte ich mein Glück. Der Anfang führte durch Matsch, danach war der Weg jedoch hoffnungslos verkrautet und ich kehrte um. Weiter ging es also wieder an der Straße, bis ich bei Bica da Cana ankam. Dort sollte laut meiner Karte auf der App Mapy die Levada da Serra bzw. Levada do Paul starten, welche bei Rabaçal enden soll. Nach 20m musste ich leider feststellen, dass sich die Natur den Wanderweg zurückgeholt hat. Der ursprüngliche Weg war nur noch ansatzweise zu erahnen, so zugewachsen war er. So lief ich weiter entlang der Straße, welche nun immerhin flach verlief.



                    Ein deutsches Paar nahm mich freundlicherweise ein Stück mit und ließ mich beim Parkplatz aussteigen. Dieser war gerammelt voll. Ich lief eine asphaltierte Straße steil bergab und kehrte erstmal im Bistro ein, da ich die Wanderung zu späterer Stunde machen wollte, wenn die meisten Touristen bereits abgereist sind. Dieser Plan ging auf, da der Weg gegen 17 Uhr nur noch wenig begangen war.



                    Der Weg ist wunderschön angelegt und die 25-Quellen sind wirklich sehenswert. In der Levada und der Gumpe am Ziel schwimmen Fische.



                    Nach einer Pause erkundete ich den Weg für den nächsten Tag. Anschließend kehrte ich zum Bistro zurück und bereitete mich für die Nacht vor.

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                    • Vegareve
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                      • 19.08.2009
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                      #11
                      AW: [PT] Madeira Trekking von Ost nach West

                      Schön, nach Encumeada sind wir auch gelaufen (von Pico Ruivo am gleichen Tag). Da gibt es noch mehr verbrannte Bäume auf der südexponierte Seite, kaum wechselt es nach Norden, ist die Vegetation ganz anders. Faszinierend.

                      Aber, Magna, die Tunnels, die Tunnels sind der Hit auf dieser Insel .
                      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                      • Gast20200707
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                        Dauerbesucher
                        • 25.05.2013
                        • 764
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                        #12
                        AW: [PT] Madeira Trekking von Ost nach West

                        Zitat von Magna1990 Beitrag anzeigen
                        Danke für eure Kommentare! Ich freue mich natürlich über Mitleser.

                        @ Elbspitze: Ah, du bist das! Durch deinen Blog bin ich überhaupt erst auf die Idee gekommen, dass man auf Madeira Trekking machen kann! Danke dafür!
                        gern geschehen, als Gegenleistung lese ich diesen Bericht gespannt mit

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                        • sun74
                          Anfänger im Forum
                          • 12.08.2017
                          • 28
                          • Privat

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                          #13
                          AW: [PT] Madeira Trekking von Ost nach West

                          Ich freu nich auch über deinen Bericht. Vielen Dank, bin schon gespannt, wie es weiter geht - und schöne Bilder!

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                          • sun74
                            Anfänger im Forum
                            • 12.08.2017
                            • 28
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [PT] Madeira Trekking von Ost nach West

                            Gegen Ende des Weges waren viele kahle Bäume zu sehen, die im Nebel geisterhaft wirkten. Kurz darauf war die Hütte zu sehen. Diese ist inzwischen wieder bewirtschaftet. Man kann dort ein paar Snacks einkaufen. Ich setzte mich zuerst draußen hin und als es immer mehr aufklarte, startete ich den Gipfelanstieg.
                            Ist das die Hütte Abrigo da Heidi (https://www.abrigodaheidi.com)? Ne Stunde vor dem Pico Ruivo? Da kann man mittlerweile auch übernachten, wie ich gelesen habe, sollte das Wetter mal ganz mies sein. Oder ist das das Restaurant, wo du gegessen hast?

                            Wie ginge weiter... würde mich freuen, mehr zu lesen.

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                            • Magna1990
                              Gerne im Forum
                              • 04.05.2019
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                              #15
                              AW: [PT] Madeira Trekking von Ost nach West

                              @ sun74: Nein, diese Hütte war es nicht. Sie war direkt unter dem Gipfel.

                              @ Vegareve: Naja wer mag. Ich mag diese ewige Dunkelheit nicht ganz so gern.

                              ___

                              Tag 8 Rabaçal bis Fanal

                              Am nächsten Morgen bin ich nach dem Frühstück erneut runter zu den 25-Quellen, um dort den auf Mapy.czy eingezeichneten Weg zu folgen. Zuerst folgte er weiter sehr schön neben einer Levada. Plötzlich jedoch endete er im nichts. Es war nur noch ein Schild zu lesen, auf dem von dem Begehen des Weges abgeraten wurde. 10m hinter dem Schild war überhaupt nichts mehr von einem Weg zu erkennen... Deshalb kehrte ich um, stieg all die Stufen wieder hinauf, um dann zur Levada Alecrim zu gelangen. Laut meiner Karte und mapy soll am Ende der Levada der Weg weitergehen. Diesmal tat er es tatsächlich. Ich musste zweimal einen größeren Bach überqueren, bis ich zu einer Levada gelang, die anscheinend neu gebaut wird.



                              Dieser Weg endete auf einer Piste, welche wiederum auf der Straße endete. Nachdem ich wenige Meter auf der Asphaltstraße gelaufen bin, fuhr ein Auto vorbei und bot mir an mitzufahren. Ich ließ mich dankbarerweise bis zum nächsten Wanderweg mitnehmen. Der Weg sollte von Paul da Serra bis Fanal führen.



                              Leider lag der Weg die ganze Zeit im Nebel, so dass ich keine tolle Aussicht hatte. Zwar hatte der Tag mit gutem Wetter begonnen, doch ich bin anscheinend in ein Nebelloch gelaufen. Aber immerhin regnete es noch nicht! Der Weg führte durch Buschland und durch Wälder mit sehr beeindruckenden Lorbeerbäumen.





                              Leider fing es gegen Ende des Wandertages dann doch noch an zu regnen. Ich beeilte mich also um möglichst schnell zum Camp Fanal zu gelangen und mich dort in der steinernden Schutzhütte unterzustellen. Zum Glück war es laut meiner Karte nicht mehr weit. Der Nebel war so stark, dass ich das Camp erst erkannte, als ich direkt davor stand. Schon als es noch nicht zu sehen war hörte ich Stimmen und vernahm Rauchgeruch. Bei der Schutzhütte angelangt stellte sich heraus, dass dort Einheimische junge Leute ihren Sonntag verbrachten. Da der Regen mittlerweile stärker geworden war und dies die einzige überdachte Stelle war, die ich sehen konnte, fragte ich nach, ob ich mich dort unterstellen kann. Kurz darauf bekam ich erst mal ein portugiesisches Bier. Schmeckte eigentlich ganz gut dafür. dass ich sonst nie Bier trinke. Nachdem sie mich zuerst wenig beachteten, entwickelte sich dann doch noch ein nettes Gespräch. Gegen halb sieben machten sie sich auf den Heimweg und ich schlug mein Zelt auf. Leider regnete es noch immer. Zum Glück brannte das Feuer noch und ich konnte mich daran wärmen. Erst gegen Mitternacht hörte es auf zu regnen.

                              Tag 9: Fanal nach Ribeira de Janela

                              In der Nacht hatte es aufgeklart, kurz war sogar der Sternenhimmel zu sehen. Am morgen war der Himmel stellenweise blau. Nachdem ich abgebaut hatte, erkundete ich zuerst die Gegend in der Nähe des Camps.



                              Dort sollte nämlich ein idyllische See mit mystisch geformten Stinklorbeerbäumen sein. Diesen fand ich auch. Er war genauso schön, wie ich es erhofft hatte. Durch den Nebel, der anscheinend immer hier zu finden ist, entsteht eine total mystische Stimmung.





                              Der gesamte Weg war sehr lohnenswert.



                              Ich gelang zurück zum Ausgangspunkt und machte mich auf dem Weg zur Levada dos Cedros. Diese führte zunächst über unzählige Stufen hinab zur Levada. Anschließend ging es ewig lang an der flachen Levada entlang. Der Wald hier war so dicht, dass es düster wirkte, obwohl die Sonne schien. Diese drang nur selten durch das dichte Blätterdach nach unten. Der Weg war an sehr vielen Stellen matschig, sodass ich teilweise auf der Levada lief.



                              Nach dem Ende der Levada folgte ich einem weiteren Weg, welcher hinunter nach Ribeiro de Janela führte. Dort kam ich am späten Mittag an, musste aber noch 400hm nach unten laufen, da er kleine Ort sich an einem steilen Hang befand.



                              Mein ursprünglicher Plan war es dort auf dem Campingplatz zu übernachten. Jedoch stellte sich heraus, dass es im Ort so gut wie nichts gab. Nicht einmal einen Supermarkt fand ich. Auch die Busanbindung war miserabel. Und um nach Porto Moniz zu gelangen, hätte ich einen großen Umweg bergauf gehen müssen. Also fuhr ich per Anhalter nach Porto Moniz. Von dort aus fuhr ich am Nachmittag mit dem Bus nach Funchal und übernachtete in einem Hostel.




                              Tag 10 Halbinsel Sao Lourenco


                              Den Vormittag schlief ich lange, chillte im Hostel und kaufte für die letzte Nacht in Zelt ein. Ich wollte erneut zur Halbinsel Sao Lourenco, da mir dieser Ort so gut gefallen hatte und ich es beim ersten Mal nicht richtig genießen konnte. Mit dem Bus fuhr im zum Ausgangpunkt.

                              Hier ein paar Impressionen:







                              Das letzte Stück führte in der sengenden Sonne steil hinauf. Mit dem schweren Rucksack (kein Trinkwasser vor Ort) schleppte ich mich keuchend hoch. Dort machte ich eine längere Pause. Die Aussicht war grandios!



                              Später ging ich hínunter zum Camp und verbrachte den Abend alleine. Direkt beim Caso do Sardinha zeltete anscheinend eine Gruppe Jugendliche. Es kam mir vor wie ein Schulausflug.

                              Tag 11 Zurück nach Funchal

                              Diesmal trat ich den Rückweg zur Bushaltestelle in aller Ruhe an und genoss, was die Natur hier geschaffen hat.





                              Mit dem Bus fuhr ich zurück nach Funchal und lief zu meinem Hostel. Dort kochte ich mir etwas und verbrachte den Abend mit zwei coolen Mädels, die auch dort übernachteten. Am darauffolgenden Tag flog ich heim.

                              Ende

                              Bei Fragen helfe ich gerne weiter

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                              • Gast20200707
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                                Dauerbesucher
                                • 25.05.2013
                                • 764
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                                #16
                                AW: [PT] Madeira Trekking von Ost nach West

                                Danke Dir für den Bericht, habe vieles von unserer Tour 2017 wieder erkannt
                                und interessiert mitgelesen.

                                Du meintest sicher die Casa do Ruivo, die wieder offen hat. Bei uns war sie damals
                                verschlossen und herunter gekommen. Anscheinend hat der Wandertourismus wieder
                                zugenommen, wenn so abgelegene wieder Hütten aufmachen.

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                                • DerDirch
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                                  • 25.12.2020
                                  • 61
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                                  #17
                                  Auch wenn der Bericht bisken her ist.

                                  Wahnsinns toller Bericht,
                                  sehr schön zu lesen. Danke

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