[CA] Northern Rockies Traverse 2019

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  • berniehh
    Fuchs
    • 31.01.2011
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    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

    Zitat von Bambus Beitrag anzeigen
    Ich bewundere deine Gelassenheit in Bezug auf Zeit, Zeitpläne und Startzeiten.
    Danke für deinen Kommentar
    Auf Tour habe ich meine Zeitpläne eigentlich immer gut im Blick und kann auch ganz gut abschätzen ob ich mir halbe oder ganze Ruhetage leisten kann
    www.trekking.magix.net

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    • d94
      Gerne im Forum
      • 29.04.2017
      • 97
      • Privat

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      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
      Danke für deinen Kommentar
      Auf Tour habe ich meine Zeitpläne eigentlich immer gut im Blick und kann auch ganz gut abschätzen ob ich mir halbe oder ganze Ruhetage leisten kann
      Ich frag mich ja beim Lesen manchmal ob da gelegentlich der Wunsch aufkommt, in einer besonders schönen Gegend jetzt mal eine Woche zu verbringen, und statt Strecke zu machen erstmal beispielsweise die umliegenden Gipfel zu besteigen, etc.

      Ich meine, einerseits basiert das ganze Konzept so einer Tour darauf, dass man mit dem vorhandenen Essen in einer bestimmten Zeit die Strecke hinter sich bringt, andererseits sind das doch Gegenden wo die Wahrscheinlichkeit wohl garnicht so gering ist dass man sie im Leben kein zweites Mal sieht.

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      • berniehh
        Fuchs
        • 31.01.2011
        • 2402
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        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

        Zitat von d94 Beitrag anzeigen
        Ich frag mich ja beim Lesen manchmal ob da gelegentlich der Wunsch aufkommt, in einer besonders schönen Gegend jetzt mal eine Woche zu verbringen, und statt Strecke zu machen erstmal beispielsweise die umliegenden Gipfel zu besteigen, etc.

        Ich meine, einerseits basiert das ganze Konzept so einer Tour darauf, dass man mit dem vorhandenen Essen in einer bestimmten Zeit die Strecke hinter sich bringt, andererseits sind das doch Gegenden wo die Wahrscheinlichkeit wohl garnicht so gering ist dass man sie im Leben kein zweites Mal sieht.
        Naja, eine ganze Woche in einem Camp zu verbringen wäre mir schon deutlich zu lange Aber mal einen Tag zu pausieren, um einen Abstecher auf einen Berg zu machen, warum nicht.
        Auf dieser Tour hat sich das aber irgendwie nie ergeben, aus mehreren Gründen:
        1) Wetter
        2) ich musste Strecke machen um die Route zu schaffen.
        3) Bären. Mal für paar Stunden mein Camp verlassen würde ich mich trauen, aber wenn ich es den ganzen Tag unbeaufsichtigt zurücklassen müsste, während ich auf einen Berg steige, würde mich ein mulmiges Gefühl beschleichen
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        • berniehh
          Fuchs
          • 31.01.2011
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          • Meine Reisen

          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

          43.Tag (31):

          Mal wieder bestimmt ein graues Schauerwetter den Morgen. Der Regen hört glücklicherweise bald auf und für den Rest des Tages ist es bewölkt mit Sonnendurchbrüche.
          Um 11:50 wander ich los, als die Vegetation einigermaßen getrocknet ist.

          Es sind noch fünf Tage zu meinem food-drop am Head Camp und ich liege noch gut in der Zeit.


          ich wander talabwärts, teils im Flussbett und teils auf schmalen Pfad durch Wald.


          herrlicher Flussblick

          Bald stoße ich auf einen gut folgbaren Pfad, der zwei Kilometer von meinem Camp den Muskwa River verlässt und bergauf durch moosigen Bergwald über einen kleinen Sattel führt in ein von rechts einmündenes Nebental rein. Dieses Nebental will ich hochwandern zum nächsten Pass.


          gut folgbarer Pfad über kleinen Waldsattel


          vom Sattel geht´s auf der anderen Seite 100 m abwärts in dieses größere Nebental rein.
          Der tote Wald dahinten stammt von einem früheren Waldbrand.



          unten am Fluss mache ich erstmal Mittagspause.


          der schmale und teils verwachsene Pfad führt noch ein Stück am Fluss entlang talaufwärts.

          Es wird immer mehr zum Gezwänge durch den Busch, bis der Pfad sich bald komplett verliert, bzw. ich ihn nicht mehr wiederfinde.


          weiter geht´s weglos im Flussbett


          der Fluss muss ständig gefurtet werden. Zum Glück ist das Wasser nur knietief und das Vorwärtskommen gut.


          eine herrliche Gegend ist dies

          Irgendwann verengt sich das Tal und steigt über Felsbrocken leicht an. Das einfache Gelände scheint erstmal vorbei zu sein und wer weiss wann ich ab hier die nächsten guten Campstellen finde. Daher will ich für heute Schluss machen.
          Eine ganze Weile suche ich die Gegend nach einer brauchbaren Campstelle ab, finde aber zunächst keine, bis ich schließlich weglos in den Wald reinwander und über 100 m weit drin plötzlich auf ein altes Jägercamp stoße. Das ist ja mal eine absolute Traumcampstelle und komplett versteckt Keine Ahnung wann hier die letzten Leute waren, dieses Jahr bestimmt noch nicht. Die Campstelle sieht ewig nicht benutzt aus.


          Camp 43 (1282 m)

          44.Tag (32):

          Nun bin ich schon über einen Monat unterwegs seit ich vom Muncho Lake gestartet bin und habe seitdem noch keine Menschen gesehen.
          Es sind zwei Grad am Morgen und Wolkenlos. So ein Traumwetter gabs schon seit einer Woche nicht mehr.
          Um 9 Uhr starte ich.........


          weglos wander ich im steinigem Flussbett weiter talaufwärts......


          es geht über größere Steine und das Tal steigt sanft an.


          nach über einen Kilometer gabelt sich der Fluss. Ich nehme den linken Zweig (links von dem Felshügel), der dann durch eine fast einen Kilometer lange Schlucht führt.


          durch die Schlucht


          Blick zurück talabwärts


          hinter der Schlucht wird der Talboden wieder weit und flach


          und das Vorwärtskommen im gerölligem Flussbett ist gut


          hier ein gutes Plätzchen für eine zweite Frühstückspause

          Kurz darauf kommt der Fluss von links aus einem hochalpinem Tal geflossen. Ich verlasse ihn und wander geradeaus weiter über einen flachen grasigen Sattel, ein sanfter Übergang in ein Kwadacha River Talzweig. Den Einzugsbereich des Muskwa verlasse ich nun.


          flacher Sattel (1390 m) zum Kwadacha River.
          Hier stoße ich wieder auf einen schmalen Pfad, der über diese anderthalb Kilometer lange Grassenke führt.


          Die erste Hälfte der Grassenke ist noch einfach, aber dann wirds nervig und langsam. Zunächst muss ein Sumpfgebiet durchquert werden, gefolgt von einer üblen Buschhölle, der Pfad komplett verwachsen und nur noch schwer zu finden. Dann folgen wieder Sumpfabschnitte gemischt mit Busch, eine sehr unangenehme Route

          Dann fällt es ab in ein herrliches bewaldetes Tal und der Pfad ist wieder deutlich erkennbar.


          es geht diese Talstufe runter in ein Kwadacha River Talzweig, das nach rechts abwärts führt.
          Ich will gleich dahinten wieder nach links in ein enges Tal einbiegen, das hoch zum nächsten Pass führt.....



          der Pfad führt durch dichten Nadelwald talabwärts.....


          bei der Talgabelung verlasse ich den Pfad und plackere mich durch den Busch zum Fluss (1252 m).
          Hier lasse ich erstmal meinen Rucksack liegen und kundschafte eine gangbare Route aus, in den nach links hochführenden Talzweig rein.



          einen Pfad finde ich zwar nicht, dafür ein verbuschtes Felsbrockenflussbett und die Erkenntnis daß der Weiterweg sehr hart wird


          nach nur halben Kilometer wird´s mir deutlich zu hart!
          Ich sehe nur noch die Möglichkeit rechts hochzusteigen und weglos den steilen Busch- und Gestrüpphang Richtung talaufwärts zu traversieren. Wegen steiler Felsen komme ich leider nicht bis ganz oberhalb der Buschgrenze.



          die grandiose Aussicht entschädigt für alle Strapazen


          als der Hang schwieriger wird steige ich steil wieder runter zum Fluss, wo ich doch tatsächlich auf die verwachsenen Überreste eines alten Pfades stoße, der sich für den nächsten Kilometer einigermaßen folgen lässt, wenn auch mit ständigem Rumgesuche.
          Hier blickt man talabwärts.



          das Tal steigt an und die Route verliert sich immer mehr im undurchdringlichen Busch. Nach einem Kilometer ist die Route ganz weg und sie findet sich auch nach längerer Rumsuchzeit nicht mehr wieder.
          Unten am Bach geht´s dann gar nicht mehr vorwärts, der Busch ist zu undurchdringlich



          wiedermal bleibt mir nur noch die Möglichkeit den steilen Hang hochzusteigen, diesmal bis ganz oberhalb der Buschgrenze.


          es hat sich inzwischen bewölkt.
          Durch offenes alpines Gelände traversiere ich den Hang weiter Richtung talaufwärts, im auf und ab über Bergrücken.....



          dann durch grasiges Gelände wieder runter auf den Talboden.


          das Tal steigt für 150 Höhenmeter an ins hochalpine Gelände.
          Hier blickt man zurück talabwärts.



          namenloser Gletscher


          oberhalb der Talstufe erreiche ich diesen anderthalb Kilometer langen namenlosen Bergsee auf 1850 m Höhe, vor grandioser Kulisse




          mein nächster Pass kommt in Sicht. Den will ich aber erst morgen queren.
          Nach 14 Kilometern in 8 Stunden Wanderung reicht es mir für heute auch.



          Camp 44 (1850 m), eine spektakuläre Camp-Location!
          Mein Zelt steht zwar ungeschützt da, aber das Wetter ist momentan ganz OK, zwar bewölkt und regnerisch, aber kein Wind.



          dort unten mein Zelt




          ganz klein sieht man dort unten mein Zelt.


          meine Route für morgen

          Zuletzt geändert von berniehh; 28.11.2019, 21:23.
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          • rumpelstil
            Alter Hase
            • 12.05.2013
            • 2700
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

            Sehr cool, dieser Minigletscher auf der anderen Seeseite.

            Wieder mal ein spektakulärer Tag, danke für den Bericht!

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            • HO
              Erfahren
              • 04.02.2016
              • 188
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

              Hallo Berniehh,
              geniale Tour - sauber vorbereitet und Klasse umgesetzt! Wenn ich den Bericht so lese und die schönen Bilder sehe denke ich mir oft - mehr Wildnis geht eigentlich kaum. Bei so einer langen und einsamen Tour und in dieser Abgeschiedenheit spielt der mentale Faktor sicherlich eine erhebliche Rolle. Ich würde das im "Bärengebiet" nicht durchstehen. Spätestens in den langen Nächten würde sich bei mir die Gewissheit einschleichen, dass die Bären eindeutig in der Überzahl sind , .... tagsüber wäre man ja schön beschäftigt und von abtrünnigen Gedanken abgelenkt, aber nachts?
              Vielen Dank für den Bericht und ich freue mich darauf wie es weitergeht.

              Gruß! Gert

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              • d94
                Gerne im Forum
                • 29.04.2017
                • 97
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                43.Tag (31):

                vom Sattel geht´s auf der anderen Seite 100 m abwärts in dieses größere Nebental rein.
                Der tote Wald dahinten stammt von einem früheren Waldbrand.
                Was ich mich bei ähnlichen Bildern schon ein paarmal gefragt habe: Wie entstehen diese großen Buschbereiche wie im Vordergrund hinter dem Bach zu sehen?

                Was hindert den hohen Nadelbaumwald im Hintergrund daran, sich in diesen Bereich auszubreiten? Sind das Spätfolgen früherer Waldbrände? Oder hat hier doch in historischer Zeit schonmal der Mensch eingegriffen, sprich war dieses Gebiet schon immer so menschenleer, oder war da schonmal etwas mehr los als heute?

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                • Mika Hautamaeki
                  Alter Hase
                  • 30.05.2007
                  • 3979
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                  Ohne vor Ort gewesen zu sein, tippe ich auf mehrere Faktoren.

                  1. Überreste von Waldbränden
                  2. Schlechter Untergrund (zu wenig Humus für Bäume)
                  3. starke überschwemmungen zur Schneeschmelze
                  4. hohe schneedecke im Winter und damit verbunden spätts aabschmelzen, resultierend in einer zu kurzen vegetationsperiode
                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                  A. v. Humboldt.

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                  • Pielinen
                    Fuchs
                    • 29.08.2009
                    • 1348
                    • Privat

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                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                    Es kann auch sein das der Busch erstmal wegbrennen, muss um Platz für Bäume zu machen.

                    So oder so, Toole Landschaft, macht richtig Lust auf Kanada, im Yukon sieht es ähnlich aus!
                    Wer nichts weiß muss alles glauben...

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                    • berniehh
                      Fuchs
                      • 31.01.2011
                      • 2402
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                      Vielen Dank für Eure netten Kommentare

                      Zitat von HO Beitrag anzeigen
                      Ich würde das im "Bärengebiet" nicht durchstehen. Spätestens in den langen Nächten würde sich bei mir die Gewissheit einschleichen, dass die Bären eindeutig in der Überzahl sind , .... tagsüber wäre man ja schön beschäftigt und von abtrünnigen Gedanken abgelenkt, aber nachts?
                      Gert
                      Ich weiss noch wie ich auf meinen ersten Trekkingtagen meiner ersten Nordamerikareise auch Schiss hatte. Das legt sich aber ganz schnell und man gewöhnt sich daran jederzeit einen Bären begegnen zu können. Im Endeffekt meiden Bären den Menschen und wenn man sich richtig verhält wird auch nichts passieren.
                      Paar basic Regelungen zu kennen ist zwar ganz gut und auch notwendig, aber die übertriebenen Vorsichtsmaßregeln und Angstmacherei, wie sie in manchen Nationalparks betrieben werden, incl. Bärenkanisterpflicht in einigen Gegenden der USA, halte ich für überflüssig.
                      Zur Not hat man ja noch das Bärenspray, das einem Sicherheit suggeriert. Das hat in Kanada eigentlich jeder dabei, der in die Wildnis geht.

                      Zitat von d94 Beitrag anzeigen
                      Was ich mich bei ähnlichen Bildern schon ein paarmal gefragt habe: Wie entstehen diese großen Buschbereiche wie im Vordergrund hinter dem Bach zu sehen?

                      Was hindert den hohen Nadelbaumwald im Hintergrund daran, sich in diesen Bereich auszubreiten? Sind das Spätfolgen früherer Waldbrände? Oder hat hier doch in historischer Zeit schonmal der Mensch eingegriffen, sprich war dieses Gebiet schon immer so menschenleer, oder war da schonmal etwas mehr los als heute?
                      Wie die Buschflächen genau entstanden sind weiss ich natürlich nicht, ich kann aber ausschließen daß sie durch frühere Waldbrände oder durch Menscheneingriffe entstanden sind. Nach Waldbränden entstehen zwar auch undurchdringliche Buschflächen, die kann man aber ganz deutlich von jenen Buschflächen unterscheiden, die auf natürlicher Weise entstanden sind.

                      Im Endeffekt zählen diese überall verbreiteten Buschflächen zum normalen Landschaftsbild ab einer bestimmten Höhe im recht ausgedehnten Übergangsbereich zwischen Wald und Alpinzone im gesamten nördlichen Teil des nordamerikanischen Kontinents. Das ist nicht nur in den nördlichen Rockies so, sondern auch in den Coast Mountains und südalaskanischen Gebirgen sind diese Buschzonen vertreten.

                      Was die Rockies betrifft, kann man sagen, je weiter nach Süden man kommt, desto weniger die Buschflächen. Zum Beispiel in den Nationalparks Banff- und Jasper sind sie schon fast nicht mehr vorhanden, und wenn dann nur noch wenig verglichen mit den Buschflächen der nördlichen Rockies. Was aber nicht heisst daß die Wälder dort weglos einfach wären. Man kann aber sagen daß der generelle Schwierigkeitsgrad des weglos wanderns in den nördlichen Rockies höher liegt wie weiter südlich.
                      www.trekking.magix.net

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                      • berniehh
                        Fuchs
                        • 31.01.2011
                        • 2402
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                        AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                        45.Tag (33):

                        Kühle 5 Grad mit Dauerregen bringen mich dazu noch länger im Schlafsack liegen zu bleiben. Es hat auch schon die ganze Nacht geregnet.

                        Um 13:45 breche ich im leichten Regen auf, immerhin kommt jetzt ab und zu mal kurz die Sonne raus.

                        Diese sehr attraktive Gegend lädt eigentlich zu einer weiteren Erkundung ein. Bis gestern hatte ich auch noch den Plan einen kurzen Abstecher auf einen Berg zu machen. Bei dem Wetter entscheide ich mich aber dagegen und will nur noch schnell über den Pass kommen.


                        im leichten weglosen Gelände wander ich das Seeufer entlang.














                        hier habe ich das obere Seende erreicht


                        nun geht´s auf Stein- und Geröllboden sanft hoch zum Pass


                        Blick zurück zum See


                        kurz unterhalb der Passhöhe liegt dieser kleine See


                        nach einer Stunde erreiche ich die sanfte Passhöhe.
                        Pass Nr. 21 (1965 m)



                        auf der anderen Seite geht es auf grasigem Boden dieses alpine Tal abwärts.
                        Nun bin ich wieder in einem Nebental zum Muskwa River.



                        der leichte Regen hört nun endlich auf und die Sonne kommt mehr und mehr raus.
                        So wird die Landschaft doch gleich viel beeindruckener.



                        Blick zurück zum Pass


                        ein spektakuläres Tal ist dies


                        es geht tiefer nach unten


                        Blick zurück


                        dreieinhalb Kilometer vom Pass kurvt sich das Tal scharf nach links und weitet sich zu dieser attraktiven Talsenke, die sich auch gut zum campen eignen würde.
                        Ich will dahinten rechts wieder hochsteigen über den Bergrücken in den nächsten Talzweig rein.



                        die alpine Buschzone beginnt dort unten auf 1564 m Höhe und ich mache am Bach eine kurze Essenspause.






                        es ist wirklich schön hier




                        fünfzehn Minuten von meiner Essenspausenstelle verlasse ich das Tal und steige rechts über den Bergrücken




                        Blick Richtung talabwärts


                        bald komme ich oben an (1787 m)


                        auf der anderen Seite geht es ein kurzes Stückchen runter in dieses attraktive Hochtal.


                        das sieht doch nach einer tollen Campstelle aus


                        namenloser Bergsee (1743 m) mit meinen morgigen Pass.




                        direkt am Ufer ist mir der Boden zum campen zu feucht


                        aber ein Stückchen vom See weg ist es perfekt
                        Camp 45 (1743 m)




                        Mein nächster Pass wird mich morgen ins Prophet River Valley führen, wo mein food-drop liegt
                        Zuletzt geändert von berniehh; 30.11.2019, 16:59.
                        www.trekking.magix.net

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                        • Pfiffie
                          Fuchs
                          • 10.10.2017
                          • 2024
                          • Privat

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                          AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                          Wow, ich bin begeistert von deinem Bericht. Ich frag mich die ganze Zeit "Kommt der da wieder raus", ja klar sonst gäbe es kein Bericht

                          Mich würde mal interessieren wie du dich während der 12Monate vor der Tour und danach betätigst um so eine Tour zu meistern? Hast du nach der Tour starke Leistungeinbrüche, weil der Körper zum Beispiel nun seine Zeit haben will? Jeder ist ja anders, es würde mich aber mal interessieren.


                          Grüße Maik
                          "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                          • Meer Berge
                            Fuchs
                            • 10.07.2008
                            • 2381
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                            AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                            Herrlich, diese türkisen Bergseen vor der Gletscherrest-Kulisse!

                            Und den ganzen Tag kein Buschgehacke! Toller Wandertag in toller Gegend!

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                            • TilmannG
                              Fuchs
                              • 29.10.2013
                              • 1332
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                              Jap, die Berge und Gletscher sind wirklich schick, da könnte man so manches Ziel finden ;)

                              Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                              ....

                              Im Endeffekt zählen diese überall verbreiteten Buschflächen zum normalen Landschaftsbild ab einer bestimmten Höhe im recht ausgedehnten Übergangsbereich zwischen Wald und Alpinzone im gesamten nördlichen Teil des nordamerikanischen Kontinents. Das ist nicht nur in den nördlichen Rockies so, sondern auch in den Coast Mountains und südalaskanischen Gebirgen sind diese Buschzonen vertreten.

                              Was die Rockies betrifft, kann man sagen, je weiter nach Süden man kommt, desto weniger die Buschflächen. Zum Beispiel in den Nationalparks Banff- und Jasper sind sie schon fast nicht mehr vorhanden, und wenn dann nur noch wenig verglichen mit den Buschflächen der nördlichen Rockies. Was aber nicht heisst daß die Wälder dort weglos einfach wären. Man kann aber sagen daß der generelle Schwierigkeitsgrad des weglos wanderns in den nördlichen Rockies höher liegt wie weiter südlich.
                              In den Coast Mountains so auf der Breite von Banff gibt es diese Buschflächen häufig. Wenn man aus dem Wald kommt sind die eine absolute Erleichterung. Weglos wandern ist dort sehr brutal, deutlich heftiger als in den Rockies auf gleicher Breite. Wir sind jedenfalls daran gescheitert, den Mt Waddington fussläufig zu erreichen. Wenn ihr mögt, schaut in meine Kanada-Galerie. Gibt dort ein paar Fotos zu, am Nirvana-Pass und Twist Creek.

                              Menschlichen Einfluss kann man definitiv ausschliessen. Ob es mal mehr große Weidetiere gab? Ist eigentlich nicht das Terrain von Bisons. In den von uns besuchten Tälern der Pacific Coast Mountains gab es Ende der 80er mal eine Borkenkäferepidemie, die Leichen der Bäume liegen jetzt noch übereinander als hätten Riesen Mikado gespielt.

                              Grüße von Tilmann
                              Zuletzt geändert von TilmannG; 30.11.2019, 18:01.
                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                              • berniehh
                                Fuchs
                                • 31.01.2011
                                • 2402
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                                Vielen Dank für Eure Kommentare

                                Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                Mich würde mal interessieren wie du dich während der 12Monate vor der Tour und danach betätigst um so eine Tour zu meistern?
                                Hallo Maik,
                                allein durch meinen Job als Fahrradkurier und Umzugshelfer bin ich 5 Tage die Woche je 10 Stunden in Bewegung. Weiteren Sport mache ich nicht mehr, sondern bin froh am Wochenende meine Ruhe zu haben

                                Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                Hast du nach der Tour starke Leistungeinbrüche, weil der Körper zum Beispiel nun seine Zeit haben will? Jeder ist ja anders, es würde mich aber mal interessieren.
                                Überhaupt nicht, eher das Gegenteil ist der Fall. Die erste Arbeitswoche nach so einer Tour bin ich i.d.Regel besonders fit, leistungsfähig und motiviert.

                                Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                Wenn ihr mögt, schaut in meine Kanada-Galerie. Gibt dort ein paar Fotos zu, am Nirvana-Pass und Twist Creek.
                                danke! Deine Fotos hatte ich mir vor längerer Zeit schonmal angeschaut und gestern noch einmal.
                                Sie sind der absolute Hammer
                                Auf meiner nächsten Nordamerikareise stehen die Coast Mountains ganz oben auf der Liste meiner Traumtrekkingziele
                                www.trekking.magix.net

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                                • Mortias
                                  Fuchs
                                  • 10.06.2004
                                  • 1194
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                                  AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                  Wirklich ganz große Unterhaltung Dein Bericht Bernd. Landschaftlich ein absolutes Highlight. Interessant fand ich jetzt Deinen Kommentar hinsichtlich des Buschbewuchses, dass dieser weiter nördlich generell schlimmer wird. Kannst Du denn dann sagen, dass dafür im Norden der Wald lichter ist? So von Deinen Bildern her sieht das ja immer noch nach extrem dichten Wald aus. Oder gibt es etwas anderes, was einem das Querfeldeinwandern leichter macht als in den südlicheren Rockies (z.B. eine signifikant niedrigere Baumgrenze)? Oder würdest Du generell sagen, dass das Wandern in den nördlichen Rockies einfach grundsätzlich schwerer ist, man dafür aber mit absoluter Wildnis und Einsamkeit belohnt wird, welches (zumindest für Dich) die Strapazen rechtfertigt?

                                  Ach so, und noch ein Kommentar zum Wetter. Du hast ja geschrieben, dass der Sommer für die dortigen Verhältnisse sehr schlecht gewesen sei. Naja, und ich sehe da dann ständig Deine Bilder mit den genialen Aussichten und frage ich stets wann denn dann das wirklich schlechte Wetter kommt. Sprich das wo man mehrere Tage bei tiefhängenden Wolken und Dauerregen eigentlich gar nichts von der Landschaft mitbekommt. Soweit ich weiß hast Du das bei Deiner Lapplandtour ja selbst zu Genüge miterleben dürfen. Würdest Du daher sagen, dass es diesbezüglich in den nördlichen Rockies grundsätzlich freundlicher war als in Lappland?

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                                  • berniehh
                                    Fuchs
                                    • 31.01.2011
                                    • 2402
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                                    AW: [CA] Northern Rockies Traverse 2019

                                    Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                    Wirklich ganz große Unterhaltung Dein Bericht Bernd. Landschaftlich ein absolutes Highlight.
                                    Danke Matthias, es freut mich daß dir die Gegend gefällt

                                    Bezüglich deiner Fragen hier mal der Direktvergleich zwischen den nördlichen Rockies und den südlichen kanadischen Rockies in den Nationalparks Banff und Jasper, sowie Umgebung:

                                    Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                    Interessant fand ich jetzt Deinen Kommentar hinsichtlich des Buschbewuchses, dass dieser weiter nördlich generell schlimmer wird. Kannst Du denn dann sagen, dass dafür im Norden der Wald lichter ist? So von Deinen Bildern her sieht das ja immer noch nach extrem dichten Wald aus. Oder gibt es etwas anderes, was einem das Querfeldeinwandern leichter macht als in den südlicheren Rockies (z.B. eine signifikant niedrigere Baumgrenze)?
                                    Nein, der Wald ist im Norden nicht lichter wie im Süden, sondern genauso dicht. Das einzigste was das Weglos wandern im Norden schwieriger macht ist die überall verbreitete alpine Buschzone, die im süden, bis auf paar kaum erwähnenswerte Abschnitte, fast vollständig fehlt. Ich spreche jetzt von normalem Busch und Gestrüpp. Dazu kommt dann noch die alpine Nadelbuschzone, die im Norden auch ziemlich undurchdringlich ist. Im Süden sind die höchsten alpinen Nadelwaldabschnitte dagegen leicht durchwanderbar, jedenfalls da wo ich war.

                                    Es gibt auch nichts anderes was einem das weglos wandern im Norden einfacher macht als im Süden, auch nicht die signifikant niedrigere Baumgrenze.
                                    Im Norden liegt sie bei ca. 1600 m und im Süden bei ca. 2200 m (plus/minus).
                                    Dafür liegen die Talböden im Norden durchschnittlich 1000 m tiefer als die Talböden in den Trekkinggegenden des Südens.

                                    Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                    Oder würdest Du generell sagen, dass das Wandern in den nördlichen Rockies einfach grundsätzlich schwerer ist, man dafür aber mit absoluter Wildnis und Einsamkeit belohnt wird, welches (zumindest für Dich) die Strapazen rechtfertigt?
                                    Ja das Wandern ist in den nördlichen Rockies definitiv schwerer als im Süden, wobei ich mich jetzt nicht nur auf das weglos wandern allein beziehe, sondern auf das Wandern allgemein, also inclusive Trailnetz. Im Süden hast du halt ein sehr gutes und viel besseres Trailnetz als im Norden.
                                    Obwohl ich auf meiner großen Rocky Mountains Traverse von 2008 durch Banff, Jasper & Umgebung durch einige schwierige weglose Abschnitte gekommen bin, lag mein durchschnittlicher Kilometerschnitt deutlich höher als im Norden, weil ich auch sehr oft und lange auf gute Trails gewandert bin.

                                    Ja, ich würde sagen daß die absolute Wildnis und Einsamkeit, sowie großflächige Unerschlossenheit, die Nördlichen Rockies als Trekkinggegend in meinen Augen drastisch aufwertet. Das ist jetzt mein persönlicher Geschmack. Wer leichteres Wandern bevorzugt, dem werden die südlichen Rockies besser gefallen.
                                    In den Coast Mountains ist das Wandern dagegen noch schwerer wie in den nördlichen Rockies.

                                    Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                    Ach so, und noch ein Kommentar zum Wetter. Du hast ja geschrieben, dass der Sommer für die dortigen Verhältnisse sehr schlecht gewesen sei. Naja, und ich sehe da dann ständig Deine Bilder mit den genialen Aussichten und frage ich stets wann denn dann das wirklich schlechte Wetter kommt. Sprich das wo man mehrere Tage bei tiefhängenden Wolken und Dauerregen eigentlich gar nichts von der Landschaft mitbekommt. Soweit ich weiß hast Du das bei Deiner Lapplandtour ja selbst zu Genüge miterleben dürfen. Würdest Du daher sagen, dass es diesbezüglich in den nördlichen Rockies grundsätzlich freundlicher war als in Lappland?
                                    Naja bei dem wirklich schlechtem Wetter bin ich halt nicht gewandert sondern im Zelt liegengeblieben und habe keine Fotos gemacht
                                    Stimmt, auf meiner Lapplandtour hatte ich auch einen ungewöhnlich schlechten Sommer. Spontan auf die Schnelle fällt mir jetzt ein daß es auf meiner Lapplandtour mehrmals für mehrere Tage am Stück nonstopp geregnet hat.
                                    Das hatte ich in den Rockies glücklicherweise nicht. Da war es halt nur wechselhaft und unbeständig, hin und wieder mal einen halben oder dreiviertel Tag Dauerregen, aber sonst fast dauerhaft nur Schauer. Man konnte also jeden Tag wandern, auch wenn ich oft erst Mittags oder Nachmittags gestartet bin.
                                    Wirkliche Schönwettertage, also komplett regenfrei, konnte man locker an zwei Händen abzählen.
                                    Zuletzt geändert von berniehh; 03.12.2019, 22:32.
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                                      Warum ist das Wandern in den Coast Mountains noch schwerer? (Ich kenne Wrangells St. Elias. Da ist der Busch teilweise wirklich die Hölle u.a. wegen devils club. Bin aber nicht sicher, ob das noch zu Coast Mountains zählt oder ob Du einen anderen Grund meinst.)

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                                      • berniehh
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                                        • 31.01.2011
                                        • 2402
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                                        Zitat von Shades Beitrag anzeigen
                                        Warum ist das Wandern in den Coast Mountains noch schwerer? (Ich kenne Wrangells St. Elias. Da ist der Busch teilweise wirklich die Hölle u.a. wegen devils club. Bin aber nicht sicher, ob das noch zu Coast Mountains zählt oder ob Du einen anderen Grund meinst.)
                                        Wrangell St. Elias kenne ich nicht, dafür Misty Fiords Wilderness, Stikine- LeConte Wilderness sowie die gesamte Umgebung auf kanadischer sowie Alaskaseite.
                                        Ja, der Waldboden war großflächig mit devils Club bestanden, ein wahres Teufelszeug!!
                                        Dazu kommt die undurchdringliche alpine Buschzone, durch die man kaum Wildpfade findet, im Gegensatz zu den nördlichen Rockies. Die Topographie ist in den Coast Mountains tendenziell auch steiler.
                                        Auch wenn es in den Coast Mountains große Gletscherflächen gibt, auf denen man gut vorwärts kommt, ich bin da einmal 18 Tage am Stück über Gletscher gewandert, lag mein durchschnittlicher Kilometerschnitt niedriger wie in den nördlichen Rockies. Ohne die Gletschergebiete läge er sogar noch niedriger An einigen Tagen 4 bis 5 Kilometer in 10 Stunden!
                                        Zuletzt geändert von berniehh; 03.12.2019, 23:12.
                                        www.trekking.magix.net

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                                          • 31.01.2011
                                          • 2402
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                                          46.Tag (34):

                                          Der Morgen ist ziemlich ungemütlich, nur 5 Grad mit heftigem Regen und Windböen bis 9 Uhr. Danach beruhigt sich das Wetter. Bin froh daß mein Zelt das unbeschadet überstanden hat.
                                          Um 11:45 breche ich endlich auf, bei weiterhin üblen Suppenwetter, Regen, regnerisch und permanente Schauer den ganzen Tag, nur mit paar kurze Unterbrechungen dazwischen, teils auch noch windig.


                                          meine Campstelle gestern am späten Abend


                                          und so sieht es heute während einer Regenpause am Vormittag aus.


                                          weglos wander ich das linke Seeufer entlang










                                          nach anderthalb Kilometern erreiche ich das obere Ende des Sees.


                                          es ist immer noch grau und kalt, langsam fängt es wieder an zu regnen.


                                          auf Stein- und Geröllhang geht es weglos nach oben.




                                          im leichten Regen wander ich hoch zum Pass


                                          nach 1h25 komme ich oben an.
                                          Pass Nr. 22 (2011 m)



                                          Blick zurück


                                          den Einzugsbereich des Muskwa River verlasse ich nun endgültig. Laut Karte müsste hier auch der Northern Rocky Mountains Provincial Park zuende sein.


                                          auf der anderen Seite geht es ein sanftes Grashochtal abwärts


                                          Blick zurück zum Pass


                                          schon bald fällt dieses Hochtal steil ab ins ziemlich verbuschte obere Ende des Prophet River Valleys.
                                          Es ist immer noch nass und suppig, mit permanente Schauer.



                                          im Gegensatz zu den südlichen kanadischen Rockies, wo sich der niedrige alpine Nadelbaumbewuchs meistens gut durchwandern lässt, ist er hier in den nördlichen Rockies oft nahezu undurchdringlich. Man ist auf Pfade oder Wildpfade angewiesen um hier unten auf dem Talboden die Buschzone zu durchwandern.
                                          Bevor ich versuche mich dort durchzuwühlen, bleibe ich erstmal noch oberhalb der Buschzone und traversiere grasige Bergrücken und Hänge Richtung talabwärts.





                                          zwanzig Minuten später finde ich eine kleine flache Stelle für mein Zelt, wo ich im Regen erstmal mein Mittagspausencamp aufschlage (1836 m).


                                          Eigentlich wäre dies eine Traumcampstelle, aber bei dem Wetter möchte ich hier definitiv nicht übernachten
                                          Nach zweieinhalb Stunden permanenter Schauer, teils mit Windböen, baue ich in einer Regenpause fluchtartig das Camp wieder ab und sehe zu schnell runter ins Tal zu kommen.




                                          Weiterhin traversiere ich den alpinen Hang und laufe mich an steile Felsabbrüche fest. Es wäre zu riskant weiterzugehen! Daher drehe ich für ein kurzes Stück wieder um bis zu einer steilen Geröllrinne, die zwischen den Abbrüchen hindurch nach unten bis an die Buschgrenze führt. Dort kletter ich runter.


                                          Blick das Prophet River Valley abwärts von oberhalb der Abbrüche


                                          es geht hier steil nach unten.


                                          unten finde ich schmale verwachsene Wildpfade, auf denen ich mich durch die undurchdringliche alpine Nadelbuschzone zwänge.


                                          hier das nächste von links einmündene Nebental, das durch die Bachschlucht gequert werden muss.


                                          unten auf dem flachen Haupttalboden stoße ich im dichten Nadelwald durch Zufall auf ein altes Jägercamp, ein absolut perfektes Camp für mich. Der Regen wird wieder heftiger, daher schlage ich schnell mein Zelt auf.
                                          Camp 46 (1450 m)


                                          Morgen will ich das Head Camp erreichen, das nur noch 12 Kilometer talabwärts liegt.
                                          Zuletzt geändert von berniehh; 04.12.2019, 21:14.
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