[IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

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  • neumania
    Erfahren
    • 22.02.2015
    • 292
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    • Meine Reisen

    #41
    AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

    26.06.2019 Hlöðuvík


    „Highly recommandable!“ ist der Kommentar zu dieser Etappe in meinem Tourtagebuch und ja, es sollte wieder sehr schön werden


    Wegen der Sonne und deren Wärme im Zelt bin ich wieder gegen ½ acht auf. Das Frühstück ist dann allerdings eine eher kühle Angelegenheit, da der kalte Wind zurück ist, egal.
    Nachdem sich der Polarfuchs noch einmal zeigt und sich gebührend bewundern und fotografieren lässt, geht’s deshalb erst um ¼ vor zehn bei bestem Wanderwetter los.











    ...mal wieder Blick auf die gestrige Wandergegend



    da geht's gleich durch


    Es geht am Strand entlang um die Klippe herum und dann durch’s Auge; der Abstieg ist leider sehr viel steiler als der Weg herauf, wegen der Hilfsseile geht es aber trotz Gepäck einigermaßen gut hinab. Dann geht es aus dem Tal hoch Richtung Pass Atlaskarð, mit immer schönem Blick, aber die Höhenmeter lassen mich zwischenzeitlich schon pusten.


    dieses Tal will durchwandert werden, geht schlimmer



    angeschwemmtes Holz



    noch einmal weiter Blick zurück auf Hornbjarg


    Oben am Atlaskarð dann eine unangenehme Überraschung: auf der anderen Seite befindet sich unter mir ein sehr steiles Altschneefeld, das auch nicht mehr wirklich stabil aussieht. Egal, links daran vorbei, halb auf dem Poppes, halb auf allen Vieren rückwärts, geht auch das irgendwie.
    Leider erst von unten sehe ich, dass es eine gangbare Traverse durch den Schnee gibt, die momentan wohl der Weg ist, egal


    das war's Schneefeld


    Anschließend zieht es sich ein wenig über gerölligen Untergrund Richtung Skálakambur, die meisten noch kommenden Schneefelder sind zum Glück stabil oder ich kann sie umgehen. Nach einer Furt bin ich dann am Pass Skálakambur mit schönstem Blick in’s Tal. Wieder einmal abgefahren diese Aussicht!



    erst einmal Blick zurück auf die Geröllebene und den letzten Pass...



    ...dann Blick voraus mit Blick in's Tal bzw. in die Bucht


    Direkt am Pass treffe ich drei deutsche Wanderer; wir kommen natürlich mal wieder in’s Quatschen und zwar solange, bis uns allen kalt wird, dann geht’s hinunter in’s liebliche Tal.

    Der Ausblick voraus bleibt wunderschön, der Blick zurück zum Pass ist allerdings auch imposant; kaum zu glauben, dass ich da oben her komme…


    ...irgendwo aus dem linken Drittel komme ich her, der Weg ist nicht wirklich zu erkennen



    Blick voraus, auf Höhe des Strandes liegt dann der Campingplatz


    Einen schönen Wasserfall gibt es auch; Wanderherz, was willst Du mehr?





    noch einmal der Blick zurück



    vor dem Bergmassiv kann man mit gutem Willen die orangene Notunterkunft erkennen


    Zur Abrundung der Wanderung wird die letzte Furt vor’m Zeltplatz durch eine Polarfuchssichtung versüßt, alles einfach schön!


    Polarfuchs ahoi


    Ach ja, Ankunft ¼ nach vier, mit 6 ½ Stunden trotz Fotografieren und Quatschen mal wieder viel Zeit für angeblich 9 Kilometer…

    Ich streune noch ein wenig herum, genieße den Abend am Meer, und die Welt ist einfach schön und gut












    Gute Nacht

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    • Rattus
      Lebt im Forum
      • 15.09.2011
      • 5177
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

      Einfach nur traumhaft.
      Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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      • Spartaner
        Alter Hase
        • 24.01.2011
        • 4760
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

        Zitat von neumania Beitrag anzeigen

        angeschwemmtes Holz
        Mich würde ja mal interessieren, ob das angeschwemmte Holz in der Masse Naturbruchholz war, oder bereits gesägt und dann verschlampt wurde. Die Masse kommt ja wahrscheinlich aus Sibirien.

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        • Christoph123

          Anfänger im Forum
          • 20.09.2018
          • 12
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

          Schöner Bericht, bin gespannt auf den weiteren Verlauf!
          Hornstrandir werden wir hoffentlich im nächsten Sommer besuchen können. Die Vorfreude steigt angesichts der Fotos hier.

          @Uwe: Signierst du mir den Wanderführer, wenn wir uns über den Weg laufen?

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          • Dieter

            Dauerbesucher
            • 26.05.2002
            • 532
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

            Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
            Mich würde ja mal interessieren, ob das angeschwemmte Holz in der Masse Naturbruchholz war, oder bereits gesägt und dann verschlampt wurde. Die Masse kommt ja wahrscheinlich aus Sibirien.
            Ein spannendes Thema! Treibholz spielte als Ressource in der Geschichte Islands schon immer eine wichtige Rolle. Die Stämme die man jetzt findet sind zu 90% Waldkiefern aus Sibirien, davon am fehlenden Wurzelstock erkennbar "mehr als die Hälfte gefällt". Der Großteil der Bäume wurden mit der zunehmenden Erschließung Sibiriens in den Jahren 1920 - 1970 gefällt, wobei die anfänglichen Verlustraten bei der Flößerei von 50% auf 1% gesenkt werden konnten.
            Quelle:
            Lena Hellmann Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
            http://buentgen.com/wp-content/uploa...al.2015_GP.pdf


            Was aber erschreckend ist, ist die Menge an Plastikmüll die man an den Hornstrandir zwischen den Holzstämmen findet. Für die ist meines Erachtens in erster Linie die Fischerei verantwortlich.

            Dieter

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            • Mika Hautamaeki
              Alter Hase
              • 30.05.2007
              • 3979
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

              Ich wiederhole mich, das aber gerne: traumhaft
              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
              A. v. Humboldt.

              Kommentar


              • UG
                Anfänger im Forum
                • 06.07.2018
                • 45
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

                Zitat von Christoph123 Beitrag anzeigen
                Schöner Bericht, bin gespannt auf den weiteren Verlauf!
                Hornstrandir werden wir hoffentlich im nächsten Sommer besuchen können. Die Vorfreude steigt angesichts der Fotos hier.

                @Uwe: Signierst du mir den Wanderführer, wenn wir uns über den Weg laufen?
                Das kann ich gerne machen wenn du magst. Man kann sich auch ggf. im Vorfeld treffen, um aktuelle Informationen auszutauschen, besonders was die Schneemenge angeht.


                Zitat von Spartaner Beitrag anzeigen
                Mich würde ja mal interessieren, ob das angeschwemmte Holz in der Masse Naturbruchholz war, oder bereits gesägt und dann verschlampt wurde. Die Masse kommt ja wahrscheinlich aus Sibirien.
                Ich hätte noch einen kleinen Nachtrag zu Dieters Anmerkungen.
                Es gibt eine ältere wissenschaftliche Publikation von Ólafur Eggertsson. Er schreibt, dass obwohl an den Küsten von Ostgrönland auch Holzstämme aus Nordamerika gefunden werden, alle Stämme die bisher an Islands Küsten gefunden werden aus Sibirien stammen. Der größte Teil wiederum kommt aus der Region des Flusses Jenissei und dem Weißen Meer. Weitere Studien zeigten, dass die meisten Holzstämme der Kiefern und Fichten aus geschlagenem Holz bestehen, während die Stämme der Lärchen noch ihren Wurzelstock besitzen und deshalb als „natürliches“ Treibholz nach Island gedriftet sind.


                Zitat von Dieter Beitrag anzeigen
                Was aber erschreckend ist, ist die Menge an Plastikmüll die man an den Hornstrandir zwischen den Holzstämmen findet. Für die ist meines Erachtens in erster Linie die Fischerei verantwortlich.
                Das stimmt, aber zum Glück werden seit 2015 jährlich Sammelaktionen von Müll durchgeführt :
                https://www.icelandreview.com/news/m...-hornstrandir/
                https://www.icelandreview.com/news/t...dir-gesammelt/
                https://www.icelandreview.com/nature...ature-reserve/

                Uwe
                www.unique-iceland.de

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                • Spartaner
                  Alter Hase
                  • 24.01.2011
                  • 4760
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

                  Zitat von Dieter Beitrag anzeigen
                  Ein spannendes Thema! Treibholz spielte als Ressource in der Geschichte Islands schon immer eine wichtige Rolle. Die Stämme die man jetzt findet sind zu 90% Waldkiefern aus Sibirien, davon am fehlenden Wurzelstock erkennbar "mehr als die Hälfte gefällt". Der Großteil der Bäume wurden mit der zunehmenden Erschließung Sibiriens in den Jahren 1920 - 1970 gefällt, wobei die anfänglichen Verlustraten bei der Flößerei von 50% auf 1% gesenkt werden konnten.
                  Quelle:
                  Lena Hellmann Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
                  http://buentgen.com/wp-content/uploa...al.2015_GP.pdf
                  Zitat von UG Beitrag anzeigen
                  Ich hätte noch einen kleinen Nachtrag zu Dieters Anmerkungen.
                  Es gibt eine ältere wissenschaftliche Publikation von Ólafur Eggertsson. Er schreibt, dass obwohl an den Küsten von Ostgrönland auch Holzstämme aus Nordamerika gefunden werden, alle Stämme die bisher an Islands Küsten gefunden werden aus Sibirien stammen. Der größte Teil wiederum kommt aus der Region des Flusses Jenissei und dem Weißen Meer. Weitere Studien zeigten, dass die meisten Holzstämme der Kiefern und Fichten aus geschlagenem Holz bestehen, während die Stämme der Lärchen noch ihren Wurzelstock besitzen und deshalb als „natürliches“ Treibholz nach Island gedriftet sind.
                  Danke für die Infos!

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                  • neumania
                    Erfahren
                    • 22.02.2015
                    • 292
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

                    27.06.2017 Hesteyri


                    Da es heute bedeckt ist wird das Zelt nicht so aufgeheizt, so dass ich komfortabel bis ¼ nach acht im Schlafsack bleibe


                    Eine Stunde später gehe ich dann los; erst am Strand entlang mit Blick auf den massiven Álfsfell, an dem ich bald schon vorbei bin.



                    Blick voraus mit kleinem Regenbogen


                    Anschließend muss ich in Crocs einen Fluss furten, an dessen Mündung ich über unglaublich viel Schwemm-/Treibholz klettern muss. Ist in den Crocs nicht so einfach, geht aber…



                    Blick zurück: gestern kam ich aus dem linken Drittel des Kessels


                    Danach geht es durch das Tal hoch Richtung Pass Kjaransvíkurskarð; es gibt viele Wasserfälle, manchmal einen Weg, manchmal auch nicht.


                    rumlungernde Schwäne



                    immer wieder kleine Wasserfälle


                    Auf viel nassem Boden geht es hoch und höher hinauf, dann wird es karg und steinig und mit einem Polarfuchs belohnt: kurz unterhalb des Passes sehe ich ihn dahin trotten und setze mich einfach hin und warte ein wenig. Tatsächlich ist der Fuchs neugierig und kommt näher, bis er sich vom Auslösegeräusch der Kamera erschrickt und flüchtet.



                    hat's eilig herzukommen



                    und ist dann doch ein wenig skeptisch





                    Oben am Pass habe ich wie geahnt Telefonempfang und erreiche zufällig sogar meine Liebste, so dass wir ein wenig plauschen können, wie schön!
                    Bei der anschließenden Orientierung für den weiteren Weg erkenne ich, dass ein großes steiles Schneefeld nicht umgangen werden kann, ich also durch muss, was mit den Grödeln allerdings super klappt.



                    Blick zurück: ich komme von links unten



                    Schneefeld voraus, der arme Drops muss hoch


                    Unterhalb des Schneefeldes esse ich zuerst einmal zu Mittag, danach geht’s direkt weiter, weil es sich zuzieht und nach Regen aussieht.



                    Blick voraus: einfach immer geradeaus


                    Dann zieht und zieht es sich über gerölligen und schlecht begehbaren Untergrund; ich kann gar nicht glauben, wie lang ich seit dem Mittagessen schon gehe, aber Karte und GPS sind der Meinung, dass alles richtig ist.



                    ...und auch die Steinpyramiden sind sich einig


                    Irgendwann dann überquere ich einen den Blick verstellenden Sattel und sehe Hesteyri, geht doch!



                    Hesteyri in der Ferne...


                    Ein weiteres Schneefeld weiter verliere ich dann auf einmal ganz schnell ganz viele Höhenmeter und verquatsche mich kurz vor’m Ziel noch mit einem kanadischen Paar, das von Hesteyri aus Tagestouren macht und interessiert fragt, wo ich mit all meinem Gepäck denn wohl herkomme.



                    ...und dann in der Nähe


                    Als ich dann endlich in Hesteyri ankomme, terffe ich das freundliche deutsche Paar, deren Fußabdrücke mir auf der ersten Etappe den Weg gewiesen haben. Selbstverständlich verquatsche ich mich auch noch mit denen und gehe danach zum Doctor’s House um etwas zu essen und trinken.
                    Ich bin unschlüssig, wie es nun weitergehen soll, da meine Fähre erst in drei Tagen gebucht ist; auf Nachfrage erzählt mir eine Bedienung von schlechten Wettervorhersagen, so dass ich gerne morgen die Fähre nach Ísafjörður nehmen würde.
                    Da es hier keinen Empfang für’s mobile Telefon gibt ist die junge Dame so nett und greift direkt zum Satellitentelefon und bucht meine Fähre vor.
                    Perfekt; so kann ich die Wanderung heute noch hier ausklingen lassen und zwei weitere Tage den Westen Islands erkunden.

                    Nach dem Organisatorischen esse ich noch ein sehr empfehlenswertes Lachsbrot und quatsche mit den Kanadiern, die ich eben schon getroffen habe; anschließend verzettel‘ ich mich noch mit dem deutschen Paar, mit denen ich zum Ableger gehe, in dessen Richtung auch der Zeltplatz liegt.
                    Dort unterhalten wir uns noch mit den Kanadiern bis der Shuttle kommt, dann noch herzliche Verabschiedung und ich stiefel‘ weiter zum Zeltplatz.



                    der Ableger mit der Shuttle-Fähre


                    Ich richte mich ein, trinke noch ein im Doctor’s House gekauftes Abschiedsbier und schlafe eine geruhsame Abschiedsnacht auf Hornstrandir.

                    Und wieder alles schön

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                    • Meer Berge
                      Fuchs
                      • 10.07.2008
                      • 2381
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

                      Herrlich!
                      Besonders um die Begegnungen mit so vielen Füchsen beneide ich dich sehr.
                      Ich stelle meine Kamera dabei gerne auf "quiet"-Modus. Vergesse es aber auch immer wieder.

                      Kommentar


                      • Vogelfreund
                        Erfahren
                        • 04.08.2008
                        • 147
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

                        Die Singschwäne, nicht nur Schwäne, lungern nicht rum!
                        Sie, links, brütet offenbar auf dem Nest.
                        Er, rechts, bewacht das Ganze.
                        Gibt ja reichlich Füchse und sonstig streunendes Zeugs auf Beinen.

                        Generell
                        Was mich als Alpingeher, äußerst gerne über 4000 m hinweg, auf vielen Seiten dies Forums doch immer wieder erstaunt, insbesondere in tiefen Lagen, sind so spezielle Zeilen, wenn da eine Steigung ist (v.a. mit Ende in Sicht) und gar Schnee liegt. Als wäre das irgend etwas neues.

                        Bei Fotos gebe ich gern auch mal Kontrast hinzu. Maßvoll. Anfangs dachte ich auch hier an "Polfiltermissbrauch" (bin halt old fashioned). Die meisten Fotos werden auch ohne deutliche Bearbeitung wirken, denke ich.

                        Nixdestotrozgernmitgelesen

                        Kommentar


                        • Freedom33333
                          Dauerbesucher
                          • 09.09.2017
                          • 898
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

                          Zitat von Vogelfreund Beitrag anzeigen
                          Generell
                          Was mich als Alpingeher, äußerst gerne über 4000 m hinweg, auf vielen Seiten dies Forums doch immer wieder erstaunt, insbesondere in tiefen Lagen, sind so spezielle Zeilen, wenn da eine Steigung ist (v.a. mit Ende in Sicht) und gar Schnee liegt. Als wäre das irgend etwas neues.
                          Nur weil man selbst Alpingeher ist, gerne über 4000m, muss man sich ja nicht darüber beschweren, dass andere auch Schnee in tieferen Lagen als erwähnenswertes Hindernis wahrnehmen oder eine von einem selbst als irrelevant empfundene Steigung.

                          Da macht es wenig Sinn für mich, mit dem Finger auf andere zu zeigen, für die ein Schneefeld vielleicht etwas nicht alltägliches ist. Ist ja nicht so, dass jeder mal klein anfangen würde oder andere Maßstäbe hätte und man das respektieren müsste.

                          Ich denke mir dann auch immer: Warum lautet die Bildunterschrift nicht: "Die ganze Tour war langweilig und anspruchslos, jedenfalls im Vergleich zu Alpingehern."
                          Zuletzt geändert von Freedom33333; 02.12.2019, 21:53.

                          Kommentar


                          • Vogelfreund
                            Erfahren
                            • 04.08.2008
                            • 147
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #53
                            AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

                            Keine Ahnung, was der Anwurf soll @ unfreedom. Hier gehört das nicht hin.

                            Wer wandert, v.a. auf Island, der/dem sind Steigungen und Schneefelder bekannt. Es dürfte sich ja vorbereitet werden. Käme dann herüber, das wäre nun überraschend, tja ...

                            Und Zeilen zur Fotobearbeitung gab es auch schon.

                            Kommentar


                            • neumania
                              Erfahren
                              • 22.02.2015
                              • 292
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                              #54
                              AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

                              28.06.2017 Ísafjörður

                              Ich werde kurz nach 8 wach und es regnet , also war die Entscheidung heute zu entschwinden gar nicht so schlecht…
                              Also gepackt, ab zum Doctor’s House und Frühstück bis das Shuttleboot kommt; das Frühstück dort ist übrigens sehr empfehlenswert


                              Blick zurück...



                              ab geht's mit dem Außenborder



                              und noch einmal Blick zurück auf's gesamte "Dorf"

                              Die Bootsfahrt zieht sich dann, weil wir gefühlt alle Anlegestellen in der Bucht anfahren, sogar auch meinen Startpunkt, den Campingplatz Veiðileysufjörður.



                              ...da ging's los



                              unten links kann man das Camp erkennen; in der Mitte rechts ist der Pass zu sehen, auf dem ich meinen ersten Whiteout erleben durfte; sieht bei Sonenschein tatsächlich extrem unspektakulär aus...


                              Da an den Anlegestellen auch reges Ein- und Aussteigen passiert, ist es dann schon 13 Uhr bis wir im Hafen von Ísafjörður ankommen.

                              Ich stiefel erst einmal zur TI und gucke, was so im Angebot ist, weil ich meinen Leihwagen ja erst für überübermorgen gebucht habe. Schnell entscheide ich mich für eine Bootstour nach Vigur inklusive Inselrundwanderung und Papageitaucher und anderes Getier gucken, jippieh!

                              Anschließend wackel ich zum Zeltplatz und werde vorgewarnt, dass hier am Wochenende sowohl ein Ziehharmonikatreff als auch ein Camp der ISAR-Jugend stattfindet; dafür muss ich nur die Hälfte zahlen, weil am Mittwoch der Warden nicht da ist und deshalb die Duschen nicht geöffnet seien. Ob ich das wohl alles richtig verstanden habe?

                              Ich latsche danach noch einmal durch’s Dorf und überlege mithilfe der TI was morgen noch so passieren soll vor der Bootstour, dann wird nach einer hervorragenden Dusche bei Sonnenschein, Buch und Bier der Tag abgeschlossen, gute Nacht.

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                              • neumania
                                Erfahren
                                • 22.02.2015
                                • 292
                                • Privat

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                                #55
                                AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

                                29.06.2017 Ísafjörður / Vigur

                                Ich schlafe aus und frühstücke, danach spaziere ich zum Wasserfall, fotografiere ausgiebig und entdecke kleine Zierwäldchen.
                                Wieder zurück esse ich zu mittag und dann geht’s wieder ab auf’s Boot, hurra!









                                ...der schöne Wasserfall


                                Wir fahren durch die Bucht mit immer schönen Blicken rundherum, dann ist die Insel auch bald schon erreicht.





                                Wir werden freundlich begrüßt und bekommen direkt einmal Stöcke mit Wimpel gereicht, wie Tina und mir schon einer auf Flatey verkauft wurde, als „Waffe“ gegen die Krías. Da wir den auf Flatey nicht wirklich gebraucht haben, nehme ich das Thema erst einmal sehr gelassen…



                                Eiderente mit Nachwuchs



                                das Gehöft mit der einzigen erhaltenen Windmühle Islands



                                Gryllteiste



                                Eiderente mit Nachwuchs


                                Dann beginnen wir mit der Gruppe den Spaziergang um die Insel und werden tatsächlich schon nach wenigen Metern von Unmengen Küstenseeschwalben attackiert, also Stöcke wedelnd schnell wech und weiter.



                                erst ein einsamer Papageitaucher...



                                ...dann die Attacke der Küstenseeschwalben...



                                ...und dann beide Arten bis zum Abwinken








                                Während wir viele interessante Fakten und natürlich auch Trollgeschichten hören, sehen wir neben den Schwalben Unmengen Papageitaucher, von denen es hier angeblich 80.000 geben soll; leider sind sie nicht so nah wie damals in Vík, trotzdem ist es schön, sie in solcher Fülle zu sehen.

                                Wir sehen noch viele andere Vögel, entdecken auch Nester und erkunden diese überaus entzückende Insel. Wieder am Gehöft dürfen wir dann auch eine Sammlung elternloser Eiderküken bestaunen und lernen, dass diese tatsächlich von einigen Enten „adoptiert“ werden; dass erklärt dann auch die Unmengen an Küken bei einigen Elterntieren.


























                                Zum Abschluss gibt es nach einem hervorragenden Kuchenbuffet noch einen Exkurs zum Sammeln und Verwerten der Eiderdaunen; ein Kissen mit diesen gefüllt für rund € 270 kaufe ich dann aber doch nicht.

                                Schnell verschicke ich noch Postkarten vom kleinsten Postamt Islands, bevor es dann auch schon wieder auf Bootstour geht.



                                Abschiedsblick


                                Wieder einmal kann ich auch diese Tour nur empfehlen; wenn Ihr also die Gelegenheit und das Kleingeld dafür habt: unbedingt machen!

                                Wieder an Land bummel‘ ich noch ein wenig durch’s Städtchen, lasse den Abend bei schönstem Sonnenschein ausklingen und freue mich schon auf die Erkundungstour mit Auto, die morgen beginnt.

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                                • neumania
                                  Erfahren
                                  • 22.02.2015
                                  • 292
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                                  #56
                                  AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

                                  30.06.2017 Flateyri

                                  Auf geht’s!

                                  Nach dem Frühstück bin ich halb gegangen, halb getrampt, schon um 10 Uhr am Flughafen, wo das Auto stehen soll.
                                  Selbstverständlich ist der Schalter nicht besetzt, aber ein Anruf bei der hinterlassenen Nummer ist höchst erfolgreich: auch wenn ich den Wagen erst ab 12 gebucht habe, kommt die sogenannte Managerin (!) innerhalb weniger Minuten herüber, so dass ich schon um ½ 11 im Wagen sitze.

                                  Erst einmal geht’s zurück zum Zeltplatz, dann schnell alles Geraffel in’s Auto gepackt und mit wenigen Fotostopps zwischendurch weiter zum Dynjandi, dem spektakulären Wasserfall.



                                  Rückblick


                                  Trotz Schotterpiste ist die Fahrt entspannt, der Wasserfall einfach großartig.
                                  Nach dem Dettifoss, meiner unangefochtenen Nummer 1 der Wasserfälle Islands streitet sich der Dynjandi nun mit Goða- und Skógarfoss um die Plätze 2 bis 4…



                                  aus der Ferne



                                  auf dem Weg zum "Hauptwasserfall"



                                  angekommen


                                  Den Zeltplatz gibt es übrigens nicht mehr, dafür viele Menschen, Autos und Busse
                                  Trotzdem ist die „Wanderung“ vom Parkplatz zum Hauptwasserfall sehr schön, da sich erstens die Menschenmengen gut verteilen und zweitens auf dem Weg der Blickwinkel immer wieder ein anderer wird und es viele schöne kleinere Kaskaden gibt. Insgesamt also doch ein sehr schönes Naturerlebnis.









                                  schöne "Nebenwasserfälle"





                                  Auf dem Weg zurück will ich dann in Núpur mein Zelt aufschlagen, aber in der Anfahrt realisiere ich: Bikertreffen inklusive Animation und Kirmes, nicht mit mir!

                                  Alles Infomaterial zur Hilfe gezogen wähle ich dann Flateyri, finde nach einmal durch’s Dorf und zurück dann doch den Zeltplatz und sehe erfreut: niemand da, wirklich niemand

                                  Ich sehe einen Aushang und rufe wie dort beschrieben Kristin an, die auch zwei Minuten später erscheint. Ich bezahle, wir plauschen kurz und dann wird das Zelt aufgebaut und gelesen bis zum Feierabend


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                                  • Mika Hautamaeki
                                    Alter Hase
                                    • 30.05.2007
                                    • 3979
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                                    #57
                                    AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

                                    Toller Wasserfall, den kannte ich noch gar nicht.

                                    Auf dem Campingplatz: Was is denn das für eine Stolleneingang im Hintergrund?
                                    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                    A. v. Humboldt.

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                                    • neumania
                                      Erfahren
                                      • 22.02.2015
                                      • 292
                                      • Privat

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                                      #58
                                      AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

                                      Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                      Toller Wasserfall, den kannte ich noch gar nicht.

                                      Auf dem Campingplatz: Was is denn das für eine Stolleneingang im Hintergrund?
                                      ...ja, der Wasserfall ist wirklich einen Abstecher wert!

                                      Der "Stolleneingang": In Flateyri ist 1995 eine Schneelawine abgegangen bei der zahlreiche Häuser zerstört wurden und zwanzig Menschen um's Leben gekommen sind
                                      Zum Schutz vor weiteren Lawinen wurden Wälle aus Lava aufgetürmt und zur Befestigung mit Lupinen bepflanzt. Der "Stolleneingang" ist ein kleiner Tunnel durch den Wall, durch den ein Weg zu einer Aussichtsplattform führt.



                                      Von der Plattform aus hat man dann diesen Ausblick (kleiner Vorgriff auf den nächsten Reisetag):

                                      durch Anklicken kommt man auf's Panorama selbst

                                      Kommentar


                                      • neumania
                                        Erfahren
                                        • 22.02.2015
                                        • 292
                                        • Privat

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                                        #59
                                        AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

                                        01.07.2017 Heydalur


                                        Nach extrem ruhiger Nacht frühstücke ich in der Sonne, mache zwischendurch Fotos und packe dann ein und fahre weiter zurück Richtung Südosten.

                                        Ich mache noch einen Einkaufsstopp in Ísafjörður und fahre dann weiter zur Polarfuchsstation in Súðavík.

                                        Ich schaue mich ausgiebig um und lerne viel über Polarfüchse, dann besuche und fotografiere ich noch die beiden Polarfüchse in ihrem Außengehege. Auf Nachfrage erfahre ich danach, dass die beiden Füchse schwer verletzt gefunden wurden und nach ihrer Genesung leider nicht mehr ausgewildert werden können






























                                        Ich fahre weiter und parke dann an einem Rastplatz am Ende des Fjords: hier beginnt eine Wanderung zu einem versteckten Wasserfall.



                                        ...zu einem der Wasserfälle geht's


                                        Ich stiefel los, sehe viel schöne Landschaft und noch zwei wilde, aber durchaus neugierige Polarfüchse und bin nach einer Weile an einem sehr schönen Wasserfall angelangt. Durch die enorme Fallhöhe in mehreren verwinkelten Kaskaden lässt er sich nicht wirklich gut fotografieren, aber egal; ich bleibe einfach ein paar Minuten auf einer kleinen Brücke stehen und genieße das Schauspiel.



                                        der Wasserfall in Gänze


                                        Im weiteren Verlauf wird der Weg extrem unübersichtlich und verliert sich schließlich ganz. Ich gehe einfach nach Sicht weglos durch’s Gelände, der Blick zum Fjord weist ganz einfach den Weg zum Parkplatz zurück. Falls Ihr da zufällig mal vorbeikommt: machen, sehr empfehlenswert!

                                        Ich fahre anschließend weiter durch zum Teil echt schlechtes Wetter, esse im Café bei Ögur ein enttäuschendes Sandwich und komme schließlich am Hof Heydalur an.



                                        unterwegs noch ein hübscher Blick auf Vigur


                                        Ein Gehöft mit Hotel, Restaurant und auch Campingplatz. Ich buche für eine Nacht, stelle mein Zelt auf und versacke im HotPot. Danach schaffe ich gerade noch ein paar Pferdefotos und verschwinde dann bettschwer im Schlafsack



                                        neugieriges Islandpferd



                                        und "Straßenschafe" gab's zwischendurch natürlich auch noch

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                                        • neumania
                                          Erfahren
                                          • 22.02.2015
                                          • 292
                                          • Privat

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                                          #60
                                          AW: [IS] Hornstrandir, Polarfüchse und der Nordwesten

                                          02.07.2017 Laugar



                                          Da bin ich also, am eigentlichen Anlass dieser Reise ; aber von Tagesbeginn an:

                                          Ich buche mich zu einem sehr guten Frühstück ein, entdecke, dass weitere Wandermöglichkeiten doch eher mau sind und packe dann ein und fahre weiter.

                                          Ich halte in Reykjanes und finde die viel gepriesene Anlage schlichtweg unschön, zu wandern entdecke ich auch nichts und als auch noch Regen aufzieht setze ich mich in’s Auto und fahre weiter .

                                          Ich halte in Hólmavík und besuche die TI, aber auch hier drängt sich keine Wanderung auf und da der Zeltplatz voller Wohnmobile steht fahre ich einfach durch bis Laugar.

                                          Hier ist erst einmal Erschrecken angesagt: Wohnmobile überall und ein Schild, dass geschlossene Veranstaltung; tatsächlich scheint sich diese aber aufzulösen…
                                          Und richtig, als ich im Edda-Hotel einen Zeltplatz anfrage: kein Problem.
                                          Im Gegenteil bekomme ich sogar eien Rabatt, wenn ich das „reserviert“-Schild umlege…

                                          Im mittlerweile fast leeren Platz mache ich dann, was ich vor einem Jahr bereits visualisiert habe: ich mache eine schöne Wanderung zu einer abgefahren schönen bunten Schlucht mit viel Basalt und kleinem Wasserfall, setze mich danach mit einem kalten Bier in den HotPot, quatsche ein wenig mit den Mitbadenden und verschwinde dann wohl ermattet im Zelt .



                                          der schöne HotPot


                                          Ganz klar Schulnote 1 mit Sternchen!




                                          …und natürlich noch ein Nachtrag zur Wanderung:

                                          Steht man am Parkplatz mit dem Hotel Edda im Rücken, so sieht man eine Tafel mit mehreren verschieden farblich markierten Wanderungen; meine sollte die sein, bei der man vor dem Berg rechts herum in eine schöne Schlucht mit kleinem Wasserfall wandert und dann einfach umkehrt.

                                          So bin ich dann hinter dem HotPot gestartet und den Pflöcken der Farbe meiner Wahl gefolgt, die mich seltsamerweise immer weiter in die Höhe führten, so dass ich auf einmal ganz oben am Rand der Schlucht stand (?). Der weitere Weg folgte dann in irrsinigen Serpentinen steil bergab, auf denen ich die Wanderstücke wirklich hilfreich gefunden hätte und stand auf einmal direkt am Beginn der Schlucht.



                                          Blick zurück zum Edda-Hotel und Zeltplatz



                                          Blick von oben in die Schlucht


                                          Anschließend folgte ein sehr schöner Weg in die Schlucht, immer von abgefahrenen Basaltformationen eingerahmt, bis zum Ende der Sackgasse mit kleinem Wasserfall.



                                          Basalt in großartiger Formation überall



                                          Blick zurück



                                          und ein (ganz kleiner) Wasserfall ()


                                          Der ist jetzt nicht soo großartig, die Schlucht auf dem Weg zurück aber wieder sehr schön. Im weiteren Verlauf komme ich an meinem ungewollten Zustieg vorbei und finde dann den Weg „unten herum“ zurück. Wieder am HotPot war’s dann ob des ungeplanten Aufstiegs eine sehr schöne Rundtour, sehr empfehlenswert !
                                          Zuletzt geändert von neumania; 15.03.2020, 19:57.

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