[DE] Der Wasserweltensteig: von den Rheinfällen nach Triberg

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    [DE] Der Wasserweltensteig: von den Rheinfällen nach Triberg

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    Nach dem Zweitälersteig im Mai hatten wir auch für den Urlaub im September einen Weitwanderweg geplant. Es wurde der 109 Kilometer lange Wasserweltensteig, den wir von Süd nach Nord also von Neuhausen am Rheinfall bis nach Triberg in 6 Etappen laufen wollten.



    Im Gegensatz zu unserer Tour im Mai haben wir diesmal allerdings bewusst das Zelt mit dazugehöriger Ausstattung zu Hause gelassen und bereits im Vorfeld die Unterkünfte für unsere Übernachtungen gebucht. Dadurch wurde das Gewicht in unseren Rucksäcken erheblich reduziert, ich konnte meinen Wanderwagen zu Hause lassen und wir erhofften uns ein zügigeres und einfacheres Vorwärtskommen.

    Der Wasserweltensteig wird eigentlich in Wanderrichtung von Triberg nach Neuhausen am Rheinfall beworben. Allerdings kann man diesen natürlich auch in umgekehrter Richtung wandern. Dies machte für uns mehr Sinn, da wir unser Auto kostenlos in Triberg parken konnten, was in Neuhausen leider nicht bzw. nur schwer möglich ist.

    Aus diesem Grund stand uns an unserem ersten Etappentag noch eine knapp zweistündige Zugfahrt bevor. Deshalb fuhren wir bereits am Montag, den 16.09.2019 gegen Mittag mit unserem Pössl Campster in Richtung Triberg, um zu Etappe 1 nicht zusätzlich noch die Anfahrt mit dem Auto einplanen zu müssen.

    Dienstag, 17.09.2019, Neuhausen / Rheinfall - Siblinger Randenhaus, 13,8 km


    Nach einem gemütlichen Frühstück im Campster fuhren wir die restlichen knapp 20 Kilometer zum Bahnhof nach Triberg. Unser Zug sollte um ca. 9:45 Uhr abfahren und wir konnten alles ohne Stress angehen.

    Mit dieser Lokomotive fuhren wir allerdings nicht



    Und dann ging es auf die knapp zweistündige Zugfahrt mit zwei Umstiegen. Wir waren guter Dinge, dass alles klappt und haben uns auf das bevorstehende "Abenteuer" sehr gefreut.

    Um ca. 11:45 Uhr kamen wir auf dem Bahnhof in Neuhausen am Rheinfall an und die Rucksäcke wurden das erste Mal so richtig aufgeschnallt. Ab jetzt waren wir für die kommenden 110 Kilometer auf unsere Beine und Füße angewiesen.



    Neuhausen hat zwar keinen großen Bahnhof, aber wir mussten uns erst orientieren, wo der eigentliche Weg für uns losgeht. Wir waren auf jeden Fall beide der Meinung, dass wir den offiziellen Start und wahrscheinlich auch das Highlight für viele, den Rheinfall, auslassen werden. Nach der Zugfahrt hatten wir absolut keine Lust mehr auf Menschenansammlungen, was am Rheinfall sicher nicht ohne abgelaufen wäre. Also haben wir geschaut, dass wir so schnell wie möglich aus der Stadt hinaus kamen. Die absolut tolle Beschilderung des Wasserweltensteigs half uns dabei sehr gut.

    Über die ersten 1,5 Kilometer ging es gleich mal knapp 80 Höhenmeter hinauf aus dem Kessel von Neuhausen und hoch auf den Galgenbuck, einem kleinen Platz mit Bänken zum Rasten. Von hier aus hatte man auch gleich mal den ersten Ausblick, was wir um die Mittagszeit zu einer ersten Pause nutzten. Das Frühstück war schließlich schon eine Weile her.



    Kurz nach diesem Pausenplätzchen ging es dann auch schon in den Wald. Das Wetter war für den heutigen Tag eigentlich sonnig, aber kühler angesagt. Hier unten am Rhein (Schaffhausen / Neuhausen) meinte es die Sonne aber nochmals richtig gut und die Temperaturen stiegen ganz schön. Von daher genossen wir es, die meiste Zeit im Wald unterwegs sein zu können.

    Nach weiteren 4,5 Kilometern kamen wir am Beringer Randenturm an.



    Dieser ist eigentlich nur 26 Meter hoch, die Treppen und Zwischenböden sind allerdings alle aus Gitterrosten, so dass man nach unten durchschauen kann. Trotzdem bin ich (mit wackligen Knien wegen meiner Höhenangst) nach oben gestiegen und konnte eine tolle Rundumsicht genießen.

    Gut einen Kilometer nach dem Beringer Randenturm erreichten wir das Lokal Eschheimer Tal, wo wir uns eine kleine Stärkung in Form von zuckerhaltigen Getränken gönnten.

    Auf dieser gesamten Etappe ging es fast ständig nur aufwärts und kamen wir mal aus dem Wald heraus, wurde eine immer schönere Aussicht geboten. Bei jeder freien Fläche war man schon gespannt, ob und was man dahinter wohl sehen könnte.





    Um 17 Uhr hatten wir dann unser erstes Etappenziel, das Siblinger Randenhaus, erreicht. Hier standen die Gegensätze nebeneinander: Das Hotel, ein ziemlich neumodischer Bau, mitten in einem urigen und alten Gehöft.



    Von unserem Zimmer aus hatten wir einen genialen Weitblick und vor allem bei Nacht konnte man die Lichter bis Zürich sehen!



    Das war der Blick aus unserem Bett



    Ein schöner Auftakt-Tag ging hier zu Ende und wir waren gespannt, wie der Wasserweltensteig wohl weiter verlaufen wird.
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    #2
    AW: [DE] Der Wasserweltensteig: von den Rheinfällen nach Triberg

    Mittwoch, 18.09.2019, Siblinger-Randenhaus - Blumberg / Achdorf, 26,3 km

    Was ich heute Morgen noch nicht wusste, was in mir aber leider auf der Wanderung fast täglich den Gedanken an eine Tour-Aufgabe aufkommen ließ, waren die Schmerzen, die sich vor allem im letzten Drittel der Etappe bemerkbar machten. Durch die Länge der Etappe, das ungewohnte Gewicht des Rucksackes und wahrscheinlich auch durch die Härte der Schuhe waren bei mir beide Plantarsehnen gereizt und Fußballen sowie Ferse schmerzten nach einiger Zeit extrem. Dieses Ergebnis stellte sich nach der Tour bei einer Untersuchung meiner Füße heraus und dass diese Reizung der Sehne durch Spreizfüße, die ich wohl habe, gekommen ist.

    Wie geschrieben, wusste ich davon an diesem Morgen zum Glück noch nichts. Und so machten wir uns vom Siblinger Randenhaus auf einer Höhe von ca. 840 Metern auf den Weg. Die heutige Etappe sollte für uns sogar eigentlich einfacher sein, denn in unserer Richtung stand lediglich ein Anstieg an wo hingegen es für die "Normal-Richtung-Wanderer" zwei sind.

    Die ersten zehn Kilometer war es ein angenehmes Wandern auf dem Höhenzug des Randen. Es gab nur geringe Höhenunterschiede. Was uns allerdings auffiel, und das war auf dem Wasserweltensteig leider ein häufiger Begleiter, dass die Wege oftmals breite und geschotterte "Waldautobahnen" waren.



    Nach den ersten vier Kilometern auf solchen Pisten kam endlich mal ein Highlight, ein richtiger Waldpfad! Eine angenehme Erholung für die Füße und auch unser Hund hat hier wesentlich mehr Spaß am Laufen als auf dem groben Schotter.



    Auf diesem schönen Natur-Trail wanderten wir vorbei an der Hasenbuckhütte bis zum Hagenturm.



    Diesen stieg ich aber heute nicht hinauf sondern wir machten auf dem angrenzenden Grillplatz eine erste Pause. Die Wirtin vom Siblinger Randenhaus hatte uns Lunchpakete mit leckerem selbstgemachten Brot und selbst hergestelltem Schinken gemacht: Herrlich!

    Vom Hagenturm war es dann nur noch ein knapper Kilometer und wir hatten wieder Deutschen Boden unter den Füßen. Hier der unscheinbare Grenzübertritt ohne Passkontrolle.



    Kurz nach dem Randenhof begann dann auch der Abstieg vom Randen. Mal wieder auf Schotter ging dies extrem auf die Füße. Aus dem Wald heraus, bietet sich dann diese Aussicht:



    Den höchsten Punkt in der linken Bildhälfte, den Buchberg, mussten wir heute auch noch überschreiten. Aber zunächst ging es über die B314 und an den Schienen der Sauschwänzlebahn entlang nach Epfenhofen.



    Und hier, in Epfenhofen, begann nun unser heutiger Aufstieg. Auch entlang und unter dem Viadukt der Sauschwänzlebahn hindurch.



    Nach der Hälfte des Aufstieges gab es ein wunderschönes "Waldsofa" mit Blick von der anderen Seite über das Tal und wir machten eine zweite Pause. So konnten wir in Ruhe schauen, welchen Weg wir nach dem Abstieg gegangen waren.



    Nachdem wieder etliche Kilometer Schotterwege und sogar Asphalt hinter uns lagen, waren wir glücklich, als wir auf dem weiteren Aufstieg zum Buchberg endlich wieder mal einen Naturpfad vorfanden. Leider waren die auf unseren ersten vier Etappen echt Mangelware.



    Um kurz nach 17 Uhr war dann die Buchberghütte erreicht. In diesem Moment haben wir uns ausnahmsweise mal unser Zelt herbeigewünscht. Die Füße schmerzten sowieso schon, die Abendsonne schien wunderschön auf den Platz, die Location wäre perfekt zum Übernachten und die Aussicht sowie die Ruhe waren herrlich.



    Was nun kam, gab unseren Gliedmaßen den Rest. Nach der Buchberghütte folgte ein Abstieg über ca. 4 Kilometer, in denen es 380 Höhenmeter abwärts ging. Und das zum Teil heftig in Serpentinen und Stufen.

    Wir waren heilfroh, als wir gegen halb sieben das Gasthaus Scheffellinde in Blumberg-Achdorf erreichten, in dem wir ein Zimmer für die Nacht gebucht hatten.

    Zum Glück war hiermit nun die längste Etappe der Tour geschafft.
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      #3
      AW: [DE] Der Wasserweltensteig: von den Rheinfällen nach Triberg

      Donnerstag, 19.09.2019, Blumberg-Achdorf - Unterbränd, 21,6 km

      Aufgrund der langen gestrigen Etappe waren die Schmerzen in den Füßen heute leider bereits gleich zu Beginn des Tages präsent. Und leider trug die Bodenbeschaffenheit der ersten 4,5 Kilometer auch nicht gerade zur Linderung bei.

      An der Weide vorbei gab es zwischendurch wenigstens mal 600 Meter einen Wiesenweg.



      Ansonsten war von Blumberg-Achdorf



      bis zur Wutachmühle hauptsächlich Asphalt und ein wenig Schotterweg geboten.



      Nach der Wutachmühle freuten wir uns aber auf jeden Fall auf die Gegend in der Schlucht. Wir kannten die Wutach- und die Gauchachschlucht bereits aus früheren Wanderungen. Hier der Weg über die Wutach und anschließend zweigt unser Weg in die Gauchachschlucht ab, die wir bis zum Ende durchwanderten. Die Schlucht begeht man auf ca. 6,5 Kilometern, wobei bei uns im oberen Teil das Wasser immer rarer wurde.



      Der Anblick von solch schöner Natur ließ mich ein wenig die Schmerzen vergessen. Hier ein großer Fels, der direkt am Weg lag.



      Und immer wieder das glasklare Wasser, das einen auf Schritt und Tritt begleitet hat.



      Nach ca. 3,5 Kilometern in der Schlucht erreicht man die Burgmühle. Eigentlich hätten wir dort sogar eine etwas längere Pause machen wollen, aber mit unserem Hund durften wir nicht in den Gastraum. Also haben wir draußen nur etwas getrunken, da der Bereich im Schatten liegt und es dort leider ganz schön frisch war.

      Direkt hinter der Burgmühle befindet sich dieser Wasserfall und das Rauschen des Wassers begleitete uns weiter.



      Und auch solche eine schöne Passage direkt am Fels findet man in der Gauchachschlucht.



      Direkt am oberen Ausgang der Schlucht kommt man dann zu einer Stelle, die Posthaus genannt wird. Dort befindet sich ein Pausenplatz, den wir auch gleich zu einem ausgiebigeren Vesper genutzt haben. Aufgrund meiner körperlichen Verfassung kam für uns auch ein Bustransfer in Betracht, da direkt vor Ort eine Bushaltestelle ist, aber nach Durchlesen des Fahrplanes wurde dies gleich wieder verworfen.

      Also weiter und das hieß: Knappe 2 Kilometer auf ASPHALT laufen! Für mich eine Tortur! Unter der B31 hindurch verläuft der Weg bis zur Eulenmühle. Zwar nur ein kurzes Stück wie auf dem Bild neben der Straße aber leider bis dahin trotzdem auf Teer.



      Für weitere 2 Kilometer geht es dann wenigstens angenehm auf einem Waldpfad und anschließend auf dem wiesenbedeckten Uferbereich der Gauchach entlang. Ein sehr schöner Abschnitt, um den Körper etwas erholen zu lassen und die Stille des Tales zu genießen.

      Was nun kam war leider nur noch "Streckenbewältigung". Zwar verläuft der Weg nun gute 3 Kilometer durch den Wald, allerdings nur durch drei Kurven unterbrochen kerzengerade und wieder die altbekannte Schotter-Forst-Autobahn. Wir hatten das Gefühl, wir kommen nie an!

      Nach einer gefühlten Ewigkeit und gegen halb fünf erreichten wir dann endlich den Kirnbergsee.



      Auf einer Bank an dessen Ufer machten wir eine letzte Rast. Ich immer mit dem Blick auf den naheliegenden Parkplatz mit dem Wunsch, es könnte uns doch jemand bis in den nächsten Ort mitnehmen.....

      Von unserer Bank aus bis zu unserer Unterkunft waren es aber "nur" noch 1,5 Kilometer und so quälten wir uns nach einer Weile auch noch diese Strecke hindurch.

      Dann war das Hotel Sternen-Post in Unterbränd erreicht. Aufgrund meiner körperlichen Verfassung machten wir uns an diesem Abend tatsächlich das erste Mal Gedanken darüber, ob wir den Wasserweltensteig abbrechen sollten.
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      • Bergahorn
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        #4
        AW: [DE] Der Wasserweltensteig: von den Rheinfällen nach Triberg

        Au weia, da hast du ja echt gelitten mit dem vielen Asphalt und den Schotterwegen! Als ich mir mal die Website dieses "Steigs" ansah, hatte ich ja so meine Vermutungen, aber dass es so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht. Umso wichtiger, dass du diesen Bericht schreibst, dann finden Interessierte nicht nur die Kataloglyrik, bzw. -prosa, sondern auch einen realistischen Bericht im Netz.

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        • bananensuppe
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          #5
          AW: [DE] Der Wasserweltensteig: von den Rheinfällen nach Triberg

          Ist immerhin ein Premiumfernwanderweg.
          33% Naturweg
          https://www.wanderinstitut.de/premiu...erweltensteig/

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            #6
            AW: [DE] Der Wasserweltensteig: von den Rheinfällen nach Triberg

            Zitat von Bergahorn Beitrag anzeigen
            Au weia, da hast du ja echt gelitten mit dem vielen Asphalt und den Schotterwegen! Als ich mir mal die Website dieses "Steigs" ansah, hatte ich ja so meine Vermutungen, aber dass es so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht. Umso wichtiger, dass du diesen Bericht schreibst, dann finden Interessierte nicht nur die Kataloglyrik, bzw. -prosa, sondern auch einen realistischen Bericht im Netz.
            Mit Sicherheit spiegelt der Bericht meine subjektive Betrachtung wider und die Schmerzen in den Füßen tragen leider auch nicht zu einer blumiger Sichtweise bei.
            Um es mal vorweg zu nehmen, die letzten beiden Etappen (offiziell Etappe 1 und 2) sind besser als der Rest

            Zitat von bananensuppe Beitrag anzeigen
            Ist immerhin ein Premiumfernwanderweg.
            33% Naturweg
            https://www.wanderinstitut.de/premiu...erweltensteig/
            Die 33 % haben sie dann wahrscheinlich hauptsächlich in Etappe 1 und 2 "verbaut"
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              #7
              AW: [DE] Der Wasserweltensteig: von den Rheinfällen nach Triberg

              Freitag, 20.09.2019, Unterbränd - Hammereisenbach, 12,1 km

              Am heutigen Tag stand die kürzeste Etappe der Tour an. Was auch ein Grund dafür war, dass wir den Abbruch der Tour nun doch nicht gemacht haben. Irgendwie würden wir die "paar" Kilometer doch schaffen!?

              Zu Beginn gingen wir aus Unterbränd gleich ein paar Meter empor und hatten einen tollen Blick in die Ferne, sogar bis zu den Alpen. Leider konnte meine Handy-Kamera diese im Dunst nicht einfangen.



              Anschließend führte der Wasserweltensteig gleich in den Wald hinein, was in Bezug auf den Weg Hoffnung machte. Allerdings blieb es bei der Hoffnung. Wir blieben zwar im Wald, aber meist auf solchen Waldautobahnen.



              Warum macht man das als Planer eines "Premium"-Wanderweges? Was ist denn, bis auf den Wald drum herum, schön daran? Nun ja, ich habe doch ein paar Impressionen gefunden, wie einen kleinen Bachlauf, einen einzelnen Baum vor blauem Himmel, Ameisenhaufen....







              Und vor Mistelbrunn gab es dann sogar mal ein paar Meter Lichtblick in Sachen Wegebeschaffenheit.



              Auf der Höhe angekommen und aus dem Wald herausgewandert kommt man dann zu dem idyllischen Dörfchen Mistelbrunn.



              In Mistelbrunn machten wir dann eine erste kleine Trinkpause. Was auch gut war, denn auf den nächsten ca. 6 Kilometern gab es keine weitere Rastmöglichkeit. Aber dafür, wer hätte es gedacht, wieder Waldautobahnen!



              Und was meinen Füßen leider trotz der kurzen Tagesstrecke zusätzlich zugesetzt hat war, ein Schotterweg über einen guten Kilometer, auf dem wir ca. 120 Höhenmeter nach unten gegangen sind. Unten angekommen erreicht man dieses kleine Biotop.



              Nun ging es gute zwei Kilometer fast eben an dem Flüsschen Breg entlang.



              Dies aber leider auch wieder auf solch einem Weg.



              Irgendwann war dann auch Hammereisenbach erreicht. Auf einer Anhöhe haben wir diese Burgruine entdeckt. Das müsste die Ruine der Burg Neufürstenberg sein.



              Nun hieß es noch ca. einen Kilometer durch den Ort zu laufen, um das Gasthaus Hammer, unsere Unterkunft für diese Nacht, zu erreichen.

              Dort waren wir zum Glück schon gegen 14 Uhr, denn trotz der Kürze des Weges schmerzten mir die Füße wieder sehr. Wir erhofften uns durch eine etwas längere Regenerationszeit eine Besserung bis zum nächsten Tag.
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                #8
                AW: [DE] Der Wasserweltensteig: von den Rheinfällen nach Triberg

                Samstag, 21.09.2019, Hammereisenbach - Neukirch, 17,6 km

                Die etwas längere Pause hat tatsächlich etwas bewirkt und so ging es heute Morgen nicht ganz so schmerzhaft los. Die Länge der Etappe hielt sich auch in Grenzen und so wollten wir auch heute nicht abbrechen.

                Zunächst galt es, den Kilometer vom Gasthaus Hammer zum Wasserweltensteig durch den Ort zu beginnen. Vorteil war aber, dass wir auf diesem Weg an einem kleinen Laden, dem Landmarkt, vorbeikamen. Dort bekamen wir lecker belegte Brötchen und wir versorgten uns auch gleich mit Pflastern. Man weiß ja nie.....

                Nun ging es neu ausgestattet auf die Tour. Als erstes, wer hätte es anders gedacht, natürlich auf einer Schotterpiste durch den Wald und anschließend einem Schotterweg entlang der Breg.





                Die Ausblicke auf den Schwarzwald und die Idylle waren wenigstens sehr schön.



                Und nach guten zwei Kilometern zweigte der Weg dann endlich auf einen tollen Waldweg ab.



                Dieser Weg schlängelte sich gemächlich über gute zwei Kilometer sanft durch das Linachtal aufwärts. Schnell hatte die gute Stimmung über solch eine Gegend uns erfasst und wir begannen endlich mal zu genießen.

                Oben am Linachtal angekommen erreicht man die 25 Meter hohe und 143 Meter lange Staumauer der Linachtalsperre. Von unten gesehen ein gigantisches Bauwerk!





                Erst unten an der Staumauer entlang gelangt man auf der anderen Seite nach oben und kann die Mauer auch oben entlang laufen.



                Da es nun schon auf halb zwölf zuging, entschlossen wir uns, an diesem schönen Fleckchen mit Blick über den Stausee, Pause zu machen.



                Das war auch gut so, denn nach der Linachtalsperre folgte ein gut zwei Kilometer langer Aufstieg, auf dem es 180 Höhenmeter nach oben ging. Solch einen schönen Ausblick genießt man gerne beim Verschnaufen.



                Was nun folgte, sollte eigentlich ins Lehrbuch für Premiumwanderwegersteller. Zwischen Adler- und Michelshöhe erlebt man wunderschönes Waldwandern auf Naturpfaden und weichem Waldboden. Einfach herrlich und die Wehwehchen in den Füßen sind für eine ganze Zeit vergessen.



                An dieser Stelle legten wir nochmals eine Rast ein. Umgeben von Wald und nichts als Stille! Wenn nicht gerade ein Flugzeug diese Stille störte, war nur ab und zu das leichte Rauschen des Windes in den Bäumen zu hören. Ein wundervoller Ort, um Kraft zu tanken.



                Nach einem kleinen Abstieg wurde es dann allerdings wieder ernst. Die B500 musste überquert und ihr sogar ein kurzes Stück gefolgt werden. Ein absoluter Stresstest für mich, wo ich mit Lärm absolut nicht klarkomme.

                Auch wenn es nur eine breite Forstautobahn war, so war ich doch froh, als es wieder ein Stück durch den Wald ging. Aus diesem wieder heraus, bot sich diese Aussicht in ein Tal Richtung Furtwangen.



                Über 500 Meter folgte nun ein letzter heftiger Anstieg für heute um 60 Höhenmeter. Jetzt waren wir in Neukirch angekommen und hatten von hier sogar eine Blick in die Ferne auf den Feldberg.



                Von hier aus waren es dann nur noch 1,5 Kilometer bis zu unserer Unterkunft, dem Gasthaus zum Hirschen.



                Das Essen war hier total super und da es unser letzter Abend des Wasserweltensteiges war, feierten wir diesen noch mit einem leckeren Dessert.



                Den Sonnenuntergang konnten wir anschließend noch auf unserem Balkon mit einem tollen Blick auf die Schwarzwälder Landschaft genießen.



                Ja, die Füße haben mir auch nach diesem Tag wieder sehr geschmerzt. Allerdings war der Wasserweltensteig auf dieser Etappe endlich so, wie wir uns einen Premiumwanderweg vorstellen. Wir waren meist auf tollen Wege unterwegs und nicht nur auf lieblosen Forstautobahnen.

                Auf jeden Fall war dieser Tag für uns seit Beginn der Wanderung der schönste!
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                  #9
                  AW: [DE] Der Wasserweltensteig: von den Rheinfällen nach Triberg

                  Sonntag, 22.09.2019, Neukirch - Triberg, 21,3 km

                  Angespornt durch den gestrigen schönen Tag und der Aussicht, heute den Wasserweltensteig tatsächlich schaffen zu können, kam für uns auch heute kein Abbruch mehr in Frage.

                  Der Morgen begann bereits um sieben Uhr mit den idyllischen Geräuschen der Herde Kühe, die auf die Weide liefen. Durch die Sonntagsruhe hallte das Muhen über die weitläufige Wiese. Einfach herrlich!



                  Nun machten wir uns auf, die letzten 21 Kilometer anzugehen. Beim Verlassen des Gasthauses verabschiedeten uns noch diese beiden Schweinchen.



                  Zwischen Weiden hindurch verließen wir Neukirch mit dem Ziel, in knapp 5 Kilometern auf dem höchsten Punkt des Wasserweltensteiges, dem Brend, zu stehen.

                  Kurz bevor man im Wald verschwindet, hat man noch diesen Blick zurück auf Neukirch und den weiten Ausblick dahinter



                  Und auf diesem Teilstück klappt es endlich auch! Der Wasserweltensteig verläuft hier zwar zum Teil fast 1:1 neben Asphaltstrecken, aber eben tatsächlich DANEBEN! Schöne weiche Pfade führen unter Bäumen parallel entlang.



                  So haben wir dann nach einiger Zeit den Brend erreicht.



                  Auf den Turm sind wir nicht gestiegen, haben aber davor auf der großen Wiese eine Bank belegt und die Aussicht genossen. Der Gipfel links auf dem Bild müsste der Kandel sein. Dort endete im Mai unsere erste Etappe des Zweitälersteiges.



                  Leider folgte nun wieder eine fast 5 Kilometer lange Strecke auf geschotterter Forststraße. Aber immerhin nicht so ewig lange Geraden, wie wir sie auf der Wanderung schon erleben mussten. Auf diesem Teil läuft der Wasserweltensteig übrigens auf der selben Strecke wie der Westweg. Dass außerdem noch Sonntag war, zeigte sich an der Menge von Wanderern und Bikern, die hier heute unterwegs waren.

                  Unterbrochen wurde die Forststraße übrigens für ein paar Meter, an denen der Weg einen kleinen Stich hinauf zu den Günterfelsen führte.



                  Ein kurzes Stück weiter kann man eigentlich die Bregquelle besuchen, dem Wasser, das später einmal zur Donau wird. Aufgrund der vielen Menschen, die allerdings unterwegs waren, haben wir darauf verzichtet.

                  Auf dem anschließenden Abstieg kommt man übrigens auch an der Elzquelle vorbei.
                  Und es gibt immer wieder solche Aussichten über den schönen Schwarzwald.





                  Nach weiteren drei Kilometern erreicht man dann den Blindensee. Ein Bohlenpfad führt einen zum dunklen Moorsee und auch davon wieder weg.







                  Knappe zwei Kilometer folgt man nun dem Forstweg bis zum Reinertonishof.



                  Diesen ließen wir allerdings rechts liegen und machten uns auf den letzten Aufstieg für diese Tour. Oben angekommen eine letzte kleine Rast. Obwohl man von dieser bequemen Stätte eigentlich gar nicht mehr aufstehen möchte.



                  Ein letzter Blick über die Weiten des Schwarzwaldes, bevor der Abstieg nach Triberg angegangen wurde.



                  Hier fanden wir zum Glück auch noch so manch schönen Pfad vor.



                  Und dann war das eigentliche Ziel, die Wasserfälle von Triberg, erreicht! Stolz und gleichzeitig fertig ein Daumen nach oben für das Erreichte.



                  Nun folgte leider der beschwerlichste Teil der heutigen Etappe. An den Triberger Wasserfällen auf Asphalt einen guten Kilometer über 190 Höhenmeter absteigen und das im Touristengewühle am Sonntag! Wenigstens hatte die Kassiererin am Tickethäusle ein Erbarmen mit uns, und nur eine Person berechnet, als wir gesagt haben, was wir wandern und dass wir nur durchlaufen und die Wasserfälle auf schnellstem Wege wieder verlassen werden.



                  Hier ist übrigens der erste Blick auf Triberg.



                  Der offizielle Teil war geschafft, nun ging es "nur" noch gute 1,5 Kilometer durch das touristische Triberg bis zum Bahnhof.



                  Sechs Tage Auf und Ab in jeder Hinsicht lagen jetzt hinter uns. Im Nachhinein werden die Schmerzen vergessen sein und die schönen Eindrücke werden sich verfestigen.


                  Fazit zum Wasserweltensteig:


                  Dies ist natürlich keine wissenschaftliche Auswertung, sondern einfach unser subjektiver Eindruck, den dieser Wanderweg bei uns hinterlassen hat.

                  Zunächst muss man sagen, dass wir absolut perfektes Wetter für dieses Vorhaben hatten! Während der gesamten Zeit hatten wir keinen einzigen Tropfen Regen. Dieser kam erst in der Nacht von Sonntag auf Montag.

                  Zum Steig selber müssen wir sagen, dass wir doch etwas enttäuscht sind. Grund ist vielleicht auch der Zweitälersteig, den wir im Mai gewandert sind, und den wir im direkten Vergleich haben.

                  Leider ist auf dem Wasserweltensteig oftmals die breite und geschotterte Forststraße der Untergrund und dies immer wieder auch in kilometerlanger und gerader Ausführung.

                  Wir sind den Wanderweg entgegengesetzt der offiziellen Werbung gelaufen und im Nachhinein sind wir auch glücklich darüber. Unsere beiden letzten Etappen (die offiziellen Etappen 1 und 2) waren für uns die schönsten und somit hatten wir die Highlights zum Schluss.

                  Zwischen Neuhausen am Rheinfall und Hammereisenbach gibt es zwar auch immer wieder kleine Highlights, die aber unserer Meinung nach nur "irgendwie" verbunden sind, oftmals zu Lasten der Wegbeschaffenheit.

                  Würden wir diesen Weg nochmals wandern? Nein!

                  Aber wir haben noch viel vor und mal schauen, wohin uns unsere Füße noch tragen werden.

                  Vielen Dank für Euer Mitlesen!
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                    #10
                    AW: [DE] Der Wasserweltensteig: von den Rheinfällen nach Triberg

                    Wie den Zweitälersteig so haben wir auch den Wasserweltensteig im Film festgehalten.

                    Heute haben wir den Wasserweltensteig - Tag 1 veröffentlicht:

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                      #11
                      AW: [DE] Der Wasserweltensteig: von den Rheinfällen nach Triberg

                      Und heute haben wir Tag 2 des Wasserweltensteiges in bewegten Bildern:

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                        #12
                        AW: [DE] Der Wasserweltensteig: von den Rheinfällen nach Triberg

                        Hier gibt es auch den Tag 3 unserer Tour zu sehen:

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                          #13
                          AW: [DE] Der Wasserweltensteig: von den Rheinfällen nach Triberg

                          Und seit heute ist Tag 4 online. Viel Spaß dabei!

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                            #14
                            AW: [DE] Der Wasserweltensteig: von den Rheinfällen nach Triberg

                            Der Tag 5 unseres Wasserweltensteiges war am Sonntag auch endlich fertig

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                              #15
                              AW: [DE] Der Wasserweltensteig: von den Rheinfällen nach Triberg

                              Sodele.... nun ist auch unser letzter Tag vom Wasserweltensteig online.

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