Hallo habe mal wieder ein Rucksackprojekt
Das Konzept ist sehr einfach auch wenn ich an dem Projekt gute 100 Stunden gesessen und soviel geflucht habe wie selten
zuvor. Das liegt aber vor allem an meiner Seelischen Verfassung nach 10Jahren schlimmsten Psychoterrors durch
größenwahngesteuerte Barbaren. (hört sich seltsam an aber wer es erlebt hat findet noch viel drastischere Formulierungen)
Ausserdem habe ich mal wieder den altbekannten Fehler gemacht und Entwicklung sowie Fertigung parallel stattfinden zu
lassen. Erschwerend hinzu kamen extreme Konzentrationsprobleme , ständige Probleme mit der Maschine aufgrund falscher
Unterfadenrollen und die Tatsache das ich mich angesichts eines riesigen Berges von Stoffresten weder zurechtfinden konnte
welche Stoffe ausreichend zur verfügung standen noch entscheiden konnte welche ich verwenden konnte\wollte.
Nur der Hauptstoff also der Oberstoff stand fest und von diesem hatte ich noch genau so viel das am ende tatsächlich nur
wenige zentimeter kleine Stückchen übrig blieben es ist also wirklich Haargenau aufgegangen ... es durfte wirklich kein
größerer Fehler passieren denn ich hatte keine Reserven.
Tatsächlich sind mir aber extremst viele Fehler passiert ,viele Sachen habe ich 2,3 oder gar 4mal genäht allerdings habe
ich meist großzügig auf der Nahtzugabe vorfixiert sodas ich schlimme Substanzgefährdende Fehler vermeiden konnte.
Naja zur Sache :
Es geht mal wieder um einen Rucksack für den Allroundeinsatz mit Fahrradtauglichkeit.
Der Sack ist kein Ultraleichtrucksack ,aus verschiedenen Gründen habe ich mich aber für die dafür typischen
Rollverschlüsse entschieden.
Die Rollverschlüsse werden meist bei Ultraleicht oder aber bei absolut wasserdichten Taschen eingesetzt.
Es gibt aber weitere Vorteile dieser Verschlüsse auf die es mir bei meinen Überlegungen an kam.
Der Rollverschluß erlaubt es das Volumen des Rucksacks zu varrieren wobei in jedem Fall die Form erhalten und der Inhalt
komprimiert bleibt. Ausserdem ist er im Gegensatz zu Reißverschlüssen sogut wie unzerstörbar.
Das eigentlich "neue" bei meinem Konzept ist das ich nicht nur einen Rollverschluß verwende sondern zwei.
Mich wundert es etwas das ich das Prinzip noch nie vorher gesehen habe denn es funktioniert gut.
Mir war es sehr wichtig zwei getrennte Fächer am Rucksack zu haben um Schlafutensilien und Kleidung etc.trennen zu können
(wie es bei den meisten Trekkingrucksäcken gang und gäbe ist.)
Mit Rollverschlüssen lässt sich dies am einfachsten realisieren indem man einfach einen Verschluß am oberen Ende des
Rucksacks "Schlauchs" und einen am unteren Ende anbringt und den Sack in der Mitte unterteilt.
Das Problem ist das wenn mann die untere Kammer in der Größe varriert die zusätzliche Länge im unteren Bereich stören
kann.
Aus diesem Grund habe ich die untere Kammer schräg nach hinten geöffnet. Auf diese weise verlängert sich der Rucksack
nicht nach unten sondern nach hinten . Ich habe den "Schlauch" des unteren Rollverschlußes aber nicht im rechten Winkel
angebracht sondern etwas nach unten verlaufen lassen was vor allem designtechnische Gründe hat denn so ergibt sich in
gepacktem Zustand eine schönere leicht angeschrägte Form des gesammten Rucksacks.
Zur besseren Vorstellung hier ein paar Zeichnungen von dem Grundkonzept mit Maßen (ohne Nahtzugabe eventuell zum
nachmachen) :
Wie immer habe ich für das Projekt nur edelste Materialien verwendet.
Der Oberstoff besteht aus reiner aber sehr dicht gewebter Baumwolle eines etwa 50Jahre alten Zeltes.
Den Stoff habe ich durch und durch mit verdünntem Silikon getränkt was zur Folge hat das Wasser abperlt und wahrscheinlich
ist der Stoff sogar weitgehend wasserdicht . Ausserdem fühlt sich der Stoff nun anders an (meiner Meinung nach sehr sehr
ansprechend ) Das Aussehen des Stoffes hat sich etwas geändert und das zum positiven wie ich finde. Er sieht immernoch
nach natürlicher Baumwolle aus ,das Silikon sieht man nicht direkt aber Griff und Fall sind anders.
Ich finde den Stoff tatsächlich sehr gut gelungen.
Verwendet habe ich dafür billiges Baumarktsilikon und obwohl es mit einer Bruchdehnung von etwa 25% zwar nicht die selben
mechanischen Eigenschaften hat wie hochwertigere Silikone mit Bruchdehnungen von bis zu 400% habe ich bisher in
kombination mit saugfähiger Baumwolle keine großen Nachteile fest stellen können.
Der Stoff hat nun wirklich eine tolle Haptik.
Der Rest der Materialien stammt vom Flohmart , Sperrmüll und aus der Restekiste. Nur die Polsterung der Schulterriemen (
ein samtiger Möbelstoff mit geschmeidiger Rückseite Kostenpunkt 2€ für 20cm ), starken Innenfutterstoff (2€\lm) vom
Flohmarkt , Gurtband ( ca.3m in 25mm Kostenpunkt ca.4€) und eine Platte aus hochwerigerem festem Schaumstoff (65x65cm
3,50€) habe ich dazu gekauft.
Die Liste der verwendeten Materialien :
Hauptstoff \Oberstoff :Baumwolle dicht gewebt ,silikonisiert ,Farbe olivgrün
Polster für Schulterriemen und Hüftflossen : Möbelstoff (nicht elastisch weiche Rückseite !!) samtig , Farbe grau silber
Rückenteil : Polyester ca.300\500 D mit sehr dünner Pu Schicht , Farbe :Schwarz
Innenseite Rückenteil : Volumenvließ und unbeschichteter ca 300D Polyesterstoff ,Farbe schwarz
Innenseite Rückenpolsterfach : ca. 200\300D Polyester ,Farbe grau
Innenfutter Rucksack : sehr dicht gewebtes nicht zu leichtes Polyester , Farbe schwarz
Gurtband: 40mm schwarz, 25mm schwarz , 15mm schwarz ,15mm dünn rot
Schnellverschlüsse: 1x40mm, 4x25mm schwarz
Schlaufen\Schieber: 2xSchlaufen 25mm ,14xSchieber 25mm
Polsterung Schultergurte ,Hüftflossen und Rücken: Isomatte 10mm , Trittschaldämmung hochwertig 2mm , antivibrationsmatte
für Werkstatt aus hochwertigem Schaumstoff ca.10mm
Als Garn habe ich dünnen Allesnäher , No50 in schwarz und No25\30 in passendem olivgrün für die Haupnähte und die
sichtbaren Nähte verwendet.
Und die Bilder dazu:
Zuerst ein paar Worte zum den Schulterriemen und Hüftflossen:
Für die Schulterriemen und Hüftflossen habe ich das 10mm Isomattenmaterial welches etwas weicher ist und die 2mm
Trittschalldämung kombiniert. Beim Material der Trittschalldämmung handelt es sich um ein hochwertigeres eher festes
dichtes aber dennoch zähes und flexibles Material. Mehr als diese zwei Lagen zuzüglich des Stoffes kann ich leider nicht
vernähen allerdings reicht dies vollkommen aus und die Schulterriemen machen später auch einen sehr proffesionellen
Eindruck.
Die etwas weichere Evazote stellt dabei die Innenseite (Auflagefläche auf dem Körper) dar und das festere Material liegt
auf der Oberseite und gibt den Riemen und Flossen etwas mehr Steifigkeit und damit einen schönen proffesionell wirkenden
Griff.
Ausserdem habe ich das festere Material der Trittschalldämmung so weit überstehen lassen sodas ich dies mit sammt des
Stoffes an den Befestigungsstellen der Riemen am Rucksack mit fest genäht habe. Das gibt mehr Stabilität und einen
schöneren Übergang an den Befestigungsstellen der Riemen am Rucksack.
Die Oberseite der Riemen und Flossen besteht aus dem selben oliven Hauptmaterial des Rucksacks und die innenseite aus dem
Flauschigen Möbelpolsterstoff. Bei den Schulterriemen habe ich den weichen Stoff der Innenseiten weit über die Ränder bis
auf die Oberseite verlaufen lassen damit es an den Rändern der Riemen weder am Hals noch am Schulterknochen zu Reibung
durch groben Stoff oder die Nähte kommen kann (wie von professionellen Rucksäcken bekannt).
Der Rückenteil ist eher einfach gehalten und besteht aus ca.500D Polyester (ähnlich Cordura) mit dünner PU Schicht.
Dieses Material wurde mit Volumenvließ hinterlegt und auf der Rückseite Vförmig mit einem etwas leichteren Polyesterstoff
vernäht (ähnich einem Steppfutter). Dies dient einerseits der Optik andererseits hilft es beim trocknen des Rückenteils
und hält die Form des Rückenteils wenn die Polsterplatte entnommen ist.
Hier ein paar Bilder:
Sieht etwas unförmig aus das ändert sich aber wieder wenn es mit dem Rest vernäht ist. Ausserdem trägt das Volumenvließ dann kaum noch auf.
Auf der Rückseite des so entstandenen Steppfutters ist eine weitere Lage Stoff angebracht das nun eine Tasche bildet in
welche ein Stück des hochwertigeren festen Schaumstoffes eingesteckt wird was dem Rückenteil die eigentliche Form und
Polsterung verleiht. Durch einen Klettverschluß und zwei Druckknöpfe wird das Rückenpolster in Position gehalten.
Die Schulterriemen sind großzügig mit den Schichten des Rückenteils und zusätzlich einem quer verlaufendem starken
Gurtband vernäht.
Auf der Rückseite des Rückenteils verläuft auf selber höhe ein zeitwes breites Gurtband welches mit dem Band auf der
Vorderseite vernäht ist .
Zwischen diesen Gurtbändern ist ein Stück Federstahl unergebracht was dem Rückenteil auf Höhe der Schulterriemen Form
verleiht sodas sich die Riemen nicht verdrehen oder verschieben.
Da ich kein glattes "Fischgrät" Gurtband zur Verfügung hatte und sich das aussenliegende Band direkt unterhalb der
Trageriemen am Rücken befindet habe ich dieses zusätzlich mit Volumenflies gepolstert und mit einem Streifen Stoff
überdekt (Das sind dann 6\7 Lagen Stoff incl. zwei dicken Gurtbändern und einem innenliegenden Federstahl an dieser Stelle !)
Für den Oberstoff des Rucksacks hatte ich ganz genau passende Stoffmengen zur verfügung und musste genau überlegen wie ich
vorgehen muss. Ich wollte aus optischen gründen und etwas mehr Dichtigkeit so wenig Nähte wie Möglich was ich aber
aufgrund der geringen Mengen Stoff nicht ganz realisieren konnte. Trotzdem besteht das Schnittmuster nur aus 4 Teilen (es
wäre möglich das ganze aus weniger Teilen und noch weniger Nähten zu realisieren. Wer sich das Schnittmuster ansehen will
kann sich das ja mal überlegen. Was dabei allerdings zu beachten ist sind die Nahtzugaben die es ermöglichen müssen alle
"Ecken" ordendlich zu schließen.
Hier das Schnittmuster wie ich es gemacht habe (mit Maßen ohne Nahtzugabe):
Am Rückenteil überlappen sich der oliv farbene Oberstoff und der Stoff des Rückenteils um 5cm. Der Grund dafür ist das der olivfarbene Stoff aus optischen Gründen bis zu den olivfarbenen Schulterriemen übergehen soll und diese befiinden sich auf 45cm Höhe des Rückenteils. So passt das genau mit der Polsterinnentsche die sich am schwarzen Rückenteil befindet. Ansonsten hätte man das schwarze Rückenteil auch 5cm kürzer machen können denn zumindest bei meiner Körpergröße ~180cm wären die gesammten 50cm Rückenlänge etwas zu lang.
Zum Design:
Ich selbst finde die Farbe olivgrün sehr schön auch wenn es ein Zufall war das genau diesen Stoff zur verfügung hatte.
Die Ausrüstung mit Silikon gab dem Stoff eine tolle Haptik und die Kombination mit der Farbe Schwarz finde ich auch
passend. Damit der Rucksack aber nicht zu Militärisch aussieht habe ich auf Mollestreifen verzichtet und auch sonst etwas
darauf geachtet das das design eher etwas an ältere Baumwollalpinrucksäcke erinnert (wenn überhaupt denn eigentlich sieht schon modern aus)
Anstatt Molleschlaufen von denen ich nur wenige an den Hüft und Schultergurten verbaut habe ,habe ich sehr viele
sogenannte "Schieber" verwendet. Diese dienen Aber nicht als Schieber sondern als "Doppelschlaufe" an denen jeweils zwei
Gurte befestigt werden können (nicht zuletzt hatte ich diese Schieber zufällig vorrätig).
Die Schieber diesen zu einer Seite hin zum komprimieren des Rucksacks zur anderen Seite hin kann man daran zusätzliche
Dinge wie Taschen oder Gurte anbringen. Um die 25mm Breiten Schieber mit Schnur verspannen zu können habe ich
Kunststoffklipse angefertigt durch die man Schnüre ziehen und spannen kann wobei trotzdem der Schieber auf voller länge
gleichmäßig belastet wird (schwer zu beschreiben auf den Bildern sieht man es aber).
Da der Rucksack im vorderen Bereich über keine Nähte verfügt sind die Befestigungen für die Schieber auf die glatte Stofffläche genäht. Dafür mußte die Naht aber hinterlegt mit dünnem Gurtband hinterlegt werden damit nichts ausreißt. Auch aus diesem Grund habe ich den Rucksack nochmal mit einem innefutter ausgestattet welches diese Nahtverstärkungen abdekt und schützt.
Ausserdem habe ich die Befestigungsnähte für die Schieber so angebracht das sie von den Schieber überdekt werden und von aussen keine Nähte zu sehen sind.
Die Schieber (Spannpunkte\Kompressionspunkte) sind auch nicht einfach in einer Linie parallel zum Rand des Rucksacks angebracht sondern aus optischen Gründen leicht versetzt.
Das Design ist quasi eine optische Täuschung die dafür sorgt das es von der Seite betrachtet so aussieht als würde sich der Rucksack nach oben hin verjüngen , von vorne gesehen wirkt es als liefe der Rucksack zur Mitte hin konisch zu. So wird der Anschein einer komplexen Form erreicht obwohl der Rucksackkörper eigentlich vollkommen gleichmäßig ist.
Soweit erstmal ... über ernstgemeintes feedback von Leuten die nicht nur auf Andeutungen und Doppeldeutigkeiten aus sind würde ich mich sehr freuen
Fortsetzung kann folgen.
Das Konzept ist sehr einfach auch wenn ich an dem Projekt gute 100 Stunden gesessen und soviel geflucht habe wie selten
zuvor. Das liegt aber vor allem an meiner Seelischen Verfassung nach 10Jahren schlimmsten Psychoterrors durch
größenwahngesteuerte Barbaren. (hört sich seltsam an aber wer es erlebt hat findet noch viel drastischere Formulierungen)
Ausserdem habe ich mal wieder den altbekannten Fehler gemacht und Entwicklung sowie Fertigung parallel stattfinden zu
lassen. Erschwerend hinzu kamen extreme Konzentrationsprobleme , ständige Probleme mit der Maschine aufgrund falscher
Unterfadenrollen und die Tatsache das ich mich angesichts eines riesigen Berges von Stoffresten weder zurechtfinden konnte
welche Stoffe ausreichend zur verfügung standen noch entscheiden konnte welche ich verwenden konnte\wollte.
Nur der Hauptstoff also der Oberstoff stand fest und von diesem hatte ich noch genau so viel das am ende tatsächlich nur
wenige zentimeter kleine Stückchen übrig blieben es ist also wirklich Haargenau aufgegangen ... es durfte wirklich kein
größerer Fehler passieren denn ich hatte keine Reserven.
Tatsächlich sind mir aber extremst viele Fehler passiert ,viele Sachen habe ich 2,3 oder gar 4mal genäht allerdings habe
ich meist großzügig auf der Nahtzugabe vorfixiert sodas ich schlimme Substanzgefährdende Fehler vermeiden konnte.
Naja zur Sache :
Es geht mal wieder um einen Rucksack für den Allroundeinsatz mit Fahrradtauglichkeit.
Der Sack ist kein Ultraleichtrucksack ,aus verschiedenen Gründen habe ich mich aber für die dafür typischen
Rollverschlüsse entschieden.
Die Rollverschlüsse werden meist bei Ultraleicht oder aber bei absolut wasserdichten Taschen eingesetzt.
Es gibt aber weitere Vorteile dieser Verschlüsse auf die es mir bei meinen Überlegungen an kam.
Der Rollverschluß erlaubt es das Volumen des Rucksacks zu varrieren wobei in jedem Fall die Form erhalten und der Inhalt
komprimiert bleibt. Ausserdem ist er im Gegensatz zu Reißverschlüssen sogut wie unzerstörbar.
Das eigentlich "neue" bei meinem Konzept ist das ich nicht nur einen Rollverschluß verwende sondern zwei.
Mich wundert es etwas das ich das Prinzip noch nie vorher gesehen habe denn es funktioniert gut.
Mir war es sehr wichtig zwei getrennte Fächer am Rucksack zu haben um Schlafutensilien und Kleidung etc.trennen zu können
(wie es bei den meisten Trekkingrucksäcken gang und gäbe ist.)
Mit Rollverschlüssen lässt sich dies am einfachsten realisieren indem man einfach einen Verschluß am oberen Ende des
Rucksacks "Schlauchs" und einen am unteren Ende anbringt und den Sack in der Mitte unterteilt.
Das Problem ist das wenn mann die untere Kammer in der Größe varriert die zusätzliche Länge im unteren Bereich stören
kann.
Aus diesem Grund habe ich die untere Kammer schräg nach hinten geöffnet. Auf diese weise verlängert sich der Rucksack
nicht nach unten sondern nach hinten . Ich habe den "Schlauch" des unteren Rollverschlußes aber nicht im rechten Winkel
angebracht sondern etwas nach unten verlaufen lassen was vor allem designtechnische Gründe hat denn so ergibt sich in
gepacktem Zustand eine schönere leicht angeschrägte Form des gesammten Rucksacks.
Zur besseren Vorstellung hier ein paar Zeichnungen von dem Grundkonzept mit Maßen (ohne Nahtzugabe eventuell zum
nachmachen) :
Wie immer habe ich für das Projekt nur edelste Materialien verwendet.
Der Oberstoff besteht aus reiner aber sehr dicht gewebter Baumwolle eines etwa 50Jahre alten Zeltes.
Den Stoff habe ich durch und durch mit verdünntem Silikon getränkt was zur Folge hat das Wasser abperlt und wahrscheinlich
ist der Stoff sogar weitgehend wasserdicht . Ausserdem fühlt sich der Stoff nun anders an (meiner Meinung nach sehr sehr
ansprechend ) Das Aussehen des Stoffes hat sich etwas geändert und das zum positiven wie ich finde. Er sieht immernoch
nach natürlicher Baumwolle aus ,das Silikon sieht man nicht direkt aber Griff und Fall sind anders.
Ich finde den Stoff tatsächlich sehr gut gelungen.
Verwendet habe ich dafür billiges Baumarktsilikon und obwohl es mit einer Bruchdehnung von etwa 25% zwar nicht die selben
mechanischen Eigenschaften hat wie hochwertigere Silikone mit Bruchdehnungen von bis zu 400% habe ich bisher in
kombination mit saugfähiger Baumwolle keine großen Nachteile fest stellen können.
Der Stoff hat nun wirklich eine tolle Haptik.
Der Rest der Materialien stammt vom Flohmart , Sperrmüll und aus der Restekiste. Nur die Polsterung der Schulterriemen (
ein samtiger Möbelstoff mit geschmeidiger Rückseite Kostenpunkt 2€ für 20cm ), starken Innenfutterstoff (2€\lm) vom
Flohmarkt , Gurtband ( ca.3m in 25mm Kostenpunkt ca.4€) und eine Platte aus hochwerigerem festem Schaumstoff (65x65cm
3,50€) habe ich dazu gekauft.
Die Liste der verwendeten Materialien :
Hauptstoff \Oberstoff :Baumwolle dicht gewebt ,silikonisiert ,Farbe olivgrün
Polster für Schulterriemen und Hüftflossen : Möbelstoff (nicht elastisch weiche Rückseite !!) samtig , Farbe grau silber
Rückenteil : Polyester ca.300\500 D mit sehr dünner Pu Schicht , Farbe :Schwarz
Innenseite Rückenteil : Volumenvließ und unbeschichteter ca 300D Polyesterstoff ,Farbe schwarz
Innenseite Rückenpolsterfach : ca. 200\300D Polyester ,Farbe grau
Innenfutter Rucksack : sehr dicht gewebtes nicht zu leichtes Polyester , Farbe schwarz
Gurtband: 40mm schwarz, 25mm schwarz , 15mm schwarz ,15mm dünn rot
Schnellverschlüsse: 1x40mm, 4x25mm schwarz
Schlaufen\Schieber: 2xSchlaufen 25mm ,14xSchieber 25mm
Polsterung Schultergurte ,Hüftflossen und Rücken: Isomatte 10mm , Trittschaldämmung hochwertig 2mm , antivibrationsmatte
für Werkstatt aus hochwertigem Schaumstoff ca.10mm
Als Garn habe ich dünnen Allesnäher , No50 in schwarz und No25\30 in passendem olivgrün für die Haupnähte und die
sichtbaren Nähte verwendet.
Und die Bilder dazu:
Zuerst ein paar Worte zum den Schulterriemen und Hüftflossen:
Für die Schulterriemen und Hüftflossen habe ich das 10mm Isomattenmaterial welches etwas weicher ist und die 2mm
Trittschalldämung kombiniert. Beim Material der Trittschalldämmung handelt es sich um ein hochwertigeres eher festes
dichtes aber dennoch zähes und flexibles Material. Mehr als diese zwei Lagen zuzüglich des Stoffes kann ich leider nicht
vernähen allerdings reicht dies vollkommen aus und die Schulterriemen machen später auch einen sehr proffesionellen
Eindruck.
Die etwas weichere Evazote stellt dabei die Innenseite (Auflagefläche auf dem Körper) dar und das festere Material liegt
auf der Oberseite und gibt den Riemen und Flossen etwas mehr Steifigkeit und damit einen schönen proffesionell wirkenden
Griff.
Ausserdem habe ich das festere Material der Trittschalldämmung so weit überstehen lassen sodas ich dies mit sammt des
Stoffes an den Befestigungsstellen der Riemen am Rucksack mit fest genäht habe. Das gibt mehr Stabilität und einen
schöneren Übergang an den Befestigungsstellen der Riemen am Rucksack.
Die Oberseite der Riemen und Flossen besteht aus dem selben oliven Hauptmaterial des Rucksacks und die innenseite aus dem
Flauschigen Möbelpolsterstoff. Bei den Schulterriemen habe ich den weichen Stoff der Innenseiten weit über die Ränder bis
auf die Oberseite verlaufen lassen damit es an den Rändern der Riemen weder am Hals noch am Schulterknochen zu Reibung
durch groben Stoff oder die Nähte kommen kann (wie von professionellen Rucksäcken bekannt).
Der Rückenteil ist eher einfach gehalten und besteht aus ca.500D Polyester (ähnlich Cordura) mit dünner PU Schicht.
Dieses Material wurde mit Volumenvließ hinterlegt und auf der Rückseite Vförmig mit einem etwas leichteren Polyesterstoff
vernäht (ähnich einem Steppfutter). Dies dient einerseits der Optik andererseits hilft es beim trocknen des Rückenteils
und hält die Form des Rückenteils wenn die Polsterplatte entnommen ist.
Hier ein paar Bilder:
Sieht etwas unförmig aus das ändert sich aber wieder wenn es mit dem Rest vernäht ist. Ausserdem trägt das Volumenvließ dann kaum noch auf.
Auf der Rückseite des so entstandenen Steppfutters ist eine weitere Lage Stoff angebracht das nun eine Tasche bildet in
welche ein Stück des hochwertigeren festen Schaumstoffes eingesteckt wird was dem Rückenteil die eigentliche Form und
Polsterung verleiht. Durch einen Klettverschluß und zwei Druckknöpfe wird das Rückenpolster in Position gehalten.
Die Schulterriemen sind großzügig mit den Schichten des Rückenteils und zusätzlich einem quer verlaufendem starken
Gurtband vernäht.
Auf der Rückseite des Rückenteils verläuft auf selber höhe ein zeitwes breites Gurtband welches mit dem Band auf der
Vorderseite vernäht ist .
Zwischen diesen Gurtbändern ist ein Stück Federstahl unergebracht was dem Rückenteil auf Höhe der Schulterriemen Form
verleiht sodas sich die Riemen nicht verdrehen oder verschieben.
Da ich kein glattes "Fischgrät" Gurtband zur Verfügung hatte und sich das aussenliegende Band direkt unterhalb der
Trageriemen am Rücken befindet habe ich dieses zusätzlich mit Volumenflies gepolstert und mit einem Streifen Stoff
überdekt (Das sind dann 6\7 Lagen Stoff incl. zwei dicken Gurtbändern und einem innenliegenden Federstahl an dieser Stelle !)
Für den Oberstoff des Rucksacks hatte ich ganz genau passende Stoffmengen zur verfügung und musste genau überlegen wie ich
vorgehen muss. Ich wollte aus optischen gründen und etwas mehr Dichtigkeit so wenig Nähte wie Möglich was ich aber
aufgrund der geringen Mengen Stoff nicht ganz realisieren konnte. Trotzdem besteht das Schnittmuster nur aus 4 Teilen (es
wäre möglich das ganze aus weniger Teilen und noch weniger Nähten zu realisieren. Wer sich das Schnittmuster ansehen will
kann sich das ja mal überlegen. Was dabei allerdings zu beachten ist sind die Nahtzugaben die es ermöglichen müssen alle
"Ecken" ordendlich zu schließen.
Hier das Schnittmuster wie ich es gemacht habe (mit Maßen ohne Nahtzugabe):
Am Rückenteil überlappen sich der oliv farbene Oberstoff und der Stoff des Rückenteils um 5cm. Der Grund dafür ist das der olivfarbene Stoff aus optischen Gründen bis zu den olivfarbenen Schulterriemen übergehen soll und diese befiinden sich auf 45cm Höhe des Rückenteils. So passt das genau mit der Polsterinnentsche die sich am schwarzen Rückenteil befindet. Ansonsten hätte man das schwarze Rückenteil auch 5cm kürzer machen können denn zumindest bei meiner Körpergröße ~180cm wären die gesammten 50cm Rückenlänge etwas zu lang.
Zum Design:
Ich selbst finde die Farbe olivgrün sehr schön auch wenn es ein Zufall war das genau diesen Stoff zur verfügung hatte.
Die Ausrüstung mit Silikon gab dem Stoff eine tolle Haptik und die Kombination mit der Farbe Schwarz finde ich auch
passend. Damit der Rucksack aber nicht zu Militärisch aussieht habe ich auf Mollestreifen verzichtet und auch sonst etwas
darauf geachtet das das design eher etwas an ältere Baumwollalpinrucksäcke erinnert (wenn überhaupt denn eigentlich sieht schon modern aus)
Anstatt Molleschlaufen von denen ich nur wenige an den Hüft und Schultergurten verbaut habe ,habe ich sehr viele
sogenannte "Schieber" verwendet. Diese dienen Aber nicht als Schieber sondern als "Doppelschlaufe" an denen jeweils zwei
Gurte befestigt werden können (nicht zuletzt hatte ich diese Schieber zufällig vorrätig).
Die Schieber diesen zu einer Seite hin zum komprimieren des Rucksacks zur anderen Seite hin kann man daran zusätzliche
Dinge wie Taschen oder Gurte anbringen. Um die 25mm Breiten Schieber mit Schnur verspannen zu können habe ich
Kunststoffklipse angefertigt durch die man Schnüre ziehen und spannen kann wobei trotzdem der Schieber auf voller länge
gleichmäßig belastet wird (schwer zu beschreiben auf den Bildern sieht man es aber).
Da der Rucksack im vorderen Bereich über keine Nähte verfügt sind die Befestigungen für die Schieber auf die glatte Stofffläche genäht. Dafür mußte die Naht aber hinterlegt mit dünnem Gurtband hinterlegt werden damit nichts ausreißt. Auch aus diesem Grund habe ich den Rucksack nochmal mit einem innefutter ausgestattet welches diese Nahtverstärkungen abdekt und schützt.
Ausserdem habe ich die Befestigungsnähte für die Schieber so angebracht das sie von den Schieber überdekt werden und von aussen keine Nähte zu sehen sind.
Die Schieber (Spannpunkte\Kompressionspunkte) sind auch nicht einfach in einer Linie parallel zum Rand des Rucksacks angebracht sondern aus optischen Gründen leicht versetzt.
Das Design ist quasi eine optische Täuschung die dafür sorgt das es von der Seite betrachtet so aussieht als würde sich der Rucksack nach oben hin verjüngen , von vorne gesehen wirkt es als liefe der Rucksack zur Mitte hin konisch zu. So wird der Anschein einer komplexen Form erreicht obwohl der Rucksackkörper eigentlich vollkommen gleichmäßig ist.
Soweit erstmal ... über ernstgemeintes feedback von Leuten die nicht nur auf Andeutungen und Doppeldeutigkeiten aus sind würde ich mich sehr freuen
Fortsetzung kann folgen.
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