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  • arbuckle
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    • 21.06.2015
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    Rucksack 2 Fächer viel Text

    Hallo habe mal wieder ein Rucksackprojekt



    Das Konzept ist sehr einfach auch wenn ich an dem Projekt gute 100 Stunden gesessen und soviel geflucht habe wie selten
    zuvor. Das liegt aber vor allem an meiner Seelischen Verfassung nach 10Jahren schlimmsten Psychoterrors durch
    größenwahngesteuerte Barbaren. (hört sich seltsam an aber wer es erlebt hat findet noch viel drastischere Formulierungen)

    Ausserdem habe ich mal wieder den altbekannten Fehler gemacht und Entwicklung sowie Fertigung parallel stattfinden zu
    lassen. Erschwerend hinzu kamen extreme Konzentrationsprobleme , ständige Probleme mit der Maschine aufgrund falscher
    Unterfadenrollen und die Tatsache das ich mich angesichts eines riesigen Berges von Stoffresten weder zurechtfinden konnte
    welche Stoffe ausreichend zur verfügung standen noch entscheiden konnte welche ich verwenden konnte\wollte.
    Nur der Hauptstoff also der Oberstoff stand fest und von diesem hatte ich noch genau so viel das am ende tatsächlich nur
    wenige zentimeter kleine Stückchen übrig blieben es ist also wirklich Haargenau aufgegangen ... es durfte wirklich kein
    größerer Fehler passieren denn ich hatte keine Reserven.

    Tatsächlich sind mir aber extremst viele Fehler passiert ,viele Sachen habe ich 2,3 oder gar 4mal genäht allerdings habe
    ich meist großzügig auf der Nahtzugabe vorfixiert sodas ich schlimme Substanzgefährdende Fehler vermeiden konnte.


    Naja zur Sache :
    Es geht mal wieder um einen Rucksack für den Allroundeinsatz mit Fahrradtauglichkeit.
    Der Sack ist kein Ultraleichtrucksack ,aus verschiedenen Gründen habe ich mich aber für die dafür typischen
    Rollverschlüsse entschieden.
    Die Rollverschlüsse werden meist bei Ultraleicht oder aber bei absolut wasserdichten Taschen eingesetzt.
    Es gibt aber weitere Vorteile dieser Verschlüsse auf die es mir bei meinen Überlegungen an kam.
    Der Rollverschluß erlaubt es das Volumen des Rucksacks zu varrieren wobei in jedem Fall die Form erhalten und der Inhalt
    komprimiert bleibt. Ausserdem ist er im Gegensatz zu Reißverschlüssen sogut wie unzerstörbar.

    Das eigentlich "neue" bei meinem Konzept ist das ich nicht nur einen Rollverschluß verwende sondern zwei.
    Mich wundert es etwas das ich das Prinzip noch nie vorher gesehen habe denn es funktioniert gut.
    Mir war es sehr wichtig zwei getrennte Fächer am Rucksack zu haben um Schlafutensilien und Kleidung etc.trennen zu können
    (wie es bei den meisten Trekkingrucksäcken gang und gäbe ist.)

    Mit Rollverschlüssen lässt sich dies am einfachsten realisieren indem man einfach einen Verschluß am oberen Ende des
    Rucksacks "Schlauchs" und einen am unteren Ende anbringt und den Sack in der Mitte unterteilt.
    Das Problem ist das wenn mann die untere Kammer in der Größe varriert die zusätzliche Länge im unteren Bereich stören
    kann.
    Aus diesem Grund habe ich die untere Kammer schräg nach hinten geöffnet. Auf diese weise verlängert sich der Rucksack
    nicht nach unten sondern nach hinten . Ich habe den "Schlauch" des unteren Rollverschlußes aber nicht im rechten Winkel
    angebracht sondern etwas nach unten verlaufen lassen was vor allem designtechnische Gründe hat denn so ergibt sich in
    gepacktem Zustand eine schönere leicht angeschrägte Form des gesammten Rucksacks.

    Zur besseren Vorstellung hier ein paar Zeichnungen von dem Grundkonzept mit Maßen (ohne Nahtzugabe eventuell zum
    nachmachen) :



    Wie immer habe ich für das Projekt nur edelste Materialien verwendet.
    Der Oberstoff besteht aus reiner aber sehr dicht gewebter Baumwolle eines etwa 50Jahre alten Zeltes.
    Den Stoff habe ich durch und durch mit verdünntem Silikon getränkt was zur Folge hat das Wasser abperlt und wahrscheinlich
    ist der Stoff sogar weitgehend wasserdicht . Ausserdem fühlt sich der Stoff nun anders an (meiner Meinung nach sehr sehr
    ansprechend ) Das Aussehen des Stoffes hat sich etwas geändert und das zum positiven wie ich finde. Er sieht immernoch
    nach natürlicher Baumwolle aus ,das Silikon sieht man nicht direkt aber Griff und Fall sind anders.
    Ich finde den Stoff tatsächlich sehr gut gelungen.
    Verwendet habe ich dafür billiges Baumarktsilikon und obwohl es mit einer Bruchdehnung von etwa 25% zwar nicht die selben
    mechanischen Eigenschaften hat wie hochwertigere Silikone mit Bruchdehnungen von bis zu 400% habe ich bisher in
    kombination mit saugfähiger Baumwolle keine großen Nachteile fest stellen können.
    Der Stoff hat nun wirklich eine tolle Haptik.

    Der Rest der Materialien stammt vom Flohmart , Sperrmüll und aus der Restekiste. Nur die Polsterung der Schulterriemen (
    ein samtiger Möbelstoff mit geschmeidiger Rückseite Kostenpunkt 2€ für 20cm ), starken Innenfutterstoff (2€\lm) vom
    Flohmarkt , Gurtband ( ca.3m in 25mm Kostenpunkt ca.4€) und eine Platte aus hochwerigerem festem Schaumstoff (65x65cm
    3,50€) habe ich dazu gekauft.

    Die Liste der verwendeten Materialien :

    Hauptstoff \Oberstoff :Baumwolle dicht gewebt ,silikonisiert ,Farbe olivgrün
    Polster für Schulterriemen und Hüftflossen : Möbelstoff (nicht elastisch weiche Rückseite !!) samtig , Farbe grau silber
    Rückenteil : Polyester ca.300\500 D mit sehr dünner Pu Schicht , Farbe :Schwarz
    Innenseite Rückenteil : Volumenvließ und unbeschichteter ca 300D Polyesterstoff ,Farbe schwarz
    Innenseite Rückenpolsterfach : ca. 200\300D Polyester ,Farbe grau
    Innenfutter Rucksack : sehr dicht gewebtes nicht zu leichtes Polyester , Farbe schwarz
    Gurtband: 40mm schwarz, 25mm schwarz , 15mm schwarz ,15mm dünn rot
    Schnellverschlüsse: 1x40mm, 4x25mm schwarz
    Schlaufen\Schieber: 2xSchlaufen 25mm ,14xSchieber 25mm
    Polsterung Schultergurte ,Hüftflossen und Rücken: Isomatte 10mm , Trittschaldämmung hochwertig 2mm , antivibrationsmatte
    für Werkstatt aus hochwertigem Schaumstoff ca.10mm

    Als Garn habe ich dünnen Allesnäher , No50 in schwarz und No25\30 in passendem olivgrün für die Haupnähte und die
    sichtbaren Nähte verwendet.

    Und die Bilder dazu:











    Zuerst ein paar Worte zum den Schulterriemen und Hüftflossen:
    Für die Schulterriemen und Hüftflossen habe ich das 10mm Isomattenmaterial welches etwas weicher ist und die 2mm
    Trittschalldämung kombiniert. Beim Material der Trittschalldämmung handelt es sich um ein hochwertigeres eher festes
    dichtes aber dennoch zähes und flexibles Material. Mehr als diese zwei Lagen zuzüglich des Stoffes kann ich leider nicht
    vernähen allerdings reicht dies vollkommen aus und die Schulterriemen machen später auch einen sehr proffesionellen
    Eindruck.
    Die etwas weichere Evazote stellt dabei die Innenseite (Auflagefläche auf dem Körper) dar und das festere Material liegt
    auf der Oberseite und gibt den Riemen und Flossen etwas mehr Steifigkeit und damit einen schönen proffesionell wirkenden
    Griff.

    Ausserdem habe ich das festere Material der Trittschalldämmung so weit überstehen lassen sodas ich dies mit sammt des
    Stoffes an den Befestigungsstellen der Riemen am Rucksack mit fest genäht habe. Das gibt mehr Stabilität und einen
    schöneren Übergang an den Befestigungsstellen der Riemen am Rucksack.
    Die Oberseite der Riemen und Flossen besteht aus dem selben oliven Hauptmaterial des Rucksacks und die innenseite aus dem
    Flauschigen Möbelpolsterstoff. Bei den Schulterriemen habe ich den weichen Stoff der Innenseiten weit über die Ränder bis
    auf die Oberseite verlaufen lassen damit es an den Rändern der Riemen weder am Hals noch am Schulterknochen zu Reibung
    durch groben Stoff oder die Nähte kommen kann (wie von professionellen Rucksäcken bekannt).

    Der Rückenteil ist eher einfach gehalten und besteht aus ca.500D Polyester (ähnlich Cordura) mit dünner PU Schicht.
    Dieses Material wurde mit Volumenvließ hinterlegt und auf der Rückseite Vförmig mit einem etwas leichteren Polyesterstoff
    vernäht (ähnich einem Steppfutter). Dies dient einerseits der Optik andererseits hilft es beim trocknen des Rückenteils
    und hält die Form des Rückenteils wenn die Polsterplatte entnommen ist.
    Hier ein paar Bilder:



    Sieht etwas unförmig aus das ändert sich aber wieder wenn es mit dem Rest vernäht ist. Ausserdem trägt das Volumenvließ dann kaum noch auf.


    Auf der Rückseite des so entstandenen Steppfutters ist eine weitere Lage Stoff angebracht das nun eine Tasche bildet in
    welche ein Stück des hochwertigeren festen Schaumstoffes eingesteckt wird was dem Rückenteil die eigentliche Form und
    Polsterung verleiht. Durch einen Klettverschluß und zwei Druckknöpfe wird das Rückenpolster in Position gehalten.

    Die Schulterriemen sind großzügig mit den Schichten des Rückenteils und zusätzlich einem quer verlaufendem starken
    Gurtband vernäht.
    Auf der Rückseite des Rückenteils verläuft auf selber höhe ein zeitwes breites Gurtband welches mit dem Band auf der
    Vorderseite vernäht ist .
    Zwischen diesen Gurtbändern ist ein Stück Federstahl unergebracht was dem Rückenteil auf Höhe der Schulterriemen Form
    verleiht sodas sich die Riemen nicht verdrehen oder verschieben.
    Da ich kein glattes "Fischgrät" Gurtband zur Verfügung hatte und sich das aussenliegende Band direkt unterhalb der
    Trageriemen am Rücken befindet habe ich dieses zusätzlich mit Volumenflies gepolstert und mit einem Streifen Stoff
    überdekt (Das sind dann 6\7 Lagen Stoff incl. zwei dicken Gurtbändern und einem innenliegenden Federstahl an dieser Stelle !)





    Für den Oberstoff des Rucksacks hatte ich ganz genau passende Stoffmengen zur verfügung und musste genau überlegen wie ich
    vorgehen muss. Ich wollte aus optischen gründen und etwas mehr Dichtigkeit so wenig Nähte wie Möglich was ich aber
    aufgrund der geringen Mengen Stoff nicht ganz realisieren konnte. Trotzdem besteht das Schnittmuster nur aus 4 Teilen (es
    wäre möglich das ganze aus weniger Teilen und noch weniger Nähten zu realisieren. Wer sich das Schnittmuster ansehen will
    kann sich das ja mal überlegen. Was dabei allerdings zu beachten ist sind die Nahtzugaben die es ermöglichen müssen alle
    "Ecken" ordendlich zu schließen.

    Hier das Schnittmuster wie ich es gemacht habe (mit Maßen ohne Nahtzugabe):





    Am Rückenteil überlappen sich der oliv farbene Oberstoff und der Stoff des Rückenteils um 5cm. Der Grund dafür ist das der olivfarbene Stoff aus optischen Gründen bis zu den olivfarbenen Schulterriemen übergehen soll und diese befiinden sich auf 45cm Höhe des Rückenteils. So passt das genau mit der Polsterinnentsche die sich am schwarzen Rückenteil befindet. Ansonsten hätte man das schwarze Rückenteil auch 5cm kürzer machen können denn zumindest bei meiner Körpergröße ~180cm wären die gesammten 50cm Rückenlänge etwas zu lang.





    Zum Design:
    Ich selbst finde die Farbe olivgrün sehr schön auch wenn es ein Zufall war das genau diesen Stoff zur verfügung hatte.
    Die Ausrüstung mit Silikon gab dem Stoff eine tolle Haptik und die Kombination mit der Farbe Schwarz finde ich auch
    passend. Damit der Rucksack aber nicht zu Militärisch aussieht habe ich auf Mollestreifen verzichtet und auch sonst etwas
    darauf geachtet das das design eher etwas an ältere Baumwollalpinrucksäcke erinnert (wenn überhaupt denn eigentlich sieht schon modern aus)

    Anstatt Molleschlaufen von denen ich nur wenige an den Hüft und Schultergurten verbaut habe ,habe ich sehr viele
    sogenannte "Schieber" verwendet. Diese dienen Aber nicht als Schieber sondern als "Doppelschlaufe" an denen jeweils zwei
    Gurte befestigt werden können (nicht zuletzt hatte ich diese Schieber zufällig vorrätig).
    Die Schieber diesen zu einer Seite hin zum komprimieren des Rucksacks zur anderen Seite hin kann man daran zusätzliche
    Dinge wie Taschen oder Gurte anbringen. Um die 25mm Breiten Schieber mit Schnur verspannen zu können habe ich
    Kunststoffklipse angefertigt durch die man Schnüre ziehen und spannen kann wobei trotzdem der Schieber auf voller länge
    gleichmäßig belastet wird (schwer zu beschreiben auf den Bildern sieht man es aber).



    Da der Rucksack im vorderen Bereich über keine Nähte verfügt sind die Befestigungen für die Schieber auf die glatte Stofffläche genäht. Dafür mußte die Naht aber hinterlegt mit dünnem Gurtband hinterlegt werden damit nichts ausreißt. Auch aus diesem Grund habe ich den Rucksack nochmal mit einem innefutter ausgestattet welches diese Nahtverstärkungen abdekt und schützt.
    Ausserdem habe ich die Befestigungsnähte für die Schieber so angebracht das sie von den Schieber überdekt werden und von aussen keine Nähte zu sehen sind.





    Die Schieber (Spannpunkte\Kompressionspunkte) sind auch nicht einfach in einer Linie parallel zum Rand des Rucksacks angebracht sondern aus optischen Gründen leicht versetzt.
    Das Design ist quasi eine optische Täuschung die dafür sorgt das es von der Seite betrachtet so aussieht als würde sich der Rucksack nach oben hin verjüngen , von vorne gesehen wirkt es als liefe der Rucksack zur Mitte hin konisch zu. So wird der Anschein einer komplexen Form erreicht obwohl der Rucksackkörper eigentlich vollkommen gleichmäßig ist.








    Soweit erstmal ... über ernstgemeintes feedback von Leuten die nicht nur auf Andeutungen und Doppeldeutigkeiten aus sind würde ich mich sehr freuen
    Fortsetzung kann folgen.
    Zuletzt geändert von arbuckle; 10.08.2019, 12:32.
    es wäre sehr freundlich sich nicht an Stalking und Psychoterror zu beteilligen

  • danobaja
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    #2
    AW: Rucksack 2 Fächer viel Text

    schön! bin gespannt aufs endergebnis.

    nen rs mit 2 rollverschlüssen, genau wie bei dir, hab ich iwo schonmal gesehen, aber ich weiss die firma nicht mehr.

    ich bin auch einer, der wie du planung und entwicklung zusammen macht. ja, da hat man halt immer wieder rückschläge weil denkfehler passieren, weil sich dinge dann doch nicht so entwickeln wie vorgesehen. ich hab grad einen rs genäht der oben einen grossen rollverschluss hat. den werd ich jetzt aber wieder wegmachen und nur mit kordel zum mittig zuziehen und dann nen flachen deckel drüber. aber so ist das halt...

    fortsetzung? auf jeden fall, bitte!
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    • arbuckle
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      #3
      AW: Rucksack 2 Fächer viel Text

      Hallo
      Warum hast du denn den Rollverschluß wieder abgeändert?
      es wäre sehr freundlich sich nicht an Stalking und Psychoterror zu beteilligen

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      • derray

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        #4
        AW: Rucksack 2 Fächer viel Text

        Zitat von danobaja Beitrag anzeigen
        nen rs mit 2 rollverschlüssen, genau wie bei dir, hab ich iwo schonmal gesehen, aber ich weiss die firma nicht mehr.
        Tramplite?
        Der hat am Boden zwar eine zweite Öffnung, aber keinen klassischen Rollverschluss.

        Der Grund, warum die meisten Rucksäcke mit Rollverschluss nicht zwei davon haben, ist vermutlich, dass die meisten davon UL-Rucksäcke sind. Die werden meist von ULern genutzt und erstens so gepackt, dass alles in der richtigen Reihenfolge herauskommt, wenn man ihn lehrt und zweitens die meisten ULer einen Packliner nutzen, der keine zweite Öffnung hat, was eine zweite Öffnung am Rucksack obsolet macht.

        Aber ich bin trotzdem gespannt auf das Endprodukt hier!

        mfg
        der Ray

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        • danobaja
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          #5
          AW: Rucksack 2 Fächer viel Text

          der rs ist ein burrito mit 40l zusätzlich zur schaummatte. ich dachte ich mach einen grosszügigen rollverschluss dran, dann kann ich noch was zupacken. jetzt brauch ich aber den ganzen platz im verschluss überhaupt nicht und der alleine wiegt 340g.

          @ray: nö, war was anderes, schwerer gebaut, und ist schon einige jahre her. entsprach genau dem vorgestellten konzept mit dem liegenden unterteil und rollv. nach vorne zu öffnen.
          danobaja
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          • arbuckle
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            #6
            AW: Rucksack 2 Fächer viel Text

            erstmal ich habe gerade meinen Beitrag etwas abgeändert denn ich hatte in zwei Zeichnungen falsche Maße angegeben.
            Keine Ahnung ob das wirklich jemanden interessiert aber wenn ich schon einen Bericht schreibe (was ich gerne tue) dann auch mit richtigen Maßen.

            Was ich mir bei Rucksäcken mit nur einem Rollverschluß etwas unpraktisch vorstelle ist die Tatsache das der Rucksackkörper viel länger ist als normal und man so tief in den Sack hinein greifen muß.
            Bei meinem Konzept ist das nicht so schlimm denn erstens sind die "Schläuche für die Rollverschlüsse nur 20cm lang und ausserdenm ist der Rucksack unterteilt sodas die Abteilungen nicht so tief sind.
            Bei mir kommt es auch nicht auf wasserdichtigkeit an so reicht es wenn der Verschluß bei vollgepacktem Rucksack nur etwa zwei mal umgeschlagen wird um ihn zu schließen (was selten der Fall sein wird) so reichen die 20cm "Überlänge" auch aus.
            es wäre sehr freundlich sich nicht an Stalking und Psychoterror zu beteilligen

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            • arbuckle
              Erfahren
              • 21.06.2015
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              #7
              AW: Rucksack 2 Fächer viel Text

              ach so ich war ja garnicht angesprochen
              es wäre sehr freundlich sich nicht an Stalking und Psychoterror zu beteilligen

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              • arbuckle
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                • 21.06.2015
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                #8
                AW: Rucksack 2 Fächer viel Text

                ok für die Leute die sich Herz und Menschlichkeit bewahrt haben geht es jetzt weiter (natürlich auch für die anderen).

                Folgende Zeichnung zeigt ungefähr das Schnittmuster der Schulterriemen (zumindest das Prinzip)
                Ich hoffe man kann etwas aus den Zeichnungen herraus lesen. Es geht vor allem darum wie man es vermeidet das fester Oberstoff oder Nähte am Hals scheuern indem man den innenliegenden Polsterstoff um die Kanten der Riemen bis auf die Oberseite verlaufen lässt.







                Auf dem letzten Foto sieht man das ich die Polsterung der Schulterriemen nicht auf der gesammten Länge mit Nähten fixiert habe. Der Grund dafür ist das beinahe jeder Stoff (mit wenigen Ausnahmen ) Wellen schlägt sobald man den Riemen biegt.
                Wenn der Stoff fixiert ist bilden sich kleine Falten die sich nicht verschieben können aus diesem Grund habe ich im Bereich der Auflageflächen der Schulter den Stoff nicht durchgenäht und fixiert denn so bilden sich große Falten die sich verschieben können sodas sich der Stoff auf der Schulter verteilt und glatt auliegen kann (mal wieder schwer zu beschreiben vielleicht versteht man aber was ich meine).

                Die Gurtbänder sind einerseits auf dem Stoff vernäht teilweise aber auch durch die komplette Polsterung und den gesammten Riemen vernäht. Im unteren Bereich der Riemen sind zusätzlich Molle ähnliche Schlaufen aus 15mm Gurtband angebracht an denen z.B. quer verlaufende Brustgurte oder andere Dinge befestigt werden können.

                Hier eine Hüftflosse (sieht verkrumpelter aus als sie ist)



                Die Hüftflossen sind übrigens nicht einfach nur in die Naht zwischen Rückenteil und Vorderteil eingenäht sondern zusätzlich auf etwa drei Zentimetern länge mitsammt der dünneren Polsterschicht und einer Kreutznaht an die Seitenwand des Rucksacks genäht.
                Diese Nähte werden von den Seitentaschen des Rucksacks verdeckt.
                Ich habe also wirklich großes Vertrauen in die Befestigungen der Griffe Schulterriemen und Hüftflossen.
                Zuletzt geändert von arbuckle; 10.08.2019, 14:20.
                es wäre sehr freundlich sich nicht an Stalking und Psychoterror zu beteilligen

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                • arbuckle
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                  #9
                  AW: Rucksack 2 Fächer viel Text

                  sorry nochmal für die Andeutungen zwichendurch aber ich weis das die Barbaren hier mitlesen und ich habe Angst mich mit denen zu unerhalten ohne es zu merken.

                  Nochmal zum Rucksack

                  Was das Gewicht betrifft.
                  Hier beschäftigen sich ja viele Leute vor allem mit ultraleichtgear wahrscheinlich nicht zuletzt deshalb weil es genau diese Produkte nur wenig auf dem Markt zu kaufen gibt und der Eigenbau demnach Sinn macht.

                  Dieser Rucksack ist nicht ultraleicht aber auch nicht besonders schwer. Ich habe ihn noch nicht gewogen bin mir aber sicher das er im unteren Durchschnitt handelsüblicher Rucksäcke dieser Größe liegt. Das Obermaterial ist dicht gewebt und robust aber nicht ganz so dick wie viele der alten Armeerucksäcke aus Baumwolle.
                  In unkomprimiertem Zustand und voll genutzter Größe hat er ein ziemlich großes Volumen was ich aus optischen sowie praktischen Gründen gerade während des Radfahrens allerdings nicht voll ausnutzen werde. Es ist aber gut diese Reserven für den Notfall zu haben

                  Ausserdem wollte ich noch ein größeres Manko des Rucksacks ansprechen denn dieser verfügt über keine Fächer mit schnellzugriff oder zum Sortieren von Kleinteilen. Ich wollte dieses Problem lösen indem ich eine externe Tasche anfertige die aussen an den Schlaufen befestigt werden kann. Leider habe ich aber keinen Passenden Stoff mehr dafür übrig.
                  Die Tasche wird also aus einem anderen Stoff gefertigt werden müssen was dann das Gesammtbild sehr stören wird aber anders geht es nunmal nicht.

                  Keine Ahnung ob ich den Rucksack überhaupt jemals benutze denn es war zuviel Arbeit ihn her zu stellen ... nicht das er noch schmutzig wird.
                  es wäre sehr freundlich sich nicht an Stalking und Psychoterror zu beteilligen

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                  • arbuckle
                    Erfahren
                    • 21.06.2015
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                    #10
                    AW: Rucksack 2 Fächer viel Text

                    Um das hier mal zu Ende zu bringen die Bilder vom fertigen Rucksack.

                    Die hellen Streifen auf dem Stoff kommen übrigens vom Waschen und nicht vom Silikon. Keine Ahnung woran das liegt das ist mir bei dickem Baumwollstoff schon öffter passiert und ohne den Stoff ein zweites mal zu waschen gehen die Streifen auch nicht mehr weg. war mir aber Egal.

                    Hier von von vorne betrachtet. Ich habe mir nicht viel Mühe gegeben dem Rucksack für die Fotos besonders eine besonders schöne Form zu geben. Ich habe ihn einfach nur voll gestopft und zugemacht.
                    Auf dem ersten Foto sieht er etwas unförmig aus tatsächlich ist das aber gar nicht so schlimm .

                    Die Farbe ist in Wirklichkeit auch etwas grüner als das Grau auf den Fotos. Ich habe das gerade schnell im Tageslicht des bedeckten Himmels fotografiert ... keine Ahnung ausserdem kenne ich mich mit Fotografieren nicht so aus. Der Rucksack ist jedenfalls olivgrün und nicht grau.



                    Hier von der Seite betrachtet sieht er fast genau so aus wie skizziert (wobei die Skizzen im Thread erst nachträglich für die Dokumentation entstanden sind) Aber auch meine Anfangsskizzen kommen dem Endergebnis schon sehr nahe - oder umgekehrt.







                    Hier sieht man das geöffnete Oberteil :



                    Und hier das geöffnete Unterteil:



                    So sieht die Unterteilung aus. Die Unterteilung verläuft auf Höhe der Naht des Unterteils . Die Naht mit der die UNterteilung an den Seiten des Rucksacks befestigt sit wird von den Seitentaschen verdeckt. Die Unterteilung verfügt über zwei parallel verlaufende Schnüre zum Zuziehen sodas man auch bei nicht vollgepacktem ,komprimiertem Rucksack die Unterteilung immer gespannt schließen kann ohne das diese wie ein Sack nach unten hängt. (hoffentlich versteht man was gemeint ist)



                    Der gesammte obere Teildes Rucksacks ist innen mit dem selben Stoff ausgekleidet aus dem auch die Unterteilung besteht.
                    Der untere Teil des Rucksacks hat aber kein Innenfutter.

                    Noch ein paar Worte zu den Verwendeten Materialien.
                    Ich verwende fast immer alte recycelte Materialien für meine Projekte. Das hat zum einen den Grund das es günstig ist andererseits weis ich auch nie so genau ob meine Projekte überhaupt funktionieren oder ob ich sie jemals fertig mache.

                    Darüber hinaus bin ich sowohl von der Seite aktivstoffe.de als auch von extremtextil sehr enttäuscht worden.
                    Ich finde es ja gut das es solche Seiten gibt aber wenn man 4Wochen lan auf Stoffmuster warten muß dann ist das sehr enttäuschend. Ausserdem lassen die Sortimente dieser Geschäfte doch auch einiges zu wünschen übrig denn etwas Ausgefallenere (modische) Ripstop Stoffe und auch Farben findest man dort genau so wenig wie Stoffe in Überbreite für z.B. Zelte oder Tarps.
                    Ripstop from the Roll ist da schon besser aufgestellt.

                    Die Preise für Stoffe sind in diesen Geschäften teilweise auch unglaublich teuer was vielleicht teilweise gerechtfertigt ist aber auch in dieser Hinsicht bin ich schon sehr enttäuscht worden.
                    Wenn man z.B. ein beschichtetes Ripstopcordura kauft das mit tollen Bezeichnungen und Markensymbolen angepriesen wird,
                    über zehn euro der Meter kostet und man dann ein Gewebe bekommt das wenn man es gegen das Licht hält aussieht wie ein Sieb dann stimmt da meiner Meinung nach etwas nicht.

                    Es scheint speziell ein kleines technisches Problem von gröberen Ripstop Stoffen zu sein das sich zwischen den dicken Ripstop Fäden und den nächtgelegenen angrenzenden dünneren Fäden "in Kettrichtung" ein kleiner Spalt auf tuen kann.
                    Der Dicke Ripstopfaden verdrängt den nächsten dünnen Faden was einen Spalt verursacht der in Kaettrichtung auch nicht durch Anpressdruck geschlossen wird.
                    Diese "Spalte" oder auch grundsätzlich wenig dicht gewebte Stoffe werden dann einfach mit Beschichtung zugekleistert ...

                    Aber auch in Sachen Beschichtungen habe ich bereits bei wenigen Stoffmustern sehr seltsames gesehen.
                    Also auch in diesen "Spezialgeschäften" wird nicht nur beste Qualität verkauft.
                    Auch im Lokalen Handel oder sogar auf Flohmärkten lassen sich bei vielen Händlern immer wieder sehr günstig für einige Zwecke brauchbare Stoffe finden.

                    Die extrem langen Wartezeiten bei den großen Onlinehändlern hatte ich bereits erwähnt ... allerdings kann dies auch damit zu tun haben das mir seit sehr langer Zeit ein Kreis von Leuten nachstellt , meine Wohnung , meinen Internetanschluß überwacht und es darüber hinaus geschafft haben ganze Dörfer und Gesellschaften dazu zu bringen bei diesem ekelhaften Wahnsinn zwischen Bigbrother und der Trumanshow mit zu wirken.
                    Das sind die Barbaren von denen ich zu Beginn des Threads auch schon sprach.
                    Ich möchte hier nur nochmal sagen bitte beteilligt euch nicht an diesem Wahnsinn. Für wen oder was sich diese Leute mit ihren Ideen auch immer halten und was immer sie vorgeben so zerstören sie mit ihrem Wahnsinn das Leben von anderen (mir). Aber entgegen allem was irgendwann mal richtig und wichtig war soll es sich diesmal lohnen ? (wahrscheinlich angeblich vor allem für die Betroffenen selber ... welche Idee könnte mehr verblenden) Aber welche Werte sollen es sein die Beteilligten und Betroffenen warten ? Reichtum , Macht , Einfluss ,Glück und Zufriedenheit ... Gesundheit ? Hier geht es nur um Wahnsinn weiter nichts !
                    Ich sage es ist ein Verrat am Menschen und allen Freiheitlichen Werten (wenn auch vielleicht nur im Einzellfall) und es lohnt sich nicht ! Es ist ein Missbrauch von Vertrauen innerhalb dieser Gesellschaft und der Mitwirkenden aber auch an dem Vertrauen das man sich in den letzten 80 Jahren aufgrund des weitgehenden Eingeständnisses der Fehler der Vergangenheit erworben hat. Aber hier geschieht der nächste epische Wahnsinn ... auch wenn alles tatsächlich noch schlimmer sein könnte.
                    Es ist schlimm genug und es muß Schluß damit sein.

                    Sicher ist in diesem sehr speziellem Forum grundsätlich nicht viel los (ich hoffe nur das man mich nicht tatsächlich auch technisch isoliert hat) wie dem auch sei damit habe ich jetzt nach einigen unvollständigen Berichten wenigstens die Dokumentation meines neuen Rucksacks zu Ende gebracht.
                    Vielleicht ist es für den ein oder anderen Leser inspirierend oder hilfreicht .(damit meine ich aber nicht die Leute die auf Teufel komm raus glauben irgendwas selbstherrlich "gutes" aus allen Dingen machen müssen)
                    Ansonsten war es vielleicht zumindest unterhaltsam.

                    Ob weitere Berichte kommen weis ich noch nicht. Material ist reichlich vorhanden ... Ob es Sinn macht ist aber eine andere Sache.
                    es wäre sehr freundlich sich nicht an Stalking und Psychoterror zu beteilligen

                    Kommentar


                    • arbuckle
                      Erfahren
                      • 21.06.2015
                      • 105
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Rucksack 2 Fächer viel Text

                      ich habe mich im letzten Post mal wieder viel mehr über andere Dinge aufgeregt als alle Themenbezogenen Erfahrungen
                      unterzubringen die ich eigentlich mitteilen wollte.

                      Um das ganze Thema doch noch etwas informativer zu gestalten als nur mit den Fotos zu unterhalten möchte ich noch auf ein paar Dinge eingehen die ich als wichtig und hilfreich erachte. Was ich sage sind nur eigene Erfahrungswerte aufgeschnapptes Halbwissen oder eigene Logik ohne Anspruch auf Richtigkeit

                      Nochmal zu den vielen Fehlern die mir bei diesem und vielen anderen Projekten auch unterlaufen sind.

                      Konzentration:
                      Oft sitzt man an solchen Projekten lange Zeit am Stück wobei die Konzentration auch beim gesunden Menschen nachlassen kann ...

                      Eine der komplizierteren Stellen dieses Projektes war z.B. die Befestigung der Schulterriemen und die darunter liegende
                      "Querverstrebung" mit zwei Gurten die eine Tasche für den Federstahl bildeten. Zusätzlich musste dabei ein Gurt
                      abgepolstert und verdeckt werden ,die Reihenfolge mußte genau stimmen , die Gurte exakt aufeinander liegen usw.
                      Es mussten dabei viele Schichten Stoff (ganze acht bis Zehn Schichten ! incl. drei Lagen dicken Gurtbandes ! ,
                      Volumenvließ und einer dünnen Lage Schaumstoff !) mit später teils sichtbaren Nähten exakt vernäht werden.
                      Ich habe nach bereits langer Zeit des Schaffens alle meine Konzentration zusammen genommen und es hat tatsächlich alles zu meiner Zufriedenheit funktioniert ... bis mir plötzlich aufgefallen ist das sich der Tragegriff des Rucksacks nicht
                      zwischen den beiden Schulterriemen am Rucksack befindet sondern neben mir auf dem Tisch lag.
                      Da der Tragegriff aber ein essentielles Stück am Rucksack ist mußte ich alle diese wirklich nicht ganz einfachen Nähte so öffnen das keine Schäden entstehen und alles noch einmal machen.

                      Als ich später den Federstahl in die dafür vorgesehene Tasche steckte mußte ich fest stellen das dieser einige Millimeter
                      zu lang war. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich den Stahl bereits zurecht geschnitten ,rund geschliffen und lackiert.
                      Also alles nochmal 5mm kürzer machen ,lackieren ...usw.

                      Ich könnte lange so weiter machen ... worauf ich hinaus möchte ist das dies alles reine Konzentrationsfehler sind denen
                      man begegnen kann wenn man Pausen macht oder die Arbeit aufteilt. Besonders ärgerlich sind solche Fehler beim Messen und Anzeichnen.

                      Licht:
                      Das wäre dann der Nächste Punkt : Genug Licht und Konzentration vor allem beim Ausmessen und Anzeichnen der Stoffe usw. Je nach Projekt führen schon geringe Fehler beim Anzeichnen bzw. Zuschneiden der Stoffe zu großen Problemen beim Nähen. Nur mit ordentlichen Zuschnitten kann man sich beim Nähen richtig an den Stoffkannten orientieren usw.
                      Das ist auch einer der Gründe weshalb die Schneiderei von Einzelstücken so extrem viel aufwändiger ist als eine rationalisierte Produktion.
                      Gerade das exakte Anzeichnen und Zuschneiden nimmt sehr viel Zeit und Konzentration in Anspruch. Schnittmusterschablonen müssen ordendlich fixiert werden usw. das ist echt wichtig.

                      Stoffschichten :
                      Gerade bei dickeren Stoffen ist es sehr wichtig beim Schnittmuster bereits darauf zu achten wieviele Stoffschichten an
                      einzelnen Stellen aufeinander Liegen werden. Das hat verschiedene Gründe der einfache Hauptgrund ist der das man die
                      Schichten noch vernähen können und dabei auch Übergänge zu dünneneren Schichten bewerkstelligen können muß. (Es gibt viele weitere Gründe genau darauf zu achten wo wieviele Schichten aufeinander treffen)

                      Im Fall des Rucksacks waren es z.B. Zwei Stellen die diesbezüglich besonders kritisch waren. Das war einerseits die
                      bereits angesprochene "Querverstrebung" unter den Schulterriemen aus acht Schichten am Rande die ja später auch an den
                      Seiten noch gebogen und mit dem Rucksackoberteil vernäht werden mußten.
                      Und zweitens war es die Stelle an der Oberkannte der Hüftflossen. Ich hatte vorher nicht bedacht das sich an dieser Stelle
                      die Hüftflossen mit ihren vielen Schichten und zusätzlich zwei "Dreiecke" mit jeweils 3 Schichten auf etwa einem
                      Zentimeter überschneiden. Am Ende hat es funktioniert aber das war schon sehr grenzwertig und solche Dinge sollten
                      unbedingt beachtet werden.

                      Fadenspannung:
                      Auf den Fotos dieses Projekts ist zu erkennen das sich einige Nähte etwas auseinander ziehen und die Fäden der Naht zu
                      erkennen sind. Das ist vor allem an der mittleren Befestigungsnaht von Ober und Unterteil also direkt in der Mitte des
                      Rucksacks sowie an den Abspannpunkten zu sehen an denen die Schieber befestigt sind. Bei dieser Art von Nähten lässt sich
                      das nicht ganz verhindern es gibt aber drei Punkte die man dabei beachten sollte.

                      Bei speziellen Nähten wie den Kappnähten und anderen Nähten tritt das Problem nicht in dieser Weise auf allerdings sind
                      diese Nähte kaum dazu geeignet um Ecken ,enge Radien und Kanten zu Nähen weshalb sie auch an den meisten Verbindungen von proffessionell gefertigten Rucksäcken und Taschen unüblich sind.
                      Um also die einfachen Steppnähte ordentlich zu arbeiten ist zunächst die Fadenspannung zu beachten. Diese sollte möglichst
                      hoch eingestellt sein (Ober und Unterfaden selbstverständlich aufeinander abgestimmt)

                      Farbe:
                      Bei großer Belastung solcher Nähte werden Trotzdem immer die Nahtfäden sichtbar werden aus diesem Grund sollte man auch
                      für diese Nähte den Faden in der passenden Farbe (meist des Oberstoffes) wählen.

                      Stichlänge:
                      Der dritte Punkt ist auch in anderer Hinsicht zu beachten dabei geht es um die Stichlänge der Naht. Die Optik von sich
                      auseinanderziehenden Nähten kann dadurch verbessert werden das man eine möglichst kurze Stichlänge auswählt.
                      Dabei ist allerdings allgemein speziell aber bei dieser Absicht Vorsicht geboten.
                      Prinzipiell sagt man das bei feineren Stoffen eher kürzere ,bei groben Stoffen längere Stichlängen verwendet werden
                      können\sollen. Eigendlich ist dieses Prinzip aber vor allem in der verwendeten Nadelstärke begründet.

                      Es ist ganz einfach zu verstehen und wird gerade beim Nähen mit sehr dicken Nadeln von 100Nm aufwärts schnell sehr
                      deutlich. Zwar gibt es Nadelspitzen die das Problem verringern aber eine Nadel perforiert meist das Gewebe und hinterlässt
                      ein Loch (gerade bei Beschichtungen kaum zu vermeiden) . Bei einer Nadelstärke von einem Millimeter und einer ausgewählten
                      Stichlänge von einem Millimeter wird das Material also geradezu "zersägt". Zwar muß das Loch nicht in jedem Gewebe so groß
                      bleiben wie der Einstich der Nadel und auch die Anzahl der Fäden des Gewebes die dem Nahtgarn den eigentlichen "Halt"
                      verleihen spielt eine Rolle.
                      Vereinfacht kann man sich es aber so vorstellen das desto geringer die Stichlänge umso stärker wird das Gewebe perforiert
                      und geschwächt.
                      Selbst bei meiner starken Baumwolle und 100Nm Nadeln ist das schon bei Stichlängen unter 2mm sehr
                      auffällig wie stark das Gewebe geschwächt wird und zerreißt. (das habe ich vor allem bei den Versuchen zur Befestigung der
                      Abspannpunkte des Rucksacks sehr deutlich fest gestellt).
                      Das Problem ist also absolut beachtenswert auch oder gerade bei sehr dicken Stoffen und entsprechend dicken Nadeln und
                      Garnen.

                      Bei den Befestigungspunkten der Schieber auf der Oberseite des Rucksacks war mir klar wie diese belastet und die Naht
                      sichtbar würde. Da die Befestigungspunkte mit Gurtband hinterlegt sind konnte ich diese Befestigungen mit einer 110Nm
                      Nadel und einer Stichlänge von minimal über 2mm herstellen um die Optik zu verbessern. An den Stellen an denen nur die
                      Baumwollstoffe miteinander vernäht wurden ,wie der Mittelnaht des Rucksacks, habe ich eine viel längere Stichlänge gewählt
                      da der Stoff sonst zu sehr geschwächt worden wäre. Ob ich die Fadenspannung zu hundert prozent richtig eingestellt habe
                      weis ich nicht aber die längere Stichlänge sieht optisch bei belasteter Naht schonmal weniger schön aus als kürzere
                      Stichlängen (aber wenigstens fällt der Rucksack so nicht auseinander).
                      Besondere Problemstellen sind diesbezüglich auch Übergänge von mehrlagigen Stoffteilen zu dünneren Schichten (wie beim
                      Einnähen von Gurtbändern in eine einfache Steppnaht) an diesen Übergängen stimmt die Fadenspannung oft nicht ganz richtig und die Naht zieht sich bei Belastung entsprechend weiter auseinander.

                      Noch etwas zum Vernähen von Schaumstoff oder dicken Stoffschichten:

                      Ich benutze eine ganz normale alte einfache Nämaschine mit dem standart 130\705 Nadelsystem. Was diese Zahlen bedeuten
                      weis ich zwar nicht und bin diesbezüglich auch aus der Schmetzfibel nicht schlauer geworden ...
                      Tatsache ist aber das diese Nadeln eine bestimmte standardisierte Länge von Oberkannte bis Nadelöhr aufweisen (müssen -
                      wegen dem Greifer). Diese Länge ist nunmal auf ca.33mm begrenzt und demnach können eben nur Stoffe mit einer bestimmten Stärke\Dicke verarbeitet werden.

                      Es gibt andere Nadelsysteme für Industriemaschinen die Länger sind wie die Nadeln des DPx17 Systems die unter anderem 4mm länger sind als die der Haushaltsgeräte (und tausende andere Standarts mehr). 4mm längere Nadeln sind allerdings zur Herstellung von Rucksäcken und Taschen schon eine ordentliche und entsprechend nützliche Überlänge ...

                      Man kann sich aber auch anders helfen:

                      Der Nähfuß meiner Haushaltsmaschine hat in hochgeklapptem Zustand eine "lichte" Höhe (sagt man das so?) von ca.8mm.
                      Die Nadelspitze befindet sich aber ein ganzes Stück höher und mit etwas Kraftaufwand lässt sich auch der Nähfuß per Hand
                      auf etwa 12mm anheben (man kann den dafür nötigen Kraftaufwand verringern indem man den Anpressdruck des Nähfußes
                      verkleinert was aber andere ungewünschte Nebeneffekte haben kann).
                      Mit 12mm Platz unterm Nähfuß lässt sich dann beim Vernähen von z.B. Trageriemen von Taschen und Rucksäcken schon etwas anfangen.
                      Da die meisten Schaumstoffe auch etwas nachgeben ist es so dann doch möglich wie im Fall des gezeigten Projekts folgende Schichten ohne zu große Probleme zu Vernähen\Durchnähen : dicker Innenstoff + 10mm Evazote +3mm Evazote +dicker
                      Aussenstoff +dickes Gurtband.
                      Die DurchstichKraft ist zumindest bei meiner Maschine (die aber nichts besonderes ist) kein Problem nur das die Nadel noch ordentlich zum Greifer gelangt muß beachtet werden.
                      Selbst mit dichteren Schaumstoffen oder vielen Schichten dicken Gurtbandes gibt es meist keine Durchstichprobleme nur wenn Naht auf Naht trifft (beim Rückwärtsnähen) oder wenn sich in seltenen Fällen bei einzelnen Stichen der Schaumstoff seltsam verdichtet gibt es mal einen Hänger ... aber die Kraft seiner Maschine muß am Ende jeder selbst einschätzen ...
                      was ich sagen wollte : Auch bei der Haushaltsmaschine lässt sich der Fuß (zumindest theoretisch) auf bis zu 12mm
                      (eventuell geringfügig mehr oder weniger) anheben und entsprechend dickes Material einlegen.
                      Bei Rucksäcken ist das sehr entscheidend.

                      Naja vielleicht hilfts
                      es wäre sehr freundlich sich nicht an Stalking und Psychoterror zu beteilligen

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