Anhaltende Trockenheit und Hitze

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  • AlfBerlin
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    • 16.09.2013
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    AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

    Keine Sorge, es werden schon nicht so schnell alle Vegetarier werden. Und was an Flächen frei wird, können wir gut als Wald gebrauchen.

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    • Mus
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      AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

      Falls es nicht oberhalb der Baumgrenze liegt.

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      • Abt
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        • 26.04.2010
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        AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

        Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen

        In den letzten Jahrzehnten ist es wärmer geworden und die Vegetationsperiode ist einen Monat länger. Da braucht es entsprechend mehr Wasser als früher. Sonst nützt die längere Vegetationsperiode nichts, im Gegenteil.
        Ich glaub schon, dass das ein ganz wichtiger Aspekt ist, der bisher gern übersehen wird, die unterbrochene/wegfallende Winterruhe der Bäume infolge Klimaerwärmung und der damit anstehende Wasserbedarf in der Zeit.

        Vielleich muss man auch schauen, wohin man die Fichten pflanzt. Passt dadurch eben nicht mehr auf jeden Boden.
        Absehbar scheint es keinen Wunderbaum zu geben, der wirtschaftlich geeignet ist.
        Zuletzt geändert von Abt; 05.10.2019, 08:42.

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        • nunatak

          Alter Hase
          • 09.07.2014
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          AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

          Zitat von Bergzebra Beitrag anzeigen
          Mais braucht v.a. im Stadium der Kolbenbildung (90% der verwertbaren Energie der Pflanze ist im Kolben) Wasser (ab ca. Mitte bis Ende Juli). Die zwei Monate vorher ist Mais sehr trockenheits- und hitzeresisdent (wesentlich besser als Getreide oder Wiesen). Üblicherweise ist Juli der niederschlagsreichste Monat im Jahr (nur nicht 2018 und 19 - 19 wars bei uns der August, 18 der Dezember).

          Im Vergleich zu einer extensiv genutzten Grünfläche bindet ein Maisfeld pro Hektar ein Zigfaches an CO2.

          Mais hat von den Nutzpflanzen eines der besten Verhältnisse von eingesetzter Energie zu verwertbarer Energie und das bei einer relativ kurzen Vegetationsdauer. Auch ist der Energieertrag pro Fläche einer der Höchsten. Mais ist aus diesen Gründen inzwischen z.B. im östlichen und südlichen Afrika sehr oft ein selbstangebautes Grundnahrungsmittel.

          Übrigens: Modifizierte Stärke ist inzwischen fast immer aus Mais.

          Nur was macht man aus 1/3 der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen, wenn wir alle kein Fleisch mehr essen sollen? Von Gras wird kein Mensch satt, da für den Menschen so nicht verwertbar. Aber Rinder wandeln mit ihrem Fleisch das menschlich nicht verwertbare Grünland in eine menschlich verwertbare Energieform um.
          Ich habe nichts gegen ein paar Maifelder. Problematisch wird es, wenn es fast nur noch Maisfelder gibt, die Kulturlandschaft sich dadurch ändert und wegen massenhaftem Maisanbau für Biogasgewinnung kaum Flächen für Nahrungspflanzen übrig bleiben.

          Das mit der CO2-Speicherung ist wohl eher kurzfristig. Danach wird es wieder freigesetzt bei der Verwertung, oder sehe ich das falsch? Ist ja nicht wie bei Holz, wo das CO2 bei Bauholz langfristig gespeichert wird.

          Auch wenn ganz hochwertige Wiesen aus Naturschutzgründen ohne Nutzung durch Rinder etc, bestehen bleiben können, wenn das Mahdgut nicht genutzt wird, ist es für die Erhaltung der Kulturlandschaft sehr wichtig, dass weiterhin ein Bedarf nach Milch und Fleisch besteht (muss dafür ja keines aus Massenhaltung sein), damit die Wiesen auch künftig wirklich genutzt werden. Wichtig ist natürlich auch die Qualität der Wiesen, in reinen Fettwiesen kommen kaum Arten vor.

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          • Sarekmaniac
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            AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

            Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
            In den letzten Jahrzehnten ist es wärmer geworden und die Vegetationsperiode ist einen Monat länger. Da braucht es entsprechend mehr Wasser als früher. Sonst nützt die längere Vegetationsperiode nichts, im Gegenteil.
            Wenn es nur eine längere Vegetationsperiode wäre, wäre das ja eher undramatisch. Problematisch sind die schon seit vielen Jahren immer milderen Wintertemperaturen in der Vegetationspause. Weil z.B. Baumpilze ungehindert Bäumen befallen, welche sich in Winterruhe befinden und deshalb keine Abwehrstoffe bilden.

            z.B. Pilzbefall von Buchen:

            https://www.wetter.de/cms/wald-exper...n-2603385.html
            Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
            (@neural_meduza)

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            • Sarekmaniac
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              • 19.11.2008
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              AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

              Die Wiesen erholen sich momentan sichtlich, allerdings ist der Boden nur oberflächlich feucht (den Gräsern reicht das).

              Wir haben letzte Woche in zwei Böschungen Treppen angelegt, mit Feldsteinen und Eichenästen befestigt. Nur ein paar cm unter der Grasnarbe ist alles staubtrocken. Je nach Zusammensetzung zeigt sich der Lehm als pulverfeiner, trockener Staub, oder er ist so hart zusammengebacken, dass man mit dem Spaten kaum durchkommt und sich fragt, wie das jemals wieder durchfeuchtet werden soll.

              Hier mal ein Stück unserer Wiese, Ende August aufgenommen. Zuletzt gemäht wurde im August oder September 2017 (!): 2018 fiel die Mahd auf diesem Abschnitt komplett aus, da nichts hochgekommen war. Und dieses Jahr habe ich dieses Stück jetzt auch stehen lassen, da werde ich ganz früh in 2020 mähen:

              Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
              (@neural_meduza)

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                AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen
                Wenn es nur eine längere Vegetationsperiode wäre, wäre das ja eher undramatisch. Problematisch sind die schon seit vielen Jahren immer milderen Wintertemperaturen in der Vegetationspause. Weil z.B. Baumpilze ungehindert Bäumen befallen, welche sich in Winterruhe befinden und deshalb keine Abwehrstoffe bilden.

                z.B. Pilzbefall von Buchen:

                https://www.wetter.de/cms/wald-exper...n-2603385.html
                Der klimatische Wandel zieht biologische Probleme (Veränderungen) mit sich. Inzwischen dehnen sich Wüsten über alle Kontinente aus, und erweitern sich.

                https://www.br.de/themen/wissen/saha...ichte-100.html

                https://de.wikipedia.org/wiki/Sahara

                https://wiki.bildungsserver.de/klima...ten_1000_Jahre

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                • Mika Hautamaeki
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                  • 30.05.2007
                  • 3979
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                  AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                  Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen
                  Die Wiesen erholen sich momentan sichtlich, allerdings ist der Boden nur oberflächlich feucht (den Gräsern reicht das).

                  Wir haben letzte Woche in zwei Böschungen Treppen angelegt, mit Feldsteinen und Eichenästen befestigt. Nur ein paar cm unter der Grasnarbe ist alles staubtrocken. Je nach Zusammensetzung zeigt sich der Lehm als pulverfeiner, trockener Staub, oder er ist so hart zusammengebacken, dass man mit dem Spaten kaum durchkommt und sich fragt, wie das jemals wieder durchfeuchtet werden soll.
                  ich sehe das als sehr lokales Problem. Hier in der Freien und Hansestadt hat es im Mai, Juni, August und September durchschnittlich bis leicht überdurchschnittlich Niederschlag gegeben. Häufig auch über mehrere Tage verteilt. Bei uns ist der Boden schon gut durchfeuchtet überprüft hab ich bis ca. 1 m Tiefe.
                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                  A. v. Humboldt.

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                  • Sarekmaniac
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                    • 19.11.2008
                    • 10958
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                    AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                    Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                    ich sehe das als sehr lokales Problem. Hier in der Freien und Hansestadt hat es im Mai, Juni, August und September durchschnittlich bis leicht überdurchschnittlich Niederschlag gegeben. Häufig auch über mehrere Tage verteilt. Bei uns ist der Boden schon gut durchfeuchtet überprüft hab ich bis ca. 1 m Tiefe.
                    Ja, in Hamburg sieht es deutlich besser aus.

                    Interessant ist in diesem Zusammenhang der bundesweite Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums Leipzig:

                    https://www.ufz.de/index.php?de=37937

                    Da sieht man, dass eher die Situation in Hamburg und dem nördlichen Schleswig-Holstein eine Besonderheit im Sinne von "fast normal" ist, zumindest bis 25 cm Bodentiefe.

                    Für die Ecke in Oberhessen, wo unsere Wiese liegt, gilt laut Monitor aktuell "schwere Dürre" (dritthöchste Kategorie) bis 25 cm Tiefe und "außergewöhnliche Dürre" (höchste Kategorie) bis 1,8 m Tiefe. Lokale Besonderheiten liegen dann noch in der Topografie/geografischen Kleinlage des Grundstücks: Leicht erhabene Mergelkuppe an einem sonnenexponierten Südhang.

                    Wie Alf es auch aus der Rhön beschrieb: Die meisten Wald- und Wiesenbäche führen noch immer kaum oder gar kein Wasser, Tümpel sind ausgetrocknet.
                    Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                    (@neural_meduza)

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                    • AlfBerlin
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                      AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                      Danke Sarekmaniac für den Link zum Dürremonitor. In der Rhön hatten wir zuletzt einige regnerische Tage. Aber damit 2020 normal feucht anfangen kann, bräuchten wir regen- und schneereiche Wochen und Monate und nicht mal hier und da ein paar Tage.

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                      • nunatak

                        Alter Hase
                        • 09.07.2014
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                        AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                        Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen
                        Ja, in Hamburg sieht es deutlich besser aus.

                        Interessant ist in diesem Zusammenhang der bundesweite Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums Leipzig:

                        https://www.ufz.de/index.php?de=37937

                        Da sieht man, dass eher die Situation in Hamburg und dem nördlichen Schleswig-Holstein eine Besonderheit im Sinne von "fast normal" ist, zumindest bis 25 cm Bodentiefe.

                        Für die Ecke in Oberhessen, wo unsere Wiese liegt, gilt laut Monitor aktuell "schwere Dürre" (dritthöchste Kategorie) bis 25 cm Tiefe und "außergewöhnliche Dürre" (höchste Kategorie) bis 1,8 m Tiefe. Lokale Besonderheiten liegen dann noch in der Topografie/geografischen Kleinlage des Grundstücks: Leicht erhabene Mergelkuppe an einem sonnenexponierten Südhang.
                        Wirklich sehr interessanter Link, danke. Interessant auch, dass manche Bereiche, v.a. in BW und Bayern, keine Färbung/Einstufung haben. Man könnte das so interpretieren, dass es dort keine Färbung hat, weil es kein Dürreproblem gibt. Erscheint mir aber nicht plausibel, weil manche dieser nicht eingefärbten Bereiche direkt an extreme Dürreflächen angrenzen. Viel wahrscheinlicher erscheint mir, dass es ein paar Datenlücken im Modell gibt. Eigentlich seltsam, weil Wetterstationen, geologischer Untergrund etc. wahrscheinlich übers Land verteilt vorkommen.

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                        • LihofDirk
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                          • 15.02.2011
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                          Zitat von nunatak Beitrag anzeigen
                          Wirklich sehr interessanter Link, danke. Interessant auch, dass manche Bereiche, v.a. in BW und Bayern, keine Färbung/Einstufung haben. Man könnte das so interpretieren, dass es dort keine Färbung hat, weil es kein Dürreproblem gibt. Erscheint mir aber nicht plausibel, weil manche dieser nicht eingefärbten Bereiche direkt an extreme Dürreflächen angrenzen. Viel wahrscheinlicher erscheint mir, dass es ein paar Datenlücken im Modell gibt. Eigentlich seltsam, weil Wetterstationen, geologischer Untergrund etc. wahrscheinlich übers Land verteilt vorkommen.
                          Ich denke eher, es ist dort tatsächlich keine Dürre. Grund dafür: bei uns am Oberrhein ist der 25cm Befund nach den letzten Regenfällen von farbig zu weiss gewechselt.

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                          • Mus
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                            Zitat von nunatak Beitrag anzeigen
                            Wirklich sehr interessanter Link, danke. Interessant auch, dass manche Bereiche, v.a. in BW und Bayern, keine Färbung/Einstufung haben. Man könnte das so interpretieren, dass es dort keine Färbung hat, weil es kein Dürreproblem gibt. Erscheint mir aber nicht plausibel, weil manche dieser nicht eingefärbten Bereiche direkt an extreme Dürreflächen angrenzen. Viel wahrscheinlicher erscheint mir, dass es ein paar Datenlücken im Modell gibt. Eigentlich seltsam, weil Wetterstationen, geologischer Untergrund etc. wahrscheinlich übers Land verteilt vorkommen.
                            Ich habe mir jetzt auf sämtlichen Karten BW und BY noch mal genauer und mit vergrößerter Ansicht angeschaut. Ich habe keine Stelle die extreme Dürre aufzeigt gefunden, die direkt an gar keine Dürre angrenzt gefunden.
                            Zugegeben ist der Übergang an manchen Stellen wirklich sehr "steil", aber soweit mir die örtlichen Gegebenheiten bekannt sind, lässt sich das, finde ich, auch sehr gut aus der Geologie oder der Topografie an diesen Stellen erklären.
                            Wenn man z.B. einen harten Übergang von porösem Kalkstein zu Lehm hat, dann ist klar, warum bei dem einen nach einer kürzeren Regenperiode in 1,8 m Tiefe sich die Feuchtigkeit i.G.u.G. normalisiert hat, während beim anderen quasi noch nix angekommen ist. Dazu kommt, dass es halt gerade in gebirgiger Landschaft "Regenlöcher" und "Trockenflanken" gibt, die oft sehr nah aneinander liegen.

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                            • nunatak

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                              • 09.07.2014
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                              AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                              Zitat von Mus Beitrag anzeigen
                              Ich habe mir jetzt auf sämtlichen Karten BW und BY noch mal genauer und mit vergrößerter Ansicht angeschaut. Ich habe keine Stelle die extreme Dürre aufzeigt gefunden, die direkt an gar keine Dürre angrenzt gefunden.
                              Zugegeben ist der Übergang an manchen Stellen wirklich sehr "steil", aber soweit mir die örtlichen Gegebenheiten bekannt sind, lässt sich das, finde ich, auch sehr gut aus der Geologie oder der Topografie an diesen Stellen erklären.
                              Wenn man z.B. einen harten Übergang von porösem Kalkstein zu Lehm hat, dann ist klar, warum bei dem einen nach einer kürzeren Regenperiode in 1,8 m Tiefe sich die Feuchtigkeit i.G.u.G. normalisiert hat, während beim anderen quasi noch nix angekommen ist. Dazu kommt, dass es halt gerade in gebirgiger Landschaft "Regenlöcher" und "Trockenflanken" gibt, die oft sehr nah aneinander liegen.
                              An der Donau sieht es für mich so aus, als ob es ungefähr bei Sigmaringen einen Bereich gibt, an dem am südlichen Donauufer extreme Dürre herrscht und am nördlichen Ufer alles normal feucht ist. Ich bin kein Geologe, so extrem werden die geologischen Unterschiede und die der Bodenarten aber schon nicht sein. Auch von einer Klimascheide in der Mitte des Flusses habe ich noch nichts gehört, die Niederschlagsmengen sollten die gleichen sein. Kann natürlich gut sein, dass der Boden im Naturraum Donauplatten, der südlich der Donau irgendwo beginnt, den Niederschlag besser halten kann als die Alb nördlich davon. Wenn die Darstellung stimmt, müsste die Karte aber eigentlich doch auch in einem normal trockenen Sommer recht erschreckend aussehen, weil der Kalkuntergrund immer einen eher trockenen Boden hat, also im Sommer Dürre aufweist. Wirklich aussagekräftig wäre eine Darstellung, wie groß die Abweichung vom langjährigen Durchschnitt ausfällt, also wie viel mehr oder weniger Wasserverfügbarkeit im Boden als gewöhnlich.

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                              • Sarekmaniac
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                                AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                                Wirklich aussagekräftig wäre eine Darstellung, wie groß die Abweichung vom langjährigen Durchschnitt ausfällt,
                                Zur Interpretation der Karte wird ja auf der Seite erläutert, dass die Kategorien keine absolute Feuchtigkeitsangaben sind, sondern Grade der Abweichung vom (örtlichen!) langjährigen Mittel, die Karten zeigen den "Verlauf der relativen Dürre" (Hervorhebung von mir).

                                Dürre bezeichnet die Abweichung der Bodenfeuchte vom langjährigen Zustand im jeweiligen Monat (statistischer Vergleich mit dem Zeitraum 1951-2015), keine absolute Trockenheit.
                                In diesem Sinne ist ggf. ein Moor oder ein Marschboden "dürr", obwohl er noch (oder wieder) Restfeuchte hat, während ein Trockenrasen in Thüringen oder ein steiniger Hang auf der schwäbischen Alb seine sowieso sehr geringe normale Feuchtigkeit relativ schnell wieder erreicht.
                                Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 09.10.2019, 10:30.
                                Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                (@neural_meduza)

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                                • Bergzebra
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                                  • 18.02.2013
                                  • 285
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                                  AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                                  Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
                                  Danke Sarekmaniac für den Link zum Dürremonitor. In der Rhön hatten wir zuletzt einige regnerische Tage. Aber damit 2020 normal feucht anfangen kann, bräuchten wir regen- und schneereiche Wochen und Monate und nicht mal hier und da ein paar Tage.
                                  Bei uns haben ein paar wenige Tage Niederschläge Anfang Dezember 2018 ausgereicht, damit die Gesamtjahresniederschlagsmenge für 2018 doch noch im langjährigen Mittel lagen (waren fast 150mm/m2 in wenigen Tagen).

                                  Für 2019 habe ich bis jetzt nur die eigenermittelten Werte in der Vergetationsperiode ab Ende April. Hier liegen wir im aufsummierten Wert auch im langjährigen Mittel seit 1993.
                                  Schaffe Dir Erinnerungen bevor Du nur noch diese hast!

                                  Nur heute wärmt uns das Feuer, gestern war es Holz und morgen wird es Asche sein.
                                  (Autor unbekannt)

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                                  • nunatak

                                    Alter Hase
                                    • 09.07.2014
                                    • 3454
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                                    AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                                    Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen
                                    Zur Interpretation der Karte wird ja auf der Seite erläutert, dass die Kategorien keine absolute Feuchtigkeitsangaben sind, sondern Grade der Abweichung vom (örtlichen!) langjährigen Mittel, die Karten zeigen den "Verlauf der relativen Dürre" (Hervorhebung von mir).

                                    In diesem Sinne ist ggf. ein Moor oder ein Marschboden "dürr", obwohl er noch (oder wieder) Restfeuchte hat, während ein Trockenrasen in Thüringen oder ein steiniger Hang auf der schwäbischen Alb seine sowieso sehr geringe normale Feuchtigkeit relativ schnell wieder erreicht.
                                    OK, danke für die Info. Irgendwie kommt es mir aber trotzdem etwas spanisch =trocken vor, dass nach so einem langen Dürresommer und ein paar Tagen Regen bei gleicher Niederschlagsmenge, Höhe etc. die eine Fläche ihr normales Feuchtigkeitsniveau wieder erreicht hat und 1 km weiterhin die absolute Dürre herrscht. Auch dass ganze, relativ große Regionen mit unterschiedlichsten Böden wie im östlichen Bodenseebereich bis hin ins Allgäu (darunter dort auch viel Moore) überhaupt kein Trockenheitsproblem haben sollen, will mir nicht richtig einleuchten. Ein bisschen könnte das schon auch an den Datengrundlagen des Modells liegen. Boden-Probestellen, über die man das Modell verifizieren und feinjustieren könnte, wird es wahrscheinlich nur an relativ wenigen Stellen geben.

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                                    • Lobo

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                                      • 27.08.2008
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                                      AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                                      Zitat von Bergzebra Beitrag anzeigen
                                      Bei uns haben ein paar wenige Tage Niederschläge Anfang Dezember 2018 ausgereicht, damit die Gesamtjahresniederschlagsmenge für 2018 doch noch im langjährigen Mittel lagen (waren fast 150mm/m2 in wenigen Tagen).

                                      Für 2019 habe ich bis jetzt nur die eigenermittelten Werte in der Vergetationsperiode ab Ende April. Hier liegen wir im aufsummierten Wert auch im langjährigen Mittel seit 1993.
                                      Genau was du beschriebst ist aber auch eines der Probleme. Die Niederschlagsmenge alleine ist nur ein Baustein. Dem Boden hilft es relativ wenig wenn es wochenlang sehr trocken und z.T. sehr heiß ist, und dann innerhalb kurzer Zeit extrem viel Regen fällt. Dieser hat dann nicht genug Zeit (tief) in den Boden einzudringen, sondern das meiste fließt oberflächlich ab. Das führt wiederum zu zu Hochwassern etc.

                                      Unterm Strich war dann die Temperatur im Mittel eigentlich gar nicht (viel) zu hoch, und auch die Niederschlagsmenge im Mittel noch ausreichend, und trotzdem herrscht ungewöhnliche Trockenheit.

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                                      • Mus
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                                        • 13.08.2011
                                        • 13116
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                                        Zitat von nunatak Beitrag anzeigen
                                        An der Donau sieht es für mich so aus, als ob es ungefähr bei Sigmaringen einen Bereich gibt, an dem am südlichen Donauufer extreme Dürre herrscht und am nördlichen Ufer alles normal feucht ist. Ich bin kein Geologe, so extrem werden die geologischen Unterschiede und die der Bodenarten aber schon nicht sein. Auch von einer Klimascheide in der Mitte des Flusses habe ich noch nichts gehört, die Niederschlagsmengen sollten die gleichen sein. Kann natürlich gut sein, dass der Boden im Naturraum Donauplatten, der südlich der Donau irgendwo beginnt, den Niederschlag besser halten kann als die Alb nördlich davon.
                                        Die wesentliche Antwort hat ja Sarekmaniac schon gegeben.
                                        Als Ergänzung noch von mir:
                                        Es liegt natürlich nicht in der Mitte des Flusses eine Klimascheide, aber gerade bei Sigmaringen liegt die "Bodenscheide" wirklich genau im Verlauf der Donau. Wären sie westlich von SIG komplett durch Juragestein fließt und weiter östlich das Jura erst etwas nördlich der Donau beginnt, ist es um Sigmaringen wirklich so, dass das Gebiet direkt nördlich Jura und direkt südlich Sedimentgestein ist. Wie schon gesagt ist der kalkig-poröse Juraboden allgemein sehr trocken und da Wasser sehr schnell versickert ist die Feuchtigkeit (oder halt die ) in 1,8 Tiefe sehr schnell auf dem "aktuellen Stand".
                                        Auch für andere Stellen lassen sich solche oder andere Erklärungen finden.

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                                        • nunatak

                                          Alter Hase
                                          • 09.07.2014
                                          • 3454
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                                          Zitat von Mus Beitrag anzeigen
                                          Die wesentliche Antwort hat ja Sarekmaniac schon gegeben.
                                          Als Ergänzung noch von mir:
                                          Es liegt natürlich nicht in der Mitte des Flusses eine Klimascheide, aber gerade bei Sigmaringen liegt die "Bodenscheide" wirklich genau im Verlauf der Donau. Wären sie westlich von SIG komplett durch Juragestein fließt und weiter östlich das Jura erst etwas nördlich der Donau beginnt, ist es um Sigmaringen wirklich so, dass das Gebiet direkt nördlich Jura und direkt südlich Sedimentgestein ist. Wie schon gesagt ist der kalkig-poröse Juraboden allgemein sehr trocken und da Wasser sehr schnell versickert ist die Feuchtigkeit (oder halt die ) in 1,8 Tiefe sehr schnell auf dem "aktuellen Stand".
                                          Auch für andere Stellen lassen sich solche oder andere Erklärungen finden.
                                          OK, die kleinräumigen Unterschiede kann ich so langsam nachvollziehen. In meinem Browser wurde heute Vormittag nur ein statisches Bild angezeigt, nicht die dynamische Entwicklung über die Tage. Mit der dynamischen Darstellung ist es leichter, die regional unterschiedliche Entwicklung nachzuvollziehen.

                                          Wie erklärst du dir das denn für den größten Bereich auf der Karte ohne Trockenheits-Kennzeichnung außerhalb des Juras, also im östlichen Bodenseebereich bis hin ins Allgäu (ganz im Norden ist nochmal so ein Bereich). Dort gibt es mutmaßlich unterschiedliche Bodentypen (darunter dort auch viele Moore) bzw. geologischen Untergrund. War dort die Niederschlagsmenge größer?

                                          Man sieht auf der Karte letztlich, dass eine über einige Tage anhaltende kräftige Regenperiode eine akute Dürreperiode in größeren Bereichen des Landes beenden oder zumindest abmildern kann. Das Ende der Dürre in 1,80m Tiefe bedeutet aber nicht, dass auch die Bereiche bis runter zum Grundwasser sich bereits erholt haben. Das wird noch eine ganze Weile brauchen. Letztes Jahr gab es nach der Dürre ja auch einige Niederschläge, die letztlich regional wieder fast durchschnittliche Jahresssummen gebracht haben. Trotzdem gilt allgemein die Aussage, dass die Böden nach der letztjährigen Dürre sich im Winter und Frühjahr in vielen Bereichen nicht ausreichend erholt haben. Was man ja auch an den weit verbreiteten Schäden an Buchen sieht, die dieses Jahr viel stärker ausgefallen sind als letztes Jahr, bei vergleichbaren Witterungsverläufen 2018 und 2019.

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