Anhaltende Trockenheit und Hitze

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  • LihofDirk
    Freak

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    • 15.02.2011
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    • Meine Reisen

    AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

    Mal eine etwas ausführlichere Beschreibung und Analyse der Situation im NP Harz:

    https://sachsen-anhalt.nabu.de/natur...wald/info.html

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    • Abt
      Lebt im Forum
      • 26.04.2010
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      AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

      Danke Tillmann.

      Na ja, ich will nicht neue Thesen fabrizieren, sonst freut sich Musund andere.
      Ich hab ja nicht ganz ohne den Hintergedanken der eigenen Analyse und Erkenntnis einmal Wurzelstubben von Blaufichten ausgegraben. Bin ebenfalls nicht zu der Erkenntnis gekommen, dass Blaufichten in jedem Fall Flachwurzler sind. Eiben ohnehin nicht.

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      • windriver
        Moderator
        Fuchs
        • 25.11.2014
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        AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

        Meiner Erfahrung nach wird die Ausprägung der Wurzel deutlich mehr vom Untergrund und Bodenbeschaffenheit beeinflusst , als von der genetischen Veranlagung . Vor allem im urbanen Raum kann man die Einteilung in Wurzelsysteme getrost vergessen .

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        • LihofDirk
          Freak

          Liebt das Forum
          • 15.02.2011
          • 13729
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          AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

          Zitat von windriver Beitrag anzeigen
          Meiner Erfahrung nach wird die Ausprägung der Wurzel deutlich mehr vom Untergrund und Bodenbeschaffenheit beeinflusst , als von der genetischen Veranlagung . Vor allem im urbanen Raum kann man die Einteilung in Wurzelsysteme getrost vergessen .

          Dann kann man ja eine Bewertung der Qualität der Aussagen an Schulnoten getrost vergessen, wenn die Biolehrer so unnützes Zeug erzählt haben.

          Danke, Windriver für die Weiterbildung

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          • windriver
            Moderator
            Fuchs
            • 25.11.2014
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            AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

            Das artypische Wurzelsystem ist eine Anpassung an das natürliche Verbreitungsgebiet einer Baumart . Wenn Bäume nicht standortgerecht gepflanzt werden , passen sich die Wurzeln halt an . Kommt in Kulturlandschaften schon mal vor .

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            • Gernstel
              Dauerbesucher
              • 25.07.2009
              • 629
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              AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

              Zum "typischen" Wurzelstock von Nadelbäumen gibt es hier noch eine nette Übersicht:

              https://www.lwf.bayern.de/boden-klim....php?layer=rss

              Am Brocken sollen rund 1800 mm Jahresniederschlag im Durchschnitt fallen, im Oberharz am Beispiel Braunlage "nur" noch etwa 1300 mm (Quelle: http://www.harz-seite.de/klima.htm).

              Nach https://www.wetterkontor.de/de/wette...n.asp?id=10453 fiel am Brocken im letzten Winter fast der 1,5-fache Niederschlag ggü. dem langjährigen Mittel, im Frühling knapp der Durchschnitt und im Sommer nur die Hälfte. Auch in anderen Mittelgebirgen wie Vogelsberg, Spessart, Fichtelgebirge schaut es teilweise erbärmlich aus. Allerdings nicht einheitlich, der Regen scheint diesen Sommer strichweise gefallen zu sein. Mancherorts ist alles dürr, sind Quellen versiegt, ein paar Kilometer weiter kann es hingegen gut aussehen.

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              • Sarekmaniac
                Freak

                Liebt das Forum
                • 19.11.2008
                • 10958
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                AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                Die Bäume bleiben stehen/liegen und verroten vor Ort. Das sieht beklemmend aus, aber dazwischen treibt Mischwald von alleine aus.
                Ich habe vor einiger Zeit eine Reportage über einen Waldbesitzer in Brandenburg gehört, der das bewusst so macht. Die abgestorbenen Kiefer-Bestände bleiben einfach stehen. Dies bringt nach seiner Aussage Vorteile für nachwachsende/nachgesetzte Jungbäume: Der Boden wird durch die toten Bäume teilbeschattet und trocknet nicht so stark aus, und vor allem hält das Wurzelwerk der großen Bäume, auch wenn sie abgestorben sind, den Boden fest und verhindert die Erosion der Humusschicht.
                Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                (@neural_meduza)

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                • nunatak

                  Alter Hase
                  • 09.07.2014
                  • 3456
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                  AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                  Zitat von nunatak Beitrag anzeigen
                  Auch wenn es unschön ist für die Waldbesitzer und die Bevölkerung, dass künftig dort wahrscheinlich weniger Holz produziert werden kann für die Region und bestimmte Hölzer evtl. auch aus anderen Landesteilen eingeführt werden müssen, ist die Ausdehnung von Trockenrasen, lichter Wälder und Trockensäumen dort für die Artenvielfalt sicherlich ein Gewinn. Dürfte so noch mehr ein Hotspot der Artenvielfalt innerhalb Deutschlands werden.

                  Insgesamt haben wir mit dem Artensterben aus meiner Sicht trotz allem ein größeres Problem als mit den Folgen der Trockenheit. Die Trockenheit hat bisher eher zur Zunahme guter Insektenjahre geführt, wenn auch z.T. zu Lasten feuchtigkeitsliebender Arten.
                  Zitat von opa Beitrag anzeigen
                  sehr interessant, aber so ganz klar ist mir nicht, wie ich es interpretieren soll? dann wäre ja die klimaerwärmung und die wahrscheinlich damit verbundene trockenheit eine gute sache, weil es der artenvielfalt dient? ich vermute, so wird es nicht gemeint sein? klar ist schon, dass der klimawandel ein globales problem ist, bei dem es lokal sicher auch gewinner geben wird.

                  auch dass es ökologisch schon noch ein vorteil ist, wenn fichten-monokuturen zuerst verschwinden,w eil sie die trockenkeit nicht vertragen, verstehe ich noch. aber besteht nicht die gefahr, dass die laub-mischwälder, die eigentlich heimisch sind, danach auch verschwinden? eingentlich sollten die ja auch auf kühlere und feuchtere verhältnisse eingestellt sein, auch wenn sie trockenheit einw enig besser vertragen als die fichten? eventuell haben wir irgendwann hier dann vielleicht die typische vegetation der mittelmeeländer? ganz schön kompliziert, das alles...
                  Der Klimawandel ist ohne Zweifel eine globale Katastrophe, die sich in den einzelnen Erdteilen unterschiedlich heftig auswirkt. Auch in Mitteleuropa sehen wir spätestens in den letzten 2 Sommern, dass sich neben Starkregenereignissen, Stürmen und Hitzeperioden plötzlich auch fundamental was durch Trockenheit ändert. Das tut dem Waldbesitzer, dem Gartenbesitzer und den Bauern weh, wirklich dramatische Auswirkungen hat es meiner Meinung nach im Moment aber noch nicht und weil die Klimaprozesse im Moment global durcheinander kommen, ist ja auch nicht auszuschließen, dass wir in ein paar Jahren ganz andere Probleme haben als im Moment (z.B. Golfstrom kollabiert) und die Trockenheit nur eine Zwischenphase der Veränderung ist

                  Wir leben weiterhin in der gemäßigten Klimazone, dort ist die potenzielle natürliche Vegetation (also das was entsteht, wenn der Mensch nicht eingreift) bis auf Gewässer, Moore, Felsen, Gebirge fast überall Wald, bei uns haben Buchenwälder seit langem den größten Anteil. Auch wenn das Klima wärmer und trockener wird, wird es weiterhin in fast gleichem Ausmaß Wald geben, wenn auch andere heimische Laubbaumarten und Nadelbaumarten Standorte besiedeln werden, bei denen die bisherigen Baumarten das Zeitliche segnen. Wahrscheinlich schaffen es auch manche mediterrane Arten bei uns mit der Zeit einzuwandern, die den Wald langsam leicht verändern werden, es wird aber Wald bleiben.

                  Ein schon seit längerem bei uns bestehendes, dramatisches Problem ist das Artensterben, nicht nur das Insektensterben, auch Vögel u.a. sterben ja wegen wenig Insektennahrung, also ein drohender Zusammenbruch des Ökosystems, das auch die Befruchtung der Kulturpflanzen gefährdet. Durch die trockenen, niederschlagsarmen Sommer konnten sich zumindest manche wärmeliebende Insekten ausbreiten, weil sie anders als in einem verregneten Sommer z.B. Nahrung finden und kaum Parasiten durchnässte Nester, Raupen etc. befallen.

                  Die Wärme und Trockenheit bewirken, dass selbst gedüngte Wiesen nicht mehr so kräftig wachsen und Lücken entstehen im Gras und offene Bodenstellen, auf die viele Insektenarten und ihre Nahrungspflanzen angewiesen sind. Sie bekommen so nach und nach eine Struktur, die ein bisschen denen von Magerrasen ähnelt, die bekanntlich mehr Insekten haben als eine Intensivwiese. Wenn also 2-3 gute Insektenjahre hintereinander kommen, können sich die Insektenbestände etwas erholen. Ein Teil der Arten profitiert dadurch im Moment vom Klimawandel, nicht allerdings Arten, die auf kühles, feuchtes Wetter angewiesen sind, um nicht von anderen Arten verdrängt zu werden.

                  Gleichzeitig ist die Landwirtschaft abgesehen von ein paar Blühstreifen und Extensivierungsprogrammen natürlich weiterhin viel zu intensiv und setzt zu viele Gifte ein. Die kleine Verbesserung durch insektenfreundliches Klima kann also bei weitem nicht das eigentliche Problem des Insektensterbens ausgleichen.

                  Beim Mensch ist es ja auch so: Eigentlich ist der Klimawandel schlecht für uns, er hat zeitweise aber auch positive Effekte. An sonnigen, trockenen Tagen muss sich niemand schämen, wenn er den Sommer genießt, das warme Wasser und nicht an nassen Felsen klettern muss

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                  • nunatak

                    Alter Hase
                    • 09.07.2014
                    • 3456
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                    AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                    Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                    In den reinen Buchenwäldern (zwar Nutzwälder, aber weit entfernt vom nun allerseits kritisierten Fichtendschungel) finden die großen alten Buchen sogar noch eher Wasser, da weniger Konkurrenz das Wasser abfängt, bevor es die tiefen Wurzeln der Buchen erreicht.
                    Ist es so, dass es einer alten Buche im reinen Buchenwald besser geht als der gleichalten Buche im aus verschiedenen Arten bestehenden Wald? Oft ist es vielleicht eher der optimale Buchenstandort (an dem der Förster daher keine anderen Baumarten gepflanzt hat), dass es den Buchen dort gut geht. Ob andere Baumarten tatsächlich Wasser absaugen, bevor es nach unten fließen kann? Ich habe eher den Eindruck, dass das ab einer gewissen Tiefe sich langfristig angesammelte Wasser entscheidend ist, weniger wer Wasser in welcher Bodentiefe nutzt. Auch im reinen Buchenwald haben die einzelnen Buchen Konkurrenten durch ihre wassersaufenden Nachbarn

                    Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                    Die Trockenrasen stehen nicht in Konkurrenz zum Wald, der Förster ist nicht ihr Feind. Sie werden durch Dornengestrüpp zurück gedrängt. Es ist Kulturlandschaft, die wie die Almen in den Alpen ohne Pflege nicht existiert. Für diese Pflege wäre die Bewirtschaftung mit Schafen das erste Mittel. Da das kaum wirtschaftlich ist, werden die Trockenrasen zunehmend in privater Initiative (BUND) frei gehalten. Die aktuelle Situation der Schäfer ist hier medial kaum ein Thema. Aber es ist offensichtlich, dass es immer weniger Herden gibt, und diese immer schwieriger zu halten sind. Der Anblick der Tiere, die an Waldrändern Schutz vor der Sonne suchen, gleicht z.Z. Bildern wie aus der Sahelzone. Die Trockenrasen haben mich mit ihrer Blütenpracht letzten Sommer/Herbst noch verwundert, jetzt versteppen sie zunehmend.

                    So romantisch die Vorstellung ist, dass durch den Klimawandel Artenvielfalt wieder zunimmt, untermauert wird das hier aktuell in keinster Weise. Gerade dort, wo man bislang intakte Natur vermutete, verändert sich die Landschaft in beklemmender Weise und Geschwindigkeit.
                    Katastrophen wie Waldbrand, Sturm, Blitzschlag, Trockenheit etc. stressen den Wald, schaffen immer aber neue Strukturen, auf die viele Lichtwaldarten angewiesen sind. Das absterbende Holz ist ein Paradies für Pilze, Spechte, Totholzkäfer etc,. Die stabilisieren das Gesamtökosystem, das auf die Existenz dieser "Waldarbeiter" angewiesen ist. Von daher kann ich das, was sarekmaniacs berichtet hat von den Waldbewirtschaftern, die das Totholz stehen lassen, gut nachvollziehen.
                    Die Katastrophen im Wald schaffen auch Licht für lichtbedürftige Pflanzen- und sonstige Arten im Wald, die früher dort vorgekommen sind, heute aber eher in Magerrasen anzutreffen sind, z.B. verschiedene Orchideenarten.

                    Es ist nicht ganz so, dass alle Magerrasen vom Menschen geschaffen werden, die Xerothermtrockenrasen wie Steppen-Trockenrasen stehen auf natürlich baumfreien Standorten und reichen in thermophile Säume, Gebüsche und z.B. Steppewälder Kieferwälder mit rein. Gerade diese Übergangsstadien und die Arten, die darauf spezialisiert sind, dürften durch Trockenheit und einzelne absterbende Bäume gefördert werden.

                    Die meisten Trockenrasen (v.a. Halbtrockenrasen) brauchen wie du schreibst, aber menschliche Nutzung. Schafbeweidung bewirkt da viel und muss vom Staat gefördert werden, Mähen ist auch OK. Es ist Aufgabe des Staats und der Gesellschaft, das zu erhalten. Jeder einzelne kann sich auch dafür einsetzen, in dem er z.B. Landwirte fördert, die das bewirtschaften und Schaffleisch kauft.

                    Dass die Trockenrasen im Herbst versteppen heißt nicht, dass dort die entscheidenden Arten verschwunden sind. Die Arten dort kommen in aller Regel gut mit Trockenheit zurecht und haben vielleicht auch ein paar Konkurrenzarten verloren, für die schon die bisherigen Verhältnisse grenzwertig waren, weil die ihren Schwerpunkt nicht in Trockenrasen haben. Ich denke, die Pflanzen blühen und samen in einem heißen Sommer in den Trockenrasen früher aus, sind nächstes Jahr aber wieder da. Dadurch ist der Spätsommeraspekt blütenärmer, was Heuschrecken aber z.B. recht egal ist, die lieben die lückigen, grasigen Strukturen. Man müsste einfach mal schauen, ob die Trockenrasenarten weniger werden, kann ich mir persönlich kaum vorstellen.
                    Die Artenvielfalt wird insgesamt nicht ansteigen durch die Klimaerwärmung, aber die wärmeliebenden Arten profitieren davon, und wenn es viel Biomasse von denen gibt, profitieren auch deren Fressfeinde.

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                    • windriver
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                      • 25.11.2014
                      • 1915
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                      AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                      In Buchenreinbeständen , vor allem Altbestände , gibt es kaum Unterwuchs und damit keine Wasserkonkurrenz ausser anderen Buchen . Vitale Buchen haben ein so geschlossenes Kronendach das kaum Licht auf den Boden kommt . Deshalb haben nur Frühblüher eine Chance , die haben ihren grossen Auftritt bevor die Buchenblätter draussen sind .
                      In lichteren Waldformen gibt es deutlich mehr Unterwuchs wie Adlerfarn , Heidekraut , Brombeeren aber auch Bäume 2.Ordnung z.B. Hainbuche . Imho gibt es da schon mehr Wasserverdunstung , sozusagen auf mehreren Ebenen .

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                      • Chouchen
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                        • 07.04.2008
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                        AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                        Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                        Meine Frage an die Experten, eigentlich stellen Nadeln beim Nadelbaum das "Blatt" dar und haben so eine geringe Verdunstungsfläche, trotzdem sind die Nadelbäume nach Lage der Dinge bei Trockenheit gefährdeter als Laubbäume. Liegt das am Laubwechsel vor dem Winter? Dann müsste theoretisch die Lärche die besten Voraussetzungen bei zum Überleben haben.
                        Meines Wissens sind die Nadeln der hier verbreiteten Nadelbäume, die ja meistens von nördlicheren Standorten stammen, eine Anpassung an die durch Kälte bedingte Trockenheit im Winter.
                        Meine Vermutung: In den ursprünglichen Verbreitungsgebieten ist es aber im Gegenzug zu den wasserarmen Wintern ausserhalb der Frostperiode regenreich. Das dürfte z.B. der ursprünglich nördlichen Fichte in den jetzigen trockenen Sommern den Hals brechen.

                        IMO müssten also Nadelgewächse aus dem Mittelmeerraum (z.B. Pinien) im Moment am besten hier zurecht kommen.
                        Was sagen die Forstleute dazu?

                        Umso erschreckender finde ich, dass hier im Mainzer Raum besonders die Kiefern betroffen sind, zumindest zeigen sie die für den Laien am ehesten sichtbaren Schäden. Es sind zwar keine Pinien, aber sie sind an den hiesigen sandigen und damit trockenen Standort (-> Mainzer Sand) mit steppenartigem Klima eigentlich seit Jahrtausenden besonders angepasst.
                        "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                        • Abt
                          Lebt im Forum
                          • 26.04.2010
                          • 5726
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                          AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                          Zitat von Mus Beitrag anzeigen
                          OT: Oh wie niedlich, da mag einer Notenpoker mit mir spielen. Ich warne dich, ich weiß jetzt schon wer gewinnt
                          Bildung, Schule und Noten haben nur sehr bedingt miteinander zu tun. (Gute Intelligenz = gute Noten = gute Bildung ist einer der populärsten Irrtümer.)
                          Selbst an den Unis findet man immer noch Leute, denen elementare Dinge des wissenschaftlichen Arbeitens, wie bspweise Anzahl der geltenden Ziffern in quantitativen Studien, nicht vertraut sind. So kommt es auch immer wieder zu merkwürdigen Theorien, deren Urheber sich für ein Genie hält, weil er scheinbar sieht, was andere nicht sehen.

                          Die Frage ist doch: Hat man verstanden, wie wissenschaftliches Arbeiten funktioniert, was es braucht, dass aus einer These eine belastbare Theorie wird, versteht man die Mathematik dahinter (und das hat wiederum mit der Schulmathenote auch nur seeeehr bedingt zu tun), ist man in der Lage das Verhältnis verschiedener Hypothesen zueinander richtig einzuordnen....
                          Die Zensur hat demnach mit der gezeigten Leistung nicht unbedingt zu tun. Aha
                          Hmm. Mein nächstes Klassentreffen naht und wir wollen da auch mal Stilblüten zum lachen haben. Vielleich auch etwas für Sammler
                          Aber wieder zum Thema

                          Wie lange dauert es, bis Fauna und Flora an die sich ändernden klimatischen Verhältnisse angepasst sein wird?
                          Wenn ich mir vorstelle, wie lange der Braunbär in der Arktis gebraucht hat, um sich ein weißes Fell überzuziehen...salopp formuliert. Dann gehe ich davon aus, dass die nächsten Generation Menschen das nicht erleben. Und doch ein Massenaussterben von Arten stattfindet.
                          Ist das reell?...
                          Zuletzt geändert von Abt; 28.09.2019, 05:22.

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                          • sinje
                            Dauerbesucher
                            • 13.11.2017
                            • 696
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                            AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                            Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                            Die Zensur hat demnach mit der gezeigten Leistung nicht unbedingt zu tun. Aha
                            (...)
                            Ist das reell?...
                            OT: Leistung ist nicht gleich Bildung oder gar Intelligenz.
                            (...)
                            Ja.

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                            • ronaldo
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                              Moderator
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                              • 24.01.2011
                              • 11940
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                              AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                              Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
                              ... an den hiesigen sandigen und damit trockenen Standort (-> Mainzer Sand) mit steppenartigem Klima eigentlich seit Jahrtausenden besonders angepasst.

                              Danke für den interessanten Link, das muss ich mir mal anschauen.

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                              • LihofDirk
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                                • 15.02.2011
                                • 13729
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                                AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                                Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                Die Zensur hat demnach mit der gezeigten Leistung nicht unbedingt zu tun. Aha
                                Hmm. Mein nächstes Klassentreffen naht und wir wollen da auch mal Stilblüten zum lachen haben. Vielleich auch etwas für Sammler
                                Aber wieder zum Thema

                                Wie lange dauert es, bis Fauna und Flora an die sich ändernden klimatischen Verhältnisse angepasst sein wird?
                                Wenn ich mir vorstelle, wie lange der Braunbär in der Arktis gebraucht hat, um sich ein weißes Fell überzuziehen...salopp formuliert. Dann gehe ich davon aus, dass die nächsten Generation Menschen das nicht erleben. Und doch ein Massenaussterben von Arten stattfindet.
                                Ist das reell?...
                                Mit der Leistung vielleicht, aber nicht der Intelligenz.

                                Zeigt sich ja, dass ein stolzer Einserschüler genau den Eisbären als Evolutionsmodell wählt, um die langsamkeit der Evolution zu beschreiben.

                                Die Polarbären überlebten durch Anpassung eine voreiszeitliche Klimaerwärmung, die sogar noch höher ausfiel als die gegenwärtige", berichtet Forscherin Lindqvist. Vermutlich diente Spitzbergen den Tieren als ein Refugium zum Überleben. Die Anpassung der mächtigen Raubtiere an die Polarregion vollzog sich offenbar binnen kurzer Zeit. Mit steigenden Temperaturen kurz vor einer globalen Erwärmungsphase eroberten sie sich schrittweise neue Lebensräume und Futterquellen - und konnten so dem Konkurrenzdruck durch andere Arten entgehen.
                                Quelle

                                Bei Klimaänderungen müssen sich keine neuen Arten bilden, um Räume zu besiedeln, nur wandern. Das geht schnell. Nur die Arten, die keinen passenden Lebensraum finden haben ein Problem. Deshalb gibt es trotz Artensterbenkeine unbewohnten Räume.

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                                • windriver
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                                  Fuchs
                                  • 25.11.2014
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                                  AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                                  @Chouchen Zum Thema Kiefernsterben
                                  https://www.waldwissen.net/waldwirts...erben/index_DE

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                                  • nunatak

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                                    • 09.07.2014
                                    • 3456
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                                    AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                                    Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
                                    Meines Wissens sind die Nadeln der hier verbreiteten Nadelbäume, die ja meistens von nördlicheren Standorten stammen, eine Anpassung an die durch Kälte bedingte Trockenheit im Winter.
                                    Meine Vermutung: In den ursprünglichen Verbreitungsgebieten ist es aber im Gegenzug zu den wasserarmen Wintern ausserhalb der Frostperiode regenreich. Das dürfte z.B. der ursprünglich nördlichen Fichte in den jetzigen trockenen Sommern den Hals brechen.

                                    IMO müssten also Nadelgewächse aus dem Mittelmeerraum (z.B. Pinien) im Moment am besten hier zurecht kommen.
                                    Was sagen die Forstleute dazu?

                                    Umso erschreckender finde ich, dass hier im Mainzer Raum besonders die Kiefern betroffen sind, zumindest zeigen sie die für den Laien am ehesten sichtbaren Schäden. Es sind zwar keine Pinien, aber sie sind an den hiesigen sandigen und damit trockenen Standort (-> Mainzer Sand) mit steppenartigem Klima eigentlich seit Jahrtausenden besonders angepasst.
                                    Ich bin kein Förster, mein Waldwissen ist also nur ungefähr zweinadelbreit Nadeln bieten wie Wachsschichten an anderen Blättern Schutz gegen Verdunstung. Unter Trockenheit habe ich bisher in Skandinavien nur wenige Minuten gelitten, meistens hat es dort geregnet

                                    Im Winter dürfte die Trockenheit (wenn sie überhaupt unter Schneeeinfluss besteht) nicht so ein großes Problem sein für Bäume, da verdunstet wenig Wasser unterm Schnee. Nordische Nadelbäume produzieren gegen die Kälte aber biologische Frostschutzmittel und haben dafür eine Menge Gene speziell dafür, wohl übrigens de gleichen Gene dafür bei Fichte und Kiefer, obwohl beide Gattungen schon vor vielen Millionen Jahren sich aufgetrennt haben. Ich vermute, dass diese Frostschutzmittel im Winter in den Nadeln produziert werden und die Bäume dafür Photosynthese betreiben müssen als Energielieferant für diesen Prozess, was ja nur mit Nadeln möglich ist im Winter.

                                    Die Kiefern bei uns leiden unter einem Pilz, wohl geschwächt durch die Trockenheit. Andere Arten leiden unter Pilzen unabhängig von der Witterung.

                                    Mainzer Sand ist toll, da war ich früher auch oft, Gibt´s noch die Sand-Lotwurz dort? Ist der einzige Standort in Deutschland.

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                                    • lina
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                                      • 12.07.2008
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                                      AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                                      Wo ich gerade über die Araukarien nachgeforscht habe – vielleicht kommen die ja mit der Klimaveränderung klar.

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                                      • Salix
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                                        • 23.03.2014
                                        • 181
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                                        AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                                        Zitat von nunatak Beitrag anzeigen
                                        Im Winter dürfte die Trockenheit (...) nicht so ein großes Problem sein für Bäume
                                        Doch, sobald das Wasser im Boden gefroren ist schon.

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                                        • nunatak

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                                          • 09.07.2014
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                                          AW: Anhaltende Trockenheit und Hitze

                                          Zitat von Salix Beitrag anzeigen
                                          Doch, sobald das Wasser im Boden gefroren ist schon.
                                          Im Winter findet allerdings kaum Stoffwechsel in Bäumen und sonstigen Pflanzen statt. Eigentlich braucht der Baum das Wasser v.a. dafür. Die Feuchtigkeit in den Nadeln und in Stamm und Ästen, die durch die Kälteschutzmittel vor dem Einfrieren geschützt wird, sollten eigentlich ausreichen für die paar wenigen Stoffwechselprozesse. Wachstum und wahrscheinlich auch eine Versorgung mit Nährstoffen über den Wasserfluss finden im Winter nicht statt, da ist Ruhezeit. Ich schätze daher, dass Bäume unter Trockenheit im Winter nur sehr eingeschränkt leiden, jedenfalls bei weitem nicht so wie während der Vegetationsperiode.

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