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Dem Alltag entfliehen (getrennt aus "Pressemeldungen")
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AW: Nachrichten und Pressemeldungen zum Thema Outdoor
Man könnte sich aber fragen, wieso es so viel Evidenz hat, dass der Alltag etwas ist, woraus man ›fliehen‹ muss. Das findet man auch sonst sehr oft in der Werbung z.B. für Wanderwege und Wanderregionen. Wenn sich alle einig sind, dass sie im falschen Leben sind, steht die Revolution ja vor der Tür, es sei denn, man kann das falsche Ganze durch kleine Fluchten abmildern.
Der angenehmste und netteste Beitrag zum Thema Mikroadventures, den ich kenne (und ich kenne nicht viel), ist übrigens Torbjörn Ekelund: Im Wald; deutscher Untertitel: Kleine Fluchten für das ganze Jahr. Das Buch hat ein ziemlich unhysterisches Reflexionsniveau und verkauft sich meines Wissens nicht besonders gut.Lebe Deine Albträume und irre umher
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Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigenTorbjörn Ekelund: Im Wald; deutscher Untertitel: Kleine Fluchten für das ganze Jahr. Das Buch hat ein ziemlich unhysterisches Reflexionsniveau und verkauft sich meines Wissens nicht besonders gut.
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Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigenMan könnte sich aber fragen, wieso es so viel Evidenz hat, dass der Alltag etwas ist, woraus man ›fliehen‹ muss. Das findet man auch sonst sehr oft in der Werbung z.B. für Wanderwege und Wanderregionen. Wenn sich alle einig sind, dass sie im falschen Leben sind, steht die Revolution ja vor der Tür, es sei denn, man kann das falsche Ganze durch kleine Fluchten abmildern.
Die Steigerung besteht dann darin, dass man die völlige Einsamkeit sucht, weil ja die anderen Menschen alle so furchtbar sind.
Als ob Erholung nur so möglich wäre. Ja, manchmal wird da ein netter Popanz aufgebaut.
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Das darf es ja auch sein
Achte mal darauf, nach welchem Zeitraum draußen man plötzlich bewusst die zwitschernden Piepsies wahrnimmt, das kann manchmal ganz schön lange dauern.
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Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigenTorbjörn Ekelund: Im Wald; deutscher Untertitel: Kleine Fluchten für das ganze Jahr. Das Buch hat ein ziemlich unhysterisches Reflexionsniveau und verkauft sich meines Wissens nicht besonders gut.
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Zitat von macroshooter Beitrag anzeigenDie Steigerung besteht dann darin, dass man die völlige Einsamkeit sucht, weil ja die anderen Menschen alle so furchtbar sind.
Als ob Erholung nur so möglich wäre.
Außerdem steht zumindest gedanklich die Option im Raum, dass das In-der-Wildnis-Sein viel mehr und etwas ganz anderes sein könnte als Erholung. Deshalb wirkt zum Beispiel das Schicksal von Christopher McCandless mitunter eher faszinierend als abschreckend, so als wäre es etwas Heroisches, an der eigenen Radikalität zu sterben. Es fühlt sich an wie eine Zuwendung zur Natur, obwohl es für Menschen und ähnliche Säugetiere sicher nicht natürlich ist, dauerhaft allein in der Wildnis zu leben. Die Radikalität hat dabei einen Eigenwert, der in der Natur nicht üblich ist.
Ekelund befasst sich mit Christopher McCandless, und bei Simon Michalowicz (beispielsweise) findet man dazu auch etwas (S. 205f. und 214).Lebe Deine Albträume und irre umher
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ich bin ja nur naives landei und kenne mich mit so kompliziertem zeugs nicht aus, trotzdem wage ich mich mal zwei anmerkungen. macht immer am meisten spass, sachen zu kommentieren, die man nicht verstanden hat:
Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigenAußerdem steht zumindest gedanklich die Option im Raum, dass das In-der-Wildnis-Sein viel mehr und etwas ganz anderes sein könnte als Erholung.
kleiner tipp: einfach mal mit einem der berüchtigten zngs hier auf berg-oder skitour gehen. gefühle wie erschöpfung ,angst,panik verlieren da wahrscheinlich schnell den zustand der rein gedanklichen fiktion...
Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigenEs fühlt sich an wie eine Zuwendung zur Natur, obwohl es für Menschen und ähnliche Säugetiere sicher nicht natürlich ist, dauerhaft allein in der Wildnis zu leben.Zuletzt geändert von opa; 02.07.2019, 14:53.
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Ab und zu mal Todesangst zu haben kann für die Psyche sehr reinigend sein (im Sinne von erholend) . Spätestens dann erscheinen einem die üblichen Frustrationen und Dillemen des Alltags in einer anderen Perspektive.
Routine brechen und ab und zu einfach Ruhe zu haben sind tatsächlich auch sehr hygienische Massnahmen für die Seele. Nicht, weil die anderen Menschen so furchtbar wären, sondern weil wir vielfach überreizt sind. In diesem Sinne verstehe ich persönlich die Leute nicht, die auf Tour nur mit Kopfhörer laufen können, aber gut, ich muss nicht alles verstehen.Zuletzt geändert von Vegareve; 03.07.2019, 10:28."Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)
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Zitat von Vegareve Beitrag anzeigenAb und zu mal Todesangst zu haben kann für die Psyche sehr reinigend sein (im Sinne von erholend)
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Ok, also richtige Todes/Absturzangst hatte ich ein einziges Mal (Panik auf Blankeis), das war nicht erholsam, aber so das kleine Nervenkitzel und das tolle Gefühl, "überlebt zu haben", haben schon was! Vor allem wenn man einen Beruf hat, der mit viel psychischem Stress oder gar diffuse Angst behaftet ist."Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)
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Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen...aber so das kleine Nervenkitzel und das tolle Gefühl, "überlebt zu haben", haben schon was! Vor allem wenn man einen Beruf hat, der mit viel psychischem Stress oder gar diffuse Angst behaftet ist.
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Zitat von Vegareve Beitrag anzeigenRoutine brechen und ab und zu einfach Ruhe zu haben sind tatsächlich auch sehr hygienische Massnahmen für die Seele. Nicht, weil die anderen Menschen so furchtbar wären, sondern weil wir vielfach überreizt sind. In diesem Sinne verstehe ich persönlich die Leute nicht, die auf Tour nur mit Ohrstöpsel laufen können, aber gut, ich muss nicht alles verstehen.
Ich erlebe ja eher, dass man sich mit Kopfhörern bestückt und mit Musik berieseln lässt. Ja, das Rauschen von Bäumen, gluckern von Bächen und Zwitschern von Vögeln ist ja auch fürchterlich! Dann doch lieber Musik. Ohne würde man sich langweilen.
Einsamkeit kann ich nur insofern etwas abgewinnen, dass das Hirn anfängt, sich zu langweilen und anfängt, tolle Ideen zu entwickeln. Nach ein paar Stunden ist es dann aber auch gut.
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Ich meinte Kopfhörer, mea culpa!"Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)
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Zitat von Vegareve Beitrag anzeigenOk, also richtige Todes/Absturzangst hatte ich ein einziges Mal (Panik auf Blankeis), das war nicht erholsam, aber so das kleine Nervenkitzel und das tolle Gefühl, "überlebt zu haben", haben schon was! Vor allem wenn man einen Beruf hat, der mit viel psychischem Stress oder gar diffuse Angst behaftet ist.
vom prinzip hast du natürlich recht, kommt halt schon auf die "richtige dosierung" an. wir kdgs sind da halt im vergleich zu euch zngs deutlich empfindlicher, was eine überdosis an todesangst angeht....
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Zitat von opa Beitrag anzeigenwir kdgs sind da halt im vergleich zu euch zngs deutlich empfindlicher, was eine überdosis an todesangst angeht....
Editiert vom ModeratorBei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden. Dein Team derZuletzt geändert von Vegareve; 03.07.2019, 20:36.
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Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigenMan könnte sich aber fragen, wieso es so viel Evidenz hat, dass der Alltag etwas ist, woraus man ›fliehen‹ muss. Das findet man auch sonst sehr oft in der Werbung z.B. für Wanderwege und Wanderregionen. Wenn sich alle einig sind, dass sie im falschen Leben sind, steht die Revolution ja vor der Tür, es sei denn, man kann das falsche Ganze durch kleine Fluchten abmildern.Wandern & Flanieren
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Yup, Tapetenwechsel tut einfach gut – und Natur sowieso (hat sogar die Wissenschaft festgestellt )Zuletzt geändert von lina; 03.07.2019, 13:10.
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Für mich geht es dabei um den hochmodernen Begriff Work-Life-Balance. Es gibt nicht "den Alltag" und seine Unterbrechung, sondern unterschiedliche Bereiche im Leben, die mir alle wichtig sind und von denen ich keinen missen möchte.
Neben der Arbeit gibt es bei uns ein Familienleben. Wobei das bei Bedarf absolute Priorität hat. Einen Garten und ein großes Bedürfnis nach frischer Luft. Das bei mir schon die Berufswahl beeinflusst hat. Auch noch sehr wichtig ist mir mein ehrenamtliches Engagement. All das vermengt sich miteinander und ist gar nicht klar zu trennen. Ich übe zum Beispiel meinen absoluten Traumberuf aus, so dass ich meine Arbeitszeit gar nicht anders als meine Freizeit wahrnehme. Aber all diese Teile gehören auch dazu.
Im Moment bringt mich das zum Grübeln. Ich nähere mich der Rentenzeit. Habe das Konzept "Alter" aber noch nicht verstanden. Mit der Arbeit aufhören? Oh wie schade. Mit dem Ehrenamt auch? Ungern. Nur noch Reisen? Wäre für mich auch nichts. Da geht es mir genauso wie Galadriel. Zum Reisen gehört das Heimkommen. Die Familie? Klar, die bleibt. Wobei die Kinder längst erwachsen sind und auch sehr energisch ihr eigenes Leben zu führen wünschen. Vielleicht doch noch ein neues Ehrenamt? Bisher habe ich noch kein Konzept zu bieten.
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Für Ehrenämter gibt es meines Wissens keinerlei Altersbeschränkung.
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