[DE] Bike-Tour Franken Juni 2019

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    • 29.09.2010
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    [DE] Bike-Tour Franken Juni 2019

    Tourentyp
    Lat
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    Mitreisende
    Da die Bergtour von letztem noch immer schöne Erinnerungen hervorruft, lag die Idee auf der Hand etwas ähnliches erneut anzugehen. Doch wer hätte es gedacht, es kam natürlich alles anders. Auf Grund der Schneelage und dass ich im Vergleich zu letztem Jahr alleine unterwegs war, habe ich mich dann dazu entschieden mein kürzlich aufgebautes Bike auszuführen und diesem ein paar Tage Frischluft zu gönnen. Zudem wollte ich unterwegs, wo es möglich ist, etwas bouldern gehen, da dies ja nun auch hervorragend alleine funktioniert. Draußen wäre dies natürlich noch schöner gewesen, aber ich habe dann doch nach Indoor-Spielplätzen geschaut, da ein Crashpad nicht so ganz bike-kompatibel ist. Da wären wir dann auch bereits beim Thema Gepäck.

    Die Gepäckfrage hat mich im Vorfeld einige Zeit beschäftigt. Der Plan war möglichst wenig mitzunehmen. Also Schlafkram (Zelt, Schlafsack, Isomatte), Kocher, wenig Wechselklamotten, Waschzeugs, Kletterschuhe und so Kleinkram, der halt ganz praktisch ist dabeizuhaben. Das ganze sollte dann in verschiedene Bikepackingtaschen gestopft werden und nicht in diese großen Ortlieb-Koffer. Das war definitiv eine Herausforderung und bis ich die optimale Gepäckverteilung gefunden hatte, war die Tour auch schon wieder vorbei. Nach anfänglichen Problemen, lief es aber nach jedem Aus- und Einpacken besser.

    Ich hatte also nun fünf Tage Zeit um Mensch und Material zu testen. Entschieden habe ich mich letztendlich für ein Tour mit Start in Bamberg. Da ich erst sehr kurzfristig dazu gekommen diese Tour etwas zu planen, reiste ich, wegen der Flexibilität und der sündhaften teuren Zugtickets, mit dem Auto an.


    02.06.19: Anreise Bamberg

    Ganz entspannt machte ich mich nach einem Mittagessen auf den Weg gen Süden. Die Fahrt bis Bamberg verlief fix. Doch in der Stadt angekommen machten mir dann meine spärlichen Notizen, bezüglich meines Schlafplatzes, etwas zu schaffen. Da ich weder ein Navigationsgerät noch so ein modernes Smartphone besitze, waren Karte und Intuition gefragt. Nach einigem Hin und Her habe ich dann mein Plätzchen beim Bamberger Faltbootclub gefunden, wo ich einen entspannten Abend und eine ruhige Nacht verbrachte.






    03.06.19: Bamberg → Zirndorf → Nürnberg (ca. 85km)

    Die Nacht war allerdings relativ früh zu Ende, da die Hitze in meinem Bulli, in welchem ich die Nacht verbrachte, bereits kurz nach Sonnenaufgang saunaähnliche Temperaturen erreicht hatte. Dementsprechend ordentlich verschwitzt kramte ich nach meinem Kocher und machte mir erst mal einen Kaffee und verspeiste noch zwei Brötchen vom gestrigen Tag. Da ich keinen sonderlichen Stress hatte, bepackte ich in Ruhe das Bike und bereitete mich innerlich auf die bevorstehende Hitzeschlacht vor. Mein Gesichtsausdruck machte anscheinend einen leicht bemitleidenswerten Eindruck, so dass meine Nachbarn auf dem Platz mich erst mal auf ein Frühstück einluden, weil sie dachten ich hätte noch nichts gehabt und müsste jetzt so schwer bepackt losfahren. Mit dieser Bonus-Kraft schaffte ich es dann gegen 10.30h endlich loszukommen.




    Der Weg aus der Stadt heraus war schnell gemacht und die ersten Kilometer vergingen zügig und noch einigermaßen abwechslungsreich. Sobald die Stadt hinter mir lag begann der Wüstentrip (sandiger Weg + sengende Hitze) entlang des Main-Donau-Kanals. Die einzigen schattigen Plätze waren zum Pause machen waren unter Brücken zu finden.






    Erst hinter Erlangen waren dann etwas mehr Abwechslung und auch mal ein schattiger Abschnitt zu finden. Der schnell gefundene Fahrradwegweiser nach Zirndorf ließ mich glauben, dass die letzten Kilometer schnell gemacht sind, doch das war ein Irrtum. Irgendwie habe ich dann wohl ein Schild übersehen oder was auch immer. Auf jeden Fall irrte ich etwas planlos durch die Gegend. Wie bei der Anreise, gilt das gleiche auch für unterwegs. Kein modernes Navigationsmittel dabei. Die Karte die ich hatte diente eher der groben Übersicht, als dass auf dieser irgendwelche Details zu erkennen gewesen wären. So fragte ich mich dann durch und wurde schließlich von einem älteren Herren auf auf den richtigen Weg gebracht und noch ein Stück begleitet. Ich habe es dann nach Zirndorf geschafft, wo ich noch eine kleine Runde bouldern wollte. Die Halle „Der Steinbock“ ist echt schön und ich habe mir dort hervorragend die Zeit vertrieben, während draußen in einem Gewitter-Unwetter-Regensturm das Wasser die Straßen hinunter lief. Als das Wetter sich wieder beruhigt hatte, machte ich mich auf nach Nürnberg, um dort die nächsten beiden Nächte auf einem Campingplatz zu verbringen. Dort angekommen baute ich nur noch fix mein Zelt auf und war froh endlich zu liegen.


    04.06.19: Nürnberg

    Die Nacht war alles andere als entspannt. Das lag einerseits, dass ich erste Nächte oft nicht gut schlafe und zweitens mein Körper doch ganz schön angestrengt war und dieser in diesem Zustand, bei mir jedenfalls, nicht immer so gut zur Ruhe kommt. Da dieser Tag dafür eingeplant mir ein paar Sachen anzuschauen, war der nicht ganz so erholsame Schlaf auch nicht allzu dramatisch. Nach ordentlich Kaffee und Frühstück schaute ich mir das Reichsparteitagsgelände und das Dokumentationszentrum an. Danach bin ich noch etwas mit dem Rad durch die Gegend gefahren, habe was zum Abendessen und noch etwas Essenskram für den nächsten Tag besorgt. Der Abend verlief entspannt und die Nacht war auch deutlich besser als die vorige.


    05.06.19: Nürnberg → Hohenstadt (ca. 45km)

    Nach Kaffee und Frühstück machte ich mich daran meine ganzen Sachen wieder einzupacken. Da ich zwei Nächte auf dem Platz verbrachte, hatte ich in der Zeit bedauerlicherweise fast alles aus den Taschen ausgepackt und versuchte nun alles wieder sorgfältig zu verstauen. Die Zeit verging wie immer am Morgen äußerst schnell. Mit dazu beigetragen hat vermutlich an diesem Morgen ganz besonders die kurzweilige Showeinlage dutzender behelmter Polizisten, welche im Rahmen einer Übung lautstark und nur fünf Meter von meinem Zelt entfernt hinter dem Zaun herliefen. Sie spielten Fußballfan, waren dementsprechend laut und schafften es den halben Campingplatz mit Rauch einzunebeln. Als das Spektakel wieder vorbei war, konnte ich mich endlich wieder meiner Abfahrtsvorbereitung widmen. Da der Weg heute nicht allzu weit war, machte es auch nichts, dass ich wieder erst gegen 10.30h losgefahren bin. Der Weg am Tierpark vorbei und durch den Wald war sehr angenehm. Im weiteren Verlauf durch Lauf und Hersbruck gefahren.








    Hier und da mal ein kurzes Päuschen eingelegt und dann nach knapp 4 Stunden auf dem Campingplatz in Hohenstadt angekommen. Das Plätzchen ist echt nett, es ist ruhig, direkt an der Pegnitz gelegen und passte, da es direkt an meiner Route liegt, perfekt ins Konzept. Angekommen, Zelt aufgebaut, noch etwas durch die Gegend gelaufen und die Füße ins Wasser gehalten. Alles in allem einen sehr entspannten Nachmittag und Abend gehabt.








    06.06.19: Hohenstadt → Bayreuth (ca. 72km)

    Der Morgen verlief wie gewohnt, Kaffee, Frühstück, Kram einpacken. Es war schon etwas routinierter als zuvor und ich schaffte es tatsächlich kurz vor zehn den Platz zu verlassen.




    Das Wetter war deutlich kühler als die Tage zuvor, nur um die 20 Grad und nicht die ganze Zeit 30. Das war sehr angenehm, gerade auch weil heute mit dem Weg durch einen Teil der Fränkischen Schweiz die meisten Höhenmeter auf dem Programm standen. Der heutige Tag bot mit dem Weg durch das Pegnitztal, durch Wälder und vorbei an schönen Felsformationen eine sehr gelungene Abwechslung.










    Am allerliebsten wäre ich regelmäßig vom Rad gesprungen, um an einer der unzähligen Felsen hochzuklettern. Na ja, kurz mal angefasst und ein paar Meter geklettert bin ich auch, das ging gar nicht anders. Leider war ohne Partner und Sicherung nicht mehr möglich. Zudem frage ich mich, wer hätte all den zusätzlichen Kram denn auch noch auf dem Rad mitschleppen wollen? Ich nicht! Der weitere Weg verlief ohne Probleme. Die Nacht verbrachte ich auf Grund von Campingplatzmangel in der Jugendherberge. Das war schon echter Luxus, ganz besonders da ich ein Sechser-Zimmer für mich alleine hatte. Da das unterwegs mit dem Klettern nichts war, bin ich dann am Abend noch für zwei Stündchen ins Kletterzentrum Bayreuth gegangen, um dort meinen Bedürfnisses nachzugehen. Ziemlich platt bin ich dann am Abend ins Bett gefallen.


    07.06.19: Bayreuth → Bamberg (ca. 70km)

    Der letzte Tag ist angebrochen. Fix die Sachen in die Taschen gepackt und auf zum Frühstück, welches im Zimmerpreis inbegriffen war. Ordentlich gestärkt habe ich mich dann auf den Weg zurück nach Bamberg gemacht. Entlang des ziemlich gut markierten Radweges „Hochweg Fränkische Schweiz“ vergingen die Kilometer ziemlich schnell. Natürlich musste ich auch heute zwischendurch mal wieder vor mich hinfluchen, weil hier und da die Beschilderung dann doch mal nicht so gut ist und ich deswegen eine kleine Extra-Runde bergab und bergauf gefahren bin. Aber was soll es, ein paar Kilometer mehr oder weniger sind zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr so schlimm. Besonders schön war dann als ich oben angekommen bin, gab es dann auf der anderen Seite ein schöne Serpentinen-Abfahrt, das hat Spaß gemacht. Bilder gibt es von heute keine mehr, da der Akku der Kamera gestern schlapp gemacht hat. Zurück in Bamberg habe ich beim Faltbootclub um die Ecke mein Bike im Auto verstaut und habe dann noch im heute neu eröffneten Lokal im Gebäude des Faltbootclubs lecker gegessen. Gefüllte Taschen mit Spinat und Käse und Salat, das war richtig gut. Glücklich und satt habe ich mich dann ins Auto geworfen und auf den Rückweg nach Hause gemacht.



    Fazit:

    Die Tour war richtig schön. Besonders die Flexibilität die man mit dem Bike hat, gefiel mir äußerst gut. Das Gepäck- und Packkonzept ist auch ziemlich gut aufgegangen. Ich war ganz gut ausgestattet und habe nichts vermisst. Die Packtaschen sind echt super und man bekommt erstaunlich viel rein, wenn man es einigermaßen sinnvoll anstellt.

    Das Bombtrack Beyond ist wirklich traumhaft zu fahren und es hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt. Zudem war die Tour auch ein Test bezüglich dessen, ob ich beim Aufbau auch nicht gepfuscht habe. Das Hauptaugenmerk lag hier auf dem selbst aufgebauten LRS. Dieser lief einwandfrei, nur am HR muss ich noch mal ein kleines bißchen nachzentrieren. Und die Gangschaltung benötigt noch mal eine Feinjustierung. Mit 1x11 (vorne 38er Kettenblatt, hinten 10-42er Kassette) hatte ich ein gutes Spektrum an Gängen, welche für diese Tour mehr als ausreichend waren.

  • blauloke

    Lebt im Forum
    • 22.08.2008
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    #2
    AW: [DE] Bike-Tour Franken Juni 2019

    Schöner Bericht aus meiner ferneren Heimat. Ich mag so kurze einfache Touren.
    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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