Ostseewasser trinken

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  • Mika Hautamaeki
    Alter Hase
    • 30.05.2007
    • 3979
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: Ostseewasser trinken

    Soweit ich mich erinnern kann, ist der Salzgehalt im Bottnischen Meerbusen quasi auch Süßwasserniveau. Am Bjüroklubb (100 km nördl. von Umea) War das Wasser in einer flachen Bucht bei warmen sonnigen Wetter so salzarm, dass es wie normales See-Wasser schmeckte.
    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
    A. v. Humboldt.

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    • Bulli53
      Fuchs
      • 24.04.2016
      • 2057
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      AW: Ostseewasser trinken

      70 Jahre sowjetische Planwirtschaft haben im Baltikum zu einer überdüngung des Bodens und des Grundwassers geführt.
      Nitrat kann man nicht durch abkochen beseitigen. Oder? Mit Torfwasser kann ich leben. Ich habe noch einen 25 Jahre alten Katadyn Syphonfilter. Lt. Hersteller ist der noch ok. Vielen Dank für die Anteilnahme.

      Bjuröklubb ist einer der schönsten Flecken an der schwedischen Ostseeküste. Ein Besuch dort lohnt sich. Es gibt mindestens ein Trockenklo, Frischwasser im Hafen, Holzsauna, Erdbeer- und Fischverkauf.
      Die Schönwetterperioden halten dort erstaunlich lange.

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      • Prachttaucher
        Freak

        Liebt das Forum
        • 21.01.2008
        • 11897
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: Ostseewasser trinken

        Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
        Cäsium (als Cs+) an und für sich ist ja auch nicht toxisch. Dumm ist nur, wenn es sich um Cs-137 handelt, das ne HWZ von 30 Jahren hat.
        Das will man eigentlich garnicht wissen

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        • atlinblau
          Alter Hase
          • 10.06.2007
          • 4053
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: Ostseewasser trinken

          lässt sich nicht mehr verhindern - willkommen im Antropozän ...klick!!!

          "Wo liegt nun der »Golden Spike« des Anthropozäns? In ihrer Abstimmung entschieden die Mitglieder, diese Grenze in Schichten zu suchen, die um die Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden sind. Als naheliegendes Signal gilt das plötzliche Auftreten radioaktiver Elemente, die durch die Atombombentests zwischen 1945 und 1963 weltweit verbreitet wurden. Insgesamt zehn mögliche Orte sind laut »Nature News« in der Diskussion, an denen sich die Schichtgrenzen dingfest machen lassen könnten. Neben einer Höhle in Norditalien zählen dazu ein Abschnitt des Great Barrier Reef sowie ein See in China. Mit Hilfe der Radionuklide lässt sich der Beginn des Anthropozäns zwar eindeutig definieren. Allerdings ist fraglich, ob damit das Wesen des neuen Erdzeitalters getroffen wird..."

          Thomas

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          • derMac
            Freak
            Liebt das Forum
            • 08.12.2004
            • 11888
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            • Meine Reisen

            #25
            AW: Ostseewasser trinken

            Zitat von hrrh Beitrag anzeigen
            In der EU sollte Leitungswasser eigentlich überall trinkbar sein, wenn auch nicht überall besonders wohlschmeckend.
            Ja, sollte.

            Ein kräftiger Chlorgeschmack ist in weniger entwickelten und/oder wärmeren Gegenden übrigens ein gutes Zeichen, er zeigt, dass das Wasser definitiv keimfrei ist.
            Ich würde mich nicht allein auf den Chlorgeschmack verlassen. Und definitive Aussagen sind sowieso immer etwas mutig.

            Die Einheimischen trinken es (ggf. aber nur abgekocht) üblicherweise und verwenden es auch für ihr Vieh.
            Gerade in Lettland auf dem Land trinken es die Einheimischen eben teilweise nicht. Der Hauptgrund ist wahrscheinlich, dass es wirklich nicht gut schmeckt. Über die Gesundheitsgefahr kann man ohne sehr aufwändige Analyse nichts sagen außer "sollte". Selbst in D kommt es ab und zu (sehr selten) vor, dass es mal Probleme gibt.

            Ich will jetzt aber keine Panik verbreiten. Ich bin nur immer etwas vorsichtig pauschale Aussagen zu treffen wenn es um gesundheitliche Themen geht.

            Mac

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            • Kajakte
              Erfahren
              • 30.07.2011
              • 334
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: Ostseewasser trinken

              Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
              Da ich diesmal Probleme mit einem Wassersack hatte
              Da hätte die erste Alarmglocke läuten müssen.
              Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
              und es zudem recht warm war
              (... was vermutlich zu einem höheren Tagesverbrauch an Trinkwasser führte als kalkuliert und die eventuell einkalkulierte Reserve war offenbar zu gering)
              Da hätte die zweite Alarmglocke läuten müssen. Vor allem im Zusammenhang mit dem Problem mit dem Wassersack.
              Doch Herr Prachttaucher hatte offenbar alle Alarmglocken zu Hause gelassen.
              Das Ergebnis:
              Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
              wurde das Trinkwasser zum Ende hin doch recht knapp.
              Herrn Prachttauchers Fehler war es also es überhaupt soweit kommen zu lassen dass das Trinkwasser knapp geworden ist. Statt dessen hätte Herr Prachttaucher rechtzeitig auf die Situation reagieren, z.B. eine Marina anlaufen müssen um dort die Trinkwasservorräte wieder aufzufüllen.
              Diesmal ist es für Herrn Prachttaucher gut ausgegangen. Unter anderen Umständen / an einem anderen Ort hätte sich das Trinkwasserproblem möglicherweise zu einem ernsthaften Problem ausgewachsen.


              Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
              Vorausgeschickt das ich mich da kaum auskenne, hätte ich aber bedenken was die Chemikalien in dem Wasser so für Langzeitschäden verursachen könnten. Dünger, Altöl von Motorbetriebenen Schiffen, Spülmittelrückstände etc. Blei und was weiß ich nicht. Das Kocht man auch nicht weg!
              Punktuell, z.B. in der nahen Umgebung von Industrieabwässereinleitungen, sind wahrscheinlich messbare Konzentrationen von Chemikalien etc. im Ostseewasser vorhanden. Ansonsten aber kann man die Konzentration von Chemikalien etc. im Ostseewasser als gering ansehen.
              Schlimmer als an der Küste sieht es im Inland aus. Da gibt es neben Industrieabwässereinleitungen welche pro Industriestandort jährlich bis zu mehrere tausend Tonnen betragen können noch viele weitere verschiedene Verunreinigungsquellen. Bspw. in Form von Hinterlassenschaften aus früheren Jahrzehnten als man sich noch keine Gedanken um Umweltschutz machte. Um zwei Beispiele dafür zu nennen: Die Standorte ehemaliger Glashütten und Sägewerke wo Gifte wie Arsen und Dioxin im Boden lagern welche mit dem Niederschlagswasser über viele Jahrzehnte aus dem Boden ins Grundwasser ausgewaschen werden und mit diesem in messbaren und punktuell teilweise gesundheitsschädlichen Konzentrationen auch Gewässer erreichen.


              Zitat von Bulli53 Beitrag anzeigen
              70 Jahre sowjetische Planwirtschaft haben im Baltikum zu einer überdüngung des Bodens und des Grundwassers geführt.
              Vielen Dank für die Information. Werde ich berücksichtigen wenn ich dort mal paddeln sollte.
              Da auch in Schweden Gewässer überdüngt sind drängt sich nun natürlich ein gewisser Verdacht auf. Lässt Du mich daher bitte an Deinen Erkenntnissen über das unverschämte Treiben der sowjetischen Planwirtschaft auf schwedischem Hoheitsgebiet teilhaben?

              Gruss, Kajakte

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              • LihofDirk
                Freak

                Liebt das Forum
                • 15.02.2011
                • 13729
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                • Meine Reisen

                #27
                AW: Ostseewasser trinken

                Zitat von Kajakte Beitrag anzeigen
                Vielen Dank für die Information. Werde ich berücksichtigen wenn ich dort mal paddeln sollte.
                Da auch in Schweden Gewässer überdüngt sind drängt sich nun natürlich ein gewisser Verdacht auf. Lässt Du mich daher bitte an Deinen Erkenntnissen über das unverschämte Treiben der sowjetischen Planwirtschaft auf schwedischem Hoheitsgebiet teilhaben?

                Dan google blos nicht Nitratwerte in deutschem Grundwasser (in Oberflächenwasser wahrscheinlich noch höher), die sowjetische Planwirtschaft scheint in der deutschen Landwirtschaft noch heute federführend. Aber immerhin kümmert sich die EU darum, das etwas für die Wasserqualität getan wird.

                Dafür scheint im Baltikum auch auf dem Land das Wasser weitgehend OK zu sein:


                Nach einem Bericht der Europäischen Umweltagentur von 2016 werden die Qualitätsnormen quer durch die EU fast überall eingehalten. 98,5 Prozent der Analysen von Trinkwasserproben waren ohne Beanstandung. In den Jahren 2011 bis 2013 fiel nur Ungarn bei der Einhaltung der Grenzwerte bestimmter Chemikalien etwas aus dem Rahmen. Bei Mikroorganismen erreichten alle Mitgliedsländer weitgehend die Zielvorgaben.
                Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/artic...formieren.html

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                • Prachttaucher
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 21.01.2008
                  • 11897
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: Ostseewasser trinken

                  @Kajakte : So dramatisch war´s nun nicht. Es ging ja nur um den letzten Abend, wo ich versuchsweise mal einen Liter des "köslichen Nasses" konsumiert hatte. Hätte sonst auch schon zum Auto zurückpaddeln können - das wäre bestimmt die nächste Variante gewesen. Ist auch das erste Mal von vielen derartigen Touren gewesen, wo es (kleine) Probleme gab. Trotzdem kommt natürlich das nächste Mal etwas mehr mit und neue Wassersäcke.
                  Zuletzt geändert von Prachttaucher; 17.06.2019, 11:19.

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                  • Fritsche
                    Alter Hase
                    • 14.03.2005
                    • 2817
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: Ostseewasser trinken

                    OT:
                    Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                    Es ging ja nur um den letzten Abend,
                    ...genau, hätte der letzte Abend werden können meint wohl Kajakte

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                    • hrrh
                      Dauerbesucher
                      • 18.03.2005
                      • 609

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: Ostseewasser trinken

                      Zitat von LihofDirk Beitrag anzeigen
                      Dan google blos nicht Nitratwerte in deutschem Grundwasser (in Oberflächenwasser wahrscheinlich noch höher), die sowjetische Planwirtschaft scheint in der deutschen Landwirtschaft noch heute federführend. Aber immerhin kümmert sich die EU darum, das etwas für die Wasserqualität getan wird.
                      Nitrat im Trinkwasser ist relativ unproblematisch, jedenfalls für wenige Wochen im Jahr.

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                      • Kajakte
                        Erfahren
                        • 30.07.2011
                        • 334
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: Ostseewasser trinken

                        Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                        Trotzdem kommt natürlich das nächste Mal etwas mehr mit und neue Wassersäcke.
                        Na wenigstens hat das Beinaheableben zu einem kleinen Erkenntnisgewinn geführt.

                        Zitat von LihofDirk Beitrag anzeigen
                        die sowjetische Planwirtschaft scheint in der deutschen Landwirtschaft noch heute federführend. Aber immerhin kümmert sich die EU darum, das etwas für die Wasserqualität getan wird.
                        Unglaublich. Die ist doch wirklich überall, die sowjetische Planwirtschaft.

                        Schweden hat 2004 die Vattendirektivet/Wasserdirektive, beruhend auf einer EG-Richtlinie, in die schwedische Gesetzgebung eingeführt.
                        https://de.wikipedia.org/wiki/Richtl...menrichtlinie)
                        Verwaltungstechnisch runtergebrochen sind es hauptsächlich die kommunalen Umweltbehörden welchen auferlegt wurde umfangreich Wasserproben zu nehmen und von zertifizierten Laboren untersuchen zu lassen. Auf diese Weise wird der Zustand der Gewässer untersucht und an Hand von Kriterien beurteilt. Erreicht ein Gewässer in dieser Beurteilung keinen guten Zustand sind konkrete Massnahmen in Abhängigkeit der vorliegenden Verunreinigungsart zu ergreifen damit das Gewässer nach x Jahren einen guten Zustand erreicht. Hier sind wiederum die kommunalen Umweltbehörden in der Pflicht weil sie zunächst die Verunreinigungsquellen identifizieren müssen bevor überhaupt sinnvolle Massnahmen getroffen werden können.
                        Da die Verursacher von Überdüngung vor allem Landwirtschaft und Abwasseranlagen sind wird im Einzugsgebiet eines überdüngten Gewässers vor allem bei Landwirten und Betreibern von Abwasseranlagen nachgeschaut um die Ursachen der Überdüngung zu finden. Den betroffenen Landwirten und Betreibern von Abwasseranlagen werden dann ggf. Auflagen erteilt in welchem Zeitraum sie welche Massnahmen durchzuführen haben.
                        Insofern passiert hier ein bisschen was zur Verbesserung der Wasserqualität (hinsichtlich Überdüngung). Auch wenn man von einem schleichenden Prozess sprechen muss. Erstens weil festgelegte Massnahmen oft erst innerhalb eines zumutbaren Zeitraumes von z.B. 2-5 Jahren umgesetzt werden müssen und es danach wiederum Jahre dauert bis sich diese Massnahmen positiv bemerkbar machen. Zweitens weil das Thema von Kommune zu Kommune unterschiedlich ernst genommen wird. Mitunter mangelt es schlicht an personeller oder finanzieller Ausstattung um in grösserem Umfang überhaupt etwas in die Gänge bringen zu können, und so bleibt es bei jährlich einzelnen kleineren Aktivitäten um sagen zu können "Wir haben ja was gemacht".

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                        • Bulli53
                          Fuchs
                          • 24.04.2016
                          • 2057
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: Ostseewasser trinken

                          Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
                          In Post 13 und 18 wurde die Frage behandelt, wie die Wasserqualität im Baltikum ist. Im Zusammenhang mit diesen Ländern ist der Hinweis auf die Überdüng in der Landwirtschaft durchaus angebracht. Noch heute arbeiten Deutsche Spezialisten an der Beseitigung der Schäden z. B. am Peipusee mit.
                          Niemand hat einen Bezug von der Sowjetunion zum gelobten Land der Outdoorsportler, Schweden, hergestellt.
                          Das auch Landstriche in anderen ostseeanrainern überdüngt sind Und die Ostsee entsorgen bezweifelt niemand.

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                          • LihofDirk
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 15.02.2011
                            • 13729
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                            #33
                            AW: Ostseewasser trinken

                            Zitat von Bulli53 Beitrag anzeigen
                            Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
                            In Post 13 und 18 wurde die Frage behandelt, wie die Wasserqualität im Baltikum ist.
                            Post 13 wurde (von Dir ) die Frage gestellt, ob es belastbare Informationen gäbe.
                            In Post 18 (+-1, wer zählen kann .. ) wird die selbe Information mit der selben Quelle (Hören Sagen von Einheimischen) gegeben.

                            Es gibt, wenn D u weiterliest auch andere Quellen und Ergebnisse, so Untersuchungen EU Weit, wo Probleme nur in Ungarn (nicht Baltikum) festgestellt wurden, woraus man ja schliessen könnte, das Wasser im Baltikum sei trinkbar.

                            Kommentar


                            • Bulli53
                              Fuchs
                              • 24.04.2016
                              • 2057
                              • Privat

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                              #34
                              AW: Ostseewasser trinken

                              Alles gelesen, alles verstanden. Kurios war für mich nur, dass sowjetische Landwirtschaft mit mehrfach mit Schweden in Verbindung gebracht wurde. Dabei wollte ich nur wissen, wie die Trinkwasserqualität im Baltikum, d.h. In den ehemals von den Sowjets besetzten Ländern heute ist. Anlässlich eines Segeltörns wurde mir vor Jahren dringend geraten Wasser in Finnland zu tanken.
                              U. a. Dank auch dieses Forums sind alle meine Fragen geklärt.

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                              • Kajakte
                                Erfahren
                                • 30.07.2011
                                • 334
                                • Privat

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                                #35
                                AW: Ostseewasser trinken

                                Wer hat einen kuriosen Zusammenhang von Überdüngung und sowjetischer Planwirtschaft konstruiert?
                                Zitat von Bulli53 Beitrag anzeigen
                                70 Jahre sowjetische Planwirtschaft haben im Baltikum zu einer überdüngung des Bodens und des Grundwassers geführt.
                                Aha.

                                Kommentar


                                • Spartaner
                                  Alter Hase
                                  • 24.01.2011
                                  • 4743
                                  • Privat

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                                  #36
                                  AW: Ostseewasser trinken

                                  Zitat von Kajakte Beitrag anzeigen
                                  Wer hat einen kuriosen Zusammenhang von Überdüngung und sowjetischer Planwirtschaft konstruiert?
                                  Zitat von Bulli53 Beitrag anzeigen
                                  70 Jahre sowjetische Planwirtschaft haben im Baltikum zu einer überdüngung des Bodens und des Grundwassers geführt.
                                  Aha.
                                  Wenn du mir jetzt noch erklären könntest, was daran so "kurios" sein soll?

                                  Geilst du dich an der falschen 70 auf?
                                  Du hast recht, 1944-1990 sind nur 46 Jahre (das Jahr 1940/41 unterschlagen wir mal, da wurde nicht gedüngt).

                                  Zu Überdüngung und Pestizid-Sauereien kannst du zB hier nachlesen: DAMAGE CAUSED BY THE SOVIET UNION IN THE BALTIC STATES

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                                  • Tornado
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                                    • 05.09.2013
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                                    #37
                                    AW: Ostseewasser trinken

                                    Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                    In Litauen gibt es sogar gesalzenes Mineralwasser
                                    Hast Du mal staatl. Fachingen probiert? Find ich im Sommer, wenn man viel schwitzt sehr angenehm.
                                    https://www.fachingen.de/analyse-still.aspx
                                    Auf trinken von Ostseewasser, ausser beim Tauchen mal kurz den trockenen Rachen gurgeln, verzichte ich dennoch
                                    Zuletzt geändert von Tornado; 20.06.2019, 09:20.

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                                    • Kajakte
                                      Erfahren
                                      • 30.07.2011
                                      • 334
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                                      #38
                                      AW: Ostseewasser trinken

                                      Gibt es im goldenen Westen etwa keine Überdüngung? Was genau hat Überdüngung also mit sowjetischer Planwirtschaft zu tun? Wenn sowjetische Planwirtschaft für Überdüngung verantwortlich erklärt wird müsste ich ab sofort meinen Kollegen, Nachbarn, etc. die frohe Botschaft verkünden dass sie in sowjetischer Planwirtschaft leben. Die werden bestimmt vor Begeisterung in die Hände klatschen. Denn das erklärt dann natürlich warum es in Schweden überdüngte Gewässer gibt. Wie auch in anderen Ländern die bisher nicht im Verdacht stehen, sowjetische Planwirtschaft zu betreiben.

                                      Oder kommt Überdüngung nicht doch dadurch zustande dass Erstens versucht wird auf den ackerbaulich bewirtschafteten Flächen den grösstmöglichen Ertrag zu erzielen - und zwar unabhängig vom Gesellschafts-/Wirtschaftssystem - und dafür von Kolchosen, LPGs, bis hin zum privatwirtschaftlich selbständigen kapitalistischen Bauern die vermeintlich richtigen Mittel (wie das Ausbringen von Dünger/Gülle) eingesetzt werden/wurden um den Ertrag zu steigern. Und zweitens durch Abwasseranlagen welche veraltet oder überlastet* sind oder aus anderen Gründen nicht die aktuellen Anforderungen an die Reinigung des Abwassers errfüllen. Derartige Abwasseranlagen gab es wahrscheinlich unter sowjetischer Planwirtschaft und gibt es heute immer noch beim Klassenfeind.
                                      (* Bei der Besichtigung eines kommunalen Abwasserreinigungswerkes berichtete mir dessen Betriebsleiter höchstpersönlich und zu meinem Entsetzen dass die Anlage auf "Durchzug" gestellt wird wenn die anfallenden Abwassermengen die maximale Reinigungskapazität überschreiten und demzufolge von der Anlage nicht bewältigt werden können. D.h. dass in dem Fall die Abwässer ungeklärt ins angeschlossene Gewässer gelangen.)

                                      Überdüngung von Gewässern bedeutet in erster Linie dass ein Über-"Angebot" an Nährstoffen im Wasser vorhanden ist, vor allem Stickstoff und Phosphor.betreffend.
                                      Durch das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln/Schädlingsbekämpfungsmitteln auf ackerbaulich bewirtschafteten Flächen - wiederum mit dem Ziel der Ertragssteigerung und unabhängig vom Gesellschafts-/Wirtschaftssystem - sowie bspw. durch Rückstände von Arzneimitteln in menschlichen Ausscheidungen, durch Rückstände von Waschmitteln und desweiteren durch Industrieabwässereinleitungen können auch Chemikalien, Arzneimittelrückstände, etc. in Gewässer.gelangen und diese belasten.

                                      Was schreibt das deutsche Bundesumweltamt welches iich nicht dem sowjetischen planwirtschaftlichen System zuordne:
                                      "Auch unsere Gewässer leiden. Knapp 20 Prozent der deutschen Flüsse, Seen und Bäche sind in schlechtem und weitere 70 Prozent in mäßigem bis unbefriedigendem ökologischem Zustand. Ein Verursacher ist die Landwirtschaft: Stickstoff, Phosphor und Pestizide gelangen durch Erosion und Abschwemmung in unsere Flüsse, Seen und Bäche. Auch der Blick ins Grundwasser ist ernüchternd: Der chemische Zustand von 26 Prozent des deutschen Grundwassers ist schlecht – vor allem aufgrund zu hoher Nitratgehalte."
                                      Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/theme...landwirtschaft

                                      "Kompost und Klärschlamm, die wertvolle Nähr- und Humusstoffe enthalten, werden traditionell in der Landwirtschaft als organische Dünger eingesetzt. Andererseits enthalten Kompost und insb. Klärschlamm, umwelt- und gesundheitsgefährdende Schadstoffe wie Chemikalien, Schwermetalle, Pharmaka. Laut Koalitionsvertrag soll daher die Klärschlammdüngung eingestellt und der Phosphor zurückgewonnen werden."
                                      Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/theme...amm#textpart-1

                                      "Stickstoff ist ein unentbehrlicher Nährstoff für alle Lebewesen. Der Einsatz mineralischer und organischer Stickstoffdünger zur Steigerung von Erträgen ist daher gängige Praxis in der Landwirtschaft. Entscheidend ist der sorgsame und bedarfsgerechte Einsatz. Stickstoff-Überschüsse können Wasser- und Land-Ökosysteme belasten sowie Klima, Luftqualität und die Biodiversität beeinträchtigen."
                                      Quellle: https://www.umweltbundesamt.de/theme...off#textpart-1

                                      Die Landwirtschaft zählt zu den Hauptverantwortlichen für Überdüngung. Ausschlaggebend ist dabei die Art der betriebenen Landwirtschaft, nämlich die Intensivlandwirtschaft, auf maximalen Ertrag ausgerichtet. Ob dies unter einem planwirtschaftlichen oder kapitalistischen System geschieht spielt dabei gar keine Rolle. Es gibt demnach keinen Zusammenhang zwischen Überdüngung und planwirtschaftlichem System, jedoch einen Zusammenhang zwischen Überdüngung und Intensivlandwirtschaft.

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                                      • Tornado
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                                        #39
                                        AW: Ostseewasser trinken

                                        Zitat von Kajakte Beitrag anzeigen
                                        Gibt es im goldenen Westen etwa keine Überdüngung?

                                        Überdüngung und Intensivlandwirtschaft.
                                        Z.B.:
                                        https://www.tag24.de/nachrichten/ost...ranlage-949886

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                                          Liebt das Forum
                                          • 21.01.2008
                                          • 11897
                                          • Privat

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                                          #40
                                          AW: Ostseewasser trinken

                                          Zitat von Tornado Beitrag anzeigen
                                          Hast Du mal staatl. Fachingen probiert? Find ich im Sommer, wenn man viel schwitzt sehr angenehm.
                                          https://www.fachingen.de/analyse-still.aspx
                                          Auf trinken von Ostseewasser, ausser beim Tauchen mal kurz den trockenen Rachen gurgeln, verzichte ich dennoch
                                          Würde heißen, daß ein gewisser Salzgehalt im Sommer ggf. sinnvoll sein könnte ?

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