AW: [SCO] Eiskalt dem Sommer entgegen
Hagelschauer und ein ungeplanter Zeltplatz
Heute will ich nur bis zum Loch a‘ Bhraoin laufen, also kein Grund zur Eile.
Die Nacht war klar und kalt, aber in der Morgensonne fängt das Zelt bald an zu trocknen. Ist das schön im Sonnenschein! Endlich Zähneputzen im Freien, Kaffeetrinken und Frühstücken im Freien, das ist nach der Kälte und dem Wind ganz ungewohnt. Im Schatten ist es allerdings noch arg kalt.
Der kalte Nordwind hat nachgelassen, am Himmel sind nur wenige Wölkchen zu sehen, und ich kann den Morgen so richtig genießen.
Hier zwei Fotos der Teil-Ruine Achneigie:
Erst am späten Vormittag breche ich auf.
Dort wo der Landrovertrack in Richtung Corriehallie anfängt, halte ich mich rechts, und gehe am Flussufer entlang.
Moment. Stopp. Karte raus.
Da wollte ich doch tatsächlich dem falschen Wasserlauf folgen! Nicht dem Abhainn Loch an Nid, sondern einem kleineren Zufluss, der letztlich zu einem Wasserfall geführt hätte. Nun ja, das wäre interessant geworden, aber da will ich nicht hin. Gerade noch rechtzeitig bemerke ich den Fehler, bevor ich wieder einen Pfad suchen muss, den es hier nicht gibt. Ich folge also dem Abhainn Loch an Nid und bemerke, dass es hier einige schöne Zeltplätze gibt.
Der Pfad ist recht gut ausgebaut, nur teilweise matschig, und bald erreiche ich den Loch an Nid. So friedlich ist es hier! Am Ende des Lochs lasse ich den Rucksack am Weg liegen und gehe mit der Kamera runter ans Wasser.
Im weiteren Verlauf des Wegs schaue ich entweder auf meine Füße, oder zurück zu dieser unglaublich schönen Landschaft. Vor mir ist es irgendwie uninteressant und grau, hinter mir sind Berge, ein See, blauer Himmel…
Der starke Hagelschauer trifft mich völlig unerwartet von vorne. Autsch, das tut in den Augen weh! Außerdem habe ich die Regenhose nicht an. In kürzester Zeit bin ich an den Beinen nass bis auf die Haut. Ein Stück vor mir sehe ich eine niedrige Mauer, Teil einer Ruine. Vermutlich war das früher ein àirigh, ein shieling (Sommerweide). Ich kauere ich in den Windschatten der Mauer, so dass nur Kopf und Schultern den Hagel abbekommen. Es dauert ziemlich lange, bis dieser Schauer durch ist. Hagel, Regen, wieder Hagel - und kalt ist es.
So. Der Hagel lässt nach und ich mache Bestandsaufnahme. Meine Beine sind nass, ich friere, und irgendwie erscheint es mir nicht so gesund zu sein, mit nasser Hose und nasser Unterwäsche bei kaltem Wind durch die Gegend zu laufen. Eine trockene Hose als Ersatz habe ich nicht dabei, nur die Schlafsack-Leggins - und die soll trocken bleiben.
Als ich so vor mich hin grummele, fällt mir auf, dass ich mich auf einem idealen Zeltplatz befinde. Eben, kein Sumpf, Gras, ein Bach in der Nähe - was will ich mehr? Ich laufe zum Bach - ja, da ist Wasser (ist ja derzeit nicht so selbstverständlich). Ich nehme mir ein paar Steine vom Ufer mit, um die Unterleg-Müllsack-Plane am Wegfliegen zu hindern, und baue frierend, nass und mit eisigen Fingern mein Zelt auf. Ich habe diese Kälte so satt! Es ist Mai, und schon seit mehr als einer Woche sind die Temperaturen so winterlich. Und immer dieser Wind, dieser kalte Nordwind. Das macht mich mürbe, ehrlich.
Aber jetzt steht das Zelt, und ich bin zumindest raus aus dem Wind. Der Plan ist, mich aufzuwärmen, vielleicht die Klamotten ansatzweise zu trocknen, und dann weiter zu gehen.
Ich ziehe mir die trockenen Schlafsack-Klamotten an und verkrieche mich im Schlafsack. Irgendwann muss ich eingeschlafen sein (die Nacht war kalt, und ich war oft wach). Ich wache auf, weil mir warm ist.
Warm??!! Wie das denn?
Die Wolken haben sich verzogen, und mein Zelt wird von der Sonne beschienen. Hach, wie schön! Ich schwitze im Zelt. Meine Laune bessert sich zusehends. Ich gehe nach draußen, fotografiere ein wenig, und beschließe, die Nacht hier zu verbringen. So einen tollen Platz werde ich am Loch a‘ Bhraoin garantiert nicht finden! Diese Aussichten! Dieses schöne Licht! Einfach grandios, die Landschaft hier. Und ruhig, so ruhig.
Ich richte mich also im Zelt ein, hole Wasser, und versorge mich mit Kaffee, Kakao, Essen… Der Rest des Nachmittags vergeht schnell. Abends, als die Sonne hinter dem Bergrücken verschwindet, wird es kalt.
Hagelschauer und ein ungeplanter Zeltplatz
Heute will ich nur bis zum Loch a‘ Bhraoin laufen, also kein Grund zur Eile.
Die Nacht war klar und kalt, aber in der Morgensonne fängt das Zelt bald an zu trocknen. Ist das schön im Sonnenschein! Endlich Zähneputzen im Freien, Kaffeetrinken und Frühstücken im Freien, das ist nach der Kälte und dem Wind ganz ungewohnt. Im Schatten ist es allerdings noch arg kalt.
Der kalte Nordwind hat nachgelassen, am Himmel sind nur wenige Wölkchen zu sehen, und ich kann den Morgen so richtig genießen.
Hier zwei Fotos der Teil-Ruine Achneigie:
Erst am späten Vormittag breche ich auf.
Dort wo der Landrovertrack in Richtung Corriehallie anfängt, halte ich mich rechts, und gehe am Flussufer entlang.
Moment. Stopp. Karte raus.
Da wollte ich doch tatsächlich dem falschen Wasserlauf folgen! Nicht dem Abhainn Loch an Nid, sondern einem kleineren Zufluss, der letztlich zu einem Wasserfall geführt hätte. Nun ja, das wäre interessant geworden, aber da will ich nicht hin. Gerade noch rechtzeitig bemerke ich den Fehler, bevor ich wieder einen Pfad suchen muss, den es hier nicht gibt. Ich folge also dem Abhainn Loch an Nid und bemerke, dass es hier einige schöne Zeltplätze gibt.
Der Pfad ist recht gut ausgebaut, nur teilweise matschig, und bald erreiche ich den Loch an Nid. So friedlich ist es hier! Am Ende des Lochs lasse ich den Rucksack am Weg liegen und gehe mit der Kamera runter ans Wasser.
Im weiteren Verlauf des Wegs schaue ich entweder auf meine Füße, oder zurück zu dieser unglaublich schönen Landschaft. Vor mir ist es irgendwie uninteressant und grau, hinter mir sind Berge, ein See, blauer Himmel…
Der starke Hagelschauer trifft mich völlig unerwartet von vorne. Autsch, das tut in den Augen weh! Außerdem habe ich die Regenhose nicht an. In kürzester Zeit bin ich an den Beinen nass bis auf die Haut. Ein Stück vor mir sehe ich eine niedrige Mauer, Teil einer Ruine. Vermutlich war das früher ein àirigh, ein shieling (Sommerweide). Ich kauere ich in den Windschatten der Mauer, so dass nur Kopf und Schultern den Hagel abbekommen. Es dauert ziemlich lange, bis dieser Schauer durch ist. Hagel, Regen, wieder Hagel - und kalt ist es.
So. Der Hagel lässt nach und ich mache Bestandsaufnahme. Meine Beine sind nass, ich friere, und irgendwie erscheint es mir nicht so gesund zu sein, mit nasser Hose und nasser Unterwäsche bei kaltem Wind durch die Gegend zu laufen. Eine trockene Hose als Ersatz habe ich nicht dabei, nur die Schlafsack-Leggins - und die soll trocken bleiben.
Als ich so vor mich hin grummele, fällt mir auf, dass ich mich auf einem idealen Zeltplatz befinde. Eben, kein Sumpf, Gras, ein Bach in der Nähe - was will ich mehr? Ich laufe zum Bach - ja, da ist Wasser (ist ja derzeit nicht so selbstverständlich). Ich nehme mir ein paar Steine vom Ufer mit, um die Unterleg-Müllsack-Plane am Wegfliegen zu hindern, und baue frierend, nass und mit eisigen Fingern mein Zelt auf. Ich habe diese Kälte so satt! Es ist Mai, und schon seit mehr als einer Woche sind die Temperaturen so winterlich. Und immer dieser Wind, dieser kalte Nordwind. Das macht mich mürbe, ehrlich.
Aber jetzt steht das Zelt, und ich bin zumindest raus aus dem Wind. Der Plan ist, mich aufzuwärmen, vielleicht die Klamotten ansatzweise zu trocknen, und dann weiter zu gehen.
Ich ziehe mir die trockenen Schlafsack-Klamotten an und verkrieche mich im Schlafsack. Irgendwann muss ich eingeschlafen sein (die Nacht war kalt, und ich war oft wach). Ich wache auf, weil mir warm ist.
Warm??!! Wie das denn?
Die Wolken haben sich verzogen, und mein Zelt wird von der Sonne beschienen. Hach, wie schön! Ich schwitze im Zelt. Meine Laune bessert sich zusehends. Ich gehe nach draußen, fotografiere ein wenig, und beschließe, die Nacht hier zu verbringen. So einen tollen Platz werde ich am Loch a‘ Bhraoin garantiert nicht finden! Diese Aussichten! Dieses schöne Licht! Einfach grandios, die Landschaft hier. Und ruhig, so ruhig.
Ich richte mich also im Zelt ein, hole Wasser, und versorge mich mit Kaffee, Kakao, Essen… Der Rest des Nachmittags vergeht schnell. Abends, als die Sonne hinter dem Bergrücken verschwindet, wird es kalt.
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