Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
Das ist ein wichtiges Thema.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • blende8
    Dauerbesucher
    • 18.06.2011
    • 882
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

    Zusammenstoß Binnenschiff - Ruder-Vierer in Bremen:
    1 Person vermisst, vermutlich tot
    "Das Vierer-Ruderboot war gegen 11 Uhr aus bislang ungeklärten Gründen von seinem Kurs abgekommen ..."

    https://www.butenunbinnen.de/nachric...remen-100.html

    https://www.weser-kurier.de/bremen/b...d,1926373.html
    Zuletzt geändert von blende8; 02.08.2020, 11:32.
    Irgendwas ist immer ...

    Kommentar


    • DerNeueHeiko
      Alter Hase
      • 07.03.2014
      • 3136
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

      Leider hat sich die traurige Erwartung bestätigt - der Vermisste wurde tot geborgen: https://www.butenunbinnen.de/nachric...eiche-100.html

      RIP.
      Heiko

      Kommentar


      • Spartaner
        Alter Hase
        • 24.01.2011
        • 4787
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

        Insekten besser nicht ärgern: https://www.focus.de/panorama/welt/d..._12282209.html

        Kommentar


        • Freedom33333
          Dauerbesucher
          • 09.09.2017
          • 899
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

          Wurde in einer Packrafting-Gruppe gepostet. Unfassbar dumm, aber gleichzeitig natürlich sehr anschaulich.

          https://www.youtube.com/watch?v=8PoZ...vo&app=desktop

          So ab Minute 7.30. Er fährt mit einem Kajak einen Fluss, es liegt ein Baumstamm im Wasser der den Weg blockiert, mit jeder Menge Ästen. Er fährt trotzdem direkt drauf zu, scheint nicht zu wissen was zu tun ist, stellt dann das Boot quer, lehnt sich zum Wasser hin, das Boot wird unter Wasser gezogen und er kann sich (Mit glück?) Auf den Baumstamm retten. So wie ich die Situation einschätzen würde hätte es ihn auch unter den Baum ziehen können und dann wäre wahrscheinlich Sense gewesen.

          Meine erste Idee wäre schon bei Sehen des Hindernisses - etwa eine Minute davor - ans Ufer, vielleicht eine Leine des Bootes irgendwie in die Hand nehmen, rausspringen und an einem Baumstamm festhalten, Boot versuchen zu halten, sonst Boot treiben lassen. Keinesfalls bis vor das Hinternis paddeln aus den genannten Gründen.

          Was ist eure Einschätzung?

          Kommentar


          • DerNeueHeiko
            Alter Hase
            • 07.03.2014
            • 3136
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

            Ans Ufer, gucken, sehr wahrscheinlich Umtragen.

            Drüber weg mit Boot kann bei weniger Strömung theoretisch gehen (am Baum anlegen, andersherum kanten, aussteigen, Boot drüber heben, auf der anderen Seite wieder einsteigen - dazu muss man aber schon sehr fit sein), drunter durch ist lebensgefährlich.

            Wie nah man sich an den Baum heran trauen kann hängt auch sehr von der Strömung ab. Aus dem Video würde ich sagen, das ist gar nicht so schlimm, da kann man auf 20m-50m ranfahren, bevor man sich ein Kehrwasser sucht, aber das kann auch stark täuschen. Und ich gehe dabei von einem Plastikboot aus, mit Faltboot sollte man sicherlich vorsichtiger sein, gerade wenn wie hier Äste im Wasser stehen.

            Schön, dass es gut gegangen ist und nur das Boot weg ist.

            MfG, Heiko

            Kommentar


            • Zz
              Fuchs
              • 14.01.2010
              • 1530
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

              Perkele!!!
              Noch mal Glück gehabt. Wenn es da einem samt Canoe unter den Baum zieht, dann hat man u.U. schlechte Karten wieder lebend rauszukommen.
              Nee, aus meiner Sicht, rechtzeitig ans Ufer und sich die Situation von Land aus in Ruhe ansehen. So dagegen zu Preschen hat schon sehr viel mit Leichtsinn und Planlosigkeit zu tun.
              "The Best Laks, Is Relax."
              Atli K. (Lakselv)

              Kommentar


              • Torres
                Freak

                Liebt das Forum
                • 16.08.2008
                • 30682
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                Das ist Finnland. Der Strom ist schnell. Ich kann weder Kehrwasser noch eine Ausstiegs- oder Umtragemöglichkeit erkennen. Da ist doch alles verblockt, mit einem schwer beladenen Boot kommt man da nicht weiter. Ich kenne genug von Finnland, um zu wissen, dass deutscher und finnischer Wald nicht vergleichbar sind. Da kommt man teils zu Fuß nicht weiter.
                Natürlich ist die Situation gefährlich, aber sowas passiert. Ich hab auch schon quer zum Baum gehangen, im Kajak, da kommt man viel schlechter raus, das kann wirklich schief gehen. Wäre aber mal interessant, ob sich ein Festboot dann so verkantet, ich glaube nicht, wenn es geschottet ist. Er fährt mit einem Canadier und purzelt eher raus. Das Boot hat aber auch kaum Auftrieb.

                Vorbildlich ist die Motorsäge, da kenne ich hier niemanden, der sowas mitnimmt (wäre das erlaubt?). Er wusste also, worauf er sich einlässt. Sehr cool.

                Für hiesige Gewässer wären natürlich die o.g. Strategien sinnvoll. Aber wie gesagt - manchmal geht das viel schneller aös man denkt, man muss die Schrecksekunde und die Analysezeit dazu rechnen und schon hängt man drin. Daher sollte man beo so etwas eigentlich zu zweit sein.
                Oha.
                (Norddeutsche Panikattacke)

                Kommentar


                • wilbert
                  Alter Hase
                  • 23.06.2011
                  • 2975
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                  Hm,
                  Ich nachhinein kann ich natürlich immer schlauer sein ...

                  Tatsache ist, dass das massive Baumhinderniss schon von weitem zu erkennen ist. In diesem Bereich waren auch noch genügend Kehrwasser zum anhalten und aussteigen vorhanden.
                  Es kommt halt sehr darauf an wie Konzentriet man ist, ob man sich gerade dann mehr mit Filmen als mit vorrausschauenden Paddeln beschäftigt, usw.

                  An einem Baumhindernis hat wahrscheinlich schon jeden mal gehangen. Selbst bei einem Waldundwiesenbach brauch ich das nicht ein zweites Mal. Der sich aufbauende Wasserdruck ist enorm!

                  VG. -Wilbert-
                  www.wilbert-weigend.de

                  Kommentar


                  • Itchy ST
                    Fuchs
                    • 10.06.2009
                    • 1175
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                    Ich kann weder Kehrwasser noch eine Ausstiegs- oder Umtragemöglichkeit erkennen. Da ist doch alles verblockt, mit einem schwer beladenen Boot kommt man da nicht weiter. Ich hab auch schon quer zum Baum gehangen, im Kajak, da kommt man viel schlechter raus, das kann wirklich schief gehen. Wäre aber mal interessant, ob sich ein Festboot dann so verkantet, ich glaube nicht, wenn es geschottet ist. Er fährt mit einem Canadier und purzelt eher raus. Das Boot hat aber auch kaum Auftrieb.


                    Daher sollte man beo so etwas eigentlich zu zweit sein.
                    Ein Kehrwasser oder eine Ausstiegsmöglichkeit erkenne ich auch nicht. Und selbst wenn, hätte er den Kahn wahrscheinlich gar nicht so schnell gewendet bekommen.

                    Hing mal mit dem Triton Ladoga quer zum Baum. War eine leichte Strömung gewesen 3-4 km/h. War ein Riesenakt dort wegzukommen. Habe leider keine genaue Erinnerung mehr daran, wie ich das damals schaffte. War jedenfall eine ganze Weile gefühlt nur ein paar mm vor dem kentern entfernt gewesen. Unangenehme Situation war das. Hatte da zum Glück mal keinen Hund mit und war mit Spritzdecke und Schürze rundum geschlossen.

                    Verständnisfrage: Warum zu zweit? Was hätte es in dem Fall besser gemacht? Vielleicht hätten sie dann beide da gelegen und dann muss man sich retten und sich noch Sorgen um den Kumpel haben. Finde gefährliche Situationen machen oft keinen Unterschied ob alleine oder zu zweit.


                    Was mich noch interessiert Freedom33333, wurde in dieser Gruppe diskutiert, wie ein Packraft sich wohl verhalten hätte?
                    Verkantet? Durchgeflutscht?
                    Oder hat jemand von Praxisbeispielen berichtet?


                    edit: habe mich bei den ganzen 3en verguckt und nebenbei noch ein paar Rechtschreibfehler (hoffentlich) verbessert.
                    Zuletzt geändert von Itchy ST; 07.11.2020, 12:47.

                    Kommentar


                    • Freedom33333
                      Dauerbesucher
                      • 09.09.2017
                      • 899
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                      Zitat von Itchy ST Beitrag anzeigen
                      Was mich noch interessiert Freedom33333, wurde in dieser Gruppe diskutiert, wie ein Packraft sich wohl verhalten hätte?
                      Verkantet? Durchgeflutscht?
                      Oder hat jemand von Praxisbeispielen berichtet?
                      Ne leider keine Diskussion über das Verhalten.

                      Eigene Einschätzung: In so einem Bach würdest du als Packrafter kaum fahren wollen, weil der natürliche
                      Feind des Packrafters nicht Steine von unten sind - der Boden ist robust, ich bin in Isar und Ammer gefahren und zig mal über den Boden geschrammt - sondern Spitze Äste. Und der ganze Bach scheint ja nur aus Ästen zu bestehen.

                      Wenn du auf so ein Hindernis aufläufst ist auch die Gefahr groß, dass dich ein Ast erwischt und es pff macht. Ich bin in vielleicht 10 (Wildwasser) Fluss-Touren jedenfalls noch nie gegen ein Gehölz gefahren.

                      Ich hätte erst versucht ein Kehrwasser zu treffen, sodann unbedingt raus aus dem Boot, lieber früher als später, bloß nicht gegen das Hindernis. Versuchen irgendwo auszusteigen wo ich schnell Halt habe und das Boot halten kann. Wenn es ohne mich aufläuft dürfte die Chance, dass es hält, durch das geringere gewicht immer noch höher sein. Ein 2-4kg Boot hat viele Vorteile, aber natürlich auch Nachteile.

                      Vielleicht kann man aus dem Video ja auch mitnehmen, dass man am Boot eine längere Leine haben sollte. (Das ist jetzt Theorie). Dann hätte man ein paar Sekunden mehr Zeit nach dem Aussteigen Halt zu finden bis die Leine anzieht und man gegenhalten muss und müsste nicht - was ich natürlich versuchen würde - mit einer anderen Hand das Boot selbst zu halten beim Aussteigen.
                      Zuletzt geändert von Freedom33333; 07.11.2020, 13:09.

                      Kommentar


                      • DerNeueHeiko
                        Alter Hase
                        • 07.03.2014
                        • 3136
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        Ich bin ein bisschen verwundert, denn ich seh da jede Menge Kehrwasser - bei 7:55 links hinter den Steinen, bei 8:02 ist links ein großer Stein, nach der Stufe bei 8:05, bei 8:20, bei 8:25 wo die Kopfkamera nach unten schwenkt ist links geradezu eine Bucht... ja, alles aus Sicht eines Plastikboot-Fahrers, der keine Angst vor Ästen hat, und um die Kehrwasser zu treffen, muss man sehr viel näher an den Hindernissen vorbei fahren. Selbst noch da, wo er sein Gepäck hinstellt (guckt bei 10:30 links von der Kühlbox), könnte für ein 4m-Boot genug Kehrwasser sein, um auszusteigen (mit der Weitwinkel-Optik schwer zu sagen).

                        Muss man natürlich geübt haben, da mit der Spitze rein, sich von der Strömung drehen lassen - nicht vorher wenden. Oder Seilfähre rückwärts ans Ufer. Insofern hab ich von hinterher außen aus dem Internet leicht zu kritisieren, und natürlich hat man (ich auch) instinktiv eine große Abneigung dagegen, rückwärts die Strömung runter zu rutschen. Aber bei Baum quer sollte höchster Alarm sein, das hat das gleiche Gefährdungsniveau wie Staustufe mit Walze. Deswegen: In der Situation sobald man das sieht ans Ufer, aussteigen, angucken. Wenn es dann weniger kritisch ist als hier, kann man immer noch wieder einsteigen. Besonders mit Gepäck, besonders mit einem Kanadier, der vollschlägt, wenn man Wasser aufs Oberdeck bekommt.

                        Zu zweit zu sein hilft meiner Einschätzung nach vor allem bei der Bergung. Da kann der zweite sichern, oder das Gepäck an einer Leine ans Ufer ziehen, statt alleine auf dem Baum hin und her zu krabbeln.

                        Gut, dass es gut gegangen ist.

                        MfG, Heiko

                        Kommentar


                        • Torres
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 16.08.2008
                          • 30682
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                          Ich warne vor Leinen. Die können Dich erst richtig strangulieren. Bei so einer Strömung bleiben die nicht, wo sie sein wollen und wenn die hängenbleiben, wo auch immer, kann es Dich auch ganz blöd kentern lassen. Leinen machen ich bei solchen Gewässern lieber ab.
                          Kehrwassersuchen ist nett, aber bei den Verhältnissen kann Dir gut passieren, dass Du mit einem nicht präzise zu fahrenden Boot beim Einfahren scheiterst und dann rückwärts an den Baum prallst. Ein Wildwasserboot hat die Wendigkeit und ist kurz genug, um vom geübten Fahrer in den Situationen tatsächlich ans Ufer ausweichen zu können und zwischen Steine geklemmt werden zu können. Aufprallschutz ist bauartbedingt auch dabei. Da kriegt Du nur weder Zelt noch Motorsäge rein. Mit einem Festbootcanadier hätte die Kenterung auch anders ausgesehen, glaube nicht, dass es den unter den Baum gedrückt hätte.

                          Zu zweit hieße, wenn einer bewusstlos oder verletzt wird, kann der andere möglicherweise helfen. Man merkt hier, wie komplex er die Ausrüstung retten muss und wieviel Kraft er alleine einsetzen muss. Da zweite Boot wäre wohl auch nicht unter den Stamm geraten und zur Not hätte man mit einem Boot weiterpaddeln können.
                          Oha.
                          (Norddeutsche Panikattacke)

                          Kommentar


                          • DerNeueHeiko
                            Alter Hase
                            • 07.03.2014
                            • 3136
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                            Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                            Kehrwassersuchen ist nett, aber bei den Verhältnissen kann Dir gut passieren, dass Du mit einem nicht präzise zu fahrenden Boot beim Einfahren scheiterst und dann rückwärts an den Baum prallst.
                            Das ist sicherlich richtig, aber vorwärts gegen den Baum ist ja auch alles andere als gut - ich wunderte mich auch vor allem darüber, dass einige hier gleich gar kein Kehrwasser sehen, und auch sonst keine Möglichkeit, ans Ufer zu kommen - ab dem Zeitpunkt, an dem der Baum "am Horizont" auftaucht. Ich mein, der Filmer ist auch eher entspannt weiter den Fluss runter getrieben, das verstehe ich überhaupt nicht - wie gesagt: "Baum quer -> Lebensgefahr". Das scheint ihm überhaupt nicht klar gewesen zu sein.

                            Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                            Ein Wildwasserboot hat die Wendigkeit und ist kurz genug, um vom geübten Fahrer in den Situationen tatsächlich ans Ufer ausweichen zu können und zwischen Steine geklemmt werden zu können. Aufprallschutz ist bauartbedingt auch dabei. Da kriegt Du nur weder Zelt noch Motorsäge rein.
                            Motorsäge und Kühlbox nicht, aber ich bin durchaus mit Wildwasserbooten schon Mehrtagestouren mit Gepäck und Zelt gefahren, unter anderem mit dem Forum hier. Aber klar kann man solche Touren auch mit Faltbooten machen, muss aber seine Grenzen mit dem Boot kennen und den Fluss ausreichend erkunden. Ich mein, wenn jemand mit einem Scubi nach Helgoland fahren will, ist das auch idiotisch... Ja, das sagt sich im Nachhinein sehr einfach, weiß ich.

                            Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                            Mit einem Festbootcanadier hätte die Kenterung auch anders ausgesehen, glaube nicht, dass es den unter den Baum gedrückt hätte.
                            Sicher hat man mehr Reserven, aber auch mit Festbooten sind schon Leute unter quer liegenden Bäumen ertrunken.

                            MfG, Heiko

                            Kommentar


                            • Torres
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 16.08.2008
                              • 30682
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                              Ich gab jetzt noch mal genau geschaut. Ich sehe an Rand nur ganz kleine Einbuchtungen, wo ein drehfreudiges Boot hineingepasst hätte, aber kein Kehrwasser für so einen großen Faltcanadier, der bei Kontakt mit scharfen Steinen aufschlitzen könnte. Ich bilde mir sogar ein, dass er mit Auftauchen des Baums das Boot vergeblich nach links lenkt, an einer Stelle sogar links herangefahren ist, in der Hoffnung, anlanden zu können. Das hat nicht geklappt, er musste einem Ast ausweichen und war dann wieder voll in der Strömung, die ihn gehen den Ast getrieben hat.
                              Oha.
                              (Norddeutsche Panikattacke)

                              Kommentar


                              • Rincewind
                                Erfahren
                                • 21.05.2008
                                • 235
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                                Für mich absolut unverständlich.
                                Anscheinend ist er mit der Situation völlig überfordert und hat deutlich mehr Glück gehabt als Verstand bewiesen.
                                Das Baumhindernis ist schon von weitem zu sehen.
                                Wenn ich einen quer liegenden Baum auf nem schnell fliessenden Fluss sehe, dann versuche ich schleunigst das Ufer zu erreichen, und wenns nur ist, um die Lage zu peilen und zu schauen ob es irgeneine Möglichkeit der Umtragung gibt. Sich quer davor treiben zu lassen ist imho so ziemlich das Dümmste was man machen sollte.
                                Entweder ein Kehrwasser ansteuern und es sind reichlich Kehrwässer rechts und links, wenn auch teils recht kleine. Oder mit einer Rückwärtstraverse bzw. das Boot drehen und vorwärts traversieren. Auf jeden Fall Geschwindigkeit rausnehmen. Das Boot ist augenscheinlich ein Festrumpfcanadier, zwar der einfacheren Bauart, aber auf jeden Fall stabil genug um schadlos über die kleineren Äste im Randbereich zu kommen.
                                Er fährt mit nem Doppelpaddel, muss also nicht mal übergreifen, kann im Zweifel sogar mehr Geschwindigkeit aufbauen bzw. rausnehmen ohne noch großartig Steuerschläge einzubauen während des Traversierens.
                                Eine Kettensäge finde ich in der Situation weder cool oder vorbildlich sondern leichtsinnig. Was, wenn er während der Aktion durch den Wasserdruck weggerutscht wäre und sich das Ding ins Bein gefressen hätte?
                                Überhaupt die ganze Bergeaktion von oberhalb des Baumes (aus Strömungsrichtung)aus. Er hätte jederzeit danach noch wegrutschen können und drunter gezogen werden können. Mit einer vollgelaufenen offenen Wathose wäre er erst wieder zum Vorschein gekommen wenn der Wasserstand weit genug gesunken wäre.

                                Man kann solche Sachen allein fahren, dann sollte man aber erstens genau wissen was man tut und auch die nötigen Skills haben. Die hat der Mann meines Erachtens auf keinen Fall.

                                Ich bin mit meiner Frau schon einige Gepäcktouren schnell fliessende Flüsse gefahren (z.B. Tara/Montenegro, Tay/Schottland, Allier/Frankreich, Yukon u. Takhini river/Kanada und auch in Finnland sind wir schon Flüsse gepaddelt, bis auf die Tara immer im Festrumpfcanadier). Davor haben wir immer nochmal geübt und sind möglich Gefahren durchgegangen und im Zweifel haben wir halt umtragen.

                                Es ist immer besser mit zwei oder mehr Bootsbesatzungen unterwegs zu sein. Da wird es sehr viel einfacher Hilfe zu leisten.

                                Um für die Wildnis gerüstet zu sein, reicht es nicht sein Equipment mit Tarnfarben zu bemalen.

                                Gruß René

                                Kommentar


                                • wilbert
                                  Alter Hase
                                  • 23.06.2011
                                  • 2975
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                                  Ich glaube wir sprechen hier nicht von komfortablen Kehrwassern, in denen man sein Boot parken kann.
                                  Für mich wäre das eher eine "Notlandung" geworden. Also mit dem Bug in eine Ausbuchtung gefahren, sich drehen lassen und das Paddel an langer Leine ans Ufer geschmissen. Dann irgendwie ausgesteigen und sich schlimmstenfalls eine Abkühlung im Schnitt holen.

                                  Ich vermute auch, der Ernst der Lage war ihm nicht ganz klar.

                                  VG. -Wilbert-
                                  Zuletzt geändert von wilbert; 07.11.2020, 19:08.
                                  www.wilbert-weigend.de

                                  Kommentar


                                  • Freedom33333
                                    Dauerbesucher
                                    • 09.09.2017
                                    • 899
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                                    So oder so - Posten, damit andere draus lernen können - prima. Aber dann sollte auch ein klarer Hinweis da hin, dass man es so nicht macht und dass bei solchen Aktionen regelmäßig Leute sterben. Erst Im Herbst dieses Jahres wieder mal davon gelesen, dass ganz in der Nähe eine StandUp Paddlerin von ihrem SUP durch die Leine unter einen Baumstamm gezogen worden ist und reannimiert werden musste.

                                    Klar, die Kommentare übernehmen das dann in der Regel sofern man sie liest. Aber Youtube-Videos können halt immer Nachahmer anziehen, daher steht man beim posten immer auch in der Verantwortung. Andere schauen sich das vielleicht an und denken sich: Boah, Kettensäge, tarnfarbenes Boot, Abenteuer, krasser Typ. Klar, so machen sollte man es nicht, aber hey, Abenteuer. Man darf die Unwissenheit der Menschen nie unterschätzen. Dummheit würde ich da nichtmal sagen, wenn man nicht weiß, dass Boot fahren gefährlich sein kann weil man der Selfmade Typ ist, dann weiß man so was halt nicht, auch wenn es den Erfahreneren selbstverständlich erscheint.

                                    Ich hatte auch das Gefühl dass ihm der ernst der Lage nicht klar war.

                                    Kommentar


                                    • markrü
                                      Alter Hase
                                      • 22.10.2007
                                      • 3344
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                                      Zu dicht an ein potenziell lebensgefährliches Hindernis herangefahren.
                                      Keinen Plan gehabt, was er in einem solchen Fall tun will - In diesem Fall (wenige Meter davor) wäre das IMHO nur noch Seilfähre rückwärts und erst mal irgendwo festhalten/festmachen.

                                      Aber hinterher und auf Grundlage eines Films kann man das immer besser beurteilen...

                                      edit:
                                      Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                      Ich hatte auch das Gefühl dass ihm der ernst der Lage nicht klar war.
                                      Das ist wahrscheinlich die wichtigste Lehre aus einem solchen Film...
                                      Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.
                                      Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...

                                      Kommentar


                                      • Martin206
                                        Lebt im Forum
                                        • 16.06.2016
                                        • 7430
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                                        Denke auch der hat a) nicht gewußt was er tut bzw. tun soll, hat sicher keine Ausbildung für "Moving Water" und auch keine Erfahrung, Das Boot schwabbelt als würden zwei Kinder drin Fangen spiele, vermutlich sitzt er relativ hoch und hat schlechten Kontakt zum Boot. Angler halt, nicht Paddler. Ja, klar musst er per Boot weiter, kann man da nicht am Ufer entlang laufen.

                                        Boot wird gar nicht so überladen gewesen sein, dafür ist es nicht tief genug im Wasser.
                                        Ab 7:25 könnte er den Baum gesehen haben, da wäre es super rausgekommen links rein oder gleich rechts rüber und ran - einfach um sicherheitshalber sich das anzusehen.
                                        Bei 7:50 spätestens war klar, daß man raus muß, wäre bei 7:54 links wie rechts gegangen, auch bei 8:00 nochmal.
                                        Bei 8:25 wenn er es richtig gemacht hätte, wäre er auch links rausgekommen, da ist Platz für drei.

                                        Niemals gegen einen Baum in der Strömung! Und dann sofort drauf hechten auf den Stamm und weg von dem Boot. Wenn es einen da runter zieht, dann war's das (man sagt da so "schön": "45 Minuten später ist die Feuerwehr mit der Winde da". Die Luft reicht für 3-8 Minuten ...eher 3). Und es war knapp.
                                        Klar könnte man meinen die Strömung war ja nicht so toll, das Wasser nicht tief, die Wassermasse nicht sooo groß. Aber das täuscht! Das reicht vollkommen aus, ist stärker als ein Mensch.

                                        Auch rein waden oberhalb des Stammes - krasser Fehler. Ein unachtsamer/dummer Schritt und er liegt drin und wie das Boot unterm Baum. Null Chance da wieder raufzukommen wenn erst mal unten. Sieht man ja bei 8:33 wie schnell das geht (mit dem Boot).
                                        Man sieht auch klar, daß der Baum einen tödlichen Sieb bildet. Und wie mächtig die Strömung doch ist.

                                        Ich glaube er weiß nciht in welcher Gefahr er war und sich mehrfach wieder gebracht hat. Welches Glück im Unglück er hatte!

                                        Ansonsten wurde ja alles auch schon erwähnt: Nie alleine, immer mit mehr Leuten, ideal mind. 3, denn einer alleine zieht einen Menschen nur schwer aus dem Wasser, kann sich auch nicht selbst so gut sichern dabei. Man sollte halt wissen was man tut, vor allem in der Wildnis.
                                        Ja, klar waren es keine Bilderbuchkehrwasser, aber hauptsache man kommt raus, und das wäre gegangen (mit Erfahrung und Entschlossenheit).

                                        Ich denke der Film gäbe auf gut eine Stunde Diskussionsmöglichkeit über das was man besser oder besser nicht machen hätte sollen. Mein Kanulehrer würde wohl die Phase von Minute 7-15 nicht vollständig mit anschauen können ...sich an den Kopf langen und raus gehen.

                                        (PS: Ich bin selber schon mal unter einem Baum durchgespült worden ...hatte noch mehr Glück als der im Film - es hätte keine Chance gegeben mich zu retten, obwohl 3 weiter Paddler dabei waren. War etwas Übermut von meiner Seite im Spiel - im Nachhinein Dummheit. Als ich abends daheim darüber nach dachte wurde mir schlecht, bekam ich eine leichte Panikattacke. Kurz vor Mitternacht hab ich mich dann beim EHK+K angemeldet - erste Hilfe und Kanu, einen Spezialkurs zu Retten und Bergen beim Paddeln. Ich hab 2-3 Jahre gebraucht um das zu verarbeiten. Kein Bock auf zweites mal!)
                                        "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

                                        Kommentar


                                        • Itchy ST
                                          Fuchs
                                          • 10.06.2009
                                          • 1175
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                                          Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen

                                          Eigene Einschätzung: In so einem Bach würdest du als Packrafter kaum fahren wollen, weil der natürliche
                                          Feind des Packrafters nicht Steine von unten sind - der Boden ist robust, ich bin in Isar und Ammer gefahren und zig mal über den Boden geschrammt - sondern Spitze Äste. Und der ganze Bach scheint ja nur aus Ästen zu bestehen.

                                          Wenn du auf so ein Hindernis aufläufst ist auch die Gefahr groß, dass dich ein Ast erwischt und es pff macht. Ich bin in vielleicht 10 (Wildwasser) Fluss-Touren jedenfalls noch nie gegen ein Gehölz gefahren.

                                          Ich hätte erst versucht ein Kehrwasser zu treffen, sodann unbedingt raus aus dem Boot, lieber früher als später, bloß nicht gegen das Hindernis. Versuchen irgendwo auszusteigen wo ich schnell Halt habe und das Boot halten kann. Wenn es ohne mich aufläuft dürfte die Chance, dass es hält, durch das geringere gewicht immer noch höher sein. Ein 2-4kg Boot hat viele Vorteile, aber natürlich auch Nachteile.

                                          Vielleicht kann man aus dem Video ja auch mitnehmen, dass man am Boot eine längere Leine haben sollte. (Das ist jetzt Theorie). Dann hätte man ein paar Sekunden mehr Zeit nach dem Aussteigen Halt zu finden bis die Leine anzieht und man gegenhalten muss und müsste nicht - was ich natürlich versuchen würde - mit einer anderen Hand das Boot selbst zu halten beim Aussteigen.
                                          Danke dir. Über Äste und Packraft hatte ich noch gar nicht groß drüber nachgedacht, geben die Gewässer vor Ort nicht so sehr her. Teile jedoch deine Einschätzung dazu.

                                          Denke den Ruck beim Anschlag von der Leine sollte man nicht unterschätzen. Bin mir nicht sicher, ob eine längere Leine ein Vorteil oder eher Nachteil wäre. Leine ansich auf alle Fälle.

                                          -------------------

                                          Danke für die Antworten über die Gruppenstärke. War gedanklich von einem Zweier Canadier ausgegangen und nicht 2 Personen + 2 Boote.

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X