Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

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  • Martin206
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    • 16.06.2016
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    AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

    Zitat von atlinblau Beitrag anzeigen
    "Wo die Ausdauer endet, beginnt die Zähigkeit"
    (aus dem verlinkten Text)
    ...und wenn die nicht ausreicht, dann eben der Gevatter Tod
    "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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    • Martin206
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      • 16.06.2016
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      AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

      Zitat von Katsche Beitrag anzeigen
      ...
      Wenn man einen gänzlich fremden Fluss langfährt, finde ich es auch befremdlich, auf jegliche Schutzkleidung zu verzichten. Die Benutzung von Trockis, Neopren-Zeug etc. wird ja schon seit Jahren immer wieder diskutiert. Wenn der Autor auch im Nachhinein noch meint, er hätte alle Sicherheitsmaßnahmen ausgeschöpft, dann ist das wirklich etwas befremdlich. Gut, er hat nicht damit gerechnet, auf WW zu stoßen, aber er war ja wohl in einer recht kalten Jahreszeit unterwegs. Zu einer gründlichen Vorbereitung (und das meint der TO ja gemacht zu haben) gehört doch sicherlich auch, dass man sich informiert, wie kalt das Wasser ist. Seine Partnerin war ja schon nach relativ kurzer Zeit unterkühlt und nicht mehr handlungsfähig.
      Zu einer gründl. Vorbereitung gehört u.a. sich über die möglichen Wasser- und Lufttemperaturen zu informieren. Und natürlich ab welcher Temperatur man welchen Schutz tragen sollte.
      Nach der Faustformel "Wärmeschutzkleidung nötig = (Wassertemp. + Lufttemp.) < 37°C" (jew. ungünstigste Annahme) darf man wohl davon ausgehen, daß man in Skandinavien meist mit entspr. Schutzkleidung (Neo, Trocki+Warmschicht, etc.) fahren sollte ...diese für Wetterumschwung auf jeden Fall mitführen müsste.

      Auch rauszufinden welches Equipment man vorfinden wird gehört zu einer gründl. Vorbereitung. (So würde ich lieber mein Boot die 1.000km zur Ardeche fahren als dort eines der zur Vermietung stehenden Billig-Sit-on-Top zu nutzen.)

      Natürlich gehört nötiges Können auch in den Bereich der gründl. Vorbereitung. Dazu gehört auch das Erkennen ob die Situation besondere Gefahren birgt ...und wenn man sich eine Spritzdecke wünscht / gewünscht hätte, dann auch wie man mit dieser umgeht (Theorie+prakt.Übung) - gerade bei einer Kenterung.

      Klar - man entscheidet auch mal vor Ort ...man ist auch mal bereit (z.B. aus Euphorie heraus) ein Risiko (mehr oder weniger bewußt) einzugehen. Das sollte man dann aber auch in einem öffentl. Bericht klar herausstellen ...so daß auch den Lesern (und Nachahmern?) die Gefahr bewußt ist.

      Man hätte in der beschriebenen Situation auf jeden Fall einiges besser machen können ...das ist wohl unbestritten.
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      • Martin206
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        • 16.06.2016
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        AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

        Zitat von Ziz Beitrag anzeigen
        ...Ich denke, das hat also nicht viel mit Schweden zu tun. Im Gebirge (okay, jetzt hat es doch was mit Schweden zu tun, es besteht fast nur aus Gebirge...) sind Flüsse halt oft auch im Sommer arschkalt. ;)
        Ja, selbst bei einer Temperaturkombi wie z.B. sonnige 30°C Luft und 11°C Wassertemp. (wie z.B. im Juli an der Isar nicht unüblich) trage ich nen Neopren-Longjohn und eine Paddeljacke. Wenn man erst mal einen "Schock" hat kommt man (selbst) nicht mehr so einfach aus dem Wasser und die Unterkühlung geht dann ganz schnell (wenn man nicht vorher schon ertrunken ist).
        Zuletzt geändert von Martin206; 05.11.2016, 19:32. Grund: vertippt...
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        • ronaldo
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          • 24.01.2011
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          AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung


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          • Tie_Fish
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            • 03.01.2008
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            AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

            Zitat von Martin206 Beitrag anzeigen
            ... Neopren-Longjohn...
            Was kann man da empfehlen? Ich will im März schon paddeln und bei der Unternehmung ist ein Vollbad sozusagen vorprogrammiert. Jetzt frage ich mich, was nun der Unterschied zwischen dem "Johnnie" vom Decathlon für 49€ und welchen für 350€ ist, die ich spontan gefunden habe. 5mm-Neopren ist 5mm-Neopren, oder nicht? Worauf muss man achten und um in diesem Faden Ontopic zu bleiben: Welcher Neo kommt aus Sicherheitsgründen bei welchen Temperaturen zum Einsatz?

            (Trockenanzug scheidet erstmal aus)
            Grüße, Tie »

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            • Martin206
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              • 16.06.2016
              • 7448
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              AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

              Zitat von Tie_Fish Beitrag anzeigen
              Was kann man da empfehlen? Ich will im März schon paddeln und bei der Unternehmung ist ein Vollbad sozusagen vorprogrammiert. Jetzt frage ich mich, was nun der Unterschied zwischen dem "Johnnie" vom Decathlon für 49€ und welchen für 350€ ist, die ich spontan gefunden habe. 5mm-Neopren ist 5mm-Neopren, oder nicht? Worauf muss man achten und um in diesem Faden Ontopic zu bleiben: Welcher Neo kommt aus Sicherheitsgründen bei welchen Temperaturen zum Einsatz?

              (Trockenanzug scheidet erstmal aus)
              Ganz klare Empfehlung: LJ Langer Dream, oft ab ca. 130 EUR zu bekommen (akt. wohl ca. 165 EUR).

              Warum? Der hält fast ewig (u.a. innen verstärkte Nahtkreuzungspunkte), er ist realtiv warm/dick und doch bequem (untersch. Neo-Qualitäten, mal dicker, mal flexibler), einfach für Paddler geschnitten, d.h. längerer Rücken (da zwickt's bei Tauch-/Surfanzügen oftmals). Ein Bekannter hat das Vorgängermodell seit seinem Studium ...ca. 25 Jahre ...immer noch techn. ok.

              (Altern. ein anderer spez. fürs Paddeln gedachter LJ, z.B. Palm Inferno; China-Billigware lieber nicht ...außer für Kinder die schnell rauswachsen; lieber einen gebrauchten Marken-Paddel-LJ, wenn's günstiger sein soll.)

              Dazu eine Paddeljacke drüber, Oberkörper/Arme in 1-2 Lagen Merino oder warmer Funktionskleidung.

              Oder wenn man echt mehr bei kalterm Wetter und vor allem kaltem Wasser unterwegs ist dann doch einen Trocki anschaffen ...die Einsteigerklasse reicht da völlig aus.

              (denke nicht OT, sondern Kategorie "Unfallverhütung")
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              • khyal
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                • 02.05.2007
                • 8195
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                AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                Zitat von Martin206 Beitrag anzeigen
                ...Oder wenn man echt mehr bei kalterm Wetter und vor allem kaltem Wasser unterwegs ist dann doch einen Trocki anschaffen ...die Einsteigerklasse reicht da völlig aus...
                Trockis, gerade die Preiswerten, sind sicherheitstechnisch nicht unumstritten, da hat es z.B. im Surfbereich schon so einigen Faelle gegeben, wo die Anzuege enweder durch Konstruktion oder Alter an manchen Manschetten nicht mehr dicht abgeschlossen haben, entsprechend viel Wasser reingelaufen ist, aber eben zu den unteren Manschetten nicht mehr raus und mit 10 kg Wasser im Anzug hast Du echt "Spass" wieder auf´s Brett bzw ins Boot zu kommen...da wurde dann so Mancher unterkuehlt und entkraeftet aus dem Teich gefischt

                Ich benutze u.A. deswegen auch beim Wintersurfen (da wird man meist deutlich nasser als beim Paddeln) hoechstens Semi-Drys oder Wetsuits, aber kein Trockis und kenne so Einige, die es aehnlich halten...
                www.terranonna.de

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                • Martin206
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                  • 16.06.2016
                  • 7448
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                  AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                  Gut, es ging ums Paddeln (nicht surfen) und da fliegt man eher selten rein (muß nicht mehrfach hintereinander wieder auf-/einsteigen) kann sich auch mit 10kg "extra" wohl noch retten.
                  Und für alle Fälle (zuviel Wasser im Trocki) sollte man ein Rettungsmesser griffbereit haben.

                  Also ich nutze LongJohn + Paddeljacke ebenso wie nen (eng geschnittenen, durchdachten) Trocki und bin mit beiden recht zufrieden ...sowohl bequem als auch sicher (meine ich).

                  Für gelegentlich und für Einseiger wie gesagt oben genannter LJ oder was gleichweritges.
                  Zuletzt geändert von Martin206; 05.04.2017, 12:24.
                  "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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                  • Gast20200802
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                    • 25.04.2014
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                    AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                    Zitat von Tie_Fish
                    Was mich jetzt mal interessieren würde: Um welche Zeit verlängert ein Neo-Anzug meine Überlebenschance, wenn ich mit dem Boot kentere und im kalten Wasser hinter dem Boot hertreibe - wie in dem Beispiel am Klarälven. Wie hätte die Situation (insbesondere für die Dame) ausgesehen? Wären die beiden nach einer halben Stunde erfrischt aus dem Wasser gestiegen oder wäre die Situation nur geringfügig weniger schwerwiegend gewesen? Man sehe mir nach, dass ich keinerlei Vorstellungen zu den Relationen habe.
                    http://www.paddlinglight.com/article...-for-paddling/ gibt zumindest Anhaltspunkte für die nicht beantwortbare Frage

                    Viele Grüsse
                    Steve

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                    • ChristianBerlin
                      Erfahren
                      • 01.02.2015
                      • 474
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                      AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                      Zitat von Tie_Fish
                      Was mich jetzt mal interessieren würde: Um welche Zeit verlängert ein Neo-Anzug meine Überlebenschance, wenn ich mit dem Boot kentere und im kalten Wasser hinter dem Boot hertreibe - wie in dem Beispiel am Klarälven. Wie hätte die Situation (insbesondere für die Dame) ausgesehen? Wären die beiden nach einer halben Stunde erfrischt aus dem Wasser gestiegen oder wäre die Situation nur geringfügig weniger schwerwiegend gewesen? Man sehe mir nach, dass ich keinerlei Vorstellungen zu den Relationen habe.
                      Udo Beier, der DKV-Referent für Küstenkanuwandern, gibt für einen Trockenanzug eine gegenüber normaler Kleidung* 6-fach längere Überlebenszeit an, für einen Neoprenanzug eine 2-fach höhere. Er macht dabei allerdings keine Angaben zur Art des Neoprenanzugs oder zu seiner Quelle klick. Die US-Küstenwache kam nach Tests (Freiwillige vor!) zu ähnlichen Ergebnissen (ab S. 40, Tabelle mit Ergebnissen auf S. 47), allerdings entspricht hier der Wert für den Short Wet Suit dem von Beier angegebenen, die Werte für den Full Wet Suit und Dry Suit unterscheiden sich wenig (keine Angaben zu Neoprendicke oder der unter dem Trocki getragenen Kleidung). Sehr interessant ist in dem Zusammenhang auch das Diagramm auf S. 20, es zeigt sehr eindrucksvoll die Isolierwirkung von Körperfett. Kleine, schlanke Personen kühlen weitaus schneller aus als große, gut gepolsterte (auch durch die im Verhältnis zum Körpervolumen größere Oberfläche).


                      * nicht näher spezifiziert
                      Zuletzt geändert von ChristianBerlin; 06.11.2016, 03:05.

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                      • GemeinsamDraussen
                        Fuchs
                        • 02.01.2015
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                        AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                        Zitat von Tie_Fish
                        Was mich jetzt mal interessieren würde: Um welche Zeit verlängert ein Neo-Anzug meine Überlebenschance, wenn ich mit dem Boot kentere und im kalten Wasser hinter dem Boot hertreibe - wie in dem Beispiel am Klarälven. Wie hätte die Situation (insbesondere für die Dame) ausgesehen? Wären die beiden nach einer halben Stunde erfrischt aus dem Wasser gestiegen oder wäre die Situation nur geringfügig weniger schwerwiegend gewesen? Man sehe mir nach, dass ich keinerlei Vorstellungen zu den Relationen habe.
                        Der Neopren-Anzug verzögert nicht nur erheblich das Auskühlen sondern erzeugt außerdem zusätzlichen Auftrieb und verhindert oder vermindert Verletzungen. Ganz wichtig sind aber auch vernünftige Schuhe; war klar zu lesen, wie sie nicht sein sollten. Meine Neopren-Schuhe bekomme ich nach einer Tour selbst kaum von den Füßen, die würde mir das Wasser bestimmt nicht ausziehen können.

                        Zum Kälteschutz aus eigener Erfahrung: Susi und ich sind zu einer ähnlichen Zeit in Norwegen die Sjoa gepaddelt, ein ausgesprochener Wildwasserfluss. Wir sind aus Sicherheitsgründen nicht allein gefahren, sondern haben einen lokalen Rafting-Veranstalter gefragt, ob wir uns mit unserem Boot einer Gruppe anschließen dürfen. Das Wasser war wahrscheinlich ähnlich kalt wie der Klarälven, im Boot (Schlauchkanadier mit Selbstlenzung) war häufig jede Menge Wasser, trotzdem haben wir nach den 16 Flusskilometern kein bisschen gefroren (Neopren + Paddeljacke + Neo-Schuhe). Du hast Susi ja kennengelernt, die ist ziemlich kälteempfindlich. Die argentinischen Paddelguides hatten den Busfahrer als Fotografen am Ufer, wir hatten eine wasserdichte Kamera dabei und so durften wir hinterher die Fotos austauschen. Wenn du willst - klickhier.
                        (www.)gemeinsam-draussen.de = Susi & Ralf. Der User "GemeinsamDraussen" ist Ralf.

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                        • Tie_Fish
                          Alter Hase
                          • 03.01.2008
                          • 3550
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                          • Meine Reisen

                          AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                          Zitat von ChristianBerlin Beitrag anzeigen
                          Sehr interessant ist in dem Zusammenhang auch das Diagramm auf S. 20, es zeigt sehr eindrucksvoll die Isolierwirkung von Körperfett. Kleine, schlanke Personen kühlen weitaus schneller aus als große, gut gepolsterte (auch durch die im Verhältnis zum Körpervolumen größere Oberfläche).
                          DAS wollte ich hören!! Ich liebe meine Biopren-Schicht

                          Sehr interessante Informationen! Dass der Unterschied zwischen Trockenanzug und Neopren so groß ist, hätte ich nicht gedacht.

                          Nachtrag:

                          Zitat von ChristianBerlin Beitrag anzeigen
                          Udo Beier, der DKV-Referent für Küstenkanuwandern, gibt für einen Trockenanzug eine gegenüber normaler Kleidung* 6-fach längere Überlebenszeit an, für einen Neoprenanzug eine 2-fach höhere. Er macht dabei allerdings keine Angaben zur Art des Neoprenanzugs...
                          Auf Seite 7 in Tab. 2 gibt er dann konkrete Stundenangaben bei 6°C Wassertemperatur und auch zur unter dem Trocki getragene "Faserbekleidung".
                          Zuletzt geändert von Tie_Fish; 06.11.2016, 09:49.
                          Grüße, Tie »

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                          • Martin206
                            Lebt im Forum
                            • 16.06.2016
                            • 7448
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                            AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                            @Tie_Fisch

                            wie in den Links schon zu finden kommt es sehr darauf an was man mit dem Neo machen will. Stundenlang im Wasser zum Tauchen oder Schnorcheln ...da braucht es mehr Wärme und andere Schnitte (mit Armen, ggf. mit Haube) als beim Touren-Paddeln, wo er überwiegend einer Auskühlung durch kaltes Wasser nach einer Kenterung und begrenzt auf die Zeit bis zur Rettung ins Boot oder an Land entgegenwirken muß.

                            Wie das mit Neo in dem Fall ausgesehen hätte ...das kann man nicht genau sagen, hängt von der Situation und der Person stark ab.

                            Es gibt so eine "Faustformel" die heißt: Man kann sich ohne Wärmeschutz etwa solange aktiv selbst retten wie es °C Wassertemperatur hat. Also bei 10°C Wasser kann man ca. 10Min. aktiv sein, schwimmen, versuchen ins Boot zu kommen, etc. Danach verliert man die Kraft (wg. der Unterkühlung) und auf dauer auch das Bewustsein.

                            Für mit Neopren gibt es so eine Formel nicht.
                            Ich kann nur eigene Erfahrungen beisteuern, die in etwa eine Abschätzung zulassen, und da würde ich in etwa folgendes Aussagen:
                            Mit einem Neo-Longjohn (dem gut wärmenden Dream von Langer), einer Paddeljacke (Fleece od. langes Merino-Shirt darunter) und Neosocken/-schuhen kann ich bei 10°C durchaus eine Viertelstunde bis 20Min. im Wasser sein (ohne Kopf laufend unter Wasser!) ohne großen Kräfteschwund zu verspüren - kalt wird es aber schon!.
                            Jemand der sportlicher ist hat da sicher noch 10-20 Min. mehr, jemand der kaum Fitness hat und/oder leicht friert wird nach 15-20Min. schon nachlassende Kräfte verspüren - deutlich!

                            Bei etwa 15°C Wasser und 25°C Luft, dabei sonnig, kann ich sogar von vormittags bis zu frühen Abend immer wieder 1-2h am Stück ins Wasser damit, bei mind. 30Min. Pause (so gehabt beim Rettungs-/Bergetraining). Natürlich sollte man fit sein, genug essen und trinken um die nötigen Energie bereitzustellen die der Körper braucht um sich warm zu halten.

                            Ich rate - wie bei allem was sicherheitsrelvant ist - jedem solche Situationen auszuprobieren / zu üben. Einfach mal mit dem Neo bei entspr. Wassertemperatur "planschen", Rettungsübungen machen, mal mit dem Kopf auch unter Wasser (über den Kopf verliert man die meiste Wärme!), usw.
                            Man wird den Vorteil eines Neo erkennen, evtl. Schwachstellen (kalte Füße, kalter Kopf, Neo zu weit, etc.) finden.
                            "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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                            • Plautze
                              Erfahren
                              • 02.12.2011
                              • 398
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                              Ich kann mit einem Neopren-Surfshorty von Aldi (kurze Ärmel, kurze Beine) bei Inaktivität keine 90 Minuten in 30°C warmem Wasser bleiben, ohne am Ende stark zu frösteln; bei 34° endlos.

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                              • Martin206
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                                • 16.06.2016
                                • 7448
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                                AW: Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung

                                Der von Udo Beier genannte Faktor 2 für Neoprenanzug deckt sich ja mit meiner eigenen Erfahrung, also daß ich nach der doppelten Zeit noch nicht so friere und erschöpft bin als ohne Neo.

                                Beim Trockenanzug kommt es aber vor allem auch drauf an was man darunter trägt, denn ein Trocki wärmt nicht, er verhindert nur, daß kaltes Wasser an die Haut kommt. Damit man da länger als mit Neo aushält, braucht es 1-2 Lagen entspr. Kleidung darunter, z.B. Funktionsunterwäsche + dicke Fleecekleidung (Hose/Oberteil).

                                Ich hätte hier keinen 3x so hohen Faktor angesetzt als beim Neo ...aber Udo Beier hat mehr das Küstenpaddeln im Kopf ...ich eher nicht allzugroße Binnengewässer. Trotzdem finde ich kommt gute Neo-Kleidung hier zu schlecht weg und dem Trocki wird meiner Ansicht nach hier zuviel "Wunderwerk" unterstellt ...für 6x länger müsste man schon 2 Schichten gute Wärmeisolierung drunter ziehen und der Trocki gut sitzen und absolut dicht sein.
                                Gut - nen echt guten Trocki +Wärmeschutz dann im Vergleich zu einem LongJohn (also ohne guen Wärmeschutz an den Armen) ...da ist natürlich ein Unterschied.

                                Auch weitere Vorteile der entspr. Kleidung wurden teils schon angesprochen:
                                Ein Neo erzeugt Auftrieb, ebenso ein Trocki, da man immer etwas Luft mit drin hat.
                                Der Neo schützt zudem auch vor Schürfungen, etwas vor Prellungen, Neo und Trocki zusätzl. auch vor Quallen.
                                Der Trocki schützt schon auch vor Schürfungen ...aber wo man bewußt damit rechnet sollte man nicht auf den Trocki setzen, da er bei Beschädigung nahezu keinen Schutz mehr bietet.

                                Noch was zu den Füßen:
                                Die Füße sind meist als erstes naß und dann kalt. Hier sind ein paar dicke Neoschuhe (die gut sitzen) eine feine Lösung.
                                Ich trage die oft mit dünnen Neosocken (lieber schwitz ich die voll als die Schuhe) und im Winter noch direkt auf der Haut Merinostrümpfe.

                                @khyal

                                im Semi oder Dry schwitzt Du dann haeufig derartig, dass die Aufmerksamkeit drunter leidet und Du sehr viel Trinken must, damit Du nicht dehydriert bist.
                                Viel Trinken = Harndrang, viel Spass beim Semi oder Dry
                                Die Lösung heißt: Atmungsaktiver Trocki mit Pinkelreißverschluß

                                Was nun wirklich den erhoehten Waerme-Schutz durch Neopren beim Paddeln auf "normalen" Fluessen betrifft, bin ich mir nicht so sicher, ob da nicht etwas "hochgehyped" wird. Konkret wuerde mich interessieren, z.B. auf D bezogen, wieviel Faelle es denn auf "normalen" Paddelfluessen wie Fulda, Werra, Lippe usw gibt, bei denen Menschen in "normaler" Kleidung gestorben bzw Dauerschaeden davon getragen haben, die hoechstwahrscheinlich, wenn sie einen Neo getragen haetten, diese Folgen nicht bzw stark abgeschwaecht gehabt haetten.
                                Die Anzahl ist mir wurscht.
                                Ich bin heuer nach 13 Jahren das erste mal wieder unabsichtlich gekentert ...bei ca. 10°C Wasser und ordentlich Strömung.
                                Es hat etwas gedauert bis ich raus kam ...und noch länger bis ich wieder warm war - das trotz Trocki + Merino + Fleece.

                                Klar - wenn man in 30 Sek. am Ufer ist und (noch trockene) Wechselklamotten hat oder die Sonne scheint schön runter bei >20°C. Wenn man aber >5Min. im kalten Wasser ist schaut das ganz anders aus ...wenn dann danach noch Wind und/oder Regen dazukommt und es eben keine >20°C hat.

                                Nun kann man sagen: 1x in 13 Jahren.
                                Aber wenn man die kpl. Situation betrachtet und ich da durchaus auch hätte wo hängen können oder zumind. doppelt solange schwimmen hätte müssen ...ich hätte mich mit "Straßenkleidung" sicher nicht lang fit gefühlt und nicht mehr so gut - oder gar nicht mehr - retten können. In 13 Jahren 1x tot - das ist zuviel!!!
                                Zuletzt geändert von Martin206; 05.04.2017, 13:56.
                                "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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                                • Katsche
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                                  Hi,

                                  ich würde gerne mal das Reed Chillcheater System in die Runde werfen. Ich habe es für mich als gutes Mittelding zwischen Trocki und Neoprene entdeckt. Mein Kajak hatte ich bei Reed gekauft und habe dort deren Paddlesuit im Rahmen einer Aktion gratis bekommen.

                                  Erst habe ich sie nicht groß benutzt und war mit einem Trocki unterwegs. Leider kann man die "Atmungsaktivität" vergessen, wenn man sportlich unterwegs ist und schwitzt. Wo soll der Wasserdampf auch hin diffundieren? Schwimmweste überm Oberkörper und der Unterleib unter der Spritzdecke. Nach ein zwei Stunden kann ich meine Socken immer auswringen.

                                  Ich trage jetzt auf der Haut Aquatherm Socken, Leggings und Langarm Shirt. Im Sommer kann man die Sachen auch so tragen, weil sie - im Gegensatz zu Neoprene - nicht Wasser auf der Oberfläche verdunsten lassen. Über den Aquatherm-Sachen trage ich Fleece-Hose . Socken und Jacke. Darüber dann die Paddlesuit, Aquatherm-Haube und 5mm Neoprene-Mukluks.

                                  Hält prima warm! Habe gestern 45 min in Kenterübungen in der Havel gemacht und mir wurde nicht kalt.

                                  Neoprenehose und Paddeljacke hat den großen Nachteil, dass einem diese beim Versuch wiedereinzusteigen, hochrutschen kann - wie passiert bei dem Patagonia-Gründer.

                                  Über Neoprene-Longjohn und Neopreneshirt hatte ich nachgedacht und mal anprobiert. Aber es schränkt doch viel mehr ein als Trocki/Paddelsuit und Fleecesachen.

                                  Bei den Chillcheater-Sachen mag ich, dass sie wesentlich leiser sind, als ein Trocki.

                                  Auspobieren ist sicher das wichtigste. Ist schon beeindruckend, wie brutal kalt das Wasser sein kann. Bin letzten Winter nach 20 Jahren paddeln auch das erste Mal gekentert. Habe mich unter einem Baum durchgehangelt, als sich plötzlich das Kajak drehte und ich im Wasser lag. Aber dank Schutzkleidung war es kein Problem - nur lästig...

                                  Das mit der Luft in den Beinen kann ich so nicht bestätigen. Entlüften hilft zwar, aber beim Paddeln sammelt sich wieder neue Luft an. Einmal hilft einem die Luft im Trocki beim Schwimmen und zum anderen kann man auch im Wasser noch entlüften. Ist bei mir kein Problem. Außerdem sollte man am Oberkörper ja die Schwimmweste haben, die einem Auftrieb verschafft.

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                                  • Martin206
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                                    • 16.06.2016
                                    • 7448
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                                    Zitat von Plautze Beitrag anzeigen
                                    Ich kann mit einem Neopren-Surfshorty von Aldi (kurze Ärmel, kurze Beine) bei Inaktivität keine 90 Minuten in 30°C warmem Wasser bleiben, ohne am Ende stark zu frösteln; bei 34° endlos.
                                    Bei meinem (Marken-)Shorty stand dabei, daß er ab 24°C Wassertemp. geeignet ist. Aber auch mit dem wird es nach 90 Min. dann sicher ohne Aktivität zur Auskühlung führen.
                                    "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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                                    • Martin206
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                                      • 16.06.2016
                                      • 7448
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                                      Zitat von Katsche Beitrag anzeigen
                                      Hi,
                                      ich würde gerne mal das Reed Chillcheater System in die Runde werfen.
                                      Kenn ich leider nicht.

                                      ...Über Neoprene-Longjohn und Neopreneshirt hatte ich nachgedacht und mal anprobiert. Aber es schränkt doch viel mehr ein als Trocki/Paddelsuit und Fleecesachen.
                                      Also der LJ finde ich schränkt nirgends ein. Oben rum muß man halt drauf achten, daß man um die Schultern/Achseln was hat das echt gut mit geht und nicht "zwickt". Deshalb eher weite Klamotten unter Paddeljacke, statt Neo-Oberteil.

                                      Auspobieren ist sicher das wichtigste. Ist schon beeindruckend, wie brutal kalt das Wasser sein kann. Bin letzten Winter nach 20 Jahren paddeln auch das erste Mal gekentert. Habe mich unter einem Baum durchgehangelt, als sich plötzlich das Kajak drehte und ich im Wasser lag. Aber dank Schutzkleidung war es kein Problem - nur lästig...
                                      Ja, im Winter ist das Wasser halt auch nahe an der Temperatur von Eis .
                                      Da kann ich mitfühlen - das ist schon ein Schock in kaltes Wasser zu fallen und man kühlt schneller aus als man es sich vorstellen würde...

                                      Das mit der Luft in den Beinen kann ich so nicht bestätigen. Entlüften hilft zwar, aber beim Paddeln sammelt sich wieder neue Luft an. Einmal hilft einem die Luft im Trocki beim Schwimmen und zum anderen kann man auch im Wasser noch entlüften. Ist bei mir kein Problem. Außerdem sollte man am Oberkörper ja die Schwimmweste haben, die einem Auftrieb verschafft.
                                      Manche Trocki (u.a. meiner) haben innen einen Neobund, der Wasser-/Luft-Austausch zwischen Oberkörper und Beine großteils verhindert.

                                      Wenn Du kopfüber im Wasser bist (was ja wohl vorkommen kann) geht die Luft im Trocki richtung Füße - evtl. vorhandenes Wasser Richtung Hals. Je nach Menge kann das kritisch werden, da eine Schwimmweste nur relativ geringen Auftrieb mit sich bringt ...meist ca. 5-7 "kg" (was auch meist reicht, da unser Körper ja eh fast von alleine schwimmt). Da sind dann 10 Liter Luft im Fuß-/Beinbereich schnell mehr Auftrieb.
                                      Also auch immer schön die Luft rauspressen aus dem Trocki ...und wie schon erwähnt ein griffbereites Rettungsmesser ist nie verkehrt.
                                      "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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                                        • 10.03.2009
                                        • 1662
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                                        Zitat von Martin206 Beitrag anzeigen
                                        Beim Trockenanzug kommt es aber vor allem auch drauf an was man darunter trägt, denn ein Trocki wärmt nicht, er verhindert nur, daß kaltes Wasser an die Haut kommt. Damit man da länger als mit Neo aushält, braucht es 1-2 Lagen entspr. Kleidung darunter, z.B. Funktionsunterwäsche + dicke Fleecekleidung (Hose/Oberteil).

                                        Ich hätte hier keinen 3x so hohen Faktor angesetzt als beim Neo ...
                                        Als Taucher kann ich beisteuern... Faktor 3 kommt gut hin...

                                        Im Trocki sind 3 Stunden bei 8 Grad im Wasser kein Problem... im 7mm Neo mit zusätzlicher Weste ist bei mir die Grenze bei rund einer Stunde erreicht...

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                                        • Tie_Fish
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                                          • 03.01.2008
                                          • 3550
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                                          Zitat von Martin206
                                          Bei einem Kurs kann man oft günstig entspr. Kleidung leihen ...und damit ausprobieren. Und bei nem guten Paddelkurs gehört eine Kenterübung mein ich dazu (d.h. oft "Jeder muß schwimmen!").

                                          Leider kann gerade der Anfänger da weniger selbst beeinflussen.
                                          Und "Grundausrüstung" ist für mich eben auch angemessener Wärmeschutz.
                                          Klar wird man bei einem Kurs viel im Wasser sein, deshalb brauche ich ja überhaupt einen Neo. Leihen will/kann ich nicht, weil:

                                          a) privater Kurs/Tour, also keine "große" Sache
                                          b) ich Neopren ausleihen doch etwas "seltsam" finde
                                          c) ich eine unmögliche Körperform habe, die sich an keiner der bekannten Klamottengrößen festmachen lässt

                                          Zitat von windriver
                                          Mein erster Neo-Longjohn inkl. Neo-Jacke hat mich ca. 20 € gekostet . Gebraucht bei Ebay
                                          So werde ich das auch handhaben, unter Beachtung von b) und c)

                                          btw: "Anfänger" ist recht relativ, wie wir gesehen haben an dem Beispiel Klarälven. In meinen Augen eine Menge Anfängerfehler hübsch aneinandergereiht, trotz vorher Yukon und was weiß ich an spektakulär klingenden Urlauben. Ich zähle mich nach einem Dutzend Paddeljahren auch zu den Anfängern, solange mir ähnliche Fehler auch passieren könn(t)en.
                                          Grüße, Tie »

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