ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

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  • Deichgraf
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    • 01.05.2011
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    ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

    Hallo Zusammen!

    Wie angekündigt gebe ich meine Erfahrungen zum Zelgear Needle 1 mal der interessierten Öffentlichkeit preis. Bis jetzt bestehen meine riesigen Erfahrungen aus auspacken, Probesitzen im Garten und einer -wegen Niedrigwasser auf der Alster- nach wenigen km abgebrochenen Paddeltour. Trotzdem fange ich heute mal an und werde dann später immer mal wieder ergänzen. Ich würde mich freuen, wenn andere Zelgear Besitzer hier auch ihren Senf dazu geben!

    Ankunft und erste Eindrücke


    Das Gewicht schon einmal eine Ansage! 18kg für ein 4,10 mtr Boot! Der Rucksack macht einen stabilen Eindruck. Er hat Griffe zum Verladen und anpacken, Zurrgurte um das Paket zu schnüren und lässt sich recht bequem tragen. Längere Strecken kann ich mir damit nicht vorstellen, aber ein paar oder auch zig Meter vom Parkplatz bis zum Wasser sind kein Problem.




    Im Rucksack enthalten sind neben dem eigentlichen Bootskörper zwei Sitze (dazu später noch), eine Doppelhubpumpe -mit Absaugfunktion-, 2 Schenkelstützen, 2 Fußstützen, eine Heckflosse- bzw. Finne und ein Reparaturset.



    Nicht abgebildet ist die Spritzdecke die ich extra dazu bestellt habe. Lässt sich leicht mit Gummibändern am Boot außen an den dafür vorgesehenen Haltern befestigen.



    Das Bootsmaterial macht einen sehr guten und festen Eindruck. Ich vergleiche mit der guten alten Semperit Forelle (Vorgänger der Grabner Boote) und dem Gumotex Seawave. Das Zelgear ist steifer als die beiden genannten. Das hat auch zur Folge, dass man das Boot nicht einfach aufrollen kann. Aufrollen ist natürlich auch nicht möglich, weil der Aluminium-Bug nicht rollbar ist. Unbedingt Luft mit der Pumpe absaugen und dann kann man es falten - Heck und Bug zur Mitte und dann noch einmal das ganze zusammenklappen.



    Wie gesagt, macht das Material einen vertrauenserweckenden Eindruck. Das Aufpumpen ging sehr schnell und die Überdruckventile meldeten mit leichtem zischen wann man aufhören konnte. VOR dem Aufpumpen des Bodens sollte man die Finne einsetzen. Sie wird dann durch den Druck des Bodens gehalten.



    Sehr gut finde ich die Fußsstützen, allerdings hat der Hersteller nach meiner Meinung hier einen Fehler gemacht. Ich bin 1,73 "groß", für mich ist die vorderste Einsteckmöglichkeit gerade richtig. Auf einer Grillparty haben wir meinen 1,95 Kumpel mal reingesetzt, der hatte dann die Knie extrem angewinkelt. Er könnte die Fußstützen nicht nutzen.



    Der Sitz ist bequem, die Rückenlehne bietet guten Halt. Mit zwei bis drei Atemzügen hat man das Sitzkissen aufgeblasen. Wenn man zu stark aufpustet sitzt man zu hoch. Sehr gut finde ich die Schenkelstützen mit denen man eine gute Bootsbeherrschung hat! Apropos: der Unterboden hat in der Mitte eine leicht erhöhte Luftkammer. Auf festem Untergrund kippelt man also. Das soll wohl etwas besseren Geradeauslauf bringen!?




    Hier mal eine Komplettaufnahme direkt vor der Jungfernfahrt. Der Passagier wartet schon auf den Transport




    Ich hatte den Verkäufer gebeten, mir BIlder zu schicken bei denen ein mittelgroßer Hund vor dem Fahrer sitzt. Solche Bilder hatten sie nicht. Netterweise hat eine Mitarbeiterin der Firma sich mit einem großen Stofftier in das Boot gesetzt. Ich war also guter Dinge, dass mein befellter Begleiter vorne rein passt. Das klappt aber nicht, es sei denn man lässt die Fußstützen weg. Ohne Fußsstützen könnte er sich mit beiderseitigem guten Willen vor mir reinquetschen. Das wäre aber für Beide keine Tourentaugliche Sitzposition.

    Hinten ist dafür etwas mehr Platz für 27 kg Hund. Nach meinem Eindruck, wirkt sich das aber leicht negativ auf die Fahreigenschaften aus. Habe ihm eine Isomatte zurecht geschnitten damit seine Krallen das Material nicht auf Dauer schädigen. Koffer- bzw. Hunderaum hinten:



    Zum Raumangebot insgesamt: das Boot wird mit zwei Sitzen verkauft und soll auch als Zweier funktionieren. Ich habs noch nicht ausprobiert, aber für eine Tour kann ich mir das nur schlecht vorstellen. Für kleinere Ausflüge wirds wohl irgendwie gehen. Subjektive Betrachtung!


    So, jetzt zum ersten Fahreindruck

    Einsteigen und Aussteigen
    Meine Semperit Forelle lag immer platt auf dem Wasser und man konnte sie nicht aus der Ruhe bringen. Auch das Gumotex Seawave hatte eine satte Lage. Der erste Eindruck beim Zelgear Needle war etwas kippelig. Nicht weiter schlimm, aber durch die Kiellinie musste ich erst einmal etwas ausgleichen (ähnlich wie bei meinem Seekajak). Der Hund suchte noch nach seiner optimalen Liegeposition und es dauerte ein paar Paddelschläge bis alles auf Linie war.
    Aussteigen am höher gelegenen Steg ging problemlos, konnte mich gut abstützen. Ein Luftboot ist eben ein Luftboot.

    Erste Schläge, Steuern, wenden, Wind
    Weil ich auf dem Alsterlauf mit engen Kurven und ab und zu Hindernissen fahren wollte, hatte ich die Finne bewusst weggelassen um besser lenken zu können, das war leider ein Fehler! Ich fuhr zwar einigermaßen geradeaus, aber mal etwas Tempo aufnehmen ging leider nicht weil ich doch immer wieder mit Steuerschlägen ausgleichen musste. Ich vermute mal, dass durch die ungleiche Gewichtsverteilung (Mann in der Mitte + Hund hinten) dass Boot nicht optimal im Wasser lag. Also wird beim nächsten Mal mit Finne gefahren. Gegenüber meinem alten Semperit fuhr das Needle deutlich besser geradeaus. Bei Semperit musste man durchgehend paddeln denn wenn man aufhörte, driftete man fröhlich in der Gegend herum. Das Gumotex Seawave fährt mit oder ohne Finne besser geradeaus, Länge läuft ist die alte Weisheit. Das Boot reagiert aber insgesamt gut auf Steuerschläge (trotz der ungünstigen Gewichtsverteilung).
    Der Wind wehte heute recht kräftig. Das merkt man im Alstertal wenig. Auf dem Poppenbütteler Schleusensee bekommt man aber schon was ab. Ohne Finne mit oben beschriebener Gewichtsverteilung hatte ich nicht den Eindruck, dass ich bei dem Seitenwind viel kämpfen musste. Das werde ich aber mal auf einem größeren Seen etwas ausgiebiger testen.


    Erstes und unvollständiges Fazit

    Das Boot macht qualitativ in Material, Verarbeitung und Form einen sehr guten Eindruck! Das der Hund hinten sitzen muss ist schade, aber funktioniert auch. Leider war die Tour heute nicht so lang, dass ich nur wenige Eindrücke sammeln konnte. Es folgen also noch weitere Berichte. Leider habe ich in den nächsten Wochen voraussichtlich wahrscheinlich keine Zeit


    Edit hat jetzt Bilder eingefügt. Geht mit Dropbox nicht mehr, wofür brauche ich die dann?
    Zuletzt geändert von Deichgraf; 20.05.2019, 10:30.
    Im Umgang mit anderen Menschen stellt sich immer wieder die gleiche Frage: "Spinne ich oder die anderen?" Ich möchte nichts vorweg nehmen, nur soviel: JA !

  • AlfBerlin
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    #2
    AW: ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

    Danke @Deichgraf für Deinen interessanten Bericht.

    Aber die Fotos kommen bei mir leider nicht an. Ich sehe nur Platzhalter.

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    • entwederoder
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      • 21.06.2011
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      #3
      AW: ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

      Auch von mir Vielen Dank für den Bericht über das Needle 1! Das erste Bild kann ich sehen, die weiteren bisher leider nicht. Auf jeden Fall viel Freude an dem neuen Boot! Bin schon gespannt, wie es wohl mit Finne läuft ...
      Christoph

      Ergänzung: Jetzt sind alle Bilder zu sehen. Sehr gut + Danke!

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      • ronaldo
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        #4
        AW: ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

        Danke für den Bericht.
        Ist es nicht möglich, den Sitz weiter nach hinten zu setzen? Fahren mit Hund geht ja sonst gar nicht... Also ich brauch meinen Hund VOR mir für einen richtigen Trimm (und sitze etwa zwischen zwotem und dritten Drittel der Bootslänge oder drittem und vierten Viertel).

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        • Deichgraf
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          • 01.05.2011
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          #5
          AW: ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

          Hallo Ronaldo!

          Auf dem Foto vom gesamten Boot (das mit dem Hund drauf) kannst Du die Ösen gut erkennen wo man den Sitz noch einhängen kann. Man könnte den Sitz also weiter nach hinten setzten. Ich werde das aber nicht machen weil ich davon ausgehe, dass der Bug dann nach oben geht. Das ist die Sitzposition wenn man es als Zweier nutzt.

          Mein Hund ist ziemlich speziell und ich hatte Bedenken ihn hinter mir zu haben. Ich muss Zugriff auf ihn haben wenn am Ufer Wild ist oder andere Hunde uns zukläffen. Enten sind eigentlich kein Problem. Ich habe drauf bestanden, dass er in Fahrtrichtung sitzt (er wollte es eigentlich anders herum . Sein Kopf war so direkt an meiner Hüfte und ich konne seine Nase sehen. Damit war er sehr nah und ich konnte ihn gut ansprechen. Die Leine hatte ich nach vorn geführt auf dem Schoß, so konnte ich mit leichtem Zug anzeigen, dass er unter Kontrolle war. Die Rehprobe hat er heute bestanden, das Reh war sehr nah und lief mehrere Meter mit uns mit weil es nicht hinter einem Zaun raus kam. Mehrere Hunde begegneten uns auch am Ufer, funktionierte alles prima!
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          • AlfBerlin
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            • 16.09.2013
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            #6
            AW: ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

            Ich würde es mal mit der Zweier-Sitzposition versuchen, zumal der Hund ja schon fast soviel wiegt wie eine Person. Damit könnte er vor dir sitzen. Falls noch Gewichtstrimm nötig ist, könntest Du ganz vorne noch einen 10-Liter-Behälter mit Wasser unterbringen.

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            • Deichgraf
              Erfahren
              • 01.05.2011
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              #7
              AW: ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

              Dann aber ohne Fusstützen und ohne Schenkelstützen.
              Im Umgang mit anderen Menschen stellt sich immer wieder die gleiche Frage: "Spinne ich oder die anderen?" Ich möchte nichts vorweg nehmen, nur soviel: JA !

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              • entwederoder
                Erfahren
                • 21.06.2011
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                #8
                AW: ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

                Ist es denn nicht möglich, die Gurtbänder, die den Sitz in Position halten, einfach etwas zu verlängern (und ebenso bei den Schenkelstützen), um den Sitz ein wenig nach hinten zu "verschieben"? Irgendwie muss es doch möglich sein, eine Position zu finden, die für Deinen Hund vorne und Dich genau passt, da der Sitz ja nicht fest eingebaut ist ... aber vielleicht übersehe ich da auch etwas (vermutlich wärst Du sonst schon selbst drauf gekommen).

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                • raphster
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                  • 16.04.2019
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                  #9
                  AW: ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

                  Hallo Deichgraf,

                  vielen Dank für den tollen Bericht (freue mich schon auf weitere Eindrücke und Berichte - bin aktuell nämlich auch gerade schwer am Überlegen ob ein ZelGear in die Garage, ähhh, aufs Wasser kommt )

                  Du hattest ja soweit ich es in einem anderen Thread gesehen habe, auch das "Needle 2 (Sport)" im Auge - verstehe ich Dich hier richtig dass es der Hauptgrund für das 1er das Gewicht war? (etwas mehr Länge - und damit Platz für vierbeinige Mitfahrer hätte das 2er ja gehabt). Ich frage deshalb, weil mich interessiert wie "handlich" die längeren ZelGear Boote sind, wenn man alleine unterwegs ist - nur für den Fall dass das bei Dir evtl. auch eine Rolle gespielt hat nachdem Dein "Beifahrer" ja leider nicht mitpaddelt :-) )

                  Viele Grüße und vor allem viel Spaß mit dem neuen Boot!

                  raphster

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                  • Deichgraf
                    Erfahren
                    • 01.05.2011
                    • 269
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                    #10
                    AW: ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

                    Hallo Mr Raphster!

                    Ja, du hast richtig mitgelesen! Das Needle 2 habe ich wegen des höheren Gewichtes nicht genommen. Mein Rücken und meine Knie haben sehr undemokratisch dagegen entschieden . 25kg fand ich dann doch schon als etwas zuviel. Die Länge und der Platz haben mich aber schon sehr gereizt.

                    Wenn ich mir den Ruck- und Packsack des Needle1 betrachte (und ihn trage), bin ich froh über die Entscheidung. Das Boot nimmt entweder den kompletten Kofferraum oder die komplette Rückbank in Anspruch. Ich kann mir vortsllen, dass das Needle2 noch etwas mehr Volumen hat.

                    Das Gumotex Seawave hat übrigens bei 455cm das gleiche Gewicht wie das Needle1 mit 410cm. Das Needle Boot ist deutlich fester und Verwindungssteifer. Aufgeblasen ist es sehr fest und "knackig". Ich freue mich über meine Entscheidung und denke, ich habe nach langer Suche und mehreren anderen Experimenten endlich das richtige Boot gefunden.

                    Nürnberg ist gar nicht so weit weg von Dir. Du könntest mal beim Kanulager vorbei schauen und dich persönlich informieren.

                    Grüße aus dem trockenen Norden

                    <>< Daniel
                    Im Umgang mit anderen Menschen stellt sich immer wieder die gleiche Frage: "Spinne ich oder die anderen?" Ich möchte nichts vorweg nehmen, nur soviel: JA !

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                    • raphster
                      Neu im Forum
                      • 16.04.2019
                      • 6
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                      #11
                      AW: ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

                      Hallo Daniel,

                      super; vielen Dank für die schnelle Info.

                      Der Besuch im ins Fränkische ist demnächst definitiv fest eingeplant - "live & in Farbe" begutachten ist wahrscheinlich sowieso notwendig; freue mich aber, wenn Deine Erfahrung bisher schonmal positiv war/ist (gerade auch im Vergleich zum Seawave; aber dazu werde ich evtl. gleich auch nochmal eine separate "Bitte um Kaufberatung" starten um in diesem Thread hier nicht noch weiter abzuschweifen )

                      Danke nochmal & viele Grüße aus dem (bisher ebenfalls noch) sehr trockenen Süden!

                      raphster

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                      • Deichgraf
                        Erfahren
                        • 01.05.2011
                        • 269
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zelgear Needle 1, zweiter Erfahrungsbericht

                        Hallo Zusammen!

                        Habe das Boot am letzen Samstag bei anspruchsvollen Bedingungen auf der Schlei weiter getestet und erprobt. Mein Startpunkt war Borgwedel an der "großen Breite" der Schlei. Von hier aus hatte ich ca. 2,5 km offenes Wasser zu queren um auf die Seite nördlich von Weseby zu kommen. Die Windstärke betrug 3 Bft, was auf der offenen Schlei einen ordentlichen Wellengang bedeutet. Wer die Schlei kennt, weiß wovon ich spreche. Ich paddelte gegen die Windrichtung und die Wellen schwappten ordentlich Wasser ins Boot. Ich hatte leider zuerst auf die Spritzdecke verzichtet. Ich fühlte mich bei den anspruchsvollen Bedingungen in dem Boot aber trotzdem sicher. Durch die Schenkelgurte hatte ich eine gute Verbindung zu dem Boot und es fuhr sehr gut geradeaus auf meine angepeilte Landmarke.

                        An dieser Stelle muss man eine minimale Kritik an den aufblasbaren Sitz des Needle richten. Er ist zweiteilig: aufblasbare Sitzfläche und Rückenlehne, dazwischen befindet sich eine Lücke. Wenn man ihn voll aufbläst, sitzt man sehr hoch. Wenn man ihn -so wie ich- nur niedrig aufbläst, rutscht man zwischen Sitz und Rückenlehne und kommt mit dem Hintern auf den Bootsboden. Dann sitzt man leider nicht mehr trocken. Nicht schlimm, aber da könnte man noch etwas nachbessern.

                        Auf der anderen Seite angekommen lies der Wind deutlich nach und ich konnte glattes Wasser genießen. Trotzdem habe ich die Spritzdecke dann drauf gespannt denn ich wollte sie testen. Besonders hat mich interessiert, wie der ein- und ausstieg damit funktioniert.



                        Das anbringen der Decke ist super einfach. Die Schlaufen der Decke werden mittels Gummiband am Boot befestigt.



                        Um den Einstig zu erleichtern, kann man den Kamin der Spritzdecke seitlich aufreißen (Klettverschluss).



                        Trotz dieses praktischen Features, ist der Einstieg nicht ganz problemlos. Bei einem festen Kajak kann man sich auf den hinteren Rand der Luke setzen um die Beine vorn einzufädeln. Hier fehlt natürlich der feste Untergrund aber mit ein bisschen Übung kommt man ganz gut rein.

                        Sehr praktisch ist das Gepäcknetz vor der Luke. Ich konnte dort meine Karte und später auch meinen wasserdichten Ortlieb- Beutel für Handy und andere Utensilien sicher verstauen. Das Gepäcknetz hat einen sicheren Klettverschluss.



                        Im ruhigen Wasser hat das Zelgear einen sehr guten Job gemacht. Ich brauchte nur wenig Kraft und das Boot hatte eine gute Geschwindigkeit. Im Verhältnis zu meinem Seekajak (Prijon Seayak) war ich kaum langsamer unterwegs. Die Werbung, dass es sich um ein besonders schnelles Boot handeln würde kann ich aber nicht unterstreichen. Es war flott und machte Spaß!

                        Der Unterschied zum Festboot wurde dann deutlich, wenn ich aufhörte zu paddeln. Nach wenigen Metern ließ die Geschwindigkeit deutlich nach. Der Geradeauslauf (diesmal mit Skeg und ohne Hund im Gepäck) war aber hervorragend! Es lief auch noch gerade wenn ich aufhörte zu paddeln. Trotzdem war das Boot wendig und reagierte super auf Steuerschläge.

                        Im weiteren Verlauf auf der wechselhaften Schlei (ich liebe das Gewässer) hatte ich wieder Gegenwind von 3 Bft. An dem neben mir vorbei ziehenden Ufer konnte ich feststellen, dass ich extrem langsam wurde. Da merkte man eben, dass es sich um ein Luftboot handelt.

                        Auf meiner Rücktour hatte ich den gewünschten Rückenwind. Auf dem schmalen Abschnitt der Schlei waren nur wenig Wellen. Der Rückenwind kam seitlich von hinten. Das Boot reagierte relativ empfindlich darauf. Mir wurde das Heck immer wieder zur Seite geschoben und ich musste durch wiederholte Steuerschläge immer wieder ausgleichen.

                        Auf der Rücküberquerung über die "große Breite" musste ich wirklich kämpfen. Die Windstärke lag mittlerweile zwischen 3- 4 Bft (Wellenkämme auf fast allen Wellen, Wellenhöhe meist > 50 cm) Meine Landpeilung lag bei südwestlicher Richtung. Der Wind kam aus vorwiegend östlicher Richtung. Der Wind UND die Wellen schoben mein Heck permanent nach rechts weg und damit die Nase des Bootes nach Ost. Ich musste 80-90% kräftig links paddeln um das Boot auf Kurs zu halten. An der Stelle merkt man deutlich, dass man mit einem Luftboot unterwegs ist. Ich stelle fest, dass das die Grenze des Möglichen für diese Art Boot bedeutet. Leider kann ich an dieser Stelle keinen Vergleich zu meinem Gumotex Seawave stellen. Das Seawave habe ich damals nicht bei entsprechenden Bedingungen erprobt. Ich kann mir aber vorstellen, dass es sich kaum anders verhalten hätte. Vielleicht können andere Member hier Ihre Erfahrungen in ähnlichen Situationen beitragen!? Fakt ist aber, ich habe mich absolut sicher in dem Boot gefühlt. Auch bei einzelnen Boen, die das Boot seitlich kippen wollten, hatte ich einen super Halt durch die Schenkelstützen und konnte mich dem entgegen neigen. Wenn ich aufhörte zu paddel, tanzte das Boot locker über die Kämme und man konnte den Ritt ohne Gefährdung genießen.

                        Fazit: Das Zelgear ist ein sehr gutes und sicheres Luftkajak mit einem hervorragenden Geradeauslauf. Es lässt sich gut steuern und kann sicher auch bei mäßigem Wellengang gefahren werden. Als Luftboot hat es seine natürlichen Grenzen und ist besonders im Heckbereich Windanfällig.

                        Ich freue mich immer noch über den Kauf und hoffe, noch viele schöne Stunden in dem Boot zu verbringen!


                        Ahoi!
                        Daniel


                        PS: Der Aufbau war in 10 Minuten geschafft. Aufpumpen, Sitz und Schenkelstützen einsetzen und los geht's. Der Abbau verlief auch problemlos: Abtrocknen. Luft rauslassen, Abpumpen mit der Vac- Fuktion, Boot zusammenklappen, in den Rucksack und ab ins Auto. Nach einer gemütlichen halben Stunde war ich auf dem Nachhauseweg!
                        Im Umgang mit anderen Menschen stellt sich immer wieder die gleiche Frage: "Spinne ich oder die anderen?" Ich möchte nichts vorweg nehmen, nur soviel: JA !

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                        • MitchS
                          Anfänger im Forum
                          • 06.03.2016
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                          #13
                          AW: ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

                          Hallo Deichgraf,

                          super Erfahrungsberichte zur 1er Nadel :-)
                          Erst Mal vielen Dank dafür.

                          Mich würden dazu noch ein paar Dinge interessieren:
                          Wie sieht es mit der Fußraumhöhe unter der Spritzdecke aus? Beim AE Zweier z.B. ist die bei auch einfachem und geradem Verdeck ja sehr flach.
                          Wie ist Dein nun schon erfahreneres Fazit zur Geschwindigkeit zwischen Seawave und Needle?
                          Und schießlich, könntest Du bitte noch etwas genauer Dein Seekajak im Bezug auf Wellen-/Windanfälligkeit in Vergleich setzen? Besonders die "von-schräg-hinten-Geschichte" würde mich hierzu interessieren. Da hab ich bei PEs nämlich auch schon recht ernüchternde Erfahrungen gemacht :-/

                          Viel Spaß weiterhin mit Deinem neuen Boot :-)

                          Gruß,
                          MitchS

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                          • entwederoder
                            Erfahren
                            • 21.06.2011
                            • 128
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                            #14
                            AW: ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

                            Hallo Daniel,

                            Danke für Deinen aufschlussreichen Bericht! Die Konstruktion der Spritzdecke gefällt mir gut (endlich sehe ich sie mal im Detail). Du hast nach anderen Erfahrungen mit Luftbooten auf offenen Gewässern gefragt. Ich kann da nur von meinem Gumotex Helios berichten (das von Gumotex leider aus dem Programm genommen wurde). Mit dem bin ich letzten Sommer auf der Ostsee unterwegs gewesen, auch bei viel Wind, um bewusst zu testen, wie sich das Boot bei Wind + Wellen fahren lässt. Ich war überrascht, wie gut ich mit dem Boot zurechtkam.

                            Meine längste Tour ging vom Leuchtturm Falshöft (Geltinger Birk, Deutschland) rüber zum Leuchtturm Kegborg (auf Kegnaes, Dänemark). Also gar nicht so weit von der Schlei entfernt Losgefahren bin ich Gegenwind (Kurs Nord bei Wind aus Nordwest), was erwartungsgemäß kein Problem war. Auf dem Rückweg hatte ich dann aber zeitweise auch Seitenwind von hinten, und das war, vielleicht ähnlich wie Du es auch schreibst, etwas kritischer, gerade bei höheren Wellen. Aber immer noch gut machbar.

                            Der Geradeauslauf und die Kursstabilität dürften beim doch sehr kurzen Helios (345 cm) deutlich schlechter sein als bei Deinem deutlich längeren Neris, weshalb ich mir ein Steuer gebaut habe (speziell fürs Meer, sonst reicht immer die aufsteckbare Finne, um einen völlig ausreichenden Geradeauslauf zu gewährleisten - trotz der Kürze läuft das Helios damit wie auf Schienen). Auf dem Meer, jedenfalls bei längeren Strecken, finde ich das Steuer auf jeden Fall hilfreich - besonders bei konstantem Seitenwind. Das Steuer gibt mir die Sicherheit, dass ich mich auch bei ungünstigen Windverhältnissen ganz aufs Paddeln und die Wellen konzentrieren kann und keine Energie für das Kurshalten aufbringen muss. (Das Kurshalten auch "nur" mit Finne funktioniert auch auf dem Meer gut, kann aber je nach Wind ziemlich Kraft kosten).

                            Mein Fazit zum Helios auf dem Meer: Es geht recht gut, sogar bei etwas mehr Wind (ich hatte keinen Windmesser, aber einmal war ich draußen, als die - leeren - Emaillebecher auf unserem Campingtisch weggeweht wurden und die Wellen alle ordentliche Schaumkronen hatten) aber es kostet unter Umständen mehr Kraft. Man sollte also immer wissen, was man sich zutrauen und zumuten kann (aber das gilt ja für jedes Boot),

                            Viel Spaß noch mit dem Neris,
                            Christoph

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                            • Deichgraf
                              Erfahren
                              • 01.05.2011
                              • 269
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                              #15
                              AW: ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

                              Moin zusammen!

                              Geschwindigkeit war mein Eindruck , dass das needle etwas flotter war. Seawave ist ist auch schon wieder 2 Jahre her.

                              Wenn ich offenes Wasser mit Wind mit meinem prijon seayak fahre, merke ich den Wind natürlich nicht so stark. 35 kg und 5,20 Länge lassen sich nicht so stark wegpusten. Außerdem fahre ich auch mit Steuer.

                              Für die Füße ist Platz. Ich bin mit gr 43 nicht an die Decke gestoßen. Wäre aber auch nicht schlimm, dann liege das Wasser besser ab. Nachteil der Spritzdecke: man kann das Boot nirgendwo mehr greifen wenn man es aus dem Wasser ziehen oder ins Wasser schieben möchte.

                              Gruß, Daniel
                              Im Umgang mit anderen Menschen stellt sich immer wieder die gleiche Frage: "Spinne ich oder die anderen?" Ich möchte nichts vorweg nehmen, nur soviel: JA !

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                              • LihofDirk
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                                Liebt das Forum
                                • 15.02.2011
                                • 13729
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                                #16
                                AW: ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

                                Zitat von Deichgraf Beitrag anzeigen
                                Nachteil der Spritzdecke: man kann das Boot nirgendwo mehr greifen wenn man es aus dem Wasser ziehen oder ins Wasser schieben möchte.
                                Da wäre es doch eine Möglichkeit an den Ösen für die Gummischlaufen noch einen Gurt zu befestigen, der unelastisch (zum montieren sollte die Elastizität der Luftkammer wohl ausreichen) über die Spritzdecke geht und dann eine Griffmöglichkeit bietet.

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                                • Deichgraf
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                                  • 01.05.2011
                                  • 269
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                                  #17
                                  AW: ZELGEAR Needle 1, Erfahrungsbericht(e)

                                  Stimmt, müsste gehen!
                                  Im Umgang mit anderen Menschen stellt sich immer wieder die gleiche Frage: "Spinne ich oder die anderen?" Ich möchte nichts vorweg nehmen, nur soviel: JA !

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