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Vorwort
Ein Reisebericht. Aber warum? Erstens: Das Outdoorseitenforum hat mir so viel gegeben – Reiseberichte, Tipps und Ratschläge bzgl. Touren und Ausrüstungsgegenständen – da gebietet es der Anstand, sich zu revanchieren. Das will ich im Folgenden mit meinem dritten Reisebericht tun. Zweitens ist es auch eine tolle Möglichkeit, sich den Urlaub noch einmal in vielen Details in Erinnerung zu rufen und diesen für Freunde und Bekannte verfügbar zu machen.
Sechs Rest-Urlaubstage von 20 aus dem vergangenen Jahr hatte ich noch übrig. Da diese Ende März verfallen wären, wollten sie noch genutzt sein. Ursprünglich sollte es in die Alpen gehen. Davon wurde mir hier im Forum abgeraten – um dieses Jahreszeit zu voll, zu viel Schnee, schmelzender Schnee, Lawinengefahr usw. Auch weitere Ratschläge, u.a. Gran Canaria, sagten mir landschaftlich nicht wirklich zu.
Erst vor kurzem hatte mich die Begeisterung für die schottische Landschaft (und, soweit ich das aus Reiseberichten hier im Forum sagen kann, für weitere nordische Länder wie Skandinavien und Island), gepackt, als dass ich im Moment etwas gänzlich anderes ausprobieren wollte. Also besann ich mich auf meinen letzten Urlaub und recht schnell stand der Entschluss fest: Es geht wieder nach Schottland, wie schon im vergangenen September/Oktober. Auch bringt es natürlich einige Vorteile mit sich, wenn man sich im jeweiligen Land schon ein wenig auskennt, um den Planungsaufwand zu reduzieren.
Zur Ausgangslage: Diese war um einiges besser als bei meiner ersten Tour:
- Erste Solo Trekking-Erfahrung - https://www.outdoorseiten.net/forum/...lands-auf-Skye
- Ein sturmstabiles Hilleberg Unna anstelle eines windunstabilen No-Name-Zeltes (das den Hauptgrund dafür darstellte, dass ich im letzten Urlaub die eigentlich geplante Tour nicht machen konnte und meine ursprüngliche Planung komplett über Bord werfen musste)
- auch einige weitere Ausrüstungsgegenstände waren durch bessere ersetzt worden, etwa der Schlafsack
- Ein GPS-Gerät als Ergänzung von Karte und Kompass, um sich auch in schlechtem Wetter bei nahezu keiner Sicht – und einem versagenden Handyakku – orientieren zu können
In meinem ersten Urlaub hatte ich mich im Wesentlichen auf Wanderwegen bewegt. Ausnahme waren Teilstrecken in der ersten Woche bei der Besteigung zweier Munroes - dort allerdings hinter einem erfahrenen Wanderer hinterher sowie ein Abschnitt auf Skye - den "Bad Step" inklusive. In beiden Fällen war ich jedes mal sehr froh, wenn ich den Wanderweg wieder gefunden hatte. Als ich alleine unterwegs war hatte es mich sogar ein wenig nervös werden lassen, alleine, irgendwo im Nirgendwo, den Pfad verloren zu haben. Jedenfalls war die Freude groß, selbigen wieder zu finden.
Das sollte sich dieses mal ändern. Und wie! Tatsächlich hatte ich mir – jedenfalls gedanklich – eine Liste zurechtgelegt von Erfahrungen, die ich gerne machen würde:
- Zelten an einem See (Zu viele herausragende Fotos davon hatte ich hier im Forum gesehen und war doch ein wenig neidisch)
- Besteigen einiger Berge mit schöner Aussicht
- Übernachten auf einem Berg auf größerer Höhe mit Aussicht
- Abklappern und Kennenlernen weiterer Bothies. Diese begeistern mich nach wie vor ungemein.
- Verbringen einiger Zeit an der Küste, Nachdenken, Philosophieren über das Leben und den Sinn desselbigen
- In einem Reisebericht hier im Forum schrieb der Autor ganz entspannt davon, wie sie mit ihrer Reisegruppe wegelos auf Käme aufstiegen und auf der anderen Seite wieder ins Tal. Etwas vergleichbares schwebte mir auch vor
- (ein wenig) Wandern im Schnee, wenn man schon mal im März in Schottland wandern geht
- Einsamkeit, aber auch gute Gespräche mit Gleichgesinnten wo es sich anbietet
- neben dem zu erwartenden Regen auch mal ein paar sonnige Tage, von denen es auf meiner letzten Tour keine gegeben hatte
- Durchquerung von mindestens einem Fluss. Es war doch sehr einprägsam, wie man im Forum – und in Abenteuerromanen – davon las, dass Flüsse an bestimmten Tagen nicht durchquerbar seien und man auf den nächsten Tag warten müsse, um ans andere Ufer zu gelangen. Auch hatte ich bei meiner ersten Tour bei einer Flussdurchquerung fast die gesamte Ausrüstung verloren.
- das stetige Pushen von Grenzen, das Ausprobieren von neuem, das besser werden
Soweit die Theorie. Doch wie viele meiner Vorstellungen und Wünsche sollten sich erfüllen?
19 Tage hatte ich insgesamt zur Verfügung. Daraus konnte ich immerhin 15,5 Wandertage machen. Wenn man bedenkt, wie abgelegen Start- und Endpunkt waren, nicht so schlecht. Mit einem etwas früheren Flug wäre sogar ein Tag mehr drin gewesen, aber ich hatte mich für die günstigere Option und eine entspannte Anfahrt entschieden. Auch führten An- und Abfahrt beide jeweils direkt in die typische Schottische Berglandschaft, ohne dass ich erst – wie bei meiner letzten Tour – noch durch einige Dörfer und über Straßen wandern musste, teils durch Landschaften, die den deutschen recht ähnlich waren.
Noch ein letzter Kommentar vorneweg:
Ich bin eher ein entspannter Wanderer. Ich bin niemand, der jeden Tag 15km und mehr machen muss. Ein wenig mehr Wegstrecke als im letzten Urlaub schwebten mir aber definitiv vor. Dennoch: Wenn ich einen tollen Zeltplatz finde oder Orte, an denen ich mich wirklich wohlfühle, dann schlage ich im Zweifelsfall auch einfach mal das Zelt auf, erkunde die Gegend oder lese bei toller Aussicht ein Buch.
So, jetzt aber genug Vorgeplänkel. Ab in den Urlaub!
Die Anreise: Donnerstag 21.3 bis Freitag, 22.3.19
Los ging es ganz entspannt am Donnerstag vormittag von München mit einem Direktflug nach Edinburgh. Dort dann wieder zum Tiso, Gas kaufen, ferner einen weiteren wasserdichten Packsack um Zelt oder Isomatte draußen am Rucksack zu befestigen – beides passte einfach nicht gleichzeitig hinein.
Dann ging es auch schon direkt zu Busstation. Ich hatte vorher schon recherchiert, wie viel ein Bus nach Inverness in etwa kosten würde. Der Preis lag jeweils so bei ca. 15 Pfund wenn man im Voraus gebucht hätte, aber ich wusste ja noch nicht, wann genau ich fahren würde. Kurz noch vor der Abfahrt online überprüft: 18 Pfund waren es glaube ich. Also zum Schalter. Klar, ein wenig teurer könnte es schon sein, damit hätte ich auch leben können. Dennoch war ich arg überrascht, als der Bedienstete mir den Preis nannte: Irgendwas um die 30 Pfund. Ich habe die Zahlen nicht mehr exakt im Kopf, aber es war ca. 70-80% mehr. Wohlbemerkt: Wer dann sein Smartphone rausholt und vor Ort selbst bucht, bekommt den günstigeren Preis. Komisches System. Und: Nicht gerade gerecht. Die arme Oma, die kein Smartphone hat und ihre Enkelin besuchen möchte wird geschröpft. Sei es drum.
Die Fahrt nach Inverness verlief wie beim letzten mal – alles andere als unspektakulär, vorbei an der typischen schottischen Landschaft, einer tollen Weite und vorbei an einigen Orten, die man sich gleich mal notieren musste als Anregung. Auch einige Schneereste gab es zu sehen.
Abends ging es dann zuerst in ein schottisches Restaurant um das traditionelle schottische Haggis zu probieren (Einmal im Jahr ist ok)
und dann ins Hostel Am nächsten Tag dann in die City um noch einige Besorgungen zu machen. Auch den Hafen schaute ich mir an – zuerst rechts vom Ness zu Fuß entlang in den Industriehafen. Das lohnte sich leider nicht wirklich - bis auf eine Stelle kam man nirgendwo direkt ans Wasser ran und dort, wo ich eigentlich hinwollte, nämlich auf eine Landzunge, ging es nicht wegen einem großen Zaun. Also den ganzen Weg zurück und links vom Ness zur Küste. Dort zum Carnac Point und zum Turning Point am Ende der Kessock Road. Beides kann ich sehr empfehlen, wenn ihr noch ein bisschen Zeit in Inverness habt und schon mal in das raue schottische Wetter und die Weite vorfühlen wollt.
Rechts vom Ness
Entlang am Ness
Carnac Point
Blick nach Osten, zum Industriehafen und der dortigen Landzunge
Beauly Firth
Inverness
Inverness
Ein Reisebericht. Aber warum? Erstens: Das Outdoorseitenforum hat mir so viel gegeben – Reiseberichte, Tipps und Ratschläge bzgl. Touren und Ausrüstungsgegenständen – da gebietet es der Anstand, sich zu revanchieren. Das will ich im Folgenden mit meinem dritten Reisebericht tun. Zweitens ist es auch eine tolle Möglichkeit, sich den Urlaub noch einmal in vielen Details in Erinnerung zu rufen und diesen für Freunde und Bekannte verfügbar zu machen.
Sechs Rest-Urlaubstage von 20 aus dem vergangenen Jahr hatte ich noch übrig. Da diese Ende März verfallen wären, wollten sie noch genutzt sein. Ursprünglich sollte es in die Alpen gehen. Davon wurde mir hier im Forum abgeraten – um dieses Jahreszeit zu voll, zu viel Schnee, schmelzender Schnee, Lawinengefahr usw. Auch weitere Ratschläge, u.a. Gran Canaria, sagten mir landschaftlich nicht wirklich zu.
Erst vor kurzem hatte mich die Begeisterung für die schottische Landschaft (und, soweit ich das aus Reiseberichten hier im Forum sagen kann, für weitere nordische Länder wie Skandinavien und Island), gepackt, als dass ich im Moment etwas gänzlich anderes ausprobieren wollte. Also besann ich mich auf meinen letzten Urlaub und recht schnell stand der Entschluss fest: Es geht wieder nach Schottland, wie schon im vergangenen September/Oktober. Auch bringt es natürlich einige Vorteile mit sich, wenn man sich im jeweiligen Land schon ein wenig auskennt, um den Planungsaufwand zu reduzieren.
Zur Ausgangslage: Diese war um einiges besser als bei meiner ersten Tour:
- Erste Solo Trekking-Erfahrung - https://www.outdoorseiten.net/forum/...lands-auf-Skye
- Ein sturmstabiles Hilleberg Unna anstelle eines windunstabilen No-Name-Zeltes (das den Hauptgrund dafür darstellte, dass ich im letzten Urlaub die eigentlich geplante Tour nicht machen konnte und meine ursprüngliche Planung komplett über Bord werfen musste)
- auch einige weitere Ausrüstungsgegenstände waren durch bessere ersetzt worden, etwa der Schlafsack
- Ein GPS-Gerät als Ergänzung von Karte und Kompass, um sich auch in schlechtem Wetter bei nahezu keiner Sicht – und einem versagenden Handyakku – orientieren zu können
In meinem ersten Urlaub hatte ich mich im Wesentlichen auf Wanderwegen bewegt. Ausnahme waren Teilstrecken in der ersten Woche bei der Besteigung zweier Munroes - dort allerdings hinter einem erfahrenen Wanderer hinterher sowie ein Abschnitt auf Skye - den "Bad Step" inklusive. In beiden Fällen war ich jedes mal sehr froh, wenn ich den Wanderweg wieder gefunden hatte. Als ich alleine unterwegs war hatte es mich sogar ein wenig nervös werden lassen, alleine, irgendwo im Nirgendwo, den Pfad verloren zu haben. Jedenfalls war die Freude groß, selbigen wieder zu finden.
Das sollte sich dieses mal ändern. Und wie! Tatsächlich hatte ich mir – jedenfalls gedanklich – eine Liste zurechtgelegt von Erfahrungen, die ich gerne machen würde:
- Zelten an einem See (Zu viele herausragende Fotos davon hatte ich hier im Forum gesehen und war doch ein wenig neidisch)
- Besteigen einiger Berge mit schöner Aussicht
- Übernachten auf einem Berg auf größerer Höhe mit Aussicht
- Abklappern und Kennenlernen weiterer Bothies. Diese begeistern mich nach wie vor ungemein.
- Verbringen einiger Zeit an der Küste, Nachdenken, Philosophieren über das Leben und den Sinn desselbigen
- In einem Reisebericht hier im Forum schrieb der Autor ganz entspannt davon, wie sie mit ihrer Reisegruppe wegelos auf Käme aufstiegen und auf der anderen Seite wieder ins Tal. Etwas vergleichbares schwebte mir auch vor
- (ein wenig) Wandern im Schnee, wenn man schon mal im März in Schottland wandern geht
- Einsamkeit, aber auch gute Gespräche mit Gleichgesinnten wo es sich anbietet
- neben dem zu erwartenden Regen auch mal ein paar sonnige Tage, von denen es auf meiner letzten Tour keine gegeben hatte
- Durchquerung von mindestens einem Fluss. Es war doch sehr einprägsam, wie man im Forum – und in Abenteuerromanen – davon las, dass Flüsse an bestimmten Tagen nicht durchquerbar seien und man auf den nächsten Tag warten müsse, um ans andere Ufer zu gelangen. Auch hatte ich bei meiner ersten Tour bei einer Flussdurchquerung fast die gesamte Ausrüstung verloren.
- das stetige Pushen von Grenzen, das Ausprobieren von neuem, das besser werden
Soweit die Theorie. Doch wie viele meiner Vorstellungen und Wünsche sollten sich erfüllen?
19 Tage hatte ich insgesamt zur Verfügung. Daraus konnte ich immerhin 15,5 Wandertage machen. Wenn man bedenkt, wie abgelegen Start- und Endpunkt waren, nicht so schlecht. Mit einem etwas früheren Flug wäre sogar ein Tag mehr drin gewesen, aber ich hatte mich für die günstigere Option und eine entspannte Anfahrt entschieden. Auch führten An- und Abfahrt beide jeweils direkt in die typische Schottische Berglandschaft, ohne dass ich erst – wie bei meiner letzten Tour – noch durch einige Dörfer und über Straßen wandern musste, teils durch Landschaften, die den deutschen recht ähnlich waren.
Noch ein letzter Kommentar vorneweg:
Ich bin eher ein entspannter Wanderer. Ich bin niemand, der jeden Tag 15km und mehr machen muss. Ein wenig mehr Wegstrecke als im letzten Urlaub schwebten mir aber definitiv vor. Dennoch: Wenn ich einen tollen Zeltplatz finde oder Orte, an denen ich mich wirklich wohlfühle, dann schlage ich im Zweifelsfall auch einfach mal das Zelt auf, erkunde die Gegend oder lese bei toller Aussicht ein Buch.
So, jetzt aber genug Vorgeplänkel. Ab in den Urlaub!
Die Anreise: Donnerstag 21.3 bis Freitag, 22.3.19
Los ging es ganz entspannt am Donnerstag vormittag von München mit einem Direktflug nach Edinburgh. Dort dann wieder zum Tiso, Gas kaufen, ferner einen weiteren wasserdichten Packsack um Zelt oder Isomatte draußen am Rucksack zu befestigen – beides passte einfach nicht gleichzeitig hinein.
Dann ging es auch schon direkt zu Busstation. Ich hatte vorher schon recherchiert, wie viel ein Bus nach Inverness in etwa kosten würde. Der Preis lag jeweils so bei ca. 15 Pfund wenn man im Voraus gebucht hätte, aber ich wusste ja noch nicht, wann genau ich fahren würde. Kurz noch vor der Abfahrt online überprüft: 18 Pfund waren es glaube ich. Also zum Schalter. Klar, ein wenig teurer könnte es schon sein, damit hätte ich auch leben können. Dennoch war ich arg überrascht, als der Bedienstete mir den Preis nannte: Irgendwas um die 30 Pfund. Ich habe die Zahlen nicht mehr exakt im Kopf, aber es war ca. 70-80% mehr. Wohlbemerkt: Wer dann sein Smartphone rausholt und vor Ort selbst bucht, bekommt den günstigeren Preis. Komisches System. Und: Nicht gerade gerecht. Die arme Oma, die kein Smartphone hat und ihre Enkelin besuchen möchte wird geschröpft. Sei es drum.
Die Fahrt nach Inverness verlief wie beim letzten mal – alles andere als unspektakulär, vorbei an der typischen schottischen Landschaft, einer tollen Weite und vorbei an einigen Orten, die man sich gleich mal notieren musste als Anregung. Auch einige Schneereste gab es zu sehen.
Abends ging es dann zuerst in ein schottisches Restaurant um das traditionelle schottische Haggis zu probieren (Einmal im Jahr ist ok)
und dann ins Hostel Am nächsten Tag dann in die City um noch einige Besorgungen zu machen. Auch den Hafen schaute ich mir an – zuerst rechts vom Ness zu Fuß entlang in den Industriehafen. Das lohnte sich leider nicht wirklich - bis auf eine Stelle kam man nirgendwo direkt ans Wasser ran und dort, wo ich eigentlich hinwollte, nämlich auf eine Landzunge, ging es nicht wegen einem großen Zaun. Also den ganzen Weg zurück und links vom Ness zur Küste. Dort zum Carnac Point und zum Turning Point am Ende der Kessock Road. Beides kann ich sehr empfehlen, wenn ihr noch ein bisschen Zeit in Inverness habt und schon mal in das raue schottische Wetter und die Weite vorfühlen wollt.
Rechts vom Ness
Entlang am Ness
Carnac Point
Blick nach Osten, zum Industriehafen und der dortigen Landzunge
Beauly Firth
Inverness
Inverness
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