Expedition Amundsen Traningscamp 2019

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    Expedition Amundsen Traningscamp 2019

    Aktuell läuft wieder das Ski-Rennen "Åsnes Expedition Amundsen 2019", das von sich behauptet eines der härtesten seiner Art zu sein. Prophylaktisch hierzu der Hinweis: Die Diskussion über Sinn oder Unsinn dieses Rennen möge bitte in einem eigenen Thread diskutiert werden.

    Im Vorfeld dieses Events findet immer ein ein Vorbereitungstraningscamp statt. So auch in diesem Jahr.
    Mit TrueNorth habe ich mich dieses Jahr ebenfalls auf dem Weg gemacht, um daran teilzunehmen.
    Ziel war in erster Linie etwas dazuzulernen, eine Rennteilnahme stand erstmal nicht zu Debatte.

    Die Anreise zum Trainingstreffpunkt in der Dyranut Fjellstova war schon ein kleines Abenteuer für sich.

    30.01.2019

    Erstmal ging mit dem Flieger von Hamburg bzw. München nach Oslo und dann mit dem Shuttlezug zum Hotel ins Zentrum von Oslo.

    31.01.2019
    Am nächsten Morgen bestiegen wir mit unserem Gerödel die Bergenbahn und machten uns auf dem Weg zur nächsten Zwischenstation nach Voss. Dort stiegen wir auf den Bus um, mussten diesen aber dann auch nochmal zweimal wechseln, bis wir zu unseren Abholpunkt nach Maurset gelangten. Ohne die Freundlichkeit der norwegischen Busfahrer würden wir wahrscheinlich immer noch in Voss stehen. In Maurset haben uns nach eine Weile zwei Norweger vom Traningsteam eingesammelt und (inkl. Wartezeit am Schlagbaum und Convoy-Fahrt) mit nach Dyranut genommen.

    Da noch nicht alle Teilnehmer da waren, wurde das Abendessen verschoben und wir bauten erstmal unser Zelt draussen im Schnee auf. Viel Zeit zum Pausieren und erholen von der Anreise blieb uns da nicht. Mit anderthalb Stunden Verspätung gab es um 21:30 Uhr endlich Abendessen, die ersten Vorstellungen untereinander fanden unterdessen(vorwiegend auf Englisch) statt und der erste Teil vom Camp konnte dann letztendlich auch starten.

    Nach der offiziellen Begrüssung, stand eine ausführliche Vorstellungsrunde auf dem Programm.
    Zuerst wurde das Trainerteam vorgestellt, danach waren wir Teilnehmer dran. Jeder erzählte kurz etwas über sich, seiner Tourerfahrung und warum er oder sie an diesem Camp teilnahmen. Vereinzelt wurden dann dazu noch Fragen vom Trainigsleiter gestellt. Danach war erstmal Schluß, mittlerweile war es auch ziemlich spät geworden.

    01.02.2019
    Am Freitagmorgen gabe es bereits um 8:00 Uhr Frühstück für alle und jeder hatte dann noch Zeit, sich ein Lunchpaket für die Mittagspause vorzubereiten. Anschließend ging es weiter mit einer Runde Tips und Tricks rund ums Pulka packen, Ausrüstung, Zuggeschirr, Zelt für die Pulka vorbereiten usw. Vor dem Lunch wurden wir dann in unsere Trainingsteams aufgeteilt. Wir landeten im International Team mit zwei Deutsche aus Trondheim und zwei Belgiern aus Oslo. Wir hatten den Glücksgriff, das wir mit unserem Instruktor einen der Besten Norwegens erhielten, der mit seinen Sohn Extra aus Tromsö angereist ist.

    Nach dem Lunch schritten wir zur ersten praktischen Einheit, es wurde in verschiedenen Gruppen nochmal der Zeltaufbau und Gestaltung der Abside, der richtige Zeltabbau und Verpackung gezeigt und besprochen, sowie der Umgang mit den Benzinkocher abgefragt und geübt. Während dieser Einheit packten wir auch gleich unsere Ausrüstung zusammen. Als alle soweit waren, wurde in den jeweiligen Teams mit einer Einheit Navigation, der Umgang mit Karte, Kompass und GPS besprochen und gemeinsam die Wegpunkte und Marschroute zum ersten Ziel in der Vidda festgelegt.

    Anschließend machten wir uns abmarschbereit, um am späten Nachmittag, es war bereits Dunkel, mit Stirnlampe und GPS zu unserer ersten Trainingstour aufzubrechen. Nach einigen Kilometern wurde entschieden, aufgrund der Wetterlage, zu Plan B überzugehen und an dem nächst geeigneten Platz das Lager aufzuschlagen. Nach dem sich alle eingerichtet und gegessen hatten, schaute noch kurz unser Teamleader vorbei und wir legten uns mal wieder sehr spät schlafen.

    02.02.2019
    Auch heute hieß es wieder, früh aufzustehen, frühstücken und was man noch so zu erledigen hat.
    Erster Programmpunkt, Teambesprechung in unserem Zelt mit Tips und Tricks für aktuelle bzw. schon gelösten Problemen.
    Danach ging es zum praktischen Teil über und wir durchliefen wieder verschiedene Stationen um über weitere Dinge etwas zu lernen.
    Erste Aufgabe: Für einen Kameraden der unter Hypothermie leidet, eine Abhilfe zu schaffen.
    Mittels einer Schneegrube, Schneemauer, Isomatte, Windsack und der menschlichen Körperwärme wurde hier schnell Lösung gefunden. Danach folgen weitere Zusatzaufgaben bis am Ende ein Notbiwakplatz im Schnee entstanden war.

    Bei der nächste Trainingsstation wurde der Umgang mit dem LVS-Gerät unterwiesen und geübt, um uns mit unseren Geräten näher vertraut zu machen.

    Als letztes wurde uns gezeigt, wie man bei der Suche nach Verschüttete mit der Lawinensonde vorgeht und dann den Aufgefundenen aus seiner mißlichen Lage befreit.

    Mittlerweile war es wieder Zeit zum Aufbruch zur nächsten Trainingstour. Also nahmen wir unsere Mittagsverpflegung zu uns und packten nebenbei unsere Ausrüstung zusammen.
    Leider schlug zu diesem Zeitpunkt meine Erkältung von Zuhause mit einigen unangenehmen Nebenwirkungen wieder unbarmherzig zu. So wurde entschieden, den Weg in Richtung Dyranut anzutreten und dort in der Nähe das Lager für die letzte Nacht aufzuschlagen. Auf dem Weg dahin, übernahm TrueNorth dann noch meine Pulka, da bei mir nicht mehr genügend Energie war diese irgendeine Steigung überhaupt hochzuziehen. Zumindestens war zur Abwechselung mal schönes Wetter.
    Am Lagerplatz angekommen, entschied ich mich bis zur Dyranut Hütte weiterzufahren, um dort die Nacht zu verbringen um dann wieder fit für die anschließende Tour zu sein.
    Von der Betreiberfamilie wurde ich sehr freundlich aufgenommen und mir gleich ein Lagerplatz am Feuer vorbereitet.
    Auch die Kinder und Hunde freuten sich über den unerwarteten Besuch.

    03.02.2019
    Während ich nun am nächsten Morgen auf die anderen wartete, packe ich mein Zeug zusammen und räumte dieses auch gleich nach draussen um Platz für den Rest der Truppe zu schaffen. Nachdem die meisten wieder zurück waren, gab es noch eine kleine Abschlußrunde mit leckeren Essen und Austausch von Kontaktdaten. Leider konnten einige nicht mehr daran teilnehmen, weil sie sich auf die lange Heimreise gemacht hatten.

    Trotz allem war es ein sehr interessantes Training mit vielen neuen Infos und Erfahrungen. Ich bin auch immer wieder erstaunt, erfreut und überrascht von der Freundlichkeit in diesem Land. Sei es Adrian von der Dyranut Fjellstova, der unsere eMails immer wieder geduldig beantwortet hat, uns bei der Anreise unterstützt und Benzin organisiert hat und uns danach noch als Sicherheitskontaktperson gedient hat. Sei es seiner Familie, die mir in der letzten Nach behilflich war, ohne wenn und aber.
    Sei es Reisende in den Zügen, die uns bei unserer Ausrüstung geholfen haben, der Busfahrer, der uns mitgenommen haben obwohl wir Probleme mit der online-Bezahlung der Tickets hatten oder seine Kollegen die beim Umsteigen Ihre Busse nebeneinander fuhren, damit wir es einfacher haben beim Umladen.

    Nachstehend findet Ihr noch ein paar Links zu Fotos und Infos im Netz, Instagramm und facebook.
    Zu unseren anschließenden Tourtagen schreibe ich demnächst vielleicht noch etwas.

    https://xtremeidfjord.no/expedition-amundsen/
    https://xtremeidfjord.no/expedition-...training-camp/
    https://www.instagram.com/xtremeidfjord/
    https://www.instagram.com/explore/tags/extremeidfjord/
    https://www.instagram.com/dyranutfjellstova/
    https://www.facebook.com/Xtremeidfjord/
    https://www.facebook.com/DyranutFjellstova/
    "In Krisenzeiten suchen Intelligente nach Lösungen, Idioten suchen nach Schuldigen." Loriot (1923-2011)

  • wilbert
    Alter Hase
    • 23.06.2011
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    #2
    AW: Expedition Amundsen Traningscamp 2019

    Das klingt nach einem spannenden workshop.

    Zu unseren anschließenden Tourtagen schreibe ich demnächst vielleicht noch etwas.
    Ja bitte!

    Für einen Kameraden der unter Hypothermie leidet, eine Abhilfe zu schaffen.
    Vielleicht auch noch etwas über die Erkennung und die Rangfolge der Hilfemaßnahmen bei Hypothermie.

    VG. -Wilbert-
    www.wilbert-weigend.de

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    • evernorth
      Fuchs
      • 22.08.2010
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      #3
      AW: Expedition Amundsen Traningscamp 2019

      Vielen Dank für´s mitteilen.
      Sehr interessant und aufschlußreich. Gerne mit weiteren Tour - Informationen.
      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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