[IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

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  • neumania
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    [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Reisezeitraum 23.07.-18.08.2016


    Prolog/Anmerkung zuvor:
    Auch dieser Islandurlaub war in Summe unzweifelhaft schön; ich weiß allerdings nicht, ob das in diesem Bericht auch so deutlich wird, denn es gab schon eine Menge Unbillen verschiedenster Art, die den Glanz der bisherigen Islandurlaube dann doch leider vermissen lassen.

    Genau deshalb habe ich auch immer wieder gehadert diesen Bericht zu verfassen, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass ich ihn gerade deshalb schreiben sollte: um Leidgeprüften zu zeigen, dass auch bei anderen nicht alles Gold ist

    Also wohlan!
    Zuletzt geändert von neumania; 25.02.2019, 06:27.

  • Meer Berge
    Fuchs
    • 10.07.2008
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    #2
    AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

    Mach hin!

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    • blackteah
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      • 22.05.2010
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

      Ich bin auch schon gespannt!

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      • neumania
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        • 22.02.2015
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        #4
        AW: [IS] Odyssee im Süden, Antesten im Westen

        Der Plan:

        Da meine letzte Tour wegen langen Winters und Unmengen Altschnee buchstäblich in’s (gefrorene) Wasser gefallen war, außerdem meine Frau Tina und ich auch Lust auf gemeinsamen Urlaub in Island hatten, kristallisierte sich schnell folgender Plan heraus:

        Ich fliege vor, übernachte in Reykjavík um Notfallsender (kurz PLB) abzuholen und Gepäck im Sunna zu parken; dann wandere ich die letztes Jahr schon geplante Tour zum Langisjór, drum herum und über Strútsskáli nach Landmannalaugar; anschließend zurück nach und Übernachtung in Reykjavík um geparktes Gepäck abzuholen und PLB zurückzubringen.

        Am nächsten Morgen dann Mietauto abholen, Tina am Flughafen einsacken und dann drei Übernachtungen in Stykkishólmur, drei weitere in den Westfjorden, in Patreksfjörður, und Ausklingen in Reykjavík. Soweit der Plan

        Als dann Mitte Juni Flüge, Unterkünfte und Auto schon lange gebucht sind und bei ISAR auch der PLB schon bestellt ist, klopft das Ungemach zum ersten Mal listig grinsend an meine Tür: ich lese hier im Forum, dass zwei Forenmitglieder drei Tage vor meiner Anreise die Tour über den Gletscher vom Skaftafell zum Grænalón gehen wollen; eine Tour, von der ich schon gelesen, sie für hochspannend, aber für mich alleine zu risikoreich befunden habe.

        Hmm, denke ich: wenn ich vorbuche ginge das und schicke Thomas mutig eine PN, ob er und Jens sich vorstellen könnten mich mitzunehmen.

        Zu meiner Freude können sie sich nicht nur das, sondern wollen vom Grænalón über einen weiteren Gletscher zum Langisjór weiter wandern, was meinen Einstieg in die ursprüngliche Tour extrem aufwertet, super!


        Denke ich so und erzähle Tina freudig von meinen neuen Plänen; während ich so erzähle merke ich, dass sie meine Freude nicht nur nicht teilt, sondern es total abwegig findet, dass ich mit zwei wildfremden Menschen, deren Risikobereitschaft und Erfahrung ich nicht kenne, eine mehrtägige Gletschertour meiner eh schon abenteuerlichen Wanderung voranstellen will.

        Dass Thomas den ersten Teil, wenn auch in anderer Richtung, schon gegangen ist, ich über die e-Mails und auch Thomas‘ Reiseberichte keine gesteigerte Risikobereitschaft erkennen und ich im Zweifel ja auch immer umkehren kann, kann ich ihr rein faktisch vermitteln, aber ihre Sorge um mich bleibt.
        Um’s sehr kurz zu machen: leider kommen wir in diesen Punkten bis zum Urlaub selbst nicht überein, so dass dieser Teil des Urlaubs dann fortan auch kein Gesprächsthema mehr ist, das unsere Herzen freudig schneller schlagen lässt, um‘s mal euphemistisch auszudrücken…

        Auch mit der endgültigen Entscheidung tue ich mich schwer: ich weiß um Tinas Sorge, weiß allerdings auch um meine Selbstvorwürfe, wenn ich diese Chance sausen lasse; im Gegensatz zur oft gewünschten win-win also eher eine lose-lose-Situation…
        So will ich das Schicksal entscheiden lassen: kann ich alles problemlos und kostengünstig vorbuchen mache ich das, und genauso kommt es dann auch.

        Drei Wochen vor Urlaubsbeginn dann das nächste Ungemach: anlässlich eines netten Hundes zu Besuch hole ich flugs meine Kamera heraus, schalte sie ein, fokussiere, drücke den Auslöser durch und nichts passiert: kein Klick, kein Foto, statt dessen die Anzeige „error 01“.

        Ja f*** die Hühner denke ich und mache, was man dann so macht: Akku wechseln, Objektiv und auch Speicherkarte wechseln, an-/ausschalten und anderer Aktionismus, aber es bleibt wie zuvor: bis zum Fokussieren klappt’s, aber das finale Foto halt nicht.

        Da mir die Zeit knapp wird bringe ich die Kamera am Montag direkt zu Canon in Willich, auch hier eine erste Enttäuschung: seit ein neues Modell meiner Kamera erschienen ist, ist mein durch Registrierung mehrerer Objektive und des Bodies erworbener „Goldstatus“, der bevorzugte Behandlung garantiert, wech und ich bin in der Warteschleife der Normalsterblichen gefangen

        Immerhin schon am Mittwoch dann der Kostenvoranschlag: der Verschluss, das Herzstück der Kamera, muss gewechselt werden, schlappe 500 Flocken! Kann nicht sein, denke ich; der soll laut Canon 150000 Auslösungen locker schaffen, ich bin gerade bei 35000. Sage ich dann auch der Dame an der Hotline, die mir zu einer e-Mail rät; mache ich auch und erhalte schon am Donnerstag die Nachricht, dass Canon auf Kulanz nur die Hälfte berechnen will. Immer noch viel Geld, aber was hilft’s Jammern und Wehklagen?

        Ich melde also mein Einverständnis zur Reparatur und bekomme prompt die Antwort: „Danke für den Auftrag“ und leider schon am Freitag die Nachricht: „Reparatur verzögert sich auf Grund von Lieferproblemen der Ersatzteile“.
        Nach einigen Tagen des Wartens geht mir fotografisch der A**** auf Grundeis, weil in 1 1/2 Wochen der Urlaub beginnt; auf meinen Anruf hin ist man sehr entspannt: wird schon. Tatsächlich ist dann eine Woche vor Abflug die Kamera wieder repariert, abgeholt und kontrolliert einsatzbereit. Puhhh!

        Und dann geht’s bald wirklich los!

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        • neumania
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          #5
          AW: [IS] Odyssee im Süden, Antesten im Westen

          23.07.2016 Auf geht’s!


          Nachdem sich die Vorfreude bislang in Grenzen gehalten hat geht jetzt endlich morgens die Bahn zum Flughafen.
          Da jedoch Tina vor mir aus dem Haus muss verabschiede ich merkwürdigerweise zuvor sie an der Haustür; wir verdrücken ein paar Tränen, dann ist sie fort. Ich lungere noch ein wenig wie Falschgeld zu Hause rum, dann mache ich mich auch auf.

          Wegen einer Baustelle muss ich zweimal umsteigen, egal. Am Flughafen checke ich schnell ein, der Flug verläuft planmäßig und um 13.50 Uhr lande ich pünktlich.
          Das ist auch gut so, denn durch’s Vorbuchen ist heute Samstag und der Stand von ISAR in der TouristInformation, wo ich ja noch den PLB abholen will, nur bis 16 Uhr besetzt.

          Schaffe ich natürlich trotzdem nicht!

          Denn: der Flybus füllt sich nur langsam und fährt auch genau so, so dass ich erst nach vier am BSI bin. Dann kann ich mir auch das Gepäckgeschleppe durch die Stadt sparen, denke ich, und checke erst im Sunna ein, bin um fünf an der TI und will den PLB abholen, den die Leute von ISAR dort hinterlegen wollten, wenn ich’s bis vier nicht schaffe.

          Selbstverständlich ist auf meine Nachfrage kein PLB hinterlegt und man hat auch keine Idee, wie man mir helfen könnte.
          So ein Bockmist!
          Die Notlösung finde ich selbst: am nächsten Morgen machen TI und ISAR um acht auf; wenn ich mit Stræto um 8.40 vom BSI Richtung Skaftafell fahre, wo wir uns alle treffen wollen, isses knapp, aber machbar.


          Also erst mal geschmeidig machen, entspannen und den ersten Abend in Reykjavík genießen

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          • neumania
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            #6
            AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

            24.07.2016 Start der Wanderung

            „…isses knapp, aber machbar“ so dachte ich gestern noch entspannt.

            Tatsächlich stehe ich um Punkt acht an der TI, die auch pünktlich aufmacht, allein der Stand von ISAR ist nicht besetzt, war ja klar!

            Um Viertel nach acht taucht dann eine seeehhhr gemüüüütliche Dame auf und weiß von nichts.
            Sie sucht selber noch einmal die TI ab, aber über Nacht hat sich dann doch kein PLB aus dem Nichts materialisiert, so was aber auch; sie fragt dann wie lange ich den PLB gebucht habe, einen hätte sie noch auf Vorrat. Einer reicht, denke ich, schnappe mir den und eile zum Sunna und weiter zum BSI und erwische um 8.38 den Bus satte zwei Minuten vor Abfahrt, mannmannmann.


            Dann entspanne ich erst einmal im Bus und als wir einen Stopp in Klaustur machen gucke ich aus dem Fenster und sehe zwei Wanderer in roten Jacken aus einem anderen Bus aussteigen und in den Ort stiefeln.
            Zu spät schnalle ich, dass das Thomas und Jens sein müssen, die hier Proviant zwischenlagern wollen, denn schon fährt mein Bus weiter.

            Am Skaftafell steige ich aus, setze mich und gucke einfach dem Treiben zu, bis wenig später die beiden mit dem nächsten Bus eintrudeln.
            Wir erkennen uns direkt und schnell finde ich die beiden sympathisch; puh, das hätte auch ganz anders sein können!

            Wir kommen direkt in’s Quatschen, erkennen, dass wir das auch unterwegs tun können und gehen um ½ fünf los um heute schon einige Meter Richtung Færneseggjar zu schaffen.

            Wir wandern durch’s Morsadalur und kommen am Wäldchen an, durch das uns der Weg führen soll, finden aber den Einstieg einfach nicht. Also ab durch’s Gebüsch irgendwie finden wir irgendwann den Weg, geht doch.
            Gegen 20 Uhr suchen und finden wir dann einen netten Zeltplatz mit fließend Wasser und machen für heute Feierabend
            Zuletzt geändert von neumania; 11.03.2019, 18:15.

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            • neumania
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              #7
              AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

              25.07.2016 …da waren’s nur noch zwei

              Wir schlafen aus, verquatschen uns ein wenig beim Frühstück und kommen deshalb nicht ganz so früh los; dann geht’s direkt bergan, aber richtig. Bei einer Bachüberquerung sehen wir schließlich auch den Gumpen aus Dieters Bericht, in dem wir gestern Abend gerne gebadet hätten, gehen aber weiter.

              Kurz vor dem Gipfel des Blátindur wird’s extrem geröllig, jeden Schritt hoch rutscht man einen halben zurück, aber irgendwann sind wir oben.

              Mit Blick hinunter in’s Norõurdalur entschließt sich Jens, dessen einer Unterarm seit Tagen schmerzt, so dass er nur einen Trekkingstock benutzen kann, dass ihm der Abstieg und weitere Weg so zu heikel ist und er umdrehen wird.
              Das trifft Thomas und mich dann doch überraschend und wir sind unschlüssig was nun werden soll. Ich überlasse Thomas die Entscheidung, da er und Jens die Planer der Tour sind; so lassen wir Jens schweren Herzens umdrehen und beginnen nach einer Verschnaufpause den Abstieg.

              Der ist zuerst steil und rutschig, aber irgendwann wird es dann entspannter und wir wandern weiter und kommen schließlich im Blick der Færnesseggjar an unserem Zeltplatz für heute an.

              Zum krönenden Abschluss essen wir mit Blick auf den Sonnenuntergang über dem Gletscher zu Abend, schön isses

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              • Mika Hautamaeki
                Alter Hase
                • 30.05.2007
                • 3979
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                #8
                AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                Moinsen, das geht sich ja gut an, aber gibts auch noch ein paar Bilder?
                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                A. v. Humboldt.

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                • neumania
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                  • 22.02.2015
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                  Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                  Moinsen, das geht sich ja gut an, aber gibts auch noch ein paar Bilder?
                  Moin,


                  Salz in der Wunde.

                  (Un-) Dank einer der vorgangs anvisierten Unbillen gibt's von den ersten Tagen keine Fotos
                  Auflösung dazu beizeiten...

                  Trotzdem beste Grüße,
                  Markus

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                  • neumania
                    Erfahren
                    • 22.02.2015
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                    #10
                    AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                    26.07.2016 Kaffee auf


                    Wir sind gegen halb zehn am Skeiðararjökull, ziehen die Grödel an und ab geht’s auf den Gletscher.

                    Trotz vieler Spalten kommen wir erst gut voran, dann kommen wir an die ersten Ausläufer des berüchtigten „Blackwood Forest“, Querriegel bestehend aus Ansammlungen schwarzer Ablationskegel aus Eis und Lava.
                    Schon die erste Reihe bringt uns vom gewünschten südlichen Kurs ab, die zweite und erst recht dritte Reihe dieser haushohen Kegel lässt uns lange einen Durchschlupf suchen.

                    Der vierte Querriegel lässt uns dann tatsächlich nicht mehr durch; die Tatsache, dass es schon 22 Uhr ist und mittlerweile auch meine beiden Knie schmerzen, lässt uns einen halbwegs geschützten Platz auf dem Gletscher suchen und hier auf dem Eis übernachten.
                    Beim Versuch in den Schlafsack zu kriechen merke ich, dass meine Knie beim Beugen und Strecken regelrecht knirschen; gut, dass für heute genug ist.



                    27.07.2016 zurück!

                    Ich werde um 8.15 Uhr trotz Regen und Wind in der Nacht erstaunlich ausgeschlafen wach; beim Rausschauen merke ich, dass Zelt samt Inhalt, also Gepäck und ich, gute 30cm auf dem Eis verrutscht sind, spooky!

                    Nach dem Frühstück wird das Wetter oll, so dass wir nicht richtig los wollen/kommen; um 14 Uhr geht’s dann doch los und wir versuchen unser Glück jetzt Richtung Süden; nach zwei Stunden sind wir an einer durchgehenden Spalt zwischen den Kegelreihen mit unserem Latein am Ende und wissen nicht mehr wirklich weiter, so ein Mist.

                    Thomas frozzelt: dann halt zum Skaftafell zurück. Ich bemerke nicht, dass er nur frozzelt, denke kurz nach und denke entgegen meiner Meinung heute Morgen noch: Ja!
                    Thomas ist erst skeptisch, weil’s schon 16 Uhr ist, aber eine echte Lösung zum Grænalón hat er auch nicht. So diskutieren wir noch kurz und dann geht’s zurück. Erst kommen wir gut voran, doch dann haben wir echt Probleme den Weg durch den (von uns aus jetzt erstem) Querriegel zu finden; zum Glück finden wir dann die Lücke, durch die wir auch hergekommen sind, Puhh!

                    Mit erhöhtem Tempo sind wir dann gegen 21 Uhr vom Gletscher runter und eine Stunde später (mit bei mir arg knirschenden Kniegelenken) in der Dämmerung zurück am Zeltplatz. Watt’n Stiefel.

                    Als eigentlich endlich alles gut ist kippe ich mir versehentlich noch kochendes Wasser für’s Tütenessen über den linken Fuß, dieser Schmerz übertüncht zumindest den der Knie, haha…

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                    • Dieter

                      Dauerbesucher
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                      #11
                      AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                      Spannend!
                      Hattet Ihr irgendeine Strategie oder Vorüberlegung für die Gletscherüberquerung, oder einfach "auf der kürzesten Linie geradeaus und schau ma mal" ?

                      Dieter

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                      • neumania
                        Erfahren
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                        #12
                        AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                        Moin Dieter,


                        tatsächlich war Thomas, besser bekannt hier als evernorth, die Tour anders herum ja schon gegangen und wir wollten uns an seinem Weg orientieren; tatsächlich sind wir dann wegen der besseren Gangbarkeit ein wenig nördlich abgedriftet und deshalb am zweiten Tag Richtung Süden weiter, was dann ja auch nicht geklappt hat.

                        Tatsächlich habe ich auf dem Weg zum Skaftafell ein deutsch/französisches Paar getroffen, die mir Wochen später berichtet haben, dass sie es auf den Rat eines Guides noch weiter nördlich als wir probiert und auch relativ schnell geschafft haben, die Gletscherzunge zu queren.

                        Ist also anscheinend doch alles ganz schön in Bewegung dort...

                        Grüße,
                        Markus

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                        • Dieter

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                          • 26.05.2002
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                          #13
                          AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                          Hallo Markus,

                          Ist also anscheinend doch alles ganz schön in Bewegung dort...
                          Das kann man wohl sagen!

                          Nach einer Studie, basierend auf Messungen zwischen 2000 und etwa 20110, ergab sich im mittleren Bereich des Skeiðarárjökull eine durchschnittliche Fließgeschwindigkeit von etwa 0,5 - 0,6 m/d. Die ausschmelzenden Ascheschichten, welche die Ablationskegel bilden wandern somit pro Jahr gut 200 m nach Süden. Dabei bilden die Aschefelder im zentralen Bereich ein breite und tiefe Front ("Black Forrest") und zu den Seiten hin schmale jeweils nach Norden ziehende Wälle. Das ist auf GoogleEarth und ähnlichen Satellitenbilder ganz schön zu sehen (Aufnahmejahr beachten!).
                          2006 und 2012 war es noch ein gute Strategie die gletscherabwärtswandernde Front des Aschefeldes südlich zu umgehen, auch wenn ich bei meiner zweiten Querung deutlich weiter ausholen musste. Inzwischen scheint auch die nördliche Umgehung der Aschefelder eine Alternative zu sein. Allerdings muss man dann eine Lücke in den beschriebenen Wällen finden - und im östlichen Teil des Gletschers naht schon das nächste Aschefeld

                          Es bleibt spannend!

                          Dieter

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                          • neumania
                            Erfahren
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                            #14
                            AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                            28.07.2016 Skaftafell

                            Ich schlafe schön bis 9.15 Uhr und fühle mich wieder erholt; am Fuß sind zumindest nur kleine Brandblasen vom Wasser, hätte auch schlimmer sein können. Dann überrascht mich Thomas nach dem Frühstück, dass er noch bleiben und seine weitere Tourgestaltung überlegen will.

                            Meine ist eigentlich klar: gehe ich heute zurück, habe ich noch genau die Zeit für die ursprünglich geplante Tour. Da es genau hier so viel auch nicht zu erkunden gibt, will ich dann auch zurück zum Skaftafell gehen.

                            So packe ich, verabschiede mich von Thomas und mache mich auf den Weg; nach relativ unspektakulärer Wanderung stehe ich dann um 14.30 Uhr am Kessel und werde nicht so ganz schlau, wo wir hergekommen sind; ich sehe irgendwelche Fußspuren im Schnee und auch wenn ich mich nicht an das Schneefeld erinnern kann, an die folgende steile Kehle hinauf sehr wohl

                            Also Grödel an und los und weil’s so gut geht mit den Dingern an den Füßen direkt weiter auf allen Vieren die Kehle hoch. Die Traxion der Grödel im Geröll ist super, so dass ich in zehn Minuten oben bin, Wahnsinn

                            Oben am Blátindur dann Selfiestopp, weiterhin mit den Grödeln an den Füßen die Kehren hinunter und kleiner Plausch mit einem von oben schon gesehenem Paar, das auch zum Grænalón will, viel Glück!

                            Ich wandere fleißig weiter hinunter, finde sogar den Pfad durch’s Birkenwäldchen und bin, nachdem es sich doch noch ein wenig zieht, um 20.15 Uhr nach über acht Stunden angekommen und platt. Aber das Zelt steht schnell und auch die Restvorbereitungen für die Nacht sind schnell getroffen, alleine das Bier ist ausverkauft, gemein!
                            Nach dem Duschen geht’s dann ab in’s Bett und morgen wird schön in Klaustur entspannt


                            29.07.2016 Kirkjubæjarklaustur

                            Zelt falsch gestellt, deshalb ist es um ½ 8 zu warm um weiterzuschlafen, also auf.
                            Nach dem Frühstück packe ich und stiefel zur 1 und gehe mit Daumen raus weiter Richtung Klaustur; nach einer Stunde erbarmt sich ein deutsches Paar meiner und nimmt mich mit, wobei es wie immer ein nettes Pläuschchen gibt.


                            Erst einmal zur TI: Wetter soll gut bleiben, super. Dann Burger mit Pommes und die Welt ist gut

                            Anschließend mach ich die Runde über den Hausberg mit Anfang und Ende an je einem schönen Wasserfall; Einkaufen, Duschen und nach einem Bier ab in’s Bett, morgen geht’s endlich zum Langisjór…

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                            • neumania
                              Erfahren
                              • 22.02.2015
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                              #15
                              AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                              30.07.2016 Sveinstindur/Langisjór

                              Kurz nach 7 auf, Frühstück, Abbauen/Einpacken und um 9 geht an der Tanke der Bus Richtung Eldgjá.

                              Unterwegs komme ich, wie sich spät herausstellt, mit einem evangelischen Pfarrer so nett in’s Plaudern, dass ich das Ankommen schon fast bedaure.

                              An der Eldgjá spreche ich kurz mit einer Rangerin, gehe zur F208 zurück und werde nach kurzer Zeit von einem deutschen Paar im Monstertruck zur F235 mitgenommen.
                              Dann furte ich direkt an den beiden gleichen Stellen wie letztes Jahr, allerdings statt Schnee ringsum und 5 ° Celsius heute im Sonnenschein bei knapp 20°, so macht das mehr Spaß

                              Während ich weitergehe entdecke ich dann in der Ferne Gestalten, über die ich mich wundere, was die da wohl tun; beim Näherkommen entdecke ich, dass es eine Gruppe Fotografen ist und, die Welt ist doch ein Dorf, von Haukur von phototours.is geleitet wird. Ich kann nicht anders und quatsche ihn an, dass ich fast einen Kurs bei ihm gebucht hätte, und wir reden noch ein bisschen, bevor ich dann weitergehe.

                              Nach einer halben Stunde hält dann ein isländisch-norwegisches Paar an und nimmt mich mit bis zum Abzweig Blautulón, nicht einmal fünf Minuten später nehmen mich Franzosen mit bis zum Abzweig zur Sveinstindur-Hütte. Dann ist es doch noch ganz schön weit bis zur Hütte, die dafür sehr schön liegt

                              Ich orientiere mich gerade in der Hütte, da kommen schon die nächsten zwei Wanderer: Christian aus der Schweiz und Cole aus den USA, Onkel und Neffe.

                              Nach eher kurzer Begrüßung gehe ich los zum Sveinstindur, ist doch ein ganz schöner Weg, oben aber extrem schön mit echt tollem Panoramablick auf den Langisjór, den dahinter liegenden Gletscher und die Umgebung. Leider sieht man von hier oben sogar zwei Camps und viele Leute, das hatte ich nicht erwartet

                              Wieder zurück plausche ich noch ein bisschen mit Christian und Cole und dann kommt auch noch eine isländische Familie dazu. Die grillt mit allem Zipp und Zapp und tischt mächtig Futter und Alkohol auf; sind sie zu Beginn noch ein wenig reserviert tauen sie nach ein paar Fragen auf einmal auf und laden mich zu Gegrilltem und Rotwein ein.
                              Man ist erstaunt ob meiner Kenntnisse des Hochlands, dann wird’s sogar politisch: nicht nur wird der Brexit diskutiert, auch wird der Ami wegen Trump und der politischen Lage in den USA ausgequetscht; Trump ist zum Glück selbst für die Südstaatler ein Witz, das Ergebnis der folgenden Wahlen kennen wir ja aber leider…

                              Dann geht’s bald ab in die Koje.

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                              • neumania
                                Erfahren
                                • 22.02.2015
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                                #16
                                AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                31.07.2016 Vík!

                                Ich schlafe aus bis ½ 9; Schweiz und USA sind schon weg, dafür treffe ich beim Frühstück 2 x Italien. Das Paar kommt von der Skælingar-Hütte und ist wegen angesagten schlechten Wetters extrem früh los. Hmm, denke ich, war gestern bei der Rangerin keine Rede von, also einfach ignorieren.

                                Und so mache ich mich auf zur Fototour zum Langisjór, die Runde herum habe ich bei dem Betrieb erst einmal ausgesetzt.
                                Auf dem Weg merke ich, dass ich Empfang habe und rufe erst einmal Tina an; Wahnsinn, dass man hier in der tiefsten Pampa noch telefonieren kann. Anschließend will ich Meter machen, treffe aber noch zwei weitere Wanderer und auch mit denen komme ich erst einmal in’s Quatschen. Die sind einmal rund um den See und haben mehrere Gruppen getroffen, der Geheimtipp ist also keiner mehr

                                Ich gehe dann weiter, fotografiere viele schöne Motive, steige noch auf einen Hügel, der einen schönen Blick auf den See gibt und treffe auf meinem Weg den See entlang die Rangerin von gestern.
                                Diese erzählt mir ungefragt von einem Wetterumschwung mit Regen, Sturm und dem Einbruch des Winters. Letzteres scheint mir doch ein wenig weit hergeholt, die wiederholte Prognose des schlechten Wetters lässt mich jedoch beschließen abzuhauen.

                                So gehe ich zurück zur Hütte, packe flugs, verabschiede mich von den Italienern und mache mich auf den Weg zur F235. Die gehe ich eine Stunde, dann begegnen mir Isländer und fragen freundlich ob alles O.K. sei; ich erkläre kurz, dass ich vorhabe aus dem Hochland heraus zu trampen und hoffe, dass vielleicht das nächste sichtbare Auto schon hält.

                                Das tut es tatsächlich und die darin befindliche Vater-Sohn-Kombi ist extrem nett und nach einem Wochenende am See auf dem Weg nach Klaustur. Nach eigener Aussage bin ich jetzt mit really crazy Icelanders unterwegs und tatsächlich: sind die Franzosen auf dem Hinweg eher vorsichtig durch die Furten gefahren, brettern wir volle Lotte durch, nach dem Motto: ist das Auto nach der Furt nicht völlig nass, war das nix

                                An der 1 angekommen sieht es wettermäßig, tatsächlich hat es unterwegs schon satt geregnet, Richtung Vík sehr viel besser aus als in die andere Richtung; Vater und Sohn beratschlagen und fragen mich dann, ob Vík für mich auch O.K. wäre statt Klaustur. Ist es und so fahren wir nach Vík, wo ich mich 1000mal bedanke und am Zeltplatz direkt zwei Nächte buche. Nu‘ warte ich mal das Wetter ab und entscheide morgen weiter…

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                                • neumania
                                  Erfahren
                                  • 22.02.2015
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                                  #17
                                  AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                  01.08.2016 Vík

                                  Nach Regen in der Nacht frühstücke ich in der Sonne und gehe erst einmal am Strand spazieren und fotografieren.
                                  Zurück am Campingplatz habe ich schon wieder Hunger und esse erst einmal Pasta Bolognese, lecker!

                                  Dann stiefel ich zum Supermarkt, Pflaster für die Brandblasen besorgen, finde aber nichts Geeignetes; also stattdessen ein Eis gekauft, mache ich mich auf die Runde auf und um den Reynisfjall, den kleinen Berg, zu dessen Fuße Vík liegt.

                                  Während ich mich so hoch schraube erreicht mich eine SMS von Jens, wo ich mich denn mittlerweile so herumtreibe. Ich rufe ihn an, sage, dass ich gerade in Vík bin und siehe da: weil die Welt doch ein Dorf ist sitzt er gerade im Bus hierher. Wir verabreden uns locker und ich gehe weiter die schöne Runde, sehe allerdings keine Puffins mehr.

                                  Auf dem Weg hinab steht auf einmal Jens vor mir, der jetzt auch die Runde machen will; wir plauschen kurz, dann gehe ich weiter zum Campingplatz und lese was in der Sonne sitzend.
                                  Abends nach seiner Runde kommt Jens noch einmal vorbei und bringt mir Pflaster, die er über hat, irgendwie klappt dann doch auch mal was

                                  02.08.2016 Þórsmörk

                                  Nach erholsamer Nacht frühstücke ich in der Sonne, sehe Jens und geselle mich zu ihm. Wir trinken Kaffee, verquatschen den Morgen, dann packt er zusammen und zieht von dannen Richtung Westmännerinseln; auch eine schöne Idee.

                                  Ich hingegen gehe zur TI, lasse mich über’s aktuelle Wetter informieren und beschließe endgültig nach Þórsmörk zu gelangen, dort einen Tag zu bleiben und dann von dort aus den Laugavegur nach Landmannalaugar zu wandern.

                                  Also gepackt, Daumen raus und nach einer halben Stunde nimmt mich ein Deutscher, der einen Reifen erneuern musste und seiner Familie hinterher fährt, mit. Dank seiner, ähm, „sportlichen“ Fahrweise sind wir flugs am Seljalandsfoss.

                                  Da gerade kein Bus in meine Richtung fährt will ich trampen, gehe aber 2 ½ Stunden, davon eine im Dauerregen, bis sich ein kanadisches Pärchen meiner erbarmt. Trotzdem Glück im Unglück, denn schon nach kurzer Zeit hätte ich einige Bäche furten müssen, was mir nun erspart bleibt

                                  Am Parkplatz vor der Krossá ist für uns dann Schluss, diese Furt schaffen wir nicht. Also warten wir in der mittlerweile scheinenden Sonne auf den Bus, der uns nach Húsadalur zu den Volcano Huts bringt, wo ich dann auch gleich mein Zelt aufschlage.

                                  In demselben sitze ich jetzt bei Bier und Buch und mittlerweile wieder leichtem Regen, hoffentlich wird morgen bei schönem Wetter gewandert.

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                                  • neumania
                                    Erfahren
                                    • 22.02.2015
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                                    #18
                                    AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                    03.08.2016 Þórsmörk

                                    Ich schlafe aus, frühstücke und gehe dann bei schönstem Sonnenschein zur Langidalur-Hütte, wo eine große Wanderkarte zu betrachten ist.
                                    Es gibt verschiedene (Rund-)Wege, die in verschiedenen Farben ausgepflockt sind und entscheide mich für die anscheinend schöne Runde um den Tindfjöll, die erst Richtung Osten führt und dann südlich herum in’s Tal der Krossá schwingt.

                                    Ich frage einen anscheinend Kundigen nach dem Einstieg zu der Runde und merke dann vor Ort, dass der Auskunftgebende nicht wirklich kundig ist/war, denn die Wege, die hier beginnen, haben alle eine andere Pflockfarbe als die gewünschte Tour.

                                    Sei’s drum, denke ich mir; ich nehme den Weg, der meiner gewünschten Runde am ähnlichsten scheint und begegne bald darauf zufällig den Kanadiern, die mich gestern im Auto mitgenommen haben. Wir tauschen uns aus was wir vorhaben und tatsächlich können sie mir schon wieder helfen: aus ihrer Richtung kommend soll es einen Verbindungsweg geben, der mich auf die Tindfjöll-Runde führt.

                                    Tatsächlich ist das dann so und ich kraxel vergnügt hoch und runter den richtig markierten Pflöcken hinterher, allein die Trekkingstöcke wären an ein/zwei Stellen hilfreich gewesen, aber die habe ich natürlich im Zelt liegen lassen.
                                    Es gibt immer wieder sehr schöne Ausblicke und zum Glück nur ganz wenige andere Menschen. Nach einiger Zeit und Höhenmetern schwingt der Pfad dann Richtung Süden und auf einmal stehe ich auf einem Grat mit absolut großartigem Panoramablick in’s Tal des Krossá-Wasserbettes; Wahnsinn, dieser Ausblick

                                    Ich mache Fotos für ein Panorama und steige dann parallel zum Grat gemütlich hinunter in’s Tal; der Weg führt schlussendlich nördlich der Krossá zurück zur Langidalur-Hütte, so dass man nicht einmal furten muss.
                                    Dann noch der Weg zurück zum Zelt, es gibt Abendessen und dann geht’s mit der Hoffnung, dass das schöne Wetter hält, ab in den kuscheligen Schlafsack.



                                    Kleines Þórsmörk Fazit (nach zwei Besuchen):

                                    Wenn Ihr Gelegenheit habt, unbedingt besuchen!

                                    Die Anfahrt mit eigenem PKW ist schwierig, aber es gibt ja genug Busse. Das Tal selbst ist dann sehr schön; es gibt Wandertouren aller Schwierigkeitsgrade und alles, was ich gesehen habe, ist landschaftlich extrem schön mit zum Teil großartigen Panorama-Aussichten.

                                    Sowohl der Anmarsch vom Fimmvörðuháls kommend als auch die Runden um den Valahnúkur und den Tindfjöll waren einfach großartig und ein echtes Naturschauspiel mit Blick auf Gletscher, in’s Krossá-Tal und einfach schöne Landschaft. Außerdem ist das Tal so groß, dass man auf seinen Touren wenigen Menschen begegnet und immer auch schöne Plätze zum Innehalten und Genießen der Natur findet. Wie schon gesagt: dicke Empfehlung!

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                                    • neumania
                                      Erfahren
                                      • 22.02.2015
                                      • 292
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                                      #19
                                      AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                      04.08.2016 Álftavatn

                                      Mit einer Doppeletappe bis Álftavatn kokettierend wollte ich früh aufstehen, stattdessen schlafe ich schön bis 8 Uhr, toll! Dafür ist Urlaub ja da

                                      Dann gehe ich in’s Restaurant der Volcano Huts und frühstücke halb-englisch: Toast, Rührei, gebratene Wurst und Bohnen, gesund dazu noch Tomate und Gurke. Nach dem Nachtisch mit Melone und Joghurt, außerdem einem gefühltem Eimer Kaffee bin ich quasi bewegungsunfähig und komme darum erst um 9.45 Uhr los.

                                      Ich stiefel also los, bin direkt an der ersten Furt, die sehr harmlos ist und gehe dann entspannt weiter. Ich fühle mich auf dem Weg überraschend zuhause, obwohl ihn erst einmal gegangen bin, aber das ist ja so lange auch noch nicht her

                                      Sehr schön wieder einmal der Übergang von Grün zu Vulkanasche zu Grün und auch der Schwenker in’s hübsche Tal mit Blick auf den Gletscher. Nach der Brücke noch einmal steil bergauf und schon ist das Zelt-/Hüttenlager im Blick.
                                      Überraschenderweise bin ich dann trotz Landschaft bestaunen, fotografieren und Ausblicke genießen schon um 14.00 in Emstrur. Watt nu?

                                      Dank des ausgiebigen Frühstücks fühle ich mich immer noch angenehm bewegungsfreudig, also frage ich erst einmal nach der (seit längerem auf safetravel.is als sehr schwierig ausgerufenen) tricky Furt am Bláfjallakvísl und bekomme die Auskunft, dass das momentan klappen sollte...

                                      Also esse ich ein Snickers, trinke Wasser und gehe weiter. Direkt kommen mir Unmengen Wanderer entgegen, so dass mir ob der Markierung und der Menschen GPS und Karte egal sein können, der Weg ist nicht zu verfehlen.

                                      Nach trotzdem schöner Natur und eindrucksvollen Wolken bin ich dann auf einmal am Bláfjallakvísl und ja, das sieht nach Fluss aus! Ich sehe zwei Leute, die anscheinend selbst nicht gefurtet sind, das Ganze aber wohl schon länger betrachten und frage einfach mal um Rat.
                                      Ihren Tipp befolgend nehme ich eine Stelle oberhalb und furte durch Mitte-Oberschenkel-tiefes Wasser, das ordentlich Strömung hat. Am anderen Ufer gebe ich einem Paar, dass in meine Richtung furten will noch den Tipp weiter und sehe sie dann auf der anderen Seite jubeln, schön!

                                      Dann bin ich kurz darauf schon an Hvanngill vorbei und verliere leider an der letzten Furt mein letztes Pflaster an den mittlerweile aufgegangenen Brandblasen, blöd. Dafür bin ich dann sehr bald am Zeltplatz angekommen; hätte nicht gedacht, dass das heute noch so entspannt klappt.

                                      Als ich meinen Zeltplatz bezahlen will geht’s dann gar nicht mal sooo schnell, weil eine junge Frau, die gestürzt ist, verarztet werden muss. Als ich dran bin bitte ich um Pflaster (das ich im geöffneten 1.Hilfe-Kasten gesehen habe) für meinen Fuß. Die Wunde will erst gesehen werden, erntet dann jedoch genug Respekt für alles Pflaster, das ich brauche.

                                      Danach Zelt aufbauen, Abend essen und relativ schnell in’s Bett nach diesem überaus schöne Wandertag. Hoffentlich wird’s morgen Richtung LML wieder so schön

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                                        Erfahren
                                        • 04.08.2008
                                        • 147
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                                        #20
                                        AW: [IS] Odyssee im Süden, antesten im Westen

                                        Das ist doch mal was. Nurtext (frühdeutsch "Bleiwüste"). ICH MAG DAS. Fürs Kopfkino.
                                        Wenigstens keine sch*** Selfies mit immerwiederdenselbenNasenmittendrin.
                                        Yep.

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