[DE] Von Flensburg nach Oberstdorf oder einmal längs durch Deutschland

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  • motion
    Fuchs
    • 23.01.2006
    • 1518
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    AW: [DE] Von Flensburg nach Oberstdorf oder einmal längs durch Deutschland

    Tag 5:
    Von Vossheide nach Affoldern
    Länge: 117 km
    Fahrzeit: 7:06 Stunden
    Höhenmeter: 1450 m
    Route: https://www.komoot.de/tour/38938773

    Heute sind so einige schöne Dinge am Wegesrand zu finden. Außerdem wird es hügeliger und somit starte ich doch recht zeitig zu meiner heutigen Runde. Die Etappe ist um einiges kürzer als die letzten Tage aber immer noch mehr als genug. Der frühe Start und Bach am Rand bedeutet zugleich das ich das Zelt mal wieder klatschnass einpacken muss. Naja es ist tolles Wetter und zeitig genug am Zeltplatz angekommen trocknet es auch wieder schnell.



    Herrlicher Start am Morgen. Heute stehen einige schöne Ecken auf dem Programm, wie Externsteine, Teutoburger Wald, Ederseetalsperre usw.

    https://dai.ly/x1829uk

    Bisher kannte ich die Externsteine nicht. In oben verlinkten Video hatte ich sie mal gesehen und bin auf Suche gegangen, da ich sie noch nicht aus der Sächsischen Schweiz kannte. Ich war damals überrascht das es noch einen Fleck gibt und so nahm ich mir vor da mal vorbei zu radeln. Und heute war es dann soweit. Durch den früher Start hatte ich die Externsteine obwohl Ferienzeit und schönes Wetter ist für mich alleine. Was nen Traum.













    Ach ja ein sehr schönes Flecken Erde, was mir bis dato eben bis auf das Musikvideo völlig unbekannt war.



    Noch eine schöne Aussicht bevor es nicht ganz so toll wurde. Irgendwie hatte ich bei der Planung übersehen, das ich ab Buke bis Diemelstadt eine völlig spaßbefreite dämliche Bundesstraße eingeplant hatte. Lust auf umplanen hatte ich irgendwie nicht, es war heiß, somit hieß das Motto Augen zu und durch. Wer es nachfahren sollte, sollte hier unbedingt das Teilstück ändern.



    Ab dem Twistesee wurde es schlagartig wieder besser. Kaum am See vorbei war man wieder in der Einsamkeit und es ging aufwärts auf die nächsten Hügel. Abseits des ganzen Verkehr auf einsamen Waldwegen.



    Entspannung und Erholung pur, bis auf die Steigung.



    Brücke bei Selbach. Danach Folgt nach die Fahrt über Waldeck und eine rasante Abfahrt zum Edersee.



    Blick zurück nach Waldeck.



    Als der Edersee im Juli noch recht voll war. Es folgt wieder der Wechsel aus Einsamkeit in den Touristentrubel mit der Fahrt am Edersee entlang und dann weiter durch Edersee und entlang dem Affoldener See. Der Campingplatz ist schnell gefunden, leider gibt es hier keinen Einkaufsladen und zum Zurückfahren bin ich zu faul. Also gibt es das was noch da ist und den Rest von der Tankstelle gegenüber des Platzes. Danach gibt es noch ein Bad im Fluss der viel kälter als gedacht ist. Dafür war es dann bei der Hitze sehr erfrischend. Ein super Tag geht zu Ende. Einzig negativer Punkt war eben der falsch geplante mittlere Abschnitt.
    Die Freiheit, aufzubrechen, wohin ich will.

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    • MaxD

      Lebt im Forum
      • 28.11.2014
      • 8914
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      AW: [DE] Von Flensburg nach Oberstdorf oder einmal längs durch Deutschland

      Tag 4 und 5 bieten mir eine Menge vertraute Ansichten, viel alte Heimat. Die Externsteine bei einem solchen Wetter menschenleer vorzufinden ist wirklich ein besonderer Glücksfall!

      Was Tönning angeht, bin ich ganz bei Ditschi. Der Ort hat mehr zu bieten als Tourikulisse.

      Die strammen Etappen wirken auf mich - als Wanderer - wie ein schwindelerregender Zeitraffer. Das könnte mich auch einmal reizen! Danke für den bunten Bericht.
      ministry of silly hikes

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      • motion
        Fuchs
        • 23.01.2006
        • 1518
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        AW: [DE] Von Flensburg nach Oberstdorf oder einmal längs durch Deutschland

        Tag 6:
        Von Affoldern nach Hanau
        Länge: 154 km
        Fahrzeit: 8:38 Stunden
        Höhenmeter: 1430 m
        Route: https://www.komoot.de/tour/39064475

        Die Hälfte an Zeit und Strecke ist zurückgelegt, ab jetzt geht es im Süden den Bergen entgegen. Wenn auch nicht drüber für dieses Jahr. Es geht wie immer bei strahlendem Sonnenschein los. Fast wie Korsika letztes Jahr an dem jeden Tag, bis auf einen, bestes und heißestes Wetter herrschte.



        Jetzt geht es erstmal ins toll gelegene Bad Wildungen, um die Vorräte aufzustocken.





        Hübsches Städtchen hier oben auf dem Hügel.



        Blick zurück zum Schloss Friedrichstein in Bad Wildungen.



        Beste einsame Radelstraßen.





        Wunderbar, erst geht es durch das Wohratal und dann weiter durch das Ohmtal. Immer wieder kommt man durch kleine Örtchen, wie auch Schweinsberg eines von ihnen ist. Danach geht es durch Homberg und direkt über den Waldweg bei über 10% nach oben.



        Auch Störche suchen mittlerweile nach alternativen Bauweisen.



        Blick zurück.



        Der Anstieg hinter Homberg ist geschafft und es geht weiter auf Wirtschaftswegen.



        Sehr schöne Aussicht auf die umliegenden Orte.



        Endlich mal gediegen Mittagspause machen. Es geht weiter auf der Limesradroute weiter gen Hanau.







        Der Limes Radweg ist wunderschön. Einsame Pisten führen durch den Wald. Mal sind sie geschottert, mal geteert. Nie ist was los und ich radel meistens alleine gen Süden. Wer kann mir den genauen Ort des Limes Nachbaus nennen? Habe es vergessen aufzuschreiben . Es sollte auf jeden Fall zwischen Altenstadt und Hanau sein und finde es anhand Google nicht.

        Ein langer und vor Allem heißer Tag geht wieder zu Ende. Heute mussten mal wieder ganze 7 Liter auf Tour dran glauben. Insgesamt war es wieder ein toller Tag. Der Campingplatz am Bärensee ist zwar wunderschön gelegen, allerdings hat er mehrere doch erhebliche Nachteile. Auf einer Seite geht die Schnellstraße vorbei, auf der anderen die Autobahn. Oben drüber fliegen die Flugzeuge und auf dem Platz ist die Hölle los. Leute die ich noch nie beim Campen gesehen habe sind hier. Die einen haben den ganzen Hausstand inklusive Kühlschrank, Stereoanlage mitgebracht und machen bis 11 Uhr Disko, die anderen haben gefühlte 20 Schwimmtiere für 2 Kinder dabei. Die andere dreht am Strand eine „ich bin so toll Handy Story“ und alle in der platzeigenen Pizzeria müssen fast los lachen so komisch ist es. Der Handtaschenhund wird dabei ins Wasser geschafft und muss ängstlich zurück schwimmen. Ein verrückter Kontrast zu den letzten Tagen, denn auch bis kurz vor dem Platz war man praktisch im nirgendwo. Die Nacht war auf Grund des ganzen Lärms auch etwas unentspannt und ich freue mich schon darauf das sie bald vorbei ist und ich wieder weiterradeln kann. Der See war nach diesem heißen Tag aber einfach Klasse.

        Die Freiheit, aufzubrechen, wohin ich will.

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        • motion
          Fuchs
          • 23.01.2006
          • 1518
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: [DE] Von Flensburg nach Oberstdorf oder einmal längs durch Deutschland

          Tag 7:
          Von Hanau nach Jagsthausen
          Länge: 149 km
          Fahrzeit: 8:16 Stunden
          Höhenmeter: 1100 m
          Route: https://www.komoot.de/tour/39176770

          Nach einer nicht ganz so entspannten Nacht bin ich schon ziemlich zeitig munter. Also schnell Sachen packen und dann nichts wie weg. Den Platz wollte ich schon gestern bezahlen, durfte es allerdings nicht. Auch meine Einwände das ich morgens zeitig starte, zählten nicht. So kam es wie es kommen musste und es war alles noch versperrt. Auch hier gab es ein Sanitärschlüssel den ich zusammen mit der Anmeldung und Geld durch das Fenster steckte. Bis heute habe ich nichts mehr gehört, also sollte alles gut gegangen sein.



          So schnell wie der Trubel kam, war er auch wieder vorbei. Kaum losgefahren ging es durch das Naturschutzgebiet Erlensee nach Süden wieder in die Einsamkeit.



          In Großkrotzenburg treffe ich auf den Main und folge diesem nun die Hälfte des Tages. Im Bild zu sehen ist der Eckturm des Castells.



          Am Main ist am Morgen noch alles ruhig.



          Nach Seligenstadt kann ich leider nicht übersetzen. Die Fähre hat noch Morgenruhe. Von hier aus geht es gemütlich am Main entlang Richtung Aschaffenburg, wo ich mir ein bisschen mehr Zeit nehme.



          Schloss Johannisburg



          Es ist Markttag





          Eine Runde durch den Park Schöntal.



          Danach verlasse ich über die Willigisbrücke die Stadt und fahre weiter.



          Über Niedernberg, Großwallstadt und Obernburg geht es weiter am Main bis Mitternberg.



          Vorbei am Weingut Fürst Löwenstein.



          Blick zurück auf den Main.



          Blick auf Miltenberg. Auch wenn es bisschen abseits liegt, sieht es nach einem lohnenden Abstecher aus und so geht es den kleinen Umweg in die Stadt.





          Was für ein Highlight. Ich stelle mir vor der Künstler hätte 2016 anstatt 3 Männer 3 Frauen ausgewählt. Es wäre 2 Wochen mindestens in Dauerschleife durch alle Medien gegeistert, wie frauenverachtend es sei. Ich hab mein Spaß und fahre weitere durch den wunderschönen Ort.

          https://www.main.tv/mediathek/video/...berg-eroeffnet

          Hier noch ein kleines Video dazu.



          Der Marktplatz ist toll. Scheinbar ein auch bei asiatischen Touristen sehr beliebter Ort.



          Durch den Ort geht es wieder zurück zur Route.



          Danach verlasse ich den Main und von nun aus geht es weiter aufwärts in den Odenwald und vorbei am Kloster Amorbach.

          https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Amorbach



          Es geht ziemlich steil bei feinster Hitze nach oben. Mal wieder ist es ein toller Radweg abseits der Straße.



          Einsam geht es dem Ziel Jagsthausen entgegen.





          Vorher geht es noch am Limespark Osterburken vorbei.



          Und mal wieder eine Serpentine aufwärts gen Jagsthausen.





          In der Götzenburg in Jagsthausen sind Festspiele.

          Die Überraschung des Tages sollte ich mir noch für den Schluss aufheben. Laut meiner Planung soll sich auf der Jagstinsel Wörd ein Zeltplatz befinden. Dieser ist aber zu meiner Überraschung nicht existent. Es ist lediglich eine Wiese und ein Dixieklo vorhanden. Nach einer Info von Einheimischen kann man hier schon zelten nur habe ich keine Lust. Der nächste Platz wäre 3 km weiter nach Westen in die falsche Richtung oder ein kleines Gästezimmer suchen. Da ich Vorräte auffrischen muss und nicht hin und her fahren mag, entscheide ich mich für Option 2. Ein Gästezimmer ist dank Internet schnell gefunden. Allerdings ist es dank Hitzesommer unerträglich heiß im Dachgeschoss. Es kommt mir aber ganz gelegen da Morgen die Königsetappe der Tour ansteht und ich mir so einiges an Zeit einspare. Abends gehe ich noch in den Biergarten zum roten Schloss Essen. Es gibt Zwiebelrostbraten und verdammt war das lecker. Wenn man hier vorbei kommt sollte man unbedingt zum Essen anhalten. Es ist so gut. Durch eine Glasfront kann man den Köchen bei der Zubereitung über die Schulter schauen. Bei tropischen Temperaturen im Zimer geht es ins Bett.
          Die Freiheit, aufzubrechen, wohin ich will.

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          • motion
            Fuchs
            • 23.01.2006
            • 1518
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [DE] Von Flensburg nach Oberstdorf oder einmal längs durch Deutschland

            Tag 8:
            Von Jagsthausen nach Lauberg
            Länge: 151 km
            Fahrzeit: 10:40 Stunden
            Höhenmeter: 2590 m
            Route: https://www.komoot.de/tour/39318550

            Heute steht ein harter Tag bevor, soviel steht laut Tourenplanung fest. Da ich den ein oder anderen Tipp noch hier im Forum bzgl meiner Route bekommen hatte, wurde nochmal etwas umgeplant. Zuerst wollte ich über Ulm relativ direkt und mit einigen größeren Straßenabschnitten auf den Iller Radweg. Unter anderem dem Tipp von Iassu war es geschultet, das ich jetzt die Route weiter westlich legte, was mehr Kilometer und Höhenmeter in der gleichen Zeit zur Folge hatte. Im Nachhinein war der Umweg absolut lohnenswert, aber auf jeden Fall noch nen Tag mehr draus machen. Bei dem Höhenprofil, Hitze, starke Steigungen in Kombination mit den nicht ganz unerheblichen Kilometern muss man doch ein bissl radverrückt sein.

            Auf Grund der Hitze und der Nacht in der Pension starte ich bereits vor 6 Uhr. Der Tag wird noch lang genug und ich habe gerne noch ein bisschen Reserve. Gleich hinter Jagsthausen beginnt die erste Rampe mit 16% zum warm werden.



            Auf kleinen Straßen geht es am noch kühlen Morgen Richtung Alb.



            Am Horizont ist die Alb in noch weiter Entfernung zu erkennen. Davor muss noch einiges an Kilometern hoch und runter zurück gelegt werden.



            Heute ist Tag der Durchfahrt durch Obstplantagen, vor Allem Apfelplantagen. Sehr schön.



            Ein Schild was heute zum ständigen Begleiter wird.






            Die geplante Route zwischen Öhringen und Murrhardt ist traumhaft. Ständig wechseln sich kleine Straße, Wald- und Dorfdurchfahrten ab. Keine Menschenseele ist unterwegs und das mitten in Deutschland.



            Mitten im Wald ist der Gleichener See versteckt.





            Limesnachbau und Grundmauerreste am Wegesrand.



            Der Ebnisee zwischen Murrhardt und Welzheim.





            Der Leinecksee bei Pfahlbronn.



            Traumhaft geht es weiter Richtung Lorch und Wäschenbeuren.

            Danach geht es westlich an Göppingen vorbei, was nicht ganz so einsam ist wie die Tour bisher. Aber trotzdem ist alles im grünen Bereich.





            Am Morgen noch weit weg, jetzt bin ich kurz vorm Anstieg. Die Sonne heizt dem Tal richtig ein. Die Wärme staut sich, also geht es auf zum letzten großen Anstieg.



            Kurz nach Neidlingen beginnt der letzte große Anstieg. Und es geht mit über 10% gleich richtig nach oben. Der Schweiß läuft in Strömen. Hier ist es das einzige Mal auf den knapp 1300 km, das sich komoot bei der Auswahl der Strecke irrt. Auf dem Bild seht Ihr den letzten fahrbaren Teil in den Wald hinein. Danach hört der Teer auf und es beginnt ein steiler knapp 20% unfahrbahrer Weg den ich bis nach oben folgen soll. Am Abzweig folge ich nun nicht rechts weiter schiebend bergauf, sondern nehme den linken Weg weiter Richtung Straße. Danach ist alles gut und es gibt gemütlicher bergauf. Wie gesagt das war der einzige kleine Fehler, sonst waren alle vorgeschlagenen Verbindungen super zu fahren.



            Nachdem die Steige bewältigt ist, geht es links ab durch weite Wiesen und Waldflächen in Richtung Donnstetten. Wie so oft in den vergangenen 8 Tagen treffe ich niemanden und bin der einzige der mit dem Rad unterwegs ist. Mit dem Reiserad sowieso. Ab und an bin ich heute mal einzelnen Radgruppen begegnet. Alle waren aber ausnahmslos mit E Bike unterwegs.



            Einfach schön hier oben. Wieder eine komplett andere Landschaft als was bisher so war.



            Gegen Abend erreiche ich das Etappenziel Böhringen. Noch schnell vor Ladenschluss die letzten Einkäufe machen und weiter geht es zum Zeltplatz. Dieser ist wie immer sehr schön und absolut ruhig gelegen. Aber wer um Himmels Willen braucht hier oben einen videoüberwachten Chip und Eisentorzugang? Abends geht es noch zum Italiener ins Dorf. Die Augen sind größer als der Hunger. Ein Salatteller und Pizza ist dann doch fast zu viel. Zumindest geht es danach ziemlich voll gefuttert Richtung Zelt. Aber es war lecker. Was bleibt von diesem Tag übrig? Ein extrem spannender und heißer Tag. Die Strecke war mit den vielen auf und ab sehr anspruchsvoll und ungleichmäßig zu fahren. Auch die starken Steigungen haben ihr übriges dazu beigetragen Bei mehr Zeit auf jeden Fall den ein oder anderen Umweg noch machen und 2 Tage draus machen. Ansonsten ist es an einem Tag eher was für Liebhaber der Fahrradleidenschaft.
            Die Freiheit, aufzubrechen, wohin ich will.

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            • motion
              Fuchs
              • 23.01.2006
              • 1518
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [DE] Von Flensburg nach Oberstdorf oder einmal längs durch Deutschland

              Tag 9:
              Von Lauberg nach Aitrach
              Länge: 116 km
              Fahrzeit: 6:20 Stunden
              Höhenmeter: 930 m
              Route: https://www.komoot.de/tour/39432831

              So die letzte große Tagestour steht an. Heute kann ich es etwas entspannter angehen lassen. Es ist nicht mehr so weit und auch die Höhenmeter halten sind mal wieder nur im dreistelligen Bereich. Quasi ein Tag der Entspannung.



              Am Morgen geht es mal wieder komplett einsam über den ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen. Perfekter Start. Leider habe ich es nicht auf dem Schirm den kurzen Abstecher Gruorn, einen geschleiften Ort auf dem Übungsplatz, zu machen. Also unbedingt den kurzen Umweg machen: https://de.wikipedia.org/wiki/Gruorn

              Nach Münsingen treffe ich in Buttenhausen auf die Große Lauter und folge dieser nun durchs Große Lautertal. Ich hatte ja gelant durch das Kleine zu fahren und durch den Tipp von iassu ist es das Große. Ich kenne zwar meine ursprünglich geplante Route nicht, aber diese hier war einfach wunderbar zum Ausklang einer tollen Deutschlandtour.









              Knappe 30 km folge ich der Lauter bis sie schließlich bei Lauterach in die Donau mündet. Wie schon geschrieben war es einfach nur schön. Viele kleine Häuser, eine Mischung aus Teer und Schotterwegen und keine Menschenseele unterwegs. Darüber hinaus ist es sehr beliebt zum Kanuwandern, auch wenn rein optisch gesehen wohl momentan ein bisschen wenig Wasser dafür war.



              Bis Laupheim liefere ich mir ein kleines Wettrennen um nicht ins Gewitter zu kommen. Die Strecke führt über Munderkingen und Rottenacker eben Richtung Laupheim, wo ich erstmal Mittagspause mache. Da es mein Außendienst Gebiet ist in dem ich radel, vergesse ich irgendwie Fotos zu machen. Man kennt fast jede Ecke bis eben Oberstdorf.



              An der Rot habe ich dann das Rennen gegen das Gewitter verloren. Eine Bushaltestelle gibt Schutz und lädt zum Verweilen ein. Auch durch das Tal an der Rot führt eine nette Route mit dem Rad. Kurz vor Aitrach verlasse ich diese um dann über Tannheim nach Aitrach zu fahren.



              Bei Mooshausen treffe ich das erste Mal auf die Iller, der ich jetzt fortan folgen werde.

              Auch heute war wieder ein toller Tag, der zwar am Ende viele bekannte Ecken hatte, aber gerade durch den ersten Teil wunderschön war. Der Campingplatz ist ungewohnt groß und voll besetzt. Am Abend ziehen dann neue Gewitter und Regen auf. Aber nachdem ich mal wieder so viel Glück hatte in Deutschland mit dem Wetter wollen wir uns gar nicht beschweren. Morgen stehen die letzten Kilometer an und ich bin schon gespannt wie der Iller Radweg wird.
              Die Freiheit, aufzubrechen, wohin ich will.

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              • bluesaturn
                Fuchs
                • 11.01.2017
                • 1012
                • Privat

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                #27
                AW: [DE] Von Flensburg nach Oberstdorf oder einmal längs durch Deutschland

                Ich dachte, ich haette hier etwas geschrieben? Jetzt ist es nicht mehr da.
                Dein Bericht ist gut geschrieben, danke fuers Mitnehmen.

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                • motion
                  Fuchs
                  • 23.01.2006
                  • 1518
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [DE] Von Flensburg nach Oberstdorf oder einmal längs durch Deutschland

                  Tag 10:
                  Von Aitrach nach Oberstdorf
                  Länge: 87,1 km
                  Fahrzeit: 5:06 Stunden
                  Höhenmeter: 640 m
                  Route: https://www.komoot.de/tour/39515477

                  Heute ist der letzte Tag meiner großen Deutschland Reise. Eine sehr abwechslungsreiche und sonnige Tour geht zu Ende. Leider habe ich heute nicht so viel Glück und es regnet. Alles ist wolkenverhangen und so wird aus meinem Plan nichts mit in dem „in die Berge“ fahren. Da ich sich ja fast jeden Tag sehe, kann ich sie mir ja wenigstens vorstellen.



                  Kurz hinter Aitrach bei Ferthofen geht es gleich recht stark nach oben, wovon man aber einen tollen Blick über die Iller hat.



                  Danach geht es wieder runter nach Illerbeuren mit einem schönen Blick auf die Illermühle.



                  Danach geht es wieder aufwärts und über kleine Straßen nach Maria Steinbach.



                  Hier können auch die Ziegen königlich Leben.



                  Es geht wieder abwärts zum kleinen Weiler Neumühle, nur um danach wieder stark anzusteigen.



                  Bei Altusried hat man das erste Mal einen ersten mehr oder weniger guten Ausblick auf die Berge. Leider regnet es nach wie vor mal mehr oder weniger stark, so das es wolkenverhangen bleibt.



                  Blick zurück über die Iller.





                  Weiter geht es auf dem Illerradweg Richtung Kempten.



                  Bald danach erreiche ich Kempten. Da es quasi kurz vor der Haustüre liegt, halte ich mich nicht lange auf und fahre an der Sankt Mang Kirche vorbei. Kempten hat natürlich noch viel mehr zu bieten, was sich lohnt auch noch anzuschauen.



                  Natürlich muss ich in Kempten unbedingt noch im Brettspielgeschäft vorbei radeln, um auch meine Brettspielreise zu beenden.



                  Nach Kempten geht es recht zügig raus aus der Stadt. Ein Stück weit geht es noch an der Iller entlang. Ab Rauns ist der Iller Radweg leider für ein ganzes Stück gesperrt. Aber es ist nicht weiter schlimm, denn es geht auf denen für das Allgäu typische kleinen Straßen mit ihren kleinen Weilern weiter.



                  Kurz vor Immenstadt geht es wieder zurück an die Iller. Um die Iller Hochwasser etwas abzumildern, schafft man immer mehr Nebenarme und Überschwemmungsflächen.



                  Besser werden die Blicke heute leider nicht.





                  Ein Biber hat ganze Arbeit geleistet.



                  Zwischen Sonthofen und Fischen.



                  Es ist vollbracht. Ankunft in Oberstdorf.


                  Fazit:

                  Planung/Strecke: Bis auf eine kleine unfahrbare Stelle, war alles wunderbar zu fahren. Große Teile der Tour verliefen über tolle kleine, Straßen, Feldwege und Waldwegen. Wenige Änderungen würde ich machen, die allesamt in den Einzelnen Etappen stehen. Da es jetzt keine bekannte Radtour ist, ist die entsprechende Radreisedichte bei null. Außer eben an bekannten Teilabschnitten wie den Nordseeküstenradweg. Ansonsten muss man sich darauf einstellen ziemlich einsam unterwegs zu sein und auch auf den Campingplätzen der einzige Radler zu sein. Alles in Allem bin ich ziemlich glücklich mit meiner Planung. Es hat sich auch gezeigt, wie wunderbar man durch Deutschland kommt, in dem man etwas abseits der Hauptwege fährt. Wie nach jeder Tour nehme ich mir auch für die nächste vor, den Kilometerschnitt pro Tag wenigstens in Richtung 100 zu senken.

                  Was bleibt?

                  Ich hatte einigen Kontakt zu netten Leuten. Gerade durch die Hitze habe ich eigentlich jeden Tag bei fremden Leuten mal gefragt ob sie mir die Wasserflaschen mit Leitungswasser auffüllen könnten. Für niemand war es ein Problem und nach einem kurzen Gespräch ging es weiter.

                  Ich fand die Tour unter anderem mal interessant, um ein Antwort auf die Frage zu finden was Deutschland ist? Ehrlich gesagt, nach der Tour habe ich noch weniger eine Antwort wie vorher. Es ist extrem abwechslungsreich und vielfältig. Fachwerkhäuser, Klinkerhäuser mit Reetdach oder auch ohne, Holzhäuser uvm.. Dazu sehr unterschiedliche Landschaften auf relativ kleinem Raum. Sicherlich nicht so mit Highlights gespickt wie letztes Jahr Korsika. Aber trotzdem hat man vom Wattenmeer, großen offenen Landwirtschaftflächen, Wäldern, Hügel- und Seenlandschaften, Bergen, Mittelgebirgen jede Menge zu bestaunen und das eben sehr konzentriert auf eine kleine Fläche. Noch dazu kann man sich kulturell und historisch jeden Tag in vielen Orten belesen und die Zeit dafür ins nahezu grenzenlose ausdehnen. Die Leute sind unterschiedlich, die Mundart auch, Essen gibt es in jeder Region anderes, im Norden gibt es Alster im Süden muss man Radler bestellen. Ich finde das alles toll und ich mag das bunte Bild. Ich mag keinen Einheitsbrei und genau diese Vielfalt sollte jede Region behalten.

                  ENDE
                  Zuletzt geändert von motion; 27.01.2019, 22:16.
                  Die Freiheit, aufzubrechen, wohin ich will.

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                  • lina
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                    #29
                    AW: [DE] Von Flensburg nach Oberstdorf oder einmal längs durch Deutschland

                    Vielen Dank für Deine Reisebeschreibung, Deutschland Nord-Süd habe ich auch schon länger vor (die Karte liegt schon ausgedruckt im Regal, ich muss jetzt nur noch Zeit freischaufeln :-)). Vor allem auch außerhalb der üblichen Radfernwege ist es wirklich sehr schön, das ist meine liebste Art des Radreisens.

                    Jetzt könntest Du noch Deutschland quer radeln, oder diagonal, oder drumherum … Und eigentlich nicht "oder", sondern "und" :-)
                    Zuletzt geändert von lina; 27.01.2019, 22:32.

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                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [DE] Von Flensburg nach Oberstdorf oder einmal längs durch Deutschland

                      Zitat von lina Beitrag anzeigen
                      Vielen Dank für Deine Reisebeschreibung, Deutschland Nord-Süd habe ich auch schon länger vor (die Karte liegt schon ausgedruckt im Regal, ich muss jetzt nur noch Zeit freischaufeln :-)). Vor allem auch außerhalb der üblichen Radfernwege ist es wirklich sehr schön, das ist meine liebste Art des Radreisens.

                      Jetzt könntest Du noch Deutschland quer radeln, oder diagonal, oder drumherum … Und eigentlich nicht "oder", sondern "und" :-)
                      Bringe mich nicht auf dumme Ideen. So Lörrach - Usedom wäre doch was. Oder Saarland Lausitz. Naja es gibt ja noch ein paar Jahre. Ostdeutschland habe ich mittlerweile bis auf das Erzgebirge schon umrundet. Dieses Jahr will ich auf jeden Fall wieder nach Frankreich.
                      Die Freiheit, aufzubrechen, wohin ich will.

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                        #31
                        AW: [DE] Von Flensburg nach Oberstdorf oder einmal längs durch Deutschland

                        Bin jetzt dazu gekommen deinen Bericht zu lesen.
                        Da hast du uns eine schöne Übersicht über die verschiedenen Landschaften in Deutschland geschenkt.
                        Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                          #32
                          AW: [DE] Von Flensburg nach Oberstdorf oder einmal längs durch Deutschland

                          Vielen Dank für's Teilhaben lassen. Sehr schöne Bilder! So eine Route längs durch Deutschland steht auch auf meine Wunschliste.

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