Hallo Leute,
Weihnachten ist ja die perfekte Zeit, mal übers Fasten auf Tour und im Alltag zu sprechen, und zwar liegt mein Interesse eng begrenzt auf einer speziellen Form des Fastens, nämlich dem Intervallfasten "16:8". Das ist auch die Form des Fastens, die Sportlern empfohlen wird. Kraftsportler sollen sogar einen ganzen Kult pflegen, der das Intervallfasten mit umfasst.
Alle anderen Formen des Fastens, also der ganze Tage- bis wochenlange ununterbrochene Nahrungsverzicht, halte ich für anstrengende, lange Touren für zu extrem, weswegen ich das hier nicht so gerne mitdiskutieren würde.
In den letzten Monaten kam das Thema Fasten auf den ODS immer wieder mal zur Sprache (zB hier ff. und hier), und der hier verlinkte Film hat mich dazu gebracht, es auch mal zu probieren.
Interessant fand ich zB Intihuitanas Darstellung: "Allgemein ist mein Rhytmus mittlerweile so dass ich tagsüber nicht oder kaum esse und dafür dann alles in einer Mahlzeit am Abend. Auch bei längeren Touren." Ok, er macht Wüstentouren (in der Ebene?), aber da es mich auch gerade in die Tropen zieht, würde das passen.
Ich bin nicht dick, mich haben nur die versprochenen gesundheitlichen Vorteile motiviert, es zu probieren. Besonders der Schutz vor Typ II‐Diabetes war mir wichtig, da ich bei meinem hohen Schokoladen- und Zuckerkonsum schon seit Jahren befürchtete, Diabetis zu bekommen. Darüber hinaus ist es auf Tour auch von praktischen Vorteil, sich nur einmal am Tag mit Essenzubereitung beschäftigen zu müssen.
Die gesundheitlichen Vorteile sind durch Langzeit-Tierversuche und auch Messungen an Menschen ganz überzeugend belegt.
Nachgewiesene Wirkungen des Fastens sind hier aufgelistet:
Gehirn:
Verbesserte kognitive Funktion
Erhöhte neurotrophische Faktoren
Erhöhte Stressbelastbarkeit
Verminderte Entzündung
Herz:
Verminderte Ruhepuls
Verminderter Blutdruck
Erhöhte Stressbelastbarkeit
Fettzellen:
Lipolyse
Vermindertes Leptin
Erhöhtes Adiponectin
Verminderte Entzündung
Muskel:
Erhöhte Insulinsensitivität
Gesteigerte Effektivität
Verminderte Entzündung
Darm:
Verminderte Entzündung
Verminderte Energieaufnahme
Verminderte Zellproliferation
Leber:
Erhöhte Insulinsensitivität
Produktion von Ketonkörpern
Verminderte IGF‐1 Level
Blut:
Vermindertes Insulin, IGF‐1 und Leptin
Vermehrte Ketonkörper, Adiponectin und
Ghrelin
Dazu ist in Tierversuchen eine zT drastische Verlängerung des Lebens beobachtet worden. Hier wird vieles zusammengefasst dargestellt. Die 16:8-Variante wurde dabei seltener untersucht, aber auch hier gibt es positive Ergebnisse (18:6-Ergebnisse). Dabei wurde die gesamte Nahrungsaufnahme im Vergleich zur Kontrollgruppe NICHT gesenkt, sondern nur auf den Effekt des veränderten Ess-Rhythmus geschaut!
So weit die Theorie. Ich selber habe vor 2 Monaten mit dem 16:8-Teilfasten begonnen, wobei ich schnell den Zeitraum der Nahrungsaufnahme von anfangs 8 auf jetzt idR 4 - 6 Stunden reduziert habe. Ich esse so etwa von 10, 11 Uhr bis 14 oder 15 Uhr. 17 - 20 Uhr mache ich werktags Sport (dh, ich gehe körperlich arbeiten ). Nach dem Job bin ich geschafft und kann gut ohne etwas zu essen den Abend verbringen. Hungergefühl verspüre ich nicht, höchstens etwas Appetit, den man dann halt unter Kontrolle halten muss.
Die Nahrungsmenge probiere ich nicht einzuschränken, ich will ja nicht vom Fleisch fallen. Außerdem gibts 250g Quark täglich. Schokolade ist es jetzt etwas weniger, ist ja nicht mehr so viel Zeit da zum einschaufeln.
An den Wochenenden sündige ich meistens, da esse ich dann so wie von früher gewohnt Morgens, Mittags, Abends und zwischendurch.
Schon nach 2 Wochen hatten sich erste positive Veränderungen eingestellt. Die Gelenke, die mir vorher zunehmend schmerzten, fühlen sich jetzt an wie geölt (besonders Knie, Hüfte). Der Schmerz ist weg, ich bewege mich wieder wie ein 20-jähriger (ok, leichte Übertreibung, aber ich würde gerne wissen, ob mir meine Sibirienwanderung vom Sommer jetzt noch genau so schwer fallen würde).
Dann ist ein allgemeines, schwer beschreibbares andauerndes Stressgefühl weg, dass wahrscheinlich von der dauernden Beladung des Körpers mit Nahrung (und ständiger Insulinausschüttung) ausgelöst war.
Dann kann ich mich jetzt wieder viel besser konzentrieren und Projekte durchziehen. Die Aufmerksamkeit hat sich gebessert. Insgesamt ein viel besseres Körpergefühl.
Als negative Nebenwirkungen stelle ich leichter kalte Finger und Füße fest, und ein eigenartiger Geruch, der im Atem zu liegen scheint. Hat wahrscheinlich was mit der Fettverbrennung zu tun. Das Gewicht lag vor dem Fasten bei 79kg und jetzt relativ stabil bei 75kg (bei 184cm). Muss ich aber ganz schön viel Einschaufeln in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit. Der Magen ist dann wirklich ziemlich voll.
Ich hätte vorher nicht geglaubt, dass solche Ernährungsumstellung so drastische positive Wirkungen haben kann.
Dennoch bleiben mir Fragen, für die ich noch keine Antworten gefunden habe. Zum Beispiel die Frage nach dem Eiweiß-Abbau. Ich möchte ja eher mehr als weniger Muskelmasse haben, bin da nicht allzu üppig bestückt. Und wie sich das ständige Sündigen am Wochenende auf das Gesamtergebnis auswirkt. Und ob es Leute gibt, die das wirklich schon über Jahre durchgezogen haben und was die für Erfahrungen damit haben. Gibt es negative Langzeit-Nebenwirkungen? Macht Intihuitana das nur auf Tour (also das nur noch zu Abend essen) oder auch im Alltag? Zu den Kult-Sportlern habe ich auch noch nichts gefunden. Essen die vor oder nach dem Sport? Wann das Eiweiß? usw. ....
Weihnachten ist ja die perfekte Zeit, mal übers Fasten auf Tour und im Alltag zu sprechen, und zwar liegt mein Interesse eng begrenzt auf einer speziellen Form des Fastens, nämlich dem Intervallfasten "16:8". Das ist auch die Form des Fastens, die Sportlern empfohlen wird. Kraftsportler sollen sogar einen ganzen Kult pflegen, der das Intervallfasten mit umfasst.
Alle anderen Formen des Fastens, also der ganze Tage- bis wochenlange ununterbrochene Nahrungsverzicht, halte ich für anstrengende, lange Touren für zu extrem, weswegen ich das hier nicht so gerne mitdiskutieren würde.
In den letzten Monaten kam das Thema Fasten auf den ODS immer wieder mal zur Sprache (zB hier ff. und hier), und der hier verlinkte Film hat mich dazu gebracht, es auch mal zu probieren.
Interessant fand ich zB Intihuitanas Darstellung: "Allgemein ist mein Rhytmus mittlerweile so dass ich tagsüber nicht oder kaum esse und dafür dann alles in einer Mahlzeit am Abend. Auch bei längeren Touren." Ok, er macht Wüstentouren (in der Ebene?), aber da es mich auch gerade in die Tropen zieht, würde das passen.
Ich bin nicht dick, mich haben nur die versprochenen gesundheitlichen Vorteile motiviert, es zu probieren. Besonders der Schutz vor Typ II‐Diabetes war mir wichtig, da ich bei meinem hohen Schokoladen- und Zuckerkonsum schon seit Jahren befürchtete, Diabetis zu bekommen. Darüber hinaus ist es auf Tour auch von praktischen Vorteil, sich nur einmal am Tag mit Essenzubereitung beschäftigen zu müssen.
Die gesundheitlichen Vorteile sind durch Langzeit-Tierversuche und auch Messungen an Menschen ganz überzeugend belegt.
Nachgewiesene Wirkungen des Fastens sind hier aufgelistet:
Gehirn:
Verbesserte kognitive Funktion
Erhöhte neurotrophische Faktoren
Erhöhte Stressbelastbarkeit
Verminderte Entzündung
Herz:
Verminderte Ruhepuls
Verminderter Blutdruck
Erhöhte Stressbelastbarkeit
Fettzellen:
Lipolyse
Vermindertes Leptin
Erhöhtes Adiponectin
Verminderte Entzündung
Muskel:
Erhöhte Insulinsensitivität
Gesteigerte Effektivität
Verminderte Entzündung
Darm:
Verminderte Entzündung
Verminderte Energieaufnahme
Verminderte Zellproliferation
Leber:
Erhöhte Insulinsensitivität
Produktion von Ketonkörpern
Verminderte IGF‐1 Level
Blut:
Vermindertes Insulin, IGF‐1 und Leptin
Vermehrte Ketonkörper, Adiponectin und
Ghrelin
Dazu ist in Tierversuchen eine zT drastische Verlängerung des Lebens beobachtet worden. Hier wird vieles zusammengefasst dargestellt. Die 16:8-Variante wurde dabei seltener untersucht, aber auch hier gibt es positive Ergebnisse (18:6-Ergebnisse). Dabei wurde die gesamte Nahrungsaufnahme im Vergleich zur Kontrollgruppe NICHT gesenkt, sondern nur auf den Effekt des veränderten Ess-Rhythmus geschaut!
So weit die Theorie. Ich selber habe vor 2 Monaten mit dem 16:8-Teilfasten begonnen, wobei ich schnell den Zeitraum der Nahrungsaufnahme von anfangs 8 auf jetzt idR 4 - 6 Stunden reduziert habe. Ich esse so etwa von 10, 11 Uhr bis 14 oder 15 Uhr. 17 - 20 Uhr mache ich werktags Sport (dh, ich gehe körperlich arbeiten ). Nach dem Job bin ich geschafft und kann gut ohne etwas zu essen den Abend verbringen. Hungergefühl verspüre ich nicht, höchstens etwas Appetit, den man dann halt unter Kontrolle halten muss.
Die Nahrungsmenge probiere ich nicht einzuschränken, ich will ja nicht vom Fleisch fallen. Außerdem gibts 250g Quark täglich. Schokolade ist es jetzt etwas weniger, ist ja nicht mehr so viel Zeit da zum einschaufeln.
An den Wochenenden sündige ich meistens, da esse ich dann so wie von früher gewohnt Morgens, Mittags, Abends und zwischendurch.
Schon nach 2 Wochen hatten sich erste positive Veränderungen eingestellt. Die Gelenke, die mir vorher zunehmend schmerzten, fühlen sich jetzt an wie geölt (besonders Knie, Hüfte). Der Schmerz ist weg, ich bewege mich wieder wie ein 20-jähriger (ok, leichte Übertreibung, aber ich würde gerne wissen, ob mir meine Sibirienwanderung vom Sommer jetzt noch genau so schwer fallen würde).
Dann ist ein allgemeines, schwer beschreibbares andauerndes Stressgefühl weg, dass wahrscheinlich von der dauernden Beladung des Körpers mit Nahrung (und ständiger Insulinausschüttung) ausgelöst war.
Dann kann ich mich jetzt wieder viel besser konzentrieren und Projekte durchziehen. Die Aufmerksamkeit hat sich gebessert. Insgesamt ein viel besseres Körpergefühl.
Als negative Nebenwirkungen stelle ich leichter kalte Finger und Füße fest, und ein eigenartiger Geruch, der im Atem zu liegen scheint. Hat wahrscheinlich was mit der Fettverbrennung zu tun. Das Gewicht lag vor dem Fasten bei 79kg und jetzt relativ stabil bei 75kg (bei 184cm). Muss ich aber ganz schön viel Einschaufeln in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit. Der Magen ist dann wirklich ziemlich voll.
Ich hätte vorher nicht geglaubt, dass solche Ernährungsumstellung so drastische positive Wirkungen haben kann.
Dennoch bleiben mir Fragen, für die ich noch keine Antworten gefunden habe. Zum Beispiel die Frage nach dem Eiweiß-Abbau. Ich möchte ja eher mehr als weniger Muskelmasse haben, bin da nicht allzu üppig bestückt. Und wie sich das ständige Sündigen am Wochenende auf das Gesamtergebnis auswirkt. Und ob es Leute gibt, die das wirklich schon über Jahre durchgezogen haben und was die für Erfahrungen damit haben. Gibt es negative Langzeit-Nebenwirkungen? Macht Intihuitana das nur auf Tour (also das nur noch zu Abend essen) oder auch im Alltag? Zu den Kult-Sportlern habe ich auch noch nichts gefunden. Essen die vor oder nach dem Sport? Wann das Eiweiß? usw. ....
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