AW: [GL] "DON'T take the bridge!" Der Arctic Circle Trail + Ilulissat Grönland 2
#075
Der Weg führte uns durch dieses erstaunlich grüne Flusstal, wobei häufiger morastige Wegstücke absolviert werden wollten. Die Windstille und die auf uns scheineinde Sonne, sorgten recht schnell dafür, dass wir alsbald in T-Shirts durch die grönländische Wildnis wanderten. Zwar immernoch mit Mosquitonetz, aber wenigstens etwas.
#076
Nach etwa zwei Stunden erreichten wir diesen, bei näherer Betrachtung, recht großen See. Da das Ufer mitunter kleine Strände bot, pausierten wir erneut ein wenig ausgiebiger und ließen uns das köstliche Seewasser schmecken. Eine echte Wohltat, sowohl geschmacklich als auch im Hinblick auf die Temperatur. Glücklicherweise kam am See auch ein leichter Wind auf, so dass wir uns zumindest kurzzeitig unserer Netze entledigen konnten. Diese Möglichkeit intensivierte das Pausenvergnügen sehr erheblich. Da aber "auch die schönste Pause mal ein Ende hat" (eine unserer Phrasen, die uns auf dem gesamten Trail verfolgten), stapften wir erneut über einen teilweise knöcheltief matschigen Pfad, der uns im weiteren Verlauf zu einem letzten Anstieg führte. Nach diesem sollten wir, nach einer weiteren Stunde Fußmarsch, die letzte Hütte auf dem Arctic Circle Trail erreichen. Unterdessen passierten wir einige wunderbare Zeltgelegenheiten, die wir allerdings links liegen ließen. Da wir am kommenden Tag grundsätzlich den Plan verfolgten, die restlichen 22,5 Kilometer, von der Hütte ausgehend, bis nach Sisimiut zu laufen, kam ein Stop vor der Hütte nicht in Frage. Während wir den letzten, ernstzunehmenden, Anstieg des Tages in Angriff nahmen, lief uns ein Wanderer entgegen. Dieser erfragte, ob wir auf unserem Weg möglicherweise eine geeignete Zeltstelle gefunden hätten. Wir beschrieben ihm kurz die von uns gefundenen Plätze und folgten weiter dem Aufstieg. Als wir die Hochebene erreichten und einen Blick zurück warfen, sahen wir besagten Wanderer an der beschriebenen Stelle sein Zelt errichten. Kurzzeitig keimte etwas Neid in uns auf, da ein Plätzchen direkt am Seeufer ziemlichen Luxus versprach. Vom kurzen Weg des Wasser holens, über den wundervollen Ausblick bis hin zur beruhigenden Geräuschkulisse.
#077
Der Blick zurück auf den unbenannten See, an dem wir rasteten und an dem der Wanderer sein Zelt aufschlug. Der beschriebene Platz befand sich direkt auf der kleinen Landzunge, die ziemlich in der Bildmitte in den See hinein ragt. Dort morgens seinen Kaffee zu genießen, bedeutet in meinen Augen absoluter Luxus, völlige Entpannung und vollendeter Genuss! Auch dieser See und die entgangene Übernachtung lässt uns immer wieder darüber nachdenken, den Trail möglicherweise ein zweites Mal zu laufen. Sicher nicht in diesem Jahr (2019), aber wer weiß.
#078
Der Blick in die andere Richtung auf den Fjord Kangerluarsuk Tulleq. Hier sahen wir die ersten Vorboten der Zivilisation, da am Ufer des Fjords eine Vielzahl von Häuschen auftauchten, die wohl von den Einwohnern Sisimiuts als Wochenendhäuser genutzt werden. Die rote Hütte direkt an der Spitze des Fjords dient übrigens unter anderem auch als Wandererunterkunft (hauptsächlich aber als Jagdhütte), allerdings taucht sie in Beschreibungen nur selten auf. Dafür liegt sie ein wenig zu weit abseits des markierten Weges und, viel interessanter, man müsste gute 150m absteigen und am nächsten Tag auch wieder erklimmen. Da unser Reiseführer aber eine weitere Hütte direkt am Trail versprach, ließen wir die andere Hütte rechts liegen. Kein sonderlicher kluger Entschluss, wie sich im Verlauf des Abends heraus stellen sollte. Dies lag in diesem Einzelfall allerdings mal nicht am Buch, sondern an den Menschen, die wir trafen. Ein Abstieg zur Fjordkante wäre rückblickend eine Wohltat gewesen, im Vergleich dessen, was uns an der empfohlenen Hütte erwartete.
Die letzten Kilometer bis zur Hütte zogen sich, anders als in unserem besagten Buch beschrieben, keineswegs sonderlich in die Länge. Ganz im Gegenteil, wir genossen das wesentlich einfachere Wandern auf der recht trockenen Hochebene. Da auch kaum Kriechweiden den Pfad säumten, kamen wir uns fast vor wie im Wandererhimmel. Kein Matsch, der die Schuhe festhält und auch kein Gestrüpp, dass nach den Wanderstöcken greift. Entsprechend kamen wir gut voran. Auf dem letzten Kilometer erkannten wir aber, was dieses Vergnügen für die Wasserversorgung an der Hütte bedeutete: recht weite Wege, um das kostbare Naß zum Zelt zu transportieren. Wir legten fest, dass sich mit diesem Problem unsere Zukunfts-Ichs auseinandersetzen sollten, für den Moment genossen wir das Wandern auf der Hochebene.
#075
Der Weg führte uns durch dieses erstaunlich grüne Flusstal, wobei häufiger morastige Wegstücke absolviert werden wollten. Die Windstille und die auf uns scheineinde Sonne, sorgten recht schnell dafür, dass wir alsbald in T-Shirts durch die grönländische Wildnis wanderten. Zwar immernoch mit Mosquitonetz, aber wenigstens etwas.
#076
Nach etwa zwei Stunden erreichten wir diesen, bei näherer Betrachtung, recht großen See. Da das Ufer mitunter kleine Strände bot, pausierten wir erneut ein wenig ausgiebiger und ließen uns das köstliche Seewasser schmecken. Eine echte Wohltat, sowohl geschmacklich als auch im Hinblick auf die Temperatur. Glücklicherweise kam am See auch ein leichter Wind auf, so dass wir uns zumindest kurzzeitig unserer Netze entledigen konnten. Diese Möglichkeit intensivierte das Pausenvergnügen sehr erheblich. Da aber "auch die schönste Pause mal ein Ende hat" (eine unserer Phrasen, die uns auf dem gesamten Trail verfolgten), stapften wir erneut über einen teilweise knöcheltief matschigen Pfad, der uns im weiteren Verlauf zu einem letzten Anstieg führte. Nach diesem sollten wir, nach einer weiteren Stunde Fußmarsch, die letzte Hütte auf dem Arctic Circle Trail erreichen. Unterdessen passierten wir einige wunderbare Zeltgelegenheiten, die wir allerdings links liegen ließen. Da wir am kommenden Tag grundsätzlich den Plan verfolgten, die restlichen 22,5 Kilometer, von der Hütte ausgehend, bis nach Sisimiut zu laufen, kam ein Stop vor der Hütte nicht in Frage. Während wir den letzten, ernstzunehmenden, Anstieg des Tages in Angriff nahmen, lief uns ein Wanderer entgegen. Dieser erfragte, ob wir auf unserem Weg möglicherweise eine geeignete Zeltstelle gefunden hätten. Wir beschrieben ihm kurz die von uns gefundenen Plätze und folgten weiter dem Aufstieg. Als wir die Hochebene erreichten und einen Blick zurück warfen, sahen wir besagten Wanderer an der beschriebenen Stelle sein Zelt errichten. Kurzzeitig keimte etwas Neid in uns auf, da ein Plätzchen direkt am Seeufer ziemlichen Luxus versprach. Vom kurzen Weg des Wasser holens, über den wundervollen Ausblick bis hin zur beruhigenden Geräuschkulisse.
#077
Der Blick zurück auf den unbenannten See, an dem wir rasteten und an dem der Wanderer sein Zelt aufschlug. Der beschriebene Platz befand sich direkt auf der kleinen Landzunge, die ziemlich in der Bildmitte in den See hinein ragt. Dort morgens seinen Kaffee zu genießen, bedeutet in meinen Augen absoluter Luxus, völlige Entpannung und vollendeter Genuss! Auch dieser See und die entgangene Übernachtung lässt uns immer wieder darüber nachdenken, den Trail möglicherweise ein zweites Mal zu laufen. Sicher nicht in diesem Jahr (2019), aber wer weiß.
#078
Der Blick in die andere Richtung auf den Fjord Kangerluarsuk Tulleq. Hier sahen wir die ersten Vorboten der Zivilisation, da am Ufer des Fjords eine Vielzahl von Häuschen auftauchten, die wohl von den Einwohnern Sisimiuts als Wochenendhäuser genutzt werden. Die rote Hütte direkt an der Spitze des Fjords dient übrigens unter anderem auch als Wandererunterkunft (hauptsächlich aber als Jagdhütte), allerdings taucht sie in Beschreibungen nur selten auf. Dafür liegt sie ein wenig zu weit abseits des markierten Weges und, viel interessanter, man müsste gute 150m absteigen und am nächsten Tag auch wieder erklimmen. Da unser Reiseführer aber eine weitere Hütte direkt am Trail versprach, ließen wir die andere Hütte rechts liegen. Kein sonderlicher kluger Entschluss, wie sich im Verlauf des Abends heraus stellen sollte. Dies lag in diesem Einzelfall allerdings mal nicht am Buch, sondern an den Menschen, die wir trafen. Ein Abstieg zur Fjordkante wäre rückblickend eine Wohltat gewesen, im Vergleich dessen, was uns an der empfohlenen Hütte erwartete.
Die letzten Kilometer bis zur Hütte zogen sich, anders als in unserem besagten Buch beschrieben, keineswegs sonderlich in die Länge. Ganz im Gegenteil, wir genossen das wesentlich einfachere Wandern auf der recht trockenen Hochebene. Da auch kaum Kriechweiden den Pfad säumten, kamen wir uns fast vor wie im Wandererhimmel. Kein Matsch, der die Schuhe festhält und auch kein Gestrüpp, dass nach den Wanderstöcken greift. Entsprechend kamen wir gut voran. Auf dem letzten Kilometer erkannten wir aber, was dieses Vergnügen für die Wasserversorgung an der Hütte bedeutete: recht weite Wege, um das kostbare Naß zum Zelt zu transportieren. Wir legten fest, dass sich mit diesem Problem unsere Zukunfts-Ichs auseinandersetzen sollten, für den Moment genossen wir das Wandern auf der Hochebene.
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