Via Alpina von Triest nach Monaco

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  • donjohannes
    Gerne im Forum
    • 07.04.2015
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

    Bin wohl der 20. hier, der über Deine Etappen staunt.
    Ich bin diesen Sommer von Triest nach Cannes auf einer eigenen, längeren Route (4200km), die andere Ziele hatte und alle 5 viae alpinae tangierte. Ich bin einen Monat vor Dir los. Ich überlege gerade, wo Du mich überholt haben könntest. Aber selbst wenn wir gerade auf dem selben Weg unterwegs waren, hätte ich von Dir wohl nur einen Blitz gesehen. Meine längste Etappe waren 109km (Tag und Nacht) mit 3000hm. Aber das war zum Abschluss der ganzen Tour. Tags darauf lag ich am Strand.
    57km und 3300hm im Aufstieg mit 20kg Gepäck einfach mal so zwischendrin, das ist ja verrückt! Respekt! Wenn man schon mal "vorausfragen" darf, wie lange hast Du insgesamt gebraucht? Klingt verdächtig nach einer FKT der Via Alpina!

    Und danke für die tollen Bilder.

    Was hat Deinen Rucksack eigentlich so schwer gemacht? Oder waren es Steine, damit es Dich bremst und die Tour nicht schon nach 3 Wochen vorüber ist
    Zuletzt geändert von donjohannes; 04.12.2018, 19:47.

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    • Adrian1975
      Anfänger im Forum
      • 21.02.2014
      • 33
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

      Zitat von donjohannes Beitrag anzeigen
      Bin wohl der 20. hier, der über Deine Etappen staunt.
      Ich bin diesen Sommer von Triest nach Cannes auf einer eigenen, längeren Route (4200km), die andere Ziele hatte und alle 5 viae alpinae tangierte. Ich bin einen Monat vor Dir los. Ich überlege gerade, wo Du mich überholt haben könntest. Aber selbst wenn wir gerade auf dem selben Weg unterwegs waren, hätte ich von Dir wohl nur einen Blitz gesehen. Meine längste Etappe waren 109km (Tag und Nacht) mit 3000hm. Aber das war zum Abschluss der ganzen Tour. Tags darauf lag ich am Strand.
      57km und 3300hm im Aufstieg mit 20kg Gepäck einfach mal so zwischendrin, das ist ja verrückt! Respekt! Wenn man schon mal "vorausfragen" darf, wie lange hast Du insgesamt gebraucht? Klingt verdächtig nach einer FKT der Via Alpina!

      Und danke für die tollen Bilder.

      Was hat Deinen Rucksack eigentlich so schwer gemacht? Oder waren es Steine, damit es Dich bremst und die Tour nicht schon nach 3 Wochen vorüber ist
      Ich habe 64 Tage gebraucht, allerdings habe ich am Schluss etwas abgekürzt. Das war aber von Anfang an so geplant.
      Deine Tour war aber auch nicht ohne!! Gibt es von dieser einen Bericht?
      Mein Zelt wiegt schon fast 3 KG und ich hatte auch meistens 2,5 Liter Wasser dabei,da ich viel getrunken habe.
      Gruss, Adrian

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      • donjohannes
        Gerne im Forum
        • 07.04.2015
        • 82
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

        64 Tage! Ich weiß nicht, was aktuell die schnellste Zeit ist, aber das wäre wohl irgendwo in der Gegend, wenn man den Schlenker über die ligurischen Alpen noch hineinrechnet.
        3kg Zelt? Find ich irgendwie cool. Da zählen die Leute heute jedes Gram und Dein Zelt allein ist schwerer als die komplette Schlafcombo + Kleidung für die meisten Ultralighter. Und trotzdem bist Du so schnell wie diese.

        2,5 Liter Wasser ist für mich Minimum. Da bekomm ich schon einen trockenen Hals :-) Bin auch ein Vieltrinker und Schlepper. Zwar wiegt mein Zelt nur 1 kg und Matte + Quilt zusammen 800gr, aber ich trage andere Dinge mit rum und komm mit Verpflegung und Wasser auch schnell auf 18kg und mehr.

        Bericht gibt es noch keinen. Auf Instagram hab ich unterwegs gepostet (@4kmhpunktcom), jetzt gerade schreib ich das Buch. Ich hab unterwegs gefilmt und werde in ein paar Wochen beginnen, die Episoden nach und nach auf youtube hochzuladen. Vielleicht stell ich auch mal eine Zusammenfassung mit Bildern hier rein, aber zuerst die Pflicht, dann die Kür.

        Freu mich auf die weiteren Berichte zu Deinem Weg und hebe mir die anderen Fragen für den Schluss auf. :-)

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        • Adrian1975
          Anfänger im Forum
          • 21.02.2014
          • 33
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          #24
          AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

          Tag 23. Von der Pestkapelle nach Berwang. 30 Km 2150 Hm 8 H.

          Gut geschlafen musste einfach aufpassen, dass ich beim Kehren nicht von der Bank gefallen bin. Am Anfang fast zu warm im Schlafsack und daher geschwitzt, dafür gegen morgen etwas kühl gehabt.



          Schöner Weg am See vorbei zur Coburgerhütte. Wollte eigentlich dort frühstücken, hätte aber noch fast 1 Stunde warten müssen, da ich schon um 05.00 losmarschiert bin.
          Nach Biberwier waren ganze 4,5 Stunden angeschrieben welche ich jedoch in knapp 2 Stunden zurückgelegt habe. (Hatte grossen Hunger).





          Gleich den Lebensmittelladen gestürmt und viel zum Essen gekauft. Auf dem Weg nach Bierwier noch einen grossen Hasen gesehen. Sehr steiler Wanderweg den Wald hinauf Richtung Wolfratshaus. Etwas hinunter bevor es nochmals zum Sommerjöchel hinaufging. Hoffe das Wetter hält noch bis nach Berwang, wo mir Andrea ein Zimmer reserviert hat.





          Beim Hinunterlaufen die ersten tropfen Regen. Mache aber trotzdem bei einem kleinen Bauernhof Pause, welcher etwas zum essen anbietet. Bin der einzige Gast und werde von einer ganz alten Bäuerin bewirtet. Nehme einen Kaiserschmarren und bekomme Besuch von der Hofkatze. Von hier noch ca. 45 Minuten bis nach Berwang. Mache Wäsche und wollte noch einkaufen, doch leider war der Laden heute Nachmittag geschlossen. In einem Restaurant gegessen und dann noch WM Halbfinal im Zimmer geschaut.

          Hatte sehr gute Unterkunft und musste auch keine Zuschläge für Kurzaufenthalt und Einzelzimmer bezahlen, da Pilger und Weitwandere in dieser Pension davon ausgeschlossen sind.

          Tag 24. Von Berwang nach Oberstdorf. 50 Km 1900 Hm 10.5 H

          Sehr gut Geschlafen, gepackt und nach dem Frühstück um 07.45 gestartet bei leichtem Nieselregen. Das Frühstück war etwas spärlich und daher war ich froh, als ich nach 2 Stunden auf Forstwegen, Weissbach an der Lech erreicht habe. Ein zweites Frühstück genommen und mich mental auf die langen folgenden Forststrassenabschnitte eingestimmt. Auch noch für das Mittagessen eingekauft und den Pilgerstempel geholt, da der Jakobsweg hier auch durchführt. Für 1 Stunde der Lech entlang, leider auch breite Wege, bevor der Via Alpina abgebogen ist ins Tal hinein.



          Habe vergessen das Wasser aufzufüllen und habe daher Wanderer gefragt, ob noch ein Brunnen komme. Das verneinten sie, aber gaben mir ein 0,5 Liter Wasserflasche mit auf den Weg. Bin auf dem folgenden Wegabschnitt niemandem begegnet und er wird auch nicht oft begangen.



          Zuerst öde 2,5 Stunden Forststrasse bis zur einer Alm wo ich mein Mittagessen gegessen habe. 1 Kliff Bar und eine Leberkäsesemmel zusammen mit einem Red Bull getrunken, als Belohnung für diesen langweiligen Wegabschnitt.



          Weiter mit mehr oder weniger weglos und ohne Wanderwegmarkierungen zur Blockkarscharte hinauf. Über die Grenze, hinunter zum Prinz-Luitpold-Haus und eingekehrt.



          Möchte wenn möglich heute noch nach Oberstdorf, was aber noch gut 5 Stunden marsch bedeutet und es doch schon 15.30 ist. Zuerst über schöne Wanderwege bis zur Käseralpe um dann weiter auf Forststrassen abzusteigen.





          Schon relativ spät und Oberstdorf ist immer noch weit weg. Beim Oytalhaus ein Trottinett bekommen und die restlichen 6 Kilometer nach Oberstdorf hinuntergefahren. War wirklich sehr froh, da ich langsam am Ende meiner Kräfte war. Esse in Oberstdorf einen feinen Grillteller und begebe mich nachher auf den Gemeindeplatz, wo ich die 2 Halbzeit vom WM Halbfinale auf Grossleinwand mitverfolge. Habe noch keine Ahnung wo ich heute schlafen werde. Mache mich im dunkeln, um 22.15, auf die Suche nach einem Schlafplatz und finde etwas ausserhalb bei einer Kirche eine gute Bank. Sehe noch 2 Glühwürmchen und schlafe dann auf der Bank ein, bevor ich 10 Minuten später wieder erwache.

          Bin alle 15 Minuten, vom sehr lauten Glockenschlag der Kirche, erwacht. Habe nicht damit gerechnet, dass diese so häufig und so laut läutet.

          Ich wusste, dass man beim Oytalhaus Trottinetts mitten kann, um nach Oberstdorf hinunterzufahren. Jedoch nur bis 17.00 und ich war erst nach 19.00 dort. Habe aber 2 Einheimische getroffen, welche mir ein Trotti, gratis zur Verfügung gestellt haben. Musste es einfach unten im Dorf, bei der Talstation anstellen. Ich war mega Happy und glücklich darüber.



          Tag 25. Von Obestdorf nach Buchboden. 47 Km 2550 Hm 12 H

          Nicht wirklich gut geschlafen, da ich alle 15 Minuten von der Kirchenglocke geweckt wurde, so dass ich schon um 02.45 aufgestanden bin.
          Im Schein der Stirnlampe um 03.15 losmarschiert, der Strasse entlang. War schon etwas unheimlich. Um 05.00 den Wanderweg erreicht und auf diesem zum Höhenweg aufgestiegen.



          Schöner Höhenweg im ständigen auf und ab, bis zur Mindelheimerhütte, welche ich um 08.00 erreichte.



          Müsli gemacht mit einem Apfel darin. Kaffee in der Hütte geholt und Schlafsack und Biwaksack zum Trocknen aufgehängt. Sehr schönes Wetter und viele Leute die eben mit dem Frühstück fertig sind und alle als erste auf den Wanderweg wollen. Zum Glück sehr wenige auf dem Via Alpina unterwegs.



          Treffe, nach einer halben Stunde, auf eine Herde Steinböcke und kann sehr nahe an ihnen vorbeigehen. Sehr eindrückliche Tiere.





          Auf der Widersteinhütte nur schnell etwas getrunken, da mir diese nicht so sympathisch war. In meinem Tagebuch nachgeschaut bis wann der Spar Laden in Schröcken offen hat und festgestellt, dass dieser über Mittag geschlossen ist.





          Vollgas runter Richtung Schröcken und 10 Minuten vor Ladenpause Spar erreicht. Einkaufen und Essen plus Glace im Restaurant.


          Andrea (Meine Freundin) und ich haben vor fast 3 Jahren, hier in Schröcken, etwas für mich vergraben. Da ich schon damals diese Tour geplant habe und ich wusste, dass ich hier vorbeikomme. Habe die Stelle, dank Fotos wiedergefunden. Habe doch fast 10 Minuten gesucht, bis ich die Dose gefunden habe. Netter Brief von Andrea und 5 Euro, mit welchen ich gleich eine Glace genommen habe.



          Weiter führt der Weg am Fluss entlang bis es nach einer Stunde, wieder über einen Forstweg, hinaufgeht. Der Weg ist recht Steil und es ist auch sehr heiss geworden. In der Bibacherhütte, nach dem obligatorischem Cappuccino mit Kuchen, Wanderschuhe ausgezogen und ein kurzes Nickerchen gemacht.



          Auf schmalem Wanderweg hinunter nach Buchboden. Bin langsam müde, da ich schon sehr lange unterwegs bin. Habe in letzter Zeit, fast keinen Kontakt mehr zu anderen Wanderer, da ich nicht mehr so oft in Hütten übernachte. Muss das etwas ändern. Schaue nach einem geeigneten Biwakplatz, finde jedoch nichts Gescheites. Daher übernachte ich auf dem Dorfplatz von Buchboden auf einer Parkbank.



          Die Leute hier scheint das aber nicht zu stören. Esse auf der Bank Brot, Käse und Aufschnitt. Später noch im Restaurant visa wie, Cappuccino und Kuchen. Gehe schon um 20.30 Schlafen, während noch Abendspaziergänger an meinem Schlafplatz vorbeiziehen.

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          • Adrian1975
            Anfänger im Forum
            • 21.02.2014
            • 33
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            • Meine Reisen

            #25
            AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

            Tag 26. Von Buchboden nach Feldkirch. 36 Km 1000 Hm. 8 H.

            Erstaunlich gut geschlafen, obwohl ich schon um 20.30 eingeschlafen bin. Musste die Biwaksackhülle, ganz über den Kopf ziehen, wegen den vielen Mücken und bin auch um 21.30 von geblöcke erwacht. Nur 1 Meter neben meiner Bank war eine Wiese mit Zaun. Als ich mich umschaute, standen ca. 10 Geisen am Zaun und haben mich angeschaut, als ich mich jedoch bewegte, ergriffen sie leider die Flucht. Sehr schöner Sternenhimmel in der Nacht.
            Um 04.15 aufgestanden, gepackt und eine halbe Stunde später losmarschiert.



            Die erste Stunde der Strasse entlang bis zur Ortschaft Sonntag, was auch passte, da es noch dunkel war. Von dort auf Wanderwegen im stetigen auf und ab weiter Tal auswärts. Beim Kloster Propstei St. Gerold schnell einen Kaffee getrunken. Bin sehr zügig unterwegs, da ich am Mittag in Feldkirch sein möchte, wo ich mich mit Andrea treffe.



            Nun verläuft der Weg meistens auf Forststrassen, jedoch sehr abwechslungsreich immer wieder durch kleine Dörfer. Teilweise verläuft der Weg auch wieder auf dem Jakobsweg. Bei der Sennerei Thüringerberg, hat es einen kleinen Laden, bei dem ich Brötchen und Kaffee kaufe und unterwegs zu mir nehme. Unterwegs noch eine Füchsin mit jungen beobachtet.


            Von weitem schon Ziege geblöcke gehört jedoch keine gesehen. Als dann auf einen Wiesenweg kam, sah ich weiter vorne 2 Ziegen stehen. Da sie weiter laut blökten, ging ich näher ran und entdeckte noch eine Ziege die ein Bein zwischen den Bäumen eingeklemmt hatte. Ich stieg über den Zaun und probierte die Ziege anzuheben, was mir jedoch nicht gelang. Sah weiter vorne einen Bauern, welcher ich auf mich aufmerksam machte. Zusammen gelang es uns die Ziege zu befreien.




            Das letzte Stück vor Feldkirch war relativ mühsam, zwischen Autobahn und Zuggeleis.



            Laufe zur Schattenburg hinauf wo ich Andrea treffe und zusammen essen wir je ein grosses Wienerschnitzel. Mache morgen einen Tag Pause und werde heute mit Andrea nach Au (Bregenzerwald) fahren wo wir den morgigen Tag geniessen werden. Übermorgen wird mich Andrea wieder hier in Feldkirch absetzten, wo ich dann auf dem Via Alpina weiter wanderen werde. Am Abend war alles etwas mühsam für mich, musste wieder Entscheidungen treffen und auf jemanden Rücksicht nehmen. Das ging aber schnell vorbei und ich freute mich rissig, mit Andrea einen Ruhetag verbringen zu können. Am Abend gab es noch Dessertbüffet, bei welchem ich viel zu viel gegessen habe.

            Tag 27. Ruhetag

            Am Morgen, vor dem Frühstück, zusammen mit Andrea noch etwas Schwimmen. Schöne 2,5 Stunden Wanderung gemacht mit extrem vielen Brämen. Hatte am Schluss 9 Stiche. Den Nachmittag verbrachten wir mit Apero machen, Sauna und Fussballschauen. Die Kleider konnte ich im Hotel gratis waschen lassen.



            Tag 28. Von Feldkirch zur Pfälzerhütte. 31 Km 2800 Hm 8 H.

            Nach dem Frühstück brachte mich Andrea wieder nach Feldkirch. Zusammen waren wir die erste Stunde unterwegs, bevor sie wieder umkehrte und nach Hause gefahren ist. War schon noch ein schwerer Moment, da ich die Zeit mit Andrea doch sehr genossen habe. Schade, dass sie mich nicht ein paar Tage begleiten kann. Steiler Aufstieg zur Feldkircherhütte und auch schon wieder sehr heiss.



            Etwas getrunken und weiter, an einer grossen Kuhherde vorbei, über die drei Schwestern.





            Anspruchsvoller Weg mit Leitern und Stahlseilen. Dem sehr schönen Fürstensteig entlang Richtung Steg.





            Gewitter ziehen auf und ich rufe in der Pfälzerhütte an, ob ich auch noch nach 19.00 etwas zum essen bekomme. Selbstverständlich, ist die Antwort und so freue ich mich schon auf das Abendessen und hoffe das sie das feine Bergsteigeressen noch haben, welches ich schon vor 3 Jahren auf dieser Hütte gegessen habe. Durch ein kurzes aber heftiges Gewitter zur Hütte aufgestiegen.





            Um 19.00 Hütte erreicht und ein Bett im Massenlager erhalten. War auch der einzige Gast im Massenlager, was ich zu schätzen wusste. Zur meiner Freude, bekam ich noch das genau gleiche Bergsteigeressen wie schon vor 3 Jahren.



            War super fein, aber die Preise sind doch schon deutlich teurer als noch in den Österreichischen oder Italienischen Hütten. Dafür konnte ich zum ersten Mal mit Schweizerfranken bezahlen.

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            • blende8
              Dauerbesucher
              • 18.06.2011
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              #26
              AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

              Ganz toller Bericht!
              Vielen Dank dafür!
              Super Wanderleistung, muss ich schon sagen!
              Irgendwas ist immer ...

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              • donjohannes
                Gerne im Forum
                • 07.04.2015
                • 82
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                #27
                AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                Auf der Pfälzerhütte, wie ich nun sehe, haben wir uns um 9 oder 10 Tage verpasst (ich kam dort erst am 22. Juli - und von Süden her - an).

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                • Adrian1975
                  Anfänger im Forum
                  • 21.02.2014
                  • 33
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                  Tag 29. Von der Pfälzerhütte zum ST Antonjen Joch. 38 Km 2650 Hm 10 H.

                  Gut geschlafen und um 05.10 los. Noch etwas bewölkt am Himmel jedoch blieben die Wolken nicht lange und es wurde ein sehr schöner Tag.



                  Auf einem Grenzweg der Liechtensteiner und Österreichischen Grenze entlang. Kurz vor der Schesaplanahütte zum ersten mal wieder in der Heimat!



                  In der Hütte einen Kaffee getrunken und beschlossen heute einen entspannten, stressfreien Tag zu machen und nur zur ersten Unterstandhütte zu gehen.
                  Daher den Via Alpina Weg verlassen und einen Umweg über die Lindauerhütte und Tilisunahütte gemacht.



                  Beim Schweizertor, den schwierigeren direkten Weg nach oben genommen. Um 11.30 in der Lindauerhütte angekommen und einen Kaiserschmarren bestellt. Wollte eigentlich mindestens 1 Stunde Pause machen, habe dann aber gesehen, das es 3,5 Stunden bis zur Tilisunahütte ist. Nur 20 Minuten nach dem bestellen schon wieder abmarschiert.



                  Da es wieder schwarze Wolken am Himmel hatte, wollte ich unbedingt beizeiten oben bei der nächsten Hütte sein. Schon nach 1,5 Stunden die Tilisunahütte erreicht und die Wolken haben sich auch wieder verzogen. Deshalb halbe Stunde Pause gemacht und Kaffee getrunken. (Natürlich trinke ich nicht immer nur Kaffee. Ich fülle immer, wenn möglich, meine Wasserflaschen auf und trinke relativ viel Wasser unterwegs.)



                  Schöner Wanderweg Richtung St. Antönien Joch mit einem Schlussanstieg von 500 Hm, bevor es noch etwas hinunter geht zum Joch, welches auf der Grenze, Schweiz-Österreich liegt.



                  Bin von 3 Jahren schon mal hier vorbei und weiss daher, dass es hier eine Unterstandhütte hat. Bin jedoch nicht mehr sicher wie gut der Zustand dieser ist.



                  Leider ist der Zustand der Hütte recht schlecht. Der Boden ist voller Löcher und auch sehr viel Tierkot auf dem Boden, wahrscheinlich von Murmeltieren die es um die Hütte hat.



                  Hoffe einfach ich kann in Ruhe schlafen und die Murmeltiere machen nicht einen allzu grossen lärm. Esse feines Müsli und koche später noch etwas. Packe alles wieder ein und lege den Rucksack auf den Tisch, nicht das noch etwas angeknabbert wird. Um 20.30 schlafen gegangen und noch ein Wanderstock unter die Türklinke geklemmt. Würde recht kühl, hier auf 2300 m.ü.m.


                  Tag 30. Vom ST Antonjen Joch zur Bieler Höhe. 30 Km 2050 Hm 7.5 H


                  Es ist jetzt 16.00 und ich liege in einem Ruheraum auf einem Liegestuhl mit Aussicht auf die Bieler Höhe. Vorher war ich noch in der Sauna.

                  Heute Morgen, nach gutem Schlaf, um 04.30 aufgestanden. Kaum war ich wach, hörte ich auch die Murmeltiere scharen und herumrennen. Hatte wirklich Glück, dass es die Nacht hindurch ruhig war.



                  Abstieg im Nebel nach Gargellen (1413 m.ü.m). Laut Wetterbericht sollte es heute mehr oder weniger den ganzen Tag regnen. Unten angekommen, noch trocken, auf einem Forstweg ins nächste Tal hinein Richtung Tübingerhütte (2190 m.ü.m). Weg mit über 4 Stunden angeschrieben was meine Motivation doch erheblich gesenkt hat, da ich dachte es wäre viel näher.



                  Über das Vergaldajoch (2510 m.ü.m) zur Hütte, wo ich Müsli gemacht hatte und einen Kaffee in der Hütte geholt habe. Diese wurde gerade umgebaut. Sehr nette Begegnung gehabt. Sehr dunkle Wolken und deshalb probiere ich ein Zimmer auf der Bieler Höhe zu reservieren. Im einzigen noch bezahlbarem Hotel, sind die Zimmer schon ausgebucht, jedoch wird eventuell 1 Zimmer frei, denn der Gast hat sich noch nicht entschieden, ob er heute weiter geht oder nicht. Sie meint ich sollte in 1 Stunde nochmals anrufen. Obwohl es leicht nieselt, möchte ich über das Plattenjoch (2728) und die Seelücke (2776) zur Saarbrückerhütte und dann zur Bieler Höhe.







                  Nach knapp 2 Stunden erreiche ich Saarbrückerhütte (2538 m.ü.m). Zwischendurch wollte ich nochmals im Hotel anrufen, aber fast keine Verbindung. Nach 5 Sekunden brach jeweils die Verbindung ab. Als ich dann 2 Stunden Später endlich wieder telefonieren konnte, hat mir die nette Dame vom Hotel mitgeteilt, dass sie das Zimmer für mich reserviert hat. Esse in der Hütte Sandwiches und trinke zur Abwechslung eine heisse Schokolade, da es recht kühl geworden ist. Nettes Gespräch mit 2 Deutschen, welche ich überholt habe und nun auch in der Hütte sind.



                  Laufe dann weiter und erreiche nach 1,5 Stunden die Bieler Höhe (1993 m.ü.m) welche doch sehr touristisch ist. Esse noch etwas beim Aussichtsrestaurant und kaufe noch etwas Süsses ein. Bekomme für 55 Euro ein gutes Zimmer mit Etagen WC und Dusche, aber mit einer sehr schönen Sauna, im EG. Kann morgen schon um 06.00 Frühstücken, es wird mir schon heute Abend bereitgestellt. So kann ich morgen beizeiten loslaufen, da es einen langen Tag wird. Esse im Zimmer noch die restlichen Brote und hole mir im Restaurant unten noch eine Kanne Kaffee auf das Zimmer. Schaue im Fernsehen noch einen Louis de Funes Film. Im Moment könnte ich den ganzen Tag nur essen, wobei ich pro Tag mindestens 1 Tafel Schokolade zum Dessert esse.


                  Vor 2 Jahren war ich schon mal bei der Tübingerhütte und hatte nettes Gespräch mit der Hüttenwirtin. Ich sagte ihr damals, das ich in 2 Jahren auf meinem Weg nach Monaco, hier vorbeikommen werde. Sie fand das toll. Jetzt, 2 Jahre später, frage ich sie nach dem Weiterweg zum Plattenjoch und sie erkennt mich wieder. Sie hat sich wirklich sehr gefreut und mir ein super Lunchpaket gemacht, welches sie mir gratis mitgab. War eine tolle Begegnung!



                  Tag 31. Von der Bieler Höhe nach S-charls. 46 Km 2350 Hm 11 H.

                  Sehr gut geschlafen und das Frühstück stand auch bereit, so dass ich um 07.00 bei sehr schönem Wetter, loswandern konnte.



                  Habe gerade gemerkt, dass ich meine Stirnlampe verloren habe. Muss unbedingt, heute oder morgen, eine kaufen. Sehr schöner Wanderweg der immer steiler wurde bis man auf 2819 m.ü.m die Getschnerscharte erreichte.





                  Hinunter zur grossen Jamtalhütte (2154 m.ü.m) und dort einen Kaffee genossen. Etwas schade, das hier Alpentaxie hinauffahren und schon recht viele Leute bringen. Daher nur kurzen Aufenthalt und weiter Richtung Grenzepass Futschöl auf 2767 m.ü.m.



                  Auch hier wieder ein toller Wanderweg und sehr schöne Umgebung. Beim Pass verlasse ich Österreich und werde auf meiner Reise nicht mehr österreichischen Boden betreten.



                  Schade war sehr schön und auch freundliche Leute und sehr gutes Essen. Auf dem Weg nach Ftan (1635 m.ü.m), bei einer Alp Pause gemacht und ein Getränk aus dem Getränkebrunnen genommen. Hinunter nach Scoul (1283 m.ü.m) und eingekauft.



                  Überlegt ob ich heute hier bleiben soll, da aber das Wetter umschlagen wird, beschlossen noch weiter nach S-charls zu laufen. Habe recht viel eingekauft und auf einer Bank 2 Gipfel, 1 Stück Wähe, 1 Panache und 2 Kugel Glace gegessen. Noch schnell am Bankomat, Schweizerfranken geholt und dann weiter. Erst später gemerkt, dass ich keine Lampe gekauft habe.



                  Da der Schluchtenweg nach S-charls gesperrt war, musste ich fast alles der Strasse entlanglaufen. Da es auch schon nach 17.30 war fuhr auch das Postauto nicht mehr. Nach langem Marsch in S-charls (1814 m.ü.m) angekommen und nach einem Biwakplatz Ausschau gehalten.



                  Nichts gefunden, daher wieder etwas zurückmarschiert und bei einem Picknick Platz bequem gemacht. Esse eine Ganze Torte, welche ich in Scoul gekauft habe! Recht kühl und so verkrieche ich mich bald im Schlafsack.



                  Heute war es sehr eindrücklich, vom relativ feuchten Klima in der Bieler Höhe zum staubtrockenem Unterengadin. Hier hat es auf den Wanderwegen eine grosse Schicht Staub und überall sind die Feuerstellen abgesperrt und es herrscht absolutes Feuerverbot. So trocken war es bis jetzt noch nirgends.

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                  • Adrian1975
                    Anfänger im Forum
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                    #29
                    AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                    Tag 32. Von S-charls zum Stilfserjoch. 45 Km 3100 Hm 11 H

                    Sehr gut geschlafen unter Sternenhimmel. War sehr kalt und so um 05.10, bei Dämmerung losmarschiert.
                    War nicht der einzige der so früh unterwegs war, habe noch 2 Wanderinnen überholt.
                    Bei einer Alm kamen 5 Hunde, laut bellend, auf mich zugerannt. War schon etwas beängstigend. Hatte beide Stöcke, zur Verteidigung in der Hand. Zum Glück rief der Bauer den Hunden, was denen am Anfang aber ziemlich egal war.



                    In gut 3,5 Stunden über das S-charljöchl (2298 m.ü.m) nach Taufers (1246 m.ü.m). Grossen Hunger und zum Glück einen Lebensmittelladen gefunden. Konnte sogar noch die letzte, verstaubte Handlampe ergattern. Kurz vor der Grenze, in einem Kaffee, einen Cappuccino geholt und zur kleinen Kapelle. Dort aus dem Versteck, welches wir vor 1 Jahr angelegt haben, Überraschung geholt. Netter Briefchen von Andrea und von Mami und Papi 10 Euro. Müsli gemacht auf der Bank vor der Kapelle.

                    « Sitze jetzt in der Furkelhütte (2153 m.ü.m) und meine Motivation ist so was am Arsch. Möchte am liebsten aufhören. Mache auch fast keine Pausen unterwegs, da ich immer im Stress bin. (Wetter, Unterkunft finden, etc.) Habe 2 Cappuccino getrunken und nun schaut die Welt doch schon wieder besser aus. Schon extrem was bei mir so einen Koffeinschub auslöst. Habe auch telefonisch, für morgen ein Zimmer reserviert, da es ab morgen Mittag anfängt zu regnen. Zum Glück konnte die Dame etwas Deutsch und so freue ich mich schon auf die morgige Unterkunft! »


                    Nach dem Frühstück, steiler und langer Aufstieg von 1250 auf 2763 m.ü.m zum Piz Chavalatsch.



                    Sehr schöne Aussicht ins geliebte Südtirol, möchte am liebsten abbiegen.
                    Hinunter zur Furkelhütte und von dort den sehr schönen Höhenweg (Goldsee Weg) Richtung Stilfser Joch.





                    Super Aussicht zum Ortler und hinunter zur kurvenreichen Passstrasse.





                    Um ca. 17.00 auf dem Dreisprachenspitz (2843 m.ü.m) angekommen. Von dort zum Pass hinunter und ein Bier gekauft und Wasser nachgefüllt.



                    Wieder hinauf und ca. 15 Minuten zurückgewandert, da ich dort einen guten Biwakplatz gesehen habe, bei Überresten von einer Baracke vom ersten Weltkrieg.



                    Mache es mir dort auf einem geraden stück bequem und koche mir Teigwaren. Sehr schön hier oben, jedoch ziehen dunkle Wolken auf.



                    Schaue nochmals bei 3 Online Wetterberichten nach, das Gewitterrisiko liegt bei nur 5%. Lege mich um 21.00 schlafen mit einem unguten Bauchgefühl, wegen den dunklen Wolken. Habe hier nirgends einen Unterstand und das Zelt kann ich bei diesem Steinigen Untergrund auch nicht aufstellen. Bekomme noch Besuch von Schafen, bevor ich einschlafe.


                    Um 22.30, hat es doch wirklich angefangen zu Regnen. Innerhalb von 3 Minuten, aufgestanden, Schlafsack und Matte und den Rest verstaut, Regensachen angezogen und abmarschbereitgemacht. Zum Glück wurde der Schlafsack nicht allzu nass und ich hatte eine Handlampe, welche ich gestern gekauft habe. Ich machte mich auf den Weg Richtung Passstrasse durch Regen, Nebel und Dunkelheit. Nach 5 Minuten bin ich wieder am Anfangspunkt gestanden. Bin im Kreis gelaufen. Ist sehr schwierig sich zu orientieren, da es viele Pfade hatte und der Wanderweg nicht eindeutig war. Ich konzentrierte mich nochmals und probierte möglichst gerade zu laufen. Nach ein paar Minuten, sah ich die Lichter von den Hotels auf dem Pass. Suchte einen Unterstand und fand schliesslich ein Vordach, seitlich bei einem Hotel. Packte alles zum trocknen aus und legte mich wieder schlafen.



                    Tag 33. Vom Stilfserjoch nach Arnoga. 32 Km 1100 Hm 6.5 H

                    Bin dann um 04.45 aufgestanden und habe angefangen zusammenzupacken. Nach ein paar Minuten kam ein Sicherheitsangestellter des Hotels und fragte ob alles in Ordnung sei. Ich erklärte ihm, dass ich Schutz vom Gewitter gesucht habe. Er schaute mir noch 2-3 Minuten beim Zusammenpacken zu und ging dann wieder.

                    Um 05.15 bei Tagesanbruch losmarschiert zum Umbreilpass (2480 m.ü.m) der auf Schweizer Boden liegt. Jedoch nach 100 Meter wieder über die Grenze auf einem sehr schönen Wanderweg zur Bocchetta di Forcola (2768 m.ü.m).



                    Dort eine grosse Gruppe Steinböcke, ganz in der Nähe gesehen.





                    Auf alten Kriegswegen ging es hinunter Richtung Stausee Lago di Cancano (1960 m.ü.m). Dort einen Cappuccino getrunken und zügig weiter, da es angefangen hat zu tröpfeln.



                    Weiter hinunter nach Isolaccia (1350 m.ü.m), wo ich in einem kleinen Laden meine Vorräte aufgefüllt habe. Eigentlich wäre der Via Alpina in der Höhe geblieben, aber dann hätte ich nichts einkaufen können. So ging ich im Tal weiter und musste dafür am Schluss nochmals 600 Höhenmeter hinauf nach Arnoga (1850 m.ü.m).



                    Um 12.30 dort angekommen und ein österreichisches Paar getroffen welche für 2 Wochen auf dem Via Alpina unterwegs sind. Sie werden heute noch etwas weiterwandern.



                    Ich mache Wäsche und dusche wieder einmal. Das Wetter hat wieder etwas aufgemacht und so setzte ich mich auf den Balkon und mache Apéro mit den extra gekauften Sachen. Hier in diesem kleinen Dorf hat es nur diese Pension und weiter unten eine Pizzeria. Dort gehe ich Abendessen, Tomaten Mozzarella zur Vorspeise und nachher eine feine Pizza. Seit 17.30 Regnet es sehr stark und sollte bis morgen Abend nicht mehr aufhören. Hoffe das es morgen nicht mehr so stark regnet. Bin auch noch unschlüssig, wo ich morgen hinlaufen soll, es gibt verschiedene Möglichkeiten.

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                    • Adrian1975
                      Anfänger im Forum
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                      #30
                      AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                      Tag 34. Von Arnoga zum Biv.Cap Dosde. 15 Km 1100 Hm 4 H


                      Nach gutem schlaf um 07.30 gefrühstückt und dann um 08.45, bei noch trockenem Wetter losgewandert. Nach einer Stunde die ersten Regentropfen. Durch das sehr schöne Tal hinauf zum Refugio Fedrico (2133 m.ü.m), wo ich einen Espresso getrunken habe.



                      Da es jetzt stärker regnet und dies auch den ganzen Tag so bleiben soll, frage ich den Hüttenwirt, wie das Biwak Cap Dosde, am Pass oben ist. Der Hüttenwirt ist sehr freundlich und meint, dass dieses Biwak genau richtig für mich sei. Er heisst übrigens auch Adrian oder besser gesagt Adriano, schenkt mir den Espresso und wünscht mir einen guten Weg.





                      Mit vollen Wasserflaschen mache ich mich auf zum Biwak Cap Dosde auf 2824 m.ü.m. Der Weg ist sehr schlecht markiert und fast nicht vorhanden. Muss mich sehr konzentrieren, da der Regen und Nebel, das finden des Weges fast unmöglich macht.



                      Zum Glück habe ich GPS auf dem Handy und find so das Biwak. Grosses und schönes Biwak.



                      Öffne Türe und Fenster und sehe das es 3 Kajütenbetten und einen Gasskocher mit Tisch und Bank hat. Obwohl es erst 12.00 bleibe ich hier, da es bei diesem schlechten Wetter unsinnig ist weiter zu marschieren. Recht kühl. Ziehe alle meine Kleider an und mache es mir bequem.



                      Geniesse es hier, einfach nichts zu machen ausser lesen, schreiben oder mal ein Hörspiel hören. Zum Glück genug zu essen dabei, da ich ja sonst nichts zu tun habe. Hier wird einem bewusst, wie gut es man zu Hause hat, wo man nur in den Laden kann und alles bekommt. Regnet den ganzen Tag weiter und so bleibe ich in der Hütte und gehe beizeiten schlafen, da morgen das Wetter wieder besser sein sollte.

                      Tag 35. Vom Biv. Cap Dosde zum Biv. Passo Canfinal . 42 Km 2800 Hm 10.5 H

                      Gut geschlafen und um 05.20 losmarschiert, nachdem ich alles wieder geschlossen habe.



                      Der Weg ist auch auf dieser Seite des Passes sehr schlecht zu finden, jedoch ist heute das Wetter besser und so komme ich trotzdem relativ gut voran. An der sehr schönen und kleinen Alp Laghi di Tres (2089 m.ü.m) vorbei wieder hinauf zum Passo di Vermolera (2732 m.ü.m).



                      Am Anfang sehr schöner Wanderweg bis zur einer Hochebene, dann wieder weglos weiter aber wenigstens sehr gut markiert. Hinunter zur sehr schönen Kirche bei Malghera (1964 m.ü.m).



                      Etwas getrunken und noch belegte Brote machen lassen, welche ich dann heute Abend im Biwak essen möchte. Auf schönem Weg hinauf zur Schweizer Grenze und treffe auch wieder auf das österreichische Paar, welches ich schon vor 2 Tagen getroffen habe. Sie haben zusammen mit der Italienerin, welche ich vor ca. 2 Wochen überholt habe, im gleichem Refugio übernachtet. Die Italienerin, welche Linda heisst hat den Österreichern ihre Telefonnummer gegeben, damit sie mir diese geben können, wenn sie mich wieder treffen. Freue mich sehr darüber und schreibe Linda. Wie sich herausstellt, wollen wir heute Abend im gleichen Notbiwak übernachten. Linda hat ein Teil des Via Alpina ausgelassen und ist daher auch schon hier. Wenn alles klappt sehen wir uns heute Abend.



                      Der Weg vom Pass hinunter nach Poschiavo hat sich wieder endlos in die Länge gezogen.



                      Heute ist Sonntag und daher sind alle Läden geschlossen. Finde jedoch in der Altstadt ein schönes Restaurant bei welchem ich fein Esse inklusiv Dessert. Bin wieder etwas in Eile, da wieder für den Nachmittag Gewitter angesagt sind.



                      Langer schöner Weg von Poschiavo (1014 m.ü.m) zum Pass da Canfinal auf 2628 m.ü.m. Erreiche Biwak um 17.30, gerade als es anfängt zu tröpfeln.



                      Linda ist noch nicht hier und so koche ich auf dem vorhandenen Gasherd eine Suppe. Das Biwak ist recht klein aber auch wieder mit Notbetten ausgestattet. Nach 1 Stunde kommt Linda und nochmals 1 Stunde später ihr Mann, welcher sie nun für eine Woche begleitet. Lasse die zwei etwas in Ruhe und lege mich schon früh schlafen.





                      Tag 36. Vom Biv. Passo Canfinal nach Chiareggio. 26 Km 1250 Hm 7.5 H


                      Gut geschlafen wenn auch etwas eingeengt, da die Notbetten recht klein waren. Etwas mühsam bei aufstehen und zusammenpacken, da ich die anderen zwei nicht wecken wollte und alles sehr eng war. Um 05.20 bei Tagesanbruch losgewandert, ins Tal runter zum Stausee Bacino di Alpe Gera.





                      Kleines Steindörfchen hier, fast wie im Tessin. Nach kurzem Aufstieg das Refugio Robert Bignami (2401 m.ü.m) erreicht um 07.00. Rifugio ist offen, jedoch niemand anwesend, alle noch am schlafen. Gehe weiter zum Rifugio Carate Brianza (2636 m.ü.m). Steiler und technisch schwieriger Abstieg über grosse Steine und Felsbrocken.



                      Meine Stimmung und Motivation ist auf dem Tiefpunkt, auch weil ich noch nichts gegessen habe. Im Rifugio Cappuccino und Sandwiche gegessen und gleich geht es wieder etwas besser.



                      Wunderschön hinunter zum Rifugio Musella (2021 m.ü.m). Landschaftlich ist es wunderbar hier und auch sehr viele Hütten.



                      Gehört schon zur Lombardei. Weiter zum Rifugio Lago Palü, teilweise über Skipisten, dann aber wieder schöner Wanderweg. Trinke nochmals etwas und schaue mir den Wetterbericht an. Etwas Regen ist angesagt, daher probiere ich im einzigen Dorf in diesem Tal, ein Hotelzimmer zu reservieren. Wurde von vielen Wanderer empfohlen.



                      Nach ca. 1,5 Stunden erreiche ich das einzige Hotel im Dorf Chiareggio (1607 m.ü.m). Nach einigen sprachlichen Schwierigkeiten, bekomme ich ein sehr schönes Zimmer für 55 Euro mit Halbpension. Gefällt mir sehr hier. Schönes Hotel und herziges Dorf. Mache wieder Wäsche und kaufe im kleinen Laden etwas zu essen, da es erst um 19.30 Abendessen gibt. Um 17.30 gab es auf dem Dorfplatz einen grossen Apero. Alle haben etwas mitgebracht und auch die Restaurants und das Hotel haben etwas zum Essen beigesteuert. Stehe etwas unschlüssig herum und bekomme einen leeren Teller in die Handgedrückt und so stelle ich mich auch in die Warteschlange und bediene mich. Bin wahrscheinlich der einzige hier, der nicht Italienisch spricht.



                      Um 19.30 wurde im Hotel ein Gong geläutet und alle Gäste strömten in den Speisesaal. Die meisten Gäste sind wohl für mehrere Tage hier. Auf jedem Tisch steht ein Krug mit Wasser und es wird fleissig Essen serviert. Zur Vorspeise gab es leckere Spaghetti und dann Poulet mit Stock und Gemüse. Nachher einen Salat und Dessert. Bin nicht ganz genau dahintergekommen, wie das Essen verteilt wurde. Jeder bekam etwas Anderes und ich war der einzige der einen Salat bekam. Wollte noch einen Kaffee, jedoch musste ich dazu an die Bar wechseln und dort wurde mir dieser noch geschenkt. Beim Bezahlen bei der Juniorchefin konnte ich noch abmachen, dass sie mein Frühstück schon heute Abend bereitstellen, so dass ich morgen ganz früh losgehen kann. Sie hat mir noch den Lichtschalter gezeigt und wie ich die Türe am Morgen öffnen kann. Super Hotel und Essen, ganz tolle Atmosphäre und sehr gutes Preis Leistungsverhältnis! Da muss ich nochmals hin.

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                      • Adrian1975
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                        #31
                        AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                        Tag 37. Von Chiareggia nach Champsut. 45 Km 2450 Hm 11 H


                        Super geschlafen und es genossen in einem Doppelbett zu nächtigen. Das Frühstück besteht aus einer Kanne Kaffee und trockenem Weissbrot. Dafür haben sie mir noch 1 Sandwiches und Früchte bereitgestellt. Um 05.30, bei sehr guter Stimmung, losmarschiert. Auf alten Säumerwegen hinauf zum Passo del Muretto (2563 m.ü.m) zur Schweizergrenze.





                        Hinunter, teils Weglos und über Schneeresten. Weiter geht es zum wunderschönen Lago da Cavloc, bevor man nach Maloja (1814 m.ü.m) kommt.



                        Kurzweiliger Weg und in der Latteria in Maloja, eingekauft und nochmals gefrühstückt. Der schöne Weiterweg führt zum Pass Lunghin (2640 m.ü.m) weiter zum Pass da Sett (2311 m.ü.m) und schliesslich auf die Forcellina (2676 m.ü.m). Viele Wanderer unterwegs und ich freue mich auf diese Abwechslung. Immer wieder kurze Gespräche und gebe noch 2 jungen Wandere aus Bayern einen Tipp, dass sie das Gepäck am Rucksack besser nach oben als nach hinten binden sollten.







                        Der Abstieg ins Averstal, nach Juf (2126 m.ü.m) ist etwas enttäuschend, habe mir das etwas spektakulärerer vorgestellt.



                        Sehr viele Touristen, trinke Kaffee und esse einen Nussgipfel. Sind wieder Gewitter angesagt für heute Abend. Finde einen sehr schönen Unterstand, der sich super zum Übernachten eignen würde, jedoch ist es erst 15.00 und ich möchte gerne noch weiter wandern. Mache an einem Kiosk noch halt und wollte auf der Strasse talabwärts laufen, wurde jedoch von der Kioskfrau überredet, den etwas längeren Wanderweg zu nehmen.



                        Hat sich also gelohnt, diesen kleinen Umweg zu nehmen. Mit einem entgegenkommenden Wanderpärchen unterhalten und sie haben mich auf einen Lebensmittelladen aufmerksam gemacht, welcher ca. in 1 Stunde kommen sollte. Dankend für den Tipp ging ich weiter auf schönen Wegen, welcher immer wieder an kleinen Dörfer vorbeiführte. Im besagten Laden noch eingekauft und dann nach einem Biwakplatz Ausschau gehalten.



                        Da es nun schon nach 18.00 ist und ich nichts gefunden habe, frage ich im kleinen Weiler Campsut (1670 m.ü.m), einen Bauer nach einem Dach über dem Kopf. Ich darf bei ihm im Stall auf dem Dachboden übernachten. Reden sicher noch fast 1 Stunde und ich bekomme langsam Hunger. Mache ein Müsli mit frischen Früchten (Apfel, Banane, Pfirsichen). Dazu ein Cola Zero und ein feines Brötchen. War Top! Konnte im Stall sogar mein Handy aufladen. Habe ihm von Monaco eine Karte geschrieben und mich bedankt.





                        Tag 38. Von Champsut nach Mesocco. 50 Km 2000 Hm 12 H

                        Um 05.20 los nach gutem Schlaf. Habe den Schlafsack nur als Decke benützt, da es sonst viel zu warm war. Schöner Weg nach Innerferrera (1485 m.ü.m), teilweise auf der alten Arversstrasse.



                        Langer Talaufstieg zur Grenze nach Italien zum Pass da Niemet (2285 m.ü.m).



                        Nach 4 Stunden wandern, beim Rifugio Bertacchi (2161 m.ü.m), einen Kaffee getrunken. Als der Hüttenwirt alle meine Stempel im Buch gesehen hat, wollte er mehr von meiner Tour wissen. Hat mir dann den Kaffee geschenkt und auch noch Brot von gestern, worüber ich mich sehr gefreut und auch gleich gegessen habe.



                        Der Weg führte weiter hinunter zum Lago di Montespluga, wo ich nochmals einkehrte. Der Offizielle Via Alpina Weg ging nach Isola und dann wieder hinauf.



                        Ich wollte diesen Umweg nicht machen und entschied mich einen Höhenweg zu wandern, was im Endeffekt wahrscheinlich fast länger war. Sehr schmaler und auch ausgesetzter Weg, auf welchem ich auch noch einen Sturz hatte.
                        Blieb mit dem Fuss an einem Stein hängen und stürzte, durch das zusätzliche Rucksack Gewicht, wie ein Stein nach vorne. Nur 20 Zentimeter neben dem Abgrund. Bin sehr erschrocken und hatte auch eine blutende Wunde am Knie.



                        Langsames vorankommen, da der Weg nicht viel begangen wird und daher auch teilweise zugewachsen war. Weiter auf Forststrasse, ca. 1 Stunde, bevor wieder es wieder einen Wanderweg gab Richtung Schweizergrenze. Ich wurde vorab schon gewarnt das der Weg zum Grenzpass Passo di Baldiscio (2329 m.ü.m) sehr schlecht markiert und teilweise gar nicht vorhanden war.



                        Nach der Grenze war der Weg wieder besser markiert, aber technisch sehr schwierig, anspruchsvoll und steil.



                        Habe schon langer Hunger und Durst, aber leider keine Vorräte mehr und es ist jetzt im Tessin auch sehr heiss geworden.



                        Bin schliesslich nach über 11 Stunden reiner Marschzeit in Mesocco (793 m.ü.m) angekommen und gleich in den Coop gestürmt, 15 Minuten vor Ladenschluss. Nach dem Einkaufen, ca 10 Minuten zurückgewandert, da ich einen Spielplatz gesehen habe, der sich gut zum Biwakieren eignetet. Habe dann 3 Grosse Panache getrunken und dazu Salznüsse gegessen. Weiter mit 2 Cervelat, 1 grossen Käse und viel Brot. Zum Dessert 2 Schnitten Karottenkuchen.



                        Zum Übernachten habe ich mich auf das Podest der Rutschbahn gelegt. Sehr schöne und heisse Sternenacht mit Temperaturen von über 18 Grad.



                        Tag 39. Von Mesocco zur Capanna Cava


                        Sehr, sehr gut geschlafen. War fast Vollmond und daher recht hell. Vor Sonnenaufgang aufgestanden und zusammengepackt. Schöner Aufstieg zum ersten Passübergang Trescolmen 2172 (m.ü.m), bei diversen Weiler mit schönen Rusticos vorbeigewandert.



                        Oben am Pass, Kaffee gemacht und etwas gegessen, bei strahlendem Sonnenschein.



                        Der Abstieg gestaltete sich etwas schwieriger da es viel Gras hatte welches recht rutschig war. Unten im Tal, alles der Strasse entlang, nach Rossa (1076 m.ü.m) wo ich einen Kaffee getrunken habe. Mit einem Glace in der Hand weiter das Tal abwärts. Schönes Hotel am Wegesrand gesehen mit Naturschwimmbecken. Ich wollte schon fragen ob ich hier übernachten kann, als ich gesehen habe, dass es kein Schwimmbad war, sondern für die Sportfischer.



                        Daher wieder weitergewandert auf dem Wanderweg neben der Strasse. Habe jedoch einen Sackgassen Weg erwischt. Anstatt wieder zur nächsten Brücke zurückzulaufen, habe ich die Schuhe ausgezogen und den Fluss überquert.



                        Von Selma aus ein langer und steiler Aufstieg zur Btta di Pianca Geneura (2370 m.ü.m). Zwischendurch, bei einer Alp eine kleine Pause gemacht und noch mein letztes Sandwich gegessen.





                        Auf dem Weiterweg zur Capanna Alpe Cava (2068 m.ü.m), habe ich noch ca. 10 Personen überholt, wobei einige schon recht gezeichnet waren und auch sehr langsam vorankamen.



                        Habe in der Hütte Halbpension genommen. Duschen, waschen und das schöne Wetter noch geniessen.



                        Die letzten der 10 Gruppen kommen erst in der Hütte an, als wir schon beim Abendessen sind. Das Essen fällt relativ dürftig aus und ich bin schon etwas enttäuscht. Habe das Frühstück auf 05.00 bestellt, welches mir daher heute Abend schon bereitgestellt wird. Noch ein paar oberflächige Gespräche, bevor ich müde ins Bett gehe. Ein Deutscher hat noch einen Sack voll Pilze gesammelt und diese nun unter dem Bett zum Trocknen ausgelegt.

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                        • Adrian1975
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                          #32
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                          Tag 40. Von der Capanna Cave nach Sonogno. 40 Km 2150 Hm 11 H

                          Recht gut geschlafen und um 05.00 gefrühstückt. Habe fast ein ganzes Brot zum Frühstück verdrückt, auch weil es am Abend doch eine sehr kleine Portion war. Im nach hinein betrachtet war das doch sehr enttäuschend vor allem wenn ich an die Hütten in Italien, Österreich und Frankreich denke. Dort hat es immer mehr zum Essen gegeben und meistens mit Nachschlag.





                          Schöner abwechslungsreicher Wanderweg hinunter nach Biasca (292 m.ü.m). Fast 1800 Höhenmeter am Stück runter. Sehr heiss und schwül hier im Tal unten. Etwas einkaufen und Kaffee genommen. Dann fast 1 Stunde gerade aus, den Bahngeleisen entlang. Jetzt geht es von 290 m.ü.m zum Passo di Gagnone auf 2204 m.ü.m hinauf.



                          Zuerst eine sehr steile Abkürzung genommen bevor es auf einem schönen Wanderweg, leicht steigend, ins Tal hineinging. Nach 2,5 Stunden, bei einer schönen, aber geschlossenen Hütte. Brötchen und Nussgipfel gegessen.



                          Die nächsten 2 Stunden Aufstieg, bis zum Pass, waren extrem mühsam. Schlechter steiler Weg und teilweise bis auf Brusthöhe zugewachsen.



                          Musste ein Koffeinschub nehmen um mich weiter zu motivieren. Nach insgesamt 4,5 zügigen Stunden den Pass erreicht und keinen Menschen gesehen. Ich weiss nicht wie das die andere Gruppe Wanderer mit den Belgiern und Holländern, die ich gestern überholt habe, schaffen können. Diese waren gestern nach einer viel leichteren Tour schon völlig fertig. Habe mit ihnen kurz geredet und dabei herausgefunden, dass sie morgen auch hier hinauf wollen.



                          In der Zwischenzeit ist es recht bewölkt geworden. Wandere noch 30 Minuten bis zur Selbstversorgerhütte Capanna d'Efra 2046 m.ü.m). Dort ein Bier genommen und nettes Gespräch mit einem Pärchen und 2 Tessiner, die hier übernachten wollen. Ich laufe nach der kurzen Pause abwärts Richtung Sonogno und es fängt an leicht zu Regnen. Hört bald wieder auf und je weiter ich ins Tal komme, desto schwüler und wärmer wird es. Daher beschliesse ich ein kurzes Nacktbad in einer Mulde vom Bach zu nehmen.



                          Nach der Abkühlung weiter bis nach Sonogno (916 m.ü.m). Schöner Waldspielplatz, wo ich Biwakieren möchte.





                          Koche etwas zu essen und fängt doch dann genau an kurz zu regen. Alles zusammenpacken und unterstehen. Dass passiert genau noch zweimal. Bin im Moment mental recht am Beissen. Möchte am liebsten aufhören, denn im Moment macht es keinen Spass mehr. Mein Ziel ist es, möglichst schnell vorwärts zu kommen. Da Freitag ist, hat es noch Familien und Kinder auf dem Spielplatz, so dass ich erst um 22.30 mich schlafen legen kann.

                          Tag 41. Von Sonogno nach Sornica-Prato. 16 Km 1300 Hm 5.5 H

                          Nicht so gut geschlafen. Bin Um 02.00 erwacht, da ein paar Jugendliche sich auf dem Spielplatz gemütlich gemacht haben. Nach einer halben Stunde und ein paar Zigaretten sind sie wieder gegangen.
                          Nachher nicht mehr gut geschlafen und um 04.30 aufgestanden und um 05.00 im Dunkel losmarschiert.

                          Zuerst 30 Minuten der Strasse entlang bis diese in einen Wanderweg mündete.



                          Von dort ging es hinauf zur Forcella di Redòrta (2159 m.ü.m).







                          Nach 2,5 Stunden, völlig entkräftet, den Pass erreicht.



                          Der Weiterweg war recht schwierig und rutschig, über grosse Steine und steile Wiesenborde. Stürze auch 2-mal und bin wirklich in ganz schlechter Verfassung, vor allem im Kopf.





                          Gehe schon die verschiedenen Varianten im Kopf durch. (Aufgeben, 1 Woche Pause zu Hause machen etc.) Komme dann irgendwann unten im Dorf Prato Sornico (745 m.ü.m) an und finde zu meiner grossen Überraschung ein kleiner Dorfladen.

                          Esse 2 Gipfeli und 2 Brötchen und trinke dazu 2 Kaffee, wobei der zweite ich geschenkt bekomme. Es ist jetzt gerade mal 10.30 und ich beschliesse hier zu übernachten. Beim 2 Anlauf, finde ich in einem Restaurant, eine günstige Unterkunft. Im Luftschutzkeller des Restaurants haben sie ein Lager für Wanderer eingerichtet.



                          Bin der einzige und geniesse es richtig, einfach nichts zu tun. Mache noch einen Dorfrundgang und später kommt es kräftig und lange regnen. Habe also alles richtig gemacht und kann mich gut erholen.

                          Tag 42. Von Sornic-Prato zum Griespass. 41 Km 3200 Hm. 10 H

                          Relativ gut geschlafen, jedoch um 01.00 aufgestanden und Türe aufgemacht, damit frische Luft in den Raum hineinkahm. Um 06.30, kurzes Frühstück mit Gipfel. Abmarschiert um 07.20 und Autostopp gemacht, da fast der ganze Weg der Strasse entlangführte und ich das Tal darum nicht hinunter laufen wollte. Heute Sonntag und doch schon das zweite Auto hat mich mitgenommen, eine Krankenschwester die auf dem Weg zur Arbeit war. Mitgefahren bis nach Bignasco (443 m.ü.m) und von dort das Tal hinauf, aufwärts und nach 4,5 Stunden Capana Basodino (1865 m.ü.m) erreicht.



                          Im Tal unten, habe ich den einfachen aber schönen Wanderweg durch die vielen kleinen Steindörfer genommen und sehr genossen. Viele Leute im Auto unterwegs Tal aufwärts, zur Bahn, jedoch nicht auf dem Wanderweg.



                          Oben in der Hütte eingekehrt und bald weiter auf sehr schönem Wanderweg, an vielen kleinen Seen vorbei.





                          Hier oben hat es schon mehr Wanderer, welche mit der Bahn hinaufgefahren sind. Zum Grenzpass Bocchetta di Val Maggia (2631 m.ü.m) hinauf und dann zum Stausee Lago del Toggia Hinunter.



                          Hier sind extrem viele Familien, Gruppen und Wanderer unterwegs. Nach einer kurzen Pause nochmals hinunter nach Riale (1733 m.ü.m). Massen an Leute hier, mit sehr grossem Parkplatz.



                          Weiter zum nächsten Stausee, dem Lago Morasco, wo ich mir ein Glace gönne. Laufe nun zum Griespass (2477 m.ü.m) hinauf, wo es ein Biwak haben sollte, in dem ich übernachten möchte. Zum Glück wandere ich gegen den Menschenstrom, da alle das Tal runterkommen und ich der einzige bin, der um diese Zeit noch talaufwärts läuft.



                          Im Biwak alleine und mache mir noch ein Müsli und geniesse die schöne Aussicht. Um 20.00 kommt noch 1 Wanderer ins Biwack, ist jedoch kein Problem, da es genug Platz für 2 Personen hat. Heute war ein schöner Tag gewesen und ich konnte es wieder einmal richtig geniessen. Die Wanderwege waren wieder extrem trocken und staubig und teilweise sehr stark begangen, was ich aber so zwischendurch doch noch angenehm empfand. Noch etwas geplaudert, bevor ich mich schlafen gelegt habe.



                          Biwak in der Form einer kleinen Kapelle wurde nach einem Unglück errichtet. Eine Pfandfindergruppe aus Italien war während einer Übung auf dem Pass, als sie von einem Wintereinbruch überrascht wurden. Sie mussten bei Schneetreiben und eisigen Temperaturen, draussen übernachten. Dabei verloren 2 junge Pfadfinder ihr leben. Als Andenken und Schutz für andere Wandere wurde diese Biwak errichtet.

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                          • Adrian1975
                            Anfänger im Forum
                            • 21.02.2014
                            • 33
                            • Privat

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                            #33
                            AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                            Tag 43. Vom Griespass zum Aletschgletscher. 44 Km 2000 Hm 10 H


                            «Bin jetzt in Reckingen (1316 m.ü.m), bei 30 Grad am Kaffee trinken und habe eigentlich gar keine Lust mehr weiter zu wandern.»




                            Nachdem ich die Ohrstöpsel in der Nacht genommen habe, da der andere Wanderer stark geschnarcht hatte, konnte ich relativ gut schlafen. Etwas mühsam am Morgen zum Zusammenpacken, da der andere Wanderer noch geschlafen hat und ich ihn nicht wecken wollte.



                            Langer Abstieg vom Pass nach Ulrichen (1346 m.ü.m), über einen gesperrten Wanderweg, denn ich trotzdem genommen habe. Angeblich wegen Steinschlag gesperrt, sah jedoch nichts Gefährliches und hätte sonst einen grossen Umweg gehen müssen.



                            In Ulrichen einkaufen und Ganzes Brot mit Butter und Konfitüre gegessen. Weiter auf dem Gommer Höhenweg, musste jedoch absteigen nach Reckingen um Kaffee zu trinken.



                            Nehme dann den Talweg, da ich schneller vorankomme als auf dem Höhenweg, der immer wieder einen Umweg nimmt. Schöner Weg mit vielen Radfahrer und einzelnen Wanderer. Nach Niederwald wieder nach oben Richtung Bellwald (1562 m.ü.m), wo ich etwas zum Mittag esse.



                            Bei sehr warmen Temperaturen weiter, auf schönem Wanderweg zur Hängebrücke Aspi-Titter. Sehr spektakulär dieser Übergang auf die andere Talseite.





                            Kehre noch in der Burghütte (1752 m.ü.m) ein und werde sehr unhöflich empfangen. Daher nur sehr kurze Pause und gleich weiter. Nochmals ein recht langer Aufstieg bis zur Gletscherstube. Fülle meine Wasserflaschen auf, denn ich möchte heute in der Nähe des Aletschgletschers biwakieren.



                            Weiter zum Märielensee (2373 m.ü.m) hinunter und mich etwas umgeschaut, jedoch keinen guten Biwakplatz gefunden. Habe mich kurz im See gewaschen und dann nochmals ca. 200 Höhenmeter hinauf, zum Aussichtspunkt und frühere Gletschereinstieg.



                            Super Platz zum biwakieren, gut 300 Hm über dem Aletschgletscher auf einer grossen Steinplatte. Bin gespannt ob heute noch Leute von der nahen Gletscherstube vorbeikommen.



                            Geniesse die schöne Aussicht auf den Gletscher und koche mir eine feine Suppe. Schon relativ früh in den Biwaksack gelegt, da es doch recht kühl wurde. Um 21.15 kamen dann tatsächlich noch Leute von der nahen Hütte, um den Sonnenuntergang zu bewundern. Hatte noch gute Gespräche und sie haben sich über meinen Biwakplatz sehr gefreut. Bis nach dem eindunkeln sind sie geblieben und haben sich nach 22.00 auf den Rückweg zur Hütte gemacht. Habe mich noch für ihren Besuch bedankt und bin dann bald eingeschlafen.



                            "Beim Zähneputzen sah ich, dass auf dem Gletscher noch eine Gruppe von 4 Alpinisten kam. Da es sehr warm war, hatte sich am Gletscherausstieg ein grosser See gebildet. Die Gruppe probierte den See zu überqueren, jedoch ohne Erfolg. So probierten sie, vom seitlichen Rand des Gletschers auf den Felsen zu Springen. Dazu haben sie sich losgeseilt. Wegen der Wärme hat sich zwischen dem Felsen und Gletscher ein Spalt gebildet. Als der erste Alpinist hinübergesprungen ist, rutschte dieser auf dem Felsen aus und viel rückwärts in den Spalt. Er war nicht mehr zu sehen. Ich habe das Ganze von oben mitverfolgt und konnte nicht helfen. Die anderen Alpinisten holten ihn dann nach ein paar Minuten wieder aus dem Spalt hervor. Nach einer halben Stunde, um 20.30 machten sie sich dann wieder auf den Weiterweg. Bin schon ein wenig erschrocken, aber so wie es aussah ist ihm nicht viel passiert."



                            Tag 44. Vom Aletschgletscher nach Hohtann. 39 Km 1450 Hm 10 H

                            Noch 1 Tag bis ich mich mit meinen Eltern und Andrea treffe. In der Nacht wurde es recht kühl, da der Wind kalte Luft vom Gletscher heraufwindete. Sehr heller Mond. Zweimal erwacht in der Nacht durch lautes Donnern, waren 2 Gletscherabbrüche. Um 05.40 abmarschiert mit Kappe und Handschuhe, da doch empfindlich kalt war.



                            Nach 1,5 Stunden auf dem Gletscher Höhenweg, bei einer Bank Pause gemacht und Gefrühstückt. (1 Landjäger mit Käse und Brot).



                            Hatte jedoch immer noch Hunger und daher eine ganze Packung Studentenfutter auch noch gegessen. Hinunter durch den schönen Wald zum Blausee und mittels Hängebrücke die Talseite gewechselt.





                            Auf dieser Seite hinauf nach Belalp (2133 m.ü.m), wo ich Kaffee und einen grossen Nussgipfel genommen habe. Der ganze Weg bis hierhin verlief im Naturschutzgebiet und war wirklich sehr schön.



                            Nach Belalp verlief der Wanderweg einer Wasserinne entlang.



                            Unterdessen hat mir ein ehemaliger Arbeitskollege geschrieben, der meine Wandertour auf Facebook mitverfolgt hatte, das ich heute bei ihm übernachten könnte. Das hat mich natürlich sehr gefreut, jedoch ist der Weg zu ihm noch sehr weit und deshalb beschlossen, ein Stück des Weges mit dem Zug zurückzulegen.







                            Über eine schöne Alp nach Mund (1193 m.ü.m) und weiter ins Tal nach Lalden (658 m.ü.m), wo ich den Zug für ca. 10 Kilometer Wegstrecke genommen habe. Von Gampel aus, laufe ich weiter nach Hohtenn (825 m.ü.m) hinauf, wo Urs wohnt.



                            Es ist hier im Wallis fast 35 Grad warm und so bin ich glücklich über eine Dusche und kleiderwaschen. In Hohtenn wird die 1 August Feier schon am 31. Juli gefeiert und so gehen wir an diese. Esse und trinke zusammen mit Urs und seiner Frau etwas und verabschiede mich so gegen 21.00 und lege mich dann, auf dem kühlen Boden der Wohnung schlafen.
                            Ist sehr warm und ich benütze nur den Biwaksack, ohne mich zuzudecken.



                            Tag 45. Von Hohtann nach Leukerbad. 21 Km 1530 Hm 5.5 H

                            Relativ gut geschlafen, trotz der Hitze. Um 04.40 aufgestanden und in der Küche noch einen Kaffee gemacht und etwas Nussbrot gegessen. Um 5.30 losgelaufen in der Dunkelheit, wurde erst nach 06.00 hell.



                            Habe heute Morgen Urs leider nicht mehr gesehen, da sie noch geschlafen haben. Schon jetzt am morgen früh über 20 Grad warm. Schöner und abwechslungsreicher Weg nach Leukerbad (1402 m.ü.m).



                            Immer wieder durch kleine Dörfer, wo ich auch mal noch eine kleine Pause eingelegt habe. Fast niemand unterwegs, da heute ja ein Feiertag ist, der 1 August. Kurz vor Leukerbad über die bekannten Albinenleitern abgestiegen.





                            Was mit dem grossen Rucksack gar nicht so einfach war. Warte jetzt im Dorf auf meine Eltern und Andrea.
                            Haben ein schönes Hotel für 2 Nächte und freue mich sehr, mit der Familie den 1 August zu verbringen.
                            Um 15.00 fängt es stark an zu regnen, so dass wir nicht mehr viel machen. Nach dem Abendessen gehen wir schon beizeiten ins Hotel zurück. Wollte mich gerade schlafen legen, als um 22.30 in lauter Knall ertönte. Sofort bin ich auf den Balkon und habe den Start des 1 August Feuerwerks miterlebt. Schnell den anderen gerufen und so haben wir zu viert das Feuerwerk von unserem Hotelbalkon abgeschaut. Eigentlich war ja totales Feuerwerkverbot, aber weil es 4 Stunden stark geregnet hat, wurde das offizielle Feuerwerk trotzdem abgehalten. War extrem schön, es wurde der ganze Weg des Gemmipasses beleuchtet. Super schöner Abschluss des Tages.



                            Tag 46, Ruhetag

                            Wir sind auf die Gemmi (2314 m.ü.m) wandern gegangen. Ich bin sehr zügig hinaufgelaufen und die Eltern und Andrea fuhren mit der Seilbahn hoch. Zum Hotel Wildstrubel gewandert. Recht langer Weg für Mami und Papi, aber Mami wollte unbedingt dort hin.



                            Etwas getrunken und dann wieder zurück zur Seilbahn. Ich bin mit Andrea früher zurück und habe im Dorf noch einen neuen Camelbak gekauft und den Schlauch abmontiert, da mein alter Trinkschlauch stark verschmutzt war. Zuerst zusammen mit Andrea Apero gemacht und später mit den Eltern nochmals. Am Abend noch fein essen im Hotelrestaurant. Habe den Tag mit meinen liebsten wieder sehr genossen.



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                            • Adrian1975
                              Anfänger im Forum
                              • 21.02.2014
                              • 33
                              • Privat

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                              #34
                              AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                              Tag 47. Von Leukerbad zum Bühlberg. 32 Km 2330 Hm 8 H

                              Sind um 07.15 aufgestanden und haben zusammen gefrühstückt. Nach dem Packen, habe alle Vorräte aufgefüllt inklusiv neue Wanderkarten und neue Schuhe, um 09.00 beim Hotel losgewandert. 20 Minuten zusammen mit Andrea und meinen Eltern. Der Abschied fiel mir wieder recht schwer da es ein so schönes Wochenende war.



                              Heute die Gemmi hoch mit vollgepacktem Rucksack, also 20 KG, mehr als gestern, was sich auch bemerkbar machte. Schönes Wetter und auch angenehm mit den Temperaturen.





                              Vom Gemmipass weiter zur Rote Chumme (2294 m.ü.m) und zum Chindbettipass (2636 m.ü.m). Hinunter zur schönen Engstligenalp (1936 m.ü.m), mit jedoch sehr vielen Leuten, da hier eine Bahn hinauffährt.





                              Den direkten, jedoch gesperrten Wanderweg hinunter, nach Adelboden (1347 m.ü.m). (Habe nicht herausgefunden, warum der Weg gesperrt war). Nach sehr zügigen 5,5 Stunden in Adelboden angekommen. In Leukerbad war die Zeit nach Adelboden mit 6 Stunden angegeben, was für ein normaler Wandere jedoch fast unmöglich ist.



                              Im Volg etwas zum Mittagessen gekauft und nach kurzen Pause weiter das Tal aufwärts Richtung Geilsbüel. Unterwegs ein Glacegarten gesehen und natürlich dort eingekehrt und eine feine Glace gegessen. Ziehen ein paar schwarze Wolken auf und Gewitter sind nicht auszuschliessen. Beim Weiterweg kommen mir jede Menge Trottinett Fahrer entgegen, da man diese oben am Pass mieten kann, zum herunterfahren.



                              Auf dem Hahnenmoospass (1947 m.ü.m) finde ich keine gute Biwakmöglichkeit und laufe daher auf der anderen Seite wieder hinunter. Komme zum Bühlberg (1653 m.ü.m) und sehe und höre wie es weiter unten Gewittert.



                              Frage einen Bauern der gerade am Kühe melken ist, ob ich im Stall übernachten darf. Kein Problem und so richte ich mich im Stall ein. Es war ein junger Bauer, wahrscheinlich der Sohn, daher denke ich, das später sicher noch der Bauer selber vorbeikommt um nach dem Rechten zu sehen. Gehe noch ins benachbarte Restaurant ein grosser Radler Trinken und rede noch kurz mit der Tochter vom Bauer und frage nach ihrer Anschrift, sodass ich eine Karte von Monaco senden kann. Im Stall hat es noch Ziegen und Kühe. Wie erwartet kommt der Bauer noch vorbei und fragt mich etwas aus. Nettes Gespräch und ich biete ihm meine ID zu fotografieren an, falls es Probleme geben soll. Er findet das nicht als nötig, da ich vertrauenswürdig wirke, wie er sagt. Bringt mir sogar noch mit einer Kabelrolle Strom, so dass ich mein Handy noch aufladen kann. Mache zum Abendessen Wurst, Brot und Eier, später koche ich draussen noch ein Kaffee. Im Moment scheint wieder die Sonne und es sieht aus als wir von einem Gewitter verschont bleiben. Schlafe beim offenen Scheunentor gemütlich ein.



                              Tag 48. Vom Bühlberg nach Chaux de Mie. 41 Km 2700 Hm 11 H


                              Mit etwas Mühe um 05.00 aufgestanden und dann um 05.30, im dunkeln losmarschiert. Um 06.25 in Lenk (1071 m.ü.m) angekommen und warte vor einer Bäckerei, bis diese um 06.30 öffnet. Unterwegs sind mir schon 2 Wanderer entgegengekommen und eine kleine Unterhaltung gehabt. Schön am Bach entlang, bevor es über wiesen zum Trütlisbergpass (2033 m.ü.m) hinaufgegangen ist.



                              Zügig hinunter ins schöne Dorf Lauenen (1242 m.ü.m) und nochmals einen Kaffee getrunken bevor ich auf der anderen Talseite wieder hinauf gewandert bin zum Chrinepass (1643 m.ü.m). Wieder sehr warm im Abstieg nach Gsteig (1187 m.ü.m).





                              Hier habe ich vor einem Jahr am Glacie 3000 Marathon mitgemacht und wie der Zufall so will, findet dieser genau heute auch wieder statt. Leider sind die Läufer schon durch und die Verpflegungsposten werden gerade abgebaut. Der Weiterweg zum Stausee Sanetsch (2049 m.ü.m) hinauf, war wegen Steinschlag gesperrt. Man muss mit der Seilbahn hinauffahren, was mich aber sehr frustriert hat, da ich hinauf bis jetzt alles gewandert bin.
                              Darum habe ich beschlossen, den gesperrten Wanderweg zu probieren. Diesmal war es wirklich nicht grundlos gesperrt.



                              Ein riesiger Felssturz blockiert das ganze Tal. Musste einmal umkehren und weiter oben mein Glück versuchen. Auch hier alles verblockt, jedoch war es möglich, einen Weg zu finden.





                              Oben am Stausee Pause gemacht und bei der geschlossener Hütte Picknick gemacht. Am Brunnen hatte es Becher und Sirup zum selber bedienen, was ich dann auch machte.



                              In der kleinen Kapelle noch eine Kerze angezündet bevor ich mich weiter zum Col du Sanetsch (2240 m.ü.m) aufmachte. Komme wieder in ein Gewitter, obwohl eigentlich schönes Wetter vorausgesagt wurde.



                              Verlaufe mich etwas und finde schliesslich den Wanderweg zum Passübergang Sex Rouge (2304 m.ü.m). Sehr raue Landschaft hier und nicht wirklich gemütlich, obwohl es aufgehört hat zu Regnen. Ziehen jedoch schon wieder neue schwarze Wolken auf. Beeile mich etwas, da ich im Internet gelesen habe, dass es eine Nothütte in der Nähe haben soll.



                              Finde diese auf 2190 m.ü.m und bahne mir einen Weg durch Brennessel. Die Hütte macht einen erstaunlich sauberen Eindruck und so bleibe ich für diese Nacht hier. Am Anfang ein etwas komisches Gefühl, wird zum Glück aber bald besser.



                              Zieht recht durch die Hütte durch, da es keine Fenster hat, sondern nur offene Löcher. Das Dach sollte aber dicht sein. Mache mir noch ein Müsli mit frischen Früchten, welche ich unterwegs gekauft habe und gehe beizeiten schlafen.


                              Tag 49. Von Chaux de Mie nach Fully


                              Erstaunlich gut geschlafen und noch halb im dunkeln um 05.45 losmarschiert. Als ich heute Morgen im Schein der Stirnlampe meine Socken anziehen wollte und meine Füsse anleuchtet, wanderte gerade eine grosse Spinne über den Fuss. Bin noch keine halbe Stunde unterwegs und fühle mich total motivationslos.



                              Schaue schon wann die nächsten Züge im Tal unten nach Hause fahren. Nach weiteren 30 Minuten komme ich an 3 verfallen Steinhäuser einer Alp vorbei. Hier ist jemand am Zelten mit einem Hund, der sich bemerkbar macht, als ich vorbeilaufe. Steiler und technisch schwieriger Abstieg, mit Ketten gesichert nach Godet (1369 m.ü.m). Sehr schön hier und hat sogar eine Hütte in welcher ich Kaffee trinke.



                              Der Hüttenwirt fragt mich etwas nach meiner Tour, ich bin jedoch überhaupt nicht in der Stimmung zu reden. Er merkt, dass es mir nicht so gut geht und lässt mich in Ruhe Kaffee trinken, kommt aber später vorbei und schenkt mir noch frische Früchte für meinen Weiterweg. Das hat mich gleich wieder motiviert und so habe ich beschlossen die Tour fortzusetzen, jedoch mit einer kleinen Abkürzung, so dass ich heute noch ins Tal komme.



                              Rufe Andrea an und sie besorgt mir eine Unterkunft in Fully, im Rohnetal. Wieder voll motiviert mache ich mich auf den Weiterweg. Sehr schöner Wanderweg hinauf zum Lac de la Forclas, der teilweise zugefroren ist.



                              Weiter über Schneefelder und Geröll zur Cabane CAS Rambert (2582 m.ü.m) welche sehr schön liegt.



                              Trinke Kaffee und esse eine Wähe dazu. Der Abstieg zieht sich in die Länge ist aber zum Glück auf schönen Wanderwegen. Kurzer Gegenanstieg zur Bergstation von einer Seilbahn und sofort hat es wieder mehr Leute unterwegs.







                              In einem Tobel, ist der ganze Wanderweg durch einen Lawinenabgang verschüttet. Suche mir einen Weg über umgestürzte Bäume, Grosse Steine und Schnee.



                              Je weiter ich ins Tal komme, um so wärmer wird es.



                              Teilweise über Strasse und Rebbergen erreiche ich Fully (461 m.ü.m) bei über 35 Grad. Finde eine Bäckerei und esse ein ganzes Brot. Schönes Hotelzimmer, muss jedoch auswärts essen, da das Restaurant heute geschlossen ist. Ruhe mich noch etwas aus, mache Wäsche und gehe später noch in die kleine Ortschaft. Esse in einem Schnellimbiss, Hamburger mit Pommes und bestelle später nochmals das gleiche. Immer noch sehr heiss und schlafe ohne Decke und Leintuch ein. Morgen bin ich dann 50 Tage unterwegs. Leider kommt ab morgen Mittag eine schlecht Wetterfront mit viel Regen auf mich zu.

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                              • Adrian1975
                                Anfänger im Forum
                                • 21.02.2014
                                • 33
                                • Privat

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                                #35
                                AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                Tag 50. Von Fully nach Bourg-St-Pierre. 35 Km 2300 Hm 8 H


                                Wunderbar geschlafen, trotz der Hitze auch dank dem Ventilator im Zimmer. Konnte um 06.50 fein und viel frühstücken und machte mich dann um 07.45 auf den Weiterweg. Kaufte unterwegs noch Lebensmittel ein bevor es auf der anderen Talseite gut 1000 Höhenmeter am Stück aufwärts zum Col-des-Planches (1411 m.ü.m) geht.





                                Zum Glück fast alles im Schatten, da es immer noch sehr warm ist und Wanderweg extrem Steiler ist. Hinunter nach Vens und ins Tal nach Sembrancher (717 m.ü.m). Schöner Weg, etwas oberhalb des Talbodens, auf dem auch Napoleon unterwegs war. (Laut Wegtafeln und Wanderzeichen am Wegesrand).



                                Nach 5,5 Stunden in Orsières (887 m.ü.m) angekommen und wollte im Dorfkern etwas einkaufen. Leider hatte der Laden Mittagspause und so fragte ich eine Passantin, ob es noch einen anderen Lebensmittelladen gibt, der jetzt offen hat. Leider habe wir uns nicht so gut verstanden und so hat sie Kurzerhand mich mit dem Auto, zum Volg Laden, beim Bahnhof gefahren. Etwas zum Mittagessen gekauft und auf der Bank beim Bahnhof gegessen.





                                Weiter Richtung Bourg-St-Pierre (1628 m.ü.m), bei immer dunklerem Himmel. Beeile mich etwas, da es in der Nähe schon donnert und blitzt. 15 Minuten bevor ich ankomme fängt es stark an zu gewittern. Zum Glück ist gerade ein Motel in der Nähe und so beschliesse ich für heute Schluss zu machen. Es gibt 3 Preiskategorien und ich entscheide mich für das günstigste Zimmer, das Pilger-Angebot. Auf diesem Streckenabschnitt hat es sehr viele Unterkunftsmöglichkeiten da ein bekannter Pilgerweg, der Via Francigena Pontarlier-Grand St-Bernard entlangführt. Gabi hat für morgen ein Zimmer für mich im kleinen Bergdorf Avies reserviert. Ist ein langer Weg bis dorthin und daher möchte ich gerne, morgen um 05.00 loslaufen. Koche mir noch eine Gemüsesuppe auf dem Zimmer und gehe dann beizeiten Schlafen. Regnet jetzt schon seit über 5 Stunden und ich bin sehr froh, hier angehalten zu haben.

                                Tag 51. Von Bourg-St-Bierre nach Cerellaz. 40 Km 2000 Hm 10 H

                                Nicht so gut geschlafen, da ich immer wieder erwacht bin, da ich Angst hatte zu verschlafen. Um 05.00 mit der Stirnlampe, bei ganz leichtem Nieselregen, losmarschiert. Zuerst der Strasse entlang worüber ich gar nicht unglücklich war, da es doch sehr dunkel gewesen ist. Sehr zügig zum Col du Grand-Saint-Bernard (2492 m.ü.m), immer wieder die Passstrasse querend.



                                Bin etwas enttäuscht, was vor allem daran liegt, dass ich viel zu früh hier oben bin. Hier auf dem Hospiz hat es im Kloster eine grosse Pilgerunterkunft und auch eine Bernhardiner Zucht. Jedoch noch alles geschlossen. Auf der Italienischen Seite des Passes hat zum Glück schon ein Restaurant offen. Trinke 2 Cappuccino und esse 2 Croissant für nur 5,40 Euro!



                                Auf dem Via Alpina und Pilger Weg hinunter nach Saint-Rhémy en Bosses und Saint-Léonard (1518 m.ü.m). Überall hat es Pilgerzeichen und jedes Hotel und Restaurant am Wege hat spezielle Pilgerangebote.





                                An einer Tankstelle kaufe ich noch die letzten 4 Brötchen und etwas Käse. Mache mich auf den Anstieg zum Col Citrin (2481 m.ü.m) welcher sich in die Länge zieht und auch nicht oft begangen wird, denn der Pilgerweg verläuft weiter ins Tal hinunter. Siehe keine Menschenseele auf diesem Passübergang, was im krassen Gegensatz zum vorhergehenden Wegverlauf steht. Esse noch die Brötchen auf dem Pass bevor ich weiterlaufe.





                                Zuerst über schöne Wanderwege zügig hinunter und dann langer Weg auf langweiliger Forststrasse das Tal auswärts. Zweige auf einen sehr schönen Höhenweg zum Dorf Vens (1735 m.ü.m) ab.





                                Von hier hinunter nach Cerellaz (1249 m.ü.m), wo Gabi (Meine Schwester) mir ein Zimmer im einzigen Hotel reserviert hat für nur 50 Euro mit Halbpension. Der Inhaber spricht jedoch kein Wort Englisch und ich nicht Italienisch was das verständigen etwas schwieriger macht. Sind nur 2 Gäste hier. Das Nachtessen ist der Hammer! Zur Vorspeise eine grosse Portion Spagetti, dann eine Schüssel Salat und zur Hauptspeise Stock mit 2 Stück Fleisch. Als Nachtisch gibt es eine grosse Schüssel mit verschieden Früchten. Mit vollem Bauch gehe ich bald schlafen. Wetter ist unsicher, höre es immer wieder donnern und auch morgen sollte es so bleiben.



                                Tag 52. Von Cerellaz zum Refugio Archeboc. 35 Km 2900 Hm 10

                                Da es heute wieder ein langer Tag wird, habe ich gestern Abend probiert, dem Wirt zu erklären, ob er mir das Frühstück nicht schon am Abend bereitstellen kann. Klappte jedoch nicht wirklich, darum habe ich Marco angerufen und dem Wirt mein Telefon gegeben und so konnten sie sich auf Italienisch unterhalten.
                                Der Wirt wollte den Kaffee aber nicht schon am Abend bereitstellen, da er fand, ich brauche doch frischen Kaffee und so haben wir abgemacht, dass ich um 05.00 frühstücken kann und er mir dann frischen Kaffee macht. Nach gutem Schlaf bei sehr warmen Temperaturen, hatte ich das Fenster sperrangelweit offen, stehe ich um 05.00 im Speisesaal. Der Wirt ist nicht erschienen, sondern hat seine Mutter geschickt um mir extra um 05.00 morgens frischen Kaffee zu machen. Das war mir gar nicht recht und ich bedankte mich ganz herzlichst. Das Frühstück war eher etwas mager, nur 2 Brötchen mit Butter und Marmelade. Dafür frischen Kaffee!



                                Um 06.15 auf den Weg gemacht hinunter nach Avise (777 m.ü.m), dann leider falsch gelaufen und so musste ich 2 Kilometer auf der Hauptstrasse zurücklegen. Schlechte Markierungen und nur dank GPS wieder den Wanderweg gefunden. Habe nun die Wahl zwischen 2 Wegen, den längeren mit weniger Höhenmeter oder den kürzeren jedoch über einen Berg. Nehme die bergige Variante und werde nicht enttäuscht, da es ein sehr schöner Wanderweg ist.



                                Weiter talaufwärts nach Valgrisenche (1648 m.ü.m), wo ich Einkaufe und etwas trinke. Kommt mir irgendwie bekannt vor und merke das ich vor 5 Jahren schon mal hier durchgerannt bin, an einem Wettkampf.



                                Um 12.00 laufe ich von hier weiter, gut 1000 Höhenmeter hinauf zum Grenzpass Col du Mont (2633 m.ü.m) wo ich zum ersten Mal in meiner Tour französischen Boden betrete.



                                Beim Pass sollte es eine Unterstandshütte vom 1 Weltkrieg haben, die man zum Biwakieren benützten kann. Schon um 13.00 erste dunkle Wolken und 1 Stunde später kommt ein starkes Gewitter. Nach langem Aufstieg erreiche ich den Pass mit der Unterstandshütte.



                                Leider ist die verfallen und nicht zum Übernachten geeignet. Da es weiter blitzt und donnert, laufe ich zügig auf der französischen Seite des Passes hinunter, zum Refuge de l'Archeboc (2027 m.ü.m).



                                Nehme ein Zimmer mit einfacher Dusche für 25 Euro. Der Standard ist hier in Frankreich schon etwas anders als in den anderen Ländern meiner Tour. Aber für mich absolut genügend und bin froh ein Dach über dem Kopf zu haben. Bin überrascht wie nett die Leute hier sind, denn diese Hütte hat in diversen Internetforum einen sehr schlechten Ruf, wegen dem unfreundlichen Hüttenpersonal. Ich glaube, dass es einen Personalwechsel gegeben hat. Es hat aufgehört zu regnen und so sitze ich draussen und mache mir ein Müsli. Wurde auch gefragt, ob ich die Küche mitbenützen wollte, was in Frankreich gut möglich ist als Selbstversorger. Nur noch 5 Leute hier und 2 Wandere essen hier, schlafen aber im Zelt vor der Hütte. Beim Bezahlen einen Schnaps bekommen und wurde auch gefragt, ob morgen früh noch warmes Wasser auf den Weg mitnehmen möchte, was ich jedoch verneinte. Wirklich ganz nette 2 Frauen welch die Hütte führen.

                                Sogar die Wanderstöcke wurden angeschrieben :-)



                                Tag 53. Vom Refugio Archeboc zum Refugio de la Leisse. 43 Km 2100 Hm 10 H


                                Nach gutem Schlaf um 05.45 losgewandert. Früher geht es nicht mehr, da es erst jetzt langsam hell wird.



                                Zuerst guter Wanderweg dann aber schlecht Forststrasse. Sehr schlecht markiert und auch angeschrieben. Teilweise die gleiche Ortschaft einmal mit Pfeil nach oben und einmal nach unten. Laufe falsch und komme auf Wanderwege, welche nicht mal auf meiner GPS Karte vorhanden ist. Nach diversen Umwegen komme ich auf einen schönen und gut markierten Wanderweg der durch schöne Steindörfer und Alpen führt.





                                Möchte bei der nächsten Refugio etwas trinken und essen, leider gibt es dieses nicht mehr. Nach 5,5 Stunden ohne Pause und Frühstück erreiche ich den Stausee Lac du Chevril, mit der Ortschaft Les Boisses (1805 m.ü.m).



                                Sehr dunkle Wolken und es sieht stark nach regen aus. In einer Bäckerei verpflege ich mich und wandere weiter zum Le Lac de Tignes (2099 m.ü.m). Komme in ein Gewitter und erreiche die Ortschaft am Stausee nach gut 1 Stunde. Sehr gross hier alles mit vielen Hotels, Geschäften und Liftanlagen. Sehr viele Leute und Biker. Krasser Gegensatz zu den letzten Tagen.



                                Kaufe ein und mache mir ein Sandwich, welches ich zusammen mit einer Cola beim Weiterlaufen esse. Möchte gerne noch zum nächsten Refugio, welches aber noch ca. 3 Stunden entfernt ist.



                                Nach einer kurzen Regenpause, fängt es wieder an zu schütten und hört bis morgen früh auch nicht mehr auf. Langgezogener Aufstieg zum Col de La Leisse (2726 m.ü.m). Trotz Regenkleider bin ich fast überall nass, da es zum Regen auch noch stark windet.



                                Wird ziemlich kalt und so bin ich froh als ich das Refuge de La Leisse (2488 m.ü.m) erreiche. Das Refuge besteht aus 3 kleinen Häuser. In einem ist die Küche, in einem der Speiseraum und im letzten der Schlafraum. Ziemliches Chaos und der Speisesaal, welcher auch als Aufenthaltsraum und Trockenraum benützt wird, ist total überfüllt.
                                Überall hängen Kleider zum trocknen und die nassen Rucksäcke und Wanderschuhe versperren den Durchgang. Bekomme zum Glück noch eine Matratze im Massenlager. Die Hütte ist ausgebucht und voll. Richte mich ein und suche auch einen Platz für meine nassen Sachen.



                                Mache zum Abendessen wieder einmal ein Müsli. Finde einen kleinen Sitzplatz und so muss ich nicht beim Stehen essen. Hat auch noch recht viele die draussen in Zelten übernachten, aber jetzt natürlich auch in der Wärme sitzen wollen. Gehe bald ins Bett und bin froh über ein Dach über dem Kopf. Werde morgen vielleicht den Bus ins Tal nehmen, der ca. 2,5 Wanderstunden von hier aus fährt.

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                                • LihofDirk
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                                  • 15.02.2011
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                                  #36
                                  AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                  Netter Bericht, danke für das Teilen.

                                  Mir gefällt der nicht so ganz asketische Reisestil gut. Was dann auch zu originellen und selten gelesenen Beschreibungen führt.
                                  Finde jedoch in der Altstadt ein schönes Restaurant bei welchem ich fein Esse inklusiv Dessert. Bin wieder etwas in Eile, da wieder für den Nachmittag Gewitter angesagt sind

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                                  • Adrian1975
                                    Anfänger im Forum
                                    • 21.02.2014
                                    • 33
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                    Tag 54. Vom Refugio de la Leisse nach Chalet Forestier. 40 Km 2200 Hm 10 H


                                    «Sitze jetzt im Tal Granges de la Vallée Etroite (1776 m.ü.m), in einem Refugio, und Trinke einen Cappuccino und bin etwas verwirrt. Den hier reden alle italienisch, obwohl ich eigentlich in Frankreich bin. Frage den Wirt ob ich wirklich noch in Frankreich bin, was dieser auf Italienisch bestätigt.»



                                    Habe relativ gut geschlafen und bin 10 Minuten zu spät erwacht, da ich den Wecker nicht gestellt habe. Alles leise zusammengepackt, da ich der erste war der schon auf war und noch mit nassen Kleidern losmarschiert. Nach 1,5 Stunden das Refuge d'Entre-deux-Eaux (2133 m.ü.m) erreicht und bekam eine grosse Tasse Kaffee für nur 2 Euro vom Frühstücksbüffet. Habe dazu noch mein restliches Brot gegessen und etwas Marmelade vom Büffet genommen. Zügig weiter, beim Refuge de Plan du Lac (2376 m.ü.m) vorbei zum grossen Parkplatz hinuntergewandert. Leider ist das Wetter immer noch stark bewölkt und neblig. Beschliesse daher den Bus zu nehmen, der alle 1 bis 2 Stunden hier hinauf und hinunter fährt.
                                    Muss jedoch noch eine Weile auf diesen Warten und sehe gerade, wie eine Älplerin, mit dem Auto losfährt. Mache auf mich aufmerksam und kann mit ihr ins Tal fahren, Sie lebt im Sommer hier oben und macht Käse. Im Winter ist das Tal wegen Lawinengefahr gesperrt.



                                    Steige in Termignon-la-Vanoise (1325 m.ü.m) aus. Kaufe etwas ein und beschliesse nochmals Autostopp zu machen, da der Weg nun alles dem Tal entlang verläuft bis nach Modane. Nach ca. 5 Minuten nimmt mich ein Franzose mit, der leider nur französisch spricht, daher können wir uns nicht wirklich gross unterhalten. Fahren hinter einem Lastwagen her, als es plötzlich einen lauten Knall gibt, und in der Windschutzscheibe ein Sprung entsteht. Ein Stein vom Lastwagen hat diese getroffen. Habe etwas ein schlechtes Gewissen, da wenn er nicht für mich angehalten hätte, wäre er vor dem Lastwagen gefahren. In Modena (1131 m.ü.m), eine grosse und hässliche Stadt, trinke ich noch schnell einen Kaffee. Suche wieder den Vial Alpin Wanderweg, der nun teilweise auch auf der Strasse verläuft.



                                    Beim weiter wandern bekommen mich ganz komische Gefühle und ich fühle mich gar nicht gut und habe auf einmal schiess, dass ich es nicht mehr weiter schaffe. Habe das Verlangen nach einem Pausentag. Komme auf das Angebot von einem Freund zurück und rufe ihn an, ob er mir in Briançon nicht ein Zimmer für 2 Nächte reservieren kann. Wie sich herausstellte, war fast alles ausgebucht, er hat jedoch noch ein Zimmer für mich ergattert, für morgen und übermorgen. Freue mich extrem darüber, da ich schon von Anfang an, auf diese schöne Stadt mit ihren alten Burgen gefreut habe.
                                    Noch grösser ist die Freude, als ich erfahre, dass er mir die 2 Nächte offeriert. Vielen Dank! Es geht mir nun wieder viel besser und auch die Sonne scheint jetzt.



                                    Nach 3,5 Stunden erreiche ich den Pass Col de la Vallée Etroite (2456 m.ü.m). Man merkt, dass die Grenze zu Italien hier in der Nähe ist, denn es hat wieder Bunker und alte Schützengräben vom 1 Weltkrieg.



                                    Oben auf dem Pass, ein Sandwich gegessen, welches ich im Tal gekauft habe. Das sehr schöne Tal hinunter, Granges de la Vallée Etroite, wo ich eine Pause mache und etwas trinke. Sehr viele Weitwanderer unterwegs, da hier der Berühmte GR 5 durchgeht.



                                    Als ein Wanderer der auch so einen grossen Rucksack hat wie ich, an mir vorbeigeht, klatschen wir uns ab. Wunderbares Tal! Auch der Weiterweg verläuft sehr schön zum See beim Col des Thures (2196 m.ü.m) und dan hinunter Richtung Névache.





                                    Laufe etwa dreiviertel hinunter, bevor ich auf meinen heutigen Biwakplatz stosse. Habe von diesem schönen Biwakplatz, im Internet gelesen. Richte mich auf einer Bank ein und koche mir Teigwaren zum Abendessen.



                                    Auf einmal hörte ich, weiter unten, stimmen auf Deutsch. < ich habe doch gesagt, wir sollten im Tal Zelten > < Nein hier ist es gut, oder wir müssen noch weiter hinauf > < Ich gehe heute keinen Schritt weiter > < aber hier können wir nicht Zelten > < Das ist mir gleich, ich bleibe hier > und so ging es weiter. Habe sie nicht gesehen und einfach mal hinuntergerufen, das hier oben ein guter Platz zum Zelten ist. Worauf sie dann zu mir hinaufgekommen sind. Die haben sich gestritten wie ein altes Ehepaar. War wirklich sehr amüsant und ziemlich surreal, hier in den abgeschieden Bergen.



                                    Seit Tagen nicht mehr mit deutschsprachigen Leuten geredet. Unterhalte mich noch fast 2 Stunden mit ihnen, bevor ich mich schlafen lege. Interessante und lustige Gespräche, bei welchen wir auch noch eine Flasche Schnaps kreissen lassen, welche sie im Tal gekauft haben. Sie haben ihre Zelte relativ weit voneinander aufgestellt, da jeder vom anderen behauptet, dass dieser laut schnarcht. Der eine kommt ursprünglich aus Karpaten in Rumänien und hat sehr viel Interessantes zu erzählen. Geniesse es extrem, mal nicht alleine draussen zu übernachten.



                                    Tag 55. Von Chalet Forestier nach Briancon. 25 Km 1300 Hm 6 H

                                    Nicht so gut geschlafen, da es recht kalt wurde. Um 02.00 erwacht, da ich im Tal unten Stimmen und Licht gesehen habe und dachte das noch jemand rauf kommt. Am Morgen beim hinunterwandern habe ich gesehen, dass es ca. 30 Minuten vom Biwakplatz entfernt einen Parkplatz hatte, auf welchem Leute campierten. Um 05.25 aufgestanden und schnell zusammengepackt da es sehr kühl war. Noch eine Nachricht hinterlassen und dann um 05.45 losmarschiert mit Kappe und Handschuhe. Unten im Tal (1603 m.ü.m) noch kälter, teilweise hat es Raureifen auf der Wiese.



                                    Verlasse nun den Via Alpina und wandere auf der anderen Talseite wieder hinauf. Der Via Alpina verläuft weiter im Tal entlang und umgeht Briacon. Ich hingegen gehe quer über die Berge nach Briacon und treffe dann später wieder auf den Originalweg.
                                    Beim ersten Sonnenstrahl nach ca. 1,5 Stunden mache ich eine Pause und esse noch mein restliches Brot mit Konfitüre. Weiter auf schönem Weg am Lac de Cristol vorbei zum Pass (ca. 2400 m.ü.m) hinauf und auf der anderen Seite weiter auf dem Höhenweg Richtung Passstrasse.



                                    Etwas enttäuschend hier, da der Weg auf Schotterstrassen verläuft, welche vom Krieg herstammen. Zum Col de Granon und weiter auf dem Gradweg zum Croix de la Cime (2603 m.ü.m). Hier oben sehr schöne Weitsicht.



                                    Der Gradweg, im ständigen auf und ab, hat sich dann noch in die Länge gezogen und mir ist das Wasser ausgegangen.





                                    Auf dem Weg hinunter nach Briancon, bei einem sehr schönen Aussichtspunkt vorbeigekommen, bei welchem ich noch Fotos machte.



                                    Briançon liegt in einer Höhe von 1200 bis 1326 m. Die Burg mit der Altstadt liegt höher, als das neue Stadtzentrum. In der Stadt, gleich einkaufen gegangen und dann das Zimmer im Hotel bezogen. Recht klein aber sehr schön und ich fühle mich auch wohl in diesem Zimmer welches im 3 Stock liegt. Koche im Zimmer Teigwaren mit Sauce und trinke ein Panache dazu. Nach dem essen, bei welchem ich zu viel gegessen habe, packe ich alles aus und mache Wäsche. Nochmals einkaufen für den Weiterweg und schaue mich noch etwas um, bevor ich noch einen Kaffee trinke. Die Altstadt, die in einer Burg liegt, ist ca. 150 Höhenmeter weiter oben und ich weiss noch nicht, ob ich heute noch hinaufgehe.



                                    Bin jetzt in der Altstadt, bei Cappuccino, und bin begeistert!!! Ganz schöne und schmale Gassen mit kleinen Läden und Restaurants. Schlendere mit meinen FiveFingers Schuhe durch die Gassen und werde von den Franzosen angestarrt. Die kennen hier offensichtlich diese Schuhe nicht. Laufe wieder hinunter, aber diesmal über den Park, welcher sehr schön liegt und auch einen See hat. Um 20.00 esse ich im Restaurant einen feinen Hamburger mit Fritten. Mit vollem Bauch liege ich im Hotelzimmer und schaue noch etwas Leichtathletik WM, bevor ich einschlafe.





                                    Tag 56. Ruhetag

                                    Heute am Ruhetag, mal länger geschlafen bis 7.00. Nach einem grossen Frühstück machte ich mich auf den Weg, die Altstadt nochmals zu erkunden. Grosser Markt auf dem Weg dorthin. Trinke nochmals Kaffee und geniesse es einfach nichts zu tun. Bestelle für morgen, das Frühstück schon heute Abend auf das Zimmer, damit ich früh starten kann. Morgen soll es ab dem Mittag stark regnen und ich erhoffe mir, durch den frühen Start, mein Etappenziel schon fast erreicht zu haben. Gedanklich befinde ich mich schon bei morgen und überlege, ob ich auch eine Unterkunft finden werde. Esse nochmals etwas und habe in den letzten 2 Tagen gefühlte 5 Kilogramm zugenommen. Gehe in den Park noch relaxen und lesen und schlafe dabei auf einer Bank ein. Habe diesen freien Tag sehr genossen und bin gespannt wie es weitergeht.





                                    Tag 57. Von Briancon nach Le Chalp. 20 Km 1300 Hm 5 H

                                    Um 05.00 aufgestanden und im Zimmer gefrühstückt. Der Kaffee war tatsächlich noch warm. Im dunkeln um 05.50 losmarschiert und prompt den falschen Weg erwischt. Nach dem kleinen Umweg weiter ins nächste Dorf und dann den Wanderweg talaufwärts. Leider hat es schon um 08.00 angefangen zu regnen und auch nicht mehr aufgehört. Auf halbem Weg zum Pass, sollte es ein Refugio haben, jedoch bestand dieses nur aus 3 grossen Zelten. Nicht wirklich gemütlich bei Regen und daher weiter. Hatte eine Gruppe mit Lamas dort, welche mit diesen ein Trecking Tour machen. Halb im Nebel zum Pass Col des Ayes (2477.m.ü.m).



                                    Sehr ungemütlich und auch kalt. Beim Hinunterwandern eine Gruppe von 20 Rehen gesehen. Laut Wetterbericht sollte es den ganzen Tag so weiterregnen und daher in den folgenden Dörfern eine Unterkunft gesucht. Beim 2 Anlauf habe ich dann eine Gîte d'étape, im Dörfchen La Chalp (1700 m.ü.m) gefunden, wo noch etwas frei war.



                                    Ist zwar erst 13.00 und so mache ich ein Nickerchen. Als ich eine halbe Stunde später aufstehe, scheint die Sonne und es reisst auf. Ärgere mich etwas, da ich gerne noch weitermarschiert wäre, wenn ich das gewusst hätte. Trinke im Dorf, an einem kleinen Stand, noch ein Kaffee und gehe dann wieder in die Gite.
                                    Hat noch eine Schweizerin hier mit ihrer kleinen Tochter. Sie macht ein Trekking mit einem Esel. Ihr Mann und das grössere Kind, sind mit dem Esel, heute zur nächsten Etappe aufgebrochen. Morgen wird sie mit dem Bus nachreissen, da sie heute wegen dem schlechten Wetter nicht mitgehen wollte. Kommt noch eine grössere Gruppe Franzosen. Sitzen alle zusammen in der Stube des Hauses und essen feines Rahm- Geschnetzeltes oder so ähnlich. Gefällt mir noch hier. Ist ähnlich wie in einer WG. Gutes Gespräch mit der Schweizerin und einem Paar aus Paris. Kann wieder abmachen, dass ich morgen früh frühstücken kann. Der Hausherr stellt mir eine Thermoskanne Kaffee, schon heute Abend bereit. Aber erst nach dem er erzählt hatte, dass eine Gruppe Franzosen welche auch sehr früh frühstückten, die Thermoskanne auf der Herdplatte erwärmt hatten. Habe ein kleines Zimmer mit 2 Etagenbetten für mich alleine. Sehr ringhörig und daher schlafe ich mit den Hörstöpsel ein.

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                                    • donjohannes
                                      Gerne im Forum
                                      • 07.04.2015
                                      • 82
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                                      #38
                                      AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                      Das Vallée Etroite war vor dem Krieg Teil italienisch (als Valle Stretta). Und bis man später die Strasse über den Col de l'Échelle gebaut hat, war es ausser zu Fuß auch nur von Italien her erreichbar. Darum hat sich die Sprache gehalten. Abgeben mussten die Italiener eine Reihe von Gipfeln und Streifen entlang der Berge, damit die Franzosen die Verteidigungsanlagen (oder "Angriffsanlagen") unter ihre Kontrolle bekamen.

                                      Also Du über den Col de la Vallée Etroite gelaufen bist lag rechter Hand übrigens der Mt Thabor, mit der höchsten Wallfahrtskapelle Frankreichs (3178m). Sie zerfällt leider gerade und es ist leider kompliziert. Sie gehört zwar einer italienischen Pfarrei, aber alle Genehmigungen müssen aus Frankreich eingeholt werden.

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                                      • Adrian1975
                                        Anfänger im Forum
                                        • 21.02.2014
                                        • 33
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                                        #39
                                        AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                        Zitat von donjohannes Beitrag anzeigen
                                        Das Vallée Etroite war vor dem Krieg Teil italienisch (als Valle Stretta). Und bis man später die Strasse über den Col de l'Échelle gebaut hat, war es ausser zu Fuß auch nur von Italien her erreichbar. Darum hat sich die Sprache gehalten. Abgeben mussten die Italiener eine Reihe von Gipfeln und Streifen entlang der Berge, damit die Franzosen die Verteidigungsanlagen (oder "Angriffsanlagen") unter ihre Kontrolle bekamen.

                                        Also Du über den Col de la Vallée Etroite gelaufen bist lag rechter Hand übrigens der Mt Thabor, mit der höchsten Wallfahrtskapelle Frankreichs (3178m). Sie zerfällt leider gerade und es ist leider kompliziert. Sie gehört zwar einer italienischen Pfarrei, aber alle Genehmigungen müssen aus Frankreich eingeholt werden.
                                        Danke für die Infos! Sehr Interessant!

                                        Da muss ich in dem fall unbedingt nochmals hin!

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                                        • donjohannes
                                          Gerne im Forum
                                          • 07.04.2015
                                          • 82
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                                          #40
                                          AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

                                          Wenn Du in die Gegend kommst, meld Dich. Ich bin den großen Teil des Jahres in einer Hütte zwei Täler weiter südlich (Seitental vom Val Pellice, wo Du vermutlich auch durchgekommen bist.

                                          Hier sind ein paar Impressionen vom Vallée Etroite, dem Mont Thabor und der Kapelle mit herrlichen Ausblicken ins Massif des Écrins
                                          https://www.youtube.com/watch?v=_d5n...sw42v9&index=4

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