Via Alpina von Triest nach Monaco

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  • Adrian1975
    Anfänger im Forum
    • 21.02.2014
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    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

    Zitat von donjohannes Beitrag anzeigen
    Wenn Du in die Gegend kommst, meld Dich. Ich bin den großen Teil des Jahres in einer Hütte zwei Täler weiter südlich (Seitental vom Val Pellice, wo Du vermutlich auch durchgekommen bist.



    Hier sind ein paar Impressionen vom Vallée Etroite, dem Mont Thabor und der Kapelle mit herrlichen Ausblicken ins Massif des Écrins
    https://www.youtube.com/watch?v=_d5n...sw42v9&index=4
    Ja das werde ich gerne machen!

    Und übrigens ein sehr schöner Film, den du gemacht hast!

    Gruss Adrian

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    • Adrian1975
      Anfänger im Forum
      • 21.02.2014
      • 33
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      • Meine Reisen

      #42
      AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

      Tag 58. Von Le Chalp nach Chiappera. 51 Km 3200 Hm 12 H

      Um 05.00 Gefrühstückt und bekam dabei noch Besuch von der Hauskatze. Mit der Stirnlampe um 05.30 losmarschiert. Zuerst der Strasse entlang Tal abwärts, bevor ein sehr schöner Wanderweg leicht hinaufführte. Sehr schöner Sonnenaufgang über dem Nebel.



      Der Weiterweg, führte hoch über dem Tal an 2 kleinen schönen Dörfer vorbei, bevor es steil hinunter ins Tal ging und auf der anderen Seite gleich wieder hinauf nach Bramousse (1435 m.ü.m) wo ich in der Gîte einkehrte. Auf der Terrasse, nahm ich einen Kaffee mit Brot mit Marmelade und dass bei Sonnenschein. Schöner Aufstieg zum Pass Col de Bramousse (2249m.ü.m) bei welchem ich mehrere Weitwanderer überholte, da ich jetzt wieder auf dem Originalweg vom Via Alpina war und auch der GTA hier durchführte.



      Runter nach Ceillac (1651 m.ü.m), wo ich in einer Bäckerei nochmals einkaufte.





      Sehr viele Touristen und Tageswanderer hier. Zusammen mit vielen Wanderer zum Pass Col Girardin 2674 (m.ü.m) hinauf und dann hinunter zum kleinen Steindorf Maljasset (1910 m.ü.m) wo ich etwas getrunken habe.







      Sehr schön hier, aber recht überlaufen da es fast nur Gytes und Refugios hier hat. Möchte gerne noch zum nächsten Pass hinauf und dort Biwakieren. Es ziehen schon die ersten schwarzen Wolken auf. Kurz vor dem Aufstieg zum Pass werde ich von einem Hirten angehalten. Er erklärt mir wie ich mich verhalten sollte, da ab heute grosse Schafherden unterwegs seien mit Hirtenhunden. Schon nach 10 Minuten fängt es an zu regnen. Beeile mich, da auf meiner Karte ein Notbiwak unterhalb des Passes eingezeichnet ist, welches ich gerne erreichen möchte. Der Regen hat sich mittlerweile in ein heftiges Gewitter mit Hagel verwandelt. Erreiche da Biwak und sehe das eine grosse Schafsherde mit Hunde davor ist. Nähre mich langsam und sehe eine Hirtin. Sie jagt mich jedoch wieder weg, da sie sagte, es sei ein privates Biwak.



      Weiter im Hagel zum Pass. Kommt mir noch eine Familie mit Esel entgegen, welche auch auf einer Weitwandertour sind.



      Zum Glück hört es oben am Col de Mary (2643 m.ü.m) auf zu hageln und regnen. Über die Grenze hinunter ins Tal. Bin jetzt wieder in Italien und möchte nicht biwakieren, da ich und mein Gepäck doch sehr nass ist. Komme um 19.00 beim Rifugio Campo Base (1650 m.ü.m) an. Alles voll, kriege jedoch noch ein Bett in der Notunterkunft in einem kleinen Container. Keine Chance die nassen Kleider zu trocknen. Mache ein Müsli und später trinke ich noch einen Cappuccino. Hat auch wieder angefangen zu regnen und gehe bald schlafen. Sind 6 Leute im kleinen Container und alles ist feucht, probiere meine Kleider, draussen auf einem Holzstapel zu trocknen.



      Tag 59. Von Chiappera nach Strepesi. 45 Km 2750 Hm 10 H

      Konnte schon um 06.30 frühstücken. War allerdings der einzige so früh. Viel gegessen und dann in den noch nassen Kleidern losmarschiert. Schon nervlich ziemlich angespannt, da ich heute Abend irgendwo im trocknen übernachten möchte. Ist im Moment recht schwierig, da viele Leute unterwegs am wandern sind und so alles besetzt ist. Hinauf zum ersten Pass Colle Ciarbonet (2197 m.ü.m) und dort einen Schweizer getroffen der den GTA macht.



      Mit meiner Schwester telefoniert und sie hat mir ein Bett reserviert, allerdings muss ich dafür noch ein gutes Stück vorwärtskommen. Auf alten Kriegswegen hinunter und gleich wieder hinauf zum Passo Rocca Brancia 2610 (m.ü.m). Viele Bunker neben dem Wanderweg.





      Etwas unterhalb vom Pass hatte es 2 schöne Refugios, leider hatte ich keine Zeit zum Einkehren, da ich heute noch weit muss. Sehr schöne Gegend hier. Hinunter nach Pontebernardo (1312 m.ü.m).





      Hatte leider keinen Laden und die Restaurants waren wegen Feiertag geschlossen. Daher zum Mittagsessen nur ein Biberli zwischen 2 Scheiben Brot gegessen. Weiter in die nächste Ortschaft, wo ich in einer Bar noch einen Cappuccino, ein Schokoriegel und ein Apfel bekommen habe. Nun nochmals steil hinauf zum Pass und weiter zum Berggipfel Monte Vaccia (2473 m.ü.m). Zuerst auf Strasse, nachher Karrenweg und am Schluss fast weglos, da dieser Wanderweg sehr selten begangen wird.





      Über einem schönen Höhenweg an diversen alten Kriegsstellungen vorbei, bevor es hinunter nach Strepeis (1286 m.ü.m) ging.





      Recht grosses Dorf mit diversen Unterkünften und vielen Leuten. Suche meine Unterkunft und finde sie nicht. Rufe Gabi an und wir merken, dass sie in einer Ortschaft die den gleichen Namen hat reserviert hat. Verliere etwas die Nerven und probiere hier ein Bett zu bekommen. Jedoch alles voll, bekomme jedoch den Rat, nach dem Zeltplatz hätte es ein Pfadfinderheim welches von Weitwandern benützt werden kann. Mache mich auf den Weg und bekomme dort ein Bett. Grosser Raum mit mehreren doppelstöckigen Betten. Konnte sogar Halbpension nehmen für nur 44 Euro. Habe mich wieder beruhigt und sehr froh über meine Unterkunft. Mache Wäsche und Dusche und anschliessend zum Apero, da es erst um 20.00 Essen gibt. Sehr feines Essen und grosse Portionen und lasse mir Sandwiches machen, anstatt morgen zu frühstücken. Das Essen geht bis 21.30 und draussen ist es schon dunkel. Sind zu fünft in der Unterkunft und rede noch etwas mit 3 Deutschen. Das Klima und auch die Berge haben sich heute schon etwas geändert, man merkt dass man Richtung Meer kommt.



      Heute einen toten Fuchs gesehen, welcher von einem anderen Tier gerissen wurde. Beim Abstieg vom Passo Rocca Brancia auf dieses grosse Skelett angetroffen. Kurz vor dem Pass Monte Vaccia habe ich auch noch eine tote Kuh gesehen, welche auf dem Rücken lag und die Beine in die Höhe gestreckt hatte. War schon etwas unheimlich, da ich weit und breit der einzige Wanderer war.



      Tag 60. Von Strepesi zum Refugio Questa 32 Km 2800 Hm 9 H

      Um 05.10 aufgestanden mit Stirnlampe, kurz nach 05.30, losgewandert von 1286 m.ü.m aus. Steiler Anstieg zum ersten Pass des Tages, dem Passo di Bravaria (2297 m.ü.m). Kein Problem, da ich ein Koffein Röhrchen genommen habe und ein Hörspiel höre. Schöner Ausblick vom Pass auf beide Seiten.



      Hinunter zum Kloster Sant'Anna di Vinadio (2019 m.ü.m). Dort im Refugio, 2 Cappuccino und 2 Croissant genommen, bevor es auf Kriegswegen weiter hinaufging. Sehr schön hier im Kloster, hätte gerne hier übernachtet.





      Überall auf dem Weg hatte es Kreuze, Marienstatuen und Gedenkstätten. Auf guten Wegen dem Grad entlang bis zur Passstrasse Colle della Lombarda (2346 m.ü.m).





      Dort am Pass ein grosses Schild mit Provinz Provence-Alpes-Côte d’Azur. Hat mich gerade etwas berührt, da nun das Meer wirklich nicht mehr weit ist. Noch 2 Bunker besichtig, bevor ich 2 Kilometer auf der Passstrasse hinuntergelaufen bin und dort auf den schönen Wanderweg hinauf zum Passo d'Orgials (2531 m.ü.m).








      Sehr schön hier mit vielen kleinen Seen. Leider ziehen schon wieder dunkle Wolken auf. Im Refugio Malinvern (1810 m.ü.m) ein Cola getrunken und noch mein Sandwich gegessen. Zügig weiter zum Pass Colletto di Valscura (2519 m.ü.m).





      Auf der anderen Seite des Passen, sehr viele breite Kriegswege und Ruinen. Nochmals etwas hinauf zum Refugio Questa (2365 m.ü.m). Habe gestern telefonisch und ein Bett reserviert, haben uns nicht so gut verstanden, meinte jedoch, dass ich schon noch ein Platz für mich haben.



      Sehr kleine Hütte und die Schlafplätze sind schon voll, bekomme ein Bett in einer Jute, welche ca. 150 von der Hütte weg steht. Grosse Steinwüste rund um das Refugio, daher gab es keinen näheren Platz für die Jute. Alle 8 Betten sind besetzt und es wird recht eng.



      Mal etwas anderes. Esse in der Hütte zu Abend, wird in 2 Schichten gegessen, da es noch Leute hat die draussen Zelten. Habe für morgen Sandwiches anstatt Frühstück bestellt. Im Internet einen Platz im Refuge de la Madone de Fenestre reserviert für morgen Abend. Muss seit 1 Woche voraus reservieren, da es viele Wanderer hat und die meisten Schlafplätze schon vergeben sind. Werde auch nicht mehr draussen übernachten wegen den unsichereren Wetterbedingungen und den strengen Vorschriften, hier im Nationalpark. Ist relativ schwierig, da ich nicht weiss, wie lange ich dorthin habe und wie genau das Wetter wird. Fängt an zu regnen und so gehe ich schon um 21.00 schlafen.

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      • Adrian1975
        Anfänger im Forum
        • 21.02.2014
        • 33
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        • Meine Reisen

        #43
        AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

        Tag 61. Vom Refugio Questa zum Refugio M.de Fenestra. 41 Km 2600 Hm 10 H

        Um 05.30 aufgestanden und mich angezogen. Wollte gerade den Biwaksack einpacken, als es draussen zu regnen anfing. Schuhe wieder ausgezogen und mich nochmals hingelegt. Um 06.30 dann losmarschiert bei leichtem Nieselregen. Gibt heute einen langen Tag, laut Via Alpina Wegbeschreibung, sollten es gut 15 Stunden Wanderzeit sein. Zügig hinunter nach Terme di Valdieri (1373 m.ü.m).
        Zieht sehr in die Länge, da die Militärwege auf weit auslaufenden Serpentinen angelegt sind. Kann sie leider auch nicht abkürzen, da es hohe Stützmauern hat. In der Zwischenzeit hat es aufgehört zu regnen, sollte jedoch wieder im laufe des Nachmittags anfangen. Eine Baar hat schon offen und so nehme ich 2 Cappuccino, 2 Schoko Brötchen und ein Croissant. Motiviert weiter und das Tal hinauf. Nach ca. 30 Minuten auf der Strasse merke ich, dass etwas nicht stimmt.



        Schaue auf der Onlinekarte nach und merke das ich das falsche Tal hinauf bin. Wieder runter und das nächste Seitental wieder hinauf Richtung Rifugio Morelli-Buzzi (2349 m.ü.m).



        Sehr, sehr zügig diesen Weg hinauf. Schöner Wanderweg mit vielen Kehren. Kürze viel ab und erreiche die Hütte in der Hälfte der angeschriebenen Zeit. Trinke ein Cola und unterhalte mich mit dem Hüttenwirt. Noch schnell den Hüttenstempel genommen und dabei wurde die anderen Stempel in meinem Buch gesehen. Der Wirt wollte nun alles von meiner Tour wissen. Wäre hier gerne länger geblieben in dieser schönen Hütte mit dem sehr netten Hüttenpersonal. Bekam noch die Cola geschenkt und machte dann mich wieder auf den Weg zum Pass Colle del Chiapous (2532 m.ü.m).



        Oben am Pass fängt es wieder an zu regnen. Runter zum Stausee Lago di Chiotas (1915 m.ü.m). Etwas der Staumauer entlang bevor es wieder hinauf zum Colle di Fenestrelle (2474 m.ü.m) geht.



        Auf schönem Wanderweg zum Rifugio Ellena-Soria (1796 m.ü.m), das letzte Italienische Refugio, bevor es wieder über die Grenze nach Frankreich geht. Darum nochmals einen Cappuccino halt.



        Wieder auf Kriegswegen zum Pass Colle Finestra (2482 m.ü.m) hinauf. Oben hat es auf beiden Seiten der Grenze, alte Kasernen vom Krieg. In einer haben sich Steinböcke bequem gemacht. Wahrscheinlich auch wegen dem schlechten Wetter.



        Kann schöne Fotos machen bevor es auf der französischen Seite hinunter geht zum Refuge de la Madone de Fenestre (1912 m.ü.m). Hat leider Nebel und man sieht fast nichts, habe gehofft eventuell das Meer zu sehen. War heute fast ausschliesslich auf Wanderwegen vom 1 Weltkrieg unterwegs. War schon sehr eindrücklich.



        Das Refugio ist recht gross und bekomme ein guter Platz, bei der Wand und die Matratze neben mir ist auch noch frei. Koche eine Suppe mit Reis zum Abendessen. Vorher noch einen Apero genommen mit Panache und Nüssen. Langsam bin ich froh, wenn ich Monaco erreiche. Habe noch probiert via Internet für morgen zu reservieren, jedoch ist die Hütte voll. Rufe an und sage das ich auf dem Via Alpina unterwegs sei und für morgen noch einen Schlafplatz benötige. Nach anfänglichem Zögern, bekomme ich ein Schlafplatz zugesichert. Die Kommunikation klappt erstaunlich gut, obwohl ich immer einen Mix aus englisch, deutsch und etwas französisch oder italienisch rede.



        Tag 62. Vom Refugio M.de Fenestra zum Refugio des Marveilles. 16 Km 1350 Hm 5.5 H

        In der Nacht immer wieder erwacht und daran gedacht, dass meine Wanderung bald zu Ende ist. Um 6.40 losgewandert. Die heutigen Wanderwege sind nochmals sehr Alpin.







        Auf schönen Wegen hinauf zum Pass du Mont Colomb (2506 m.ü.m) und hinunter zum Refuge de Nice (2230 m.ü.m).





        Dort Müsli gemacht und Kaffee getrunken. Bis jetzt noch alleine unterwegs, was sich aber bald ändern wird. Weiter hinauf zum Baisse du Basto (2682 m.ü.m) auf sehr anspruchsvollen Wegen. Hinunter ins sehr schöne Vallée des Merveilles. Verlasse nun den Via Alpina, da ich die direkte Route nach Monaco nehme.



        Hier hat es sehr viele prähistorische Felsgravierungen, welche wirklich sehr eindrücklich sind. Komme schon um 12.00 im Refugio Merveilles (2130 m.ü.m) an. Das Bett kann jedoch erst um 16.00 bezogen werden. Wetter ist auch wieder schlechter und es fängt an zu tröpfeln. Schlage die Zeit Tod und bekomme um 16.30 dann endlich mein Bett zugeteilt. Habe riesen Glück oder wurde bevorteilt, im Zimmer hat es ein grosses Matratzenlager von 60 Matratzen und noch ein einzelstehendes Bett welches ich bekomme. Leider keine Steckdose im ganzen Refugio. Habe zum Glück noch ein voller Ersatzakku mit welchem ich mein Handy noch aufladen kann. Denn morgen brauche ich die GPS Karten. Möchte morgen um 05.00 los, da der Hüttenwart meinte, dass ich 10 Stunden bis nach Sospel brauche und von dort sind es nochmals 6 Stunden bis zu meinem Etappenziel Peillon. Andrea hat mir im einzigen Hotel dort ein Zimmer reserviert. Die Sonne scheint wieder und so trinke ich ein Bier draussen. Bin etwas nervös wegen morgen, ob ich den Weg im dunkeln finde und auch zeitlich schaffe, ebenfalls habe ich fast keinen Proviant mehr. Sollte wenn möglich vor 12.00 in Sospel sein, weil dann die Lebensmittelläden Mittagspause machen. Esse heute in der Hütte zu Abend. Sehr feines Essen und lange richtig zu. Zur Vorspeise nehme ich 2 Teller Suppe, dann 3 Teller Hauptspeise (Teigwaren mit Sauce und Fleisch) und zum Schluss noch 2 Dessert. Zum Schluss bekomme ich den Kaffee noch geschenkt. Hatte eine gute Unterhaltung mit einem Franzosen aus Paris.



        Bekannt wurde das Tal der Wunder durch seine ca. 40.000 Felsgravierungen in der Umgebung des Mont Bégo, der zweitgrößten Fundstelle prähistorischer Gravuren im Alpenraum (nach dem Valcamonica). Diese wurden am konzentriertesten im Vallée des Merveilles, aber auch im Fontanalbe-, im Vallaurette-Tal und am Col de Sabion entdeckt. Die Zeichnungen wurden in durch die letzte Eiszeit geglättete Flächen der Felsen eingeritzt. Sehr Interessant sind jedoch die Bilder aus der frühen Bronzezeit um 1.800 bis 1.500 v. Chr. Mit Quarzit- und Feuersteinwerkzeugen wurden Vertiefungen von 1 bis 5 mm Durchmesser dicht aneinandergereiht in die Oberfläche eingehauen.





        Tag 63. Vom Refugio des Merveilles nach Peillon. 52 Km 2100 Hm 12 H

        Relativ gut geschlafen angesichts des grossen Schlafraums. Um 04.45 bei sternenklarem Nachthimmel losmarschiert. Konnte sehr gut mit der Stirnlampe laufen, da sie heller war als angenommen. Auch der Wanderweg war relativ gut markiert. Noch im dunkeln den ersten Pass, den Pass du Diable (2430 m.ü.m) erreicht.



        Beim Abstieg wurde es langsam heller und ich konnte zum ersten Mal das Meer sehen und die Hafenstädte mit ihren vielen Lichtern. Weiter auf schönen Höhenwegen vorbei an Bunkern und alten Festungsanlagen vom Krieg.



        Komme um ca. 8.00 an einer sehr grossen Schafsherde mit etwa 500 Schafen vorbei. Liegen noch alle auf der Wiese direkt neben dem Wanderweg. Laufe leise und vorsichtig daran vorbei um sie nicht zu stören. Als ich mich nachher umkehre, sehe ich, dass es auch einen Hirtenhund gehabt hat. Zum Glück hat dieser auch noch geschlafen.





        Bin sehr, sehr zügig unterwegs damit ich Sospel noch vor 12.00 erreiche. Bei einem Bunker vorbei, hinter dem wieder eine grosse Schafsherde liegt. Allerdings diesmal direkt auf dem schmalen Wanderweg mit 2 Hirtenhunde vornedran. Umgehen ist leider nicht möglich da es sehr steil nach oben oder unten geht. Laufe vorsichtig auf die Hunde zu, welche aufstehen und mich bellend umkreisen. Ganz vorsichtig weiter und zum Glück stehen die Schafe sehr ruhig auf und lassen mich durch. Abstieg auf schönen Wiesen und Waldwege. Am Boden liegen noch Kanonen vom ersten Weltkrieg, keine 10 Meter neben dem Wanderweg!







        Erreiche um 11.00 Sospel (348 m.ü.m) und kaufe ein, Teigwaren und Sauce für am Abend, was sich als sehr gut noch herausstellte. In der Bäckerei hole ich noch Kaffee und Brötchen und mache 20 Minuten Pause auf einer Bank. Sehr schöne Stadt und sehr gemütlich.



        Von Sospel aufwärts Richtung Pass Baisse du Pape (1026 m.ü.m). Der letzte richtige Passübergang meiner Wandertour.





        Die Wege wurden jetzt sehr schlecht. Nicht mehr markiert, Wege zugewachsen und auch sehr heiss. Ohne GPS hätte ich keine Chance gehabt den Weg zu finden. Verlaufe mich aber trotzdem etwas und muss wieder umkehren. Sehr heiss und das Wasser ist mir auch ausgegangen. Nochmals sehr anstrengend und erreiche dann Peille wo ich zum Glück Wasser auffüllen kann. Weiter zum letzten Etappenziel nach Peillon. Sehr schönes altes Dorf mit Steinhäusern. Viele Touristen besichtigen das Dorf und es hat nur Gourmet Restaurant. Möchte etwas trinken, werde jedoch im Restaurant nicht bedient. Bekomme nur etwas zum Mitnehmen.



        Beziehe mein Zimmer im einzigen Hotel und nehme ein Bier 0,25 für 4,50 Euro auf der Terrasse. Das Abendmenü kostet zwischen 40 und 65 Euro. Zum Glück habe ich Teigwaren eingekauft und so koche ich mir diese im Zimmer. Ist sehr heiss, kann jedoch nicht mit offenem Fenster schlafen, da ich jetzt schon 10 Moskitostiche eingefangen habe. Freue mich auf morgen.



        Tag 64. Von Peillon nach Monacco. 13 Km 450 Hm 3 H



        Wegen der Hitze nicht so gut geschlafen und um 06.15 los. Zum Glück sind die Wanderwege wieder etwas besser und nicht mehr so zugewachsen. Nochmals zum letzten Mal etwas hinaufgewandert und oben super Aussicht auf das Meer und Monaco.





        Jetzt etwas mühsam, da der Weg auf Strassen verläuft und nichts mehr markiert ist. In La Turbie Kaffee und Brötchen genommen. Sehr schöner Weg nach Monaco wo ich mich etwas verlaufe und wieder hinauflaufen muss, da ich mich im Gästebuch des Via Alpina noch einschreiben möchte. Dieses liegt im Exotischen Garten von Monaco auf. Schreibe mich ein und erhalte noch den offiziellen Via Alpina Stempel. Kann leider nicht im Meer baden, da es hier keinen Strand hat, sondern nur einen Hafen für die Luxusschiffe.



        Dafür hat es ein Pool im Meer, in welches ich gehe. Schaue mich noch etwas um, jedoch der ganze Luxus und die teuren Autos sagen mir nicht so zu. Fahre mit dem Zug nach Nizza, wo Andrea für mich ein Hotel, für 2 Nächte reserviert hat. Hier gefällt es mir viel besser. Langer Strand und sehr viele kleine Restaurants und eine grosse Altstadt. Gehe um 22.00 ins Hotel. Gerade als ich es mir bequem machen wollte klopfte es an der Türe. Als ich öffnete, stand ein Freund von mir dort, der mich besuchen gekommen ist. Habe mich extrem darüber gefreut. Wir hatten 2 sehr schöne Tage hier in Nizza, bevor er mit dem Flugzeug nach Hause geflogen ist und ich mit dem Fernbus heimgefahren bin.


        Gesamtstrecke: 2132 Km
        Gesamthöhenmeter: 125 260 Hm
        Gesamtwanderzeit: 529 Stunden
        Durchschnittsleistung pro Tag bei den 60 aktiven Tagen: 8 H 50 Min. 35.5 Km 2090 Hm.

        Die Ankunft in Monaco war nicht so speziell oder emotional wie ich mir das vorgestellt habe. Während meiner Wanderschaft hatte ich viel grössere Glücksgefühle, wenn ich an das ankommen in Monaco gedacht habe, als es dann wirklich war.
        Schlussendlich war ich einfach froh, es geschafft zu haben und angekommen zu sein.
        Körperlich war es keine wirkliche Herausforderung für mich, da ich von den langen Ultra Trail Rennen, solche körperliche Aktivitäten gewohnt war. Ganz änderst war es mental. Würde so eine Tour wahrscheinlich nicht mehr alleine machen, sondern eher zu zweit.
        Dann muss man nicht immer alles eine entscheiden und kann sich auch noch mit jemanden besprechen oder plaudern. Hatte aber auch seine Vorteile, alleine unterwegs zu sein. Konnte meine Tagesetappen an meine Bedürfnisse anpassen und auch meine Pausen nach meinem Gusto machen.
        Für mich war es eine schöne und gute Erfahrung und bereue es nicht, diesen Weg auf mich genommen zu haben.

        Zuhaus habe ich noch ein Höhenprofiel von meiner Tour gemacht im Mastab 1: 1 000 000 und 45 fach überhöht:





        Während meiner ganzen 64 tägiger Wandertour, bin ich nur 3-mal von anderen Wandere überholt worden, sonst war ich immer ich am Überholen.

        Ich verbrauchte 3 Paar Wanderschuhe, das Problem war vor allem die starke Abnützung der Sohlen.

        Während den ersten 35 Tagen meiner Tour bin ich meistens zwischen 04.00 und 05.00 aufgestanden, später musste ich leider etwas später aufstehen, da es länger dunkel war. Ich habe es sehr genossen, früh loszumarschieren.

        Insgesamt 4-mal Autostopp gemacht (dabei ca. 40 Km zurückgelegt) und 1-mal mit Dem Zug 12 Kilometer gefahren. Total 52 Kilometer, welche ich nicht zu Fuss gewandert bin, jedoch nur hinunter oder gerade aus.

        Habe insgesamt 26 Wanderkarten dabei, welche ich zugeschnitten habe, wegen dem Gewicht. Zusätzlich noch 32 einzelne Wanderblätter. Ebenfalls hatte ich die ganze Tour noch Offline auf dem Händy.

        Von 64 Tagen, war ich an 60 Tagen unterwegs. 1 Tag habe in Hinter Tux pausiert, da es den ganzen Tag geregnet hat. 1 Tag Pause in Briancon zum Besichtigen der Stadt. 2 Tage Pause weil ich Besuch von Andrea und einmal Andrea mit Eltern bekam.

        Längster Wandertag (reine Wanderzeit ohne Pause): Tag 22 von der Birkkarhütte zur Pestkapelle. Insgesamt 14,5 Stunden am Laufen

        Längste Wegstrecke am Tag zurückgelegt: Tag 3 von Pirnatova Koca nach Gorenji Navaki. Insgesamt 57 Km.

        Am meisten Höhenmeter am Tag: Tag 22 von der Birkkarhütte zur Pestkapelle. Insgesamt 3300 Höhenmeter aufwärts.

        Habe insgesamt 179 Stempel von Hütten und Berggipfel in meinem Tourenbuch gesammelt.
        Zuletzt geändert von Adrian1975; 17.12.2018, 20:10.

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        • HO
          Erfahren
          • 04.02.2016
          • 188
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

          Glückwunsch zur wunderbaren Tour und Respekt vor Deiner Leistung! Du bist den Weg ja quasi abgeflogen. Mir kommt es sehr gut bekannt vor, dass mentale Hürden manchmal schwer zu überwinden sind.
          Danke für den Bericht!

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          • donjohannes
            Gerne im Forum
            • 07.04.2015
            • 82
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: Via Alpina von Triest nach Monaco

            Lieber Adrian,

            danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast, den Weg hier zu teilen! Tolle Bilder und schöner Bericht. Von der körperlichen Leistung wurde ja schon mehrfach gesprochen. Vom mentalen Aspekt habe ich noch fast alle VA-Wanderer so reden hören. Mir ging es auch nicht anders auf meiner Variante. Das Bizarre ist, dass es auf viel längeren Wegen, die ich gegangen bin, nicht so war. Klar, auch da kann man Hänger haben, aber bei der Via Alpina hab ich (auch ob des Wetters) schon nach 36 Tagen gerechnet, wie lange es noch dauert. Vielleicht liegt es bei aller Vielfalt der Berge dann doch auch an der Monotonie der Landschaft in den Alpen. Wenn Berge, Wälder, Steppen, Wüsten, Kulturen, Menschen sich abwechseln dann ist der mentale Input einfach ein anderer.

            p.s.
            Die Holzleiste mit dem Wegverlauf ist eine coole Idee. Ja nachdem, was Du sonst noch so beruflich machst, könntest Du das sicher auch kommerzialisieren und für bestimmte oft begangene Wege (München-Venedig, GTA etc) anbieten.

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