Panikattacken?

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  • Claudia1982
    Anfänger im Forum
    • 04.08.2018
    • 10
    • Privat

    • Meine Reisen

    Panikattacken?

    Hallo,
    ich lese hier schon einige Zeit mit und habe auch schon viel gelernt, aber ein großes Problem habe ich trotzdem. Bitte nicht lachen. Ich kann in fremder Umgebung ganz schlecht allein sein.
    Bin vor zwei Wochen von zu Hause losgewandert, Abends Zelt aufgestellt, sehr ungutes Gefühl gehabt, beim Isomatte aufblasen hatte ich fast sowas wie eine Panikattacke, war kurz davor mich abholen zu lassen. Ich kann das gar nicht so genau beschreiben, irgendwie Heimweh, bißchen Angst allein im Zelt (war nicht ganz allein, mein Hund war dabei), hatte absolut keinen Hunger. Und obwohl ich vom wandern recht fertig war, habe ich die ganze Nacht kein Auge zu gemacht.

    Ich kenne dieses Panikgefühl hauptsächlich von früher, als ich zum studieren unter der Woche in eine andere Stadt musste. Da habe ich echt Panik geschoben und viel geheult.
    Allerdings habe ich das jetzt so im Zelt nicht von mir erwartet.

    Hat irgendwer ähnliche Erfahrungen? Kann man das irgendwie trainieren?

  • entropie
    Alter Hase
    • 09.07.2010
    • 2528
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Panikattacken?

    Da es dir jetzt erst wieder aufgefallen ist Du aber auch in der vergangenheit erfahrungen damit gesammelt hast impliziert das Du das schon ne weile mit dir herumträgst.

    Raten könnte man da viel. Du könntest anfangs für ein wenig routine und erfahrungen nicht alleine losziehen. Auch ein Hund dabei könnte ich mir als sinnvoll vorstellen.

    Am besten wird es vermutlich sein sich in die hände eines fähigen Verhaltenstherapeuten zu begeben.
    Whenever people agree with me, I always feel I must be wrong.
    -- Oscar Wilde

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    • Meer Berge
      Fuchs
      • 10.07.2008
      • 2381
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Panikattacken?

      Das scheint ja nicht unbedingt am Zelten zu liegen, sondern ein tieferes Problem zu sein.
      Sonst hätte ich gesagt, zelte erstmal in bekannter Umgebung. Im eigenen Garten oder bei Freunden hinterm Haus. Dann irgendwo auf einem Campingplatz, der objektiv sicher scheint (also nicht stadtnah). Und so dann langsam raustasten.

      Ich schlafe in der ersten Nacht im Zelt in einer neuen Umgebung meist nicht gut, weil ich mich erst an die dortigen Geräusche gewohnen muss, habe aber prinzipiell keine Probleme mit dem Zelten oder Schlafen in fremden Gegenden.

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      • steliflo
        Erfahren
        • 28.10.2013
        • 390
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Panikattacken?

        Hallo Claudia,

        ich kenne zumindest das Gefühl sehr gut wie es ist es nicht so gut auszuhalten mit den eigenen Gedanken allein zu sein. Immer musste irgendeine Musik oder Ablenkung im Hinterrgund laufen. Ich hab dann irgendwann angefangen den Weg in die Arbeit zu Fuß zurückzulegen (1h) und am Anfang ist es mir echt schwergefallen einfach ohne Ablenkung nur mit mir zu sein. Da ging dann immer das destruktive Gedankenkarusell los. Mit der Zeit sind mir die Mechanismen wie ich das stoppen kann wieder bewusster geworden und ich hab es wieder geschafft einfach mal eine Stunde mit mir zu verbringen. Diesen Sommer habe ich mich an meine erste Solotour getraut und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

        Warst du denn auf einem Campingplatz oder wild zelten? Wild zu stehen würde ich mir nicht zutrauen, ich hab mir für die erste Solotour extra eine ausgesucht bei der man auf Campingplätze konnte.

        Liebe Grüße,

        steliflo

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        • Igelstroem
          Fuchs
          • 30.01.2013
          • 1888
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Panikattacken?

          Ein weites Feld.

          Ich glaube ja, dass schlechterdings jede Art von Panik, die man draußen haben könnte, in diesem Forum irgendwie vertreten ist, insofern wird wohl niemand lachen.

          Das Problem, das steliflo oben erwähnt hat (die Angst, mit den eigenen Gedanken allein zu sein), ist mir zwar unbekannt, eher ist das ungestörte Laufenlassen der eigenen Gedanken für mich ein Grund, so lange draußen zu sein. @steliflo: Ich verstehe das also nicht, aber das hieße dann zumindest, dass man bei ODS etwas erfährt, das man nicht schon kennt.

          Im Studium ging es mir auch anders, als Claudia es beschreibt (nämlich umgekehrt: »endlich weg«), insofern weiß ich nicht, wie weit die Erfahrungen auseinanderliegen.

          Aber ich kenne jedenfalls beim Wildcampen ein starkes Unbehagen, das sich wie Heimweh anfühlt: ein Erschrecken darüber, dass man jetzt an diesem unbekannten Platz tatsächlich bleiben und die Nacht verbringen muss, während sich in der Dämmerung die Lichtstimmung unbeeinflussbar verändert und die Atmosphäre des Ortes als etwas total Fremdes regelrecht über mich herfällt. Das ist auch der Grund, weswegen ich mich scheue, ohne weiteres von einem Einswerden mit der Natur zu sprechen. Es gibt einfach diese einstweilen viel stärkere abendliche Erfahrung, sich mutwillig in eine Situation gebracht zu haben, die ich in Wirklichkeit gar nicht beherrsche und die man jetzt nur noch durchstehen kann. Viel hängt dabei von der konkreten Atmosphäre des Ortes ab. Man könnte sich also einen Übernachtungsplatz vorstellen, der schlechthin anheimelnd ist und es auch bleibt, aber den hat man normalerweise nicht, weil man es eben mit einer Wirklichkeit zu tun hat und nicht mit einer eigenen Erfindung. Ich zelte nie mitten im Wald, lieber draußen auf der Wiese und womöglich sogar nah am Weg, auch dies aus atmosphärischen Gründen und weil ich gewissermaßen mehr Angst vor irgendetwas Unbestimmtem habe als vor anderen Menschen.

          Das Unbehagen verschwindet fast ganz, wenn ich zu zweit unterwegs bin. Dann ist eben der Andere die primäre und irgendwie vertraute Wirklichkeit und die Umgebung ist eine Umgebung und kein latenter Gegner (ich drücke mich bewusst etwas drastisch aus, damit die Gefühlslage klar wird).

          Man könnte sogar überlegen, ob es sich um eine Art Schuldgefühl handelt: etwas zu tun, was man als Zivilisationsmensch normalerweise nicht tut, eine freche Herausforderung eigentlich, zu deren Rechtfertigung man Dinge vortragen müsste, an die man selbst nicht wirklich glaubt; Erschrecken also über die eigene Devianz, denn Wandern ist zwar anerkannt, aber Schlafen in der Landschaft ist etwas anderes, das man sich immer erst herausnehmen muss, also liegt die Beweislast bei mir; und die panische Empfindung, etwas falsch gemacht zu haben und an einem falschen Ort zu sein, ist der leibliche Ausdruck dafür, dass man diese Beweislast nicht tragen kann.

          Sicher kann man das üben. Und die Gründe, wieso ich das trotz des oben Aufgeschriebenen tue, stehen jetzt hier noch nicht.
          Lebe Deine Albträume und irre umher

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          • TanteElfriede
            Moderator
            Lebt im Forum
            • 15.11.2010
            • 6442
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Panikattacken?

            ... ich habe zwar keine Panik Attaken... aber wenn ich allein bin, fange ich recht schnell an mit mir selbst zu reden... ich kommentiere mit einem unsichtbaren Gegenüber meinen Schlafplatz aufbau, wie sich die Penntüte anfühlt etc.. oft in Gedanken aber hin und wieder auch in "laut"... sprich, würde mich einer bei so einer Situation überraschen könnte eine Frage nach dem "großen Weißen Hasen" durchaus berechtigt sein... aber diese virtuellen Gespräche verdrängen, dass ich allein bin...

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            • Abt
              Lebt im Forum
              • 26.04.2010
              • 5726
              • Unternehmen

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Panikattacken?

              Vieh hau ab...ist mein üblicher barscher Satz, wenn ich nicht weiß, ob und wer vor dem Zelt raschelt. Fuchs? Bär? Schaf? Ziege? Wolf oder Wildschweine.
              Dann signalisiere ich dem Verursacher...hier liegt ein Mensch: und zwar ein völlig ungenießbarer

              Diese Themen sind nicht auf den Outdoorbereich begrenzt. Eher versucht xyz dem Alltag zu entfliehen.
              Einige versuchen das in (für den uneingeweihten) unverständlichen Bildern, andere im persönlichem Tagebuch.Wieder andere im Lesen von spezieller Büchern.
              Ich versuche es in ungelesenen Bildvorträgen bei OdS
              Aber Panikattacken? seltsam
              Also Freunde finden und mitnehmen

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              • lina
                Freak

                Vorstand
                Liebt das Forum
                • 12.07.2008
                • 42854
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Panikattacken?

                Hallo Claudia, Du schreibst

                Zitat von Claudia1982 Beitrag anzeigen
                Ich kann das gar nicht so genau beschreiben, irgendwie Heimweh, bißchen Angst allein im Zelt (war nicht ganz allein, mein Hund war dabei), hatte absolut keinen Hunger. Und obwohl ich vom wandern recht fertig war, habe ich die ganze Nacht kein Auge zu gemacht.
                und ich vermute, darin ist auch schon die Lösung enthalten: Du warst einfach viel zu müde und hast außerdem ein eventuell vorher vorhandenes Hungergefühl übergangen. Müde – und dazu noch eigentlich hungrig sein – sind absolute Stimmungskiller und führen dazu, sich zu fragen, was man hier eigentlich tut. Manchmal hilft es, sich zu sagen: "Ich bin einfach nur völlig k.o., sonst ist nichts." Ein bisschen was essen, trotz ohne aktuelles Hungergefühl, oder eine Tasse heißen Tee kochen und sich in den Schlafsack kuscheln, hilft meistens schon mal. Bei vielen Zeltnächten löst der Zelt-Innenraum auch irgendwann ein bekanntes Zuhause-Gefühl aus, damit wird es dann nochmal besser.

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                • Mus
                  Freak

                  Vorstand
                  Liebt das Forum
                  • 13.08.2011
                  • 13116
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Panikattacken?

                  Wer da lacht, ist selber doof Irgendwas zwischen Sch###gefühl bis mittlere Panik haben glaub fast alle von uns beim Zelten schon mal gehabt.

                  Würdest du denn sehr gerne zelten? Notfalls könntest du das Problem ja einfach mit einer festen Unterkunft "erschlagen". Sagt ja niemand, dass du beim Wandern zelten musst. Es sei den natürlich, du würdest das sehr gerne. Für diesen Fall auch ein paar Tipps von mir:

                  Als erstes: Iß unbedingt vor dem Zeltaufbauen etwas, vielleicht sogar eine oder eine halbe Stunde vor Erreichen des Zeltplatzes, auf jeden Fall rechtzeitig und notfalls auch einfach kopfgesteuert und nicht nach Magengefühl. Und wähle ggf. deine Etappen etwas kürzer. Starke Erschöpfung und Hunger (vor Allem solcher, bei dem man schon so weit drüber ist, dass man ihn nicht mehr wahrnimmt) wirken sich bei vielen Menschen spontan extrem negativ auf die Psyche aus. Da hab ich schon die freundlichsten, souveränsten Leute aggressiv oder weinerlich oder panisch erlebt.
                  Wenn essen nicht mehr geht, dann nimm ein stark zuckerhaltiges Getränk (z.B. gesüßten Tee) zu dir. Der Blutzuckerspiegel wirkt sich direkt auf den Cortisolspiegel und damit auf dein Stresslevel auf.

                  War das nur die erste Nacht, oder auch noch in den Nächten dannach?
                  In der ersten Nacht ist die Hemmschwelle immer am größten. Da haben viele ein doofes Gefühl im Bauch.
                  Vielleicht suchst du dir jemanden, der mit dir Wandern geht (und sei es nur für die erste Nacht), das hilft oft schon. Oder, du übernachtest die ersten Nacht auf einem Campingplatz mit Zeltwiese und schaust dort, bevor du das Zelt aufbaust nach jemandem / einer Gruppe, die dir sympathisch aussieht, fragst ob du das Zelt daneben aufbauen darfst und quatschst ein bisschen mit denen. Oder du planst so, dass du die erste Nacht im Garten von einem (entfernten) Bekannten zeltest ggf. hilft auch sowas wie der Dachgeber vom ADFC weiter. Oder du übernachtest die erste Nacht in einer festen Unterkunkft. Nach zwei Tagen wandern, fällt das Zelten oft leichter. U.u. ist auch telefonieren mit einem guten Freund / mit der Familie eine Option.
                  (Super ist natürlich ein ODS-Treffen. Da hast du die Chance "mit echten Menschen und im echten Leben" z.B. über sowas zu reden (was noch mal ganz anders ist, als hier im Forum) und bist auch nicht allein beim Zelten. Das nächste wäre z.B. schon an diesem Wochenende! *Ende des Webeblocks* )

                  Dann könntest du noch schauen, was du sonst noch an deinem "Zelt-Setting" verändern könntest. Ist aber schwierig da einen allgemeingültigen Tipp zu geben. Manche fühlen sich sicherer auf einem CP, manche in möglichst großer Waldeseinsamkeit. Manche verstöpseln sich gerne die Ohren mit Musik oder Hörbüchern, bei manchen wirkt sich das negativ aus, manchmal hilft singen oder pfeifen oder ein kleines Instrument mitzunehmen. Manche haben lieber ein richtig massives Zelt um sich herum, manche fühlen sich sicherer unter einem Tarp, bei dem man in alle Richtungen lunsen kann, manche nur im Bivaksack, weil man da sehr unauffällig ist, manche in der Hängematte, weil man nicht auf dem Boden liegt.

                  Trainieren lässt sich das Keine-Angst-Haben-beim-Zelten normalerweise am besten dadurch, dass man viele angenehme Nächte im Zelt verbringt. Es können aber natürlich auch Bedingungen vorliegen, unter denen das nichts hilft, weil das Problem einfach tiefer liegt. (So haben z.B. Autisten oft generell ein Problem mit einer fremden und ständig wechselnden Umgebung, da kann das mit dem Trainieren dann u.U. sehr relativ sein und schlimmstenfalls das Stresslevel so sehr heben, dass jede weitere Nacht noch schlimmer wird. Nur mal um ein Beispiel zu nennen.) Wenn das alles also nix hilft und dir das Zelten wichtig ist oder wenn du irgendwie das Gefühl hast, das mit der Panik beim Zelten ist nur die Spitze vom Eisberg, dann würde ich wirklich den Tipp mit dem dem Therapeuten noch mal aufgreifen. Aber wie schon gesagt: Zelten ist kein "muss" und liegt nicht jedem. Man wird dadurch nicht schöner/klüger/cooler/sportlicher/... aber es kann u.U. sehr viel Spaß machen.

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                  • Prachttaucher
                    Freak

                    Liebt das Forum
                    • 21.01.2008
                    • 11905
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Panikattacken?

                    Wenn es auch etwas in die Richtung Heimweh geht, vielleicht hilft Dir auch schöne Musik, etwas zu lesen, ein Telefonat.... Dann ist die Heimat vielleicht nicht mehr so weit weg.

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                    • wilbert
                      Alter Hase
                      • 23.06.2011
                      • 2956
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Panikattacken?

                      So eine, wie von Dir beschriebene Panikattacke kenne ich aus meiner Jugend. Damals wollte ich wissen wie es ist, alleine im Wald zu schlafen.
                      Also habe ich mir am Wochenende meine Isomatte und eine Wolldecke geschnappt und bin in die Dämmerung hineingewandert. Um meine Nachtsicht zu stärken, habe ich bewusst auf ein Feuer, eine Taschenlampe oder Laterne verzichtet. Als es später immer dunkler wurde, hätte ich nur zu gerne meine Entscheidung revidiert.
                      Nach der Einrichtung meines Lagerplatzes kam ich einfach nicht zur Ruhe. Die Geräusche der Kleinlebewesen um mich herum, machten extrem hellhörig und ich wurde dadurch in ständiger Alarmbereitschaft gehalten. An schlafen war in dem Zustand überhaupt nicht zu denken.
                      Es wurde später und später, und ich immer wacher und wacher. Gegen 2 Uhr habe ich mein Experiment als gescheitert erklärt und mich erleichtert auf den Heimweg gemacht. Ich war die ganze Zeit vollgepumpt mit Adrenalin.

                      Im Nachhinein fand ich mein Erlebnis nur zu verständlich.
                      Wir sind erdgeschichtlich eine sehr junge Spezies. Gerade noch mussten wir uns, mit unserer Steinzeit-Gruppe vor den Unbilden der Natur schützen und schon sitzen wir tagtäglich, entfremdet in den Büros vor den Computern.
                      Dass dann, allein im Wald, ein gesunder Atavismus hochkommt, ist mir nun klar.
                      Um mich zu schützen, brauche ich doch die Gesellschaft anderer oder wenigstens einen sicheren Raum. Wenn ich mir jetzt die steinzeitlichen Parameter für einen behüteten Ort vorstelle, komme ich für mich auf ein einfaches setup:

                      Ich brauche einen Schlafplatz der mir Deckung im Rücken bietet. Das kann eine geographische Gegebenheit oder einfach ein Tarp sein. Ein kleines Feuer schützt die offene Front, gibt Wärme und reduziert die Hellhörigkeit auf ein gesundes Maß.
                      Bin ich alleine unterwegs, ist das Feuer ein wichtiger Trost und hilft mir über die fehlende Gesellschaft hinweg. Ich kann mein Essen zubereiten oder wenigstens mir was warmes zu trinken machen. Ein Feuer zu unterhalten hält mich auf trapp und lenkt die Gedanken in andere Richtungen.
                      So kann ich anfangen diese ausgesetzte Situation zu geniessen…

                      Hier beispielhaft ein Bild mit Florian.



                      VG. -Wilbert-
                      Zuletzt geändert von wilbert; 24.10.2018, 22:38.
                      www.wilbert-weigend.de

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                      • Prachttaucher
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 21.01.2008
                        • 11905
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Panikattacken?

                        Sieht gemütlich aus !

                        Wenn ich an meine erste Nacht zurückdenke, da gab´s doch auch Panikattacken und zwar die entdeckt zu werden. Hab´mir wirklich vorgestellt, daß da jemand nachts die Gegend absucht. Das hat dann noch etliche Übernachtungen gedauert, bis sich das gelegt hat. Aber darum ging´s wohl nicht oder ?

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                        • Igelstroem
                          Fuchs
                          • 30.01.2013
                          • 1888
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Panikattacken?

                          Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                          Sieht gemütlich aus !
                          OT: Aber Florian hat nur noch wenige Minuten zu leben, denn wenn man das Foto mal vergrößert, sieht man hinten zwischen den Bäumen den Umriss von ... Und das kriegt er leider nicht mit, weil er so ein schönes Tarp im Rücken hat.

                          Der Steinzeitmensch hat ja womöglich die meiste Zeit damit verbracht, zuhause zu sitzen und seine Werkzeuge auf den neusten Stand der Technik zu bringen. Wenn er jagen gegangen ist, dann nur selten allein. So gesehen ist die Solotour, bei der man aus Überdruss von seiner Sippe wegläuft, eigentlich erst die wirkliche Entfremdung.
                          Lebe Deine Albträume und irre umher

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                          • Nuklid
                            Erfahren
                            • 09.06.2013
                            • 437
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Panikattacken?

                            Irgendwas zwischen Sch###gefühl bis mittlere Panik haben glaub fast alle von uns beim Zelten schon mal gehabt.
                            Jap.

                            OT:
                            In jungen Jahren mit Kumpels bei einer "Halbstarken-wildzelttour" auf Rügen: Wir liegen mitten in der Nacht mit vier Mann in zwei Zelten im Wald. Alle schlafen zufrieden, nur ich bin hellwach und im Alarmzustand, schiebe Paranoia und male mir bei jedem klitzekleinen Waldgeräusch adrenalingebadet die abenteuerlichsten Bedrohungslagen aus. Irgendwann beginnt mein Zeltgenosse urplötzlich zu rufen: "Halt, was machen Sie da? Was machen Sie da, halt! Nicht so hoch! ..." Ich halte, kurz vor dem Nervenzusammenbruch, nach Angreifern Ausschau und frage was los ist, aber niemand antwortet. Es dauert etwas, bis ich realisiere, dass der Kollege einfach laut im Schlaf gesprochen hat. Ich hätte ihn am liebsten die Kreidefelsen runtergeworfen.


                            Zum Heimweh kann ich nichts sagen, aber was ich persönlich beim alleine Zelten (abgesehen von Routine natürlich!) dbzgl. als ganz pragmatisch hilfreiche Faktoren betrachte:

                            - schon ein, zwei Stunden im Tageslicht am Lagerplatz sein und sich an den Ort gewöhnt haben
                            - generell, schon lange unterwegs sein: Müdigkeit und Erschöpfung wirken hier Wunder
                            - naheliegenderweise sind kurze Sommernächte einfacher zu "bewältigen" als lange Winternächte
                            - für sich checken: Eher Zelt oder Biwak? Im Unterholz "versteckt" oder mit freier Sicht? Was ist angenehmer? Entsprechend vorgehen


                            Konfrontation -> Gewöhnung -> Besserung

                            Kommentar


                            • Dogmann
                              Fuchs
                              • 27.09.2015
                              • 1022
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                              #15
                              AW: Panikattacken?

                              Hallo Claudia, nein zum lachen ist es überhaupt nicht!
                              In anderen Situationen kenne oder kannte ich dies Gefühl schon, heute bin ich absolut lieber in der Wildnis, allerdings bin ich durch meine Hunde nie allein !
                              Aber normal hat man doch eher Angst oder ein Gefühl des unbehagens, bei Dingen, die man nicht gerne macht.
                              Bist du sehr gerne drausen?
                              Aber eine gute Idee ist es schon deinen Zeltplatz bei zeiten zu suchen.
                              Keine Angst wird schon.
                              Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                              • faule socke
                                Fuchs
                                • 27.04.2004
                                • 1064

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: Panikattacken?

                                hallo claudia,
                                gut dass du gefragt hast! der 1. schritt zur veränderung ist oft der schwerste.
                                2 aspekte:
                                1) praktische hilfen zum konkreten panikanlass:
                                fang an "sicheren"plätzen an: garten mit zaun --> campingplatz --> schutzhütte/unterstand am wegrand --> wiese am wald. hol dir gesellschaft, zu 2. ists viel leichter. oder schliess dich einer gruppe an.

                                nach paar radtouren mit zelt auf campingplätzen wo ich nie bedenken hatte, unser wechsel zu wandertouren mit schlafen irgendwo - neues leichteres zelt musste sowieso her, und praktischerweise hatte unseres ein "rundumlaufendes durchsichtsfenster" das meine bedenken gut abgefangen hat (tarptent double rainbow).
                                ausser schnecken hat uns im wald nachts nie ein viech angefallen.
                                zelt nicht auf wildwechselpfad aufbauen, nicht im schussfeld von hochsitzen, schuhe ins vorzelt, damit verhaltensgestörte füchse nicht auf ideen gebracht werden. futter gut verpacken gegen mäuse.
                                vor allem grösseren würde dich ja dein hund warnen, der hat sicherlich die besseren instinkte und das bessere gehör. dem kannst du da vertrauen! hund hab ich keinen mit, aber ich vertraue da gerne meinem partner.
                                die geräusche im wald können für uns zivilisationsbedingt ungewohnt sein, wenn man aber erst mal weiss, was man da hört, fürchtet man sich nicht mehr. was klingt wie z.b. ein asthmatischer wildschweinfrischling mit vermutlich verteidigungslustiger mama in der nähe ist bloss ein siebenschläfer, eichhörnchengross aber sehr partylustig nachts.

                                2) wenn die ängste mit obigen gegensteuern trotzdem noch bleiben oder dich auch in anderen bereichen plagen --> es ist keine schande, sich professionelle hilfe zu holen, sondern sehr vernünftig! macht man bei physischen problemen ja auch. und die psyche hat ebenso eine menge physische aspekte, all diese hormone und neurochemie...
                                kann ich als psychologin nur empfehlen, hebt die lebensqualität allgemein ganz ordentlich. voraussetzung gute(n) therapeut(in) finden, jemand dem/der man vertraut und mit dem/der man arbeiten will. denn arbeit ist es.

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                                  • 02.09.2008
                                  • 19412
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                                  #17
                                  AW: Panikattacken?

                                  ablenken.
                                  Lesen, Stöpsel im Ohr, Musik hören. Stöckchen schnitzen.
                                  Das ist die normale Reaktion vieler draußen. Manche pfeifen im dunklen Wald.

                                  Hinzu kommt Heimweh.
                                  Panikattacken waren es nicht, aber während des Studiums bin ich für 2 Monate nach Portugal für eine Kartierung, mutterseelenallein.
                                  Obwohl Unterkunft klar war und ich ein Ziel hatte, setzte irgendwann der Blues ein.
                                  Ablenken. Man gewöhnt sich dran.
                                  "adventure is a sign of incompetence"

                                  Vilhjalmur Stefansson

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                                  • ApoC

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                                    • 02.04.2009
                                    • 5825
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                                    #18
                                    AW: Panikattacken?

                                    Eine weitere Sache die man nicht unterschätzen sollte, gerade wenn es dunkel wird ist der fehlende Einfluss von Reizen! Gerade alleine im dunklen sieht man nur das was einem die Lampe anleuchtet. Das ist deutlich weniger als normal und dazu hört man unter Umständen auch wenig. Reizdeprivation wird teilweise als Folter eingesetzt.

                                    Vielleicht zwei Dinge die man sich man sich aber mal bewusst machen sollte: 1) Das gefährlichste Tier in unseren Wäldern ist etwa 1 mm groß! Die Zecke! 2) Es gibt wenn nicht gerade ein Sturm tobt oder viel Schnee gefallen ist kaum einen sichereren Ort als den Wald.

                                    Natürlich ist es im Wald etwas gruselig wenn man es nicht gewohnt ist, Gefahren lauern dort aber kaum!

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                                    • lina
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                                      #19
                                      AW: Panikattacken?

                                      Dazu sind die vorhandenen Geräusche lauter.
                                      Die von Igeln zum Beispiel ....

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                                        #20
                                        AW: Panikattacken?

                                        Sind sie tatsächlich lauter oder nimmt man sie mangels anderer Reize nur lauter wahr? Das Phänomen kenne ich abends vorm Einschlafen im Bett. Plötzlich ist alles ganz laut. Das leise Ticken einer Uhr hört man plötzlich durch die geschlossene Tür, das Blut pocht in den eigenen Adern und das leiseste Rascheln der Bettdecke ist tierisch laut.

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