Kungsleden - Abisko nach Vakkotavare - Bärenschutz???

**rabe123** · 21.10.2018, 12:23

AW: Kungsleden - Abisko nach Vakkotavare - Bärenschutz???

Hi,

bin den selben weg vor 6 Jahren gegangen.

Die Wahrscheinlichkeit dort Bären zu treffen ist gleich 0. Es sind dort soviele Menschen unterwegs. Die Strecke ist auch als Wanderautobahn bekannt. Im Gegensatz zu Nordamerika meiden die Bären in Skandinavien den Menschen. Eine Gewöhnung des Bären an den Menschen durch liegengelassenen Müll etc. gibt es dort nicht

Die Vegegtation dort ist so dünn, dass nie die Gefahr besteht einen Bären mit Jungen zu überrraschen und dass dieser sich dann in die Enge getrieben fühlt (am Gefährlichsten) und angreift.

Übrigens sind Pfeffersprays etc. in Schweden verboten. Hinweisschilder werden dir dort am Flughafen begegnen.
Ein Speer oder eine Schreckschusswaffe hilft gar nichts außer dass der Bär noch agressiver wird und du dann ziemlich sicher zerstückelt wirst.

Was du trotzdem machen kannst:
-Keinen Abfall vor oder in dem Zelt rumliegen lassen. Abfall luftdicht verpacken und an der nächsten Hütte richtig entsorgen.
-> Mäuse und anderes Kleinviechzeug wird so nicht an den Mensch gewöhnt.

**toppturzelter** · 21.10.2018, 12:41

AW: Kungsleden - Abisko nach Vakkotavare - Bärenschutz???

Es gibt Bären, doch halten sich diese eigentlich in Waldgebieten oder nur kurz oberhalb der Baumgrenze auf. Zwischen Abisko und Vakkotavare gibt es, abgesehen von den ersten Metern im Abisko Nationalpark, keinen Wald. Solltest du wider alle Wahrscheinlichkeit einem Bären begegnen, und ihn auch noch sehen (d.h. er ist nicht schon lange wegggelaufen) mach folgendes: 1. freu dich, 2. erzaehl dem Bären was, 3. geh langsam in eine etwas andere Richtung/um ihn herum.

Kritischer wirds, wenn du einem Bären mit Jungen begegnest, und vor allem dann, wenn du es irgendwie schaffst, zwischen Nachwuchs und Mutter zu geraten. Wer einen Hund frei laufen lässt setzt sich ebenfalls einer leicht erhöhten Gefahr aus.

**Nuklid** · 21.10.2018, 12:50

AW: Kungsleden - Abisko nach Vakkotavare - Bärenschutz???

Solange du dich nicht gerade mit einem Fisch auf dem Kopf im Unterholz versteckst, brauchst du dir eigtl. keine Sorgen zu machen. Es ist wohl gut, die Verhaltensregeln für Bärenbegegnungen im Kopf zu haben - dass du dort wirklich einem Bären begegnest, ist aber sehr, sehr unwahrscheinlich.

Und vergiss die Idee mit dem Speer ganz schnell wieder, es sei denn, du möchtest dich nachhaltig im lokalen Anekdotenschatz einschreiben.

**Moltebaer** · 21.10.2018, 13:12

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Der selbstgebaute Speer ist eine prima Idee. Wenn der Bär dich wild herumschnitzen sieht, wird er vermutlich irritiert wegtrotten und sich seinen Teil über die komischen Touris denken.
Bärenmutter mit Nachwuchs oder freilaufende Hunde erhöhen das Risiko, aber selbst dann dürfte es immer noch wahrscheinlicher sein, daß Dir irgendein Trümmerteil von der nahegelegenen Esrange auf den Kopf fällt.
Wir hatten im Idrefjäll mal in 300 m Entfernung etwas bärenartiges vor uns gesehen, haben uns einen herumliegenden Pfosten geschnappt und laut den Westerwald gesungen, bis wir aus der Nähe feststellen konnten, daß es ein irritiertes Rentier war, welches nur die ruhige Bergszenerie genießen wollte

**Bulli53** · 21.10.2018, 13:17

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Es gibt eine schwedische Seite: rovbase.se dort werden u.a. Bärensichtungen, Spuren, DNA und Risse dokumentiert. Schau mal dort nach. Südlich von Abisko gehen die Vermerke gegen Null, verglichen mit Anderen Landesteilen von Se.
Ein Bärenspeer sollte ca. 2,5 bis 3,0 Meter lang sein. D in der Mitte ca. ca. 4 - 5 cm. Die Spitze im Feuer gehärtet. Geschätztes Gewicht 2 kg. Eine Saufeder ist zu kurz. Birken vor Ort sind nur krumm und nicht als Rohmaterial geeignet. Im übrigen ist es zum Schutz der Bären verboten junge und alte Bäume zu fällen 😉.

**Taffinaff** · 21.10.2018, 14:29

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Basisfakten ueber Bären in Schweden: http://www.de5stora.com/in-english/b...ar-and-humans/ und dort verlinkte Seiten. Wenn ich mich recht entsinne, gab es in Schweden in hundert Jahren zwei oder drei tödliche Zwischenfälle mit Bären. Alle mit Jägern oder Hunden.

Es gibt tatsächlich Bären am Kungsleden, aber man sieht und hört äusserst selten von ihnen. Letzten Herbst war in Abisko das Gespräch der Woche, dass ein Bär sich ins Dorf verirrt hatte und verscheucht werden musste. Von irgendwelchen gefährlichen Interaktionen war nicht die Rede, soweit ich es mitbekommen habe.

OT: Warum jemand auf die Idee kommt, sich in Lappland mit irgendwelchen mittelalterlichen Jagdgeräten bewaffnen zu wollen, bleibt mir schleierhaft. Gesunder Menschenverstand scheint mir da eine weit wirkungsvollere Waffe. Es gab hier im Forum allerdings mal jemanden, der unbedingt solche Gerätschaften dabeihaben wollte, und auf seinem Blog auch des Langen und Breiten ueber seine Heldentaten am Yukon River berichtete, vielleicht wäre das die richtige Adresse fuer entsprechende Anfragen. Ich kann mal nach dem Link suchen, wenn es denn wirklich interessieren sollte.

Nachtrag:
Damit diese Schätze an jagdlicher Expertise auch nicht der Nachwelt verloren gehen, hier doch nochmal besagter Blog: https://www.ra-brumme.de/Yukon_-_Tou...22.11.2010.pdf

Zitate:
"Ein großes und wirklich scharfes Messer gehört in die Ausrüstung am Mann. Eine tatsächlich stabile Saufeder wäre besser. "

"Eine Doppelflinte mindestens Kaliber 12/70 mit Slugs/Flintenlaufgeschossen oder eine Repetierbüchse mindestens Kaliber 30 - 06 mit harter Jagdmunition wären noch besser. Sämtliche dieser Abwehrmittel hat man - auch während des Paddelns - gefälligst am Mann oder mindestens griffbereit zu haben. Auch nachts und auch (!) früh beim Öffnen des Zeltes."

"Griffbereit meint auch: ein (!) Griff. Auch wenn die Hose unten ist."

"Die beim Bären mit Messer/Saufeder/Gewehr zu treffende tödliche Zone liegt auf der „Breitseite“ jeweils knapp(!) über und hinter den Vorderläufen - nicht am Kopf und nicht irgendwo „in der Mitte“ "

"Eine kalte Waffe ist hochkant kräftig zwischen die Rippen bis zum Ende der Klinge einzurammen - nicht gleich wieder herausziehen, sondern kräftig nachdrücken und im Wildkörper zur Seite drehen, damit die Lunge zusammenfällt. Auch wenn einen der Bär mit den
Tatzen das eigene Fell (den Anorak oder die Schwimmweste) aufreißt. Das sollte vor der Tour mehrmals an einem geeigneten Objekt geübt werden "

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufuegen.

Taffi

**Ljungdalen** · 21.10.2018, 16:39

AW: Kungsleden - Abisko nach Vakkotavare - Bärenschutz???

Unnötig. Du wirst keinen Bären sehen. Und wenn, dann wird er in der Ferne verschwinden.

(Was hast'n auf dem Jakobsweg gemacht? In Spanien, Pyrenäen und Nordwesten, gibt es auch welche...)

PS So viel Glück wie Blahake in vorigen Jahr (runterscrollen!) möchte ich mal haben... ich war da unweit 3 Wochen später, und nix... natürlich...

**Buck Mod.93** · 21.10.2018, 16:54

AW: Kungsleden - Abisko nach Vakkotavare - Bärenschutz???

Auf jeden Fall den Speer nehmen!

**cast** · 21.10.2018, 17:07

AW: Kungsleden - Abisko nach Vakkotavare - Bärenschutz???

Sagenhaft, was es alles gibt.

Nur noch mal ein Hinweis, der Versuch Tränengas nach Schweden einzuführen ist ein Verstoß gegen das geltende Waffenrecht und eine Straftat.
Da verstehen die Schweden keinen Spaß!

**Pfiffie** · 21.10.2018, 17:07

AW: Kungsleden - Abisko nach Vakkotavare - Bärenschutz???

Ich würde das Kettenhemd von Frodo anziehn und diese Keilerhose aus dem Wildschweinthread