Hallo zusammen,
vor einigen Wochen hatte ich Gelegenheit einen Paddeltag mit einem anderen fold-Paddler auf dem schönen Ammersee zu verbringen. Dabei konnte ich mein Boot vom Frühjahr 2016 und das aktuelle 2018er-Modell nebeneinander vergleichen. Deshalb schreibe ich gerne hier ein paar Zeilen zu den Unterschieden und zum fold 4.2 allgemein.
An dem Boot hat es sehr viele Änderungen gegeben; vieles ist besser geworden, bei anderem bin ich nicht so überzeugt. Hier eine kurze Aufstellung der Änderungen zwischen den Versionen 2016 und 2018 die mir aufgefallen sind. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit und der Bericht ist selbstverständlich subjektiv.
1. Endkappen: Die schwarzen Kappen an Bug und Heck sind nicht mehr aus Neopren sondern aus festem Gummi und wesentlich unempfindlicher. Leider liegen sie nicht mehr eng am Boot an, so dass man sich unter Umständen hinten Dreck einsammelt. Gesehen habe ich das aber nicht. Die Kappen sind jetzt vollständig abzunehmen, was zum Trocknen vorteilhaft ist.
2. Spanten: Das 2016er Modell hat 4 Spanten, je vorne / hinten am Cockpit und im vorderen bzw. hinteren Bereich des Bootes. Im 2018er sind der vordere bzw. hintere Spant durch ein Querstrebe ersetzt, so dass hier die Form des Bootes nicht mehr durch den Spant vorgegeben wird. Stabil scheint es dennoch zu sein.
3. Verschluss längs: Das 2016er wird oben durch Kederschienen zusammen gehalten, die von vorne und hinten aufgeschoben werden. Das 2018er wird durch über-, bzw. untereinanderliegende Teile entlang der Längsnaht wie ein Umzugskarton zusammen gesteckt und durch mehrere querliegende Bänder zusammen gehalten. Der Aufbau des 2018er scheint hier etwas fummelig.
4. Cockpit: Die Spanten, Bodenplatte im Cockpit und der Sitz bilden jetzt eine gut ineinander verzahnte Einheit. Beim 2016er neigt das Cockpit oben dazu sich zu öffnen, wenn man es am Süllrand hoch nimmt. (Beim Paddeln ist es fest verschlossen) Das 2018er ist hier stabiler geworden.
5. Sitz: Der Sitz ist jetzt zweigeteilt. Auf der Bodenplatte ist das aufblasbare Sitzkissen fest fixiert und die vormals große Rückenlehne ist ein Gurt geworden, ähnlich wie in manchen Festbooten auch. Dadurch kann man nun einfacher Gepäck hinter dem Sitz verstauen ohne die Verschlüsse der Rückenlehne öffnen zu müssen.
6. Material: Das Bootsmaterial ist wieder etwas durchscheinender geworden, ähnlich der ersten Version von 2015.
Eigenschaften:
Das Fold ist kein Boot für große Gepäcktouren, sondern ein gemütliches Boot für Tagestouren oder wenige Stunden auf dem Wasser, das sich aber bequem transportieren lässt. Sowohl in der Bahn, im PKW oder im Wohnmobil. Touren bis 25km pro Tag habe ich mit dem Fold auf dem Bodensee, Walchensee, Staffelsee etc. oder auch in Schweden schon gemacht. Auf den Lofoten war es auch dabei, aber da bin ich nur in geschützten Buchten unterwegs gewesen. Das lag aber auch daran, dass ich alleine in unbekanntem Gewässer nicht auf das offene Meer wollte. Anders als bei Faltbooten mit Gestänge und Haut ist das Trocknen kein Problem. Auffalten, auswischen, fertig. Falls es nicht ganz trocken wird, lasse ich das zusammengefaltete Boot einfach offen ohne Transporttasche im Keller stehen. Da ist soviel Luft dazwischen, dass es ganz alleine austrocknen kann. Mit den Faltungen habe ich bisher keine Probleme gehabt und auch keine Materialermüdungen. Das ist wie bei den Verschlüssen mancher Plastikdosen, von denen man denkt, dass sie bald abbrechen und doch ewig halten.
Eine Rennmaschine ist das Fold nicht, aber ähnlich schnell wie andere Boote in 4m Länge auch. Eine Steueranlage habe ich bisher nicht vermisst. Es lässt sich gut gerade aus paddeln und ist dennoch wendig. Inzwischen bin ich nicht nur bei Ententeichbedingungen sondern auch bei Wellengang unterwegs gewesen. Es lässt sich gut steuern und neigt wenig dazu sich bei Wellen quer zu legen.
Für mich ist es nach 2,5 Jahren immer noch ein schönes Boot, das meine Bedürfnisse als Reiseboot nicht nur im Urlaub voll erfüllt. Da ich noch ein Melker Väderö habe kenne ich die Stärken und Schwächen beider Boote und fahre beide gerne; je nach dem was gerade besser passt. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen weiter in seiner möglichen Entscheidung für oder gegen ein fold 4.2, da sich einige Berichte noch auf die ältere Version beziehen. Für mich war es sehr interessant beide Versionen nebeneinander zu haben.
Viele Grüße
Norbaer
vor einigen Wochen hatte ich Gelegenheit einen Paddeltag mit einem anderen fold-Paddler auf dem schönen Ammersee zu verbringen. Dabei konnte ich mein Boot vom Frühjahr 2016 und das aktuelle 2018er-Modell nebeneinander vergleichen. Deshalb schreibe ich gerne hier ein paar Zeilen zu den Unterschieden und zum fold 4.2 allgemein.
An dem Boot hat es sehr viele Änderungen gegeben; vieles ist besser geworden, bei anderem bin ich nicht so überzeugt. Hier eine kurze Aufstellung der Änderungen zwischen den Versionen 2016 und 2018 die mir aufgefallen sind. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit und der Bericht ist selbstverständlich subjektiv.
1. Endkappen: Die schwarzen Kappen an Bug und Heck sind nicht mehr aus Neopren sondern aus festem Gummi und wesentlich unempfindlicher. Leider liegen sie nicht mehr eng am Boot an, so dass man sich unter Umständen hinten Dreck einsammelt. Gesehen habe ich das aber nicht. Die Kappen sind jetzt vollständig abzunehmen, was zum Trocknen vorteilhaft ist.
2. Spanten: Das 2016er Modell hat 4 Spanten, je vorne / hinten am Cockpit und im vorderen bzw. hinteren Bereich des Bootes. Im 2018er sind der vordere bzw. hintere Spant durch ein Querstrebe ersetzt, so dass hier die Form des Bootes nicht mehr durch den Spant vorgegeben wird. Stabil scheint es dennoch zu sein.
3. Verschluss längs: Das 2016er wird oben durch Kederschienen zusammen gehalten, die von vorne und hinten aufgeschoben werden. Das 2018er wird durch über-, bzw. untereinanderliegende Teile entlang der Längsnaht wie ein Umzugskarton zusammen gesteckt und durch mehrere querliegende Bänder zusammen gehalten. Der Aufbau des 2018er scheint hier etwas fummelig.
4. Cockpit: Die Spanten, Bodenplatte im Cockpit und der Sitz bilden jetzt eine gut ineinander verzahnte Einheit. Beim 2016er neigt das Cockpit oben dazu sich zu öffnen, wenn man es am Süllrand hoch nimmt. (Beim Paddeln ist es fest verschlossen) Das 2018er ist hier stabiler geworden.
5. Sitz: Der Sitz ist jetzt zweigeteilt. Auf der Bodenplatte ist das aufblasbare Sitzkissen fest fixiert und die vormals große Rückenlehne ist ein Gurt geworden, ähnlich wie in manchen Festbooten auch. Dadurch kann man nun einfacher Gepäck hinter dem Sitz verstauen ohne die Verschlüsse der Rückenlehne öffnen zu müssen.
6. Material: Das Bootsmaterial ist wieder etwas durchscheinender geworden, ähnlich der ersten Version von 2015.
Eigenschaften:
Das Fold ist kein Boot für große Gepäcktouren, sondern ein gemütliches Boot für Tagestouren oder wenige Stunden auf dem Wasser, das sich aber bequem transportieren lässt. Sowohl in der Bahn, im PKW oder im Wohnmobil. Touren bis 25km pro Tag habe ich mit dem Fold auf dem Bodensee, Walchensee, Staffelsee etc. oder auch in Schweden schon gemacht. Auf den Lofoten war es auch dabei, aber da bin ich nur in geschützten Buchten unterwegs gewesen. Das lag aber auch daran, dass ich alleine in unbekanntem Gewässer nicht auf das offene Meer wollte. Anders als bei Faltbooten mit Gestänge und Haut ist das Trocknen kein Problem. Auffalten, auswischen, fertig. Falls es nicht ganz trocken wird, lasse ich das zusammengefaltete Boot einfach offen ohne Transporttasche im Keller stehen. Da ist soviel Luft dazwischen, dass es ganz alleine austrocknen kann. Mit den Faltungen habe ich bisher keine Probleme gehabt und auch keine Materialermüdungen. Das ist wie bei den Verschlüssen mancher Plastikdosen, von denen man denkt, dass sie bald abbrechen und doch ewig halten.
Eine Rennmaschine ist das Fold nicht, aber ähnlich schnell wie andere Boote in 4m Länge auch. Eine Steueranlage habe ich bisher nicht vermisst. Es lässt sich gut gerade aus paddeln und ist dennoch wendig. Inzwischen bin ich nicht nur bei Ententeichbedingungen sondern auch bei Wellengang unterwegs gewesen. Es lässt sich gut steuern und neigt wenig dazu sich bei Wellen quer zu legen.
Für mich ist es nach 2,5 Jahren immer noch ein schönes Boot, das meine Bedürfnisse als Reiseboot nicht nur im Urlaub voll erfüllt. Da ich noch ein Melker Väderö habe kenne ich die Stärken und Schwächen beider Boote und fahre beide gerne; je nach dem was gerade besser passt. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen weiter in seiner möglichen Entscheidung für oder gegen ein fold 4.2, da sich einige Berichte noch auf die ältere Version beziehen. Für mich war es sehr interessant beide Versionen nebeneinander zu haben.
Viele Grüße
Norbaer
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